20% Rabatt auf den tolino Epos 3!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 87276887

Buch (Kartoniert) Fr. 18.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 28.09.2017

    Als Buch bewertet

    Giftzwerg, ein echter Freisal aus Bernd Mannhardts spitzer Feder eben

    Bernd Mannhardt ist für mich ein Garant für gute Bücher und ganz besonders von seiner Krimireihe um den knauzigen, übergewichtigen Kriminalhauptkommissar bin ich von Anfang an ein richtiger Fan. Ich habe „Giftzwerg“ in kürzester Zeit verschlungen, fast schon leider, denn nun muss ich mich wieder bis zum nächsten Fall gedulden.

    Inzwischen schon acht Kilo leichter will Freisal sich mit dem Joggen versuchen, doch aus der Laufbandanalyse für den perfekten Schuh wird erst einmal nichts. In der Laubenkolonie an der Lehrter Strasse liegt laut einem anonymen Anruf der Dauerstänker Horst Kessler erdrosselt in seiner Hütte. Freisal und Gutzeit machen sich sofort auf den Weg und während beim Sommerfest des Vereins etwas befremdlich noch „Atemlos“ aus vollem Rohr ertönt, haben die beiden auch schon den richtigen Kleingarten gefunden. Gemocht hatte den Giftzwerg keiner, hat er doch bei jedem das Haar in der Suppe gesucht. Da das Baumhaus für die Kinder zu gross, dort der Hund an die Hecke gemacht oder drüben die Hecke zu hoch. Dreiste Drohungen und Klagen, Motive also unter den Laubenpiepern mehr als genug. Beim Sommerfest ist der Stecker schnell gezogen und so manchem Schimpfer wird nach einem kleinen „Warm up“ auf den Zahn gefühlt. Welcher grüne Daumen hat den Toten auf dem Gewissen, oder gibt es am Ende sogar noch ganz andere Motive?

    Der Fall ist kniffelig und bei einem Giftzwerg wie er im Buche steht, wie der tote Horst Kessler einer war, gibt es Verdächtige mehr als genug. Aber nicht nur das, auch in seiner Vergangenheit ist es mehr als finster. Ich konnte sehr viel kombinieren und bin ganz lange im Dunkeln getappt. Die Auflösung brachten wirklich erst die letzten Seiten und ich habe gebannt gelesen. Dass ich aber so richtig an den Seiten geklebt bin, dafür sorgen einfach Mannhardts Stil samt seinem richtigen Berliner Original Freisal und dessen Kollegin Yasemine Gutzeit.

    Der pointiert, spitze, teils zynische Schreibstil des Autors liest sich locker, leicht und ich bin regelrecht durch den Krimi geflogen. Zahlreiche zänkische Bemerkungen und bissige Dialoge machen das Lesen zum grossen Vergnügen, ganz genau der Humor, wie ich ihn mag. Sprüche wie „Hübsches Tier. Passt zudem in jede Handtasche.“ bei einem Chihuahua oder „Haarschwam? - Klingt wie Fusspilz. Ist das ansteckend?“ beim Betrachten eines Haardutts, kann sich ein Hajo Freisal zum Glück nicht verkneifen. Unzählige Szenen haben mich so richtig zum laut Lachen gebracht. So kann von dem „Kommissär“ schon mal kommen, „Finger weg! Bin ich hier im Geriatriezentrum, oder was?“, wenn ihm der Sportschuhverkäufer vom Laufband helfen will, oder er prahlt mit dem „Geheimrezept. Aus dem Internet“, wenn er seinen sauren Obstsalat an den Mann bringen will. Aber der Autor kann nicht nur witzig, sondern lässt auch immer wieder durchblicken, dass er einfühlsam ebenfalls beherrscht, wenn der Kommissar z.B. an der Trennung von Ehefrau Inge zu knabbern hat, oder ihm die Sorge und die liebe Nachbarin Frau Sorge auch nach einem langen Arbeitstag nicht einfach gedankenlos in seine eigene Wohnung schlappen lässt.

    „Kundenkennwort Fliegengewicht.“, so wie es Hajo Freisal beim Sportschuhkauf wählt, passt zu seinen 88kg bei 1,65 Körpergrösse natürlich perfekt. Hajo ist ein alter Grantler und Geduld ist für ihn ein Fremdwort, aber das Herz hat er genau am rechten Fleck. Mit der pfiffigen Yasemine Gutzeit bildet er ein perfektes Team. Hajos Schule durchlaufen, steht sie ihm in spitzen Sprüchen eigentlich so gut wie nichts mehr nach und es macht ihr riesigen Spass, wenn er sagen muss, „Seine Sie ehrlich Gutzeit. Sie haben sich vor unserem Meeting hier noch schnell eingelesen in die Materie, um mich aber so was von blöd aussehen zu lassen.“ Ein Highlight sind auch immer wieder die Auftritte von Kriminalrat Claus, laut Freisal ein „Wortklauber“ und „Ein ganz Schlauer“, was er wohl ganz richtig einschätzt. Die anderen Nebendarsteller sind ebenfalls toll ausgewählt und gezeichnet. Paschke vom Imbiss will demnächst eine „janz ruhje Kujel schiebn“, der wird nicht nur Freisal so richtig fehlen, sondern auch mir als treuen Leser. Unbedingt erwähnen muss ich auch noch Hajos Nachbarin, die demente Frau Sorge, die mich immer wieder rührt.

    Freisal ermittelt in Berlin und das ist deutlich zu spüren. Da wird z.B. in der Moabiter Markthalle, ganz klar bei Paschkes legendärem Kiezimbiss, Rast eingelegt, und in Dialekt so manche „Vermutung jeäussert“. Gut gefällt mir auch, dass man einiges an Fachwissen erhält.So weiss ich jetzt z.B. über den Einsatz und die Entwicklungen eine Fingerabdruck App Bescheid.

    Alles in allem eine absolute Leseempfehlung und völlig begeisterte fünf Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gertie G., 09.10.2017

    Als Buch bewertet

    Autor Bernd Mannhardt schickt sein kongeniales Ermittler-Duo KHK Hajo Freisal und Yasmine Gutzeit diesmal in eine Kleingartenanlage auf Mördersuche.

    Einer der Pächter ist ermordet worden. Da das Opfer bei niemand beliebt sondern eher allerorts verhasst war, scheint der Fall sonnenklar. Freisal und Gutzeit könnten aus einer Vielzahl von Verdächtigen wählen.

    Doch je mehr sie sich mit den Menschen in der Laubenkolonie beschäftigen, desto undurchsichtiger wird der Fall. Erst als die Vergangenheit des Ermordeten genauer untersucht wird, scheint die Lösung des Falles nah.

    Meine Meinung:

    Mit Freisal und Gutzeit hat der Autor zwei sich herrlich ergänzende Ermittler geschaffen. Der übergewichtige Freisal, der einen "noch nicht Oldtimer" fährt (einen Mazda MX5 Roadster) und Gutzeit, die ein „Susi“ (Suzuki) reitet.

    So unterschiedlich die beiden auch sind, gemeinsam sind sie unschlagbar. Wie ein altes Ehepaar werfen sie sich Stichworte zu wie Volleyballer die Bälle.

    Herrlich sind die Bemühungen Freisals beschrieben mit Gutzeits Unterstützung ein wenig des Übergewichts loszuwerden. So gerät der Kauf von Laufschuhen zu einer amüsanten Angelegenheit.

    Doch nicht nur die Personen sind bis ins letzte Detail liebevoll beschrieben, nein, auch die Umgebung der Tat ist gekonnt in Szene gesetzt. Man stelle sich bitte die Kleingartenanlage bildlich vor, die auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof des Preussischen Mustergefängnis Moabit errichtet wurde. Nein, das ist nicht erfunden. Die gibt es wirklich und hat es zu einem Eintrag in Wikipedia geführt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Beamtenfriedhof

    Die vielen Bonmots zwischen Freisal und Gutzeit sowie die witzigen Sprüche der beiden, finden hoffentlich bald Eingang in ein „Best of Zitate“.

    Ein paar Beispiele gefällig?

    „Kundenkennwort Fliegengewicht“

    „Haarschwamm? - Klingt wie Fusspilz. Ist das ansteckend?“

    "...Keine überhasteten Aktionen, bitte - danke! Das machen vielleicht die Kollegen im Tatort - wir nicht..."

    "...Keine Ahnung, wie wir mal ohne elektronische Post klargekommen sind..." (Das frage ich mich allerdings auch häufig).

    „... wir drehen hier keine Stricke, sondern entflechten Knoten.“

    "Wären wir nicht neugierig, sässen wir immer noch auf einem Baum oder hockten in einer Höhle..."

    Oder der Seitenhieb auf die unendliche Geschichte des neuen Berliner Flughafens:

    "Nichts gegen die SpuSi, aber der Kollege kommt vielleicht ursprünglich vom Brandschutz unseres Super-Flughafens, kann das sein?"

    Fazit:

    Wieder ein fesselnder Kriminalfall mit ganz besonderen Ermittlern. Ein wahrer Genuss ist besonders die "Berliner Schnauze" - bitte mehr davon. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Ich warte mit grosser Ungeduld auf den nächsten Fall für Freisal & Co.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Kerstin B., 30.09.2017

    Als Buch bewertet

    Mir hat auch dieser Krimi von Bernd Mannhardt wieder sehr gut gefallen. Ich bin schon länger Fan von Hajo und Yasemin, weil sie sich u. a. so schöne Dialoge liefern. Ein prima Ermittlerduo mit Ecken und Kanten, viel Herz und Sinn für Humor. Sie passen zusammen wie zwei linke Latschen.
    Die Handlung war echt fesselnd und mit immer neuen Überraschungen gespickt. Man fühlt mit dem Täter, verurteilt das Opfer, obwohl es doch umgekehrt sein müsste. Opfer sind unterm Strich beide, jeder auf seine Art.
    Spannende Unterhaltung, aufgelockert durch mehrere witzige Situationen und Sprüche- so kennen und schätzen wir ihn.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 10.10.2017

    Als eBook bewertet

    "...Keine überhasteten Aktionen...! Das machen vielleicht die Kollegen im Tatort - wir nicht..."

    Kriminalhauptkommissar Freisal möchte etwas für seine Gesundheit tun. Momentan steht er in einem Sportfachgechäft und lässt sich von seine Kollegin, Kriminalkommissarin Yasmine Gutzeit, beim Kauf von Laufschuhen beraten. Doch der Sport muss warten. Yasmine erreicht ein Anruf, dass in eine Kleingartenanlage ein Tote neben einem Rollator und einem mobilen Sauerstoffgerät gefunden wurde.
    Der Autor hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi kreiert. Die Geschichte lässt sich flott lesen. Es war mein erstes Buch mit den beiden Ermittlern. Ich konnte aber der Handlung problemlos folgen.
    Horst Kessler, der Tote, war Pächter des Gartens und in der Anlage als Giftzwerg verschrieen. Jede Kleinigkeit, die nicht den Regeln entsprach, wurde von ihm notiert und gegebenenfalls zur Anzeige gebracht. Dementsprechend gross ist nun die Zahl der Verdächtigen. Da in der Anlage gerade das Sommerfest stattfindet, haben die Kommissare Gelegenheit, die ersten Personen zu vernehmen.
    Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Der Autor verfügt über einen feinen Humor. Das zeigt sich insbesondere in den verschiedenen Sprüchen seines Kommissars. Einen habe ich oben zitiert, ein zweiter darf hier folgen:
    "...Ich habe ja zwei linke Hände. Bin schon beim Einräumen meines Geschirrspülers am Limit..."
    Allerdings nehmen sich Hajo und Yasmine in ihren Dialogen nichts. Sie agieren fast auf Augenhöhe. Deshalb soll auch ein Zitat von Yasmine nicht fehlen:
    „...Sind Sie schon im Jogging - Modus? Dann müssen Sie ganz langsam und locker beginnen, nicht so hastig und angespannt...“
    Beide arbeiten konzentriert und haben einen Blick für Details. Trotz der kleinen Sticheleien herrscht zwischen ihnen eine angenehme Atmosphäre. In der Kleingartenanlage präsentiert mir der Autor die unterschiedlichsten Protagonisten, wie es eben im Leben so ist. Dem einen rutscht bei seinem Sohn schnell die Hand aus, der zweite möchte seine Laube zur Dauerwohnung umbauen und ein dritter hat für die Kinder ein Baumhaus errichtet, das etwas grösser als erlaubt ist. Alle sind auf Kessler nicht gut zu sprechen. Auf die Polizei allerdings auch nicht, weshalb Hajo erst ziemlich deutlich werden muss. Das sind aber noch nicht alle Geheimnisse, die sich in der Kleingartenanlage auftun. Gut beschrieben wird die Anlage, die sich zum Teil auf einem alten Friedhof befindet. Hier gewährt mir der Autor einen Blick in die Berliner Geschichte. Es fallen Namen wie Wilhelm Vogt und Klaus Bonhoeffer. Ab und an ist in die Handlung gekonnt Faktenwissen eingelagert. So erfahre ich einiges über die Beschaffenheit von Papier und das Berliner Hansaviertel.
    Gut gefallen hat mir, dass Hajo ebenfalls seine weiche Seite zeigen darf. Er kümmert sich um eine ältere Dame im Haus, die zunehmend an Demenz leidet.
    Da ich als Leser immer über den gleichen Wissensstand wie die Kriminalisten verfüge, kann ich schön mit raten und gehe natürlich auch jeden Irrweg mit.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Am Ende bleibt keine Frage offen. Der Fall wurde konsequent logisch durchkonstruiert. Der feine Humor, der die Handlung durchzieht, macht das Lesen zum Vergnügen. Über den verfügt übrigens auch Claus, Hajos Vorgesetzter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein