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  • 5 Sterne

    Lilli-Marleen A., 02.05.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich sehr bewegt
    Philipp sehnlichster Wunsch ist ein Freund. Dieser Wunsch scheint greifbar nah, als die aus der Ukraine stammende Faina in seine Klasse kommt. Die zwei Aussenseiter schliessen sich zusammen und eine Freundschaft entsteht.

    Jahre später steht die schwangere Faina vor Philipps Tür und bittet ihn um Hilfe. Sofort gewährt er ihr Unterkunft und verlässt seine aktuelle Freundin, denn für Faina würde er alles machen. Doch will sie das überhaupt?

    Hier treffen zwei ganz toll von der Autorin inszenierte Charaktere aufeinander. Beide haben einen komplizierten und tragischen familiären Background, dessen wirkliches Ausmass sich erst im Laufe der Geschichte offenbart.

    Die Geschichte wird teilweise aus Fainas Sicht und teilweise aus Philipps Sicht erzählt. Das ist der Autorin auch wirklich super gelungen. So kommt man beiden Personen ganz nah und erst im Laufe der Story wird klar, wie toxisch diese Beiden für einander sind und wie die Wut und Obsession von Philipp sich immer weiter steigern.

    Die Sprache ist hier ganz klar und schonungslos, so wie das ganze Buch.

    Es ist einfach nur tragisch, was mit Faina passiert. Und ihre Geschichte steht als ein exemplarisches Beispiel dafür, was Frauen von egozentrischen Männern alles ertragen müssen, ohne auf grossartige Unterstützung hoffen zu können.

    Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight. Bewegend und erschütternd. Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Christine R., 09.02.2024

    Als Buch bewertet

    Es fängt nicht einfach an, das Leben von Philipp, die Mutter Alkoholikerin, deshalb bis zum 6. Lebensjahr bei der Tante, bei Schulantritt noch immer inkontinent, ein Aussenseiter mit roter Haarmähne, bis Faina in die Klasse kommt, eine 10-jährige Asylantin aus der Ukraine, mit roten Locken. "Sie war gekommen, um mein bester Freund zu werden." Die Freundschaft bleibt bestehen, manchmal kurz unterbrochen, bis Faina nach längerer Zeit vor seiner Tür steht, schwanger. Es kommt zu einer toxischen Beziehung, in der die junge Frau kontrolliert wird, gegängelt und sie sich trotzdem nicht aus ihr befreien kann."Magst mich lieber, wenn ich depressiv bin?", stellt sie ihm die Frage. Ja, er mag es nicht, wenn sie glücklich ist, ohne ihn, er will ihre Abhängigkeit. Alles steuert auf eine Katastrophe hin.
    Das Buch ist dreigeteilt: im ersten Teil ist Philipp der ICH Erzähler, im zweiten Teil ist Faina die ICH Erzählerin und im dritten Teil wechseln sie sich ab. Philipp ist ein unsympathischer Protagonist, ein Kontrollfreak, und man hat das Gefühl, dass er überhaupt niemanden mag, ausser Faina, und auch da verhält er sich nicht entsprechend. Es ist beklemmend, wie diese Beziehung beschrieben wird, wie es der Autorin gelingt, tiefer zu blicken. Traurig, komisch. Mich hat das Buch mitgerissen und der Titel könnte nicht passender gewählt sein. Einfach nur fesselnd.

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  • 5 Sterne

    Anna B., 24.03.2024

    Als Buch bewertet

    Absoluter Pageturner

    Dies war mein erstes Buch von Lana Lux und ich bin begeistert. Die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und die Autorin hat die einzelnen Charaktere sehr gut in den Schreibstil einfliessen lassen. Dieser unterscheidet sich zwischen den Abschnitten aus Philipps und aus Fainas Sicht sehr und rundet somit das Bild der Protagonisten gekonnt ab. Man kann sich gut in die Gefühle und Gedanken der Personen hineinversetzen.

    Philipp und Faina lernen sich im Alter von 10 Jahren kennen und haben beide auf unterschiedliche Weise eine schwere Kindheit, in der sie sich gegenseitig Halt geben. Sie gehen mit ihren Erlebnissen jeder auf seine Art um und entwickeln sich sehr verschieden. Irgendwann kommt es zum Bruch und sie gehen für längere Zeit getrennte Wege, bis Faina plötzlich schwanger vor Philipps Tür steht und ihn um Hilfe bittet. Er ist finanziell unabhängig und sie verschuldet und allein. Es entwickelt sich eine Beziehung die zunehmend toxisch wird.

    Es ist ein Buch über Kindheitstraumata, unterdrückte Wut, Frauenhass und Kontrollverlust. Wichtige Themen die leider alltäglich sind. Lana Lux zeigt uns die Geschichte von beiden Seiten, Hintergründe die sonst oftmals im Verborgenen bleiben. Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde mir die Autorin auf jeden Fall merken.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 19.05.2024

    Als Buch bewertet

    Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob der Titel "Geordnete Verhältnisse" ein gewisses Mass an Zynik enthält oder ob ich das nur retrospektiv hineinlese.
    Lana Lux hat jedenfalls einen einnehmenden, erschütternden und realistisch anmutenden Roman geschrieben, der mich mit voller Wucht getroffen hat. Von Cover, Titel und Klappentext hätte ich nicht mit diesem Ausmass und dieser Wirkung gerechnet. Wer mit dysfunktionalen, von Abhängigkeiten und Kontrolle geprägten Beziehungen ein Problem hat, sollte das Buch besser nicht lesen.
    Inhaltlich möchte ich gar nicht so viel sagen: Philipp lernt Faina in der Schule kennen und beschliesst, dass sie seine Freundin sein soll. Er verbringt die Schulzeit, Faina lernt Deutsch und die gegenseitige Abhängigkeit wird schnell deutlich, verstärkt sich mit den Jahren und wird ergänzt durch Wut und Obsession.
    Erzählt wird wechselnd aus drei Perspektiven: Faina, Philipp und einer dritten Erzählstimme.
    Ich war von der ersten Seite an gebannt, wollte gar nicht aufhören zu lesen und war erschreckt von dem Ausmass und der Entwicklung der Beziehung der beiden.
    Ein wichtiges Buch, das gelesen und dessen Inhalt verinnerlicht werden und nachklingen sollte.

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  • 5 Sterne

    Adele, 06.04.2024

    Als Buch bewertet

    Die Chronologie einer toxischen Freundschaft und unverarbeiteter Traumata

    Einzelgänger Philipp ist zehn Jahre alt als die junge Ukrainerin Faina in seine Klasse kommt. In ihren roten Haaren erkennt er sich selbst wieder und erkürt sie zu seiner zukünftigen besten Freundin: und es gelingt! Beide Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen nähern sich an und werden enge Freunde. Doch während sich Faina nach und nach ein weiteres Umfeld aufbaut, ist Philipp vollkommen auf Faina fixiert.

    Abwechselnd aus der Perspektive von Philipp und Faina erzählt, bekommen wir Einblicke in die komplexe, und das wird schnell klar, bald toxische Freundschaft der beiden, in der Faina mit Anfang 20 plötzlich schwanger vor Philipps Tür steht und Hilfe braucht.

    Für mich war das Buch wie ein Rausch, so einnehmend lässt Lana Lux uns die zerstörerische Dynamik zwischen den beiden erleben und legt dabei gleichzeitig Schicht für Schicht die tiefen Traumata Phillips und Fainas frei. Dabei erzählt sie mit Faina auch eine Suche nach weiblicher Selbstbestimmung in Familie, Freundschaft und nicht zuletzt unserer Gesellschaft.

    Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Christine K., 23.02.2024

    Als Buch bewertet

    Liebe und Besitz - Atemberaubend gute und heftige Geschichte

    Ich kannte bereits Lana Lux grossartigen Erstling "Kukolka" und mochte auch "Jägerin und Sammlerin" deshalb habe ich mich umso mehr auf diese Neueescheinung gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht.
    Was als harmlose Kinderfreunschaft zwischen zwei Aussenseitern beginnt, entwickelt sich zu einer toxischen Beziehung, in der es mehr um Macht und Besitz als um Liebe und Freundschaft geht. Mehr möchte ich vom Inhalt gar nicht verraten, das sollte jeder selbst lesen.
    Lana Lux schreibt einfach atemberaubend gut. Der Stil und Wechsel der Perspektiven gefallen mir sehr. Sowohl Täter- als auch Opferseite sind verblüffend überzeugend dargestellt. Wobei ja auch der Täter, Philipp, in gewisser Weise ein Opfer seiner schlimmen Kindheit und seine kranken Mutter ist.
    Man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Es ist wahnsinnig intensiv und fesselnd. Man ist am Ende traurig und schockiert gleichzeitig, dass es tatsächlich so endet, wie es ja eigentlich enden musste. Unbedingt lesen, ein ganz grosses Meisterwerk!

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 11.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover konnte ich erst einordnen, als ich begann das Buch zu Lesen. Faina hat ihre Heimat verlassen und landet in einer Stadt in Deutschland. Da lernt sie in der Schule Philipp kennen. Er neigt zu Wutausbrüchen und liebt Pflanzen mehr als Menschen. Doch er möchte gerne einen Freund haben. Faina soll dieser Freund werden, er bringt ihr Deutsch bei, und zeigt ihr wie man Weihnachten feiert. Philippe besitzt eine Eigentumswohnung und hat eine Freundin, als Faina verlassen, verschuldet und schwanger vor seiner Tür steht. Er lässt sie herein, aber zu welchem Preis? Beim Lesen wurde ich das Gefühl nicht los, dass es sich hier um eine dramatischen, eigenartigen Beziehung handelt. Aus der Jugend Freundschaft erwächst ein krankhaftes bis tödliches Trauma für beide Protagonisten. Man liest wie sich aus vermeintlicher Liebe, Ehrlichkeit und Vertrauen, Hass, Kontrollwahn, Lügerei und häusliche psychische Gewalt entwickeln kann. Diese Geschichte schildert eine moderne Paarbeziehung und deren Auswirkung eindrucksvoll. Es ist ein Buch, welches nach dem Ende nachhallt.

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  • 5 Sterne

    Andrea B., 26.02.2024

    Als Buch bewertet

    Phillip und Faina sind zwei Aussenseiter in der Schule. Faina ist aus eine Ukrainischen Flüchtlingsfamilie nach Deutschland gekommen und spricht noch nicht richtig Deutsch. Phillip seine Mutter ist alkohol krank . Phillip wünscht sich nichts sehnlicher als endlich eine Freundin in der Schule zu haben. Zudem leidet Phillip an Inkontinenz was ihn manchmal in prekäre und peinliche Situationen bringt. Die beiden verbringen die Schulzeit zusammen und werden ein Liebespaar und ziehen in eine gemeinsame Wohnung. Die Beziehung endet als Phillip den geliebten Hund von Faina in ihrer Abwesenheit einschläfern lässt. Nach mehreren Jahren taucht Faina wieder auf und ist schwanger. Philipp nimmt sie wieder bei sich auf . Phillip herrschsüchtig und aggressiv und Faina mit sehr wenig Selbstbewustsein macht das Leben zu einer toxischen Beziehung hin bis zum grossen Knall. Ich fand das Buch sehr athentisch und fliessend geschrieben. Das Ende war mir noch lange im Sinn. Eine absolute Lesempfehlung, für mich ein Lesehighlight des Jahres.

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  • 4 Sterne

    Marion D., 22.03.2024

    Als Buch bewertet

    Philipp ist zehn als er die dritte Klasse wiederholt. Er ist ein Sonderling mit knatschroten Haaren und unzähligen Sommersprossen. Die “Mitgefangenen” seiner katholischen Grundschule nennen ihn Feuerwanze, Streichholz, Pumuckl und, was ihn wirklich demütigt Pipi Langstrumpf. Er ist meistens mies drauf, hat schon im Kindergarten nach den anderen gespuckt und getreten. Seine Mama holte ihn bei Tante Martha und Onkel Peter wieder ab, als er sechs war. Solange brauchte sie, um regelmässig nüchtern zu sein.

    Philipp schaut regelmässig auf seine Uhr, damit er alle drei Stunden zur Toilette geht, sonst geht wieder was daneben. Frau Steinmeier stellt ihn deswegen vor seinen “Mitgefangenen” bloss, die lachen und er tut so, als wolle er sie nicht töten.

    Und dann kommt der Morgen, an dem Frau Steinmeier ein Mädchen, mit schulterlangen, leuchtend roten Locken an der Hand hält. Sie heisst Faina, erfährt er und kommt aus Russland, denkt er. Obwohl seine Familie der Überzeugung ist, dass die Ausländer zu laut sind, nie den Müll trennen, nach Knoblauch stinken und nur auf Sozialleistungen aus sind, werden Philipp und Faina beste Freunde.

    Philipp bringt Faina alles bei, Deutsch, gute Manieren und Rollschuhlaufen. Sie fahren zelten und haben Sex, aber das ist nichts für ihn. Körperkontakt mag er nicht und Intimität ekelt ihn. Faina hält ihn auch sonst für ziemlich speziell, weil er Tiere lieber mag als Menschen. Er vertraut niemandem, ausser Faina, das macht sie stolz. Er ist brutal ehrlich und kann sich nicht in andere hineinversetzen. Seit er ihren alten Hund einschläfern liess, weil er glaubte, es sei das beste für ihn, weiss sie, dass er übergriffig ist. Danach meidet sie ihn, will nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Doch fünfzehn Jahre danach ändert sie folgenschwer ihre Meinung.

    Fazit: Lana Lux hat mich von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen. Die Wortwahl gefiel mir sehr, sie erzählt sehr detailliert und es ist, als stünde ich mittendrin, erlebte alles mit. Die Charaktere sind absolut überzeugend und nicht überzeichnet. Der Konflikt ist nachvollziehbar, weil klar wird, wie die beiden aufgewachsen sind. Zuerst dachte ich, Philipp sei autistisch, doch dann erkannte ich das, worauf die Autorin hinarbeitete und, dass es nur so enden konnte. Die Thematiken waren vielleicht etwas gewagt in ihrer Menge, Demütigungen durch Eltern und Mitschüler, Mobbing, Asexualität, Bisexualität, Alkoholmissbrauch, Narzissmus, Bipolarität, Religionszugehörigkeit, Antisemitismus, Rassismus, aber Lana Lux hat alles ineinanderfliessen lassen ohne mich zu erschlagen. Dieses Buch hat mir grösstes Vergnügen bereitet.

    Ein wenig betrübt haben mich kleine Patzer, Philipp wurde anfangs am 3. März geboren und später beim Zahlenschloss das Geburtsdatum 13.3 angegeben. Der kleine Emryo, der als Junge zur Welt kommen und traditionell beschnitten werden sollte, war dann tatsächlich ein Mädchen, ohne Erklärung, was ein leichtes gewesen wäre, hätte das Lektorat aufmerksamer gearbeitet, das fand ich schlampig und unnötig.

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  • 4 Sterne

    Xana, 08.02.2024

    Als Buch bewertet

    Geordnete Verhältnisse erzählt die Geschichte von Faina und Philipp, die sich in der Grundschule kennenlernen und anfreunden. Beide haben kein einfaches Zuhause und finden ineinander zunächst scheinbar die Unterstützung, die sie brauchen. Nach einem Kontaktabbruch als Erwachsene finden sie eines Tages wieder zueinander. Was sie allerdings Liebe nennen, ist eigentlich etwas anderes, was zu einem Drama führt.

    Geordnete Verhältnisse ist ein sehr gut geschriebenes Werk und erzählt die Geschichte aus den Sichten von Faina und Philipp. Dabei fliesst in die Sicht von Faina eine Reihe von Erlebnissen der Autorin selbst ein, sodass ihre Sicht durchgängig authentischer wirkt als die von Philipp.

    Philipps Sicht ist von Anfang an auf Antipathie ausgelegt, dabei wird allerdings nach und nach übertrieben, damit der Leser ihn zu Beginn weniger hasst als zum Ende hin, wodurch allerdings der Eindruck entsteht, man wäre über seinen Charakter entweder zu Beginn belogen worden, oder er hätte Entwicklungen durchgemacht, die man nicht mitbekommen hat. Etwas sehr Ähnliches geschieht mit Faina. Es werden viele Entwicklungen der Charaktere nicht stringent gezeigt, sie sind einfach plötzlich doch anders. Ebenso werden einige Geschenisse zwar genannt, dann aber auch einfach im Raum stehen gelassen, ohne eine Handlung nach sich zu ziehen, obwohl sie nicht irrelevant wäre. Das ist das, was mich dazu veranlasst, einem ansonsten sehr interessanten und gelungenen Buch einen Stern bei der Bewertung abzuziehen.
    Geordnete Verhältnisse erzählt die Geschichte von Faina und Philipp, die sich in der Grundschule kennenlernen und anfreunden. Beide haben kein einfaches Zuhause und finden ineinander zunächst scheinbar die Unterstützung, die sie brauchen. Nach einem Kontaktabbruch als Erwachsene finden sie eines Tages wieder zueinander. Was sie allerdings Liebe nennen, ist eigentlich etwas anderes, was zu einem Drama führt.

    Geordnete Verhältnisse ist ein sehr gut geschriebenes Werk und erzählt die Geschichte aus den Sichten von Faina und Philipp. Dabei fliesst in die Sicht von Faina eine Reihe von Erlebnissen der Autorin selbst ein, sodass ihre Sicht durchgängig authentischer wirkt als die von Philipp.

    Philipps Sicht ist von Anfang an auf Antipathie ausgelegt, dabei wird allerdings nach und nach übertrieben, damit der Leser ihn zu Beginn weniger hasst als zum Ende hin, wodurch allerdings der Eindruck entsteht, man wäre über seinen Charakter entweder zu Beginn belogen worden, oder er hätte Entwicklungen durchgemacht, die man nicht mitbekommen hat. Etwas sehr Ähnliches geschieht mit Faina. Es werden viele Entwicklungen der Charaktere nicht stringent gezeigt, sie sind einfach plötzlich doch anders. Ebenso werden einige Geschenisse zwar genannt, dann aber auch einfach im Raum stehen gelassen, ohne eine Handlung nach sich zu ziehen, obwohl sie nicht irrelevant wäre. Das ist das, was mich dazu veranlasst, einem ansonsten sehr interessanten und gelungenen Buch einen Stern bei der Bewertung abzuziehen.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 11.02.2024

    Als Buch bewertet

    Zwei Leben, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten - und doch so gleich. Philipp, der Aussenseiter, ungeliebt, mit einer alkoholsüchtigen Mutter, der "etwas ander Junge", bemüht sich seit Kindheitstagen um einen besten Freund oder eine beste Freundin. Da kommt Faina, das Kind ukrainischer Eltern, gerade zum richtigen Zeitpunkt in seine Schulklasse. Auch bei ihr ist alles anders: Das neue Leben in Deutschland, die Sprache, die Eltern, ja sogar die Feiertage. Philipp sieht seine Chance gekommen, doch die weicht stark vom normalen Empfinden ab - er will Faina beherrschen... Es wird eine toxische Beziehung, die ausartet, wenn Philipp ausrastet.
    Der Roman ist nur schwer in Worte zu fassen. Er zeigt einfach alles auf: Liebe, Hass, Freundschaft, Wut und eine total verkorkste Beziehung, bis... ja bis alles eskaliert.
    Fazit: Lesenswert, weil so schonungslos geschrieben und nachvollziehbar. Dies alles in einem flüssigen Schreibstil, der immer wieder dazu verführt noch ein Kapitel zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Lizz, 12.03.2024

    Als Buch bewertet

    Toxische Beziehungen sind ein brandaktuelles Thema, das gerade immer mehr Beleuchtung in den Medien erfährt. Meistens geht es dabei jedoch um Liebes- oder Familienbeziehungen. Dass es auch andere Arten von Beziehungen gibt, die Gefahr laufen können, toxisch zu werden, greift dieser Roman auf.

    Zwischen den beiden Hauptfiguren, Faina und Phillip, die sich in ihrer Schulzeit kennenlernen und beide niemand anderen haben, entwickelt sich eine enge Freundschaft. Zwar geht diese später in die Brüche, doch als Faina am Boden ist und Hilfe sucht, wendet sie sich wieder an Phillip, und so nimmt die Story ihren Lauf.

    Die erschütternde Geschichte entwickelt einen regelrechten Sog - man vermag das Buch gar nicht mehr aus der Hand zu legen. Dabei wird abwechselnd aus der Sicht von Faina und von Phillip geschrieben, was dem Ganzen noch einen zusätzlichen Reiz gibt.

    Für mich ist "Geordnete Verhältnisse" ganz klar ein grosses Highlight - das Buch sollte jeder gelesen haben.

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  • 5 Sterne

    claudias.buecherwelt, 28.03.2024

    Als Buch bewertet

    Eine Geschichte, die unter die Haut geht. Eine Geschichte mit Sogwirkung, die ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Als Faina und Philipp sich als Kinder kennen lernten, waren beide Aussenseiter, gaben sich gegenseitig Halt. Doch dann entwickelten sie sich in verschiedene Richtungen weiter, trennten sich, kommen jetzt wieder zusammen. Der Beginn einer toxischen Beziehung.

    Das Buch ist in 3 Teile unterteilt. Erst erzählt Philipp, dann Faina, im dritten Teil beide und es gibt auch Kapitel, die erzählt werden. Der Autorin gelingt es wunderbar, in den Ich-Erzählungen die Persönlichkeiten der beiden zum Ausdruck zu bringen. Sie entlockt mir viele Emotionen. Mitleid, Unverständnis, Faszination, Traurigkeit, Entsetzen. Ich möchte eingreifen, Fragen stellen, warnen.

    Am Ende bin ich nachdenklich, betroffen. Denn es gibt diese Fainas und Philipps “in Echt”. Vielleicht gar nicht mal so weit von uns entfernt….

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Juliane B., 13.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Grauen zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite. Beim Lesen werde ich dieses beklemmende Gefühl nicht los. Als der stille, etwas seltsame Philipp in der Schule Faina kennenlernt, ändert sich sein Leben. Die Freundschaft wird letztlich zu Besessenheit. Aber auch Faina ist eine komplizierte Figur. Als Leser erfährt man die Geschichte aus beiden Perspektiven. Wie diese zwei zwar äusserlich sehr ähnlichen, aber grundverschiedenen Personen so enge Freunde werden konnten, ist manchmal schwer nachzuvollziehen. Faina begibt sich letztlich in eine Abhängigkeit, der sie sich nur schwer wieder entziehen kann. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Jeder Satz ist auf den Punkt, manchmal muss man schmunzeln, manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Der Autorin gelingt es beide Figuren menschlich zu zeichnen. Das sich abzeichnende Grauen lässt sich dabei jedoch nie ganz abschütteln. Ein bemerkenswerter Roman.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 10.02.2024

    Als Buch bewertet

    Wow, was für ein Buch

    Das passiert mir nicht oft, dass mich ein Buch so emotional fordert. Es ging rauf und runter und es war alles dabei. Die beiden Protagonisten Philipp und Faina schenken sich und dem Leser wirklich nichts.

    Wir lernen die beiden in ihrer Kindheit und bei ihrer ersten Begegnung kennen. Und man hat zunächst das Gefühl, dass sich die beiden gut tun. Beide haben ein schwieriges Elternhaus (Alkoholmissbrauch, Misshandlung, Vernachlässigung, etc.), können dieses aber durch ihre Freundschaft besser verkraften.

    Aber Stück für Stück und vor allem nachdem sie erwachsen geworden sind, merkt man, wie toxisch das Ganze eigentlich ist. Das Machtverhältnis zwischen den beiden ist definitiv nicht ausgewogen. Mich haben die Ereignisse immer wieder überrascht und teilweise auch schockiert.

    Es ist kein einfaches Buch. Aber von mir gibt es volle fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    begine, 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Erschreckend

    Die Autorin Lana Lux schreibt mit nüchterner Prosa. Sie ist in der Ukraine geboren und lebt jetzt in Deutschland.
    Der Roman „Geordnete Verhältnisse“ spielt in den 2010er Jahren und
    behandelt das Verhältnis von Philipp und Faina. Sie lernen sich schon in der Schule kennen. Fiana ist mit ihrer Familie aus der Ukraine gekommen.
    Philipp erlebt vieles mit seiner alkoholkranken Mutter.
    Die Autorin hat den beiden krasse Charaktere zugewiesen.
    Faina hat eigentlich gute Vorsätze, kommt dann in ungute Freundschaften und sitzt dann mit grossen Schulden da.
    Philipp entwickelt sich zu einem besonderen Eigebrötler aus.
    Abwechselnd erzählen die Beiden ihre Eindrücke in Ichform.
    Diese Geschichte hat Sogwirkung, ich musste immer gleich wissen, wie das weiter geht und wie das wohl endet.
    Lana Lux macht es besonders spannend. Der Roman ist lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Sophie, 20.04.2024

    Als Buch bewertet

    Bedrückendes Porträt einer ungesunden Beziehung

    Mit „Geordnete Verhältnisse“ gewährt Lana Lux eindringliche Einblicke in die Beziehung zweier Menschen, die sich womöglich bei der Bewältigung ihrer jeweils belastenden Vergangenheit hätten stützen können, jedoch in ihre jeweils eigenen Abgründe stürzen. Mit schonungsloser Ehrlichkeit und subtilem Humor seziert sie eine toxische Beziehung, deren Gefährlichkeit erst viel zu spät in ihrem ganzen Ausmass zutage tritt.

    Philipp ist seit Kindertagen ein Aussenseiter. Seine problematische Familiengeschichte und Lebenssituation haben ihn verbittert gemacht, und er sucht die Schuld für sein Unglück in seiner Umgebung: bei den Einwanderern, die das Sozialsystem ausnutzen. Bei den Frauen, die Männer wie ihn verschmähen. Bei der Gesellschaft mit ihrer ihm unverständlichen Sexbesessenheit. Sein einziger Anschluss ist – ebenfalls seit Kindertagen – die ukrainischstämmige Faina. In ihr glaubt er seine Seelenverwandte gefunden zu haben und tut alles, um sie an sich zu binden. Von aussen betrachtet wirkt seine vermeintliche Hilfe von Anfang an alarmierend: Er korrigiert ihr Deutsch und ihr Verhalten, stets in dem Bemühen, ihre Integration zu beschleunigen. Was zu Beginn jedoch noch halbwegs harmlos und aus kindlicher Perspektive verständlich scheint, entwickelt sich über die Jahre hinweg zu einer ungesunden Fixierung.

    Lana Lux erzählt aus beiden Perspektiven, Philipps und Fainas, was dem Roman eine aussergewöhnliche Tiefe verleiht. Denn Philipp, der Kontrollierende, ist aus seiner Sicht kein Monster. Seine Motive und Gedankengänge nachvollziehen zu können, macht den Text noch beklemmender. Fainas Sicht auf die Dinge ist ebenso wenig objektiv. Beim Lesen kommt immer wieder Verzweiflung auf, weil sie Philipps Verhalten nicht so verurteilt, wie eine aussenstehende Person es tun würde. Diesen beiden Figuren kommt man im Laufe des Buchs so nahe, dass man sie am liebsten schütteln und anschreien, von ihrem jeweils unverständlichen Verhalten abbringen möchte. So intensiv die langsame Entwicklung dieser Beziehung und von Philipps Kontrollzwang geschildert wird, so abrupt und hektisch endet allerdings der Roman. Somit ist die einzige Schwäche des Buchs sein Ende, das überhastet wirkt und der zuvor entstandenen Tiefe nicht gerecht werden kann.

    Trotz des überhasteten Endes ist „Geordnete Verhältnisse“ jedoch ein absolut lohnenswerter Roman, der so tiefgründig wie selten ergründet, welche Wege in eine toxische Beziehung mit all ihren Konsequenzen führen. Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Anja S., 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman lässt mich sprachlos und zerstört zurück. Habe ihn in einem Rutsch komplett durchgelesen.
    Lana Lux erzählt hier so grandios und eindringlich, dass man dieses Buch unmöglich wieder aus der Hand legen kann. War von der ersten Seite an völlig gefesselt. Sie zeichnet die Protagonisten so fein, dass man jeden irgendwie verstehen oder wenigstens nachempfinden kann. Wir lesen vom Aufwachsen in schwierigen Familienverhältnissen, wie zwei kaputte Menschen versuchen füreinander da zusein, sich zu unterstützen aber sich nur noch kaputter machen und vom Versuch und grenzenloser Überforderung ein „normales“ Leben zu führen.
    Gegen Ende des Buchs hatte ich richtig Angst vor dem Ende, es war ja leider absehbar und angekündigt, dass es hier kein Happy End geben wird. Ich hoffe sehr, noch ganz viele Bücher von der Autorin lesen zu dürfen.

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  • 4 Sterne

    Isabell R., 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Es klingt so gut: Die seit Kindheitstagen besten Freund*innen Philipp und Faina entschliessen sich nach dem Modell Co-Parenting gemeinsam ein Kind grosszuziehen, als Faina ungewollt schwanger wird. Was nach einer aktuellen und feministischen Storyline klingt und genügend Stoff für einen Roman bieten würde, wird bei Lana Lux aus einer ganz anderen Richtung brisant. Es sind alles andere als geordnete Verhältnisse, die sich hier auftun und auch das Leben der beiden Protagonist*innen ist weit weniger geordnet, als beide sich wünschen. Dabei wird die Storyline aus der Rückschau von beiden — Philipp und Faina -- erzählt. Angefangen von ihren schwierigen Kindheit und Elternhaus über die Teenager-Zeit bis zum Jetzt als Erwachsene Mittdreissiger, werden in dieser Storyline wichtige, aktuelle wie Themen Philipp’s Asexualität als auch Fainas Bisexualität (was bis zur Hypersexualität ausgedehnt wird) und das Co-Parenting mitgezählt. Leider werden diese queren Themen zum einen sehr extrem dargestellt und zum anderen durch das Setting sehr negativ konnotiert. Da ich nichts vorwegnehmen möchte, stoppe ich an dieser Stelle und kann nur sagen: Es ist ein sehr gut geschriebener, sehr spannender und tiefschichtiger Roman, der eine krasse Sogwirkung entfaltet.

    »Es ist verblüffend, wie aus Liebe Hass werden kann, […]. Ich glaube nicht, dass es wahr ist. Ich glaube, dass wir, die davon betroffen sind, bloss von Anfang an Kontrolle mit Liebe verwechselt haben. Ich jedenfalls habe schon von klein auf gelernt, dass Liebe und Schmerz zusammengehören.« Faina, S. 273

    Wer Lana Lux Romane kennt, weiss, dass die Autorin mit ihrem fantastischen Schreibstil absolute Pageturner schreibt, die man nicht mehr aus der Hand legen kann. Auch dieser Roman besticht durch die Erzählweise, den Erzählten, den Zynismus und die fein-säuberlich ausgearbeitete Storyline und Protagonistinnen. Ihr neuer, dritter Roman »Geordnete Verhältnisse« ist ein unbequemer und verstörender Roman über fehlgedeutete Liebe, Sexualität, toxische Abhängigkeiten, dysfunktionale Familien, psychische und physische Gewalt, Kindheitstraumata, psychische Erkrankungen.

    [CN: Psychische & physische Gewalt, Femizid, psychischer Missbrauch, Drogen, Alkohol]

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  • 4 Sterne

    sommerlese, 11.02.2024

    Als eBook bewertet

    Wenn aus Liebe Hass wird
    In ihrem Gesellschaftsroman "Geordnete Verhältnisse" beschreibt Lana Lux eine toxische Beziehung, der Roman erscheint bei Hanser Berlin.

    Philipp wächst bei seiner Tante auf und als er in die Schule kommt, lebt er wieder bei seiner alkoholkranken Mutter. In der Schule ist der aufbrausende, rothaarige Junge ein Aussenseiter und hatte nie Freunde, denn er wird schnell wütend, ist inkontinent und mag lieber Pflanzen als andere Menschen. Dann kommt Faina aus der Ukraine in seine Klasse, sie hat ebenfalls rote Haare, wird neben Philipp gesetzt und er bringt ihr Deutsch bei. Beide verbindet eine Freundschaft, die irgendwann erlischt.

    Jahre später steht Faina verschuldet und schwanger wieder vor Philipps Tür, auf ihn ist Verlass, beide ziehen zusammen. Doch die Zukunft ist nicht so schön und geordnet, wie sie es sich ausmalen.


    Lana Lux lenkt schonungslos und ohne Schnörkel den Blick auf die menschliche Psyche und beschreibt in ihrem Roman in eindringlicher und bedrückender Weise, was schlechte Erfahrungen in der Kindheit mit einem Menschen machen können.

    In der Story entwickelt sich aus einer Kindheitsfreundschaft eine toxische Beziehung, die nicht gut ausgehen kann. Denn Philipp kann mit Gefühlen nicht richtig umgehen, er ist besessen von dem Gedanken, Faina zu kontrollieren und Faina ist lange Zeit nicht in der Lage, sich aus dieser Beziehung zu befreien. Sie ist etwas naiv und sieht in Philipp immer noch das Gute, das Hilfsbereite und den Versorger und entschuldigt häufig sein Verhalten. Als sie endlich den Schritt in die Unabhängigkeit wagt, ist es leider zu spät.

    Durch die einfache, aber sehr eingängige Erzählweise wird das Leben der Hauptfiguren aus nächster Nähe beleuchtet. Viele Erlebnisse schockieren, man leidet mit den Personen und kann sich dem Ganzen einfach nicht entziehen. Insgesamt liest sich die Geschichte grösstenteils düster und bedrückend, weil immer wieder bestimmte Vorgänge für Entsetzen sorgen. Das muss man aushalten können.


    Dieses Psychogramm ist schonungslos, erschütternd, ergreifend und packend zugleich und hallt noch lange nach. Hier wird gezeigt, zu was Menschen fähig sind, wenn aus Liebe Hass wird.

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