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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 07.04.2018

    Als Buch bewertet

    Ein sehr besonderes und aufwühlendes Leseerlebnis über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen kann!

    Philipp zieht es aus dem lebhaften Berlin in den fränkischen Ort Sommerhausen und er kann sein Glück kaum fassen, als er bei Johanna in eine schöne Einliegerwohnung mit einem grossen Garten ziehen kann. Von Anfang an ist er fasziniert von ihrem zarten Wesen und ihrer Verletzlichkeit. Doch das Zusammenleben entwickelt sich schwieriger als gedacht. Johanna ist in sich gekehrt und verschlossen. Ihr Glück findet sie anscheinend im Moment nur in der Liebe zu den Pflanzen und Blumen, mit denen sie traumhafte Gärten gestaltet. Erst das beginnende Frühjahr, die wärmende Sonne, kleine Gefälligkeiten und gemeinsame Lesestunden lassen erste Gefühle aufkeimen und eine Vertrautheit entstehen. Doch alles wird zunichte gemacht, als Johanna eines Tages in ihrem Garten Philipps kleine Tochter Karla entdeckt und ihm seinen Mietvertrag kündigt. Sehr feinfühlig versucht er ihrer Kurzschlusshandlung auf den Grund zu gehen, Johanna aus ihrem Schneckenhaus zu locken und ihre Liebe zu gewinnen.

    „Hortensiensommer“ ist ein unglaublich farbenprächtiges, feinfühliges, bewegendes und wunderschönes Buch über eine Liebe, die tiefe Wunden heilen muss. Hinter der Leichtigkeit, die das Cover ausstrahlt, steckt eine unvermutete tragische aber auch zauberhafte Geschichte, die einen in ein sehr intensives Leseerlebnis reinzieht. Eingebettet in eine sehr bildhafte und detailreiche Schilderung der bunten und wunderschönen Vielfalt der Natur, erzählt Ulrike Sosnitza Philipps und Johannas von Glück und Leid begleitete Geschichte. Sehr behutsam baut die Autorin das Geschehen auf und lässt einen tief in ihre Gedanken und Empfindungen eintauchen. Johanna umgibt ein unheilvolles Geheimnis, dass Philipp entschlüsseln möchte um ihr zu helfen. Doch Ungesagtes, Verschwiegenes und Seelenqualen stehen immer wieder zwischen ihnen. Rückblicke auf die Vergangenheit zerreissen einem fast das Herz und das Geschehen in der Gegenwart fordert einen durch die Angst, die Zerrissenheit, den Schuldgefühlen und dem verzweifelten Wunsch einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Wie ein kleiner Sonnenschein schleicht sich dann aber Philipps Tochter Karla in die Geschichte ein. Ihr unbedarfter und zauberhafter Charakter bringt Leichtigkeit und Hoffnung in das Geschehen rein. Ulrike Sosnitza hat mit ihr, Johanna und Philipp wirklich tolle Persönlichkeiten für ihr Buch erschaffen. Man ist hingerissen von Philipp, der so feinfühlig und rücksichtsvoll rüberkommt. Sein Charme, seine Schlagfertigkeit und sein Blick für die Schönheit der Natur machen ihn zu einem sehr besonderen Menschen. Genauso einen braucht Johanna. Ein zartes Wesen, das sich hinter einem Schutzpanzer versteckt und von dem Richtigen wieder zurück ins Leben geführt wird.

    Mein Fazit:

    Für mich war „Hortensiensommer“ ein ganz anderes Buch als ich es erwartet habe. Ich wurde überrascht von einer sehr intensiven und bewegenden Geschichte, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Roman, bei dem man zwischen den Zeilen liest und jede kleinste Kleinigkeit aufnimmt und sich seine Gedanken darüber macht. Er zeigt auf, dass das Leben einem immer wieder überraschende neue Möglichkeiten bietet. Für dieses besondere Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen.
    Verdient vergebe ich 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    14 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 24.02.2020

    Als eBook bewertet

    "Hortensiensommer" ist der zweite Roman von Ulrike Sosnitza. Leider war ich davon nicht so begeistert wie von "Novemberschokolade".

    Gärtnerin Johanna wohnt nach der Scheidung alleine in einem grossen Haus und sucht einen Untermieter für die freie Wohnung im Haus. Nach der schlimmen Vormieterin ist sie sehr wählerisch und stellt genaue Regeln auf. Der ebenfalls geschiedene Philipp, der neu als Lehrer in der Gegend arbeitet, nimmt dies auf sich, denn ihm gefällt die Wohnung, der Garten und die Vermieterin - ob er sich an die Regeln hält, entscheidet sich dann noch.

    Philipp mochte ich gerne. Obwohl auch er eine schwere Zeit durchmacht, ist er positiv gestimmt und versucht Johanna aus ihrem Schneckenhaus zu locken. Denn Johanna hat ein grosses Problem, das aber verschwiegen wird. Der Leser kann sich zwar bald zusammen reimen, um was es geht, doch ihr Geheimnis zieht sich lange hin. Zu lange. Derweil leidet Johanna vor sich hin und sagt Dinge und trifft Entscheidungen, die sie sehr unsympathisch machen.

    Protagonistin Johanna nervte mich. Sie steckt in der Vergangenheit fest. Keine Frage, das was ihr passiert ist, ist total tragisch und mit etwas vom Schlimmsten, was passieren kann. Irgendwann muss man aber wieder Licht am Horizont sehen. Und wenn es nicht von alleine geht, professionelle Hilfe annehmen - es ist keine Schande, wenn man das tut. Aber dieses jahrelange Einkuscheln in das Gefühl "ich bin die Allerärmste", kann ich nicht ab. Johanna nervt damit auch ihr gesamtes Umfeld, alle fassen sie mit Handschuhen an und getrauen sich aus lauter Rücksicht nicht mal ihre eigene Zukunft zu planen und sich eigene Lebenswünsche zu erfüllen.

    "Hortensiensommer" ist daher leider bei weitem nicht so spannend und interessant wie "Novemberschokolade", aber zumindest unterhaltend. Punkten kann der flüssige Schreibstil der Autorin, die schönen Beschreibungen der diversen Gärten und einige humorige Begebenheiten von Nebenfiguren.

    Fazit: Die Protagonistin machte es mir schwer ihre Geschichte zu mögen. Lesenswert machen "Hortensiensommer" alle anderen Figuren, die dem Roman zu einem stimmigen Abschluss verhelfen.
    3.5 Punkte.

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  • 5 Sterne

    10 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 30.03.2018

    Als Buch bewertet

    Sehr berührender Roman über Hoffnung und einen Sommer der Liebe

    Cover:
    Das Cover versprüht mit den Blüten, Kirschen und dem Eis ein schönes, sommerliches Flair, woraus man schliesst, dass man einen sommerlich, locker-leichten Roman erhält. Doch dem ist nicht so, denn dieses Buch ist sehr berührend und emotional, was der Klappentext bereits andeutet.

    Inhalt:
    Im beschaulichen Sommerhausen in der Nähe von Würzburg lebt die Gärtnerin Johanna, welche nach einem tragischen Verlust, abgesehen von ihrer Arbeit, keine richtige Freude mehr am Leben hat. Sie verschliesst sich, ist eher ein distanzierter Mensch. Während sie sich mit Hingabe um die Gärten von anderen kümmert, verkümmert in gewisser Weise ihr eigener Garten.
    Als sie die Einliegerwohnung in ihrem Haus vermieten muss, trifft sie auf Philipp, Mathe- und Physiklehrer, der vor kurzem nach Sommerhausen gezogen ist und der den Zuschlag für die Wohnung erhält. Als Philipp ihr abends in ihrem Garten vorliest, knüpfen sie langsam zarte Bande der Freundschaft und auch der Liebe. Doch als Johanna auf seine Tochter trifft, zieht sie sich wieder in ihr Schneckenhaus zurück. Wird es Philipp gelingen Johannas Schutzmauern zum Einsturz zu bringen und wieder Freude und Hoffnung in ihr Leben und ihr Herz zu bringen?

    Meinung:
    Der Schreibstil liest sich, trotz der schweren Thematik, leicht und flüssig. Das Buch ist hauptsächlich aus der Sicht von Johanna geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann. Ab und zu kommt auch Philipp zu Wort. Die Sprache ist sehr bildhaft, vor allem bei den Blumen- und Ortsbeschreibungen hatte ich alles sehr schön vor Augen.
    Es hat einige Kapitel gedauert um völlig in der Geschichte abzutauchen, doch dann hat sie mich nicht mehr losgelassen bis ich beim Ende angekommen bin. Johanna hat einen tragischen Verlust erlitten und ich konnte ihre Gedanken und Gefühle absolut nachvollziehen und miterleben. Philipp ist ein sehr warmherziger, geduldiger, einfühlsamer und liebevoller Mann, der Johanna und auch seine Liebe zu ihr nicht kampflos aufgibt.
    Sehr schön fand ich, dass Johanna vom sehr geduldigen Philipp langsam aus ihrem Schneckenhaus gelockt wird. Die zarte Liebesgeschichte der beiden blüht langsam auf, was vor allem aufgrund von Johannas Vergangenheit sehr nachvollziehbar und gut dargestellt worden ist. Jeder geht mit Trauer auf andere Weise um und Johanna hat einfach Zeit gebraucht, um aus ihrer Schockstarre zu kommen und anzufangen ihren Verlust zu verarbeiten. Die Nebencharaktere haben mir sehr gefallen und waren sehr gut dargestellt, wobei ich bei einigen wie z.B. Herrn Wiedinger, einen Kunden von Johanna, und Philipps Ex-Frau nur den Kopf schütteln konnte.

    Fazit:
    Ein wunderbarer, sehr berührender und emotionaler Roman über Verlust, Trauer, Freundschaft, Familie, Liebe, aber auch Hoffnung und Mut wieder zu leben und nicht „nur“ zu existieren. Absolute Leseempfehlung für schöne Sonnenstunden im Garten oder auf dem Balkon.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Liebe Dein Buch, 27.03.2018

    Als Buch bewertet

    Kurzbeschreibung: Ob Schneerosen, Taglilien oder Anemonen – im malerischen Sommerhausen verzaubert Johanna kahle Gärten in duftende Paradiese. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu grossen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Nur zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen ...

    Cover: Das Cover ist sommerlich schön. Besonders bei diesem aktuell tristem Wetter, ist das Cover eine Augenweide und ruft gleich ein inneres Sommergefühl hervor.

    Lieblingszitat: «Die Blüten sehen von Weitem blau aus. Aber wenn man genau hinsieht, sind sie lila und gelb.» Er sah mich an. «Eine optische Täuschung. Ich mag das, wenn man ganz genau hinsehen muss, um den wahren Kern zu erkennen.» (Seite 81)

    Meine Meinung: Das Cover von "Hortensiensommer" ist sommerlich, der Klappentext verspricht viele Blumen und einen romantischen Mann. Alles deutet auf eine locker leichte Sommerlektüre hin. Aber in diesem Roman steckt so viel mehr.

    Im Mittelpunkt steht die Gärtnerin Johanna. Nach einem tragischen Ereignis verlor Johanna ihren Ehemann, ihr Glück und ihre Liebe. Sie ist oft verschlossen, distanziert und verbringt die meiste Zeit in fremden Gärten und nicht in ihrem eigenen. Ganz alleine in ihrem grossen Haus ist sie darauf angewiesen die Einliegerwohnung im Keller zu vermieten. Ihr neuer Mieter ist Philipp. Ein Lehrer, der für seine kleine Tochter nach Sommerhausen gezogen ist.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive von Johanna und Philipp erzählt. Während Johanna sich sehr distanziert verhält und damit auch eine gewissen Distanz zum Leser hält, bringt Philipp sehr viel Wärme in die Geschichte. Er ist sehr sympathisch, romantisch und verständnisvoll. Langsam bringt er Johannas Mauer zum Bröckeln. Doch als Johanna seiner Tochter begegnet, wendet sie sich erschrocken von den beiden ab.

    Der Grund für Johannas Reaktion ist sehr traurig. Besonders zum Ende hin konnte mich die Geschichte sehr berühren. Man spürt Johannas Verlust, ihre Ängste, ihre Schuldgefühle, ihre Trauer. Als Philipp hinter ihr Geheimnis kommt, bringen er und seine kleine Tochter Johanna nach und nach dazu sich mit den Ereignissen der Vergangenheit zu beschäftigen. Er zeigt ihr, dass Verdrängen nicht die Lösung ist und man sich seiner Vergangenheit stellen muss, um damit leben zu können. Er zeigt ihr einen neuen Weg und langsam findet Johanna neuen Mut. Die Entwicklungen und auch die Liebesgeschichte entstehen sehr langsam. Eine schnelle Entwicklung hätte auch nicht zu diesem Buch gepasst. Nur anfangs war mir die Geschichte deshalb zu oberflächlich, da oft nur Alltagserlebnisse der beiden geschildert werden.

    Fazit: Auf den erste Blick scheint "Hortensiensommer" eine lockere Sommerlektüre zu sein, auf den zweiten Blick beinhaltet dieses Buch aber eine berührende, tiefsinnige Geschichte, die mir viele Tränen entlocken konnte. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 26.04.2018

    Als Buch bewertet

    Johanna kann aus jedem Stückchen Land einen Garten zaubern. Nur die Öde in ihrem Leben kann sie nicht vertreiben. Ihr eigener Garten ist da auch ein Spiegelbild. Nun hat sie ihre Einliegerwohnung vermietet, an einen Berliner Lehrer, der nach Franken versetzt wurde. Fast alles ist ihm gestattet, nur kein Betreten des Gartens. Selbst wenn er nur seinen Liegestuhl ein wenig in die Sonne schiebt, wird Johanna unerbittlich. Aber langsam findet sie ihren Mieter immer sympathischer. Die Abende bei einem Glas Wein auf der Terrasse werden zu einem Fixpunkt des Tages für die unglückliche Johanna. Seit sie erfahren hat, dass die Frau ihres Ex-Mannes schwanger ist, ist ihr Seelenleben in Aufruhr.

    Die Tragödie in Johannas Leben hat sie sehr gut zwischen Blumen und Pflanzen versteckt und dass mit Philipp, ihrem neuen Mieter vielleicht ein neues Glück möglich sein könnte, will sie aber nicht wahrhaben.

    Ganz besonders die erste Hälfte des Romans hat mir gut gefallen, Johanna, die mobile Gartenfee mit ihrem reichen botanischen Wissen und ihren Macken ist warmherzig geschildert und die Figuren sind samt und sonders liebenswert und sympathisch. Der Sprachstil ist leicht und unterhaltsam, es macht Spass die Frühlings- und Sommertage in Würzburg zu verbringen. Die Landschaftsbeschreibung ist schön eingebettet.

    Doch je mehr sich Johannas Lebenstragödie enthüllt, umso larmoyanter wirkt die Figur. Immer wieder dachte ich: Dramaqueen! Da gab es nur ein Ich – und kein Eingehen auf andere Menschen. Hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen. Diesen Sympathieverlust hat Johanna bei mir nicht mehr ganz aufholen können.
    Natürlich gibt es ein Happy End, einen wirklich schönen und fast idyllischen Schluss, damit hat mich der Roman dann doch wieder etwas versöhnt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenkobold, 02.04.2018

    Als Buch bewertet

    Eindrucksvoll und wunderschön
    Hortensiensommer ist nach „Novemberschokolade“ der zweite Roman von Ulrike Sosnitza, den ich gelesen habe.
    Johanna, die Protagonistin des Romans lebt in Sommerhausen in selbst gewählter Einsamkeit nach einem schweren Schicksalsschlag sehr ruhig und zurückgezogen in einem grossen Haus mit Garten. Sie übt ihre „Berufung“ als „Gartenfee“ Gärten von Kunden zu pflegen mit grosser Leidenschaft aus und vermietet ihre Einliegerwohnung in dem Haus nach schlechten Erfahrungen eher widerwillig an einen Lehrer, Philipp, doch sie braucht die Mieteinnahmen. Rasch erkennt Philipp, dass Johanna ein Geheimnis hat, doch welch schwere Bürde sie mit sich trägt, bleibt ihm erstmal verborgen…denn Johanna freundet sich nach abendlichen Vorlesestunden ganz zaghaft mit Philipp an und zieht sich abrupt zurück, als Philipp endlich gerichtlich das Besuchsrecht für seine kleine Tochter Klara erstreiten kann…
    Genauso wie schon er erste Roman von Ulrike Sosnitza hat mich der Roman von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und mich mit seiner flüssigen, leichten Schreibweise begeistert. Spannung von der ersten Seite, obwohl das Thema des Romans kein leichtes Thema ist. Die Autorin beschreibt die Gefühle der Protagonistin Johanna sehr berührend und nachvollziehbar, aber auch Philipps Gedanken und Gefühlswelt sehr eindrucksvoll. Die Nebencharaktere sind authentisch und ehrlich und der Roman nimmt seinen Leser gefangen. Durch verschiedene Erzählperspektiven gewinnt der Roman an Tiefe und Ausdrucksstärke, der Leser kann sich sowohl in Johannas als auch in Philipps Gedankenwelt sehr gut hineinversetzen und darin versinken. Es flossen Tränen bei verschiedenen Passagen und die kleine Klara mit ihrer unbekümmerten kindlichen Ausdrucksweise, die ebenfalls sehr gut eingefangen wurde, lockert auf.
    Ich habe bei diesem Roman eine tiefe Verbundenheit mit Johanna gespürt und von mir bekommt dieser Roman eine klare Leseempfehlung, denn bei allem, was uns widerfährt, wird für jeden irgendwann wieder die Sonne scheinen und das ist die Botschaft dieser wundervollen Erzählung.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 05.04.2018

    Als Buch bewertet

    Verschlossene Türen

    Ein Garten kann eine Welt für sich werden, dabei ist ganz gleich, ob dieser Garten gross oder klein ist. (Hugo von Hoffmannsthal)

    Der Roman "Hortensiensommer" von Ulrike Sosnitza erzählt von Johanna, einer passionierten Gärtnerin, die von ihren dankbaren Kunden häufig als "Blumenflüsterin" bezeichnet wird. Sie lassen sich von ihr im malerischen Sommerhausen die kahlen Gärten in duftende Paradiese verwandeln. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu grossen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen

    Das Cover lockt jeden Betrachter auf eine falsche Fährte. Denn unser Blick richtet sich auf eine Tüte mit saftigen Kirschen und ein Schälchen, auf dem ein köstliches Himbeer-Eis mit frischen Früchten dekorativ angerichtet ist. Auch die leuchtend blaue Hortensie, die man - halb verdeckt von einem hübschen Anhänger, der den eingängigen Titel des Buches in Szene setzt - im Hintergrund erkennen kann, suggeriert einen leichten, unterhaltsamen Roman, den man an einem lauschigen Plätzchen in seinem eigenen Garten geniessen sollte. Tatsächlich besitzt dieses Buch wesentlich mehr Tiefe.

    Der Roman spielt im malerischen Sommerhausen, einem idyllisch anmutenden fränkischen Weindorf wie aus dem Bilderbuch, und atmet viel Lokalkolorit. Das Geschehen wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive der zwei Protagonisten Johanna und Philipp erzählt, deren Lebensweg sich durch einen Mietvertrag kreuzt. Literarisch gesehen, ist diese Vorgehensweise ein bewährter Schachzug, denn er lässt den Leser tief in die Gedanken- und Gefühlswelt der handelnden Personen eintauchen.

    Philipp ist ein engagierter, naturverbundener Lehrer, der sich rührend um seine kleine Tochter aus einer gescheiterten Beziehung kümmert. Auch seiner verschlossen wirkenden Vermieterin begegnet er mit viel Einfühlungsvermögen und legt eine schier unendliche Geduld an den Tag. Durch dieses vorbildliche Verhalten zieht er alle Sympathien auf sich und sammelt laufend Pluspunkte.

    Ganz im Gegensatz zu Johanna, die es sich selbst und allen anderen nicht gerade leicht macht. Als Gärtnerin verfügt sie über ein grosses Fachwissen, und sie hat sich nach der Trennung von ihrem Mann als eine "mobile Gartenfee" selbständig gemacht. Menschlich gesehen ist sie sehr unglücklich. Denn sie hat ein schweres Trauma erlitten und ist in einer Depression gefangen, aus der sie sich selbst nicht befreien kann.

    Im Laufe des Geschehens erleben wir ein wahres Wechselbad der Gefühle. Vor allem mit Johanna empfindet man grosses Mitleid. Als die Wahrheit ans Licht kommt, begreift man ihren tiefen Schmerz und kann ihre Reaktionen nachvollziehen, aber hin und wieder möchte man sie kräftig durchschütteln, weil sie in ihrer (berechtigten) Trauer zu heftig reagiert, nur sich selbst sieht und alle anderen Menschen, die es mit ihr gut meinen und ihr helfen wollen, vor den Kopf stösst.

    Mich hat dieses bewegende, einfühlsam geschriebene Buch von Ulrike Sosnitza sehr beeindruckt. Gern vergebe ich 4 Sterne für einen anrührenden, melancholisch stimmenden Roman über Verlust und Trauer, Hoffnung und Liebe.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 18.04.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Hortensiensommer, von Ulrike Sosnitza

    Cover:
    Schön gestaltet und passend zur Geschichte.

    Inhalt:
    Johanna verzaubert kahle Gärten in duftende Paradiese. Nur ihren eigenen Garten vernachlässigt sie seit eine tragische Ereignis.
    Sie wohnt alleine in einem viel zu grossen Haus und vermietet die Einliegerwohnung. Mit ihrem neuen Mieter Philipp freundet sie sich nur zögernd an, doch langsam schleicht sich die Liebe in ihr einsames Herz.
    Dann erklingt Kinderlachen im Garten. Entsetzt flüchtet Johanna und kündigt Philipp auf der Stelle.
    Es dauert etwas bis Philipp den Grund dafür herausbekommt, aber dann gibt er Johanna nicht so einfach auf.

    Meine Meinung:
    Eine tragisch, bitter-süsse Geschichte, die sehr behutsam und voller Einfühlungsvermögen erzählt wird.
    Johanna hat ein wirklich tragisches Erlebnis zu verkraften und findet nicht den Weg in die Zukunft zu schauen und einen Neubeginn zu wagen. Es fällt ihr schwer in die Zukunft zu schauen, bzw. hat sie das Gefühl, keine Zukunft mehr zu haben. Ihr persönliches Drama hat für sie alles eingefroren.
    Es ist schön mitzuerleben wie Philipp (und eine weitere Person) so ganz langsam ihren Panzer, den Johanna um sich errichtet hat, zu knacken und ihr Stück für Stück unter die Haut zu kriechen.

    Autorin:
    Ulrike Sosnitza, geb. 1965 in Darmstadt liebt ihren Garten. Die frühere Bibliothekarin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg.

    Mein Fazit:
    Eine Geschichte die zeigt, wie schwer es ist, aus einer tiefen Trauer und einer Isolation, die man sich selber geschaffen hat, wieder herauszufinden.
    Keine leichte Sommerlektüre, aber sehr behutsam und emotional erzählt.
    Von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 18.04.2018

    Als Buch bewertet

    Hortensiensommer, von Ulrike Sosnitza

    Cover:
    Schön gestaltet und passend zur Geschichte.

    Inhalt:
    Johanna verzaubert kahle Gärten in duftende Paradiese. Nur ihren eigenen Garten vernachlässigt sie seit eine tragische Ereignis.
    Sie wohnt alleine in einem viel zu grossen Haus und vermietet die Einliegerwohnung. Mit ihrem neuen Mieter Philipp freundet sie sich nur zögernd an, doch langsam schleicht sich die Liebe in ihr einsames Herz.
    Dann erklingt Kinderlachen im Garten. Entsetzt flüchtet Johanna und kündigt Philipp auf der Stelle.
    Es dauert etwas bis Philipp den Grund dafür herausbekommt, aber dann gibt er Johanna nicht so einfach auf.

    Meine Meinung:
    Eine tragisch, bitter-süsse Geschichte, die sehr behutsam und voller Einfühlungsvermögen erzählt wird.
    Johanna hat ein wirklich tragisches Erlebnis zu verkraften und findet nicht den Weg in die Zukunft zu schauen und einen Neubeginn zu wagen. Es fällt ihr schwer in die Zukunft zu schauen, bzw. hat sie das Gefühl, keine Zukunft mehr zu haben. Ihr persönliches Drama hat für sie alles eingefroren.
    Es ist schön mitzuerleben wie Philipp (und eine weitere Person) so ganz langsam ihren Panzer, den Johanna um sich errichtet hat, zu knacken und ihr Stück für Stück unter die Haut zu kriechen.

    Autorin:
    Ulrike Sosnitza, geb. 1965 in Darmstadt liebt ihren Garten. Die frühere Bibliothekarin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg.

    Mein Fazit:
    Eine Geschichte die zeigt, wie schwer es ist, aus einer tiefen Trauer und einer Isolation, die man sich selber geschaffen hat, wieder herauszufinden.
    Keine leichte Sommerlektüre, aber sehr behutsam und emotional erzählt.
    Von mir 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 10.04.2018

    Als Buch bewertet

    Zu viel Drama, zu wenig Gefühl

    Johanna lebt seit ihrer Scheidung allein in dem grossen Haus am Hang, darum vermietet sie die Einliegerwohnung. Eine der Mietbedingungen ist, dass der Mieter den riesigen Garten nicht betreten darf – Mathelehrer Philipp schreckt das nicht ab. Er hat sich schon beim Besichtigungstermin in Johanna verguckt, auch wenn sie immer traurig und abweisend wirkt: „Ich mag das, wenn man hinsehen muss, um den wahren Kern zu erkennen.“ (S. 81)
    Obwohl Johanna ihm immer wieder klar macht, dass sie keinen über das Notwendigste hinausgehenden Kontakt mit ihm will, schafft er es irgendwann, ihren Panzer zu knacken – sie kommen sich näher. Doch als sie kurz darauf erfährt, dass Philipp geschieden ist und seine kleine Tochter von nun an regelmässig bei ihm leben wird, kündigt sie ihm.

    Ich kannte Ulrike Sonsitzas Schreibstil bereits durch ihr Buch „Novemberschokolade“ und hatte mir ein inhaltlich ähnliches Buch erhofft, aber leider konnte mich „Hortensiensommer“ nicht überzeugen.
    Johanna war mir zu wehleidig und egozentrisch – ja, sie hat einen schlimmen Verlust erlitten, aber nicht nur sie. Trotzdem tut sie so, als liege alles Leid der Welt auf ihren Schultern und merkt nicht, dass z.B. auch Philipp, ihr Ex-Mann oder ihre Schwester Probleme und Sorgen haben. Die anderen machen es ihr aber auch (zu) leicht – wirklich jeder nimmt Rücksicht auf sie. Selbst Philipp, der gar nicht weiss, worum es eigentlich geht. Egal was Johanna sagt oder tut – ihr Gegenüber hält still, bietet nie Paroli und nie, wirklich nie, darf „ES“ angesprochen werden.
    Auch Philipp hat mich nicht völlig überzeugt. Er ist zu schnell unsterblich verliebt und sieht zu lange über ihre sämtlichen Fehler und Unfreundlichkeiten hinweg. Einem realen Mann wären doch zumindest mal leise Zweifel gekommen oder?
    Zwar waren mir Johanna und Phillip zu eindimensional und oberflächlich, dafür fand ich Johannas Schwester und deren Mann sehr gelungen und glaubhaft. Sie stecken immer zurück, damit Johannas Trauma ja nicht wieder aufgewühlt wird und versuchen sie behutsam ins Leben zurückzuholen.

    Was mich ebenfalls etwas gestört hat, war der sehr langatmige und weitschweifige Einstieg ins eigentliche Thema des Buches. Johannas Trauma wird in der ersten Hälfte immer wieder angedeutet, dadurch ist die „Überraschung“ weg, als es dann raus kommt. Auch das ewige Hin- und Her, ob sie Philipp nun mag oder nicht und sich mit ihm einlässt, war mir zu viel „Drama“.

    Das Ende und das tolle Setting haben mich dann wieder etwas mit dem Buch versöhnt. Den Handlungsort Sommerhausen gibt es wirklich, er scheint malerisch gelegen zu sein, und auch die beschriebenen Pflanzen und Gärten trugen viel zum Flair des Buches bei.

    Mein Fazit: Der Spagat zwischen behutsamer Liebesgeschichte und dem Aufarbeiten eines Traumes ist der Autorin in meinen Augen leider nicht gelungen.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 28.03.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn einen Trauer einsam und blind macht, noch vier Sterne

    Johanna ist als mobile Gartenfee unterwegs und verwandelt kahle Gärten in duftende Paradiese, eine Arbeit, die sie erfüllt und in die sie sich flüchten kann. Mit sich selbst ist sie allerdings alles andere als im Reinen. Aus finanziellen Gründen muss sie ihre Einliegerwohnung wieder neu vermieten und Philipp, der scheinbar alleinstehende, höfliche Mann mit Hut soll ihr neuer Untermieter werden. Nach und nach bahnt sich eine Art Freundschaft an, für den warmherzigen Philipp vielleicht sogar mehr, für die distanziert, kalte Johanna eher weniger. Ganz vorbei ist es, als Philipp, der allen Grund hätte zu feiern, dass er seine Tochter Klara endlich wieder in die Arme schliessen kann, mit dieser in Johannas Garten auftaucht. Und das obwohl das Betreten des Gartens für den Mieter ausdrücklich untersagt ist! Johanna kündigt Philipp den Mietvertrag. Völlig vor den Kopf geschlagen, setzt dieser alles daran, Johanna zu verstehen und nicht nur das, er will sie wieder glücklich sehen. „Aber für deine Gärten planst du doch auch, wann was gesät oder geerntet wird. Und für dich selber?“ –„Planen ist etwas für Dummköpfe!“, wird es ihm trotzdem gelingen?

    Die Autorin lässt Philipp und Johanna, die beiden Hauptpersonen abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen, was sie die Leser nah sein lässt und sicher gut gewählt ist. Bei Philipp hat sie dies bei mir, erreicht, bei Johanna leider nicht. Für mich war auch relativ schnell klar, wie sich die Geschichte entwickeln würde. Der lockere Sprachstil liest sich aber äusserst flüssig. Hortensiensommer ist für mich daher ein ideales Buch für den Liegestuhl inmitten des eigenen Gartens, dort kann man sicher ins Träumen kommen. Gut haben mir vor allem Philipps zahlreiche botanischen Vergleiche gefallen. „…wie ein Samen den du in die Erde legst, Manchmal wird eine hundertjährige Eiche draus. Manchmal keimt ein Samen gar nicht.“.

    Philipp, der selbst sein Päckchen zu tragen hat, was ihm das Leben unnötig schwer macht, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist ein toller Mann, geniesst die Natur, ist belesen und seine einfühlsame, rücksichtsvolle Art mit der zudem schier grenzenlosen Geduld, macht ihn zum Traummann schlechthin. Leider konnte Johanna dieses Türchen bei mir nicht öffnen. Auch wenn es wohl kaum ein Schicksal gibt, dass schlimmer ist, habe ich nicht wirklich bis ins Letzte mit ihr fühlen können. Ich habe sie eher als egoistisch und rücksichtslos empfunden, auch wenn sie vielleicht alle Berechtigung dazu haben mag. Zu viele verletzende und unüberlegte Gedanken, Äusserungen und ihr Verhalten, konnte ich, warum auch immer, für mich einfach nicht gerade rücken. Die Nebendarsteller sind gelungen dargestellt. Die kleine Klara hat mich z.B. ganz oft gerührt, über Herrn Wiedinger, den ich keinem als Kunden wünsche, habe ich mich amüsiert oder über Klaras Mutter Katharina war ich schlicht und einfach nur immer wieder entsetzt.

    Sehr gut hat mir gefallen, dass ich als Gartenfreund beim Lesen immer wieder etwas über Gartenpflege und Pflanzen erfahren habe. So wusste ich z.B. bisher noch nicht, dass aus Christrosen, bzw. der Pflanzen der Familie der Nieswurze, früher Niespulver hergestellt wurde oder wie man bei einem späten Frost die Blüten vor Erfrieren schützen kann.

    Lobend erwähnen möchte ich auch das Lokalkolorit, das wirklich gelungen ist. Ich hatte das Gefühl mit vor Ort zu sein in dem mittelalterlichen Weindorf in Franken und auch die Umgebung konnte ich mir gut vorstellen.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beate S., 05.04.2018

    Als Buch bewertet

    Hortensiensommer von Ulrike Sosnitza

    Inhaltsangabe/Klappentext:

    In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln


    Ihre Kunden nennen Johanna eine „Blumenflüsterin“ und lassen sich von ihr im malerischen Sommerhausen die kahlen Gärten in duftende Paradiese verwandeln. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu grossen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen.


    Meine Meinung:


    Für mich war „Hortensiensommer“ das erste Buch welches ich von der Autorin gelesen habe, mit Sicherheit jedoch nicht das Letzte.


    Das Cover des Buches hat mich gleich in den Bann gezogen, es wirkt so schön sommerlich. Nimmt man es in die Hand spürt man das es „geriffelt“ ist und das ist dann direkt nochmals so ein kleines Highlight. Die Farben sind wunderbar aufeinander abgestimmt und es passt auch zur Inhaltsangabe. Beim Lesen der Inhaltsangabe war für mich gleich klar das es nicht nur ein sommerlicher Liebesroman sein würde, dennoch war ich total überrascht wie sehr das Buch in die Tiefe geht.

    Der Schreibstil war flüssig und Ulrike Sosnitza hat es nicht nur geschafft mir ein Bild von Johannas Garten vor Augen zu zaubern, sondern auch die Düfte der einzelnen Blumen kamen bei mir auf.


    Die Charaktere fand ich durchweg sympathisch, alle hatten ihre Ecken und Kanten und man spürte wie das tragische Ereignis aus der Vergangenheit wie eine dunkle Wolke über Johanna, ihrer Familie aber auch ihrem Freundeskreis schwebte. Man spürt von Anfang an das etwas schreckliches passiert sein muss, etwas das Johanna komplett aus ihren Gedanken verdrängt hat und über das keiner spricht – keine Frage also das die Vergangenheit die Gegenwart bestimmt und das jeder auf seine Art und Weise noch darunter leidet. Alle haben diesen einen Tag verdrängt, aber nicht einer hat ihn verarbeitet.

    Johanna lebt alleine in einem grossen Häuschen mit wundervollem Garten. Man spürt wie sehr sie beides liebt und um weiterhin hier leben zu können muss sie die Einliegerwohnung vermieten. Behutsam schaut sie sich die potentiellen Mieter an, letztendlich entscheidet sie sich für Philipp, einen alleinstehenden Lehrer. Philipp spürt vom ersten Moment an die Traurigkeit die seine Vermieterin umgibt und er schafft es das Vertrauen seiner Vermieterin zu gewinnen. Die beiden freunden sich langsam an und man spürt das Johanna wieder etwas in ihrem Leben hat über das sie sich freuen kann. Es ist wunderschön zu lesen wie die beiden miteinander umgehen und wie sie sich immer näher kommen. Alles könnte so schön sein, bis zu dem Tag an dem Philipps kleine Tochter zum ersten Mal bei ihm sein darf und damit die Vergangenheit bei Johanna und damit der alte Schmerz wieder hochkommt.


    Die vierjährige Klara ist ein richtiger Sonnenschein und wie Kinder so sind schafft sie sich Zutritt in Johannas Herzen. Sie erreicht das was andere viele Jahre vergeblich probiert haben und irgendwann dann aufgegeben haben. Durch Klara werden viele Erinnerungen wieder wach, die Vergangenheit wühlt sich nach oben. Für Johanna beginnt eine schmerzvolle Zeit es ist als wäre die Zeit stehen geblieben, aber die Zeit dreht sich weiter dafür sorgt schon Klara mit ihrer kindlichen Art. Sie fügt Johanna Schmerz zu, aber sie sorgt auch dafür das die Wunden zu heilen beginnen. Für Johanna ist die kleine Klara ein Segen, aber das kann sie in dem Moment noch nicht verstehen.


    Eine bewegende Geschichte bei der erst so nach und nach klar wird was damals wirklich passiert ist. Eine unendliche Traurigkeit umgibt das Buch, aber immer wieder blinzelt die Sonne durch und die Traurigkeit weicht. Wird Klara das Herz von Johanna erweichen können, wird sie es schaffen das Johanna mit der Vergangenheit abschliesst, das sie nicht nur die traurigen sondern auch die schönen Momente zulässt und in ein neues Leben startet. Mir ist Johanna unheimlich ans Herz gewachsen und ich wünschte mir so sehr das sie einen Weg findet um mit der traurigen Vergangenheit abzuschliessen damit sie die schönen Seiten des Lebens wieder geniessen kann. Es war wahnsinnig berührend zu lesen wie sie sich nach diesem tragischen Ereignis eingeigelt hat, aber auch wie sehr ihre gesamte Familie ebenso darunter gelitten hat. Es wurde nie über diesen einen Tag gesprochen, alle haben geschwiegen weil sie dachten sie helfen Johanna damit.

    Ganz toll fand ich auch das man hin und wieder aus Philipps Sicht lesen konnte. Er spürt zwar die Traurigkeit die Johanna umgibt, aber er hat keine Ahnung warum das so ist. Auch ihm hat das Leben übel mitgespielt und es war kein Zufall das er sich eine Wohnung fern der Heimat gesucht hat, nur lagen bei ihm die Dinge etwas anders er konnte um das Wichtigste in seinem Leben kämpfen. Er versuchte sich in Johanna reinzuversetzen, versuchte ihrem Leid auf den Grund zu gehen, aber das war gar nicht so einfach weil alle "Quellen" loyal zu Johanna standen. Mir ging immerzu die Frage durch den Kopf ob er Johannas "Mauern" durchbrechen könnte und sie zum Reden bewegen konnte. Lange Zeit sah es düster aus, mit dem Einzug von Klara veränderte sich einiges - man spürte das Johanna ihm viel bedeutete, das sie den Weg in sein Herz gefunden hat, aber er konnte nicht verstehen warum sie sein Kind nicht liebhaben konnte.

    Es ist schwer in Worte zu fassen was mir beim Lesen des Buches durch den Kopf gegangen ist, in jedem Falle hat mich die Geschichte unheimlich bewegt und mich auch nicht mehr losgelassen. Die Traurigkeit kam bei mir an, aber ich spürte auch wie sich mit dem Auftauchen der kleinen Klara etwas bewegte.


    Mein Fazit:


    Es gab viele traurige Momente in dieser Geschichte, aber auch ganz viele schöne und welche die mir ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten, ich hatte Bilder vor Augen und Düfte in der Nase. Die Mischung war genial und ich kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen.


    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 08.05.2018

    Als Buch bewertet

    "Hortensiensommer" ist nun nach "Novemberschokolade" das zweite Buch, das ich von der Autorinn Ulrike Sosnitza gelesen habe. Ich war schon von Novemberschokolade begeistert, aber ihr neues Buch hat mich wirklich bis in die Seele berührt. In ihrer Geschichte entführt uns die Autorin in die fränkische Kleinstadt Sommerhausen und hier habe ich mich sofort heimisch gefühlt.

    Aber nun zur Geschichte: Johanna ist als mobile Gartenfee unterwegs. Immer wieder verzaubert sie mit Schneerosen, Taglilien oder Anemonen in dem malerischen Sommerhausen viele Gärten. Unter ihren Händen entstehenn zauberhafte Paradiese, die zum Verweilen einladen. Doch Johanna ist einsam, sie lebt in einem viel zu grossen Haus. Daher vermietet sie ihre Einliegerwohnung. Sie ist wieder mal auf der Suche nach einem neuen Mieter und ihre Wahl fällt auf Philipp, dem Mann mit dem Panamahut. Der einfühlsame Philipp fängt gerade an, Johannas einsames Herz zu erobern. Da erschallt eines Tages Kinderlachen in ihrem Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor. Entsetzt flüchtet Johanna, sie mag keine Kinder und kann kein Kinderlachen ertragen. Philipp ist ratlos, doch als er den wahren Grund erfährt, setzt er alles daran Johanna ihre Lebensfreude zurückzugeben.

    Noch nach Beendigung des Buches habe ich Tränen in den Augen, so sehr hat mich diese hoch emotionale Geschichte berührt. Die Autorin hat einfach einen Schreibstil, der zu Herzen geht und der den Leser tief in die Geschichte eintauchen lässt. Wenn ich die Augen schliesse, befinde ich mich in Sommerhausen. Ich beobachte Johanna bei ihrer Arbeit, die sie über alles liebt. Ich bewundere die traumhaften Gärten, die nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Wohlfühlen gemacht sind. Noch jetzt sehe ich all die Farbenpracht vor mir und habe herrliche Blumendüfte in meiner Nase. Aber dann ist da Johannas Traurigkeit, die förmlich zu spüren ist. Obwohl sie von liebevollen Menschen umgeben ist, lebt sie in einer dunklen Welt. Ein grausamer Schicksalschlag hat Johanna jede Lebensfreude genommen. Doch dann taucht Philipp auf. Ein herzensguter Mensch, die in kleinen Schritten versucht, Johanna aus ihrem dunklen Loch zu ziehen. Ich habe mich über jeden Fortschritt gefreut, den Johanna gemacht hat, denn ich kann sie vollkommen verstehen. Und ich habe mir von Herzen gewünscht, dass Philipp wieder ein Lächeln auf Johannas Gesicht zaubern kann.

    Für mich ein absolutes Lesehighlight, das mich wirklich total berührt hat. Die Geschichte lässt mich auch nach Beendigung des Buches einfach nicht los. Gefreut habe ich mich über die kleinen Gartentipps, die eine oder andere Blume werde ich mir auch für meinen Garten besorgen. Das Cover gefällt mir auch sehr gut, es verströmt für mich Hoffnung. Gerne vergebe ich für dieses Traumbuch 5 Sterne und freue mich schon auf den nächsten Roman der Autorin

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 14.04.2018

    Als Buch bewertet

    Johanna ist Gärtnerin im beschaulichen Sommerhausen. Sie entwirft die schönsten Gärten. Nur für ihren eigenen Garten hat sie irgendwie nicht die Musse. Sie lebt alleine in einem grossen Haus, doch das scheint ihr nichts auszumachen. Sie mag es zurückgezogen zu leben. Dann zieht der Mathelehrer Philipp in die Einliegerwohnung, der Mann mit dem Panamahut. Johanna spürt Schmetterlinge in ihrem Bauch, ein Gefühl, dass sie sehr lange Zeit nicht zugelassen hat.

    Obwohl sie ihm erst verboten hat, ihren Garten zu betreten, lässt sie es zu, dass er ihr genau dort jeden Abend eine Geschichte vorliest. Schnell wird klar, dass Johanna sich in ihren Mieter verliebt hat, doch kann sie sich wirklich auf eine Beziehung einlassen?

    Als Philipp ihr eines Tages seine vierjährige Tochter Klara vorstellt, bekommt sie eine Panikattacke und flüchtet. Johanna erträgt keine kleinen Kinder in ihrer Nähe, doch warum ist das so? Ganz behutsam und sehr liebevoll versucht Philipp hinter das tragische Geheimnis zu kommen und Johanna wieder zum Lächeln zu bringen.

    "Hortensiensommer" - beim Anblick des Covers denkt man an einen leichten Sommerroman, doch dieser Roman ist so viel mehr als das. Er ist anders. Er ist viel schöner, als erwartet. Es ist eine sehr bewegende, sehr gefühlvolle Geschichte, die mich im letzten Drittel ständig weinen liess. Ulrike Sosnitza verpackt Johannas Geschichte in ein liebevolles, warmherziges Buch, so schön geschrieben, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.

    Johanna erscheint dem Leser vielleicht erst etwas merkwürdig, seltsam, doch wie würde man selbst sein an ihrer Stelle? Sie, die dieses unerträglich furchtbare Schicksal erleiden musste. Philipp, der Mann mit dem Panamahut, eine Figur, in die man sich selbst sofort verliebt. Auch die kleine Klara ist so ein liebenswertes Geschöpf. Ihre neugierige Art, mit der sie auf die Menschen zugeht - einfach bezaubernd!

    "Hortensiensommer" - unendlich traurig und herzzerreissend schön!

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    peedee, 31.03.2018

    Als Buch bewertet

    Emotionen aller Art

    Johanna ist die „Gartenfee“ – sie plant, erstellt und pflegt Gärten und verwandelt karge Landschaften in duftende Paradiese. Doch der private Garten ist eher verwahrlost – wieso? Sie wohnt alleine in einem zu grossen Haus und vermietet daher die Einliegerwohnung an den Lehrer Philipp. Sie freunden sich an, aber plötzlich ist alles vorbei, denn Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter Klara vor. Johanna flüchtet. Was ist passiert?

    Erster Eindruck: Ein schönes Cover mit Kirschen, Eis und Hortensien (ich liebe Hortensien); zusammen mit dem Buchtitel erwarte ich eine sommerlich-leichte Lektüre.

    Die Geschichte wird abwechselnd aus Johannas und aus Philipps Sicht erzählt.
    Johanna, die Gärtnerin, ist mir sympathisch, hat aber Trauriges an sich. Was hat sie erlebt? Warum ist die Beziehung zu Christopher auseinandergegangen? Wieso hat sie ihr Haar mit der Nagelschere abgeschnitten? Philipp, der Mathe-Lehrer und neue Mieter, mag ich. Obwohl in seinem Mietvertrag steht, dass der Garten tabu ist, schleicht er sich heimlich dahin, da von seiner Terrasse, die Johanna mit einem Sichtschutz vermacht hat, fast nichts zu sehen ist. Philipp ist mitten in einem Scheidungsprozess. Johanna und Philipp freunden sich langsam an und sie erlaubt ihm, sich nun offiziell in den Garten zu setzen. Ich musste schmunzeln, als Philipp durch das Dorf schlendert und alle – ausser Touristen natürlich – ihn schräg beäugen. Es ist eben ein kleines Dorf und man kennt sich… Philipp beginnt, Johanna vorzulesen – eine schöne Vorstellung. Wenn jemand gut vorlesen kann (auch gut intoniert), dann finde ich das sehr schön. Mir gefällt es, gemeinsam eine Geschichte zu erleben.
    Von den Nebenfiguren hat mir Franziska, Johannas Schwester, am besten gefallen.

    Ich habe mir einige schöne Passagen markiert, die ich aber hier nicht wiedergeben kann, ohne zu spoilern.

    Für mich war es das zweite Buch der Autorin (nach „Novemberschokolade“) und es hat mir sehr gefallen. Die Geschichte über Verlust, Trauer, Hoffnung und Familie hat sich flüssig lesen lassen, auch wenn sie emotional zuweilen eine grosse Herausforderung war. Mit Johanna, so leid sie mir auch tat, hatte ich zuweilen Mühe – ihre sprunghaften Launen waren schon für mich als Leserin schwierig… wie musste es da erst ihrem Umfeld ergehen? Abschliessend muss ich noch meinen ersten Eindruck zum Cover und Buchtitel etwas revidieren: Es war so ganz und gar nicht sommerlich-leicht – im Nachhinein erscheinen mir daher Cover und Titel (obwohl beide sehr schön) nicht optimal zur Geschichte passend. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich schon auf das nächste Buch von Ulrike Sosnitza.

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