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  • 4 Sterne

    10 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 05.09.2016

    Als Buch bewertet

    „Sie wollte sich in Luft auflösen, wollte dass sich jede ihrer Zellen verflüchtigte, nichts von ihr sollte mehr zu finden sein.“

    Inhalt:
    Rückblickend erzählt die Pförtnerstochter Elena Greco die Geschichte einer Mädchenfreundschaft, die sich mittlerweile über ein ganzes Leben erstreckt. Sie lässt den Leser in eine äusserst ambivalente Mädchenbekanntschaft blicken, die bereits in weiter Ferne begann und beschwört ein umfassendes Bild einer äusserst schwierigen Zeit im Neapel der 50iger Jahre herauf. Damals war Elena 11 Jahre alt, genauso alt wie Lila, die Tochter des Schusters. Ihre Verbindung lebt von den Ereignissen und Menschen, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe befinden. Doch schon bald teilen sie nicht mehr alle Empfindungen miteinander, denn nach der Grundschulzeit ist Lila trotz ihrer Intelligenz dazu verbannt, in der elterlichen Firma mitzuarbeiten, während Elena durch Zuspruch ihrer Lehrer die Möglichkeit erhält, zunächst auf die Oberschule und dann aufs Gymnasium zu wechseln. Erste Bildungsunterschiede lassen feine Risse in der Mädchenfreundschaft entstehen und dennoch hält Elena fast verzweifelt an ihrer „besten“ Freundin fest, vielleicht weil diese so anders, so innovativ und mutig ist und all jene Eigenschaften besitzt, die Elena selbst gerne hätte.

    Meinung:
    Die Pressestimmen zu diesem Auftakt der neapolitanischen Saga aus der Feder von Elena Ferrante sind sehr positiv und voller Lob. Umso gespannter war ich auf diesen ersten Roman, dem im kommenden Jahr noch drei weitere Bände folgen werden.
    Der Einstieg ins Buch zieht sich etwas hin, als Leser kann man noch nicht abschätzen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird und erst nach der Hälfte des Buches konnte mich das Geschehen wirklich in seinen Bann ziehen. Die Autorin schildert einerseits eine Freundschaft, die mich in vielerlei Hinsicht enttäuscht hat, eine Beziehung die viel mehr auf Neid, ungeteilter Bewunderung und dem Wunsch, die bessere zu sein beruht, als auf wahrer Zuneigung. Gerade dieses Ungleichgewicht zwischen den Frauen, die selbst in ihrer Herangehensweise ganz anders agieren, bleibt im ganzen Buch erhalten. Sie leben die Gegensätze, finden andere Verhaltensweisen erstrebenswert, möchten verschiedene Dinge im Leben erreichen, so dass ich mich fortwährend gefragt habe, ob es zu dieser perfekten Freundschaft gehört, sich über-bzw. unterlegen zu fühlen und welchen Schaden oder Nutzen dieses Verhalten bringen soll.

    Umso gelungener finde ich die Auseinandersetzung der Autorin mit den gesellschaftlichen Hintergründen, mit der Schilderung eines gewaltgeprägten Wohnviertels, mit verfeindeten Familienclans, mit Strassenschlägereien und Morden. Einer Welt, die ebenso beängstigend wie faszinierend wirkt und die vielleicht erklärt, warum es so wichtig war, sich mit Menschen zu umgeben, die das eigene Selbst ergänzen und dem Leben eine gewisse Beständigkeit geben. Auch die frühe Jugend der beiden Mädchen, schuf ein umfassendes Gesellschaftsporträt. Denn während Lila ganz bewusst heiratet, erscheint es der gebildeten Elena absolut fremd mit 16 Jahren den Bund der Ehe einzugehen.

    Fazit:
    Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen Roman, der eine Mädchenfreundschaft nicht nur an Gefühlen, sondern auch an gesellschaftlichen Normen festmacht. Die Geschichte hat Tiefgang und lebt von einer schönen Sprache, sie erzählt unaufgeregt vom Leben und schildert ganz nebenbei das Erwachsenwerden zweier Menschen. Der Gesamteindruck der entsteht, braucht etwas Zeit um sich zu entfalten, lässt mich aber als Leser doch zufrieden zurück, vor allem, weil es eine Fortsetzung gibt, die zeigen wird, wie sich das Leben der beiden Hauptprotagonistinnen entwickelt.

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  • 3 Sterne

    5 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 16.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Elena Greco bekommt von Rino dem Sohn von Raffaella Cerullo (genannt Lila) einen Anruf. Lila ist verschwunden, aber warum wunderte das Elena nicht, Lila wollte doch schon immer eines Tages verschwinden.
    Wir blenden zurück in die 50 er Jahre: Italien Rione bei Neapel, der Krieg ist ein paar Jahre zu Ende, in vielen Familien herrscht immer noch Armut. In dieser Zeit freunden sich Lila die Tochter des Schusters und Elena die Tochter des Pförtners miteinander an. Elena ist fasziniert von Lila, den Lila ist hübsch, intelligent und alle lieben sie. Aber besonders ist Elena von Lila fasziniert, ist sie doch die Klassenbeste, was Elena sofort motiviert ebenfalls besser als sie zu werden. Doch dann verlässt Lila die Schule und soll bei ihrem Vater in der Werkstatt mitarbeiten. Elena die durch die Motivation eine gute Schülerin wurde, macht die Mittelschule und später das Gymnasium. Und nun ist es Lila die besser sein will als Elena, dazu besorgt sie sich Bücher in der Bibliothek und hilft aber somit Elenas Lerneifer weiter anzuspornen. Und der Kontakt der beiden reisst nie auseinander, selbst als Elena ein paar Wochen sich auf Ischia erholt. Aber Lila ist immer einen Schritt weiter wie Elena und so sind auch viele Jungs aus Rione hinter ihr her, weil sie so hübsch ist. Mit 16 heiratet dann Lila ihren Verlobten Stefano und Elena muss nun ebenfalls versuchen einen Mann zu finden.

    Meine Meinung:
    Erkennbar ist nicht ob diese Saga auf einem realen Hintergrund basiert. Elena Ferrante hat mit diesem Buch den Start einer Familiensaga in vier Teilen begonnen. Kein Wunder benötigt die Autorin vier Bücher, wenn man in einem Band gerade mal nur 20 Jahr abdeckt. Auf über 400 Seiten erzählt sie uns die Freundschaft der beiden, ihre Familiengeschichten aber auch das Leben in Rione. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig, kann einen aber im Lauf des Buches schon mal ermüden. Zwar passieren mal so die einen oder anderen Unfälle, Schlägereien, fast einen Missbrauch, aber im grossen ganzen war mir das zu wenig. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum um diese Saga so einen Medienrummel gemacht wird. Natürlich ist die Geschichte nett zu lesen, allerdings weiss ich nicht ob ich den zweiten Band lesen werde. Literarisches Meisterwerk ist es meiner Meinung nach nicht, aber ein guter Roman und wer auf solche Familiengeschichten steht, für den mag es das richtige sein. Das Cover ist recht einfach gehalten, passt aber zum Buch, von daher 3 von 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    20 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristin I., 12.09.2016

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte beginnt aus der Ich-Perspektive Elenas, die einen unerwarteten Anruf von Lilas Sohn Rino erhält. Lila sei spurlos verschwunden. Elena ist nicht wirklich über diesen Umstand überrascht, da Lila schon immer den Plan hatte "spurlos zu verschwinden". Und Elena behält Recht: Kein einziges Kleidungsstück ist in Lilas Schränken zu finden, zurück bleiben nur leere Kleiderbügel. Was jedoch noch mehr verblüfft ist, dass Lila sich auch aus allen Familienfotos herausgeschnitten hat. Elenas Ansicht nach übertreibt Lila mal wieder masslos. Im Folgenden schreibt sie ihre gemeinsame Geschichte nieder, die von gemeinsamen Kindheitstagen bis zu ihren Jugendjahren in Neapel erzählt. Elena Greco, Tochter des Pförtners und Lila Cerullo, Tochter des Schusters, schliessen in den 50er Jahren Freundschaft. Die zwei Mädchen sind grundverschieden, denn während Elena ruhig und besonnen ist, lässt sich Lila nichts gefallen und legt sich nicht selten mit den Jungen in der Nachbarschaft an. Doch auch Lilas unübertreffliche Leistungen stechen in der Schule hervor, die Elena zu nächtelangen Lernen veranlassen. Bald schon halten Lilas Eltern sie von ihrem schulischen Werdegang ab, was sie jedoch nicht daran hindert unermüdlich Bücher aus der Bibliothek auszuleihen und sich zu einer eifrigen Autodidaktin zu entwickeln. Sie lernen beide Latein, Griechisch, Mathematik oder Englisch, doch Lila weiss immer mehr als Elena, die sich bis zum Abitur kämpft, während Lila in der Schusterei ihres Vaters arbeitet. Sie wachsen heran, gehen aus, haben Verehrer, verlieben sich, werden nur allzu oft Zeuginnen von Gewalt zwischen den Familien – bis sich die 16-jährige Lila schliesslich mit Stefano verlobt, der sie mit Geschenken überhäuft, ihr und ihrer Familie eine bessere Zukunft in Aussicht stellt und die Mädchen vor Entscheidungen gestellt werden, die ihr weiteres Leben bestimmen.

    Der Schreibstil gefiel mir recht gut, der authentisch das Leben im Rione (Viertel) vermittelt: schmutzig, staubig, voll aufgeladener Aggressivität. Kleine Pöbeleien und Sticheleien enden meist in wüsten Beschimpfungen und Schlägereien zwischen den heranwachsenden jugendlichen Männern, die um die Ehre ihrer Schwestern oder die Angebetete kämpfen. Auch in den Familien selbst kommt es zu Handgreiflichkeiten, Beschimpfungen und als Lila von ihrem Vater aus dem Fenster geworfen wird, war ich sprachlos. Es ist kein einfaches Leben und es gibt kaum Hoffnung aus dem Viertel herauszukommen. Bildung oder eine Verbindung mit einem gut betuchten Mann scheinen der einzige Ausweg zu sein.
    Am liebsten mochte ich den ersten Abschnitt des Romans. Die Welt aus den Augen der Kinder wird unverblümt beschrieben, sie kennen kein Gestern oder Morgen, sie leben im Hier und Jetzt, träumen von Reichtum und wollen die Welt entdecken. Was mich dann doch sehr störte, war die ständige Wiederholung des Wettstreits zwischen den Mädchen. Natürlich gibt es solchen immer zwischen Kindern und auch Freunden. Doch das ewige Bessersein und alles als Erste erleben zu müssen, nahm den meisten Platz ein und wird sehr langatmig beschrieben. Elena hat kein Selbstbewusstsein, vergleicht sich fortwährend mit Lila und macht sich auf diese Weise selbst zum Schatten ihrer Freundin. Sie fühlt sich kurzzeitig hübscher als sie, da Lila erst viel später weibliche Rundungen bekommt und ihre kindliche Statur verliert. Elena bekommt eine Brille und Akne, Lila nicht. Aufenthalte am Meer und in der Sonne können ihre Akne kurzzeitig heilen, doch Elena empfindet, dass sich Lila nicht für sie freut. Die ersten Verehrer kündigen sich an, die ihr Auge vornehmlich auf Lila geworfen haben. Elena verspürt den Drang zuerst einen festen Freund zu finden, damit sie Lila nicht auch noch hier besticht. Ich fühlte mich wie in einer Endlosschleife aus Vergleichen und suchte den Sinn und die Spannung der Geschichte über rund 400 Seiten.
    Durch die Ich-Perspektive Elenas erfährt der Leser leider nichts über die wahren Gedankengänge Lilas. Sie bleibt eine Figur, die wir aus Elenas Augen betrachten und zu der sich immer mehr eine Distanz zu entwickeln scheint. Die wechselseitige Abhängigkeit der Freundinnen aus Kindertagen, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen angestachelt und beflügelt haben, scheint mit ihrem unterschiedlichen Leben und schliesslich Lilas Verlobung zu schwinden. Es wird ersichtlich, dass die "geniale Freundin" auf beide Mädchen zutrifft, da sie sich gegenseitig in ihren Bestrebungen brauchten. Elena spürt schliesslich, dass das Leben noch mehr für sie bereit halten muss als Bücher und die damit verbundene Einsamkeit. Sie bereut, dass sie ihre Liebe zu Nino immer wieder im Keim erstickt hat. Und auch Lila scheint mit ihrer Verbindung nicht mehr allzu glücklich. Mehrmals spricht sie von der beängstigenden Auflösung, die bereits zu Beginn der Geschichte erwähnt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie lieber sich und ihr Wesensart verliert, nur um den Aufstieg in ein besseres Leben zu schaffen.
    Mit Lilas Hochzeit endet der erste Teil der Geschichte. Zurück bleibt zwar die Frage, wie sich das weitere Leben der Mädchen gestalten wird, aber auch der mir nicht ganz nachvollziehende Ferrante-Hype.

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  • 3 Sterne

    12 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. J., 09.09.2016

    Als Buch bewertet

    Nach 6o Jahren Freundschaft verschwindet Lila spurlos. Sie radiert sich selber aus. Nichts bleibt von ihr zurück, selbst aus Fotos hat sie sich herausgeschnitten. Elena ist seit ihrer gemeinsamen Kindheit in den 50er Jahren in einem ärmlichen Stadtteil Neapels mit ihr befreundet und beginnt ihre Geschichte aufzuschreiben. Bis hierher hat mich das Buch gepackt. Zwar leicht zu lesen, aber mit einer teilweise langatmigen und sich wiederholenden Detailtreue, erzählt sie von ihrem Kennenlernen bis zu Lilas Hochzeit mit 16 Jahren. Lila ist mutig, wissbegierig und sehr begabt was Elena beflügelt. Es entsteht ein liebevolles, aber auch neiderfülltes Abhängigkeitsverhältnis, denn Elena braucht Lila damit sich ihre Wirklichkeit intensiviert. Dies ist das Hauptthema des Buches, welches auch eine fast klischeehafte Studie der Lebensbedingungen wiederspiegelt. Meine anfängliche Begeisterung verlor sich rasch im Gesamtwerk und wird kaum für weitere drei Bände reichen. Eigentlich schade.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 06.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Sie wollte sich in Luft auflösen, wollte dass sich jede ihrer Zellen verflüchtigte, nichts von ihr sollte mehr zu finden sein.“

    Inhalt:
    Rückblickend erzählt die Pförtnerstochter Elena Greco die Geschichte einer Mädchenfreundschaft, die sich mittlerweile über ein ganzes Leben erstreckt. Sie lässt den Leser in eine äusserst ambivalente Mädchenbekanntschaft blicken, die bereits in weiter Ferne begann und beschwört ein umfassendes Bild einer äusserst schwierigen Zeit im Neapel der 50iger Jahre herauf. Damals war Elena 11 Jahre alt, genauso alt wie Lila, die Tochter des Schusters. Ihre Verbindung lebt von den Ereignissen und Menschen, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe befinden. Doch schon bald teilen sie nicht mehr alle Empfindungen miteinander, denn nach der Grundschulzeit ist Lila trotz ihrer Intelligenz dazu verbannt, in der elterlichen Firma mitzuarbeiten, während Elena durch Zuspruch ihrer Lehrer die Möglichkeit erhält, zunächst auf die Oberschule und dann aufs Gymnasium zu wechseln. Erste Bildungsunterschiede lassen feine Risse in der Mädchenfreundschaft entstehen und dennoch hält Elena fast verzweifelt an ihrer „besten“ Freundin fest, vielleicht weil diese so anders, so innovativ und mutig ist und all jene Eigenschaften besitzt, die Elena selbst gerne hätte.

    Meinung:
    Die Pressestimmen zu diesem Auftakt der neapolitanischen Saga aus der Feder von Elena Ferrante sind sehr positiv und voller Lob. Umso gespannter war ich auf diesen ersten Roman, dem im kommenden Jahr noch drei weitere Bände folgen werden.
    Der Einstieg ins Buch zieht sich etwas hin, als Leser kann man noch nicht abschätzen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird und erst nach der Hälfte des Buches konnte mich das Geschehen wirklich in seinen Bann ziehen. Die Autorin schildert einerseits eine Freundschaft, die mich in vielerlei Hinsicht enttäuscht hat, eine Beziehung die viel mehr auf Neid, ungeteilter Bewunderung und dem Wunsch, die bessere zu sein beruht, als auf wahrer Zuneigung. Gerade dieses Ungleichgewicht zwischen den Frauen, die selbst in ihrer Herangehensweise ganz anders agieren, bleibt im ganzen Buch erhalten. Sie leben die Gegensätze, finden andere Verhaltensweisen erstrebenswert, möchten verschiedene Dinge im Leben erreichen, so dass ich mich fortwährend gefragt habe, ob es zu dieser perfekten Freundschaft gehört, sich über-bzw. unterlegen zu fühlen und welchen Schaden oder Nutzen dieses Verhalten bringen soll.

    Umso gelungener finde ich die Auseinandersetzung der Autorin mit den gesellschaftlichen Hintergründen, mit der Schilderung eines gewaltgeprägten Wohnviertels, mit verfeindeten Familienclans, mit Strassenschlägereien und Morden. Einer Welt, die ebenso beängstigend wie faszinierend wirkt und die vielleicht erklärt, warum es so wichtig war, sich mit Menschen zu umgeben, die das eigene Selbst ergänzen und dem Leben eine gewisse Beständigkeit geben. Auch die frühe Jugend der beiden Mädchen, schuf ein umfassendes Gesellschaftsporträt. Denn während Lila ganz bewusst heiratet, erscheint es der gebildeten Elena absolut fremd mit 16 Jahren den Bund der Ehe einzugehen.

    Fazit:
    Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen Roman, der eine Mädchenfreundschaft nicht nur an Gefühlen, sondern auch an gesellschaftlichen Normen festmacht. Die Geschichte hat Tiefgang und lebt von einer schönen Sprache, sie erzählt unaufgeregt vom Leben und schildert ganz nebenbei das Erwachsenwerden zweier Menschen. Der Gesamteindruck der entsteht, braucht etwas Zeit um sich zu entfalten, lässt mich aber als Leser doch zufrieden zurück, vor allem, weil es eine Fortsetzung gibt, die zeigen wird, wie sich das Leben der beiden Hauptprotagonistinnen entwickelt.

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  • 5 Sterne

    9 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Olga K., 18.08.2017

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch habe ich teilweise gelesen und teilweise gehört. Die Vorleserin liest das Buch mit schöner italienischer Akzent vor. Es gibt zum Buch einigen Charme. Ich habe jedes Wort geniessen. Ich habe das Buch in 5 Tage geschafft, obwohl ich immer parallel mindestens 3-4 Bücher lese.
    Das Buch erzählt uns über Freundschaft der zweien Freundinnen. Die Geschichte fängt an, als die Mädchen noch ganz klein waren. Sie haben ganz unterschiedliche Charaktere, aber sind sehr wesensverwandt.
    Ich würde sagen, dass das Buch sehr ehrlich ist. Die Autorin lässt keine Geheimnisse. Sie zeigt wahre Gefühle.
    Als ich das Buch gelesen habe, habe ich verstanden, dass ich eigentlich ganz schöne Kindheit hatte. Die einige Momente haben mir einen Schrecken eingejagen. Welches schweres und verschiedenes Leben hatten die Mädchen. Was hat ihnen verbundet?
    Es ist bestes Buch, das ich in diesem Sommer gelesen habe. Und es hat so unerwartete Endung! Wie kann man so ein Buch beenden? Ich werde jetzt zweite Teil anfangen, wenn alle vier Teile schon erscheinen werden. Das Buch macht süchtig. Und, wenn ich gefragt wurde, ob es sich lont, das Buch zu lesen, ich werde mit 100% Sicherheit antworten: "Ja!"

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  • 3 Sterne

    22 von 50 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 16.09.2016

    Als Buch bewertet

    Elena Greco bekommt von Rino dem Sohn von Raffaella Cerullo (genannt Lila) einen Anruf. Lila ist verschwunden, aber warum wunderte das Elena nicht, Lila wollte doch schon immer eines Tages verschwinden.
    Wir blenden zurück in die 50 er Jahre: Italien Rione bei Neapel, der Krieg ist ein paar Jahre zu Ende, in vielen Familien herrscht immer noch Armut. In dieser Zeit freunden sich Lila die Tochter des Schusters und Elena die Tochter des Pförtners miteinander an. Elena ist fasziniert von Lila, den Lila ist hübsch, intelligent und alle lieben sie. Aber besonders ist Elena von Lila fasziniert, ist sie doch die Klassenbeste, was Elena sofort motiviert ebenfalls besser als sie zu werden. Doch dann verlässt Lila die Schule und soll bei ihrem Vater in der Werkstatt mitarbeiten. Elena die durch die Motivation eine gute Schülerin wurde, macht die Mittelschule und später das Gymnasium. Und nun ist es Lila die besser sein will als Elena, dazu besorgt sie sich Bücher in der Bibliothek und hilft aber somit Elenas Lerneifer weiter anzuspornen. Und der Kontakt der beiden reisst nie auseinander, selbst als Elena ein paar Wochen sich auf Ischia erholt. Aber Lila ist immer einen Schritt weiter wie Elena und so sind auch viele Jungs aus Rione hinter ihr her, weil sie so hübsch ist. Mit 16 heiratet dann Lila ihren Verlobten Stefano und Elena muss nun ebenfalls versuchen einen Mann zu finden.

    Meine Meinung:
    Erkennbar ist nicht ob diese Saga auf einem realen Hintergrund basiert. Elena Ferrante hat mit diesem Buch den Start einer Familiensaga in vier Teilen begonnen. Kein Wunder benötigt die Autorin vier Bücher, wenn man in einem Band gerade mal nur 20 Jahr abdeckt. Auf über 400 Seiten erzählt sie uns die Freundschaft der beiden, ihre Familiengeschichten aber auch das Leben in Rione. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig, kann einen aber im Lauf des Buches schon mal ermüden. Zwar passieren mal so die einen oder anderen Unfälle, Schlägereien, fast einen Missbrauch, aber im grossen ganzen war mir das zu wenig. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum um diese Saga so einen Medienrummel gemacht wird. Natürlich ist die Geschichte nett zu lesen, allerdings weiss ich nicht ob ich den zweiten Band lesen werde. Literarisches Meisterwerk ist es meiner Meinung nach nicht, aber ein guter Roman und wer auf solche Familiengeschichten steht, für den mag es das richtige sein. Das Cover ist recht einfach gehalten, passt aber zum Buch, von daher 3 von 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cachingguys, 10.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Nach 6o Jahren Freundschaft verschwindet Lila spurlos. Sie radiert sich selber aus. Nichts bleibt von ihr zurück, selbst aus Fotos hat sie sich herausgeschnitten. Elena ist seit ihrer gemeinsamen Kindheit in den 50er Jahren in einem ärmlichen Stadtteil Neapels mit ihr befreundet und beginnt ihre Geschichte aufzuschreiben. Bis hierher hat mich das Buch gepackt. Zwar leicht zu lesen, aber mit einer teilweise langatmigen und sich wiederholenden Detailtreue, erzählt sie von ihrem Kennenlernen bis zu Lilas Hochzeit mit 16 Jahren. Lila ist mutig, wissbegierig und sehr begabt was Elena beflügelt. Es entsteht ein liebevolles, aber auch neiderfülltes Abhängigkeitsverhältnis, denn Elena braucht Lila damit sich ihre Wirklichkeit intensiviert. Dies ist das Hauptthema des Buches, welches auch eine fast klischeehafte Studie der Lebensbedingungen wiederspiegelt. Meine anfängliche Begeisterung verlor sich rasch im Gesamtwerk und wird kaum für weitere drei Bände reichen. Eigentlich schade.

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  • 5 Sterne

    17 von 39 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 31.08.2016

    Als Buch bewertet

    Ein toller erster Teil lässt hoffen auf eine tolle Saga!!!

    Lila und Elena könnten unterschiedlicher kaum sein, doch sie sind unzertrennlich!
    Man merkt, dass die beiden viel verbindet und sie trotz allen Widersprüchen zusammenhalten!
    Schon von Kindheit an sind sie beste Freundinnen, doch eines Tages sind die beiden getrennt!
    Lila ist verschwunden und Elena blickt zurück auf ihre "Freundschaft" um herauszufinden, wo Lila abgeblieben sein könnte!
    Ein grandioser Schauplatz für eine solche Geschichte, tolle Charaktere ...

    Eine schwierige Zeit für die 2 Mädchen... sie hatte zusammen viele Pläne, damit es bei ihnen anders läuft.
    Zu ihren Vorsätzen zählte auch: "Sie wollte sich in Luft auflösen, nichts sollte mehr von ihr zu finden sein!" Diesen Satz hat Lila nun wahrgemacht!

    "Sie bleiben einander nahe, aber es ist stets eine zwiespältige Nähe: aus Befremden und Zuneigung, aus Rivalität und Innigkeit, aus Missgunst und etwas, das grösser und stiller ist als Lieben. Liegt hier das Geheimnis von Lilas Verschwinden?"

    Ein wundervoll geschriebener Roman über Freundschaft und Rivalität ...
    Ich freu mich auf die Fortsetzung!

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  • 4 Sterne

    16 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 24.08.2016

    Als Buch bewertet

    Eine lebenslange Freundschaft



    „Sie wollte sich in Luft auflösen, … nichts von ihr sollte mehr zu finden sein“. Diesen lang gehegten Vorsatz Raffaelas, kurz Lila genannt, scheint sie nun im Alter von mehr als sechzig Jahren tatsächlich in die Tat umgesetzt zu haben.
    Doch ihre Freundin Elena, die Lilas spurloses Verschwinden nicht akzeptieren will, beginnt, ihre Geschichte schriftlich festzuhalten. Es entsteht die lebhafte, angenehm leicht geschriebene Erzählung einer komplizierten Freundschaft.
    Schon als kleine Mädchen aus dem Arbeiterviertel Rione in Neapel versprechen sich die zwei Freundinnen gegenseitig, eine bessere Zukunft anzustreben und ihrem Milieu zu entkommen. Lenú und Lila wachsen in den 40er und 50er Jahren in einer Gesellschaft auf, in der Gewalt alltäglich ist und Mädchen und Frauen eine untergeordnete Stellung einnehmen: „Es passierte alles Mögliche, zu Hause und draussen, Tag für Tag, doch ich kann mich nicht erinnern, jemals gedacht zu haben, dass unser Leben besonders schlimm sei. Das Leben war eben so, und damit basta…“, sagt Lenú schlicht.
    Aus Elenas Sicht schildert die Autorin lebendig und sehr stimmungsvoll das Auf und Ab ihrer Freundschaft vor dem düsteren, realistisch erscheinenden Hintergrund des alltäglichen Lebens in dem Problem-Stadtteil. Zutiefst ehrlich und sensibel wirken ihre Gedanken zu Lilas und Lenús Beziehung; die Bewunderung, die Elena für ihre Freundin hegt, wird deutlich, aber auch der Neid und gelegentliche Selbstzweifel, die sie zwischendurch immer wieder aus der Fassung bringen. Ferrante erzählt auf ihre lockere Art, wie beide Mädchen einen Weg suchen, dem anscheinend vorbestimmten Leben im Elend zu entfliehen; die naiven Vorstellungen ihrer Kindheit weichen konkreten Vorstellungen, als sie zu Teenagern werden. Während die eigentlich angepasste Elena sich ein Fortkommen durch höhere Bildung erarbeiten will, wählt die eher aufmüpfige Lila, einst Elenas Vorbild, einen völlig anderen, traditionellen Weg. Die Entwicklung des Romans hält mit der Weltsicht der beiden Mädchen Schritt, von den verträumten Grundschulkindern bis hin zum beginnenden sozialpolitischen Bewusstsein von 16jährigen Teenagern. So endet der erste Band der vierteiligen Familiensaga, in der Elena Ferrante ausführlich von Kindheit und früher Jugend der Mädchen erzählt, mit einer folgenschweren Entscheidung Lilas. Der Leser bleibt erwartungsvoll zurück: Wie mag es den jungen Frauen auf ihrem Weg weiter ergehen? Werden sie es schaffen, aus ihrer bedrückenden Umgebung auszubrechen?

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra P., 24.08.2017

    Als Buch bewertet

    Nicht immer fesseln aber unterhaltsam.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Astrid W., 28.10.2018

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch war die ideale Lektüre für meinen Italienurlaub. Es ist sehr interessant geschrieben, von der Sprache her und auch vom Inhalt. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen! Vor allem der Schluss ist sehr gelungen und regt zum Nachdenken an. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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  • 2 Sterne

    14 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    GeliM B., 21.02.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist langweilig,langatmig und ermüdend. Die Geschichte plätschert dahin ohne jegliche Spannung. Bei Seite 60 war dann meine Schmerzgrenze erreicht, das Weiterlesen wurde für mich unmöglich.
    Dieses Buch kann ich niemandem empfehlen.

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  • 5 Sterne

    10 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr b., 27.08.2016

    Als Buch bewertet

    Obwohl die Ferrante Saga ja schon an grossen Ruhm gewonnen hat, muss ich leider gestehen, dass ich sie bisher nicht kannte. Umso gespannter ist man da natürlich auf so ein Buch, das Millionen Leser begeistert hat und die Latte ist hoch gelegt.
    Das Buch beginnt ganz geheimnissvoll mit dem Verschwinden, ganz und gar Erlöschen könnte man sagen, der nunmehr 66-jährigen Lila. Sie scheint wie von Erdboden verschluckt, und obwohl ihre beste Freundin Elena anfangs locker mit dieser Tatasache umgeht, da Lila immer anders war, fängt sie im Nachhinein doch sich Gedanken zu machen und lässt gleichzeitig ihre Freundschaft Revue passieren.
    Kern des ersten Teils der vierbändigen Neapolitanischen Saga ist, meiner Meinung nach, die lebenslange Freundschaft der zwei Frauen aber auch die Verhältnisse, in denen sie aufwachsen. Die Autorin will nichts beschönigen und lässt uns bildreich erfahren wie die südländische, mittellose Familie der 50-er Jahre strukturiert war. Der Vater, beschrieben als absoluter Patriarch und meistens streng und erbamunglos sowie die meisten der Männer, die im Buch vorkommen und die Mutter/Frau, ohne Rechte, abhängig und degradiert. Aus diesem Alltagsleben wollen die beiden Freundinnen flüchten, jede auf ihre eigene Art. Elena wählt die Bildung und Lila, obwohl ebenfalls sehr intelligent, bevorzugt den schnellen Aufstieg durch eine Heirat mit einem wohlhabenden Kandidaten schon im blutjungen Alter von 16 Jahren.
    Die Freundschaft der beiden wird oft auf die Probe gestellt, teils durch ihrem Umfeld, teils durch Lilas unkonventionellem, oftmals schwierigem Charakter.
    Trotz der Umstände und obwohl sie verschiedene Lebenswege gehen, erhalten sie ihre Freundschaft aufrecht.
    Elena Ferrante gelinkt es mit ihrer voluminösen Schreibweise den Leser in die Geschichte zu intergrieren und die 50-er Jahre, mit all ihrer gewaltgeladenen und rohen Strenge lebendig zu gestalten.
    Jetzt muss man sich nur noch die Wartezeit um die Ohren schlagen, bis Teil zwei veröffentlicht wird, um der Spur ein wenig näher zu kommen, was denn vielleicht der Anlass für das spurlose Veschwinden Lilas sein könnte.

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  • 5 Sterne

    7 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Georg Z., 19.08.2017

    Als Buch bewertet

    Wunderschön^^

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  • 3 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 28.08.2016

    Als Buch bewertet

    Ist es möglich, sich aufzulösen, so dass nichts mehr von einem Menschen übrig bleibt - nicht mal ein Foto? Die 66-jährige Raffaella, von ihrer besten Freundin nur Lila genannt, hat dies seit mindestens 3 Jahrzehnten angekündigt und offenbar auch wahr gemacht. Ihr Sohn wendet sich verzweifelt an ihre beste Freundin Elena, die ihm leider nicht weiter helfen kann. Es macht sie wütend, da sie findet, dass Lila mal wieder übertreibt. So beschliesst sie, ihre gemeinsame Geschichte von frühester Kindheit an detailgetreu aufzuschreiben.

    So beginnt das Buch um die ungleichen kleinen Mädchen Elena Greco, Tochter eines Pförtners, von ihr in Ichform erzählt und Raffaella Cerullo, Tochter eines Schusters, die im Neapel der Fünfziger Jahre in einem ärmlichen und herunter gekommenen Viertel aufwachsen. Ihre Welt ist geprägt von Gewalt und Tod - die Männer haben das Sagen, die Frauen und vor allem die Töchter haben sich zu fügen.

    Obwohl sie sehr verschieden sind, hat die Freundschaft doch über lange Zeit hin Bestand. Lila, die vor nichts und niemand Angst hat, ein zähes, kleines und dünnes Mädchen, entwickelt sich in der Pubertät zu einer wahren Schönheit. Ihre Freundin Elena, genannt Lenù, ist eher der ängstliche Typ. Sie lässt sich aber immer wieder von Lila mitreissen. Beide Mädchen sind sehr intelligent und wetteifern in ihren Bemühungen, sich immer mehr Wissen anzueignen. Beide lernen Latein, Griechisch und Englisch - Lenù in der höheren Schule, die sie besucht. Lila erarbeitet sich alles selbst mit Hilfe von Büchern aus der Bibliothek. Sie träumen beide von einem besseren Leben und von Reichtum. Elena lernt wie besessen Tag und Nacht und schafft die Oberschule mit Bestnoten. Damit möchte sie vor allem Lila beeindrucken, ihren eigenen Eltern ist das ziemlich egal. Lila erfüllt sich ihren Traum von einem schöneren Leben mit einem gewissen Reichtum, indem sie als 16-jährige den reichen Lebensmittelhändler ihres Viertels, Stefano, heiratet.

    Der Anfang des Buches, als es um die Kindheit der Beiden ging, war etwas langatmig. Später wurde es interessanter, aber leider nicht so richtig spannend. Dazu verwirrten teils die vielen italienischen Namen und Abkürzungen dieser Namen. Gut, dass dem Buch ein Lesezeichen beigelegt war, auf dem die Figuren des Romanes noch einmal aufgeführt waren. Leider war auch noch nichts Näheres zum Verschwinden von Lila zu erfahren. Dazu kommt es wohl erst in den drei noch folgenden Bänden, die bereits angekündigt wurden.

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    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 14.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Elena Ferrante - Meine geniale Freundin

    Lila Cerullo, die Tochter des Schusters, lebt gemeinsam mit ihrer Freundin Elena Greco, der Tochter des Pförtners, in Neapel. Die beiden sind sehr unterschiedlich und im Grunde genommen liegen sie permanent im Wettstreit.
    Das Leben in dem neapolitanischen Viertel in dem die Freundinnen Leben ist sehr derb. Geld ist Mangelware, alle Familien leben am Existenzminimum. Eine Zeit in der Bildung bei Mädchen zumeist auf eine Grundschulausbildung beschränkt blieb.
    Lila ist sehr schlau, sie eignet sich vieles auf anderen Wegen an, hat hohe Ziele, und ist sehr durchsetzungsfähig. Elena ist die hübschere der beiden und fühlt sich magisch zu Lila hingezogen, sieht zu ihr auf. Lila geniesst nur eine kurze Schulzeit, obwohl die Lehrerin empfiehlt sie weiter zu beschulen, wegen ihrer hervorragenden Leistungen. Elena hat da mehr Glück, ihr fällt die Schule schwerer, aber ihre Eltern geben nach kurzem sträuben nach.
    Die Mädchen kommen in die Pubertät und entwickeln sich weiter, jede auf ihre Art , aber ihre Freundschaft bleibt.
    Auch als Erwachsene bleibt das Auf und Ab erhalten. Die beiden erleben noch so manches Ereignis mehr oder weniger gemeinsam.

    Die Autorin beschreibt das Leben dieser zwei Frauen sehr nuancenreich. Sie macht immer wieder deutlich, wie unterschiedlich die beiden sind, sich aber irgendwie trotzdem ergänzen wie es besser nicht sein könnte. Man bekommt nebenher einen Einblick in die damaligen Lebensumstände in Neapel. Es ist ein einfühlsam erzähltes
    Sittengemälde aus Neapel.

    Dieses Buch ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe, die in Italien schon vor einigen Jahren erschienen ist und überaus erfolgreich ist. Bin gespannt, ob dieser Erfolg sich auch hier in Deutschland einstellen wird. Werde den Nachfolger bestimmt lesen, da mir die Geschichte und der Schreibstil der Autorin sehr gefallen haben.

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  • 3 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LinaLiestHalt, 27.08.2016

    Als Buch bewertet

    Seit seinem Erscheinen im Jahr 2011 ist dieses Buch in Italien Kult und konnte auch den angloamerikanischen Buchmarkt im Sturm erobern. Nun erscheint der erste Teil der Neapolitaner Sage von Elena Ferrante, „Meine geniale Freundin“, über die Kindheit und Jugend der Freundinnen Elena und Lila im Suhrkamp Verlag auch endlich in deutscher Übersetzung.

    Ein Buch über eine lebenslange Freundschaft und Konkurrenz.

    Die Erzählung beginnt damit, dass sich eine Frau auflöst, nicht einfach nur verschwindet, sondern alles vernichtet, was auf ihre Existenz hindeutet. Dieses Ereignis nimmt die Ich-Erzählerin zum Anlass die gesamte Geschichte ihrer Freundschaft und Lebenswege aufzuschreiben.

    Im Neapel der Nachkriegszeit wachsen die jungen Mädchen Elena und Lila in einfachsten Verhältnissen auf. Ihr Leben ist geprägt von der Aussichtslosigkeit auf sozialen Aufstieg, der täglichen Gewalt in und zwischen den Familien und dem damaligen Rollenbild der Frau, nach welchem sie später vor allem ihre Aufgaben als Mutter und Ehefrau zu erfüllen haben. Doch die beiden Mädchen sind ausgesprochen intelligent und gerade Lila treibt Elena immer wieder zum Lernen an, um über sich selbst und vielleicht irgendwann aus diesen ärmlichen Verhältnissen herauszuwachsen.

    Der erste Teil der Sage beschäftigt sich mit der Kindheit und Jugendzeit der beiden Freundinnen, vom ersten Annähern beim Puppenspielen bis zur Heirat der einen mit blutjungen 16 Jahren.

    Um diesen Roman ist ein rätselhafter Hype entstanden, der wohl auch hauptsächlich darauf beruht, dass die Identität der Verfasserin ungeklärt ist. Gibt es Elena Ferrante wirklich oder ist sie nur ein Pseudonym? Zu Gesicht bekommen hat sie bisher noch niemand, aber ab und zu erscheinen schriftliche Interviews im Internet.

    Ich bin gespannt, ob sich dieser Hype auch in Deutschland halten wird. Die anderen drei Teile der Saga werden zeitnah ebenfalls bei Suhrkamp erscheinen, was dem Erfolg der Tetralogie sicher zugute kommen wird, denn ein Teil der Spannung entsteht eben durch das chronologische Erzählen und eine Verzögerung der Fortsetzung könnte diesen Spannungsbogen nur zu leicht unterbrechen.

    Wie ich die geniale Freundin letztendlich fand? Da bin ich immer noch sehr unschlüssig. Einerseits hat mich der Einstieg in die Erzählung sehr fesseln können, diese Vorstellung, dass ein Mensch sich im letzten Lebensabschnitt einfach auflöst und aus dem Leben anderer auslöscht. Sogar aus Fotos schneidet Lila ihr Gesicht heraus. Diese Kompromisslosigkeit und Vollständigkeit ihrer Auflösung ist beeindruckend und rätselhaft.

    Die Schilderungen ihrer Kindheit artet dann leider oft in schlichte Nacherzählung aus. Das Wirrwarr der vielen Namen und Spitznamen ist verwirrend, ebenso die verwickelten Familienverhältnisse im Armenviertel. So heisst Lila eigentlich Raffaella Cerullo und wird von allen anderen, bis auf Elena, Lina gerufen. Elena Greco heisst dann in Wirklichkeit Lennucia oder Lenù. Diese Namensspielerei ist oft verwirrend und ermüdend. Bei den vielen Figuren, die das Viertel bevölkern, muss man deshalb immer wieder nach vorne ins Personenverzeichnis blättern.

    Die Männerfiguren sind allesamt schrecklich, die alltägliche Brutalität oft ekelerregend. Elena Ferrante wird ein ungeschönter Blick auf das einfach Leben bescheinigt und gegen Ende steigert sich das Spannungsfeld aus den jahrelangen Rivalitäten, sodass man nur darauf wartet, dass ich die Gewalt wieder ihren Weg bahnt. Frauen sind entweder Nutten oder anbetungswürdige reine Wesen, denen aber unverhohlen nachgestellt wird und sobald das ein männliches Familienmitglied spitzkriegt, beginnt die Gewaltspirale von neuem.

    Wirklich faszinierend fand ich aber die Figur der Lila, zu Beginn ein dürres, widerspenstiges Kind, das einen erstaunlich behände und regen Geist besitzt und so sein gesamtes Umfeld immer wieder düpiert. Mit der Ich-Erzählerin verbindet sie eine Freundschaft, die mal von inniger Zuneigung, mal von erbittertem Konkurrenzkampf geprägt ist. Für beide ist Bildung der Weg heraus aus dem Rione, aus der Armut und dem fremdbestimmten Leben, das die Männer ihnen auferlegen. Letztlich wird nur eine von ihnen den Weg raus aus Neapel finden. Die geistigen Duelle und das gegenseitige Antreiben zu immer weiteren Erkenntnissen, der Hunger nach Bildung sind die Highlights in diesem Buch. Besondere Momente von geistiger Klarheit und Schönheit angesichts der tristen Umgebung.

    Die Sprache ist einfach und schnörkellos, leider aber zu selten poetisch. Fesseln konnte sie mich oft nicht, aber zum Ende hin entwickelt sich doch ein Sog, da man vermutet, dass die ganzen Entwicklungen unausweichlich in einem grossen Knall hinzu gipfeln.

    Verstehe ich den Hype um dieses Buch? Teilweise. Lila und ihr Lebensweg fesseln mich mehr als Elena und ich möchte unbedingt wissen, was noch geschieht und sie letztendlich zur Auflösung mit 66 Jahren treibt. Auch das Äussere des Buches verkörpert das sehnsuchtsvolle Zurückblicken auf das eigene Leben, romantisch verklärt und melancholisch zugleich.

    Würde ich dieses Buch empfehlen? Durchaus, allein schon, damit man mitreden kann :-). Das Schöne an einem Hype ist doch, dass man sich mit so vielen verschiedenen Menschen über ein Buch austauschen kann – ein Gemeinschaftserlebnis und gemeinsames Mitfiebern mit den Figuren.

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  • 3 Sterne

    5 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schnuck59, 18.09.2016

    Als Buch bewertet

    Elena Ferrante, die grosse Unbekannte der Gegenwartsliteratur, schreibt in „Meine geniale Freundin“ über die Freundschaft zweier Mädchen bezogen auf deren Kindheit und Jugend. Dieses Buch ist der erste Band der vierteiligen Neapolitanischen Saga.

    Im Prolog geht es um das Verschwinden von Lila, von der es keinerlei Spuren mehr gibt. Dadurch erzeugt die Autorin eine gewisse Spannung, ich wurde neugierig auf die Gründe und Zusammenhänge. Von Kindheit an war Elena mit Lila befreundet und durch einen Rückblick in ihre gemeinsame Kindheit und Jugend versucht sie das Rätsel um deren Verschwinden zu lösen. Die Charaktere der beiden Freundinnen, die in einem ärmlichen Stadtteil von Neapel in den 50er Jahren aufwachsen, sind sehr unterschiedlich und von der Autorin gut ausgearbeitet. Ihre Freundschaft mit vielen unterschiedlichen Facetten wird aus Sicht von Elena erzählt. Die Sprache ist verständlich und bildhaft. Teilweise sind die Beschreibungen überaus detailliert und dadurch wird die Geschichte langatmig. Die durch den Prolog aufgebaute Spannung flacht total ab. Hilfreich war das Lesezeichen mit kurzen Angaben zu den vielen Figuren in diesem Roman.

    Der Klappentext beschreibt eine Freundschaft, die über sechs Jahrzehnte bleibt, dieser erste Band endet dann schon als beide sechzehn Jahre alt sind. Es gibt allerdings im Innenteil einen Hinweis auf die übrigen drei Bände, die in rascher Folge im Suhrkamp Verlag veröffentlicht werden. Die Anonymität der Autorin und die Tetralogie sind meiner Meinung nach ein Teil der Marketingstrategie.

    In diesem ersten Band beschrieb Elena ihre gemeinsame Kindheit und Jugend mit Lila in einem nicht einfachen Milieu und die unterschiedlichen Facetten ihrer Freundschaft. Mir persönlich war dies in über 400 Seiten zu langatmig.
    Autor: Elena Ferrante

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  • 4 Sterne

    24 von 49 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte W., 28.02.2017

    Als eBook bewertet

    Gut geschrieben. Etwas schwer verständlich. Ein komisches Ende.

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