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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 09.06.2020

    Als Buch bewertet

    Ich war schon öfter in dieser kleinen Stadt in den USA und freue mich jedesmal neue Bewohner kennen zulernen. Alte Menschen, Junge oder Kinder ganz egal jeder Mensch ist besonders, wenn man ihn durch die Augen von Kent Haruf betrachtet. Sie sind keine Heiligen, auch keine Verbrecher oder irgendwie anders auffallend. Sie sind Menschen mit einem normalen Alltag und einem normalen Familienleben, sie haben Probleme, Sorgen und auch Freude und Glück. Man sollte denken, das habe ich auch in meiner eigenen Familie oder meinem Bekanntenkreis. Nur mit soviel Wärme und respektvoller Distanz wie der Autor das Leben beschreibt hat man es eben nicht. Selber steht man mitten drin, hier kann man sich zurück lehnen, sich freuen, sich ärgern, weinen und alles was man sonst unterdrückt weil man niemanden verletzen möchte.
    Trotz des allgegenwärtigen Todes von einem der Hauptpersonen ist es ein freundliches, glückliches Buch und ich freue mich schon auf meine nächste Reise nach Holt Colorado USA.
    Klappentext
    Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verliess, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die nun zur Unterstützung zurückkehrt. Aber es kommen auch neue Gesichter und mit ihnen Geschichten: Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Grossmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern, sondern auch mit der eigenen Familie zu kämpfen.
    Meinung
    Ich war schon öfter in dieser kleinen Stadt in den USA und freue mich jedesmal neue Bewohner kennen zulernen. Alte Menschen, Junge oder Kinder ganz egal jeder Mensch ist besonders, wenn man ihn durch die Augen von Kent Haruf betrachtet. Sie sind keine Heiligen, auch keine Verbrecher oder irgendwie anders auffallend. Sie sind Menschen mit einem normalen Alltag und einem normalen Familienleben, sie haben Probleme, Sorgen und auch Freude und Glück. Man sollte denken, das habe ich auch in meiner eigenen Familie oder meinem Bekanntenkreis. Nur mit soviel Wärme und respektvoller Distanz wie der Autor das Leben beschreibt hat man es eben nicht. Selber steht man mitten drin, hier kann man sich zurück lehnen, sich freuen, sich ärgern, weinen und alles was man sonst unterdrückt weil man niemanden verletzen möchte.
    Trotz des allgegenwärtigen Todes von einem der Hauptpersonen ist es ein freundliches, glückliches Buch und ich freue mich schon auf meine nächste Reise nach Holt Colorado USA.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 07.07.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses ist das dritte Buch von Kent Haruf, das ich gelesen habe, und ich kann nicht genug davon bekommen. Dabei finden wir hier keine grossartige Handlung, sondern lernen in Episoden einzelne Menschen des fiktiven Ortes Holt kennen, gelegen in der Weite des US-Staates Colorado, zwei Stunden entfernt von Denver.
    In diesem Buch geht es vordergründig um das Sterben des alten Eisenwarenhändlers Dad Lewis, wir erleben mit ihm seine letzten Tage, seine Wünsche, seine Sorgen, seine Lebensgeschichte, die ihm immer wieder in Episoden durch den Kopf geht, weil ihm bewusst wird, dass er einiges im Leben hätte anders machen können. Aber hinter den Zeilen geht es um so viel mehr. Aktionsgeladene Spannung findet der Leser nicht, jedoch ein eindrucksvolles Gemälde des sozialen Lebens in dieser Kleinstadt.
    Wir lernen Personen kennen, die alle irgendwie mit Familie Lewis zu tun haben, als Nachbarn, als Freunde, als Dienstleistende.....allen gemeinsam ist eine gewisse Einsamkeit, die mehr oder weniger gut verarbeitet wird. Die meisten dieser Menschen haben Schicksalsschläge hinter sich, die nachwirken. Aber sie geben nicht auf, sondern helfen sich auch untereinander. Dies empfinde ich als rührend und anrührend zugleich. Sie unterstützen sich gegenseitig und helfen einander in Notsituationen. Faszinierend ist es, das soziale Gefüge in dieser Stadt zu erleben. Da wird geholfen und unterstützt, wie man es im heutigen Stadtleben kaum noch kennt. Man erkennt die Sorgen und Nöte der anderen und versucht, eine Lösung zu finden. Ich muss gestehen, dass mir bisweilen Tränen in die Augen traten, weil die Protagonisten so einfühlsam und fürsorglich agierten. Oder auch, als Dad Lewis sich von seiner Tochter Lorraine, noch ein letztes Mal zu prägnanten Orten in Holt fahren lässt....
    Originell und typisch ist Kent Harufs Schreibstil, der zwar einfach gehalten ist, aber sehr viel Atmosphäre wiederspiegelt. Da sehe ich mich dann auf der riesigen Viehweide als Beobachter am riesigen Trog stehen oder empfinde die drückende Schwüle des Sommers in Colorado. Interessant ist die fehlende Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede, alles ist Erzählung und geht ineinander über, man gewöhnt sich schnell daran. Vereinzelt gibt es auch Rückblicke auf die Vorgängerbände, was ich sehr lesenswert fand, aber man muss die anderen Bücher nicht vorher gelesen haben.
    Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, das zu Herzen geht, nicht auf kitschige Weise, sondern voller Empathie und Optimismus.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dajobama, 06.06.2020

    Als Buch bewertet

    Kostbare Tage - Kent Haruf

    Auch dieser, erst jetzt übersetzte Roman des bereits verstorbenen amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, spielt wieder in der fiktiven Kleinstadt Holt. Wie ich finde, ist dies bisher das nachdenklichste Werk aus seiner Feder. Kein Wunder, geht es doch um den Tod, um Abschied und die Rückschau auf das eigene Leben.

    Es sind kostbare Tage für Dad Lewis, denn es sind seine letzten. Er ist schwer an Krebs erkrankt und hat nur noch wenige Wochen zu leben. Seine Frau Mary und Tochter Lorraine pflegen ihn zu Hause hingebungsvoll. Damit beginnt eine Zeit des Abschiednehmens. Von der Familie und von lieben Nachbarn. Dad ruft sich viele Schlüsselmomente seines Lebens ins Gedächtnis, er reflektiert und teilweise bereut er auch.
    Er war ein guter Mensch, dieser Dad Lewis, doch auch er hat grosse Fehler gemacht, die nicht wieder gut gemacht werden können. So hat er seinen Sohn verloren, der nichts mehr von ihm wissen will. Eine Wunde, die schmerzt, bis ganz zuletzt.

    Ein schwieriges, ein heikles Thema, das sich Kent Haruf da gewählt hat. Aber erwartungsgemäss hat er es mit Bravour gemeistert. Haruf behandelt seine Figuren mit unheimlich viel Respekt und Liebe. Und genau so gehen die meisten seiner Figuren miteinander um. Sein gemächlicher Erzählton begleitet den Leser auf dieser Reise kreuz und quer durch das Leben von Dad. Es ist ein weises Buch über das Leben und über die Liebe. Es rührt zu Tränen, ohne kitschig zu sein.

    Harufs grosses Thema ist hier wie auch in den Vorgängerromanen die Einsamkeit und Perspektivlosigkeit vieler Menschen in den Great Plains. Das Leben auf dem Land ist hart und Haruf liegen die kleinen Leute am Herzen. Er schreibt absolut authentisch, oft mit wenigen Worten, die aber viel beinhalten. Trotz oft knapper, gar distanziert wirkender Sprache, vermittelt der Autor Mitgefühl für seine Figuren, die es alle nicht leicht haben. Wie überall gibt es solche, die an Schicksalsschlägen wachsen oder sich zumindest wieder aufrappeln, und solche, die daran zerbrechen.

    Mit seinem wunderbaren Schreibstil konnte mich dieser Autor ein weiteres Mal begeistern! Auch wenn ich persönlich die Bücher „Lied der Weite“ und „Abendrot“ noch etwas besser und vor allen Dingen vielseitiger fand. Trotzdem, 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 01.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ich reise gedanklich immer wieder gern nach Holt!

    Kostbare Tage von Kent Haruf

    Ein Wiedersehen mit der fiktiven Kleinstadt Holt ist immer wie eine Rückkehr nach Hause. Man fühlt sich direkt geborgen und aufgehoben im Schoss der ansässigen Familien. Auch wenn es dort natürlich, wie woanders auch, kleine und grössere Probleme und Sorgen gibt.

    In diesem Roman des Autors Kent Haruf erleben wir die letzten Wochen von Dad Lewis, der todkrank, auf sein Ende wartet. Er lässt sein Leben noch einmal Revue passieren, schliesst mit der ein oder anderen Sache ab, aber alles lässt sich nicht immer klären, bevor man diese Welt verlässt. Das bringt der Autor sehr gut rüber, er schildert alles neutral mit einer enormen Gabe alles wesentliche auf den Punkt zu bringen ohne anzuklagen oder zu verurteilen. Alte Wunden werden aufgerissen, die man zu Lebzeiten verdrängen konnte, wie das verschwinden des eigenen Sohnes, den Dad damals nicht verstehen konnte. Dessen Sexualität er nicht gutheissen konnte, und ihn so aus dem Haus getrieben hat.
    Dad Lewis wird von seiner Frau und der Tochter umsorgt, ein Akt der sehr gefühlvoll dargestellt wird. Haruf verleiht dem Tod eine gewisse Würde in seinen Schilderungen. Diese Szenen habe ich mit grossem Respekt gelesen.
    Doch die Geschichten aus Holt haben noch viel mehr zu bieten. Typisch sind auch, wie ich finde, die Verknüpfungen der Bewohner untereinander. Lorraine, Dads Tochter, reist an, um der Mutter zur Hand zu gehen und lernt direkt Alice kennen, die nebenan eingezogen ist. Das Kind lebt nun bei ihrer Grossmutter, da ihre Mutter verstorben ist. Lorraine hat ein Kind verloren und man spürt während des Lesens von Anfang an, dass sich dort etwas anbahnt, dass Menschen zueinander finden werden, sich gegenseitig auffangen werden.
    Erwähnenswert wäre da noch Reverend Lyle, der neu in der Stadt ist. Er hat Mut, hat aber ebenfalls sein Päcklein tragen. Seine Geschichte empfinde ich so interssant, dass ich mir wünsche, sie in einem weiteren Roman weiterverfolgen zu können.
    Dies sind nur ein paar Beispiele, alle zu erwähnen, würde den Rahmen meiner Rezension sprengen und sicher auch den Reiz des Lesens nehmen. Daher möchte ich allen nur wärmstens empfehlen in Holt vorbeizuschauen. Es lohnt sich!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 27.08.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Sein letzter Sommer...

    Nachdem der Autor den interessierten Leser bereits mit "Unsere Seelen bei Nacht", "Lied der Weite" und "Abendrot" nach Holt entführt hat, geht es auch in diesem Roman an den gleichen zauberhaften Ort mit seinen besonderen Bewohnern. Dieser Teil kann von jedem gelesen werden, egal ob die Vorgänger bekannt sind oder nicht, aber einen Haruf kann man sich eigentlich immer gönnen.

    In der Geschichte geht es um Dad Lewis, dessen Leben langsam aber sicher ein Ende nimmt. Der Sommer wird sein letzter sein. Wie fühlen sich die letzten Lebenstage mit Krankheit an? Hat man alles richtig gemacht im Leben? Tut der Tod weh?

    Das Besondere bei Haruf ist gewiss die sehr gefühlvolle Erzählweise, die mich als Leser völlig in seinen Bann gezogen hat. Schon allein aufgrund des Schreibstils war ich emotional ergriffen und mitgenommen.

    Die Kleinstadt, in der sich jeder kennt, erinnerte mich stark an mein eigenes Umfeld und so kamen bei mir direkt Heimatgefühle auf. Man fühlt sich wohl beim Lesen und mag die dargestellten Figuren sehr.

    Dad Lewis hat einiges hinter sich im Leben. Die Päckchen, die er zu tragen hat, haben mich doch sehr erstaunt. Besonders berührt hat mich das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Egal wie viele Steine das Leben einem in den Weg legt, eine Familie sollte immer zusammenhalten. Mir hat gefallen, dass er vor seinem Ableben noch einiges klären will, sich aber wie im echten Leben nicht immer alles klären lässt und auch Wunden zurückbleiben.

    Die Sprünge zu anderen Figuren oder in andere Zeiten waren stets nachvollziehbar und schlüssig. Nie bin ich in der Handlung ins Schwimmen gekommen oder habe etwas nicht verstanden, eher fühlte es sich so an als wäre ich ein Teil der Geschichte.

    Der Roman hat sich für mich kurzweilig lesen lassen, aber mich emotional ganz schön aufgewühlt. Die Grundstimmung hatte für mich stets einen Hauch von Düsternis, was bei einem bevorstehenden Tod aber wahrscheinlich normal ist.

    Fazit: Der Ausflug nach Holt hat sich auf jeden Fall gelohnt, da mache ich gern wieder einen Abstecher hin. Klare Leseempfehlung von meiner Seite.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 04.06.2020

    Als Buch bewertet

    Der beliebte Eisenwarenhändler der Kleinstadt Holt hat nicht mehr lange zu leben. Dad Lewis ist 77 Jahre alt und hat Krebs. Seine langjährige Ehefrau versorgt ihn in seinen letzten Wochen liebevoll, sodass er Zuhause sterben kann. Auch seine Tochter Lorraine verbringt diese Wochen bei ihrem Vater, nur Sohn Frank fehlt.

    Dieses ruhige Buch gibt einen Einblick in das alltägliche Leben von Dad Lewis und anderen in seinem Ort. Da ist das 8jährige Mädchen, das nach dem Tod ihrer Mutter bei der Oma lebt. Da ist der Pfarrer, der zu seinen Grundsätzen steht, selbst wenn ihn das seine Arbeitsstelle und Familie kostet. Und dann gibt es noch zwei ältere Damen, Mutter und Tochter, die der Vergangenheit nachtrauern, die Angestellten in der Eisenwarenhandlung, die Familie des Pfarrers und einige andere.

    So wie der Pfarrer nachts durch die Strassen geht und die Menschen durch ihre erleuchteten Fenster beobachtet, so betrachtet der Leser das Kommen und Gehen dieser Kleinstadtbewohner. Selbst wenn Dramatisches geschieht, sind die Töne in diesem Buch leise. Die Dialoge, ohne Anführungszeichen, zerfliessen mit den knappen Beschreibungen. Und dazwischen wandert der Blick immer mal wieder in die Vergangenheit. Dad Lewis, und auch andere, bedenken getroffene Entscheidungen und ihre Folgen.

    Das Buch an sich hat eher melancholische Anklänge, denn der Tod ist stets gegenwärtig. Dazu bietet die aufopfernde Liebe von Dad Lewis‘ Ehefrau einen wohltuenden Kontrast. Der mutige Pfarrer ist auch eine beeindruckende Nebenfigur, ebenso wie das kleine Mädchen und die vielen Frauen in ihrem Leben.

    Dieses ruhige Buch ist trotzdem fesselnd, vielleicht weil die Bewohner der Kleinstadt so echt gezeichnet werden, dass sie zu Freunden werden. Viele Ereignisse haben wenig mit dem zentralen Thema der Geschichte zu tun, aber sie passen hervorragend zu der gemächlichen Stimmung eines heissen Sommertages, die sich durch das Buch zieht.

    Fazit: Mit diesem Buch reist der Leser in eine ruhige amerikanische Kleinstadt mit sympathischen Bewohnern, die sich rührend umeinander kümmern. Sehr zu empfehlen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 02.06.2020

    Als Buch bewertet

    Abschied nehmen
    Der 77jährige Dad Lewis erfährt, dass er nur noch wenige Wochen zu leben hat. Seine Frau Mary kümmert sich rührend um ihn und auch die Tochter Lorraine kommt nach Hause, um ihrem Vater in den letzten Tagen zur Seite zu stehen.
    Wie auch die früheren Bücher von Kent Haruf spielt „Kostbare Tage“ in dem fiktiven Örtchen Holt in Colorado. Die Menschen in Holt leben von der Landwirtschaft oder haben kleine Geschäfte, alles ist sehr ruhig und beschaulich, doch die Probleme der Menschen sind dieselben wie überall sonst.
    Die Nachbarin der Familie Lewis hat ihre 8jährige Enkelin Alice zu sich genommen, nachdem deren Mutter an Krebs gestorben ist. Einige Frauen aus der Gemeinde, auch Mary und Lorraine, kümmern sich um Alice und versuchen ihr die Familie zu ersetzen. Der neue Gemeindepfarrer Lyle, der erst seit kurzem mit Frau und Sohn in Holt lebt, predigt von Vergebung und Verständnis, was in einer kleinen Stadt wie Holt kurz nach 9/11 auf Unverständnis stösst. Einen „Terroristenfreund“ wollen sie nicht in ihrer Mitte haben. Lyles Sohn, der sich von Anfang an dort nicht wohlgefühlt hat, wird von dem Mädchen, in das er sich verliebt hat, abserviert. Dass der Vater jetzt auch noch als Verräter gebrandmarkt wird und die Mutter allein zurück nach Denver geht, ist zuviel für den Jungen.
    Manche der Personen sind dem Leser aus früheren Büchern bereits bekannt, beispielsweise erfahren wir, was aus den beiden Brüdern geworden ist, die ein schwangeres Mädchen bei sich aufgenommen hatten.
    „Kostbare Tage“ erzählt in schmerzlichen Details vom langsamen Abschied eines sterbenden Menschen. In mir haben diese Schilderungen viele Emotionen wachgerufen und sicher geht es vielen Lesern so, die jemals einen Angehörigen bis zuletzt begleitet haben. Mich hat das Buch tief berührt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liesmal, 09.06.2020

    Als Buch bewertet

    Es bleibt nur noch ein Sommer
    Dad Lewis wohnt mit seiner Frau am Rande der kleinen Stadt Holt. Obwohl es ein fiktiver Ort ist – in dem übrigens alle Bücher des Autors Kent Haruf spielen – wirkt er durch die bildhafte Beschreibung sehr realistisch.
    Nach einem Arztbesuch weiss Dad Lewis, dass dies sein letzter Sommer sein wird. Er und seine Frau Mary sind seit mehr als fünfzig Jahren zusammen und sie will alles dafür tun, ihm in der letzten Lebensphase so gut wie möglich zur Seite zu stehen. Mary und Dad haben zwei Kinder, die beide ausserhalb wohnen. Seine Tochter Lorraine kommt nach Hause, damit sie ihre Eltern in dieser schweren Zeit unterstützen kann. Mit seinem Sohn Frank hat er sich vor vielen Jahren entzweit und lange haben sie nichts mehr voneinander gehört.
    Zu den Nachbarn haben die Lewis‘ ein gutes Verhältnis und der Zusammenhalt ist sehr stark, wie an kleinen Episoden zu spüren ist.
    Wenn ich versuche, mich in Dads Lage hineinzuversetzen, dann stelle ich mir vor, in vielen Dingen ähnlich handeln zu wollen, wie er es getan hat. Es sind Erlebnisse aus der Vergangenheit, die jetzt wieder wichtig für ihn werden, berufliche Dinge, die er noch geregelt wissen will – und natürlich die Hoffnung darauf, Frank noch einmal zu sehen.
    Der Schreibstil ist sehr eindrucksvoll, aufwühlend und herzbewegend. Haruf ist es gelungen, die ganzen Gefühle der Menschen in seine Worte zu legen – wie zum Beispiel Marys Liebe zu ihrem Mann mit diesem Satz: „Sie beugte sich vor, küsste ihn aufs Haar, legte einen Arm um seine Schultern und hielt seine altersfleckige Hand zärtlich an ihre Wange.“ Manchmal dachte ich, ich müsste „ganz vorsichtig“ lesen, um ja nichts zu zerbrechen und um die Gefühle nicht zu zerstören.
    Ein grossartiges Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Beate V., 21.06.2020

    Als Buch bewertet

    Kostbar sind die letzten Tage von Dad Lewis in der Kleinstadt Holt. Es bleibt ihm nicht mehr viel Zeit. Er ist zum Sterben verurteilt. Sein ganzes Leben hat er Holt nicht verlassen, dort sich eine Existenz mit einem Eisenwarenhandel aufgebaut. Zusammen mit seiner Frau Mary und den beiden Kindern Frank und Lorraine. Inzwischen hat er allerdings seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu Frank. Die Sehnsucht seinen Sohn noch mal zu sehen und mit ihm ins Reine zu kommen ist gross. Lorraine eilt direkt zu ihren Eltern um der Mutter bei der Pflege zu helfen. Auch die Nachbarschaft unterstützt sich gegenseitig in diesen neuen Situationen. Das macht diesen kleinen liebenswerten Ort aus.

    Ins Nachbarhaus ist die kleine Alice eingezogen bei ihrer Grossmutter. Auch sie hat ein Schicksal zu bewältigen. Ihre Mutter starb an Krebs und nun lebt sie in Holt und versucht sich zaghaft einzuleben.

    Gar nicht einleben will sich allerdings der Sohn von Reverend Lyle John Wesley. Denn der Umzug von Denver ist für den Jungen schwer zu ertragen. Auch sein Vater hat es schwer, sich den Bewohnern von Holt anzunähern. Seine sonntäglichen Predigten kommen nicht gut an bei den konservativen Bürgern der Kleinstadt. Die familiären Probleme machen ihm dazu auch noch zu schaffen.

    So still und leise, wie "Dad" gelebt hat, so leise haucht er auch sein Leben aus. Mit den Rückblenden bekommt der Leser einen guten Eindruck, wie der Protagonist war und was ihn umtrieben hat. Kent Haruf verstand sein Handwerk. Es wird nie langweilig in seinen Geschichten. Auch drückt er nicht auf die Tränendrüsen. Das Leben ist wie es ist. Dem muss jeder früher oder später ins Auge blicken. Wer diesen Art von Büchern mag, dem kann ich auch diesen Band der Holt-Reihe wieder empfehlen.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 30.05.2020

    Als Buch bewertet

    Bewegend und einfühlsam

    „Kostbare Tage“ ist einer der sechs Romane des amerikanischen Schriftstellers Kent Haruf, die in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado spielen.

    Im Mittelpunkt der Handlung steht dieses Mal 77-jährige Dad Lewis, der die Kleinstadt niemals verlassen hat. Er ist an Krebs erkrankt und seine Tochter Lorraine kommt um ihn - bzw. ihre Mutter bei seiner Pflege - zu unterstützen. Zu seinem Sohn Frank ist der Kontakt schon vor Jahren abgebrochen.

    Ausserdem nehmen Alice, die ihre Mutter verloren hat und nun bei ihrer Grossmutter lebt und der neue Reverend Lyle - der nicht bei allen Einwohnern Holts gut ankommt - noch einen grossen Teil der Handlung ein.

    Nach und nach lernt der Leser die Einwohner der Kleinstadt Holt kennen und muss feststellen, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.

    Kent Haruf beschreibt jeden seiner Charaktere sehr differenziert und man bekommt ein gutes Bild der einzelnen Charaktere, die durchweg authentisch wirken. Dabei sind die Beschreibungen stets neutral und ohne Wertung, so dass man sich als Leser ein ganz eigenes Bild machen kann.

    Der Schreibstil von Kent Haruf ist ruhig, unaufgeregt, einfühlsam, intensiv und lässt sich flüssig lesen. Durch die kurzen Kapitel und durch die Wechsel zwischen der Gegenwart und den Erinnerungen von Dad Lewis, wurde ich immer zum Weiterlesen animiert und habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt.

    Mit diesem Buch begibt man sich direkt in die Kleinstadt Holt, an einen Ort, an dem die Uhren einen Ticken langsamer laufen und an dem man direkt an dem Leben der Einwohner teilnehmen kann. Von mir gibt es wieder eine klare Leseempfehlung für Leser, die ruhige, klare Romane ohne Action mögen.

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  • 5 Sterne

    meggie3, 17.06.2020

    Als Buch bewertet

    Berührende Erzählung

    Dad Lewis hat Lungenkrebs im Endstadium. Seine Frau Mary und Tochter Lorraine begleiten ihn die letzten Wochen seines Lebens. Kent Haruf schildert die Erinnerungen von Dad und beschreibt die Zeit, die ihm bleibt. Er beschäftigt sich mit getroffenen Entscheidungen in seinem Leben, die ihn nicht loslassen.

    In erster Linie geht es um Dad und dessen Familie, aber es wird auch das Leben anderer Personen in Holt und deren Beziehungen zu einander beschrieben. Kent Haruf beschreibt die bedingungslose Liebe und Hingabe zwischen Dad und Mary, wie ich es selten erlebt habe. Der Prozess des Sterbens ist einfühlsam und auch eindrücklich beschrieben, aber nicht so, dass es nicht auszuhalten wäre. Kent Haruf ist es gelungen, dass ich beim Lesen den nahen Tod von Dad nie vergessen oder verdrängt habe, ich es aber für mich nicht als unangenehm dramatisch empfunden habe. Kent Haruf hat meiner Meinung nach einen guten Weg gefunden, über Trauer und Abschied zu schreiben.

    „Kostbare Tage“ ist der erste Roman von Kent Haruf, den ich gelesen habe. Es sind leise Töne, die aber nachhallen. Holt und dessen BewohnerInnen werden ruhig beschrieben. Obwohl ich keine direkte Identifikationsperson hatte und mir die Lebensumstände relativ fremd sind, habe ich den Roman sehr gerne gelesen. Die Charaktere und der Ort Holt sind detailliert und liebevoll beschrieben. Dass es keine wörtliche Rede gibt, hat mich überhaupt nicht gestört – im Gegenteil, mir hat es sogar gefallen.

    Alles in allem ist „Kostbare Tage“ ein schöner und berührender Roman, der sich gut und flüssig lesen lässt. Kent Haruf schafft es, hochemotionale Inhalte und unterschiedliche Menschen sehr ruhig und stimmig zu beschreiben.

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  • 5 Sterne

    Milagro, 06.09.2020

    Als Buch bewertet

    Kent Haruf war ein amerikanischer Schriftsteller, der mit seinen sechs Romanen das Leben in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Colorado beschreibt, und ich hatte keine Ahnung, was ich bisher verpasst habe! Schon die Leseprobe hatte mich sehr berührt, ich fühlte die Melancholie, die heissen Tage in der Weite ausserhalb der grossen Stadt. Die Geschichte ist berührend, denn sie zeigt auf, wie das Leben ist. Der Protagonist ist alt, hat sein Leben gelebt, Familie, Freunde, sein Geschäft. Und doch ist nicht alles hier eine heile Welt, gar nicht. Vielmehr zeigen sich Brüche, Verluste, falsche Entscheidungen, die man nicht mehr rückgängig machen kann. Nicht nur bei Dad Lewis, der im Sterben liegt, sondern auch bei dem örtlichen Pfarrer, der aneckt, der anders ist, sich aber nicht versteckt oder verändert, weil "man das so machen sollte". Die Geschichte ist ehrlich, mit viel Lebensweisheit geschrieben, mir kamen mehrfach die Tränen. Das Leben geht seinen Gang, abseits der Hektik der Grossstadt vermutlich klarer, der Blick in den Nachbargarten oder die sonntägliche Messe reicht. Über allem liegt die Gewissheit des Abschieds und man hofft als Leser auf einen glücklichen Ausgang. Aber was kann der glückliche Ausgang sein, wenn das Leben zu Ende geht. Der Autor hat eine Welt erschaffen, die ich mit seinen anderen Büchern betreten und verfolgen werde. Hier fühle ich mich berührt, zu Hause angekommen. Ein grossartiger Roman, der schon jetzt seinen festen Platz in meinem Herzen hat. Umwerfend.

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  • 5 Sterne

    Nele33, 06.07.2020

    Als Buch bewertet

    Kostbare Tage ist der Abschlussband zu der Serie um die fiktive Kleinstadt Holt in Colorado des leider schon verstorbenen Autors Kent Haruf.

    Ich muss gestehen ich bin ein grosser Fan dieser Reihe im Episodenstil, obwohl Episodengeschichten nicht so mein Lieblingsstil ist. Endlich wieder in Holt angekommen, der Stadt mit dem endlosen Himmel und ihren besonderen und doch so normalen Bewohnern.
    Dad Lewis wird sterben, der Krebs wird gewinnen. Äusserst poetisch und feinfühlig versteht es Kent Haruf die letzte Zeit des sehr eigenständigen Mannes, der so manche Lebensentscheidung in dem Buch überdenkt zu schildern.
    Mary, seine Frau wird von ihrer Tochter Lorraine bei der Pflege unterstützt. Aber Holt wäre nicht Holt, wenn nicht auch Berta und die kleine Alice, Willa und Alene Johnson genauso wie Pfarrer Lyle die Familie tatkräftig und liebevoll unterstützen würden. In den einzelnen Kapiteln erfahren wir von den Päckchen der anderen Bewohner des Dorfes, in dem jeder Jeden kennt und meint schon alles von seinem Gegenüber zu wissen.

    Mich hat dieses Buch sehr berührt, merkte beim Lesen allerdings, dass die anderen Bände bekannt sein sollten um den gesamten Zusammenhang verstehen zu können. Holt und seine Bewohner sind sehr vielschichtig und ohne Vorkenntnisse kommt die Botschaft des Buches wahrscheinlich nicht so beim Leser an. Klare Leseempfehlung*****

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 25.08.2020

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte vom Abschiednehmen

    Dad Lewis steht am Ende seines Lebens, er hat die endgültige Diagnose Krebs erhalten. So beginnt nun sein letzter Sommer in der Kleinstadt Holt, die er nie verliess. Seine Tochter Lorraine kehrt nach Hause zurück, um die Eltern zu unterstützen; zum Sohn Frank gibt es keinerlei Kontakt mehr. Während Dad Lewis sich krankheitshalber immer mehr aus den Geschehnissen der Kleinstadt zurückzieht, geht das Leben für die Anwohner weiter…

    Es ist eine traurige Geschichte vom Abschiednehmen, wenn Dad Lewis sich nach einem erfüllten Leben zunehmend auf seine Kleinfamilie zurückzieht und auf die Nachbarschaft, er, der immer ein offenes Ohr und ein weites Herz für die Anliegen seiner Mitmenschen hatte. Szenen seines Lebens tauchen vor ihm auf, Erlebnisse, die ihn geprägt haben. Manchmal allein, manchmal zusammen schliesst er mit seinem Leben ab. Dem Autor Kent Haruf gelingt es, sowohl die Atmosphäre dieser fiktiven Kleinstadt aufleben zu lassen wie auch dem Schmerz um den Abschied genau den richtigen Raum zu geben.

    Dies ist bereits die dritte Geschichte, die ich von Kent Haruf gelesen habe, und wie alle davor hat auch diese mich berührt und nachdenklich hinterlassen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    MonaLena, 02.06.2020

    Als Buch bewertet

    Ein letzter Sommer
    In seinem Roman "Kostbare Tage" nimmt uns der Autor Kent Haruf mit in den letzten Sommer von Dad Lewis in der Kleinstadt Holt.

    Mit in eine fiktive Stadt, zwei Stunden von Denver entfernt. Dort ist das Leben so wie man sich wohl das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt vorstellt. In dem kleinen Haus mit Veranda erlebt Dad Lewis seinen letzten Sommer. Er muss wohl wissend, dass seine Krankheit nicht mehr heilbar ist, Abschied nehmen von seiner Familie. Von seiner Frau Mary, von seiner Tochter Lorraine, von seinem Eisenwarengeschäft und von seinem unaufgeregten Leben. Konflikte gab und gibt es auch in der Stadt Holt und deren Familien. Aber sie gehören einfach dazu. Wie in jedem anderen Leben auch.

    Der Autor beschreibt in einfachen Sätzen dieses Kleinstadtleben. Man ist als Leser von Anfang an mit dabei und fühlt sich niemals fremd. Es ist ein Blick auf das Leben und Sterben als Normalität.

    Mir hat der unaufgeregte Schreibstil sehr gut gefallen. Und da es wohl eines der letzten Bücher des Autors war, möchte ich es uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 06.07.2020

    Als Buch bewertet

    wieder schön zu lesen
    Ich habe das Buch " Unsere Seelen bei Nacht " gelesen und es hat mir sehr gut gefallen, obwohl eigentlich nicht viel passiert ind diesem Buch. Genauso ist es mir mit Kent Harufs neusten und auch letzten Buch gegangen. Der Autor stellt die Personen des kleinen Ortes Holt, einer Kleinstadt in Colorado, in den Mittelpunkt seiner Bücher und so begegnent man immer wieder Personen , die man schon zu kennen glaubt. Auch das Alter spielt immer eine Rolle, hier ein alter Mann, der erfährt, dass er nicht mehr lange zu leben hat und versucht Abschied zu nehmen.

    Kent Haruf hat eine besondere Art zu schreiben, empathisch, sodass schwierige Themen sehr sensibel rübergebracht werden. Er hat sehr viel Bezug zu seinen Figuren und zu seinen Themen und so wird das Thema Tod in diesem Buch so sensibel und schön rübergebracht, dass man versteht, das auch der Tod ein Teil des Lebens ist und das Abschied nehmen ein wichtiger Aklt dieses Prozesses ist.

    Mir werden die Bücher dieses Autors immer in Erinnerung bleiben, weil sie sich einprägen und die Themen wichtig sind.

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  • 5 Sterne

    skiaddict7, 17.07.2020

    Als Buch bewertet

    Was am Ende zählt

    "Dad" Lewis hat nur noch wenige Wochen zu leben. Er hat Krebs im Endstadium. Mit dieser Nachricht fahren seine Frau und er zurück in die Kleinstadt Holt auf den Colorado Plains. Tochter Lorraine wird informiert und kehrt nach Hause zurück, um bei den Eltern zu sein. Mit dem Sohn besteht schon jahrelang kein Kontakt mehr. Und so reflektiert "Dad" sein Leben: das Aufwachsen, das Kennenlernen der Liebe seines Lebens, seine Arbeit, seine Entscheidungen und Versäumnisse... Währenddessen zieht nebenan die achtjährige Alice ein, die ihre Mutter verloren hat und fortan mit ihrer Grossmutter lebt. Ohne es zu merken, bringt sie neues Leben in die Kleinstadt und Lorraine und zwei alten, kinderlosen Frauen neue Lebensfreude.

    Haruf schreibt in gewohnt ruhiger Manier über die wichtigsten Dinge im Leben. Am Ende sind es vor allem die Menschen in unserem Leben, die zählen. Haruf schafft es, den Leser mit seinem unaufgeregten und nüchternen Stil mitten ins Herz zu treffen. Ein kleines, ruhiges, und wichtiges Büchlein, welches ich mit vollem Herzen empfehle.

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  • 5 Sterne

    wusl, 26.07.2020

    Als Buch bewertet

    Wie immer hat Kent Haruf es geschafft, mich emotional abzuholen mit diesem Buch. Ich würde mal behaupten, dass es nicht unbedingt für junge Menschen gedacht ist, denn die melancholische Geschichte eines alten Mannes, der seine letzten Kostbaren Tage damit verbringt, sein Leben zu ordnen und sich leise zu verabschieden, hat einen langsamen und sehr bedächtigen Rhythmus. Haruf ist ein Meister der wenigen Worte. Einer der sein Land und seine Menschen kennt und ihre spröde Naturverbundenheit und ihre raubeinige Gelassenheit auch vor dem nahen Tod liebt und versteht.

    Holt ist eine fiktive Kleinstadt irgendwo in Colorado. Hier kennt jeder jeden und Neuankömmlinge haben es nicht immer einfach, sich einzufinden. Es ist eine Gegend, aus der die Jungen flüchten und die wenig Abwechslung zu bieten hat, ausser der Natur. Aber wenn ich dort nicht hinziehen würde, so habe ich doch die Einwohner schätzen gelernt und ich mochte es sehr, wie Haruf dem Leser seine Darsteller und die Stadt näherbringt. Voller Liebe und Wärme und Klugheit.

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  • 4 Sterne

    sommerlese, 02.06.2020

    Als Buch bewertet

    Es ist Sommer in der Kleinstadt Holt, in der Dad Lewis sein ganzes Leben verbracht hat. Er weiss, dass sein Leben zuende geht und nimmt Abschied von allen, die ihm am Herzen liegen. Er sehnt sich nach seinem Sohn Frank, zu dem er keinen Kontakt mehr hat, seine Tochter Lorraine kehrt nach Holt zurückkehrt, um ihm die letzten Wochen beizustehen. Auch die Nachbarn und Reverend Lyle sehen ab und zu nach Dad.

    Auch dieses Buch von Kent Haruf hat den typischen Wiedererkennungswert durch den kargen und einfachen Wortschatz, die scharfe Beobachtungsgabe der Menschen und die Beschreibung dieser endlosen Weite der Natur. Die Handlung lebt von pragmatischen Ansichten, von Nachbarschaftshilfe in dieser Gegend und vom Leben und Abschiednehmen. Wir lernen die wortkargen Menschen aus Holt kennen und sehen, wie sich Dad Lewis an seine menschlichen Bekanntschaften und Freunde erinnert und sich vom Leben verabschieden muss. Seine Frau Mary und Tochter Lorraine unterstützen ihn und versuchen, ihm die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu machen. Eine Krankenschwester kümmert sich um schmerzstillende Medikamente, die Dad in seiner sturen Art aber nicht nehmen möchte.

    Bei den Büchern von Kent Haruf fasziniert mich der unbedingte Zusammenhalt der Menschen, die hier in der Einöde aufeinander angewiesen sind. Hier gibt es wenig Möglichkeiten der Zerstreuung, da sorgt schon ein Bad in der Rindertränke für grosse Begeisterung, die die kleine Alice erfahren darf. Das schlichte Landleben wirkt hier wie ein Schritt zurück in die Vergangenheit, das nicht jeder zu leben wünscht. Dad macht sich auch Gedanken um die Nachfolge seiner Eisenwarenhandlung, sein Lebenswerk wollte er gern seinem Sohn Frank überlassen, doch der verschwand nach seiner Schulzeit ohne weiteren Kontakt. In Rückblenden erfahren wie die Gründe, warum Frank seine Heimat und die spiessigen Bewohner verlassen musste. Es sind Wunden, die Dad nicht heilen konnte, während er andere Probleme in zupackender Art und Weise lösen konnte. Man bekommt Einblicke in die Hoffnungen und ungelebten Träume von Lorraine und Alene Johnson, die sich eine Partnerschaft wünschten, diese aber nicht leben durften. In Holt gibt es Regeln, bestimmte Moralvorstellungen und Werte, die auch durch den Glauben vorgeschrieben werden. Nicht jeder kommt mit diesen Bedingungen zurecht. Nach und nach lernen wir die Bewohner kennen, erkennen die Nachteile dieser Gegend, dürfen aber auch die kleinen Freuden des Alltags entdecken, so wie es Bertas Enkelin Alice erleben darf.

    Kent Haruf zeigt mit seinem sterbenden Protagonisten Dad Lewis die ganze Bandbreite von Liebe, Hoffnung, Schuld und Vergebung auf, die den Leser automatisch berühren und nachdenklich werden lassen. Ein wunderbar erzähltes Buch, dass aber den Vergleich zu den anderen Holt-Büchern nicht ganz halten kann.

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  • 5 Sterne

    Barbara F., 07.06.2020

    Als Buch bewertet

    Dad Lewis nutzt seinen letzten Sommer um sich vom Leben, seinen Lieben und der Vergangenheit zu verabschieden.
    Seine Tochter Lorraine kommt zu ihm zurück, seine beiden engsten Mitarbeiter führen den Laden in seinem Sinne weiter, nur sein Sohn bleibt vorerst mal verschwunden.
    Paralell dazu versucht der Pfarrer nach seiner Versetzung in Holt Fuss zu fassen, bei Nachbarin Berta zieht die kleine Alice ein und die beiden Johnson Damen versuchen auch ihr Leben Revue passieren zu lassen.

    Kent Haruf beschreibt auf beeindruckende Weise wie ein Leben ganz bewusst Stück für Stück zu Ende geht, wie das Umfeld den kranken Mann dabei begleitet und welche Schritte ihm am Ende des Weges noch wichtig sind.
    Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und trotz mehrerer Handlungsstränge kann man der Handlung jederzeit gut folgen.

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