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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 02.09.2023

    Die 15-jährige Margarita lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater Avi in Berlin, die Mutter hat sie verlassen, als Margarita noch ganz klein war. Avi ist strenggläubiger Jude und Kantor in einer jüdischen Gemeinde. Wie jedes Jahr verbringt Margarita den Sommer bei ihren Grosseltern mütterlicherseits in Chicago. Früher hat ihr das gefallen, heute langweilt sie sich. Als ihre Grossmutter den Vorschlag macht, Margarita könnte ihre Mutter Marsha in Jerusalem besuchen, wo diese einen Lehrauftrag angenommen hat, weigert sich Margarita zunächst. Schliesslich hat sie ihre Mutter seit 13 Jahren nicht mehr gesehen und auch sonst keinen Kontakt zu ihr gehabt.
    Trotz grosser Bedenken fliegt sie. Nach anfänglichen Problemen und Missverständnissen, bei denen Marsha gleich ihre Unzuverlässigkeit beweist, reisen die beiden durch Israel, mal keimt so etwas wie Zuneigung auf, dann streiten sie sich wieder, dass die Fetzen fliegen. Das Ganze kulminiert darin, dass Margarita abhaut und damit Mutter, Vater und Grosseltern in Panik versetzt und Avi ebenfalls nach Israel fliegt.
    Ich wollte dieses Buch gern lesen, um etwas über den jüdischen Glauben zu erfahren. In der Tat nimmt die Beschreibung der vielfältigen Rituale einen grossen Platz in diesem Roman ein. Das lückenhafte Glossar hebräischer Begriffe war zum Verständnis nur bedingt hilfreich. Die Vielzahl an nicht erklärten und oft auch aus dem Zusammenhang nicht hervorgehenden Begriffe ist meine grösste Kritik an diesem Roman.
    Den Deutschenhass, dem Margarita in Israel ausgesetzt ist, fand ich schlimm. Was kann eine Fünfzehnjährige für den Holocaust? Auch Avi, der sich bewusst für ein Leben in Deutschland entschieden hat, steht Deutschland sehr kritisch gegenüber. Deutsch bezeichnet er als Nazi-Sprache, seine Überlegung, ob es in Auschwitz wohl Handcreme gebe „mit Tote-Juden-Asche“, die wahrscheinlich sarkastisch sein sollte, finde ich in höchstem Masse geschmacklos.
    Wir erleben Margarita als verunsicherten Teenager, der seinen Platz in der Welt sucht und einfach nur gesehen werden möchte. Die sich ständig streitenden Eltern machen es ihr nicht leicht. Am Schluss muss sie eine grosse Entscheidung treffen, jedoch ist nicht ganz klar, wie sie sich auf Dauer entscheidet. Ein durchaus empfehlenswertes, aber nicht einfach zu lesendes Buch über die Sorgen und Nöte eines Teenagers in der Findungsphase, eine schwierige Familienkonstellation und jüdisches Leben in Deutschland, den USA und Israel.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 25.08.2023

    Margarita ist 15 Jahre alt und verbringt die Ferien bei ihren Grosseltern in Chicago, wo sie sich langweilt. Lieber wäre sie bei ihren Freunden in Berlin, wo sie zusammen mit ihrem alleinerziehenden Vater Avi wohnt, der streng religiös ist und als Chasan in einer Synagoge arbeitet. Ihre Mutter hatte die Familie vor über zehn Jahren verlassen und lädt Margarita nun ein, zu ihr nach Jerusalem zu kommen. Widerwillig kommt sie dem Wunsch nach, aber Marsha ist eine Fremde für sie, die gleich zu Beginn ihre Unzuverlässigkeit demonstriert. Auf einer Reise durch Israel kommen sie sich langsam näher, stellen sogar Gemeinsamkeiten fest, während Avi in Deutschland Urlaub macht und dort einer Frau näherkommt.

    "Gewässer im Ziplock" wird abwechselnd aus den Blickwinkeln von Margarita und Avi geschildert, wobei die Erzählstränge abrupt und ohne Kennzeichnung wechseln und jeweils nur wenige Seiten lang sind. In die Erzählung fliessen viele jüdische und hebräische Begriffe ein, wobei nur ein Teil davon in einem Glossar erklärt wird. Das bremst ein wenig den Lesefluss. Die Geschichte ist jedoch zumindest zu Beginn so abwechslungsreich und lebendig erzählt, dass die schnellen Wechsel und unbekannten Worte, die sich zumeist aus dem Kontext erklären, nur stören, wenn man es wirklich genau wissen möchte.

    Die Frage, was jüdisches Leben ausmacht und das Bewusstsein für eine jüdische Mentalität stehen neben der komplizierten Familienkonstellation und daraus resultierenden Enttäuschungen und Konflikten, im Vordergrund.
    Die Beschreibung des jüdischen Lebens in Berlin, Chicago und Israel gibt interessante Einblicke und zeigt wie unterschiedlich Glaube und Traditionen interpretiert und vorgelebt werden. Während sich der Vater als Israeli in Deutschland tief religiös an die Regeln hält, schert sich die Mutter als Amerikanerin in Israel wenig darüber, spricht nicht ein Wort Hebräisch, dafür Arabisch und möchte gleichzeitig nicht, dass sich ihre jüdische Tochter als Deutsche empfindet.

    Die Geschichte ist reichlich konfliktgeladen, wird dabei in der zweiten Hälfte etwas eintönig, lässt aber gespannt darauf warten, wie die Familie am Ende am Krankenbett der Grossmutter zusammenfinden wird.
    In dem All-Age-Roman wird jedoch auch immer wieder in den andauernden Streitigkeiten zwischen den Generationen und den Expartnern deutlich, dass die Wut auf "die Deutschen" gross ist, dass das Leid des Holocausts auch bald hundert Jahre später in den nachfolgenden Generationen der Opfer weitergelebt wird. Die Hass- und Gewaltspirale scheint damit niemals enden zu wollen.

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  • 5 Sterne

    Katrin F., 08.09.2023

    Schöne Coming-of-Age Story mit Road/Flighttrip – für Erwachsene und Jugendliche

    Es gibt viele Romane, in denen Jugendliche zu Erwachsenen werden, in denen sich Kinder von Eltern und anders herum abnabeln. Hier werden gelungen verschiedene Themen miteinander verwebt: die 15jährige Margarita mit ersten sexuellen Erfahrungen, ihr weltweiter Roadtrip zu ihrer weit verstreuten Familie, vom religiös lebenden Vater in Berlin, bei dem sie lebt, zu ihren Grosseltern mütterlicherseits im Nobelviertel in Chicago, die einige jüdische Bräuche annehmen, andere nicht, zu ihrer etwas dysfunktionalen eher säkularen Mutter, die sich als sie klein war, verlassen hat und gerade in Israel arbeitet, und wieder zurück zu ihren Grosseltern in Chicago.
    Die Hauptstory ist für mich die Coming-of-Age Geschichte um Margarita innerhalb ihrer ungewöhnlichen, weit verstreuten Familie. Sie wird herumgeschickt ohne nach ihren Wünschen gefragt zu werden, will mal kuscheln, dann alles selbst entscheiden, leidet unter ihrer Periode, hat Liebeskummer, ist von Eltern und Grosseltern genervt, weiss nicht recht, wo sie hingehört, alles nicht untypisch für eine junge Frau in dem Alter. Ich finde es sehr gut gemacht, wie ohne Fingerzeig ganz natürlich im Flow um die Handlung herum jüdisches Leben erzählt wird, die Präsenz der Shoah, Sicherheitsrisiken, Antisemitismus, Einbindung von Ritualen in den Tages- und Jahresablauf, die die Gemeinschaft immer wieder zusammenbringen. Der Roman zeigt nicht „das“ jüdische Leben oder „den“ jüdischen Alltag, sondern ein Leben mit jüdischen Verwandten, die mal mehr oder weniger religiös sind und von denen die Protagonistin natürlich beeinflusst wird, wie wir alle von unserer Familie beeinflusst werden. Ich bin in einem weitgehend atheistischen Haushalt mit evangelischen Vorfahren aufgewachsen, es gab sehr wenig Rituale. Das Leben innerhalb einer Gemeinde mit Festen und Ritualen, mit Shabbat und Feiertagen, mit Regeln, die auch gebraucht werden, um sich an ihnen zu reiben, macht mich schon etwas neidisch - auch wenn es die Beteiligten bestimmt manchmal nervt und lästig wird.
    Ein schönes, ernstes, auch lustiges Buch über Heimat, Zuhause, Familie, Liebe, Geborgenheit, Erwachsenwerden. Empfehlenswert für Jugendliche und Erwachsene, meine Tochter (15) hat sich das Buch sofort geschnappt, als ich damit fertig war.

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  • 4 Sterne

    Peggy S., 24.10.2023

    anstrengende Familie
    In diesen Roman, gibt die Autorin nicht nur Einblicke in das Familienleben einer zerrütteten jüdischen Familie, sondern auch nach der Suche nach einer Heimat.

    Margarita lebt sprichwörtlich in einer Blase. Ihr Leben spielt sich normalerweise zwischen Berlin und Chicago ab. Doch diesen Sommer soll sich dies ändern. Denn nun soll sie einen Teil ihrer Ferien in Israel mit ihrer Mutter verbringen. Und wie soll man sich als Teenager fühlen, wenn man plötzlich ganz allein auf einen israelischen Flughafen strandet und die eigene Mutter durch welche Umstände auch immer, es nicht schafft ihr Kind abzuholen. Teenager reagieren wütend, nicht anders Margarita. Gestrandet in einem Land dessen Sprache sie spricht, das ihr aber ansonsten vollkommen fremd ist. Beginnt für sie eine Entdeckungsreise zu ihren Wurzeln.
    Ich fand es sehr faszinierend in die Kultur einzutauchen. Was ich allerdings im Laufe der Handlung wirklich als anstrengend empfunden habe war diese doch toxische Familienkonstellation. Ein hauen und stechen, ein sich ständig verletzen wollen, das Ausloten wie weit kann man gehen.

    Das für Margarita dieser Sommer so ganz anders verlaufen soll wie sonst, stellt sich spätestens am Flughafen in Israel heraus. Von der Mutter vergessen. Wütend, verzweifelt und total übermüdet, beginnt für Margarita nicht nur ein Erwachsen werden, sondern auch eine Reise in ihre Familiengeschichte. So was wie Harmonie ist darin nicht wirklich vorgesehen. Ihre Mutter hat sie und ihren Vater als Kleinkind im Stich gelassen, wollte ihre eigenen Träume verwirklichen. Ihr Vater wollte dies in Deutschland. Ihre Grosseltern in den USA. So wurde Margarita hin und her gereicht. Nicht desto trotz ist Margarita ein ganz normaler Teenager, der gegen die Eltern rebelliert. Der ruhende Pool ist hier Avi ihr Vater, der schon allein durch sein Beruf, ein sehr gläubiger Mensch ist. Marsha die Mutter, erscheint mir als Leser selbstsüchtig und egoistisch und scheint es zu lieben andere zu verletzen. Marsha scheint oft gar nicht zu realisieren, welche Auswirkungen ihre Aussagen auf ein junges Wesen, wie ihre Tochter haben können, das diese die Macht haben, sie in eine Identitätskrise zu stürzen.

    Fazit: Eine wirklich interessante Geschichte, die einen als Leser fordert. Teilweise ist es wirklich anstrengend diese Geschichte zu lesen, gerade weil nicht viel passiert und gleichzeitig doch so viel. Das Stranden, das Suchen nach einer Heimat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, doch seit euch bewusst, das diese Geschichte stark komprimiert ist, nicht immer geht die Autorin an den Stellen tiefer ins Detail, wo es der Leser vielleicht gerne hätte.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 24.04.2024

    Jüdisches Leben zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem
    Eine jüdische Familiengeschichte zwischen drei Generationen in verschiedenen Settings: Deutschland, die USA und Israel. Im Zentrum des Romans stehen jüdisches Leben, ihre Kultur und Traditionen, die Suche nach Heimat und Sicherheit. Für die junge, sehr trotzköpfige Margarita wird es mit ihren 15 Jahren zu einer Suche nach Identität als Jüdin und Deutsche, besonders auf ihrer unerfreulichen Reise durch Israel. Die Beschreibung des Zusammenlebens mit ihrem Vater Avi, Kantor in einer Berliner Synagoge, ist gelungen, auch wenn jüdische Fachbegriffe trotz des Glossars zu Langatmigkeit führen. Avis Gedanken, Gefühle bzgl. seiner Tochter Margarita und seiner Frau Marsha lassen ihn schwach, ernst und unsicher erscheinen, dabei immer tief verwurzelt in seine religiöse Tätigkeit, was das Lesen in seinen Parts etwas sperrig macht für Ungläubige. Die Problematik der Mutter tritt klar hervor. Kleine und grosse Geheimnisse in der Familie und Sorge um die Grosseltern schaffen im 2. Teil mehr Spannung. Die derzeitige Problematik als deutscher Jude sowohl in Deutschland als auch in Israel wird nur knapp angesprochen. Eine eher dysfunktionale Familie findet etwas mehr zueinander.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 07.09.2023

    Ein toller Start, hinten raus fehlt mir die literarische Ausdauer

    Die Eltern der Hauptfigur Margarita leben getrennt. Masha, die Mutter, lebt in Chicago, der Vater, Avi mit Margarita in Berlin. Avi ist Chasan in einer jüdischen Gemeinde. Margarita besucht das jüdische Gymnasium. Die beiden führen ein bescheidenes Leben. Wie viele 15-jährige Mädchen denkt Margarita nur an Jungs, insbesondere an Nico. Sie verbringt den Sommer wie zuvor in Amerika bei den Grosseltern, langweilt sich, nimmt an Sommerkursen teil. Langsam ist sie zu alt für die Grosselternbesuche. Doch plötzlich soll Margarita aus ihrer Lethargie gerissen werden und mit ihrer Mutter, die sie kaum kennt, nach Israel reisen.

    Gefallen hat mir vor Allem der Anfang des Romans. Es wird das Leben von Avi und Margarita beschrieben. Ich mochte die Passagen über das Vorbeten bzw. das Singen sehr gern. Ich konnte mich der schönen Atmosphäre regelrecht hingeben. Avis begleitende Gedanken waren sehr angenehm zu lesen. Ich dachte so bei mir: „Welch ansprechender Glaube?“ Dabei ist sogar das Warten mit dem Gebet bis 10 Herren anwesend sind zu verschmerzen.

    Die Darstellung von Margarita als trotzköpfige Teenagerin war ebenfalls gelungen wie auch das Zusammenspiel mit Avi. Glaubwürdig kommen mir darüberhinaus die Anzahl der jugendlichen sexuellen Handlungen und die Lügen in diesem Kontext vor. Das Miteinander von Grosseltern und Margarita war mit einer ordentlichen Portion Humor gespickt. Die Ausführungen zu vorherrschenden Lautstärken sowie zu sämtlichen Kochaktivitäten waren einfach nur köstlich.

    Ins Kippen kam mein Wohlwollen dem Roman gegenüber erst mit der Reise nach Israel. Wie die Reise selbst, wirkt wie Vieles erzwungen. Ich habe nicht unbedingt verstanden, warum der Familienrat Margarita mit ihrer Mutter zusammen bringt. Wer ist in diesem Sinne der Familienrat? Ob Avi von der Richtigkeit der Reise überzeugt war, blieb mir ebenfalls verbogen. Dieses Konstrukt mit der Reise hat mich irgendwie abgehängt. Deshalb habe ich einen Klemmer damit. Weniger gefallen haben mir darüberhinaus die vielen Streitereien. Zwischen Margarita und den Erwachsenen erschien es noch halbwegs normal, aber Masha und Avi, das war zu viel und zu kindisch. Ich konnte lange nicht mehr erkennen, wo das Alles hinführen soll. Deshalb hat mich die zweite Hälfte nicht überzeugt. Der literarische Wert hatte zu diesem Zeitpunkt leider ebenfalls stark abgenommen.

    Ingesamt wirkt es, als wäre dem Roman irgendwann die Luft ausgegangen. Das anfänglich hohe Niveau konnte leider nicht gehalten werden.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell R., 15.09.2023

    Coming-of-Age Roman, der jüdisches Leben, Heimat und Identität verhandelt

    »Es war immer das Gleiche mit ihr [Marsha], dachte er [Avi]. Sie ging, ohne sich zu verabschieden, und kam, ohne sich anzukündigen, und am Ende freute man sich umso mehr über sie, weil sie so unzuverlässig war, dass es immer auch eine Gnade war, wenn sie sich dazu herabliess, sich mitzuteilen. »Yofi.«« S. 286

    In ihrem Debütroman »Gewässer im Ziplock« schreibt Dana Vowinckel über eine amerikanisch und deutsch-jüdische Familie. Abwechselnd lesen wir aus Sicht des alleinerziehenden Vaters Avi, der für seinen Job als Chasan aus Israel nach Deutschland gezogen ist, und seiner Tochter Margarita (aka Rita, 15 J.), die als Jüdin in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, die Story rund um diese Familie. Diese beginnt mit dem all-jährlichen Besuch Ritas ihrer Grosseltern (mütterlicherseits) in Chicago. Die US-amerikanische Mutter Marsha hat Avi und Rita früh verlassen und ist in die USA zurückgekehrt. Bei ihrem Besuch der Grosseltern sieht Rita häufig auch ihre Mutter, dieses Jahr hat diese sie nach Israel für einen Roadtrip eingeladen. So spannt sich eine Story mit nicht wenig Drama vor den Lesenden auf, die sich aus Ritas Sicht wie ein Coming-Out-Of-Age Roman liest. Der Schmerz über die Trennung der Eltern wird immer wieder auf beiden Seiten - Rita & Avi - deutlich und gibt dem Roman eine weitere Nuance.

    »»There is no such thing as poetic justice«, sagte Marsha, »and, my darling, that is the cruelest and the kindest thing about our lives.« Dann ging sie.« S. 317

    Besonders an dem Buch hat mir der Blick auf jüdisches Leben, Kultur und Traditionen in Berlin, Chicago und Israel gefallen. Auch wie unterschiedlich, Glaube und Religion interpretiert werden können, fand ich sehr stark beschrieben. Kunstvoll wird dies mit der Story verwoben, ebenso wie jüdische Wörter selbst. Was mir nicht gefallen hat, war der ‚Good Parent - Bad Parent‘-Part, bei dem zeitweise die Mutter überhaupt nicht gut davon kommt, dann aber der Vater zu streng ist und Margarita nicht nur zwischen den umabgestimmten Eltern zerrissen ist, sondern sich gefühlt ständig auf eine Seite schlagen muss. Das fand ich sehr anstrengend, ebenso wie der nicht gelöste Konflikt zwischen den Eltern, der mal mehr mal weniger schlummert.

    Insgesamt ist »Gewässer im Ziplock« ein spannender und schön geschriebener Roman, der gekonnt Themen wie jüdische Identität, Traditionen und der Suche nach Heimat verhandelt, aber dennoch einige Längen hat und mich damit in Gänze leider nicht ganz so überzeugen konnte. Empfehlung gibt es aber natürlich trotz der Längen ♡

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