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  • 5 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annett H., 19.05.2019

    Ich habe dieses Buch in einer Leserunde gewonnen und bedanke mich dafür bei der Autorin und dem Verlag. Da ich ohnehin gern Krimis lese und darüber hinaus zum Zeitpunkt der Leserunde in Dänemark im Urlaub war, hatte dieses Buch für mich seinen ganz eigenen Reiz. Ich bin also entsprechend erwartungsvoll an den Roman heran gegangen – und wurde nicht enttäuscht!

    Handlung:

    In Kollund wird am Strand eine tote, junge Frau gefunden. Die Identität des Opfers wird relativ schnell festgestellt, obwohl diese sich ein anderes Erscheinungsbild zugelegt hatte und ohne Papiere aufgefunden wurde. Die junge Frau war vor 12 Jahren spurlos verschwunden. Warum wurde sie jetzt in ihrer Heimat zum Opfer?
    Die Ermittler Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg übernehmen den Fall mit ihrer neu zusammen gestellten Ermittlergruppe aus deutschen und dänischen Kollegen. Eine Zeit lang sieht es so aus, als würden die Ermittler im Dunklen tappen und auch nicht so recht voran kommen, obwohl es reichlich Spuren und Tatverdächtige gibt. Der Verdacht verhärtet sich, dass irgendjemand lügt und dass hinter all den ermittelten Spuren etwas viel Grösseres steckt, das auf keinen Fall ans Tageslicht kommen soll. Aber wer und was?
    Neben der Ermittlungsarbeit haben Boisen und Nyborg ihre ganz persönlichen Dämonen aus der Vergangenheit zu bewältigen, was ihnen mehr oder minder gut gelingt.

    Meine Meinung:

    Das Cover ist grossartig. Etwas geheimnisvoll, denn was mag sich am Ende der Treppe wirklich befinden? Ist es der Strand, an dem die Tote gefunden wurde? War es dort, wo Opfer und Täter aufeinander trafen? Die Haptik ist schön. Beim Lesen hat man immer das Gefühl über Dünengras zu streichen. Im Laden würde mich dieses Cover dazu einladen, etwas genauer hinzuschauen.

    In den ersten Kapiteln werden die wichtigsten Figuren vorgestellt und natürlich das Opfer. Das Aufeinandertreffen der beiden Ermittler Vibeke Boisen aus Flensburg und Rasmus Nyborg aus Esbjerg verläuft nicht eben freundschaftlich. Beide sind dem Anderen gegenüber skeptisch und das nicht zu unrecht. Die beiden Persönlichkeiten könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie: zielgerichtet, offen und gerade heraus, hält sich an die Regeln. Er: ist eher der unorthodoxe Ermittler. Brillant, aber Regeln schränken ihn eher ein. Rasmus Nyborg hat mich von Anfang an an Schimanski erinnert, der mit seinen Methoden ja auch keineswegs überall auf Wohlwollen stiess und auch schon mal handgreiflich wurde. Dazu eine gewisse schnodderige Art und ein selbst gewähltes Lotterleben. So in etwa könnte man auch Rasmus Nyborg beschreiben. Dabei ist er aber sympathisch und je besser man ihn kennenlernt, desto mehr kann man seine Beweggründe verstehen und nachvollziehen. Vibeke wirkte anfänglich auf mich sehr reserviert und zugeknöpft. So hatte sie ziemliche Schwierigkeiten mit dem in Dänemark üblichen Du und missbilligt so einige von Rasmus‘ Methoden. Dennoch arbeiten die beiden gut und vor allem erfolgreich zusammen. Ihr komplettes Team wurde neu zusammen gestellt und wächst mit dem Fall gut zusammen, sodass die Spezialisten ihre Fähigkeiten zielführend einbringen können. Boisen und Nyborg sind authentische, sehr sympathische Charaktere mit ganz eigenen Problemen, die sie nicht jedem auf die Nase binden. Und eben diese ganz eigenen Probleme machen sie so menschlich und man fühlt sich ihnen näher.

    Die Familie Jörgensen betreibt eine Spedition, die finanziell in Schieflage geraten ist. Leif ist ein jähzorniger, brutaler Mann, der seine Familie mehr beherrscht als sie zu lieben oder zu führen. Seine Frau Agnes leidet unter ihm und hatte Zeit ihres Lebens Angst ihre Meinung zu vertreten. Die beiden haben 2 Kinder – Liva und Peter. Im Zuge der Ermittlungen kommt die Vergangenheit der Familie ans Licht und welche Leiche Leif im Keller hat.

    Ebenso spannend ist die Geschichte der Familie Troelsen. Der Vater – Jesper – ist aufstrebender Politiker mit scheinbar blütenweisser Weste. Sein Sohn Alexander leidet schon seit frühester Jugend darunter, dass er seinem Vater nichts recht machen kann. Er ist erfolgreicher Anwalt, verliert aber seinen Job unter merkwürdigen Begründungen, als die Polizei ihn im Zuge ihrer Ermittlungen befragt. Er ist weder tatverdächtig noch kann er irgendetwas dafür, dass die Polizei ihren Job macht. Mir tat Alexander fast ein wenig leid, dass nun – unter diesen Umständen – sein mühsam aufgebautes Leben beginnt zu bröckeln. Und wieder ist es sein Vater, der ihn nicht unterstützen will. Die nach aussen hin so saubere Familie wirkt im Verlauf des Romans immer weniger sauber. Es kommen Geheimnisse ans Licht, die man ihnen nicht zugetraut hätte.

    Der Autorin gelingt eine interessante und spannende Mischung aus Ermittlungen, Beschreibung der dänischen Gepflogenheiten (die man, sofern man vor Ort ist, quasi sofort überprüfen kann und bestätigt bekommt) und menschlichen Problemen der Protagonisten. Der Fall selbst ist nicht vorhersehbar und am Ende gelingt eine Wendung, die ich so nicht erwartet hätte. Bis zum Schluss hätte der Täter aus meiner Sicht kein Motiv gehabt. Erst mit der Auflösung der Zusammenhänge, machte die Lösung einen Sinn. Vorher rätselt man mit, macht sich seine eigenen Gedanken, die aber alle nicht zu einem Mordmotiv taugen wollen.

    Der Schreibstil ist angenehm. Die Sätze lassen sich leicht verschlingen und so wird das Buch sehr schnell zu einem Pageturner. Zumindest ging es mir so, weil ich meine Vermutungen widerlegt bzw. bestätigt haben wollte. Die Spannungsbögen bleiben kontinuierlich erhalten und die Absätze enden bisweilen mit kleinen Cliffhangern, die es einem abnötigen möglichst schnell weiter zu lesen.

    Das Buch ist in Kapitel aufgeteilt und diese wiederum in Absätze, die mit der jeweiligen Örtlichkeit überschrieben sind. Das hilft bei der Orientierung zwischen den Orten, da der Roman an mehreren unterschiedlichen Stellen spielt. Das finde ich gut gelöst und vermeidet Verwirrung beim Leser.

    Mir gefielen besonders die Figuren mit ihren ganz persönlichen Geheimnissen, die erst nach und nach zu Tage treten, die Offenlegung der Vergangenheit und die Verstrickung der Figuren in ihr. Darüber hinaus mag ich die eingestreuten Hinweise über Dänemark, denn nicht jeder weiss all diese Dinge.

    Am Ende kann man sich die Ermittler ziemlich gut vorstellen und mit ihnen fühlen, jedoch bleiben Fragen offen, deren Antwort definitiv Platz in einem weiteren Roman haben sollten. Für den aktuellen Fall sind diese Fragen nicht ausschlaggebend. Der ist vollständig abgeschlossen und in sich schlüssig.
    Auch könnte die Unterschiedlichkeit der Ermittler Konfliktpotential beherbergen und möglicherweise kommt es dazu ja auch in einem weiteren Roman.

    Fazit:
    Ein spannender Auftakt-Krimi zu einer neuen Reihe mit einem konträren Ermittlerduo, das Sympathie ausstrahlt, aber auch ganz eigene Probleme hat. Sie sind keine Superbullen, sondern liebenswerte Menschen, die einen guten Job machen. Wer Krimis an der Küste mag, kommt hier, bedingt durch die eingestreuten Details über Dänemark, voll auf seine Kosten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasmin B., 04.06.2019

    Der Kriminalroman „Nordlicht – Die Tote am Strand“ war mein erstes Buch von der Autorin Anette Hinrichs. In diesem Buch, welches sowohl in Deutschland als auch in Dänemark spielt, lernt man die Ermittler Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg kennen und ermittelt mit ihnen zusammen in dem Mordfall.

    Zunächst möchte ich die Gestaltung des Buches loben. Diese ist mir positiv aufgefallen, das Buch ist liebevoll gestaltet. Die Karte, die Bilder der wesentlichen Orte und auch die Beschreibungen der beiden Hauptermittler haben mir gut gefallen und haben dabei geholfen, dass ich gut in das Buch hereingekommen bin.
    Der Schreibstil von Anette Hinrichs ist angenehm zu lesen. Dieser ist leicht und lässt sich flüssig lesen. Man wird gut in das Buch eingeführt, ich hatte keine Problem in die Geschichte hineinzukommen und fühlte mich sofort wohl im Geschehen. Innerhalb der Geschichte lernt man etwas über die dänische Kultur und dessen Traditionen, dies hat mir gut gefallen und diese kleinen Informationshappen haben mir gut gefallen. Davon hätte ich mir definitiv mehr gewünscht. Trotzdem ist „Nordlicht“ ein gelungener Regionalkrimi. Obwohl dieser in Deutschland und Dänemark spielt, wird die Atmosphäre dieser Regionen gut aufgefasst und vermittelt. Sie wird gekonnt aufgegriffen und in die Handlung des Werkes mit eingebaut. Der Krimi ist spannend geschrieben. Diverse Wendungen und falsche Fährten werden eingebaut und führen dabei nicht nur den Leser auf einen irreführenden Weg. Die Spannung wird dabei aufrechterhalten, wobei die Seiten leider meiner Meinung nach nicht aufgrund der Spannung knistern. Manchmal hätte ich mir mehr Tempo gewünscht, aber irgendwie passt dieser Stil auch zur regionalen Kultur. Mit einigen Entwicklungen hätte ich so nicht gerechnet, oftmals konnte mich Hinrichs überraschen. Andere Situationen waren leicht vorhersehbar, haben aber der Spannung des Buches keinen Abbruch bereitet.
    „Nordlicht – Die Tote am Strand“ ist der erste gemeinsame Fall der beiden Ermittler Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg. Boisen ist die Leiterin der Flensburger Mordkommission, Nyborg ein dänischer Polizist. Zusammen ermitteln sie in einem Mordfall. Der Leichenfund einer jungen Frau erweist sich als verzwickter und verworrener als zunächst angenommen. Immer neue Erkenntnisse kommen ans Licht, neue Zusammenhänge werden herausgefunden und Intrige und Lügen werden aufgedeckt. Dabei gilt es, die Zusammenhänge zu erkennen und nicht alle sind dabei taufrisch. Oftmals müssen die Ermittler in der Vergangenheit wühlen und ein längst vergangenes Ereignis spielt dabei eine zentrale Rolle. Vibeke und Rasmus sind von ihrer Art recht unterschiedlich, sie müssen erst lernen, mit dem anderen zusammenzuarbeiten, mit den anderen Ermittlungsmethoden klarkommen. Dabei raufen sie sich immer mehr zusammen und am Ende sind die beiden ein gutes Team, sie ergänzen sich gegenseitig und arbeiten gut zusammen. Dabei hat jeder seine eigene Geschichte, muss sein eigenes Paket an privaten Problemen tragen. Man lernt die beiden Ermittler und auch das Team um die beiden immer besser kennen. Die Art, wie diese Informationen in die Handlung eingebaut wird, hat mir gut gefallen und hat der Spannung dabei keinen Abbruch getan.
    Auch der Abschluss des Buches ist gelungen, wobei nicht alles für mich überraschend kam. Diverse Zusammenhänge habe ich bereits geahnt, die genauen Details konnten mich aber dennoch überraschen und konnten mich auch überzeugen.
    Trotz all dieser positiven Eigenschaften des regionalen Kriminalromans konnte mich dieser nicht hundertprozentig beeindrucken. Manchmal hätte ich mir mehr Tempo, mehr Spannung oder auch mehr falsche Fährten, eine komplexere Handlung gewünscht. Oder auch ein bisschen mehr Hintergrund zu den beiden Ermittlern oder auch zu dem Team, welches hinter den beiden steht und diverse Aufgaben übernimmt.

    Insgesamt hat die Autorin Anette Hinrichs mit „Nordlicht – Die Tote am Strand“ einen gelungenen Kriminalroman geschrieben. Dieser beinhaltet ein interessantes Ermittlerteam, von dem ich gerne noch mehr lesen würde und auch der Fall ist spannend und vielseitig gestaltet. Dennoch fehlt meiner Meinung nach noch das i- Tüpfelchen. Daher möchte ich 4 wohlverdiente Sterne vergeben und hoffe, dass noch weitere Bücher an der deutsch- dänischen Grenze von Vibeke und Rasmus folgen.

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