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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 17.09.2019

    Schutzlügen - wie weit dürfen sie gehen?
    Celia, eine Journalistin, wird nach einem Schlaganfall aus dem Krankenhaus entlassen, ist aber nicht völlig geheilt, sondern leidet an partieller Amnesie. Da sie in einen normalen Alltag zurückkehren möchte, versucht sie auf unterschiedliche Weise, ihre Erinnerungen wieder lebendig werden zu lassen. Sie fährt z.B. an Orte, die in ihrem früheren Leben eine Rolle gespielt haben, um Anstösse für die Reaktivierung ihres Gedächtnisses zu bekommen.
    Noch naheliegender sind natürlich die Befragungen der Menschen, die zu ihrem sozialen Umfeld gehört haben, Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn. Hier jedoch fällt Celia bald auf, dass diese Personen auf manche Fragen merkwürdig reagieren, so als ob sie fremdbestimmt antworten. Wer hat da seine Finger im Spiel und versucht, Celia etwas zu verheimlichen? Schon bald findet sie heraus, dass ihre Tochter Paula bestimmt, was sie wissen darf und was nicht. Wie weit darf eine solche Bevormundung der eigenen Mutter gehen? Dies ist die zentrale Frage in diesem Buch, und der Leser kann sich selbst eine Meinung bilden, indem er Celias Leben in der Rekonvaleszenz verfolgt.
    Das Buch ist sehr emotionsgeladen und entführt den Leser in eine Situation, die für die meisten von uns unbekannt ist. Ich habe mich mit Celia über jeden kleinen Fortschritt gefreut und habe mit ihr gelitten, wenn sie wieder enttäuscht wurde. Der Autor schafft es, uns Celias Gefühlsleben nahezubringen, und ich habe mich oft gefragt, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde.
    Der Schreibstil ist einfach und klar. Er passt damit hervorragend zu Celias momentanem Zustand, denn durch Fragen nach einfachen Alltagsgegebenheiten möchte sie ihren Horizont immer mehr erweitern. Es passiert nichts Spektakuläres, manchmal hat man sogar das Gefühl, dass sich Längen einschleichen, aber trotzdem ist eine gewisse Spannung da, die einen gern weiterlesen lässt.
    Die Protagonistin ist wunderbar einfühlsam beschrieben, wir erleben sie mit all ihrer Unsicherheit, aber auch mit all ihrer Freude über Fortschritte. Wir sehen sie in ihrem innigen Verhältnis zu ihrem Hund Charlie, ihrer Enkelin Alba und ihrer Haushälterin Rosario.
    Am Ende bleibt allerdings einiges offen. Man wüsste gern, wie sich das weitere Mutter/Tochter Verhältnis gestaltet oder wie Celia ihren Lebensherbst zu gestalten gedenkt. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen, es entführt uns in eine ganz andere Welt, erlaubt uns ungewohnte Einblicke und stimmt nachdenklich.

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    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Annett H., 16.09.2019

    Das Buch

    Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und bedanke mich hierfür beim Verlag Bastei Lübbe. Genau genommen wäre dieses Buch nicht unbedingt eines gewesen, nach dem ich im Buchladen genauer geschaut hätte. Umso mehr hat mich die Leseprobe überrascht und ich wurde nicht enttäuscht.
    Das Cover will zunächst erst einmal so gar nicht zum Buch passen, da es für mich nicht unbedingt ein Verhältnis von Mutter und Tochter ausstrahlt sondern eher zweier Freundinnen, die eine gute Zeit am Strand verbringen. Am Ende des Buches macht es dann allerdings doch irgendwie Sinn.

    Worum geht‘s?

    Die 64jährige Journalistin Celia kommt nach einem Schlaganfall aus dem Krankenhaus nach Hause und hat viele ihrer Erinnerungen verloren. Ihre Tochter Paula ist zwar sehr besorgt um sie und ihr körperliches Wohl, weigert sich aber, ihr entscheidende Teile ihrer Erinnerung zu offenbaren. Auch schafft Paula es, dass die Menschen in Celias Umgebung – genau wie sie selbst – nichts sagen. Da Celia ihren Lebensmut und vor allem ihre Neugier keineswegs verloren hat, beginnt sie sich auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit zu machen.

    Meine Meinung

    Grundsätzlich finde ich Geschichten, in denen der Protagonist auf der Suche nach seiner eigenen Vergangenheit ist, sehr spannend. Das liegt daran, dass die Reaktionen auf die eigene – unbekannte – Vergangenheit oftmals völlig anders sind, als der Protagonist selbst (und wohl auch der Leser) erwarten würde. In dem vorliegenden Fall kommt hinzu, dass der Konflikt zwischen Mutter und Tochter bereits sehr früh zu erkennen ist. Celia fühlt sich von Paula bevormundet und eingeengt und reagiert teilweise trotzig. Man kann sich gut in die Rolle der Celia hinein versetzen und stellt sich unweigerlich die Frage „Wie würde ich reagieren?“. Ausserdem ist ein Schlaganfall und ein Verlust von Erinnerungen nicht so unmöglich, dass man nicht darüber nachdenken würde, was wohl wäre, wenn… Damit wird die Geschichte greifbar.

    Celia und Paula sind die beiden Hauptcharaktere, wobei Celia deutlich tiefgründiger und vielschichtiger geschrieben ist als Paula. Celia bemerkt sehr schnell, dass das, was Paula ihr verschweigt, etwas wichtiges in ihrem Leben gewesen sein muss, es massgeblich beeinflusst hat. Sehr langsam erfährt Celia durch das Befragen der unterschiedlichsten Personen mehr über sich selbst. Sie ist eine intelligente Frau, die sehr genau zuhört, auch kleinste Regungen in der Mimik ihres Gegenüber wahrnimmt und vor allem gut kombinieren kann. Darüber hinaus stellt sie geschickte Fragen. So schafft sie es viele Zusammenhänge wieder herzustellen und die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.

    Auf diese Art und Weise findet sie den Weg zu ihrer Familie zurück, die durchaus bereit ist, ihr zu vergeben und darüber hinaus geht es für sie für eine kurze Zeit in eine glückliche Vergangenheit zurück. Sie darf noch einmal das Gefühl erleben, als sie jung war und sich die Geschichte dazu erzählen lassen.

    Das Buch insgesamt hat mir sehr gut gefallen. Es ist emotional, aber nicht langatmig erzählt. Mutter und Tochter finden letztlich zueinander und Celia verzeiht Paula die Lüge, die sie gestrickt hat um sie zu schützen. Am Ende bleiben zwar viele Fragen offen oder es werden einige Enden nicht zu Ende erzählt, aber das halte ich nicht für dramatisch. Viel mehr bleibt es der Spekulation des Lesers überlassen, wie er sich Celia vorstellt und wie sie vielleicht entscheiden wird. Darüber hinaus hat das Buch in mir den Eindruck hinterlassen, dass ich ein kleines Stück mit Celia und Paula gehen durfte – zeitweise sogar das Gefühl hatte, ich höre einer Freundin zu – dass sie mir ein kleines Stück ihrer Vergangenheit gezeigt haben, aber in der Zukunft bin ich eben kein erwünschter Zaungast mehr. Das Leben der beiden geht weiter, aber „Gestern“ ist hier eben vorbei.

    Schreibstil

    Der Schreibstil des Autors ist leicht und flüssig zu lesen. Ich mochte die vielen Dialoge – insbesondere dann, wenn Celia sich wieder ein Stück Erinnerung zurück geholt hat. Sie redete mit so vielen Menschen, da wäre es seltsam gewesen, ein Buch mit weniger Dialogen vorzufinden. Obwohl die Umgebung selten detailreich beschrieben wird, schafft der Autor es, dass man sich ein Bild machen kann. Ich habe ein recht konkretes Bild von Paula und Celia im Kopf. Sie wurden lebendig und durch ihre persönlichen Konflikte miteinander absolut authentisch.
    Einzig die vielen Personen, deren Namen man sich kaum merken konnte, hat mich teilweise verwirrt, aber ich schätze, das ist in spanischen Grossfamilien eben so.

    Fazit

    Es geht in diesem Buch nicht um Action oder die reisserische Vergangenheit, die enthüllt werden soll. Vielmehr geht es in dieser leisen Erzählung um eine Frau, die einfach ihr Leben zurück haben möchte und alles tut um genau dies zu bekommen. Sie findet in ihrer Vergangenheit nicht nur schöne Dinge und helle Seiten ihres Selbst, aber sie bestimmt das Tempo und weiss, wohin sie sehen möchte.
    Für den Liebhaber stiller, berührender Geschichten ist diese genau richtig!
    4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 17.09.2019 bei bewertet

    Schutzlügen - wie weit dürfen sie gehen?
    Celia, eine Journalistin, wird nach einem Schlaganfall aus dem Krankenhaus entlassen, ist aber nicht völlig geheilt, sondern leidet an partieller Amnesie. Da sie in einen normalen Alltag zurückkehren möchte, versucht sie auf unterschiedliche Weise, ihre Erinnerungen wieder lebendig werden zu lassen. Sie fährt z.B. an Orte, die in ihrem früheren Leben eine Rolle gespielt haben, um Anstösse für die Reaktivierung ihres Gedächtnisses zu bekommen.
    Noch naheliegender sind natürlich die Befragungen der Menschen, die zu ihrem sozialen Umfeld gehört haben, Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn. Hier jedoch fällt Celia bald auf, dass diese Personen auf manche Fragen merkwürdig reagieren, so als ob sie fremdbestimmt antworten. Wer hat da seine Finger im Spiel und versucht, Celia etwas zu verheimlichen? Schon bald findet sie heraus, dass ihre Tochter Paula bestimmt, was sie wissen darf und was nicht. Wie weit darf eine solche Bevormundung der eigenen Mutter gehen? Dies ist die zentrale Frage in diesem Buch, und der Leser kann sich selbst eine Meinung bilden, indem er Celias Leben in der Rekonvaleszenz verfolgt.
    Das Buch ist sehr emotionsgeladen und entführt den Leser in eine Situation, die für die meisten von uns unbekannt ist. Ich habe mich mit Celia über jeden kleinen Fortschritt gefreut und habe mit ihr gelitten, wenn sie wieder enttäuscht wurde. Der Autor schafft es, uns Celias Gefühlsleben nahezubringen, und ich habe mich oft gefragt, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde.
    Der Schreibstil ist einfach und klar. Er passt damit hervorragend zu Celias momentanem Zustand, denn durch Fragen nach einfachen Alltagsgegebenheiten möchte sie ihren Horizont immer mehr erweitern. Es passiert nichts Spektakuläres, manchmal hat man sogar das Gefühl, dass sich Längen einschleichen, aber trotzdem ist eine gewisse Spannung da, die einen gern weiterlesen lässt.
    Die Protagonistin ist wunderbar einfühlsam beschrieben, wir erleben sie mit all ihrer Unsicherheit, aber auch mit all ihrer Freude über Fortschritte. Wir sehen sie in ihrem innigen Verhältnis zu ihrem Hund Charlie, ihrer Enkelin Alba und ihrer Haushälterin Rosario.
    Am Ende bleibt allerdings einiges offen. Man wüsste gern, wie sich das weitere Mutter/Tochter Verhältnis gestaltet oder wie Celia ihren Lebensherbst zu gestalten gedenkt. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen, es entführt uns in eine ganz andere Welt, erlaubt uns ungewohnte Einblicke und stimmt nachdenklich.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 13.09.2019

    Die Schriftstellerin Celia hat einen Schlaganfall erlitten und dabei ihre Erinnerungen verloren. Ihre Tochter Paula bringt sie vom Krankenhaus nach Hause. Sie ist besorgt, aber auch ziemlich bestimmend. Celia möchte die Lücken in ihrem Gedächtnis füllen, aber es gelingt ihr nicht. Doch an ihren Sohn Emilio erinnert sie sich. Immer wenn sie wissen will, wie es Emilio geht und warum er nicht zu ihr kommt, weicht Paula den Fragen aus. Celia hat auch das Gefühl, als hätte Paula ihrer Freundin Luisa, ihrer Hausangestellte Rosario und ihrem Agenten Tobias Anweisungen gegeben, über was sie mit ihr reden dürfen. Es passt Celia nicht, sie will nicht bevormundet werden. „Ich habe nur mein Gedächtnis verloren, nicht den Verstand.“, lässt sie ihre Tochter wissen. Sie nimmt Kontakt auf zu früheren Freunden und Verwandten und besucht Ort, wo sie schon einmal gelebt hat, doch die Erinnerungen lassen sich nicht zwingen.
    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Geschichte verläuft sehr ruhig und trotzdem zieht sie einen in den Bann.
    Celia ist eine resolute Person, die vor Jahren etwas aus der Bahn geworfen hat. Die Krankheit hat sie verändert und auch ihre Vorlieben sind plötzlich anders. Sie will ihre Erinnerungen zurück und kämpft darum. Paula sorgt sich um ihre Mutter, aber sie geht oft auch zu weit. Ich finde, dass sie nicht das Recht hat, Informationen zurückzuhalten. Ihr merkwürdiges Verhalten bei bestimmten Fragen, kann Celia gar nicht entgehen. Warum reagiert Paula manchmal so geheimnisvoll?
    Ich fand es schön, wie Celia mit ihrer Enkelin Alba über eine Spiele-App kommuniziert. Manchmal kam es mir vor, als würde sie damit der Wirklichkeit entfliehen wollen, aber es gibt ihren Tagen auch Struktur. Auch ihr Hund Charlie ist sehr wichtig für ihr Wohlbefinden.
    Celia besucht ihre Verwandten und Freunden. Da wurde es für mich beim Lesen manchmal etwas unübersichtlich aufgrund der vielen Personen, die meist auch nur kurz auftauchten. Rosario unterstützt Celia, sie kocht für sie, frisiert sie und wird mit der Zeit zu einer guten Freundin.
    Zum Glück nähern sich Mutter und Tochter auch wieder an. Das Ende lässt mich ein wenig zwiespältig zurück, denn es gibt viele offene Fragen. Manche hätte ich gerne näher betrachtet. Aber es passt auch ein wenig zu Celia, die ja auch Lücken in ihrem Gedächtnis hat.
    Die Geschichte stimmt nachdenklich, denn unweigerlich überlegt man, wie man sich an Celias Stelle verhalten würde. Aber auch das bleibt wohl offen, weil man es einfach nicht vorhersagen kann.

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  • 3 Sterne

    JasminFröhlich, 21.09.2019

    Die erfolgreiche Schriftstellerin Celia erleidet einen Schlaganfall, in dessen Folge sie eine Amnesie entwickelt. Ihr fehlen immer wieder kleinere und auch grössere Stücke ihrer näheren und auch ferneren Vergangenheit.

    Nach ausreichender Geneseung im Hospital, wird sie in die Obhut ihrer Tochter Paula, ihrerseits Kinderärztin, entlassen.

    Celia selbst, hat das Gefühl sich selbst gar nicht mehr zu erkennen. Sie kann sich an keines ihrer literarischen Werke erinnern und wird schliesslich bei einem Besuch ihres Agenten damit konfrontiert, dass es da ein noch nicht veröffentliches Werk gibt, auf dessen Herausgabe er drängt.
    Leider befinden sich diese Unterlagen passwortgeschützt auf einem Notebook, so dass Celia in ihrem gegenwärtigen Zustand keinen Zugang dazu hat.

    Es beginnt Celias persönliche Reise, auf der Suche nach dem Passwort, nicht zuletzt aber auch auf der nach der Geschichte ihres eigenen Lebens.

    Schnell wird ihr klar, dass ihr gesamtes Umfeld mehr weiss, als es ihr gegenüber preisgibt.
    So nimmt die tapfere Frau selbst die Fäden in die Hand und wagt Schritt für Schritt die Rückeroberung ihrer Vergangenheit.

    Und diese Erkenntnisse sind manchmal wirklich lustig, erfrischend, manchmal aber eben auch tief traurig.

    Meine Meinung:

    zugegeben, ich habe mich zu Beginn sehr schwer getan, die Charaktere zu greifen.

    Celia wirkte auf mich zynisch und lethargisch mit einem Hang ins Schnippische. Andererseits ist das vielleicht auch ein recht authentischer Eindruck einer Person, die die Hälfte ihres Lebens verloren hat.

    Ihre Tochter Paula empfamd ich als recht unterkühlt, wobei sich dieserEindruck im Laufe der Geschichte zum Glück revidieren lies.

    Der Einstieg in das Buch war recht trocken.
    Für mein Empfinden enthielt das erste Drittel des Buches extrem viel wörtliche Rede.
    Es bestand also wenig aus Handlung, sondern tatsächlich überwiegend aus Dialogen.
    Während ich das anfangs noch einfach ungewöhlich fand, ist mir das im weiteren Verlauf eher negativ aufgefallen.
    Vom Spannungsbogen habe ich es zunächst sehr dünn empfunden.

    Der sich anschliessende Mittelleid war dagegen recht stark.
    Mit der Reise nach Paris und dem Eintauchen in Celias Vergangenheit gelangte dann auch mir ein leichter, flüssiger und vor allem interessierter Lesefluss.
    Immer wieder tauchten neue Namen und Personen auf, die bei der Findung des Passwortes und dem Aufdecken der Vergangenheit eine tragende Rolle spielen könnten.
    Besonders süss fand ich hier zum Beispiel, wie sich das Verhältnis zwischen Celia und ihrer Enkelin Alba entwickelte. Das Farmspiel, welches die beiden ausgiebig spielten, brach die ansonsten recht ernste Thematik ganz gut.

    Und dann kam der Endteil.... hier muss ich leider wirklich sagen, dass ich ein wenig enttäuscht war.
    Es war zwar in sich alles logisch und schlüssig, allerdings wirkte das Ende auf mich einfach recht schnell abgehandelt.
    Personen, der im Mittelteil eine möglicherweise tragende Rolle in der Geschichte zukamen, wurden im Endeffekt einfach schlicht nicht mehr erwähnt.
    Warum hat ihre Freundin Celia damals aus Paris zurückgeholt?
    Was ist jetzt mit Lucien?
    Auch das eigentliche traumatische Ereignis wird mir hier viel zu kurz abgehandelt. Die Protagonistin erlangt Kenntniss darüber, ist verständlich Weise kurz entsetzt, hat es nach wenigen Seiten dann aber ohne grösserem Zutun überwunden.
    Für meinen Geschmack wären der Stelle weitere Hintergrundinformationen notwendig gewesen.

    Fazit:
    Es war das erste Mal, dass ich einen Roman diesen Genres gelesen habe.
    Die Idee und die Geschichte an sich fand ich sehr gut und hätte einfach mehr Tiefe benötigt.
    Die grossen Gefühle sind bei mir aufgrund des,für meinem Empfinden, nüchternen Schreibstils einfach ausgeblieben.
    Ich konnte einfach die Lethagie die mir da entgegenschlug, nicht abschütteln. Nicht mal in dem Moment als sie eine Nacht mit ihrer damaligen grossen Liebe verbringt.
    Aber selbst die Emotionen aufgrund der Erkenntnis,die dann letzten Endes eintritt, gleichen einem Schulterzucken.
    Ich hätte abgrundtiefe Trauer erwartet.
    Auch hätte ich mich gefreut, wenn anstatt der vielen,vielen Dialoge mehr Beschreibungen der Umgebung enthalten gewesen wären. Mir als Leser hätte es Vieles etwas greifbarer gemacht. Auch wenn ich immer gewusst habe, wo wir uns befinden, empfand ich mich aber trotzdem immer ein Stück weit orientierungslos.

    Nichts desto trotz ein toller Grundgedanke.

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  • 3 Sterne

    Mandy B., 18.09.2019

    Celia muss nach einem Schlaganfall zurück ins Leben finden. Sie hat keine Erinnerungen an die Vergangenheit. Ihre Tochter Paula ist ihr bei der Suche ihrer Gedächtnislücken keine grosse Hilfe.
    Sie scheint wildentschlossen, allen Fragen ihrer Mutter auszuweichen., besonders auf Bezug ihres Bruders Emilio.
    Der Schreibstil hat mir im grossen und ganzen gut gefallen. Jedoch war das Buch mir besonders im mittleren Teil etwas zu zäh. Vieles wurde erwähnt, bei dem ich bis zum Ende die Bedeutung oder den Grund nicht verstanden habe. Viele Fragen sind auch unbeantwortet geblieben. Aus vieles wurde ein grosses Aufsehen gemacht, aber zum Ende nicht richtig aufgeklärt.
    Paula scheint nach ihrem Schlaganfall ein anderer Mensch geworden zu sein. Sie ist sehr sympathisch. Ihre Tochter Paula ist sehr besorgt, in meinen Augen manchmal etwas zu sehr, jedoch will sie ihre Mutter nur schützen.
    ALs ich den Klapptext gelesen habe, habe ich mit einer anderen Geschichte gerechnet und war so nun etwas enttäuscht von dem Buch. Am Ende bleiben mir zu viele Fragen offen.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chuckipop, 23.09.2019

    Auf der Suche nach sich selbst - ein Roman, der nachdenklich macht!

    Mir hat "Gestern ist ein ferner Ort" von Joaquin Bergesunheimlich gut gefallen!
    Celia, nach ihrem Schlaganfall auf der Suche nach sich selbst und ihren Erinnerungen, scheint vorher ein paar Probleme mit Alkohol und Medikamenten gehabt zu haben.
    Ihre Tochter Paula, die in der ersten Zeit nach der Entlassung auss dem Krankenhaus an ihrer Seite ist, verheimlicht Celia offensichtlich etwas. Was passierte bisher in Celias Leben? Was hat es mit ihrem Sohn Emilio auf sich, der bisher nur telefonisch in Erscheinung trat und warum spricht er mit ausländischem Akzent?
    Baut Celias Agent Tobias zu viel Druck auf oder geht etwas Business vor Gesundheit?!

    Insgesamt regt das Buch sehr zum Nachdenken an - was würde man selbst tun und wie sich selbst auf der Spur sein, wenn man in eine solche Situation geriete?
    Wie verändert es den Menschen selbst, wenn er fast ohne Erinnerungen an vorher aufwacht und sich selbst und seine Vergangenheit neu entdecken muss? Wie wirkt es auf die Familie? Inwieweit ist es Schutz, wenn die Familie der erkrankten Person nicht alles zuvor Erlebte erzählt, und inwieweit Bevormundung?
    Ein Farmspiel, das Celia zusammen mit ihrer Enkelin Alba online betreibt, hilft ihr, wieder etwas Struktur in ihr Leben zu bekommen, da ja momentan ein einziges Gewirr aus losen Fäden in ihrem Gehirn vorhanden ist.
    Celia kommt im Verlauf der Geschichte ihrer Familie sehr nahe, gewinnt neue Freunde und findet alte wieder...
    Die Charaktere hat der Autor sehr gut ausgearbeitet und die zwischenmenschlichen Aspekte werden intensiv beschrieben.


    Ichfinde das Buch wunderschön und ich muss sagen, es hat mich durchaus einige Male nachdenklich gemacht !
    Es gab nicht wirklich Überraschungen, aber das Ende ist trotzdem etwas anders, als man es erwartet hätte.
    Und vor allem zeigt das Buch, das auf mich durchaus real und authentisch gewirkt hat, dass Schicksalsschläge nicht immer nur negative Konsequenzen haben müssen...Celias Schlaganfall hat sie dazu gebracht, sich unabgelenkt wieder auf das Wesentliche zu besinnen- sie sagt selbst, dass ihre Welt durch den Schlaganfall kleiner geworden ist.
    Celia findet wieder zu sich selbst, reist zurück bis in ihre Kindheit und hat sehr schöne Erlebnisse, die ihr weiterhelfen.
    Die Verbindung zu Ihrer Familie wird wieder wichtiger und enger.
    Unbedingt lesenswert!

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 13.09.2019 bei bewertet

    Die Schriftstellerin Celia hat einen Schlaganfall erlitten und dabei ihre Erinnerungen verloren. Ihre Tochter Paula bringt sie vom Krankenhaus nach Hause. Sie ist besorgt, aber auch ziemlich bestimmend. Celia möchte die Lücken in ihrem Gedächtnis füllen, aber es gelingt ihr nicht. Doch an ihren Sohn Emilio erinnert sie sich. Immer wenn sie wissen will, wie es Emilio geht und warum er nicht zu ihr kommt, weicht Paula den Fragen aus. Celia hat auch das Gefühl, als hätte Paula ihrer Freundin Luisa, ihrer Hausangestellte Rosario und ihrem Agenten Tobias Anweisungen gegeben, über was sie mit ihr reden dürfen. Es passt Celia nicht, sie will nicht bevormundet werden. „Ich habe nur mein Gedächtnis verloren, nicht den Verstand.“, lässt sie ihre Tochter wissen. Sie nimmt Kontakt auf zu früheren Freunden und Verwandten und besucht Ort, wo sie schon einmal gelebt hat, doch die Erinnerungen lassen sich nicht zwingen.
    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die Geschichte verläuft sehr ruhig und trotzdem zieht sie einen in den Bann.
    Celia ist eine resolute Person, die vor Jahren etwas aus der Bahn geworfen hat. Die Krankheit hat sie verändert und auch ihre Vorlieben sind plötzlich anders. Sie will ihre Erinnerungen zurück und kämpft darum. Paula sorgt sich um ihre Mutter, aber sie geht oft auch zu weit. Ich finde, dass sie nicht das Recht hat, Informationen zurückzuhalten. Ihr merkwürdiges Verhalten bei bestimmten Fragen, kann Celia gar nicht entgehen. Warum reagiert Paula manchmal so geheimnisvoll?
    Ich fand es schön, wie Celia mit ihrer Enkelin Alba über eine Spiele-App kommuniziert. Manchmal kam es mir vor, als würde sie damit der Wirklichkeit entfliehen wollen, aber es gibt ihren Tagen auch Struktur. Auch ihr Hund Charlie ist sehr wichtig für ihr Wohlbefinden.
    Celia besucht ihre Verwandten und Freunden. Da wurde es für mich beim Lesen manchmal etwas unübersichtlich aufgrund der vielen Personen, die meist auch nur kurz auftauchten. Rosario unterstützt Celia, sie kocht für sie, frisiert sie und wird mit der Zeit zu einer guten Freundin.
    Zum Glück nähern sich Mutter und Tochter auch wieder an. Das Ende lässt mich ein wenig zwiespältig zurück, denn es gibt viele offene Fragen. Manche hätte ich gerne näher betrachtet. Aber es passt auch ein wenig zu Celia, die ja auch Lücken in ihrem Gedächtnis hat.
    Die Geschichte stimmt nachdenklich, denn unweigerlich überlegt man, wie man sich an Celias Stelle verhalten würde. Aber auch das bleibt wohl offen, weil man es einfach nicht vorhersagen kann.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anett R., 18.09.2019

    Der Roman "Gestern ist ein ferner Ort" umfasst ca. 400 Seiten auf 39. Kapiteln, inclusive eines Inhaltsverzeichnisses.

    Kurzer Plot:

    Celia Ruiz Alvarez ist 64 Jahre alt als sie einen Schlaganfall erleidet. Die Journalisten und Buchautorin hat keine kompletten Erinnerungen mehr, was ihre Vergangenheit angeht, und lag zwei Monate im Krankenhaus. Die Ärzte im Krankenhaus haben darauf hingewiesen, dass das Wiederfinden der Erinnerungen ein anstrengender Prozess sei, der viel Kraft kosten wird.

    Paula, ihre Tochter, versucht ihre Mutter so gut es geht zu schonen und zu beschützen. Sie zieht vorübergehend bei Celia ein, und die Hausangestellte Rosario ist für Celia eine grosse Stürze und später wird sie auch zu einer Freundin/Vertrauten.

    Da Celia an einem neuem Buch gearbeitet hat, macht ihr Agent Tobias ihr Druck, ihm das Manuskript zu übergeben. Doch Celia kommt an das Manuskript in ihrem Laptop nicht ran. Alle Dateien sind mit einem Passwort geschützt, und Celia kann sich an dieses nicht erinnern.

    "Mir bleibt keine Zeit, um meine Erinnerung Tag für Tag, Woche für Woche oder Monat für Monat neu zu finden." Seite 39

    Vor allem die Jahre von 1999 - 2002 sind völlig aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Sie weiss nur, dass sie in dieser Zeit nicht gearbeitet hat, und sich völlig zurückgezogen haben soll. Aber warum? Dann schrieb sie ihr erstes veröffentlichtes Buch "Erster Kuss".

    Celia macht sich mit der Hausangestellten Rosario auf eine Reise in ihre Vergangenheit, um Wörter zu sammeln, die das gesuchte Passwort sein könnten. Dabei führt ihre Reise auch nach Paris, wo sie ihre Jugendliebe Lucien wiederfindet.

    Aber eins kommt ihr sehr komisch vor, Emilio ihr Sohn, der in Agentinnen leben und arbeiten soll, ist telefonisch schwer oder gar nicht zu erreichen. Was wird ihr verschwiegen?

    Mein Fazit:

    Ein einfühlsam geschriebener Roman, indem es nicht nur um eine Mutter-Tochter Geschichte geht, sondern
    um das Wiederfinden oder sich neu finden.

    Der Roman zeigt, dass man durch bestimmte Ereignisse ein ganz neuer Mensch werden kann, und sich die Prioritäten ändern können.


    4. Sterne!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lucienne M., 25.09.2019

    Inhalt:
    Nach einem Schlaganfall muss Celia zurück ins Leben finden. Ein Teil ihrer Vergangenheit ist einfach ausgelöscht. Fieberhaft versucht sie, diese Leerstellen zu füllen. Doch ihre Tochter Paula scheint fest entschlossen, genau das zu verhindern. Immer wieder weicht sie den Fragen ihrer Mutter aus - besonders dann, wenn Celia sich nach ihrem Sohn Emilio erkundigt. Und offenbar hat Paula auch alle anderen angewiesen, Celia nur die halbe Wahrheit zu sagen. Aber hat sie das Recht, ihrer Mutter die eigene Lebensgeschichte zu verschweigen?

    Meine Meinung:
    Das Cover ist wunderschön gestaltet und hat sofort mein Interesse geweckt. Die Hauptfiguren sind schön in Szene gesetzt und der Titel steht trotzdem im Vordergrund. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Die Story liest sich sehr schön und der Schreibstil ist flüssig und fehlerfrei. Man findet sich gut in der Geschichte und den beschriebenen Orten zurecht. Nicht nur die Hauptfiguren sondern auch alle Nebencharaktere sind super durchdacht und runden die Geschichte ab. Das Buch spricht sämtliche Emotionen und Lebenslagen an und ist dadurch auch ein kleiner Ratgeber für diese Situationen. Gute Erkenntnisse und viele Erfahrungen vermitteln dem Leser eine realistische Geschichte, die auch zum Nachdenken anregt. Ein Stern muss ich leider abziehen, da mir das Buch im Mittelteil mal etwas langwierig vorkam. Trotzdem eine schöne Geschichte, die ich auf jeden Fall allen Freunden und Bekannten weiterempfehlen werde.

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