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  • 5 Sterne

    17 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 03.02.2019

    Ein literarisches Meisterwerk!
    Hin und wieder hat man das Glück, ein Buch zu lesen, welches den eigenen Horizont, das eigene Bewusstsein so sehr erweitert, dass man im Anschluss die Welt mit anderen Augen sieht. "Ich gab ihm mein Wort" ist so ein Buch. - Ein brillantes, mitreissendes Südstaaten-Meisterwerk, das einen ehrfürchtig, tief bewegt und zuversichtlich zurücklässt.

    Tennessee, November 1864. Seit einigen Jahren fordert der blutige Sezessionskrieg zwischen den Armeen der Nordstaaten (Union) und Südstaaten (Konföderation) erbarmungslos immer mehr Opfer, Amerika gleicht einem einzigen Schlachtfeld. Einer der Hauptgründe für den militärischen Konflikt ist die Uneinigkeit über Frage der Sklavenhaltung – die Südstaaten wollen die Abschaffung der Sklaverei um jeden Preis verhindern. In diese bedeutungsschwere Zeit, welche die Zukunft der nachfolgenden Generationen prägen wird und den Grundstein legt zu den Vereinigten Staaten von Amerika, wie wir sie heute kennen, entführt Bestsellerautorin Tamera Alexander ihre Leser.

    Bereits das in angenehmen Blautönen gehaltene Cover strotz vor Südstaaten-Flair. Ich habe im Nachhinein erfahren, dass die abgebildete Villa tatsächlich die im Roman erwähnte Plantage ist. Eine hübsche Frau, gemäss der damaligen Mode gekleidet, blickt besorgt zum Horizont. Sofort möchte man mehr erfahren – wer ist die Dame, wie ist ihr Leben mit diesem herrschaftlichen Anwesen verbunden und wieso wirkt sie so nachdenklich?

    Kurz vor Ende des Krieges kommt es nahe der Carnton Plantage in Franklin, Tennessee, wo die junge Lizzie Clouston bei der McGavock-Familie als Hauslehrerin für deren zwei Kinder angestellt ist, zum Desaster: eine der grausamsten und für den Süden verlustreichsten Schlachten des Amerikanischen Bürgerkrieges wütet direkt vor den Augen der entsetzten Plantagenbewohner. Innerhalb weniger Stunden gleicht die vornehme Südstaaten-Villa einem überfüllten Lazarett, in dem die verwundeten Soldaten mit dem Tod ringen. Mit notdürftigen Mitteln werden lebensrettende Operationen durchgeführt, die Schmerzensschreie der Verletzten hallen durch die Nacht. Anstatt der beschaulichen, ländlichen Idylle, die bisher ihr Leben ausgemacht hatte, nachzutrauern und in eine Schockstarre zu verfallen, wachsen die McGavocks, Lizzie und Haussklavin Tempy über sich hinaus – sie assistieren den Ärzten bei Amputationen, umsorgen die Soldaten und werden für ihre bedingungslose Hilfsbereitschaft und Güte für immer unvergessen bleiben. Eine zarte Liebesgeschichte ist in die Wirren des Krieges eingeflochten worden – nur so viel sei verraten: private Gefühle und Gedanken werden mit gleicher Intensität behandelt wie die dramatischen historischen Ereignisse. Ergreifende Schicksale in Zeiten des Umbruchs: neue Prioritäten bahnen sich ihren Weg, eine neue Gesellschaftsordnung rüttelt an alten Konventionen.

    Diese wahre Geschichte, in der nahezu alle (!) Hauptcharaktere, einschliesslich der zwei Hauptfiguren Lizzie und Roland, auf echten Personen basieren, hat mich staunen lassen über die Kraft des Glaubens und der Hoffnung, über die Warmherzigkeit und Selbstlosigkeit, mit der Menschen sich auch in Zeiten des Grauens noch zu begegnen vermögen. Man kann nicht umhin, tiefes Mitgefühl für die jungen Männer zu empfinden und sie für ihren Mut zu respektieren. Trotz der detaillierten und überaus bildreichen Schilderungen des Krieges, die für manch zartbesaitete Gemüter eventuell schwer zu verdauen sein könnten, überwiegt ein positiver, lebensbejahender Eindruck – Loyalität und Ehrlichkeit, Liebe, Gerechtigkeit und Zuversicht werden zelebriert und machen das Buch zu einem unvergleichlichen Leseerlebnis, das noch lange bei mir nachgewirkt hat.

    Die beeindruckende Recherchearbeit der Autorin hat mich restlos begeistert, selten habe ich solch ein reales, durch und durch authentisches Werk gelesen. Auf ihrer Homepage (www.tameraalexander.com) finden die Leser interessante Hintergrundinformationen, inklusive Fotos der Plantage und der im Buch vorkommenden Charaktere. Tatsächlich sind nur sehr wenige fiktive Elemente in der Story enthalten und ich kann Tamera Alexander nicht genug beglückwünschen zu diesem gelungen Werk, welches dem Begriff Sezessionskrieg ein Gesicht gibt und die betreffenden Personen entsprechend würdigt.

    Oftmals erleben Romanfiguren in Werken dieses Genres radikale Kehrtwenden in ihren persönlichen Einstellungen, um sich entsprechend in die Handlung einzufügen – hier ist dies dankbarerweise nicht der Fall. Stattdessen erleben die Leser, wie Charaktere nach und nach ihr bisheriges Denken in Frage stellen, ein Wechselbad der Gefühle erleben, wachsen. Die unglaublich tiefgründig ausgearbeiteten Figuren wirken auch deshalb so glaubwürdig, da ihre (realen) Nachkommen mittels Erzählungen und Zurverfügungstellung von historischen Briefen der Autorin ermöglicht haben, die beschriebenen Charaktere tatsächlich ein Stück weit 'kennenzulernen'.

    Fazit: Ein literarisches Werk der Superlative, das ich allen Fans von historischen Romanen mit starken Frauenfiguren wärmstens empfehlen kann! Was für ein umwerfendes Buch, welch eine wichtige Botschaft - den Glauben an Gott nicht aufzugeben - und was für eine berührende wahre Geschichte, die es verdient, erzählt zu werden. BRAVO! Ich kann es nicht erwarten, weitere Werke von Tamera Alexander zu lesen!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 03.02.2019

    Carnton Plantage, Franklin 1864 zur Zeit des Sezessionskriegs:  

    Dieser Roman basiert auf authentischen Erlebnissen zahlreicher Menschen, die nach dem schicksalshaften Datum des November 1864 auf der Carnton Plantage lebten und mit den Folgen der Schlacht von Franklin zurecht kommen mussten. 

    Lizzy Clouston ist Gouvernante und Lehrerin auf der Carnton Platage. Ihr sind die Kinder Hattie und Winder der Familie des Oberst McGavock und seiner Frau Carrie sowie die Cousine Sallie anvertraut. Mit grosser Aufopferung widmet sie sich der Erziehung ihrer Schützlinge. Insgeheim wünscht sie sich eigene Kinder, was durch ihre Verlobung mit ihrem Kindheitsfreund Towny schon bald in Erfüllung zu gehen scheint. Als das friedliche Carnton von den Unruhen des amerikanischen Sezessionskrieges erfasst wird, sind all ihre Wünsche und Träume in weite Ferne gerückt. Lizzy ist heimliche Gegnerin der Sklaverei und wagt es schon deswegen heimlich die Sklaven Tempy und Georg zu unterrichten, was in dieser Zeit streng verboten ist.  Sie pflegt viele verwundete Soldaten, unter denen sich auch der charmante Hauptmann Roland Jones befindet und in den sie sich mit der Zeit verliebt. Sie gerät dadurch in arge Gewissensnot, denn sie möchte ihr Verlobungsversprechen nicht brechen.  
    Tamera Alexander stellt dem Leser die ganze Grausamkeit des Sezessionskrieges authentisch und drastisch vor Augen. Ihre Erzählkunst lässt diese dunkle Zeit in beklemmender Nähe miterleben, wobei dem Leser durch die hervorragende Recherchearbeit der Autorin bei jeder Zeile bewusst ist, dass mit der Story keine Fiktion sondern geschichtliche Realität beschrieben wird. Es ist kaum zu ertragen was  die verletzten Soldaten erdulden mussten und welche schlimmen Konsequenzen die Weigerung der Sklavenbesitzer das Freiheitsrecht der farbigen Bevölkerung endlich anzuerkennen mit sich bringen muss. Die egoistische Angst der reichen und verwöhnten Grossgrundbesitzer den gewohnt hohen Lebensstandard nun ohne Sklaven wohl nicht weiter erhalten zu können wird über die Story des Romans eindringlich vor Augen geführt und als eine der Hauptursachen der schlimmen sozialen Strömungen in der Nachsezessionskriegszeit der Südstaaten herausgearbeitet.   

    Lizzy ist mitfühlend, liebevoll und eine stille Schönheit. Sie versorgt die verwundeten Soldaten mit grosser Hingabe und verliebt sich im Laufe der Zeit in den Hauptmann Jones, der jedoch zu ihrem Leidwesen ebenfalls ein Sklavenhalter ist. Lizzy begleitet Sterbende, denen sie ihren letzten Wunsch erfüllt, schenkt ihnen Hoffnung und assistiert dem Arzt bei den oft grausam-primitiven Operationen. Gleichzeitig kümmert sie sich um die Kinder der Familie McGavock und liest Geschichten vor. Von ihren Gefühlen hin und hergerissen denkt und betet sie jedoch auch für ihren Verlobten Towny, dass er doch unverwundet aus diesem schrecklichen Krieg heimkehren möge. Während seines Hospitalaufenthaltes spricht Hauptmann Roland Jones sehr gerne mit Lizzy und findet durch ihre Gegenwart Trost in der düsteren Zeit seiner Schmerzen. Dabei stellt sich heraus, wie unterschiedlich die beiden Menschen über die Sklaverei denken. In dieser Zeit bekommt Roland von Lizzy viele Denkanstösse und überzeugt erkennt er schliesslich wie klug sein Sklave Georg in Wahrheit ist. Kann er seine Meinung über die Sklaverei endlich ändern? Er beginnt wieder zu Gott zu beten und erhält Gutes geschenkt, von dem er nicht mehr zu wagen hoffte es jemals zu bekommen. Lizzys Satz :"Echte Helden tun das Richtige, auch wenn niemand hinschaut und geben einem anderen Menschen etwas von sich, auch wenn es sie viel kostet" lässt ihn nicht mehr los. Als besonders gelungenen Kunstgriff der Autorin empfand ich das Einflechten von  Briefen was erheblich zu Auflockerung der Geschichte beitrug und das Lesevergnügen steigerte.   

    Auch das Cover empfand ich als besonders gelungen. Man sieht eine Frau in blauem Kleid, die vermutlich die Hauptprotagonistin Lizzy darstellt, traurig oder sehnsuchtsvoll vor dem Carnton Gebäude aus in die Ferne blickend. Dieses Bauwerk kann heute noch besichtigt werden. Dieser Roman "Ich gab ihm mein Wort" von Tamera Alexander beruht auf Tatsachen. Die Story ist - aufgrund der historischen Grundlagen - grausam aber in seiner Kernbotschaft auch Hoffnung spendend und auf jeden Fall lesenswert. Auch wenn es manch kleine Längen darin gibt erfährt man viele interessante Begebenheiten und historische Hintergründe der amerikanischen Geschichte in der Zeit des Sezessionskrieges.  Einen herzlichen Dank an die Autorin für die immense Arbeit und Recherche für diesen Roman.  Vielen Dank dem Francke Verlag für diesen so informativen Roman.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 06.02.2019

    Franklin, Tennessee. Die 28-jährige Elizabeth „Lizzie“ Clouston ist Hauslehrerin bei der Familie McGavock auf der Carnton Plantage.

    Am 30. November 1864 steht der seit mehreren Jahren tobende Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten vor den Toren Carntons und lässt den Alltag der Bewohner aus den Fugen geraten - eine verheerende Schlacht unweit der Plantage fordert tausende Opfer. Das Haus der McGavocks wird als provisorisches Feldkrankenhaus vereinnahmt. Lizzie unterstützt Ärzte und Sanitäter bei der Versorgung der Verwundeten und assistiert sogar bei den Operationen und Amputationen.

    Nicht nur die dramatischen Ereignisse erschüttern Lizzie, auch die Begegnung mit dem schwer verletzten Hauptmann Roland Jones stürzt die junge Frau in ein Gefühlschaos. Sie fühlt sich zu Roland hingezogen und ist sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie ihren Jugendfreund und Verlobten Towny noch heiraten möchte.

    Neben Lizzies Bindung an Towny macht auch ihre unterschiedliche Einstellung zur Sklavenfrage eine Beziehung zwischen Lizzies und Roland unwahrscheinlich. Während Lizzie die Sklaverei ablehnt und ihre Überzeugung gegenüber Roland auch deutlich macht, hält Roland an seinen Ansichten über die Sklavenhaltung fest, da er sich als Plantagenbesitzer aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Lage sieht, auf den Einsatz von Sklaven zu verzichten. Rolands schwere Verwundung und die damit einhergehende Bettlägerigkeit lassen ihn erkennen, was es heisst, in seiner Freiheit eingeschränkt zu sein. Er wird zugänglicher für Lizzies Argumente und beginnt, über das Gesellschaftssystem der Südstaaten nachzudenken…

    Tamera Alexander nimmt den Leser in diesem auf wahren Begebenheiten beruhenden Roman mit auf eine fesselnde Zeitreise. Die Autorin schildert die Schlacht von Franklin und die darauf folgenden Ereignisse sehr intensiv. Sowohl das Grauen auf dem Schlachtfeld wie auch die aus heutiger Sicht absolut haarsträubende medizinische Versorgung der Verwundeten werden anschaulich beschrieben, so dass man eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Menschen damals alles durchgemacht haben.

    Die beeindruckende Fähigkeit der Autorin, Situationen und Emotionen zu beschreiben, erlebt man auch im weiteren Verlauf der Handlung. Besonders Lizzies und Rolands Diskussionen über die Sklavenhaltung sowie Rolands ausgiebiges Ringen mit dem Thema werden von Tamera Alexander sehr eindringlich geschildert.

    Die Akteure, die bis auf wenige Ausnahmen alle wirklich gelebt haben, werden von der Autorin ausdrucksstark dargestellt. Ich habe mit den Menschen auf der Carnton Plantage gelebt und gelitten, habe mit ihnen gebangt und gehofft und habe Kummer und Furcht genauso mit ihnen geteilt, wie die kleinen Glücksmomente.

    „Ich gab ihm mein Wort“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff gehabt. Die mitreissend erzählte Geschichte hat mir nicht nur spannende Lesestunden beschert, sondern mich auch realitätsnah an einem Stückchen amerikanischer Geschichte teilhaben lassen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole P., 30.01.2019

    Der Roman „Ich gab ihm mein Wort“ von Tamera Alexander spielt in den USA und zwar in Franklin um 1864. Es ist Bürgerkrieg und die Sklaverei soll bald abgeschafft werden. Die Hauptprotagonistin ist Lizzie eine junge Frau, die auf der Carnton Plantage als Gouvernante arbeitet. Ende 1864 verwandeln sich die Felder der Plantage in ein Schlachtfeld des Krieges und Carnton wird als Lazarett verwendet. Lizzie und auch die Bewohner der Plantage helfen, wo sie nur können um die verwundeten Soldaten zu pflegen.
    Für Lizzie ist die Situation alles als einfach. Es ist für sie eine grausame Erfahrung, all diese verwundeten und verstümmelten Soldaten zu sehen. Auch ihr Jugendfreund und Verlobter Towny ist Soldat und ist ihm Krieg. Sie hat Angst um ihren Verlobten, aber gleichzeitig weiss sie nicht ob sie ihn wirklich heiraten will, denn ihr ist Roland ein verwundeter Soldat über den Weg gelaufen, den Lizzie sehr gerne mag.
    Frau Alexander hat mit „Ich gab ihm mein Wort“ einen sehr emotionalen Roman geschrieben. Es ist ein Roman, bei dem man das Gefühl hat, selbst mitten im Bürgerkrieg zu stehen. Die Beschreibungen der Verwundeten Soldaten haben mir beim Lesen Gänsehaut beschert und ich konnte mir das Entsetzen von Lizzie und den anderen Bewohnern der Carnton Plantage nur zu genau vorstellen.
    Nachdem ich erst mal angefangen hatte zu lesen konnte ich nicht mehr aufhören. Obwohl die Geschichte zum Teil wirklich emotional und bedrückend war, mochte ich doch Lizzie sehr und habe mit ihr mitgefiebert. Ich konnte mich sehr gut in Lizzie hineinversetzen und habe dadurch den Roman sehr genossen. Der Glaube an Gott spielt auch in diesem Roman eine wichtige Rolle, denn damals haben sich die Soldaten Gott anvertraut und auch Lizzie hat grosses Gottvertrauen.
    Mir hat der Roman über den Bürgerkrieg sehr gut gefallen, denn ich fand es sehr interessant über die amerikanische Geschichte zu lesen.
    Es ist ein faszinierender Roman, der einen sehr nachdenklich macht, aber auch fesselt.

    Von mir gibt es für „Ich gab ihm mein Wort“ 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 06.02.2019 bei bewertet

    Franklin, Tennessee. Die 28-jährige Elizabeth „Lizzie“ Clouston ist Hauslehrerin bei der Familie McGavock auf der Carnton Plantage.

    Am 30. November 1864 steht der seit mehreren Jahren tobende Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten vor den Toren Carntons und lässt den Alltag der Bewohner aus den Fugen geraten - eine verheerende Schlacht unweit der Plantage fordert tausende Opfer. Das Haus der McGavocks wird als provisorisches Feldkrankenhaus vereinnahmt. Lizzie unterstützt Ärzte und Sanitäter bei der Versorgung der Verwundeten und assistiert sogar bei den Operationen und Amputationen.

    Nicht nur die dramatischen Ereignisse erschüttern Lizzie, auch die Begegnung mit dem schwer verletzten Hauptmann Roland Jones stürzt die junge Frau in ein Gefühlschaos. Sie fühlt sich zu Roland hingezogen und ist sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie ihren Jugendfreund und Verlobten Towny noch heiraten möchte.

    Neben Lizzies Bindung an Towny macht auch ihre unterschiedliche Einstellung zur Sklavenfrage eine Beziehung zwischen Lizzies und Roland unwahrscheinlich. Während Lizzie die Sklaverei ablehnt und ihre Überzeugung gegenüber Roland auch deutlich macht, hält Roland an seinen Ansichten über die Sklavenhaltung fest, da er sich als Plantagenbesitzer aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Lage sieht, auf den Einsatz von Sklaven zu verzichten. Rolands schwere Verwundung und die damit einhergehende Bettlägerigkeit lassen ihn erkennen, was es heisst, in seiner Freiheit eingeschränkt zu sein. Er wird zugänglicher für Lizzies Argumente und beginnt, über das Gesellschaftssystem der Südstaaten nachzudenken…

    Tamera Alexander nimmt den Leser in diesem auf wahren Begebenheiten beruhenden Roman mit auf eine fesselnde Zeitreise. Die Autorin schildert die Schlacht von Franklin und die darauf folgenden Ereignisse sehr intensiv. Sowohl das Grauen auf dem Schlachtfeld wie auch die aus heutiger Sicht absolut haarsträubende medizinische Versorgung der Verwundeten werden anschaulich beschrieben, so dass man eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Menschen damals alles durchgemacht haben.

    Die beeindruckende Fähigkeit der Autorin, Situationen und Emotionen zu beschreiben, erlebt man auch im weiteren Verlauf der Handlung. Besonders Lizzies und Rolands Diskussionen über die Sklavenhaltung sowie Rolands ausgiebiges Ringen mit dem Thema werden von Tamera Alexander sehr eindringlich geschildert.

    Die Akteure, die bis auf wenige Ausnahmen alle wirklich gelebt haben, werden von der Autorin ausdrucksstark dargestellt. Ich habe mit den Menschen auf der Carnton Plantage gelebt und gelitten, habe mit ihnen gebangt und gehofft und habe Kummer und Furcht genauso mit ihnen geteilt, wie die kleinen Glücksmomente.

    „Ich gab ihm mein Wort“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff gehabt. Die mitreissend erzählte Geschichte hat mir nicht nur spannende Lesestunden beschert, sondern mich auch realitätsnah an einem Stückchen amerikanischer Geschichte teilhaben lassen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 03.02.2019

    Carnton Plantage, Franklin 1864 zur Zeit des Sezessionskriegs:  

    Dieser Roman basiert auf authentischen Erlebnissen zahlreicher Menschen, die nach dem schicksalshaften Datum des November 1864 auf der Carnton Plantage lebten und mit den Folgen der Schlacht von Franklin zurecht kommen mussten. 

    Lizzy Clouston ist Gouvernante und Lehrerin auf der Carnton Platage. Ihr sind die Kinder Hattie und Winder der Familie des Oberst McGavock und seiner Frau Carrie sowie die Cousine Sallie anvertraut. Mit grosser Aufopferung widmet sie sich der Erziehung ihrer Schützlinge. Insgeheim wünscht sie sich eigene Kinder, was durch ihre Verlobung mit ihrem Kindheitsfreund Towny schon bald in Erfüllung zu gehen scheint. Als das friedliche Carnton von den Unruhen des amerikanischen Sezessionskrieges erfasst wird, sind all ihre Wünsche und Träume in weite Ferne gerückt. Lizzy ist heimliche Gegnerin der Sklaverei und wagt es schon deswegen heimlich die Sklaven Tempy und Georg zu unterrichten, was in dieser Zeit streng verboten ist.  Sie pflegt viele verwundete Soldaten, unter denen sich auch der charmante Hauptmann Roland Jones befindet und in den sie sich mit der Zeit verliebt. Sie gerät dadurch in arge Gewissensnot, denn sie möchte ihr Verlobungsversprechen nicht brechen.  
    Tamera Alexander stellt dem Leser die ganze Grausamkeit des Sezessionskrieges authentisch und drastisch vor Augen. Ihre Erzählkunst lässt diese dunkle Zeit in beklemmender Nähe miterleben, wobei dem Leser durch die hervorragende Recherchearbeit der Autorin bei jeder Zeile bewusst ist, dass mit der Story keine Fiktion sondern geschichtliche Realität beschrieben wird. Es ist kaum zu ertragen was  die verletzten Soldaten erdulden mussten und welche schlimmen Konsequenzen die Weigerung der Sklavenbesitzer das Freiheitsrecht der farbigen Bevölkerung endlich anzuerkennen mit sich bringen muss. Die egoistische Angst der reichen und verwöhnten Grossgrundbesitzer den gewohnt hohen Lebensstandard nun ohne Sklaven wohl nicht weiter erhalten zu können wird über die Story des Romans eindringlich vor Augen geführt und als eine der Hauptursachen der schlimmen sozialen Strömungen in der Nachsezessionskriegszeit der Südstaaten herausgearbeitet.   

    Lizzy ist mitfühlend, liebevoll und eine stille Schönheit. Sie versorgt die verwundeten Soldaten mit grosser Hingabe und verliebt sich im Laufe der Zeit in den Hauptmann Jones, der jedoch zu ihrem Leidwesen ebenfalls ein Sklavenhalter ist. Lizzy begleitet Sterbende, denen sie ihren letzten Wunsch erfüllt, schenkt ihnen Hoffnung und assistiert dem Arzt bei den oft grausam-primitiven Operationen. Gleichzeitig kümmert sie sich um die Kinder der Familie McGavock und liest Geschichten vor. Von ihren Gefühlen hin und hergerissen denkt und betet sie jedoch auch für ihren Verlobten Towny, dass er doch unverwundet aus diesem schrecklichen Krieg heimkehren möge. Während seines Hospitalaufenthaltes spricht Hauptmann Roland Jones sehr gerne mit Lizzy und findet durch ihre Gegenwart Trost in der düsteren Zeit seiner Schmerzen. Dabei stellt sich heraus, wie unterschiedlich die beiden Menschen über die Sklaverei denken. In dieser Zeit bekommt Roland von Lizzy viele Denkanstösse und überzeugt erkennt er schliesslich wie klug sein Sklave Georg in Wahrheit ist. Kann er seine Meinung über die Sklaverei endlich ändern? Er beginnt wieder zu Gott zu beten und erhält Gutes geschenkt, von dem er nicht mehr zu wagen hoffte es jemals zu bekommen. Lizzys Satz :"Echte Helden tun das Richtige, auch wenn niemand hinschaut und geben einem anderen Menschen etwas von sich, auch wenn es sie viel kostet" lässt ihn nicht mehr los. Als besonders gelungenen Kunstgriff der Autorin empfand ich das Einflechten von  Briefen was erheblich zu Auflockerung der Geschichte beitrug und das Lesevergnügen steigerte.   

    Auch das Cover empfand ich als besonders gelungen. Man sieht eine Frau in blauem Kleid, die vermutlich die Hauptprotagonistin Lizzy darstellt, traurig oder sehnsuchtsvoll vor dem Carnton Gebäude aus in die Ferne blickend. Dieses Bauwerk kann heute noch besichtigt werden. Dieser Roman "Ich gab ihm mein Wort" von Tamera Alexander beruht auf Tatsachen. Die Story ist - aufgrund der historischen Grundlagen - grausam aber in seiner Kernbotschaft auch Hoffnung spendend und auf jeden Fall lesenswert. Auch wenn es manch kleine Längen darin gibt erfährt man viele interessante Begebenheiten und historische Hintergründe der amerikanischen Geschichte in der Zeit des Sezessionskrieges.  Einen herzlichen Dank an die Autorin für die immense Arbeit und Recherche für diesen Roman.  Vielen Dank dem Francke Verlag für diesen so informativen Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 27.01.2019

    „...Wenn Männer beschlossen, zu den Waffen zu greifen, zogen sie damit auch ihre Frau und jedes Kind in diesen Konflikt hinein. Die Frauen kämpften zwar an eine anderen Front, aber trotzdem kämpften sie...“

    Wir schreiben das Jahr 1864. In Franklin auf der Carnton Plantage arbeitet Lizzie Clouston als Gouvernante. Sie unterrichtet Hattie und Winder, die Kinder der Familie McGavock, sowie deren Cousine Sally. Wegen des Bürgerkrieges lebt nur noch Tempy, die Haussklavin, auf der Plantage.
    Lizzie lehnt die Sklaverei ab. Das aber weiss ihr Dienstherr nicht. Dabei gehen Lizzies Gedanken noch weiter, wie das folgende Zitat zeigt:

    „...Sie war sich sicher, dass Tempy die Gelegenheit, lesen zu lernen, sofort ergreifen würde. Aber es verstiess gegen das Gesetz, einer Sklavin lesen und schreiben zu lehren...“

    Von einem Moment zum anderen aber ändert sich die Situation. In der Nähe der Plantage kommt es zu einer schweren Schlacht zwischen den Unionssoldaten und der Armee des Südens. Ins Haus der Familie McGavock werden die verletzten Offiziere und Soldaten gebracht. Dazu gehört auch Hauptmann Roland Jones. Gleichzeitig bangt Lizzie um das Leben ihres Freundes Towny, der auch zur Südstaatenarmee gehört.
    Die Autorin hat einen fesselnden und bewegenden historischen Roman geschrieben. Es ist keine leichte Lektüre, denn die Folgen von Krieg und Kampf sind unmittelbar Inhalt der Geschichte.
    Der Schriftstil ist ausgefeilt und dem Ernst der Situation angepasst. Lizzie stellt sich dem Militärarzt zur Verfügung und übernimmt bei den Operationen die Narkose. Alles, was sie dabei sieht, lässt in ihr die Frage aufkommen:

    „...Wie viele Arten, sich gegenseitig zu töten, würden die Menschen noch erfinden?...“

    Hauptmann Jonas hat selbst Sklaven. Es wird deutlich, dass er menschlich mit ihnen umgeht. Das ändert aber nichts daran, dass sie unfrei sind. George, sein Sklave, mit dem er aufgewachsen ist und der nun zu ihm gekommen ist, macht das gegenüber Lizzie deutlich. Aussagekräftige Gespräche zwischen Lizzie und Roland thematisieren die Sklavenhaltung. Sie gehen in die Tiefe. Der Hauptmann steht auf den Standpunkt, dass es ohne die Sklaven im Süden keinen Fortschritt gibt. Gekonnt gelingt es der Autorin allerdings, ihn nach und nach zum Nachdenken zu bringen. Dazu tragen zum einen Lizzies Argumente bei. Die klingen so:

    „...Ich bezweifle, dass einer von uns freundlich darauf reagieren würde,wenn ein anderer Mensch für uns entscheidet, was wir können und was nicht oder wohin wir gehen können und wohin nicht...“

    Zum anderen erlebt Roland auf Grund seiner Verletzung, was es heisst, plötzlich nur noch begrenzt frei und selbst auf Entscheidung und Wohlwollen anderer angewiesen zu sein.
    Im Haus der Familie sind Tod und Sterben allgegenwärtig. Für viele Verletzte ist es eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen. Auch die Kinder der Familie werden damit konfrontiert. Dass es trotz aller Hilfsbereitschaft selbst in der Situation Kranke gibt, die ausfallend werden, ist schwer nachvollziehbar. Hier sorgt vor allem die Nonne Catherine schnell für klare Fronten. Sie weiss sich selbst gegen die Forderungen der Unionsoffiziere durchzusetzen.
    Als besondere Stilmittel hat die Autorin verschiedene Briefe ins Geschehen integriert. Ein Junge von 14 Jahren stirbt und hinterlässt eine Nachricht an seine Mutter. Ein Offizier trägt einen Brief bei sich, der an sein Kind gerichtet ist, dass er nie gesehen hat. In dem Zusammenhang bekommt das Eingangszitat eine ganz neue Bedeutung.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist nicht ein Plädoyer gegen Sklaverei und für die Freiheit eines jeden Menschen. Es öffnet die Augen, für die Grausamkeiten des Krieges.
    Das Buch beruht auf Tatsachen. Es erzählt eine Familiengeschichte nach, die ähnlich stattgefunden hat und zeugt von der umfangreichen Recherche der Autorin.
    Roland hat im Laufe des Geschehens die Sklaverei und seine Zukunft zunehmend unter der Sicht des Glaubens betrachtet. Dabei hört er in Gedanken eine Frage, mit der ich meine Rezension beenden möchte, weil sie für jeden von uns in vielen Situationen aktuell ist:

    „...Wovor hast du Angst, geliebtes Kind?...“

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