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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 07.12.2019

    Als Buch bewertet

    Ian McEwan ist mal wieder ein Roman gelungen, der den Leser zum Nachdenken bringt.

    Wir stellen uns einfach mal vor: Es sind die 1980erJahre, die Welt, die Ian McEwan uns beschreibt, sieht allerdings anders aus, als unsere reale Vergangenheit. Die Technik der 1980er Jahre ist schon viel fortgeschrittener, es gibt Handys und selbstfahrende Autos. Und seit neuestem gibt es - wenn auch erst in geringer Stückzahl - Roboter, die wie Menschen aussehen, die denken können, sich wie Menschen bewegen und handeln können. Nur eines unterscheidet sie: sie benötigen Strom. Nachts werden sie ans Stromnetz angeschlossen und werden aufgeladen.

    Dem Protagonisten Charlie ist es gelungen einen der raren Roboter zu ergattern. Er häte zwar lieber eine EVA gehabt, aber ist auch mit seinem ADAM zufrieden. Zu der Geschichte gehört aber auch noch Miranda, die im selben Haus wie Charlie wohnt, nur eine Etage höher. Sie und Charlie beginnen eine Beziehung, gerade als auch Adam bei Charlie "einzieht". Auch Adam hat Gefühle, er verlieb sich ebenfalls in Miranda - und da er über ausgezeichnete Recherchekompetenzen verfügt - weiss er auch mehr über sie als Charlie. Miranda verheimlicht etwas aus ihrer Vergangenheit, doch ihre Vergangenheit droht sie nun einzuholen.

    Abwechslungsreich und dramtaturgisch fesselnd erzählt uns Ian McEwan eine kunstvoll inszinierte Dreiecks-Geschichte, die so ganz anders ist als alle anderen sonstigen Dreiecksgeschichten, denn ein Part ist nicht menschlich - jedenfalls nicht 100%ig. Zudem hat mir dieser Mix aus Vergangenheit/Zukunft sehr gut gefallen, was wäre, wenn es damals schon diese heutigen technischen Möglichkeiten gegeben hätte, was wäre anders gewesen, hätte sich anders entwickelt. Wo ständen wir heute ?

    Zudem macht sich Protagonist Charlie viele (philosphische) Gedanken, nicht alle seine Gedanken sind für mich laienhaften Leser verständlich , aber darauf kommt es auch gar nicht an. Es ist ein Teil des Protagonisten und gehört zu dieser Geschichte, und gibt dem ganzen Tiefgang. Denn der eigentliche Kern dieser Geschichte ist die Moral und ob es eine richtige oder mehrere richtige Entscheidungen gibt, die man in gewissen Situationen treffen muss. Was macht den Menschen so einzigartig? Was unterscheidet ihn von einem Roboter? Gibt es die eine einzige Wahrheit? Wann handeln wir richtig? Wieviel Platz dürfen oder sollten Gefühle bekommen, wenn Entscheidungen gefällt werden müssen? Unterhaltsam und nachdenklich werden diese Fragen im Buch thematisiert.


    "Maschinen wie ich" liest sich wie ein Science Ficton, ein Krimi, eine LIebesgeschichte - alles auf einmal. Eine fesselnde Geschichte, die zum Nachdenken anregt über Moral und Wahrheit, Liebe und Leid, über Unterlassung und Verheimlichung, Lüge und Verrat.

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  • 5 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Connie Ruoff, 10.07.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt „Maschinen wie ich“

    „Maschinen wie ich“ ist das erste Buch, das ich von Ian McEwan lese. Ich war sofort angetan von seinem Schreib- und Erzählungsstil. Er unterfüttert Charlies Denk-Monologe mit Fakten. Es geschieht viel auf 400 Seiten und es geschieht noch viel mehr, wenn man Charlies Seelenleben betrachtet. Ich bin noch etwas zerrissen, in wiefern ich das Geschehene gliedern kann. Dazu möchte ich zuerst eine Kurzvita von Alan Turing vorstellen.

    Weltenbau „Maschinen wie ich“

    Wo sind wir? Ich werde die Rezension um Alan Turing bauen. Ian McEwan hat eine fiktive Welt geschaffen, in der Alan Turing sich 1952 nicht das Leben nimmt, sondern als homosexueller Wissenschaftler im Rentenalter unbehelligt und frei lebt und immer noch forscht. So hätte Alan Turings Leben auch verlaufen können! Spielen wir das Szenario weiter. Alan Turing hat sich schon in 40er Jahren mit künstlicher Intelligenz beschäftigt und mit seinem Test exakt festgelegt, ab wann man von maschineller Intelligenz reden kann. Wir sind in den 80er Jahren. Also hätte Turing 30 Jahre weiter forschen können. Gewiss hätten ihm genügend finanzielle Mittel zur Verfügung gestanden. Im Buch erfahrt ihr, wie dieser „fiktive“ Wissensstand erreicht wurde. Der Autor entwirft eine glaubhafte fiktive Wissenschaftsgeschichte.

    Aber Ian McEwan hat nicht nur die Weltgeschichte verändert, sondern auch die Politik, das Zeitgeschehen und die Geschichte.

    Die Handlung „Maschinen wie ich“

    Ich beginne mit den Fakten: Wir haben drei Hauptfiguren: Charlie, Miranda und Adam. Wie im tatsächlichen Leben gilt auch hier: Drei sind einer zuviel. Aber es handelt sich hier keineswegs und eine einfache ménage à trois. Es ist noch viel mehr.

    Charlie liebt neue Technikspielereien und ist einer der ersten „Besitzer“ eines Androiden. Ja, ein Android! Adam ist der Android und führt tatsächlich ein eigenständiges Leben. Zumindest reagiert seine Umwelt so auf ihn. Er trifft eigenständige Entscheidungen. Er ruft bei seinen Mitmenschen Gefühle hervor. Er wird als Mann wahrgenommen und begehrt. Charlie hält ihn für eine bessere Ausgabe des Menschen. Er und Miranda haben seine Charakterzüge ausgesucht. Aber ist es möglich, einen Menschen nach Rezept zu „backen“?

    Ian McEwan zeigt dem Leser im besten „Show it – don’t Tell it“ die Probleme, die dieses Konzept heraufbeschwören kann. Eine lernfähige Maschine, die ausgestattet mit guten Rahmenbedingungen, Gesetzen und Verhaltensregeln ihr „Leben“ unter den Menschen führt. Diese Maschine lernt und saugt Wissen auf. Aber diese Maschine lernt nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch wie wir Menschen unser Leben meistern, wie wir uns an Regeln halten oder sie umgehen. Wie geht eine Maschine damit um? Eine Maschine, deren Basis der Binärcode ist?


    Inwieweit können Maschinen ein Bewusstsein erreichen? KI


    5/5 Punkten

    Sprachliche Gestaltung

    Ian McEwan hat einen sehr schönen Sprachstil. Das Buch ist in der Ich-Form, aus der Perspektive Charlies geschrieben. Du fängst an zu lesen und liest und liest und merkst nicht, dass du schon am Ende bist.

    5/5 Punkten

    2. Cover und äussere Erscheinung

    Das Cover zeigt Zwei Männer und eine Frau. Die Männer schwarz gekleidet, die Frau im türkisen Kleid und hohen Schuhen. Die Frau ist dem linken Mann zugewendet. Der linke Mann sieht modisch gekleidet mit schwarzem Anzug und weissem Hemd. Der rechte Mann hat ein etwas lockere Körperhaltung und ein weisser Papier oder Buch in der Hand. Ich nehme an, dass dieser Charlie ist. Hat er die Gebrauchsanweisung für Adam in der Hand?

    Es gefällt mir gut. Es bildet die Geschichte ab. Ist Adam der bessere Mensch?


    5/5 Punkten


    Gibt es ein Hörbuch

    Ja! Ich habe es mit Audible gehört. Die Hörbücher vom Diogenes Verlag sind nicht im BookBeat Katalog enthalten. Das Hörbuch wird von Wanja Mues gesprochen. Der Sprecher war mir bislang nicht bekannt, hat mir aber für dieses Buch sehr gut gefallen. Ich mache das immer daran fest, ob das Kopfkino gut funktioniert. Und das klappt gut!



    Fazit

    „Maschinen wie ich“ von Ian McEwan basiert auf einem genialen intelligenten Konzept, woraus der Autor den Weltenbau entwickelt hat. Das Buch ist eine Utopie oder vielleicht eine Dystopie? Das ist eine Frage der Philosophie.

    Der Autor baut die fiktive Wissenschaftsgeschichte und das fiktive Zeitgeschehen überzeugend in die Handlung ein. Ausgangspunkt ist das fiktive Leben Alan Turings.

    Das Buch hat mich herausfordernd unterhalten. Ian McEwan legt seinen Finger auf gesellschaftliche Probleme, und zwar genau dorthin, wo es schmerzt: Kindesmissbrauch und damit zusammenhängend, der juristische Umgang mit Opfern, gerade bei Vergewaltigungen, wird den Opfern oft eine Teilschuld zugesprochen.

    Politische Entscheidungen, die Menschenleben kosten. Wir machen uns viel zu wenig Gedanken über die Zukunft, und die damit zusammenhängenden Technologien. Noch immer werden in den wenigsten Ländern der Welt konsequent die Menschenrechte eingehalten.

    Aber am allerbesten hat mir der Schreibstil gefallen. Der Autor erzählt nicht einfach, sondern die Geschichte entwickelt sich, aber nicht nur die Handlungsstränge, sondern auch das, was wir im Fantasybereich den Weltenbau nennen. Dadurch wirkt das fiktive Geschehen authentisch.

    EIN GROSSARTIGER AUTOR

    Ich möchte zu diesem Buch noch ein Zitat meines leider verstorbenen Helden und Vorbildes einfügen. Von Stephen Hawking

    I fear that AI (Artificial Intelligence) may replace humans altogether. If people design computer viruses, someone will design AI that replicates itself. Mehr dazu:

    @Diogenes
    Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar!


    Ich vergebe insgesamt 5/5 Punkten.

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