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Erscheint am 06.06.2024

Bestellnummer: 151044393

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Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    begine, 18.08.2022

    Als eBook bewertet

    Überaus mitnehmend

    Die Schriftstellerin Daniela Dröscher versteht es gut eine Geschichte in Szene zu setzen.
    Der Roman +“Lügen über meine Mutter“ wird aus Sicht der Tochter erzählt. Schon früh bekommt sie mit, das der Vater an der Figur der Mutter rummäkelt. Der Vater versteht es auch, die Tochter zu manipulieren, so das die ihre Mutter beobachtet.
    Der Vater ist richtig gemein zur Mutter. Er ist ein krasser Egoist. Als Bauernjunge hat er es zwar geschafft aufzusteigen, aber deshalb muss er ja nicht so ein Angeber zu werden.

    Ich habe immer gewartet, das es der Mutter mal zu viel wird und aussteigt.
    Immer wieder so erniedrigt zu werden, das kann ja keiner ab. Und die Kinder sind mittendrin und müssen das miterleben.
    Der Roman ist einmalig gut und ehrlich geschrieben. Die Autorin schafft es, das man mitfiebert.
    Der Roman bekommt von mir eine volle Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 18.08.2022

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    In diesem autobiografischen Roman blickt die Autorin in ihre Kindheit zurück, in der ihr Vater das Übergewicht seiner Frau für alles verantwortlich macht, was in seinem Leben schief läuft. Sie zeigt aber auch eine starke Frau, die Mutter, die immer weiter darum kämpft, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. All dies wird aus der Sicht der Tochter erzählt.
    Meine Meinung:
    Mir war gar nicht bewusst, dass wir hier quasi einen autobiografischen Roman haben. Genau das macht das Buch dann noch mal beeindruckender. So einen Blick zurück in eine nicht einfache Kindheit zu tun, ist sicherlich nicht einfach. Aber auch ohne die persönliche Note der Autorin fand ich das Buch enorm gut und auch sehr gut geschrieben. Der Blick in die Abgründe von menschlichen Seelen ist erschütternd aber auch sehr interessant.
    Fazit:
    Beeindruckender Rückblick

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  • 5 Sterne

    Barbara H., 09.08.2022

    Als Buch bewertet

    Was ich besonders spannend finde ist, dass der/die Lesende zwar erfährt, dass das Buch autobiographische Züge hat gleichzeitig erfährt man allerdings nicht wo die Fiktion beginnt. Das macht das Buch für mich besonders spannend. Die Autorin stellt nach fast jedem Kapitel einen Bezug zwischen ihrer Geschichte und der Realität her. Durch die emotionale Erzählebene hat die Autorin einen Roman erschaffen der mich total mitgerissen hat und meine dich auf übergewichtige Menschen verändert hat. Es zeigt auch auf wie es den Kindern damit geht, wenn der Vater ein Tyrann und die Mutter masslos überfordert ist (sich das allerdings nicht eingestehen will) und dazu nicht in gesellschaftliche 0815 Bild einer Frau passt. Ausserdem hat mir gut gefallen, dass die Mutter den Kampf gegen ihren Mann nie aufgibt.

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  • 4 Sterne

    Katharina G., 26.09.2022

    Als Buch bewertet

    (CN: Parentifizierung, Body Shaming)

    Der Roman erzählt die Geschichte der Mutter aus Sicht des Kindes Ela. Alles beherrschend ist der Vater der seine Macht auf einem einzigen Sockel errichtet.. Dem von ihm gesteuerten Minderwertigkeitskomplex der Mutter. Immer wieder ist das Gewicht der Mutter schuld am Unglück der Familie, der Grund für die nicht erhaltene Beförderung, für den ewigen Streit und die vielen Probleme in der Ehe. Es reiht sich ein Vorwurf an den anderen. Immer geht es um das nicht passende Äussere der Mutter. Anfangs versucht diese noch zu entsprechen. Im Laufe der Handlung rebelliert sie allerdings. Zunehmend beginnt auch Ela, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird zu realisieren wie tyrannisch der Vater ist und wird, nachdem sie auch selbst zunehmend unter den Vorwürfen des scheinbar übermächtigen Vaters zu leiden beginnt immer mehr zum Beschützer der Mutter. Da der Vater auch beginnt an seinen Kindern Fehler zu suchen beginnen auch diese immer mehr seine Glauenssätze und ungesunden Ansprüche zu
    Internalisierteren. So verschieben sich die Zuständigkeiten und die Machtstrukturen immer mehr was nicht nur auf die Toxische Beziehung zurückzuführen ist sondern auch auf Patriachale Machtstrukturen und Schönheitswahn.

    Ein Roman der wirklich sehr interessant erzählt ist und wichtige Themen anspricht. Bodyshaming ist in absolut keinem Fall in Ordnung und kann, wie in diesem Roman gezeigt wird grossen Schaden in der Psyche der Betroffenen anrichten. Diejenigen die sich ihre Opfer suchen und ihren Selbstwert zerstören, wie der Vater im Buch, sollten in der Gesellschaft endlich auf heftigsten Gegenwind stossen.
    Ich kann mich in dieses Thema durchaus hineinversetzen gibt es bzw hat es auch in meinem Umfeld immer wieder Menschen gegeben die meinten mein Gewicht, mein Aussehen oder Auftreten ungefragt kommentieren zu können. Da braucht es Zeit, Abgrenzung und innere Stärke um sich gegen solche Ansichten zu stellen und zu sich selbst zu stehen so wie es die Protagonistin im Laufe der Handlung zu tun lernt. Ein wirklich interessantes Buch und durchaus gerechtfertigt auf der Shortlist für den deutschen Buchpreis.

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  • 4 Sterne

    Laura W., 26.09.2022

    Als eBook bewertet

    In diesem Buch erzählt die Autorin über ihre Kindheit in den 80er Jahren. Diese war stark geprägt von dem Übergewicht ihrer Mutter. Vorallem ihr Vater wollte unter allen Umständen eine "vorzeigbare Ehefrau" und deshalb wurde Ellas Mutter immer wieder vom ihm genötig abzunehmen. Das ganze Familienleben war von diesem Thema beherrscht und irgendwann fand auch Ella ihre Mutter peinlich, denn wo auch immer sie hingekommen sind, wurde getuschelt über das Aussehen der Mutter...

    Dieser Roman ist fast wie eine Art Biografie geschrieben, inder sich aber das Leben nicht nur um die Autorin dreht sondern vorallem auch um ihre Mutter und deren Gewichtsproblem. Der Schreibstil ist leicht verständlich und nimmt einen schon in den ersten Seiten gefangen. Mitreissend wird berichtet wie das Thema Gewicht die Eltern immer wieder zu einem Streitpunkt bringt und was dies mit der kleinen Ella macht, die meist irgendwie zwischen den Stühlen stand.

    Meine Mutter war immer normalgewichtig und deshalb habe ich mir nie irgendwie Gedanken darüber gemacht wie es für Kinder sein muss dessen Mutter/ Eltern nicht "in die Norm passen", sei es durch das Gewicht oder durch andere Äusserlichkeiten. Wie das Leben einer ganzen Familie beeinflusst wird und leidet war schwer zu lesen. Aber auch den Druck, den die Mutter von Ella immer wieder ausgesetzt war, wurde sehr ehrlich und authentisch beschrieben.

    Man hat schön lesen können wie sich der Ärger der Eltern wegen diesem Thema immer mehr gesteigert hat und der Haussegen nicht nur einmal schief hing. Es kam im Roman aber auch schön rüber was Ella sich als Kind bei diesem Thama so gedacht hat und was sie gefühlt hat.

    Zusätzlich wird immer wieder die Zeit der 80er Jahre beleuchtet. Die Politik und der Aufschwung der grünen Partei, Tschernobyl und andere geschichtliche Ereignisse. Dies hat den ganzen Roman noch authentischer gemacht.

    Fazit: Eine sehr starke Familiengeschichte in den 80er Jahren, in der es immer wieder um das Thema Übergewicht der Mutter geht und wie dieses die ganze Familie beeinflusst hat.

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  • 4 Sterne

    Anita, 13.11.2022

    Als Buch bewertet

    Beklemmend und schwer zu ertragen.

    Worum geht es?
    Rückblickend erzählt Ela von ihrer Kindheit, geprägt von dem Gewicht der Mutter und dem Umgang des Vaters damit.

    Worum geht es wirklich?
    Macht, Schuld und Scham.

    Lesenswert?
    Ja, ein sehr bedrückendes und auch sehr lehrreiches Buch. Von Protagonistin Ela wird man zurück in der Vergangenheit geführt, in ein kleines Dorf im Hunsrück. Hier wächst sie mit ihrer mehrgewichtigen Mutter auf und ihrem Vater.
    Während das junge Mädchen zu Beginn noch gar nicht versteht, warum der Vater die Mutter so kritisiert, übernimmt sie irgendwann seine Gedankengänge, entwickelt Scham und auch Verachtung. Der Vater spannt sie dabei regelmässig ein und lässt keine Situation aus, um seine Frau nieder zu machen. Ihr Gewicht ist an allem Schuld, sie ist schwach und bemüht sich nicht und deshalb kommt er im Leben nicht weiter.
    Es ist erschreckend und sehr eindrücklich geschildert, wie er immer wieder kleine Spitzen setzt und seine Partnerin schikaniert und demütigt. Wie er versucht sie klein zu halten.
    Die Mutter schwankt dabei zwischen Selbstvorwürfen, eigener Kraft, eigenen Träumen und Widersetzen und kann es doch, egal wie sie es macht, nicht recht machen.
    Der Sprachstil ist richtig toll, die einzelnen Szenen zeigen wunderbar die Situation in der Familie, ohne dass viel erklärt werden müsste.
    Es ist faszinierend und erschreckend zu gleich, wie Ela in diesem toxischen Umfeld heran wächst, wie sie mit teilweise einfachen Gefühlen auf die Umstände reagiert und dabei von den Erwachsenen eingespannt wird.
    Auch die Dynamik von Vater und Mutter untereinander sind interessant, zeigen sie doch ein Rollenbild in den 80er Jahren, das auch immer wieder dazu verleitet, die Handlung versuchsweise in die heutige Zeit zu denken.
    Zusammenfassend lässt sich dieses Buch wirklich empfehlen und auch das Hörbuch ist richtig gut gemacht!

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  • 4 Sterne

    Johann B., 22.08.2022

    Als eBook bewertet

    „Lügen über meine Mutter“ beginnt, als Ela noch im Kindergarten ist. Sie ist die Hauptperson und auch die Erzählerin. Sie lebt mit Eltern und Grosseltern in einem Haus. Der ständige Streit zwischen Vater und Mutter nervt sie sehr und immer wieder versucht sie zu vermitteln. Dabei ist der Grund eigentlich gar nicht wichtig. Der Vater regt sich nämlich darüber auf, dass die Mutter zu dick ist. Er schämt sich, wenn er mit ihr in die Öffentlichkeit gehen soll. Er denkt sogar, dass er ihretwegen nicht befördert wird. Es geht so weit, dass die Mutter jeden Morgen auf die Wage steigt und er das Gewicht kontrolliert. Und „die Mutter schweigt“.

    Vieles, was die Autorin erzählt, kommt mir bekannt vor. Der Holzlöffel, der dem Hinterteil so gar nicht gut tat oder die Aussage über Kaugummis, ja das erlebte ich auch. Dieses Schauen nach links und rechts und was die Nachbarn wohl denken, war in den 80er Jahren stark ausgeprägt. Das Buch ist in der Ich-Perspektive und aus Sicht von Ela geschrieben. Die erzählt von ihren Gedanken zum Leben als solches und ihre Sorge um Vater und Mutter. Das ständige Gezanke stört sie sehr. Zwischendurch gibt es dann auch Kapitel, die aus der Sicht einer erwachsenen Ela geschrieben sind.

    Die Sprache ist schlicht und zuweilen recht kindisch. Den Charakter der Mutter, mit all seinen Facetten, hat die Autorin gut dargestellt. Sie war fast schon besessen davon, jedem zu gefallen und immer richtig zu handeln. Schwierig, und ohne professionelle Hilfe wohl kaum zu ändern. Ihre Leibesfülle hängt sicherlich auch mit ihrem Frust zusammen. Schwierig, hier eine Empfehlung zum Lesen zu geben. Es fehlt ein roter Faden und das Ende ist mir persönlich zu offen. Ja, warum dann vier Sterne? Weil die Charaktere stimmig und die Beschreibung der Gegebenheiten damals gut sind.

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  • 4 Sterne

    Sophia K., 02.10.2022

    Als eBook bewertet

    Gesellschaftliche Einflüsse
    In "Lügen über meine Mutter" berichtet Daniela Dröscher über das Aufwachsen und ihre Kindheit in den 80ern und über ihre Familie. Vor allem über ihre Mutter, deren Übergewicht vor allem den Vater und damit auch Daniela selbst belastet. Immer wieder fordert Danielas Vater von seiner Frau neue Diäten, vergleicht sie mit anderen Frauen im Dorf und wertet sie ab. Der Roman enthält zwei Arten von Kapiteln. In den Rückblicken wird aus der Sicht einer kindlichen Daniela der Familienalltag und all seine Probleme geschildert. Nach jedem dieser Rückblicke folgt eine Reflektion der nun erwachsenen Autorin. Vor allem diese Reflektionen sind das, was das Buch ausmacht und enthalten starke Aussagen und gesellschaftliche Analysen.
    Ich fand es faszinierend zu sehen, wie man selbst während des Lesens in die Realität des kleinen Mädchens abrutscht, dass beginnt die Ansichten des Vaters über die eigene Frau zu übernehmen. Vor allem liess mich der Roman oft ungläubig und fassungslos zurück. "Lügen über meine Mutter" ist ein wichtiges und aufklärendes Buch über die Gesellschaft der 1980er, wie Fremdwahrnehmung uns selbst beeinflusst und welche Auswirkung sie auf das Innere einer Familiendynamik haben kann.

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  • 4 Sterne

    Sabine D., 21.11.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Daniela Dröscher schreibt aus der Sicht eines Kindes seine Welt und das Drama seiner Eltern, das um das Gewicht der Mutter kreist mit all den Problemen seiner Zeit.
    Ihr gelingt ein berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die zeigt wie es noch in den 80er-Jahren war, eine Ehefrau zu sein und nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen. 
    Das Thema Körpergewicht der Mutter beherrscht die Familie. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag. Manchmal wurde ich beim Lesen wütend über das Verhalten der Männer. Von dominanten, kriegsgestählten Müttern zu Duckmäusern und Opportunisten erzogen, beziehungs- und liebesunfähig unterdrücken sie die wesentlich bessere Partnerin und sind dabei noch durch die Gesetze der BRD geschützt, die erst in den 1970er Jahren den Frauen die Gleichberechtigung gab. Der Unterdrückungsmechanismus geht bis heute noch teilweise in gleicher Weise weiter.

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  • 4 Sterne

    Burkhard B., 04.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist in seiner farbigen Gestaltung fröhlicher als der Inhalt sich beim Lesen entpuppt.
    Aber der Titel lässt schon erahnen um was es geht.
    Wir befinden uns in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und die kleine Ela wächst in einer Familie auf, in der der Vater immer wieder das Gewicht der Mutter thematisiert. In beinahe jeder Situation will er sie zum Abnehmen bewegen, schreckt auch vor Erpressung nicht zurück. Seine abfälligen Sätze haben mir beim Lesen schon weh getan, wie müssen sie erst einen Menschen treffen. Meiner Meinung nach kann er nur so seine eigenen Minderwertigkeitskomplexe kompensieren. Von den Schwiegereltern hat die Mutter, als gebürtige Schlesien Deutsche, in dieser ländlichen Gegend auch keine Unterstützung zu erwarten.
    Der Schreibstil von Daniela Dröscher ist flüssig und leicht zu lesen. Sie beschreibt eindrucksvoll die Vergangenheit und die Gegenwart in ihren Kommentaren.
    In diesem Buch haben mir auch die Sätze im Dialekt gefallen. Zumindest klangen sie für mich authentisch.
    Ein lesenswertes, nachdenklich stimmendes Buch.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 20.11.2022

    Als Buch bewertet

    Berührende und beklemmende Geschichte

    Daniela Dröscher erzählt aus ihrer Kindheit im Hunsrück der 1980er Jahre. Die Ehe ihrer Eltern war beherrscht von der Idee des Vaters, dass das Übergewicht seiner Frau für alles verantwortlich war, was ihm nicht gelingen wollte: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. In Rückblicken entsteht das Bild einer Ehefrau, die viel subtile Gewalt ertragen musste, der Tochter gegenüber aber immer viel Verantwortung und Fürsorge zukommen liess.

    So entsteht eine warmherzige Erzählung, die mich sehr berührt hat. Aus der Sicht der kindlichen Ela erzählt, wird der Text ergänzt von Reflexionen der erwachsenen Tochter im Gespräch mit ihrer Mutter. Mich hat beim Lesen immer wieder wütend gemacht, wieviel diese Frau ertragen musste; es blieb ein tiefes Gefühl von Beklemmung und des Mitgefühls für eine Frau, die sehr lange den psychischen Terror ihres Mannes ertragen hat.

    Diese sehr berührende Geschichte empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe 4 von Sternen.

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  • 4 Sterne

    Brigitte S., 15.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das ist ein Buch über eine Frau, die von ihrem Mann kontrolliert wird, weil sie zu viel auf die Waage bringt. Der Mann macht seine Frau für alles verantwortlich, was schief geht. Immer ist das Gewicht seiner Frau schuld. Das Buch wird aus den Augen der Tochter geschildert und die fragt sich, was ist früher wirklich passiert?

    Dieses Buch berührt einen sehr. Wie viel Kraft kann eine Frau aufbringen, um so einem Ehemann aus zu halten, der sogar so weit geht, das sie sich vor seinen Augen wiegen muss. Das geht doch
    gar nicht ! Das Buch wird mit den Augen der Tochter geschildert und da kommen Situationen zutage, die man nicht für möglich hält. Manchmal musste ich zweimal lesen, um zu begreifen, was diese Frau erduldet hat. Ich hätte nicht gedacht, das ein Mensch so weit geht und seine Frau vielleicht sogar liebt, sie aber so tyrannisiert. Daniela Dröscher ist ein grosser Roman gelungen, der einen mitreisst und man möchte so manches Mal eingreifen, auch der Kinder wegen.

    Ich gebe sehr gute 4 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Lesemaus2021, 03.08.2022

    aktualisiert am 05.08.2022

    Als Buch bewertet

    Wieviel kann die Seele ertragen
    Das Cover ist schlicht, aber es passt sehr gut zum Buch. Der Buchtitel nimmt fast das komplette Cover ein und genau deshalb fällt einem das Buch sofort auf. Aus meiner Sicht wurde das Thema von der Autorin optimal umgesetzt. Einerseits wird eine Kindheit im Hunsrück in den 1980er erzählt, was mir persönlich sehr gut gefällt, da es viele eigene Erinnerungen weckt. Anderseits wird die komplette damalige Zeit aus heutiger Sicht nochmal hinterfragt und durchleuchtet. Viele Dinge kommen ans Licht, die damals völlig anders dargestellt wurden und genau das macht das Buch aus. Der Spannungsbogen ist gut ausgebaut und der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Die Protagonisten sind sehr authentisch und bildlich dargestellt und nach wenigen Kapiteln hatte ich jede einzelne Person genau vor Augen. Die ganze Geschichte ist sehr bewegend und emotional erzählt. Oft habe ich mich gefragt, wie ein Mensch das alles aushält. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    Lena, 18.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ela wächst in den 1980er-Jahren in einem Dorf im Hunsrück auf. Es ist ein augenscheinlich idyllisches Leben. Der Vater arbeitet, die Mutter kümmert sich als Hausfrau um die Familie, sie hat ihre Grosseltern um sich und die beste Freundin Jessy wohnt nebenan. Tatsächlich ist das Familienleben von Spannungen und Streitigkeiten geprägt, die insbesondere vom Vater ausgehen. Er ist unzufrieden mit seine Frau, schämt sich für ihr Übergewicht und drängt sie immer vehementer dazu abzunehmen. Erpresst beugt sich die Mutter ihrem Ehemann und probiert verschiedene Diäten aus. Der Jojo-Effekt bleibt dabei nicht aus, statt abzunehmen wird die Mutter immer dicker und hat bald mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
    Erzählt werden die Jahre zwischen 1983 und 1987, in denen Ela die Beziehung ihrer Eltern beobachtet und in ständiger Sorge vor der Trennung der Eltern, vor Armut aufgrund des ausschweifenden Lebensstils des Vaters, um die Gesundheit der Mutter und Gefahren für die jüngere Schwester.

    Trotz der nur eingeschränkten Kindessicht einer Sieben- bis Elfjährigen ist die Geschichte, die autobiografische Züge enthält, authentisch dargestellt. Es sind Erinnerungen von Ela aus ihrer Kindheit, ergänzt durch kurze Kapitel aus der Perspektive der Erwachsenen, mitunter im Zwiegespräch mit ihrer Mutter.

    Es ist erschütternd zu lesen, wie der Vater mit seiner Ehefrau umgeht, wie er permanent ihr Gewicht kritisiert und sie versucht, kleinzuhalten. Gleichzeitig macht die Passivität der Mutter wütend, die sich dem Willen ihres Mannes immer wieder beugt und nur halbherzige Versuche unternimmt, zu rebellieren. Sie ist gefangen in der Rolle als Mutter und pflegende Angehörige, denn sie kümmert sich weniger um sich und ihre Gesundheit, sondern vielmehr um ihre beiden Töchter, das Nachbarskind, das wie eine Pflegetochter aufgenommen wird und die demente Mutter. Ihr streng getakteter Tagesablauf sieht keine freie Zeit vor, bis sie abends müde vor den Fernseher sinkt. Ob das Essen für sie dabei tatsächlich eine Art Lohn für ihre Arbeit ist oder auch eine Trotzreaktion auf den Druck des Ehemanns zu werten ist, bleibt offen.
    Ela wird als Kind zu viel Verantwortung aufgebürdet, wenn die Eltern sie jeweils auf ihre Seite ziehen wollen. Sie sitzt zwischen den Stühlen und ist stets voller Angst, dass das System Familie kollabiert.

    "Lügen über meine Mutter" ist die Geschichte einer unglücklichen Ehe, beobachtet aus Kindessicht und ein Roman über die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, bei der der Ehefrau die unbezahlte Care-Arbeit aufgebürdet wird und die darüber hinaus noch dafür kritisiert wird, nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen.
    Die Geschichte ist dabei nüchtern ohne Einblicke in die Gefühlswelten der Erwachsenen geschildert, weshalb ihre Verhaltensweisen nicht in Gänze erklärbar sind. Die Handlung dreht sich ein wenig Kreis, wie der ewige Kreislauf aus zunehmen und abnehmen, um dann ohne Aha-Erlebnis zu enden. Am Ende offenbart sich, was zu erahnen war, dass die Ehe zum Wohl der Kinder und um den schönen Schein zu wahren, aufrecht erhalten wurde.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 11.08.2022

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch wird die Kindheit von Ela in den 1980er Jahren erzählt. Man liest, dass der Vater das Übergewicht seiner Frau für alles verantwortlich macht, was passiert. Sei es im Beruf, das Ansehen im Dorf oder der soziale Aufstieg. Für mich stellt sich beim Lesen viele Fragen. Was wurde hier verheimlicht und worüber wurde gelogen? Beim Lesen durchlebt man, was sich in einer Familie abspielt, wo alles auf eine Person abgewälzt wird. Für mich wird hier eindrücklich die stubile Gewalt die Verantwortung und Fürsorge in einer Familie geschildert. Beeindruckt hat mich die starke Frau, welche unermüdlich für ihre Selbstbestimmung über ihr Leben kämpft. Die eingestreuten Gespräche mit der Tochter fand ich sehr interessant. Für mich ein Buch, welches mit leisen Tönen daherkommt. Das Lesen kann ich empfehlen, wenn man danach über einiges Nachdenkt.

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  • 4 Sterne

    Ulrike S., 19.08.2022

    Als Buch bewertet

    Was passiert wenn ein Ehepaar nicht zusammenpasst, beide unzufrieden sind und nur wegen ihrer Kinder zusammenbleiben, beschreibt Daniela Dröscher in diesem Buch sehr anschaulich aus der Sicht der Tochter. Wenn dann noch die Zwänge des Dorflebens dazukommen und das der Seele zugefügte Unglück zu körperlichen Krankheiten führt, hat die Geschichte Tragik. Der Tochter bleibt da nur die Rolle der Zuschauerin, die im Rückblick versucht, beiden Eltern gerecht zu werden. Besonders gefallen mir eingeschobenen Erklärungen der Autorin, mit denen sie versucht, die Charaktere ihrer Eltern zu erfassen und Gründe für den desaströsen Verlauf der Ehe ihrer Eltern zu finden. Ein Kammerspiel, das man nicht gerade lesen sollte, wenn man selbst in trüber seelischer Verfassung ist. Ansonsten ist die Erzählung lesenswert und kurzweilig.

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  • 4 Sterne

    Judith K., 24.12.2023

    Als Buch bewertet

    Ela wächst in der 80 er Jahren in einem Dorf im Hundsrück auf. Die Familie ihrer Mutter ist aus Schlesien geflüchtet. Für ihre Schwiegermutter ist sie der „Polack“. Der Vater von Ela mäkelt ständig an der Figur seiner Frau. Nach einer weiteren Schwangerschaft hat sich die Figur der Mutter noch mehr verändert. Langsam schämt sich Ela. Rückblickend bespricht sich die Autorin mit der Mutter. Gut zu lesen. Ich habe mich gefragt, wofür die Mutter die Qualen so lange ertragen hat.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 16.07.2022

    Als eBook bewertet

    Die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und das eigene Leben –Zeilen zum Nachdenken!
    Die Szenerie spielt in einem kleinen Dorf in Rheinland-Pfalz in den achtziger Jahren. Ela erzählt über das Aufwachsen in einer besonderen Familienkonstellation: Ihr Vater zeigt eine tiefe Obsession, eine übertriebene Werthaltung auf Äusserlichkeiten wie einen schlanken Körperbau z.B.. Elas Mutter jedoch neigt sehr stark zu Übergewicht, das auch trotz einer Vielzahl an wiederholten Diäten keinen Erfolg zeigt. Mit diesem fülligen Körperbau erfüllt sie jedoch nicht den Wunsch des Ehemanns nach ‚gutem Aussehen‘ an seiner Seite als Kompensationsmittel für sozialen Aufstieg etc. Mit dem gewünschten Schönheitsideal der 70er und 80er Jahre, mit schlanken Blondinen mit grossen Brüsten z.B., kann Elas Mutter als Kind ehemaliger schlesiendeutscher Aussiedler nichts anfangen.
    Auch Gedankenspiele über die Rolle der berufstätigen Mutter bei ungleicher Bezahlung spielen eine Rolle. Wäre z.B. eine solche Ehe anders verlaufen bei gleicher Bezahlung? Werden Eheprobleme der Eltern unbewusst auf ihre Kinder übertragen durch Parentizierung? Ist (zu viel) Essen eine Art Lohn statt Geld für die Mutter, die dem ständigen Druck des Ehepartners zum Abnehmen standhält.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amaryllis 2, 16.08.2022

    Als Buch bewertet

    Bodyshaming und Mutterliebe



    Lügen über meine Mutter
    von
    Daniela Droescher

    kurze Inhaltsbeschreibung:

    Ein idyllischer Ausflug mit der Mutter und der geliebten Stoffpuppe nach Himmelstädt zu den Eltern der Mutter am Beginn. Hier spielt der Körperumfang eine Nebenrolle. Der Opa liebt seine Frau. Ein Fluchtpunkt für Mutter und Tochter. Deren Vater und dessen Eltern sind wenig begeistert. Sie reagieren empfindlich, fordern nur.
    Am Ende erbt die Mutter, ihre Position verbessert sich dadurch.

    Cover und die Gestaltung:

    Das Cover deutet den Inhalt nicht direkt an. Es wirkt insgesamt harmonisch in gelb, rosa und schwarz. Ein diffuser schwarzer Schatten - die Mutter?

    Thema und die Geschichte:

    Alles Lügen über die Mutter. Dicke sind faul. Sie hat ein grosses Herz, arbeitet als Sekretärin, nimmt zusätzlich ein verwaistes Nachbarskind auf. Backt gerne, pflegt die demente Mutter und das Nesthäkchen der Familie obendrein, interessiert sich für Mode und Weiterbildung. Sie
    überfordert sich dabei.

    Schreibstil:

    Ganz ruhiger Schreibstil, wie das Landleben in Obach. Kleine Katastrophen im Familienleben und Dorfleben werden bildhaft geschildert und auch psychologisch gedeutet. Ein beschauliches ländliches Dorf im Hunsrück ohne viele Möglichkeiten trägt zur Verschlimmerung der Lage bei.


    die Figuren gefallen? Sind sie authentisch?

    Alle Figuren haben Ecken und Kanten. Es wird viel kritisiert und geschimpft.

    Die Nachbarin, die Bopp sorgt für Reibereien. Oma Ella und Opa Adam wohnen nicht am Ort. Opa Ludwig und Oma Martha sind involviert. Eine fremde Frau wird zur Konkurrenz. Der Vater ist ungerecht und damit unsympathisch. Nie reicht es.

    Im Zentrum steht die Mutter von Ela. Sie strengt sich sehr an, ist sympathisch. Man wird aber von der negativen dominanten Einschätzung des Vaters beeinflusst.

    Die Mutter macht viele Diäten um ihrem Ehemann zu gefallen. In diesem Punkt wird er sehr gehässig und verletzend.
    Auch durch Kleidung kommuniziert die Mutter ihre Gefühlslage.

    Die Schwiegereltern halten wenig zu ihr. Die Schwester ihres Ehemannes erst, als es zu extrem wird. Tante Lu, kinderlos und berufstätig. Sie hat meine Sympathie.

    das Buch ist interessant:

    China, Argentinien, Daniela's Vater möchte reisen. Karriere machen. Nach einer Auslandsreise findet er das Haus verschlossen vor. Die Mutter hat die Reise bezahlt, auch den Hausbau und seine Autos. Es reicht. Die Diäten schaden ihrer Gesundheit.
    Den Vornamen der Mutter erfährt der Leser nicht. Die Mutter - sie wird auf diese Rolle reduziert und ist doch viel mehr. Sie liebt auch ihren Mann.

    die Autorin: andere Werke:

    Dieser Roman ist autobiografisch.
    Daniela Droescher hat seit 2009 vier weitere Bestseller verfasst.

    Meinung und Kritik:

    Man spürt ganz deutlich die Liebe der Tochter zu ihrer Mutter. Sie soll diese mit ihrer Beschreibung schützen, was ihr auch gelingt.

    Ein Plädoyer gegen überzogenes Patriarchat. Die oft unbegründeten Schuldzuweisungen des Vaters führen am Ende doch zur Trennung.

    Empfehlung für andere Leser mit einem kleinen Fazit:

    Ich empfehle das Buch. Für Mütter und ihre Töchter. Auch für alle Menschen, die gegen Bodyshaming sind. Team Diversity - auch Väter sollten einen Blick ins Buch werfen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 31.08.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Daniela Dröscher setzt sich in diesem Buch mit ihrer Kindheit und der Ehe ihrer Eltern auseinander. Sie wächst in den achtziger Jahren in einem kleinen rheinland-pfälzischen Dort auf. Seit eh und je ist die Figur der Mutter das grosse Thema für den Vater. Er macht ihr Übergewicht verantwortlich dafür, dass bei ihm nicht alles so läuft, wie er sich das vorgestellt hat. Er zwingt seine Frau zu immer neuen Diäten, was zur Folge hat, dass sie nach kurzfristiger Abnahme umso mehr zunimmt. Ela steht zwischen den Fronten, soll Stellung beziehen und versteht doch nicht wirklich, was vorgeht.
    Auch als Leser fühlt man sich in diesem Kampf hineingezogen, fühlt sich berührt und abgestossen und weiss nicht so recht, wo das alles hinführt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des achtjährigen Mädchens Ela. Zwischendurch gibt es Einschübe, in denen die inzwischen erwachsene Ela das Geschehen reflektiert und versucht zu verstehen.
    Die Charaktere sind gut und glaubhaft dargestellt, so dass man sich in Ela hineinversetzen kann. Bei der Mutter fiel mir das Einfühlen oft schwer, denn ich habe nicht verstanden, dass sie das alles ertragen hat. Erst zum Ende hin erkannte ich, wie stark sie eigentlich war. Der Vater ist ein Versager, der seine Schwächen und Komplexe überdecken will, indem er andere herabsetzt und kleinmacht.
    Dieser Roman ist authentisch, fesselnd und sehr erschütternd.

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