12%¹ Rabatt im Shop oder sogar 15% Rabatt in der App!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 109245209

Buch (Gebunden) Fr. 18.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 31.03.2019

    Pastor Michael Grossklaus bringt in diesem kurzen Handbuch sein umfangreiches psychologisches und theologisches Fachwissen ein. Auch seine praktischen Erfahrungen in der Seelsorge kommen ihm zugute. Mit diesem Buch möchte er Gemeinden einen Leitfaden geben, um bei Hilfesuchenden zwischen Dämonisierung und psychischer Erkrankung zu unterscheiden.

    Im ersten Teil geht es um den momentanen Kenntnisstand der Psychologie. Neben Hinweisen zur Diagnose, geht der Autor auf wissenschaftliche Ansätze ein. Die Forschung steht vor der Aufgabe übernatürliche Phänomene zu erklären, denn man kann nicht leugnen, dass es sie gibt.

    Im zweiten, ausführlichsten Teil untersucht der Autor den biblischen und kirchengeschichtlichen Befund. Er nennt die Bibelstellen im Alten und Neuen Testament, die Dämonen erwähnen, und kommt zu dem Schluss, dass nach biblischem Verständnis Menschen eher dämonisiert sind, und nicht besessen. Der Unterschied ist, dass ein Mensch vielleicht einen oder mehrere Dämonen beherbergt, jedoch nicht völlig unter ihrer Kontrolle ist. Das wäre für einen Christen sowieso nicht möglich, denn in ihm wohnt der Heilige Geist. Nach der biblischen Betrachtung, untersucht er den Umgang der Kirche mit dem Dämonenglauben. Er stellt fest, dass bis heute Exorzismus in der katholischen Kirche eine Rolle spielt, in der evangelischen Kirche jedoch nicht. Daneben gibt es einige Freikirchen, vor allem pfingstlerische und charismatische, die die Austreibung von Dämonen praktizieren.

    Im dritten Teil geht es um den praktischen Umgang mit Hilfesuchenden. Dem Autor ist es ein Anliegen nicht bei jeder Störung einen Dämon als Ursache zu vermuten. Auch Christen können unter psychische Erkrankungen leiden. Ausserdem nimmt der Autor dem Leser die Angst vor Filmen und Gegenständen mit magischen Inhalten. Auch wenn manche Christen davor warnen, der Gartenzwerg des Nachbarn oder ein Harry Potter Film führen nicht zu einer dämonischen Belastung. Das wäre nur der Fall, wenn man an die Macht von diesem Gegenstand oder Film glauben würde.

    In der Praxis klärt er mit dem Ratsuchenden zunächst ab, ob eine körperliche oder seelische Ursache vorliegt. In wenigen Fällen ist tatsächlich ein Dämon der Verursacher des Problems. Wichtig ist ihm, dass die Austreibung weder laut noch spektakulär sein muss. Weder Gott noch Dämonen sind schwerhörig, meint der Autor.

    Er betont immer wieder, dass Gott den Teufel besiegt hat. Wir sollten den Fokus auf Gott richten, nicht auf den Teufel. „Mein Alltag in den unterschiedlichen Aufgaben und Diensten besteht selten im Austreiben von Dämonen. Auch mein Verkündigungsdienst betonte und betont nie den Durcheinanderbringer, sondern den Auferstandenen. Wo immer wir uns zu sehr auf die Finsternis fokussieren, wird es ungesund. Wir predigen Jesus Christus – dennoch gibt es diesen Dienst der Befreiung.“ Diese Ausgewogenheit, mit dem Fokus auf Gott, ist die grosse Stärke dieses Buchs.

    Da das Buch relativ kurz ist, gibt es nur wenige praktische Beispiele aus dem Dienst des Autors. Auch wenn es ihm vermutlich darum geht, die Austreibung von Dämonen nicht zu etwas Spektakulärem zu erheben, wird sich der Leser vielleicht mehr Beispiele und Richtlinien zum Umgang mit dämonischer Belastung wünschen.

    Positiv hervorzuheben ist der nüchterne Schreibstil dieses Buchs. Durch eine Vielzahl an Fachbegriffen, richtet es sich wohl eher an Theologen und Psychologen, als an Laien.

    Fazit: Ein kurzer und hilfreicher Leitfaden zur Unterscheidung zwischen okkulter Belastung und psychischer Erkrankung, der vor allem Fachkräfte interessieren dürfte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 31.03.2019 bei bewertet

    Pastor Michael Grossklaus bringt in diesem kurzen Handbuch sein umfangreiches psychologisches und theologisches Fachwissen ein. Auch seine praktischen Erfahrungen in der Seelsorge kommen ihm zugute. Mit diesem Buch möchte er Gemeinden einen Leitfaden geben, um bei Hilfesuchenden zwischen Dämonisierung und psychischer Erkrankung zu unterscheiden.

    Im ersten Teil geht es um den momentanen Kenntnisstand der Psychologie. Neben Hinweisen zur Diagnose, geht der Autor auf wissenschaftliche Ansätze ein. Die Forschung steht vor der Aufgabe übernatürliche Phänomene zu erklären, denn man kann nicht leugnen, dass es sie gibt.

    Im zweiten, ausführlichsten Teil untersucht der Autor den biblischen und kirchengeschichtlichen Befund. Er nennt die Bibelstellen im Alten und Neuen Testament, die Dämonen erwähnen, und kommt zu dem Schluss, dass nach biblischem Verständnis Menschen eher dämonisiert sind, und nicht besessen. Der Unterschied ist, dass ein Mensch vielleicht einen oder mehrere Dämonen beherbergt, jedoch nicht völlig unter ihrer Kontrolle ist. Das wäre für einen Christen sowieso nicht möglich, denn in ihm wohnt der Heilige Geist. Nach der biblischen Betrachtung, untersucht er den Umgang der Kirche mit dem Dämonenglauben. Er stellt fest, dass bis heute Exorzismus in der katholischen Kirche eine Rolle spielt, in der evangelischen Kirche jedoch nicht. Daneben gibt es einige Freikirchen, vor allem pfingstlerische und charismatische, die die Austreibung von Dämonen praktizieren.

    Im dritten Teil geht es um den praktischen Umgang mit Hilfesuchenden. Dem Autor ist es ein Anliegen nicht bei jeder Störung einen Dämon als Ursache zu vermuten. Auch Christen können unter psychische Erkrankungen leiden. Ausserdem nimmt der Autor dem Leser die Angst vor Filmen und Gegenständen mit magischen Inhalten. Auch wenn manche Christen davor warnen, der Gartenzwerg des Nachbarn oder ein Harry Potter Film führen nicht zu einer dämonischen Belastung. Das wäre nur der Fall, wenn man an die Macht von diesem Gegenstand oder Film glauben würde.

    In der Praxis klärt er mit dem Ratsuchenden zunächst ab, ob eine körperliche oder seelische Ursache vorliegt. In wenigen Fällen ist tatsächlich ein Dämon der Verursacher des Problems. Wichtig ist ihm, dass die Austreibung weder laut noch spektakulär sein muss. Weder Gott noch Dämonen sind schwerhörig, meint der Autor.

    Er betont immer wieder, dass Gott den Teufel besiegt hat. Wir sollten den Fokus auf Gott richten, nicht auf den Teufel. „Mein Alltag in den unterschiedlichen Aufgaben und Diensten besteht selten im Austreiben von Dämonen. Auch mein Verkündigungsdienst betonte und betont nie den Durcheinanderbringer, sondern den Auferstandenen. Wo immer wir uns zu sehr auf die Finsternis fokussieren, wird es ungesund. Wir predigen Jesus Christus – dennoch gibt es diesen Dienst der Befreiung.“ Diese Ausgewogenheit, mit dem Fokus auf Gott, ist die grosse Stärke dieses Buchs.

    Da das Buch relativ kurz ist, gibt es nur wenige praktische Beispiele aus dem Dienst des Autors. Auch wenn es ihm vermutlich darum geht, die Austreibung von Dämonen nicht zu etwas Spektakulärem zu erheben, wird sich der Leser vielleicht mehr Beispiele und Richtlinien zum Umgang mit dämonischer Belastung wünschen.

    Positiv hervorzuheben ist der nüchterne Schreibstil dieses Buchs. Durch eine Vielzahl an Fachbegriffen, richtet es sich wohl eher an Theologen und Psychologen, als an Laien.

    Fazit: Ein kurzer und hilfreicher Leitfaden zur Unterscheidung zwischen okkulter Belastung und psychischer Erkrankung, der vor allem Fachkräfte interessieren dürfte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karl A., 07.03.2019

    Ein erfahrener Seelsorger wagt es, 60 Jahre nach Kurt Kochs berühmtem Handbuch "Seelsorge und Okkultismus", in die Grauzone zwischen Dämonologie, Theologie und Psychologie einzutauchen. In diesen über 60 Jahren ist viel geschehen. Vor allem betrachten sich Seelsorger und Psychologen nicht mehr als Konkurrenten. Man hat sich schätzen gelernt und akzeptiert, dass es unterschiedliche Zugangswege gibt, um schwierige Krankheitsbilder anzugehen und Hilfe zu vermitteln. Der Verfasser selbst beschreibt sich als Pastor und Psychologe, der "die tiefen geistlichen und lebensverändernden Wahrheiten der Bibel ebenso schätzt wie psychologisches Fachwissen".
    Angenehm, ja zum Teil überraschend ist sein nüchterner, unspektakulärer Stil. Er vermeidet Wertungen und Verurteilungen anderer Ansichten. Er ist "seit über 20 Jahren begeistert von der Arbeit mit Menschen", weiss aber auch um die Grenzen der Psychologie und der Seelsorge. Er selber unterscheidet bei seinen Diagnosen strikt zwischen körperlichen, psychischen und geistlichen Ursachen und findet es sogar gefährlich, wenn man Grenzen überschreitet. Wer zum Beispiel Epilepsie mit dämonischer Besessenheit gleichsetzt, tut dem hilfesuchenden Patienten vielleicht Unrecht. Schizophrenie muss als Krankheit behandelt werden und nicht als Seelsorgefall. Wenn man bei einem Ratsuchenden den Eindruck einer psychischen Störung hat, muss man anders verfahren als bei einer Dämonisierung.
    In einem ersten fachlich-wissenschaftlichen Hauptteil beschreibt Grossklaus neue therapeutische Werkzeuge bei psychischen Störungen. Er zeigt auf, welche Fortschritte in den letzten Jahren auch im Bereich der Psychologie und Psychiatrie erzielt worden sind. Für Nicht-Fachleute ist dieser theoretische Teil sehr anspruchsvoll. Dafür kommen Theologen im zweiten Teil des Buches voll auf die Rechnung. Hier geht der Verfasser vor allem dem Phänomen der "Besessenheit" auf die Spur. Es ist ein Thema, das sowohl in der Bibel als auch in der Kirchengeschichte eine grosse Rolle gespielt hat. So wird Exorzismus bis heute in der römisch-katholischen Kirche nach einem klar vorgegebenen Ritual praktiziert. In der evangelischen Kirche wurde und wird bis heute Besessenheit ganz unterschiedlich beurteilt, von Aberglauben über "Fremdokkupation" bis hin zu praktiziertem Exorzismus ist alles vorhanden. Der Verfasser selber macht in seiner Praxis einen Unterschied zwischen Besessenheit und Dämonisierung und nennt dabei einige klare Unterscheidungsmerkmale. "Besessenheit ist kein medizinischer, sondern ein religiöser Begriff."
    Sehr hilfreich finde ich die verschiedenen Beispiele aus seiner Praxis als Seelsorger und Psychologe. Gerade hier ist seine nüchterne Art sehr hilfreich. Aus dem Schluss des Markusevangeliums liest er klar auch den Auftrag, Dämonen auszutreiben, warnt aber auch davor, dem Teufel zu viel Beachtung zu schenken. "Mein Verkündigungsdienst betont nie den Durcheinanderbringer, sondern den Auferstandenen."
    Alles in allem ein hilfreiches Buch, kompakt formuliert, nicht ausschweifend, aber klar und eindeutig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein