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  • 4 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja, 20.07.2017

    Als bewertet

    Inhalt: Die Geschwister Manon und Kris führen bereits als Jugendliche ihre eigenen Leben. Seit dem Sommer vor 10 Jahren, nachdem ihre Familie nicht mehr dieselbe war, versuchen sie ihre Traumata aufzuarbeiten. Als Drohbriefe an ihren Vater die Geschwister erneut nach Hause führen überschlagen sich bald die Ereignisse. Und Manon und Kris müssen sich entscheiden, ob sie die Wahrheit hinter den Lügen überhaupt erfahren wollen.

    Meinung: „Hundert Lügen“ von Alice Gabathuler ist ein Jugendthriller mit einer interessanten Grundidee, bei der sich der Leser bald schon selbst fragt, was wahr und was gelogen ist. Und natürlich was im Sommer vor 10 Jahren wirklich geschah. Die Autorin hat hier eine gut gemachte Geschichte entwickelt, in der viele Wendungen vorkommen.
    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Geschwister Manon und Kris. Die beiden hatten ein tolles Verhältnis zueinander, bis eben vor 10 Jahren. Ab da war nichts mehr so wie es war. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die beiden Jugendlichen eigentlich nicht wirklich mit ihrem Leben klar kommen. Was mir gut gefallen hat, ist, dass sich die beiden im Haus des Vaters, erstmal wieder langsam annähern. Und das man ihnen anmerkt, dass ihnen dies, obwohl sie sich nichts sehnlicher wünschen, nicht leicht fällt. Trotzdem mochte ich die beiden recht gerne, gerade weil sie eben nicht die perfekten Vorzeigekinder sind.
    Die Nebenfiguren haben mir ebenfalls gut gefallen. Es gibt zum Beispiel eine kleine Widerstandsgruppe, zu deren Anführerin Lenny, sich Kris bald hingezogen fühlt.
    Und es gibt zahlreiche Sicherheitsleute, die für die Sicherheit der Familie sorgen sollen.
    Vater Stig fand ich persönlich am interessantesten, da diese Figur von Anfang an unsympathisch dargestellt wird und ich natürlich wissen wollte, warum das so ist.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man kommt schnell in die Geschichte hinein. Allerdings wird es erst ab ca. der Hälfte des Buches richtig spannend. Vorher wird man in die Lebensumstände der Figuren und ihr Umfeld eingeführt.
    Ab der Hälfte konnte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, da man immer neue Geheimnisse erfährt und mit den Geschwistern intensiv mitfiebert.
    Alles in allen konnte mich das Buch gut unterhalten und ich empfehle es jeden, der mal wieder einen guten Jugendthriller lesen möchte, und dem ein etwas langsamerer Start nichts ausmacht.

    Fazit: Guter Jugendthriller mit kleinen Schwächen. Trotzdem sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christof R., 20.07.2017

    Als bewertet

    Wenn vergrabene Wahrheiten und Lügen eine erschreckende Familiengeschichte offenbaren

    Alice Gabathuler hat mich mit „Hundert Lügen“ überzeugt. Es ist eine bis ins kleinste Detail verwobene und mit Hochspannung versehene Familientragödie, die zum Nach- und Mitdenken einlädt. Das Mitfiebern fällt dank eines flüssigen Schreibstils leicht. Dieses Buch ist nicht nur für Teenager, sondern auch für die etwas ältere Generation gut geeignet.

    Zum Inhalt

    Manon war fünf. Kris war sieben Jahre alt, als Ihr Vater beide zum Ferienstart in ein Sommercamp geschickt hat. Waren sie vorher noch unzertrennliche Geschwister, die gemeinsam als Prinzessin und Drache eine unbeschwerte Kindheit erlebt hatten, änderte dieser Sommer alles und die gesamte Familie brach in der Folge zusammen. Beide Kinder verdrängten in den kommenden zehn Jahren ihre Vergangenheit und die Geschehnisse im Sommercamp. Kris läuft vor seinem inneren Drachen davon und Manon quält sich mehr schlecht als recht durch ihr Leben.
    Plötzlich werden sie zu ihrem Vater zitiert. Stig, ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann, sieht seine Familie bedroht und möchte sie im Umfeld seines grossen Sicherheitsteams wissen. Hierbei kommen Kris und Manon nach einigen Jahren erstmals wieder in engeren Kontakt und können ihre verdrängten Erlebnisse miteinander austauschen. Doch letztlich wiederholt sich die Geschichte und Kris und Manon geraten dabei nicht nur in grosse Probleme, sondern werden auch schlimmen Taten verdächtigt. Sie müssen auf ein Leben zurückblicken, dass vor allem aus Lügen und Geheimnissen bestand.

    Mein Eindruck:

    Ich habe diese Geschichte verschlungen. Aus zwei zunächst etwas ungewöhnlich wirkenden Jugendlichen, die beide mit ihrer Vergangenheit hadern, entwickeln sich rasch zwei liebenswerte Persönlichkeiten. Kern aber ist ein Gerüst aus unausgesprochenen Wahrheiten. Das Leben der beiden besteht fast ausschliesslich aus vergrabenen Wahrheiten und Lügen. Beide leiden unter der verdrängten Vergangenheit, ohne wirklich zu wissen, was in diesem Sommercamp wirklich passiert war und warum schliesslich ihre Familie daran zerbrochen ist. Dass sich beide nun nach zehn Jahren im Teenageralter wieder näher kommen und dabei über ihren eigenen Schatten springen, hat mich sehr berührt.
    In der sehr spannenden zweiten Hälfte des Buches überschlagen sich die Ereignisse und die versteckten Wahrheiten der Vergangenheit kommen nach und nach an die Oberfläche. Die Geschehnisse in der Gegenwart, aber auch die der Vergangenheit sind sehr fein miteinander verwoben und hervorragend konstruiert. Sowohl Handlung als auch die Hintergründe fesselten mich daher über das gesamte Buch.
    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen. Er ist dem Alter der Protagonisten und der Leser angepasst und zu jedem Zeitpunkt flüssig. Die Geschichte wird ausschliesslich aus der Perspektive von Kris bzw. Manon beschrieben. Vor allem aber die Beschreibung der Vergangenheit aus der Sicht der damals fünf- bzw. siebenjährigen Kinder findet meine hohe Beachtung.
    Das Ende der Geschichte und ihre Auflösung haben mich nachdenklich zurückgelassen. Nicht nur, dass ich mir das weitere Leben der Charaktere vorstelle, sondern stelle ich mir vor allem folgende Frage: Ist es wirklich etwas Wert, den beruflichen Erfolg über die Familie zu setzen oder sollten wir unsere Wertigkeiten ab und an einfach mal überdenken ?

    Mein persönliches Fazit:

    Eine rundum gelungene Geschichte. Sympathische Charaktere werden durch eine exzellente Handlung und hoher Spannung und einem tollen Schreibstil in Szene gesetzt. Dieses Buch möchte ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josia J., 21.09.2017

    Als Buch bewertet

    «Hundert Lügen» überzeugt als authentisches Jugendbuch. Wochenlang habe ich auf das neue Buch meiner Lieblingsautorin hingefiebert. Durch meine hohen Erwartungen wurde ich vom Inhalt des Buches regelrecht geschockt. Ich wurde komplett unvorbereitet und mit falschen Erwartungen in die Geschichte geworfen. Ich habe weder mit einem Kinderverbechen, noch mit einem skrupellosen Vater gerechnet. Kris ist ein verschlossener junger Mann, welcher immer noch grosse Schwierigkeiten hat, mit der Vergangenheit abzuschliessen. Mit seiner verschlossenen, aber trotzdem herzlichen und fürsorgliche Art wirkte er auf mich direkt sympathisch. Manon hatte es da bei mir eindeutig schwieriger. Lange Zeit war sie mir regelrecht unsympathisch. Sie war komplett verschlossen und gab nichts über sich Preis. So konnte ich auch nie näheres über sie erfahren. Sie gab sich nicht so, wie sie sein sollte und ich brauchte meine Zeit um mich mit ihr anzufreunden. Was aber beide Protagonisten bewiesen war Mut und Selbstlosigkeit. Auf authentischste Art und Weise setzten sie alles daran den anderen zu retten und für das zu kämpfen, was sie glauben. Die preisgekrönte Schweizer Jugendbuchautorin Alice Gabathuler bewies auch in «Hunder Lügen», dass sie starke, einzigartige und besonders authentische Charaktere erschaffen zu vermag. Auch mit der Jugendgruppe «Scales of Justice» und deren Aktivitäten hat sie eine interessante Thematik mithinein gebracht. Sozialkritisch und optimistisch denkend hat die Autorin eine motivierte Gruppe Jugendlicher erschaffen, welche sich politisch engagiert. Interessante Idee, welche zusätzliche Spannung und Einzigartigkeit in die Handlung mithinein bringt.

    Fazit

    «Hunder Lügen» ist nicht, wie ich erwartet habe. Mit brutalen Drohungen, verschlossenen Charakteren und jeder Menge Lügen ist die Geschichte ziemlich düster ausgefallen. Auf ihre ganz eigene Art packte mich die Geschichte allerdings. Von Kapitel zu Kapitel war ich gespannter darauf zu erfahren, was geschehen war. Der Schreibstil der Autorin trägt ihr zusätzliches dazu bei, dass ich das Buch verschlungen habe. Ich finde, dass das Buch nicht zu den stärksten der Schweizer Autorin gehört, trotzdem bringt sie Emotionen und Handlung gekonnt rüber. Deshalb hat das Buch klare ⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne verdient! Ich kann das Buch wirklich allen empfehlen, welche Fans der Thriller von Harlan Coben, Sebastian Fitzek oder Andreas Eschbach sind.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jiskett, 26.07.2017

    Als bewertet

    Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich in "Hundert Lügen" richtig eingelesen hatte. Der Leser wird zu Beginn ins kalte Wasser geworfen und bekommt nur eine Menge Andeutungen darüber, was den Protagonisten Manon und Kris vor zehn Jahren passiert ist, aber kein konkretes Bild. Das setzt sich erst nach und nach zusammen und ist wirklich furchtbar; sobald die Vergangenheit dann anfing, sich mit der Gegenwart zu vermischen, sobald die Bedrohung wieder aktuell wurde, wurde das Buch dann richtig spannend und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

    Manon und Kris sind 15 und 17 Jahre alt, doch es ist sehr leicht, das zu vergessen. Durch die Erlebnisse in ihrer Kindheit sind beide ziemlich kaputt und haben Probleme in ihrem Leben, aber zugleich wirken sie auch erwachsen. Die meiste Zeit war mir gar nicht bewusst, dass sie eigentlich noch so jung sind, gerade, weil ihr Umfeld sie nicht wirklich als Kinder behandelt. Beide Charaktere waren mir sympathisch und ich habe mit ihnen mitgelitten; man merkt, dass sie gute Menschen sind und gerade einander sehr lieben. Das war es aber auch, was es mir schwer gemacht hat, Teile des Buches zu lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden erzählt und deshalb weiss man, inwieweit sie in die Vorkommnisse vermittelt sind, was die ganzen Verdächtigungen und Anschuldigungen der eigenen Familie schwer zu verdauen machte. Aus einer objektiven Sicht waren sie vielleicht verständlich, nur hat man diese Sicht als Leser nicht und so ist man einfach nur entsetzt, was den beiden Jugendlichen zugemutet wird. Das war von der Autorin sehr klar herausgearbeitet und es hat zu dem Schrecken, der ihnen zustösst, beigetragen.

    Die Handlung beginnt etwas langsam, entwickelt sich danach jedoch sehr stark. Man fragt sich mit den Protagonisten, was wahr und was gelogen ist, was ihnen wirklich zugestossen ist und wer alles darin verwickelt ist. Lange kann man niemandem vertrauen und dieses Gefühl wurde eindringlich beschrieben. Gerade die zweite Hälfte ist unglaublich spannend, da viel passiert und ich mir auch nicht vorstellen konnte, was alles herauskommen würde und ob vielleicht doch alles anders ist, als es bisher dargestellt worden war. Die Auflösung am Ende war dann stimmig und passend zur Geschichte; es ist schwer, einen konkreten Schuldigen zu bestimmen, weil irgendwie jeder aus unterschiedlichen Gründen verwickelt ist und das hat mir gut gefallen. Alle haben eine komplexe Motivation und eine schwarz/weiss-Zeichnung fällt schwer.

    Insgesamt kann ich "Hundert Lügen" trotz der kleinen Schwächen nur positiv bewerten; es ist eine fesselnde, erschreckende Geschichte.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stefanie B., 15.08.2017

    Als bewertet

    Die Autorin Alice Gabathuler schrieb mit „Hundert Lügen“ einen Jugend Thriller der besonderen Art. Am Anfang beginnt diese Geschichte etwas verwirrend, doch ab der Halbzeit wird es dann interessant und man blickt so langsam hinter die Fassade. Durch die verschiedenen Sichtweisen der Hauptprotagonisten, es wird immer Abschnittweise gewechselt, liest sich dieses Buch eigentlich recht flüssig und angenehm.
    Der grosse Aha-Moment hat sich bei mir jedoch leider nicht eingestellt. Dennoch möchte ich das Buch nicht als schlecht oder ähnliches betiteln. Für die jüngere Generation ist es bestimmt treffender!

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  • 4 Sterne

    jiskett, 26.07.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich in "Hundert Lügen" richtig eingelesen hatte. Der Leser wird zu Beginn ins kalte Wasser geworfen und bekommt nur eine Menge Andeutungen darüber, was den Protagonisten Manon und Kris vor zehn Jahren passiert ist, aber kein konkretes Bild. Das setzt sich erst nach und nach zusammen und ist wirklich furchtbar; sobald die Vergangenheit dann anfing, sich mit der Gegenwart zu vermischen, sobald die Bedrohung wieder aktuell wurde, wurde das Buch dann richtig spannend und ich konnte es kaum aus der Hand legen.

    Manon und Kris sind 15 und 17 Jahre alt, doch es ist sehr leicht, das zu vergessen. Durch die Erlebnisse in ihrer Kindheit sind beide ziemlich kaputt und haben Probleme in ihrem Leben, aber zugleich wirken sie auch erwachsen. Die meiste Zeit war mir gar nicht bewusst, dass sie eigentlich noch so jung sind, gerade, weil ihr Umfeld sie nicht wirklich als Kinder behandelt. Beide Charaktere waren mir sympathisch und ich habe mit ihnen mitgelitten; man merkt, dass sie gute Menschen sind und gerade einander sehr lieben. Das war es aber auch, was es mir schwer gemacht hat, Teile des Buches zu lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden erzählt und deshalb weiss man, inwieweit sie in die Vorkommnisse vermittelt sind, was die ganzen Verdächtigungen und Anschuldigungen der eigenen Familie schwer zu verdauen machte. Aus einer objektiven Sicht waren sie vielleicht verständlich, nur hat man diese Sicht als Leser nicht und so ist man einfach nur entsetzt, was den beiden Jugendlichen zugemutet wird. Das war von der Autorin sehr klar herausgearbeitet und es hat zu dem Schrecken, der ihnen zustösst, beigetragen.

    Die Handlung beginnt etwas langsam, entwickelt sich danach jedoch sehr stark. Man fragt sich mit den Protagonisten, was wahr und was gelogen ist, was ihnen wirklich zugestossen ist und wer alles darin verwickelt ist. Lange kann man niemandem vertrauen und dieses Gefühl wurde eindringlich beschrieben. Gerade die zweite Hälfte ist unglaublich spannend, da viel passiert und ich mir auch nicht vorstellen konnte, was alles herauskommen würde und ob vielleicht doch alles anders ist, als es bisher dargestellt worden war. Die Auflösung am Ende war dann stimmig und passend zur Geschichte; es ist schwer, einen konkreten Schuldigen zu bestimmen, weil irgendwie jeder aus unterschiedlichen Gründen verwickelt ist und das hat mir gut gefallen. Alle haben eine komplexe Motivation und eine schwarz/weiss-Zeichnung fällt schwer.

    Insgesamt kann ich "Hundert Lügen" trotz der kleinen Schwächen nur positiv bewerten; es ist eine fesselnde, erschreckende Geschichte.

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  • 5 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra I., 19.10.2018

    Als Buch bewertet

    Es gibt hundert Gründe, dieses Buch zu lieben

    Ich könnte hundert Gründe aufzählen, warum ich diese Buch weiterempfehle, beschränke mich aber auf die wichtigsten: Weil es mich vom ersten bis zum letzten Satz gepackt hat. Ein kluger, gut durchdachter Plot. Geheimnisse, die nach und nach enthüllt werden. Spannung, die fast ins Unerträgliche steigt. Ein brandaktuelles Thema. Eine Sprache, die alle Saiten in mir zum Klingen bringt. Aber vor allem: Figuren, die mir schon bei der ersten Begegnung ans Herz wachsen. Manon und Kris sind verletzlich und gleichzeitig stark. Eigenwillig und trotzdem kompromissbereit. Sie stehen zu dem, was ihnen wichtig ist, lassen sich nicht unterkriegen, auch wenn sich alle gegen sie wenden. Ich leide mit ihnen, spüre ihre Einsamkeit, aber auch ihr Kraft.
    «Hundert Lügen» ist ein Buch, das Mut macht, den eigenen Weg zu gehen, zu den eigenen Gefühlen und Werten zu stehen. Nicht nur für Jugendliche!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Veronika K., 20.07.2017

    Als bewertet

    Hundert Lügen von Alice Gabathuler

    Seit ihrem Aufenthalt in Sommercamp für Kinder ist nichts mehr wie es einmal war. Die Eltern sagten es wäre nur ein Spiel. Doch seitdem zerstören Selbstzweifel Kris und Manons junges Leben, bis heute überwältigen sie Schuldgefühle versagt zu haben. Ihre Dämonen haben ein Eigenleben, immer wieder kratzen sie zaghaft an der Oberfläche. Jeder Versuch ihr Leben halbwegs in den Griff zu bekommen scheitert. Als ihr Vater dann Manon und Kris nach Jahren des Exils unerwartet nach Hause zitiert gerät das aufgebaute Lügengerüst ins wanken.
    Auslöser für den Rückruf sind Drohbriefe die seinen Familienfrieden gefährden. Als Banken- und Firmenretter skrupellos, dreht sich bei ihm alles um Machtausübung und Geldgier. Umweltaktivisten, die aktuell gegen Ausbeutung und Ausgrenzung in seiner Stadt demonstrieren steigern noch seine bedrohliche Situation und erneut beginnt ein grausam arrangiertes Spiel.
    Das Geschwisterpaar Kris und Manon sind in diesem Roman charakterlich und gefühlsmässig stark aufgestellt. Beinahe körperlich spürbar sind die Selbstzweifel und Schuldgefühle, die sie beide all die Jahre quälen. Derart belogen und alleingelassen, ja sogar verstossen zu werden, muss jede Kinderseele zerstören. Jedes Selbstvertrauen im Keim ersticken. Dieser Roman führt mich an Grenzen meiner Empfindungen und ich bin einfach überwältigt und sprachlos von solch krankem Egoismus und Selbstverherrlichung. Ich bin erschüttert, was ein einzelner über Jahre hinweg zerstören kann, gewissenlos, skrupellos, daher für mich verabscheuungswürdig. Die Nebenfiguren spielen ihre Rollen nachvollziehbar bzw. einfühlsam wie es ihnen zugeschrieben ist und ich kann mich mit ihnen inhaltlich arrangieren. Auch in die Beweggründe von Lenny und ihrer Truppe kann ich mich gedanklich hineinversetzen. Wie am Ende Kris und Manon aus ihrer Verzweiflung finden hat mich berührt, endlich dürfen sie ihr Leben leben.

    Die Autorin Alice Gabathuler hat mich in „Hundert Lügen“ durch unglaublich faszinierende Gedankengänge beeindruckt. Alles fühlt sich echt an, die Verwirrung der Kinder, der Vertrauensverlust, die Ignoranz des Vaters. Hier ist Hochspannung von Anfang bis Ende angesagt durch eine verstörende Handlung mit beklemmender Atmosphäre. Im Cover spiegelt das verschüchterte Mädchen die ganze Hoffnungslosigkeit und Verzagtheit ihres Lebens. Und es wirkt gleichermassen anziehend wie geheimnisvoll.
    „Hundert Lügen“ ist ein eindrucksvolles und nachdenklich stimmendes Jugendbuch das mir sehr nahe geht und mich von Anfang an rührt. Auch für Erwachsene ist das Lesen dieses Buches wirklich empfehlenswert. Angenehm überrascht bin ich von der klaren und emotionalen Ausdrucksweise der Autorin. Zu Recht ist die Schweizerin eine preisgekrönte Jungendbuchautorin.

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