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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra S., 28.02.2020

    Der Kampf aus 11.000 Metern Tiefe der Trauer - berührend, emotional und humorvoll geschrieben

    Kurz zum Inhalt:
    Paulas jüngerer Bruder Tim ist vor zwei Jahren im Mallorca-Urlaub ertrunken. Paula war bei dem Urlaub nicht dabei, da sie auf ein Konzert gehen wollte.
    Seitdem befindet sich Paula in einem tiefen Loch, so tief wie der Marianengraben, aus dem sie nicht mehr herauskommt. Durch Selbstvorwürfe, da sie ihrem Bruder doch versprochen hat, immer auf ihn aufzupassen, leidet sie an starken Depressionen. Sie kann nicht einmal Tims Grab besuchen.
    Als ihr Therapeut ihr rät, Tim doch zu besuchen, wenn nicht so viele Leute am Friedhof sind, klettert sie mitten in der Nacht über die Friedhofsmauer. In der Nähe von Tims Grab hört sie ein Geräusch und entdeckt einen alten Mann, der in einem Grab mit einem Spaten herumgräbt. So lernt sie Helmut kennen.
    Und Helmut und Paula gehen eine ungewöhnliche Symbiose ein, die beiden in ihren schwersten Zeiten hilft...


    Meine Meinung:
    "Marianengraben" ist eine extrem gut gelungene Geschichte über Trauerbewältigung und Depressionsverarbeitung, die in ich-Form aus Sicht von Paula geschrieben ist. Somit kann man noch tiefer in Paulas Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen.
    Nachdem die ersten Kapitel noch ziemlich depressiv sind, und man Paulas ausschweifenden Gedanken über ihren Bruder folgen kann (was mich eher nicht angesprochen hat), war ich von dem Wandel der Geschichte positiv überrascht, als Paula Helmut kennenlernt. Diesen schrulligen grummeligen muffigen alten Herrn habe ich trotz seiner abweisenden Art vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen. Er sagt, was er denkt bzw. fühlt. Und genau das braucht Paula.
    Denn Paulas Gefühle sind wie in Watte - wie wenn sie 11.000 Meter tief im Marianengraben wäre. Und daraus muss sie sich erst Stück für Stück hervorkämpfen. Die Kapitel sind mit Zahlen bezeichnet, beginnend mit 11.000 - man kann ihre Entwicklung bis zum Ende verfolgen, als die Kapitelüberschrift 0 ist.
    Natürlich ist von Anfang an klar, dass Helmut Paula helfen wird, ins Leben zurückzufinden. Trotzdem war es einfach nur wunderschön zu verfolgen, wie der grummelige Alte die junge Studentin in seinem Wohnmobil mit in die Berge nimmt, in die Gegend seiner Kindheit. Denn er hat Helga - deren Urne er ausgebuddelt hat- versprochen, mit ihr in die Berge zu fahren. Ein Roadtrip der etwas anderen Art.
    Helmut versteht Paula wie niemand sonst bisher, denn er hat ähnliches durchgemacht: Als Kind seine Schwester verloren, später seinen Sohn und nun Helga.
    Ein sehr passendes Zitat gibt es hierzu auf S. 96: "Helmut nickte als wäre das etwas ganz Normales. Meinen Freunden oder Eltern konnte ich sowas nicht erzählen, alle machten sich permanent Sorgen um mich und beobachteten mich wie ein Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop. [...] Wenn Trauer eine Sprache wäre, hätte ich jetzt zum ersten Mal jemanden getroffen, der sie genauso flüssig sprach wie ich, nur mit einem anderen Dialekt."

    Immer wieder denkt Judy an ihren Bruder Tim, der mit 10 Jahren gestorben ist, und an ihre Dialoge mit ihm. Er fand Fische 'megakrass'. Und er hätte wohl auch Paulas Reise mit Helmut megakrass gefunden.
    Und auch der etwas verhaltensgestörte, aber liebenswürdige Schäferhund Judy, der Helga gehört hat (die Helmut ausgebuddelt hat), dringt in Paulas Gefühlspanzer ein.
    Auch wenn Helmuts Schicksal am Ende total traurig ist, gibt es ein (fast) Happy-End. Mich hat das Buch sehr berührt.

    Sehr schön, lebensecht und authentisch fand ich auch folgendes Zitat:
    S. 68: "Das Schlimme an der Trauer ist ja, dass sich die Welt um einen herum einfach weiterdreht. Man selbst fühlt sich grauenvoll, doch alle anderen gehen zur Arbeit, besuchen das Kino, schauen Komödien und lachen [...] Man ist plötzlich ganz allein, weil man sich ganz anders anfühlt als die Leute um einen herum. [...] Man ist nicht wichtiger im Lauf der Dinge als die anderen. Die Welt geht auch nicht unter. Der Alltag geht halt so voran und schleppt einen auch irgendwie mit. Und was einem da vielleicht so vorkommt, als sei es eine unglaubliche Qual, ein furchtbarer Affront, ist dann später auch die einzige Chance, wieder zurechtzukommen. Weil man irgendwann wieder in das Karussell einsteigen und mitmachen kann wenn man bereit dazu ist. Eben, weil es nicht stehen geblieben ist. Die Welt wartet nicht auf einen - aber sie läuft einem auch nicht davon."


    Fazit:
    Ein emotionales Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat, und das mich sowohl zum Heulen als auch zum Lachen gebracht hat. Obwohl es eigentlich nicht in mein typisches Beuteschema passt, war ich positiv überrascht und vergebe 5 'megakrasse' Sterne.

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  • 5 Sterne

    mimitatis_buecherkiste, 12.04.2021

    Paula liebt ihren Bruder über alles. Sie ist überzeugt davon, dass er sie zu einem besseren Menschen macht. Paula ist eher menschenscheu, ihr kleiner Bruder Tim das genaue Gegenteil von ihr. Neugierig, aufgeweckt und überaus wissbegierig ist Tim. Er liebt alle Tiere, besonders aber das Meer und die Meeresbewohner, da trifft es sich gut, dass die grosse Schwester Biologin ist und die Tiefsee erforschen will. Als ein schrecklicher Unfall passiert, erfährt Paula am Telefon davon. Danach ist nichts mehr so, wie es vorher war.

    „An meinem Kühlschrank hängt bis heute ein Graph, auf dem man sieht, wie ein menschliches Herz zerbricht.“ (Seite 20)

    Paula wird mit dem Tod ihres Bruders nicht fertig. Sie zieht sich zurück, wird depressiv, verzweifelt am Leben. Als sie bei einem nächtlichen Besuch auf dem Friedhof Helmut, einen über 80jährigen, schrulligen alten Herren trifft, ist dies der Beginn eines aussergewöhnlichen Trips, der beider Leben, insbesondere aber das von Paula, verändert.

    Paula wendet sich in diesem Buch nicht an uns, sondern an Tim, ihren Bruder. Während sie ihre abenteuerliche Reise mit Helmut schildert, erinnert sie sich an Situationen mit ihm, an seine Fragen, seine Ängste, seine Eigenheiten. Dieses Buch handelt vom Sterben und vom Neuanfang. Vom Leben und vom Tod. Es ist traurig, es ist herzzerreissend, gleichzeitig aber auch lustig und erfrischend. Diesen Spagat zu schaffen, ist eine Kunst, und diese beherrscht Jasmin Schreiber wunderbar.

    Lange habe ich mich gesträubt, dieses Buch zu lesen. Ich hatte Angst, dass es mich zu traurig macht. Meine beste Freundin hat mir vor vielen Jahren gesagt, solange ich keinen echten Verlust erleiden würde, wüsste ich gar nicht, was Trauer ist. Sie war sehr klug, meine Freundin, und sie war in ihrem Leben auf viel zu vielen Beerdigungen. Ich nicht. Als sie selbst vor ein paar Jahren unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wurde, verstand ich, was sie meint. Auf grausame Weise wurde mir klargemacht, was es heisst, einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich konnte monatelang nicht über sie sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. Das ist heute, viele Jahre später, manchmal immer noch so. Sie fehlt mir.

    Dieses kleine Buch liess mich schmunzeln, weinen und lachen. Manche Sätze hätte ich mir am liebsten angestrichen, ausgedruckt und aufgehängt. Die beiden Charaktere sind so wunderbar, so aussergewöhnlich gut gezeichnet, dass ich mir gewünscht hätte, die Reise dauert länger. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

    Triggerwarnung: Tod, Depression, suizidale Gedanken.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 12.05.2020 bei bewertet

    Tiefgang und Leichtigkeit Hand in Hand. Jasmin Schreiber ist hier ein grossartiges Buch gelungen, bei dem sich Tiefe und Leichtigkeit die Waage halten. Sie schafft es wunderbar uns an der Gefühlswelt von Paula teilnehmen zu lassen. Ein Buch über untröstliche Trauer, Liebe und das Leben - mal zum Weinen und dann auch wieder herzzerreissend komisch! Lange hat mich kein Buch mehr so bewegt. Paula braucht nicht viel zum Leben: ihre Wohnung, ein bisschen Geld für Essen und ihren kleinen Bruder Tim, den sie mehr liebt als alles auf der Welt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der sie in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schliesslich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise. Paula lernt auf dieser Reise viel über das Leben, die Liebe und nicht zuletzt über das Loslassen und Weitergehen. Mit feuchten Augen liest man sich durch die Geschichte dieser seltsamen Freundschaft und erlebt mit, wie Paula langsam wieder auftaucht aus ihrem Trauer-Marianengraben. Sehr schön! Die Autorin beschreibt unheimlich echt und sympathisch wie ein nach aussen scheinbar perfektes Leben sich für den, der es lebt täuschen kann. Es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Flüssig, spannend, detailreich und unterhaltsam geschrieben, zugleich traurig, leise und nichts für schwache Nerven. Ein ganz grossartiger Roman, der unglaublich nahe geht berührend und komisch, denn trotz ernstem Thema bleibt Platz zum Schmunzeln. Die Autorin hat mit ihrem Debüt einen Roman geschaffen, der tief ins Herz geht und dort verweilt. Sie erzählt von dieser Tragödie direkt und leicht und zugleich mit einer tiefen Ernsthaftigkeit. Ein Muss für jeden Bücherwurm dieser wunderschöne und ergreifende Roman über den Verlust, das Sterben und das Trauern! Schön für zwischendurch, als Impuls öfter mal das Handy aus der Hand zu legen sowie als leichter Lesegenuss ist der Roman durchaus zu empfehlen! Absolut lesenswert.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    meggie3, 27.05.2020 bei bewertet

    Ein wundervolles Buch übers Trauern, zum Lachen und zum Weinen

    Paula trauert um ihren kleinen Bruder Tim, der vor zwei Jahren bei einem Mallorca-Urlaub mit den Eltern ertrunken ist. Zu diesem Zeitpunkt war er zehn Jahre jung und hat sich sehr für die Tiefsee und die Meeresbewohner interessiert. Paula und Tim hatten ein sehr enges Verhältnis und nach seinem Tod plagen sie Schuldgefühle, weil sie nicht da war, als der tödliche Unfall passierte. Paula bekommt eine Depression. Als sie erstmalig nachts Tims Grab besucht, trifft sie auf den Rentner Helmut. Helmut stiehlt die Urne seiner Freundin Helga, um ihre Asche an einem anderen Ort zu verstreuen. Zusammen begeben sie sich auf eine Reise in die Berge und öffnen sich langsam einander.

    „Marianengraben“ ist ein wirklich schöner, berührender Roman. Er befasst sich mit Themen wie Tod, Verlust, Schuld und Trauer und es gibt trotzdem etliche Passagen, an denen ich lachen musste. Selten hat mir ein Roman, der sich mit diesen „schwierigen“ Themen befasst, so gut getan. Die beiden ProtagonistInnen sind sehr liebevoll gezeichnet. Die Geschichte ist auf eine leichte, flüssige und bildhafte Art geschrieben und berührt damit sehr. Jasmin Schreiber nutzt häufig sehr passende Metaphern, die zum Nachdenken anregen. Auch das Paula Tim immer wieder direkt anspricht und in Erinnerungen an ihn und an Erlebnisse mit ihm versinkt, lässt die Beziehung zwischen den Geschwistern noch klarer und vorstellbarer erscheinen. Die Beziehung, die sich sukzessive zwischen der jungen Paula und dem doch schon sehr gebrechlichen Helmut entwickelt, ist wunderbar. Realistisch wird die langsam sich entwickelnde Vertrautheit beschrieben, während sie sich weiterhin siezen.
    In „Marianengraben“ wirkt die eigentlich so surreale Situation glaubwürdig.

    Ich bin wirklich sehr froh, dass mir dieser Roman über den Weg gelaufen ist. Ich habe viel Positives mitgenommen und möchte das Leseerlebnis nicht missen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    meggie3, 27.05.2020

    Ein wundervolles Buch übers Trauern, zum Lachen und zum Weinen

    Paula trauert um ihren kleinen Bruder Tim, der vor zwei Jahren bei einem Mallorca-Urlaub mit den Eltern ertrunken ist. Zu diesem Zeitpunkt war er zehn Jahre jung und hat sich sehr für die Tiefsee und die Meeresbewohner interessiert. Paula und Tim hatten ein sehr enges Verhältnis und nach seinem Tod plagen sie Schuldgefühle, weil sie nicht da war, als der tödliche Unfall passierte. Paula bekommt eine Depression. Als sie erstmalig nachts Tims Grab besucht, trifft sie auf den Rentner Helmut. Helmut stiehlt die Urne seiner Freundin Helga, um ihre Asche an einem anderen Ort zu verstreuen. Zusammen begeben sie sich auf eine Reise in die Berge und öffnen sich langsam einander.

    „Marianengraben“ ist ein wirklich schöner, berührender Roman. Er befasst sich mit Themen wie Tod, Verlust, Schuld und Trauer und es gibt trotzdem etliche Passagen, an denen ich lachen musste. Selten hat mir ein Roman, der sich mit diesen „schwierigen“ Themen befasst, so gut getan. Die beiden ProtagonistInnen sind sehr liebevoll gezeichnet. Die Geschichte ist auf eine leichte, flüssige und bildhafte Art geschrieben und berührt damit sehr. Jasmin Schreiber nutzt häufig sehr passende Metaphern, die zum Nachdenken anregen. Auch das Paula Tim immer wieder direkt anspricht und in Erinnerungen an ihn und an Erlebnisse mit ihm versinkt, lässt die Beziehung zwischen den Geschwistern noch klarer und vorstellbarer erscheinen. Die Beziehung, die sich sukzessive zwischen der jungen Paula und dem doch schon sehr gebrechlichen Helmut entwickelt, ist wunderbar. Realistisch wird die langsam sich entwickelnde Vertrautheit beschrieben, während sie sich weiterhin siezen.
    In „Marianengraben“ wirkt die eigentlich so surreale Situation glaubwürdig.

    Ich bin wirklich sehr froh, dass mir dieser Roman über den Weg gelaufen ist. Ich habe viel Positives mitgenommen und möchte das Leseerlebnis nicht missen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Tany B., 27.02.2020

    Um Bücher über Trauer mache ich normalerweise einen grossen Bogen. Wenn es bei der Trauer auch noch um ein Kind geht, sage ich sofort: Herzlichen Dank, aber nein! Bei „Marianengraben“ habe ich mich vom schönen Cover locken lassen und ein wenig vom Klappentext. Habe die Leseprobe gelesen. Und als ich richtig verstanden hatte, worum es geht, war ich schon verliebt.
    Paula hat ihren kleinen Bruder verloren, der ihr sehr nah stand, trotz eines grossen Altersunterschieds. Als sie ihn eines Nachts auf dem Friedhof besucht, lernt sie dort Helmut kennen, der gerade Helga ausgräbt. Es entwickelt sich eine unwahrscheinliche Freundschaft und die beiden machen einen Roadtrip zusammen, um Helga nach Hause zu bringen.
    Einerseits ist das Buch natürlich sehr traurig, aber es ist auch so so lustig! Wie oft musste ich laut auflachen, obwohl mir noch die Tränen vom letzten Absatz in den Augen standen. Und so klug ist es auch noch. Und herzerwärmend. Und dabei überhaupt nicht kitschig.
    Die Freundschaft mit Helmut, die erst gar nicht erstrebenswert erscheint, bringt Paula einen Schritt zurück ins Leben. Denn auch, wenn er erst wie ein etwas stoffeliger alter Mann erscheint, so sagt er doch manchmal ganz wunderbare Dinge (ich habe mir eine Seite zum immer-wieder-lesen markiert).
    Der Marianengraben zieht sich durch das ganze Buch. Paula und ihr Bruder Tim hatten beide grosses Interesse an der Unterwasserwelt und so erfahren wir hierüber auch noch einige interessante Fakten. Aber der Marianengraben steht auch für die Trauer und Depression von Paula. Ein grossartiger und sehr passender Vergleich. Das Buch ist einfach sehr „rund“, Jasmin Schreiber hat jedes Wort genau an die richtige Stelle geschrieben.
    Es ist erst Februar, aber ich habe eines meiner Highlights 2020 hiermit gefunden. Ich stelle es ins Regal neben „Was man von hier aus sehen kann“. Ich finde, die beiden passen sehr gut zusammen, und bei beiden freue ich mich darauf, sie wieder zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Island, 15.05.2020

    „Marianengraben“ ist der Debütroman der Frankfurter Autorin Jasmin Schreiber. Die Covergestaltung ist auffällig und eher ungewöhnlich, etwas düster in der Farbgestaltung mit dunkelrot-schwarzen Tentakeln auf schwarzem Grund mit einer Art dunkelblauem Wellenmuster.

    Der Titel „Marianengraben“ steht metaphorisch dafür, wie tief die Protagonistin Paula in ihrer Depression, ausgelöst durch den überraschenden Tod ihres kleinen Bruders Tim steckt, anfangs gefühlt elf Kilometer tief, so tief wie der Marianengraben. Nachts auf dem Friedhof, als sie sich nach langer Zeit, mit Hilfe ihres Psychologen überwinden konnte, das Grab ihres Bruders wieder zu besuchen, lernt sie, allerdings unbeabsichtigt, den schrulligen Rentner Helmut kennen. Die beiden bilden anschliessend ein mehr oder weniger freiwilliges Team, das sich auf eine ungewöhnliche Mission, eine Art Roadtrip begibt und so langsam auch zu sich selbst zurück und einen Weg aus der Trauer findet.

    Die Themen Trauer und Depression sind natürlich keine leichte Kost, aber Jasmin Schreiber ist es mit vielen tollen Metaphern, die die Gefühlswelt von Paula verdeutlichen und sehr liebevollen Erinnerungen an ihren Bruder Tim gelungen, dass man sich als Leser sehr gut in Paula hineinversetzen kann und mit ihr fühlt. Die Metapher mit dem Marianengraben, die sich durch das ganze Buch zieht und an der die aktuelle Gefühlslage von Paula aufgezeigt wird, passt einfach zur ihr, der Biologin und auch zu ihrem, immer wissbegierigen Bruder, den sie so schmerzlich vermisst. Jasmin Schreiber hat die Charaktere von Paula, Tim und Helmut sehr überzeugend ausgestaltet. Die sprachliche Gestaltung des Romans hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er ist einerseits gut lesbar, anderseits enthält er aber auch so viele tolle sprachliche Bilder, von denen man sich am liebsten einige herausschreiben würde, um sie nicht wieder zu vergessen. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf weitere Bücher der Autorin!

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  • 5 Sterne

    Marakkaram, 04.02.2020

    ** Wäre Sehnsucht eine olympische Disziplin, ich hätte uns längst Gold geholt. **
    Sascha Lobo bringt es auf den Punkt "Eigentlich kann man gar kein Buch schreiben, das vom Sterben handelt, gleichzeitig sehr lustig und tieftraurig ist, sich aber anfühlt wie ein Roadmovie. Wie gesagt: Eigentlich." Denn Jasmin Schreiber beweist allen grade das Gegenteil.
    Die Autorin arbeitet ehrenamtlich als Sterbebegleiterin und Sternenkinderfotografin und das fliesst hier mit ein. Das ist es, was diesen Roman, trotz aller Schrulligkeit des alten Herrn, so authentisch und greifbar macht. Man kann es gar nicht richtig in Worte packen.
    Es geht um Verlust, Schuldgefühle und Depressionen, aber auch ums Weitermachen, wieder aufstehen und die letzte Reise.
    Paula hat ihren kleinen Bruder Tim verloren und trifft nachts auf dem Friedhof auf Helmut, der grade seine Helga ausbuddelt, um sie in den Bergen zu verstreuen. Helmut ist alt, ein Eigenbrötler und nur bedingt sozial kompatibel. Aber vielleicht ist es genau das, was Paula grade braucht. Den beiden steht auf jeden Fall eine abenteuerliche Reise bevor.
    Ich habe mitgefühlt und mitgelitten, aber, und das ist das Schöne, auch ganz oft vor mich hin geschmunzelt. Und der Humor ist nicht aufgesetzt, sondern ergibt sich einfach so.
    Jasmin Schreiber hat einen herausragenden Schreibstil; sehr tiefsinnig, dabei oft humorvoll und er lässt einen nachdenklich innehalten.
    Auch die Charaktere haben mir unheimlich gut gefallen. Paula, in die sich wahrscheinlich jeder hineinversetzen kann und Helmut, der sich nur schwer hinter seine Fassade blicken lässt und den man trotz all seiner Härte und Schrulligkeit, irgendwie lieb gewinnt.
    Fazit: Es gibt solche Bücher, die möchte man einfach jedem ans Herz legen. "Marianengraben" ist eins davon und meine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Margaret K., 12.02.2020

    Paula liebt ihren Bruder über alles. Als er plötzlich stirbt, ist sie am Boden zerstört und weiss nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Dann trifft sie auf den kauzigen, alten Helmut und zusammen beschliessen sie einen kleinen Ausflug zu machen.

    Der Schreibstil ist zwar etwas ungewöhnlich, aber er lässt eine sehr tolle Atmosphäre entstehen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Paula erzählt, die sie ihrem toten Bruder erzählt. Dabei fühlt man sich als Leser genauso wie der Bruder angesprochen. Dabei wird abwechselnd aus der Gegenwart erzählt und den Erinnerungen, wodurch man die Personen gut kennenlernen kann.

    Was mir besonders aufgefallen ist, ist der Mix aus sehr trockenem und lustigen Humor und dem sehr ernsten und traurigen Thema über Trauer, Verlust und allgemein das Leben und Weitermachen. Ich konnte bei dem Buch genauso sehr lachen wie weinen. Ausserdem ist es interessant wie lustig und locker manchmal ernste Dinge beschrieben werden. So wirkt das Buch, trotz des Themas nicht bedrückend. Vor allem wirkt es dadurch sehr nachdenklich und es gibt viele weise Sprüche und Stellen in der Geschichte, die auch mich ständig zum Nachdenken gebracht haben.

    An sich ist dieser Roadtrip, sehr unterhaltsam. Ich hatte Spass dabei das kleine Abenteuer der beiden, sehr unterschiedlichen Freunde mitzuverfolgen. Dabei kann man das Wachsen der Freundschaft geradezu sehen und man lernt beide Personen im Laufe des Buches besser kennen, sodass man sie einfach gern haben muss.

    Letztendlich ist dies ein sehr berührendes Buch. Mir hat es sehr gefallen, dass es nicht nur traurig und deprimierend geschrieben wurde, sondern auch durch lustige Szenen aufgelockert wird. Ausserdem stecken hier viele tolle Botschaften drin und ich kann es nur weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    dear_fearn, 24.02.2020

    Langsames Auftauchen

    Paula beginnt gerade ihre Doktorarbeit, als ihr kleiner Bruder Tim im Meer ertrinkt. Er, der eigentlich ein kleiner Meeresforscher voller Neugier war, geht einfach unter und lässt seine grosse Schwester mit Trauer und Schuldgefühlen zurück.

    Die ersten Seiten haben mich gleich mit in Paulas Abgrund gerissen. Ich weiss wie das ist, im Marianengraben zu hocken, denn ich war dort selbst schon. Das ist echt beschissen, kann ich niemandem empfehlen. Aber wie sie ihre Geschichte ihrem toten Bruder Tim erzählt, ist einfach schön.

    Therapiesitzungen helfen Paula nur bedingt. Sie will sich nicht öffnen, aber wenigstens animiert sie der Therapeut dazu, Tims Grab zu besuchen. Auch wenn es nachts ist, quasi ein Einbruch auf dem Friedhof. An diesem Abend hat noch jemand diese Idee und sie lernt den alten Helmut kennen, der gerade seine Frau Helga ausbuddelt. Paula und Helmut bleiben bis zum Ende des Buchs zusammen und erleben eine absurde Reise miteinander, sodass Paula Stück für Stück aus dem Marianengraben auftauchen kann.

    Mir persönlich hat das Buch sehr viel Herzschmerz bereitet. Jasmin Schreiber hat damit Erfahrung, das merkt man, denn sie weiss genau, wie man die schlimmen Gefühle in Worte fasst. Das tut weh! Aber ihr flapsig-lockerer Schreibstil und die frechen Dialoge zwischen Paula und Helmut sind ein wohltuender Gegenpart. Beides zusammen hat mich während des Lesens ständig traurig vor mich hin schmunzeln lassen. Ein fabelhaftes Gefühl!

    Paula hat auf den letzten Seiten nochmal eine Menge Verantwortung übergeholfen bekommen und auch wenn das Buch dann doch vorbei war, wünsche ich ihr als fiktivem Charakter trotzdem eine Menge Stärke. Das war toll! Ein verrückter Roadtrip, der sehr viel Herzwärme bereithält.

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  • 5 Sterne

    Maike R., 15.03.2020 bei bewertet

    Vor zwei Jahren ist Paulas damals zehnjähriger Bruder Tim gestorben. Ertrunken im Sommerurlaub auf Mallorca, er der eigentlich Tiefseeforscher werden und die Fische im Marianengraben erforschen wollte. Seither führt Paula ein Schattendasein zwischen Schuldgefühlen und Depression, gefangen in ihrem ganz persönlichen Marinanengraben. Auf Vorschlag ihres Therapeuten, das Grab ihres Bruders, von dem sie sich bisher fern gehalten hat, einfach ausserhalb der „Friedhofsstosszeiten“ zu besuchen, bricht Paula nachts in den Friedhof ein. Doch da ist sie nicht die einzige: auf dem nächtlichen Friedhof trifft sie Helmut, einen alten Mann, der dort seine Freundin Helga „abholt“, um sein Versprechen einzulösen, mir ihr zurück in die Alpen zu fahren. Am nächsten Tag bricht das ungleiche Paar mit der eingeäscherten Helga und der eigensinnigen Hündin Judy zu einer besonderen Reise auf.

    Jasmin Schreiber ist mit Marianengraben ein ganz besonderes Buch gelungen. Ihr Schreibstil ist über grosse Teile der Geschichte wundervoll poetisch. Oftmals verknüpft die Autorin Bilder und sprachliche Konstrukte, die mich beim Lesen öfters haben innehalten, den Satze ein zweites Mal lesen und zumindest für ein
    Überschrieben sind die einzelnen Kapitel mit Zahlen zwischen 11000 und 0, die uns im Verlauf des Buches daran teilhaben lassen, wie Paula langsam aus den Tiefen des Marianengrabens aufsteigt und zurück ins Leben findet.

    Empfehlen kann ich dieses Buch eigentlichen allen. Allen, die Paula und Helmut auf ihre Reise in den Alpen und in Vergangenheit und Zukunft begleiten wollen, allen die einfach mal wieder ein unglaublich schön geschriebenes Buch lesen wollen und natürlich allen aspirierenden Tiefseeforschern!

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  • 5 Sterne

    Insta.amreading, 01.03.2020

    Krass, krass, mega krass... "Irre gut sozusagen".

    "Gedanken sind oft so unkontrollierbar wie die Liebe, die sie auslöst."

    So viel Liebe für dieses Buch... und so viele unkontrollierbare Gedanken, die das Buch bei mir ausgelöst hat:

    Wie schön, dass bei den was-wäre-wenn am Anfang ganz zwanglos überlegt wird, ob sich Tim jetzt mal verliebt hätte, "in ein Mädchen oder in einen Jungen."

    Ein Buch über Geschwisterliebe und plötzliche, endgültige Trennung... auch für Einzelkinder lesenswert. Tim ist in so vielen Szenen präsent, auch wenn er physisch nicht mehr da ist. Man schmunzelt bei den Zwiegesprächen, den Erinnerungen über seine Kommentare und erfundenen Spitznamen und spürt die enge Verbindung von Paula und Tim. Ach, da musste ich schon mal schniefen, wei die Liebe (und natürlich auch der Schmerz des Verlustes) zu ihrem Bruder so oft spürbar ist.

    Ich habe bei einem eher melancholischen Buch noch NIE so viel gelacht (von der Friedhofs- und Badszene mit Helmut und Helga über Helmuts neurotische Judy und die Rastplatz-Nudisten bis hin zu Lutz. So skurill. So gut.).

    Ich wünschte mein Geo-Lehrer hätte uns damals so anschaulich Regen erklären können.

    Trauer und Depression als Thema eines Romans? Ja unbedingt, und wenn man es dann so behutsam und ehrlich macht, wie Jasmin Schreiber, dann bitte noch viel öfter: Schritt für Schritt, Wort für Wort aus dem Stigma heraus.

    Ganz grosse Coverliebe (extra Lob an den eichborn Verlag). Der Buchumschlag ist ja schon sehr schön, aber die Kraken Prägungen auf dem Hardcover sind der Hammer!

    Ein Buch für junge und alte Booknerds...und alle, die es mal werden wollen.

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  • 5 Sterne

    Insta.amreading, 01.03.2020 bei bewertet

    Krass, krass, mega krass... "Irre gut sozusagen".

    "Gedanken sind oft so unkontrollierbar wie die Liebe, die sie auslöst."

    So viel Liebe für dieses Buch... und so viele unkontrollierbare Gedanken, die das Buch bei mir ausgelöst hat:

    Wie schön, dass bei den was-wäre-wenn am Anfang ganz zwanglos überlegt wird, ob sich Tim jetzt mal verliebt hätte, "in ein Mädchen oder in einen Jungen."

    Ein Buch über Geschwisterliebe und plötzliche, endgültige Trennung... auch für Einzelkinder lesenswert. Tim ist in so vielen Szenen präsent, auch wenn er physisch nicht mehr da ist. Man schmunzelt bei den Zwiegesprächen, den Erinnerungen über seine Kommentare und erfundenen Spitznamen und spürt die enge Verbindung von Paula und Tim. Ach, da musste ich schon mal schniefen, wei die Liebe (und natürlich auch der Schmerz des Verlustes) zu ihrem Bruder so oft spürbar ist.

    Ich habe bei einem eher melancholischen Buch noch NIE so viel gelacht (von der Friedhofs- und Badszene mit Helmut und Helga über Helmuts neurotische Judy und die Rastplatz-Nudisten bis hin zu Lutz. So skurill. So gut.).

    Ich wünschte mein Geo-Lehrer hätte uns damals so anschaulich Regen erklären können.

    Trauer und Depression als Thema eines Romans? Ja unbedingt, und wenn man es dann so behutsam und ehrlich macht, wie Jasmin Schreiber, dann bitte noch viel öfter: Schritt für Schritt, Wort für Wort aus dem Stigma heraus.

    Ganz grosse Coverliebe (extra Lob an den eichborn Verlag). Der Buchumschlag ist ja schon sehr schön, aber die Kraken Prägungen auf dem Hardcover sind der Hammer!

    Ein Buch für junge und alte Booknerds...und alle, die es mal werden wollen.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 02.02.2020

    Tieftraurig und wunderschön

    Mit ihrem Debüt "Marianengraben" ist es der Autorin Jasmin Schreiber gelungen die Themen Verlust, Tod und Trauer so locker und mit einer guten Portion Humor niederzuschreiben, dass es mich zutiefst berühret und gleichzeitig grossartig unterhalten hat.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Paula erzählt. Nachdem Paulas kleiner Bruder Tim, den sie über alles geliebt hat, bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, fällt Paula in eine tiefe Depression. Um ihre Trauer zu verarbeiten, rät ihr Therapeut ihr, Tims Grab zu besuchen. Da sie niemanden begegnen möchte, geht sie in der Nacht zum Friedhof. Dort trifft sie auf Helmut, einen etwas schrulligen alten Herrn, der gerade dabei ist die Urne seiner Frau Helga auszugraben. Er möchte mit der Asche seiner Helga in die Berge, um sie dort, wie versprochen, zu verstreuen. Kurz entschlossen begibt sich Paula mit ihm und seinem Wohnmobil auf die Reise und damit beginnt ein ungewöhnlicher und regelrecht absurder Roadtrip.

    Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und eindringlich. Die Emotionen der Protagonistin werden intensiv und authentisch geschildert. Gleichzeitig ist die Handlung so ungewöhnlich, fast schon skurril, dass man einfach lachen muss. Die unterschiedlichsten Emotionen liegen hier nah beieinander und ich habe mehrfach gestaunt, wie es Jasmin Schreiber gelungen ist Tragik und Humor miteinander zu verbinden.

    Meiner Meinung nach ist dies ein grossartiger Debütroman der mich gespannt auf weitere Werke der Autorin warten lässt.

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  • 5 Sterne

    Tara, 02.02.2020 bei bewertet

    Tieftraurig und wunderschön

    Mit ihrem Debüt "Marianengraben" ist es der Autorin Jasmin Schreiber gelungen die Themen Verlust, Tod und Trauer so locker und mit einer guten Portion Humor niederzuschreiben, dass es mich zutiefst berühret und gleichzeitig grossartig unterhalten hat.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Paula erzählt. Nachdem Paulas kleiner Bruder Tim, den sie über alles geliebt hat, bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, fällt Paula in eine tiefe Depression. Um ihre Trauer zu verarbeiten, rät ihr Therapeut ihr, Tims Grab zu besuchen. Da sie niemanden begegnen möchte, geht sie in der Nacht zum Friedhof. Dort trifft sie auf Helmut, einen etwas schrulligen alten Herrn, der gerade dabei ist die Urne seiner Frau Helga auszugraben. Er möchte mit der Asche seiner Helga in die Berge, um sie dort, wie versprochen, zu verstreuen. Kurz entschlossen begibt sich Paula mit ihm und seinem Wohnmobil auf die Reise und damit beginnt ein ungewöhnlicher und regelrecht absurder Roadtrip.

    Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und eindringlich. Die Emotionen der Protagonistin werden intensiv und authentisch geschildert. Gleichzeitig ist die Handlung so ungewöhnlich, fast schon skurril, dass man einfach lachen muss. Die unterschiedlichsten Emotionen liegen hier nah beieinander und ich habe mehrfach gestaunt, wie es Jasmin Schreiber gelungen ist Tragik und Humor miteinander zu verbinden.

    Meiner Meinung nach ist dies ein grossartiger Debütroman der mich gespannt auf weitere Werke der Autorin warten lässt.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 19.04.2020

    wunderschön, aber auch traurig

    " Marianengraben" von Jasmin Schreiber ist eine Geschichte die berührt, traurig, aber nicht hoffnungslos ist und einem lange im Gedächtnis bleibt.

    Paula hat ihren Bruder Tim durch einen Schwimmunfall verloren und gleitet in eine tiefe Depression, weil sie sich selbst auch schuldig am Tod ihres Bruders fühlt. Ihre Welt steht still seit Tim`s Tod, nichts ergibt für sie einen Sinn und ihre Gedanken sind in Dauerschleife mit ihrem Bruder beschäftigt. Als ihr Therapeut ihr empfiehlt ihren Bruder nachts auf dem Friedhof zu besuchen, weil sie es am Tag nicht kann, trifft sie dort Helmut, eine schrulligen alten Herrn, der grade seine Frau ausbuddelt . Mit ihm begibt sie sich auf einen Roadtrip, der ihr Leben verändern wird.

    Dieses Buch ist einfach nur wunderschön. Sicherlich an manchen Stellen sehr traurig, aber es macht auch Mut. Die Autorin beweist sehr viel Empathie beim Thema dieses Buches, weiss aber auch, wie man die Leser trotz des traurigen Themas zum Lachen bringt. Ja, ich habe auch herzhaft gelacht bei diesem Buch. Die Figuren sind so liebevoll gezeichnet, Paula eher introvertiert und von der Welt zurückgezogen und Helmut ein schrulliger Greis, der genau weiss , was er will und dies auch durchzieht und er zieht Paula mit und nicht nur das, er zieht sie auch wieder ins Leben, gibt ihr Aufgaben und einen Sinn weiterzuleben.

    Ich habe dieses Buch wirklich sehr gern gelesen und hoffe noch viel von dieser Autorin lesen zu dürfen.

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  • 5 Sterne

    derbuecherwald.blogspot.de, 13.02.2020

    Jasmin Schreiber hat den Titel zu ihrem Roman gut gewählt, denn dieses Buch ist wirklich so tiefgründig wie der Marianengraben.

    Anfangs ist die Situationskomik für mein Empfinden etwas oberflächlich und anspruchslos - vor allem durch das etwas erzwungene Zusammentreffen der beiden Hauptcharaktere. Ausserdem sind die Gemeinsamkeiten dieser manchmal etwas zu günstig gewählt, vermutlich, um so die plötzliche Sympathie zwischen diesen doch sehr unterschiedlichen Personen zu rechtfertigen.

    Dennoch kann man über diese kleinen Makel hinwegsehen, wenn man die eigentliche Stärke dieses Buches betrachtet: Die bemerkenswerte Verarbeitung des Hauptthemas -Trauer. Schreiber zeigt, dass sie sich eingehend mit der Thematik befasst hat und stellt die volle Schwere dieser da, ohne sie für eine anspruchslosere Story zu vereinfachen. Sie schafft es Hoffnung und Kraft zu vermitteln ohne dabei kitschig zu sein. Die eigentliche Handlung ist simpel, die Message aber komplex. Doch meiner Meinung nach macht genau diese Mischung "Marianengraben" zu einer ergreifenden Lektüre.

    Für meinen Geschmack könnten die tiefgründigen Abschnitte gerne noch etwas länger sein. Denn in diesen ist auch der Schreibstil ambitionierter, wodurch der Leser noch mehr zum Nachdenken angeregt wird.

    Alles in allem kann ich "Marianengraben" nur empfehlen und glaube, dass man kaum eine Autorin findet, die besser die Komplexität dieses Themas verarbeitet als Jasmin Schreiber.

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  • 5 Sterne

    Sara G., 27.02.2020

    Ansprechend an diesem Buch fand ich vor allem das interessante Cover. Es hat mich auf die Geschichte dahinter neugierig gemacht, so dass ich gar nicht anders konnte als dieses Buch zu lesen!
    Die ganze Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig und wunderschön, der Preis ist also gerechtfertigt und in Ordnung, obwohl das Buch gerade mal 254 Seiten umfasst und in einem Rutsch durchgelesen werden kann.

    Die Protagonistin Paula ist gerade mitten in ihrem Studium, als ihr kleiner und über alles geliebter Bruder Tim ertrinkt. Sie macht sich schwere Vorwürfe und verfällt in eine tiefe Depression.
    Eines Tages beschliesst sie, dass sie das Grab von Tim besuchen muss. Das will sie aber nicht tagsüber tun, sondern nachts, wenn niemand sie sieht. Als sie nachts auf den Friedhof einbricht ist sie jedoch nicht allein, sie trifft auf Helmut, der die Asche einer verstorbenen Freundin ausgräbt und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
    Die beiden begeben sich auf eine abenteuerliche Reise.

    Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Ich konnte mich gut in Paula reinfühlen und sie verstehen. Auch der schrullige Helmut war mir auf seine ganz eigene Art sehr sympathisch.
    Die Geschichte hat eine unglaubliche Tiefe, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht erwarten würde und sie lehrt uns eins "Man muss immer weiter machen". Eine ganz klare Leseempfehlung für den wunderbar bezaubernden Marianengraben!

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  • 5 Sterne

    nellsche, 04.05.2020

    Seit dem Tod ihres geliebten kleinen Bruders Tim leidet Paula unter einer Depression. Als sie auf dem Friedhof Helmut kennen lernt, einen schrulligen alten Herrn, erwacht ihr Lebenswille wieder. Und dann begeben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise - und finden wieder zu sich selbst zurück.

    Die Beschreibung hat mich wahnsinnig neugierig auf dieses Buch gemacht, so dass ich voller Vorfreude mit dem Lesen begonnen hatte.
    Der Schreibstil war mitreissend, aber auch einfühlsam und bewegend. Die Beschreibungen waren lebendig und bildhaft, so dass ich alles richtig gut miterleben konnte.
    Sowohl Paula als auch Helmut habe ich sofort ins Herz geschlossen. Ich habe jede Minute mit ihnen genossen und konnte sämtliche Gefühle und Gedanken verstehen und nachempfinden. Die Beziehung zwischen ihnen war absolut besonders und wertvoll. Sie waren beide sehr unterschiedlich, konnten dem anderen dennoch Halt und Kraft geben.
    Die Geschichte hat mich mit ihrer Emotionalität und ihrer Tiefe unglaublich berührt. Das Thema Trauer und deren Bewältigung war ein Hauptkern dieser Story. Die Gespräche der beiden sind mir wahrlich unter die Haut gegangen. Doch das Buch war nicht schwer, sondern bot auch diverse humorvolle Szenen, die auflockern wirkten.
    Das Ende war stimmig und rundete die tolle Geschichte perfekt ab.

    Ein unglaublich toller Roman, der unter die Haut geht. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    xinchen, 11.05.2020

    So berührend
    So ein Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen und es hat mich wirklich sehr berührt. Noch immer denke ich an die Geschichte zurück und auch an die Figuren. So viel tragisches kam ans Licht im Verlaufe des Buches und trotzdem hatte ich als Leserin immer Hoffnung und war nie zu deprimiert. Der Schreibstil ist sehr flüssig und nicht zu ausladend. Die Kapitel haben eine nette Länge und ich konnte das Buch gut immer wieder ein Stückchen weiterlesen.

    Paula's Depression wird sehr realistisch und einfühlsam dargestellt, der Vergleich zum Mariannengraben fand ich super. Das Buch ist trotz der Thematik komisch und auch manchmal witzig. Die beiden Protagonisten haben beide ihre Spleens und haben daher diese Reise sehr spannend gemacht. Es gab die ein oder anderen kleinen Geheimnisse und sie zu entdecken hat mich sehr berührt. Besonders Helmut mit seiner schrulligen Art ist bei mir hängen geblieben. Er ist kein einfacher alter Mann, sondern eher ein Griesgram sondergleichen. Zwei so unterschiedliche Menschen auf eine gemeinsame Reise zu schicken ist mutig, macht aber auch super viel Spass zu verfolgen.

    Fazit:

    Ein wunderbarer einfühlsamer Roman, der einen grossen Eindruck hinterlässt. Der Debütroman von Jasmin Schreiber ist wirklich gelungen.

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