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  • 4 Sterne

    cybergirl, 17.10.2023

    Als Buch bewertet

    Grossartiger Roman

    Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stösst Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.

    „Marschlande“ von Jarka Kubsova erzählt die Geschichte von zwei Frauen die über 500 Jahre trennen aber der Wunsch auf ein selbstbestimmtes Leben verbindet sie.

    Britta Stoever zieht mit ihrem Mann und den Kindern ins Marschland. Die Entscheidung das Haus im Marschland zu kaufen hat ihr Mann getroffen. Britta fühlt sich fremd im Haus und im Ort. Ihre Arbeit als Geografin hat sie zum Wohle der Familie aufgegeben.
    So zieht sie durch die öde Landschaft, macht lange Spaziergänge und stösst dabei auf einen Strassennamen. Von da an forscht sie nach der Geschichte von Abelke Bleken, eine Frau die im 16. Jahrhundert dort gelebt hat.
    Abelke hatte den gleichen Wunsch wie Britta, sie wollte ein selbstbestimmtes Leben führen. Vom Vater hat sie den Hof geerbt und wollte ihn alleine weiterführen.
    Doch die Nachbarn neideten ihr zum Teil ihre Unabhängigkeit und zum Teil war es in ihren Augen wider die Natur das eine Frau alleine lebt und einen Hof führt. Dazu kamen noch die Naturgewalten wie Sturm und Deichbruch und dann die Allerheiligenflut
    Alles führte dazu, dass Abelke als Hexe verschrien wurde.

    Jarka Kubsova erzählt die Geschichte ganz wunderbar. Sie fängt immer die richtige Stimmung ein und vermittelt den Leser*innen die Gefühle und Gedanken der Protagonisten sehr gut.
    Beide Charaktere sind gut getroffen, authentisch und lebendig. Besonders hat mich das Schicksal von Abelke angerührt. Ihre Selbstständigkeit führte dazu, dass sie als Hexe verschrien wurde. Abelke Bleken ist eine reale Person die zu dieser Zeit wirklich gelebt hat. Die Autorin hat gut recherchiert und ihren Leser*innen das Schicksal von Abelke Bleken gut vermittelt.
    Ihr Gegenüber stellt sie eine Frau aus der Gegenwart die auch gerne ein selbstbestimmtes Leben führen würde. Doch in der Familie trifft der Mann die Entscheidungen. Der Beruf musste der Familie weichen. Zu Britta habe ich den Zugang nicht ganz so gut bekommen wie zu Abelke. Britta hat gerne überreagiert und wurde im Laufe der Geschichte immer unzufriedener.

    Jarka Kubsova hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Ihre Erzählung lebt durch die Charaktere und der Beschreibung von Land und Leuten in beiden Erzählsträngen.
    Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht. Für mich war es der erste Roman von Jarka Kubsova und der hat mir Lust gemacht mehr von der Autorin zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Luise_Dez, 14.08.2023

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Jarka Kubsova, erzählt in ihrem neuen Roman „Marschlande“ eine Geschichte über zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen, doch der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet sie in der Vergangenheit wie in der Gegenwart.

    Inhalt:
    Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stösst Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.

    Meine Meinung:
    Die Autorin erzählt auf zwei Zeitebenen, aus Ochsenwerder, einem ländlichen Hamburger Stadtteil dem Gebiet der Vier- und Marschlande über das Leben der Abelke Bleken und fünfhundert Jahre später über Britta Stoever, die letztendlich nur der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet.

    Vergangenheit: Die alleinstehende Gutsbesitzerin Abelke Bleken kämpft mit den Widrigkeiten ihrer Zeit um den Erhalt ihres Hofes, doch Neid und Missgunst, werden ihr zum Feind.
    Um 1580 werden durch eine schwere Flut die Deiche so schwer beschädigt, dass die Bauern ihr Hab und Gut verlieren und um ihr Überleben bangen müssen. Trotz der Katastrophe, müssen die Bauern ihrer Deichpflicht nachkommen. Der Rat hat es besonders auf die alleinstehenden Bauern abgesehen, denen die Enteignung ihres Hofes, sie sich zu Nutzen wussten. Abelkes Schicksal, beruht auf wahren Begebenheiten und konnte mich sehr berühren.

    Gegenwart: Britta Stoever zieht mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd und da beginnt sie sich für ihre Umgebung zu interessieren. Britta entdeckt auf einem Strassenschild den Namen Abelkes und fängt an zu recherchieren. Je mehr sie über Abelkes Schicksal erfährt und tiefer in ihre Geschichte taucht, findet sie immer mehr Parallelen zu ihrem eigenen Leben.

    Geschickt und harmonisch, verwebt die Autorin dabei beide Handlungsstränge miteinander und zeigt nicht nur das Leben der Frauen um 1580, sondern auch die in der heutigen Gegenwart.

    Fazit:
    Der Autorin ist ein interessantes Buch mit einem aussergewöhnlichen eher sachlichen Schreibstil, der aber sehr gut zur Geschichte passt, gelungen. Die historischen wahren Begebenheiten rund um Abelke Bleken, konnten mich am meisten fesseln und gerne hätte ich sogar mehr über sie erfahren.
    Von mir 4 von 5 Sternen!

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  • 5 Sterne

    begine, 30.08.2023

    Als Buch bewertet

    Frauen jetzt und vor 500 Jahren

    Die Schriftstellerin Jarka Kubsova
    hat ihren Roman Marschlande in zwei Zeitebenen eingefangen.

    In der heutigen Zeit geht es um Britta Stöver. Sie und ihr Mann ziehen nach dem Hamburger Marschland. Sie habe zwei Kinder und der Mann verlangt, das sie zu Hause bleibt und die Kinder erzieht.
    So wird sie lange aus ihrem Beruf herausgerissen.
    Fünfhundert Jahre früher lebte Abelke Beken in der gleichen Gegend. Sie war alleinstehend und bewirtschaftete einen Hof. Zu der Zeit war es Frauen auch nahegelegt einen Mann zu nehmen und viele Kinder zu bekommen.

    Die Geschichte um Sie kann ,an auf Wikipedia nachlesen. Sie wurde als Hexe verbrannt.
    Die Autorin hat um sie herum eine gute Geschichte geschrieben.

    Britta will eine Heimatchronik über Abelke schreiben.

    Es ist interessant ihre Erlebnisse auf dem Land mitzuerleben. Schlie0lich hatten sie erst in Hamburg gelebt.

    Der Roman ist spannend und berührend.

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  • 5 Sterne

    Mona, 03.08.2023

    Als Buch bewertet

    ein tolles Buch
    Das Cover dieses Romans "Marschlande" ist sehr schön gestaltet und passt sehr gut zum Thema dieses Buches. Die Geschichte handelt von zwei Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten gelebt haben und dennoch durch den Wunsch nach Selbstbestimmung verbunden sind.
    Als Britta, die mit ihrer Familie in die Hamburger Marschlande an die Elbe gezogen ist, die Gegend erkundet, findet sie Spuren der Bäuerin Abelke Bleken die um um 1580 hier gelebt hat. Britta taucht immer tiefer in das Leben der Bäuerin ein und erfährt so, dass dieser ein grosses Unrecht angetan wurde. Dabei merkt sie auch, dass sie viel über sich selbst erfährt.
    Das Buch ist so interessant geschrieben, dass es einfach Freude macht in die Geschichte einzutauchen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Ich gebe für dieses Buch eine klare Leseempfehlung. Ein Buch das lange nachhallt.

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 03.03.2024

    Als Buch bewertet

    Gegenüberstellungen


    In dem Buch „Marschlande“ von Jarka Kubsova treffen das Gestern und das Heute aufeinander, wieder eine interessante Verbindung, wie schon in dem auch in diesem Jahr von mir gelesenen „Ein Geist in der Kehle“ von Doireann Ní Ghríofa. Wobei mich das Buch der irischen Autorin deutlich mehr überzeugen konnte, denn „Marschlande“ will manchmal einfach viel zu viel und die Charakterzeichnungen wirken nicht immer authentisch, sondern sind eher aufgesetzt und mit dem Zeigefinger winkend dargestellt. Was mir nicht unbedingt gefallen hat. Die Botschaft des Buches gefällt mir schon, aber nicht die Umsetzung.



    Die Hauptcharaktere des im Hamburger Marschland spielenden Romans sind die im 16. Jahrhundert lebende Hufnerbäuerin Abelke Bleken und die fünfhundert Jahre später ins Marschland gezogene Mutter Britta Stoever. Die Handlung um die Bäuerin Abelke Bleken erschien mir noch gelungener und deutlich interessanter, aber das Geschehen in der Jetztzeit um die aus der Stadt zugezogene Britta Stoever ist schon sehr klischeebehaftet und auch etwas unglaubwürdig. Ich will nicht sagen, dass es das Tun der Britta Stoever nicht gibt, denn genau solche Reinfälle in der Partnerwahl und in zum Familienwohl getroffenen Entscheidungen gibt es sehr wohl. Aber es ist doch recht viel auf einmal, was in dieser Britta Stoever und ihrer Familie so alles schlummert. Da spricht wohl eine Aussage der Autorin überdeutlich mit. Es ist ja auch wichtig auf misogyne Zustände hinzuweisen und die wichtige Rolle des Feminismus zu betonen. Ja. Aber bitte etwas glaubhafter. Denn eine gewisse Authentizität macht bei der Lektüre einfach mehr Spass.



    Meine Punktevergabe beinhaltet auch eine Bewertung des wichtigen Themas, denn eigentlich tendiert dieses Buch für mich leider mehr nach den 3 Sternen. Was bei der Thematik schade ist, für mich zumindest, denn es gibt ja auch viele begeisterte Stimmen. Aber das schon erwähnte „Ein Geist in der Kehle“ spricht mich persönlich zu dieser Thematik deutlich mehr an und überzeugt mich auch mehr.

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  • 4 Sterne

    Elke F., 04.09.2023

    Als Buch bewertet

    Wie bei den meisten Büchern mit historischem Kontext, die sowohl eine Geschichte in der Gegenwart als auch eine parallele Handlung aus der Vergangenheit erzählen, hat mir der historische Teil besser gefallen. Hierbei geht es um das Schicksal der Abelke Bleken, die als Hufnerin (Hofbesitzerin) in den Marschlanden lebte und schlussendlich enteignet, als Hexe verleumdet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
    In der Gegenwartslinie ist Britta gerade mit ihrer Familie in die Marschlande gezogen. Doch obwohl sie sich in dem modernen Haus, das so gar nicht in die Gegend passen mag, nicht so recht wohl fühlt, ist sie von der Landschaft und der Geschichte der Gegend sofort fasziniert. Während sie beginnt, über Abelke nachzuforschen, kriselt es in ihrer Ehe immer mehr.
    Abelke Bleken war eine bewunderswert starke und mutige Frau, die an den sozialen Gefügen der damaligen Zeit, den Seilschaften von Männern in Machtposition sowie dem Neid und der Missgunst ihrer Nachbarn gescheitert ist. Nicht zuletzt die aufkommende Hexenverfolgung hat ihr Schicksal besiegelt - eine Zeit, in der jedes falsche Wort, jede auffällige Tat in die Waagschale geworfen und als Beweis für ein vernichtendes Urteil angeführt wurde. Im Nachwort erläutert die Autorin die faszinierenden, aber vor allem erschreckenden historischen Fakten zu dem Thema.
    Die zweite Hauptperson Britta fand ich leider durchweg ein wenig farblos. Ihr Schicksal und das ihrer Familie war zwar bewegend, hatte aber im Vergleich zu Abelkes dramatischem Lebensweg keine Chance. Im Buch hat Britta die Idee, über Abelke, aber auch über viele andere wichtige historische Frauen zu schreiben, die von der Gesellschaft vergessen wurden. Sehr gerne würde ich auch diese Geschichten im Detail erfahren.
    Fazit: ein beeindruckendes Mahnmal für eine starke Frau, die an den Konventionen ihrer Zeit gescheitert ist.

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  • 4 Sterne

    karo_liest, 04.08.2023

    Als Buch bewertet

    Dr. Britta Stoever
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Institut für Geographie, Universität Hamburg

    So steht es auf alten Visitenkarten, die Britta noch stapelweise beim Umzug findet. Ihre Stelle an der Uni hat sie allerdings längst aufgegeben. Inzwischen ist sie auf Wunsch ihres Mannes mit ihm und den beiden Kindern von Hamburg in die Vier- und Marschlande an der Elbe gezogen. Dort besitzt die Familie seit Kurzem ein Einfamilienhaus, in dem sich Britta jedoch nicht wirklich wohl fühlt.
    Beim Spazierengehen wird die Geografin auf den Namen Abelke Bleken aufmerksam, welchen sie auf einem Strassenschild entdeckt. Was hat es mit dieser Frau auf sich? Neugierig geworden fängt Britta an zu recherchieren.

    Springen wir zurück ins Mittelalter:
    Abelke Bleken ist eine starke, alleinstehende Frau und hat einen eigenen Hof. Sowas ist im 16. Jahrhundert absolut nicht gewöhnlich, und bei der Bevölkerung, vor allem bei den Männern, eckt Abelke durch ihr selbstbewusstes Auftreten stark an.

    Zwischen diesen beiden Erzählsträngen und den knapp 500 Jahren springen wir im Buch hin und her. Die Geschichte ist spannend erzählt, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.
    Nachdem mir von Jarka Kubsova bereits „Bergland“ sehr gut gefallen hat, wollte ich den neuen Roman auch unbedingt lesen. Und ich muss sagen, er ist noch viel besser.
    Neben den historischen Ereignissen wird auch die Landschaft absolut bildlich und eindrucksvoll geschildert, wodurch man tief in die Geschichte eintauchen kann.
    Ein Nachwort im Anhang erklärt sehr aufschlussreich, was über Abelke und ihr Schicksal überliefert ist. Und das perfekt gestaltete Cover rundet die Lektüre stimmig ab. Von mir gibt’s daher eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Bärbel K., 30.08.2023

    Als Buch bewertet

    Britta und Philipp Stoever wohnen seit drei Monaten in der Marsch. Sie sind in ein quadratisches Effizienzhaus, das Philipp so gut gefallen hat, und das in Brittas Augen so gar nicht in die Landschaft passt, mit ihren zwei Kindern eingezogen. Britta fühlt sich hier im neuen Heim nicht angekommen. Von den Einheimischen wird das Haus Eispalast genannt. Auf Brittas einsamen Wanderungen durch die Gegend trifft sie auf den Strassennamen Abelke Bleken der sie neugierig im Internet nach dieser Frau recherchieren lässt. Die lebte im 16. Jahrhundert hier in der Marsch auf einem Hufnerhof und kämpfte als ledige Frau um den Erhalt ihres Hofes.
    Die Geschichte wechselt immer zwischen dem Leben der Familie Stoever und dem Leben von Abelke. Dabei zeigt die Autorin sehr anschaulich wie das Leben der Menschen damals war. Wie sie ihr Land den Widrigkeiten der Natur abgetrotzt haben und welche Pflichten mit dem Landbesitz einhergingen. Hier habe ich erstmals vom Spatenrecht erfahren. Interessant fand ich auch die Erklärungen des alten Mannes zur Entstehung der Bracke, die durch Deichdurchbrüche nach einer Springflut entstehen. Abelkes Schicksal hat mich berührt. Diese arbeitsame Frau, die den Intrigen des Deichvogts und den Anschuldigungen der Kirche ausgeliefert ist, hat mich schon traurig gemacht.
    Doch auch Britta muss sich mit ihrer Unzufriedenheit mit dem sie nicht ausfüllenden Job, der kriselnden Ehe mit Philipp und ihren Zielen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, auseinandersetzen. Mir hat dieser Wechsel zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit gefallen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne, eine Leseempfehlung eingeschlossen.

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  • 4 Sterne

    Shilo, 30.08.2023

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte der Abelke Bleken
    Dieses Buch erzählt die Geschichte von Abelke Bleken, einer Bäuerin, die in der Zeit um 1580 alleine einen grossen Hof im Hamburger Marschland führt. Sie wird enteignet, verunglimpft und letztendlich als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    Als 500 Jahre später Britta Stoever mit ihrer Familie in den Ort zieht, stösst sie bei einem ihrer Spaziergänge auf den Namen Abelke Bleken. Britta beginnt zu recherchieren und erfährt nach und nach mehr über das dramatische Leben von Abelke.
    Abwechselnd berichtet die Autorin jeweils aus der Sicht von Abelke und Britta, wobei ich das historische Geschehen wesentlich interessanter und spannender fand. Denn gegenüber Abelke wirkte Britta blass, farblos und mit sich und ihrer Umwelt unzufrieden.
    Besonders beeindruckt hat mich an diesem Roman, dass er zwar fiktiv ist, Abelkes Geschichte jedoch auf belegten Tatsachen beruht.
    Gerne empfehle ich diese Lektüre weiter und vergebe 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anno, 29.07.2023

    Als Buch bewertet

    Um 1580 bedrohte eine Flut das Marschland bei Hamburg. Die beschädigten Deiche und die Not der dortigen Bauern nutzten die Oberen zu ihren Zwecken. Dadurch kommt besonders die zuvor noch als alleinstehende Gutsbesitzerin geduldet Abelke Bleken immer mehr in Bedrängnis. Und dank einer nicht einzuhaltenden Deichpflicht droht ihr die Enteignung ihres Hofes.
    Fast 500 Jahre später ist die Geschichte im Abelke Bleken vergessen und verdrängt. Doch als die mit ihrer Familie neu zugezogene Britta Stoever unverhofft vor einem Strassenschild steht, das Abelkes Namen trägt, wird sie neugierig und beginnt zu recherchieren. Dabei gräbt sie nicht nur die berührende Geschichte Abelkes aus, sondern findet auch erstaunliche Parallelen zu ihrem eigenen Leben.
    Für mich ein absolutes augenöffnendes Lesehighlight!
    In einer sehr fesselnden Sprache erzählt das Buch von heute längst vergessenen Schicksalen. Geschickt verknüpft die Autorin dabei beide Zeitstränge miteinander und zeigt nicht nur das Leben der Frauen um 1580, sondern auch die noch heute bestehenden Auswirkungen der damaligen Vorgänge. Abelkes Schicksal, welches auf wahren Begebenheiten beruht, berührte mich zutiefst und auch Brittas heutige Schwierigkeiten gingen mir nahe. Ihr eigenes Schicksal ist vielen Frauen, die nach Kindern und Haushalt beruflich wieder einsteigen möchten, nicht unbekannt. Dass aber diese Umstände schon lange zurückliegende Wurzeln haben, die noch heute das Frauenbild und Sozialverhalten prägen, ist äusserst interessant. Ich empfehle deshalb das Nachwort des Buches, welches diese Hintergründe erörtert, nicht auszulassen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne H., 04.08.2023

    Als Buch bewertet

    Marschlande
    Dieser Roman hat mich mehr als überrascht und ist somit für mich eins der Lesehighlight des Jahres. Die Bestseller-Autorin Jarka Kubsova erzählt hier in zwei Zeitebenen den Lebensweg zweier Frauen , die um ihr selbstbestimmtes Leben kämpfen, im Jahr 1580 Abelke Bleken, und Jahrhunderte später, im Diesseits, Britta Stoever. Schauplatz und sogar an identischer Stelle: Das Hamburger Marschland. Damals war das Leben für unabhängige Frauen lebensgefährlich. Wer nicht passte, wurde verdrängt, um Land und Besitz beraubt und sogar als Hexe verurteilt und verbrannt. Fast fünfhundert Jahre später kommt Britta Stoever einer dieser Sagen um Abelke auf der Spur, tragisch, rührend und grausam zugleich. Es öffnet ihr die Augen und sie zieht Bilanz: Gibt es im Heute noch Parallelen zu damals, vor allem im gesellschaftlichen Status einer Frau? Was ist nur mit Ihrem Leben passiert?
    Ein gut geschriebener und zu lesender Roman, der mich sofort eingesogen und berührt hat, und nicht nur eine faszinierende Geschichte, sondern auch interessante Ansätze bietet. Sollte Frau gelesen haben. Ich meinerseits bin glücklich, dass ich es lesen durfte. Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

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    Lesemone, 13.08.2023

    Als eBook bewertet

    Jarka Kubsova erzählt im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart die Geschichte von zwei Frauen, die beide im Hamburger Marschland wohnten. Sie zieht gekonnt die Parallelen zwischen den Frauen, obwohl Albeke schon um 1580 lebte und Britta in der Gegenwart. Verblüffend, wie sich viele Dinge bis in unsere Zeit heute gehalten haben. Ein Roman, der die harte Zeit des 16. Jahrhunderts beleuchtet, wo man noch die Hexenverfolgung ausübte und der Aberglaube ständig präsent war. Mit Albeke konnte man sehr mitfühlen. Ihr wurde wirklich übel mitgespielt. Sie war eine sehr starke Frau, die sich nicht unterkriegen liess, bis es nicht mehr ging. Aber auch Britta hat in der Gegenwart mit Ungerechtigkeiten und Ausgrenzungen zu tun. Ihr wird in der eigenen Familie übel mitgespielt. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da die Autorin einen sehr ausgewogenen Schreibstil hat, der zwar auch die Grausamkeiten auf den Punkt bringt, die Albeke erlitt, aber auch die schönen Momente beleuchtet. Ich war bis zum Schluss sehr gefesselt von dem Buch und konnte tief in die Geschichte einsinken.

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  • 4 Sterne

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    Sabine L., 14.08.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Buch mit einem wunderschön gestalteten Cover welches wunderbar zu einer der Zeitebenen passt in der das Buch spielt und zwar zu der die in der Vergangenheit spielt. Im Kontrast zu dieser vergangenen Zeit des 16. Jahrhunderts steht die sehr moderne heutige Zeit. Zwei Dinge haben diese beiden Zeiten der Story jedoch gemeinsam: das Land - die Marschlande - und 2 doch sehr unterschiedliche Frauen die sich jeweils den Widrigkeiten des Lebens ihrer Zeit stellen.
    Meiner Meinung nach kommt hier allerdings Abelke, die Protagonistin aus dem 16. Jahrhundert, viel besser weg als Britta aus der heutigen Zeit. Britta ist eine etwas naive, teilweise oberflächliche, wissenschaftliche Assistentin die versucht das moderne Leben mit all seinen Facetten wie modernes rein funktionelles Haus, Umzug von der Grossstadt aufs Land, Teenagerproblemen mit Cybermobbing und Last but not Least die Trennung von ihrem Mann zu meistern - leider konnte ich zu ihr und ihrem Leben keinerlei Beziehung aufbauen; sie blieb mir über die gesamte Länge des Buches fremd.
    Ganz anders hingegen Abelke. Hier merkt man, dass sich die Autorin intensiv mit deren Leben und der Zeit in der sie lebte beschäftigt hat. Sie kommt sehr lebendig daher, ja man kann sich in dieses harte, karge und einfache Leben richtiggehend hineinversetzen und mit ihr Leben und Leiden.

    Alles in Allem ist es für mich ein Buch, das einem den Landstrich der Marschlande aufgrund der gut gelungenen Beschreibungen, auch aus geografischer Sicht, näher bringt. Der historische Teil wurde sehr lebendig herausgearbeitet und verdient grosse Beachtung.
    Der Vergleich der Frauen hingegen fällt etwas mager aus, wurde das Leben der Abelke doch sehr ausführlich, das Leben von Britta hingegen etwas oberflächlich abgehandelt.

    Nichtsdestotrotz ein Buch das mir aus historischer Sicht sehr lesenswert erscheint.

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  • 4 Sterne

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    Frederike Z., 08.11.2023

    Als Buch bewertet

    Mehr als 450 Jahre ist sie her, die Allerheiligenflut des Jahres 1570, die als die verheerendste Sturmflut an der Nordsee vor dem 20. Jahrhundert gilt. Abelke Bleken besass zu eben dieser Zeit einen Hof in den Marschlanden südwestlich Hamburgs, bestellte Felder und fuhr Ernten ein, pflegte ihren Deich. Die Menschen lebten mit der Natur und den Gezeiten, sie prägten ihr Leben, zeichneten sie, und entsprechend lehnten sie alles Frevelhafte, Übernatürliche ab. Als Töversche bezeichneten sie Frauen, die die Chuzpe besassen, sich zu wehren, ihre Stimme gegen die Männer des Bauerndorfes zu erheben – mit weit reichenden Folgen.
    .
    Mit zarter, wohltuender Sprache zeichnet Jarka Kubsova in „Marschlande“ ausdrucksstarke Bilder des Hamburger Marschlands und seiner Bewohner:innen, gegenwärtig wie in der Vergangenheit, und verbindet diese beiden Zeitebenen, diese beiden Frauen, deren Existenz so viele Jahre auseinanderliegt, deren Parallelen aber unzweifelhaft nach und nach zu Tage treffen, mühelos miteinander. Eindrucksvoll beschreibt Kubsova die Einflüsse der Natur auf ihre Menschen, und wie die Menschen wiederum ihre Natur beeinflussen: das Aussen im Innen und das Innen im Aussen (so auch der Titel der Lesung zum Buch im Rahmen einer Ausstellung in der Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin, der besser nicht hätte passen können). Mir haben besonders die Passagen über Abelke Bleken gefallen, die Szenen eines möglichen Lebens zu einer Zeit, in der eben diese Unabhängigkeit, die sie so auszeichnet, nicht gern gesehen war, ihre Standhaftigkeit ein Dorn im Auge der anderen Dorfbewohner.
    .
    Doch auch in der Gegenwart ist das kein unbekanntes Szenario, und auch ein Grund dafür, dass Britta immer mehr über Abelke erfahren mag, diese Frau, deren Namen sie zufällig auf einem Strassenschild sah – und bei weitem nicht die Einzige ist, die unerhört war, aus der Norm fiel oder für etwas gekämpft hat: „[Es führte] sie an den Ursprung. An die Quelle so vieler Dinge, die sie in ihrem Leben als Hindernis spürte. In ihrem Leben als Frau." (S. 306) Die Atmosphäre der Gegenwart ist eine andere, eine kühlere, distanzierte, und ich wurde mit Britta nicht wirklich warm, viel eher strengte sie mich zeitweise an; das als einzige kritische Anmerkung. Denn ansonsten hat mir die Geschichte ungemein gut gefallen, habe ich doch so viel mitnehmen können (insbesondere auch aus dem Nachwort): eine gewisse Awareness ob des Ursprungs heutiger Verhaltensweisen der Gesellschaft und der unmittelbaren Nähe geschichtsträchtiger Orte, der Vergangenheit in der Gegenwart, und das Wesen der Hexenprozesse als Processi Extraordinarii. Ein so klug komponiertes, berauschendes Buch. Empfehlung!
    .

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tintenherz, 05.11.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover zeigt einen trostlosen Blick in eine karge Landschaft.

    Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und die Handlung wird im Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart erzählt.

    Die Autorin berichtet von der wahren Geschichte über Abelke Bleken aus Hamburg, die 1580 als Hexe verfolgt wurde; und das nur, weil sie ihr Leben selbst in die Hand genommen hat.
    Abelke gegenüber wird Britta vorgestellt, die mit ihrer Familie ins Marschland zieht. Britta hadert mit diesem Umzug und kämpft mit ihrer Ehekrise.

    In diesem Buch werden Porträts zweier starker Frauen dargestellt, die in der herrschenden Männerwelt ihren Platz suchen. Es werden viele Parallelen zwischen beiden Frauen sichtbar. Der Wunsch nach Selbstbestimmung wird immer stärker und die Frauen werden durch die Gesellschaft zum Handeln aufgefordert, die Ungerechtigkeit, die ihnen widerfahren, aus dem Weg zu schaffen.


    Fazit:

    Eindrucksvoller Roman über starke Frauen, die gradlinig ihr Ziel verfolgen!

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