Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 132455178

Taschenbuch Fr. 21.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 09.11.2021

    Als Buch bewertet

    "Wünsche sind nie klug. Das ist sogar das beste an ihnen." (Charles Dickens)
    1891 Wien. Nach dem Tod ihres Onkels Stefan Danzer hat dieser der 21-jährigen Sophie von Werdenfels sein Kaffeehaus vermacht, so dass sie nun alle Fäden in der Hand hält, um das Traditionshaus weiterzuführen. Allerdings muss sich Sophie schon bald mit dem langjährigen Geschäftsführer Toni Schleiderer herumschlagen, der sich schon selbst als Erben des Kaffeehauses gesehen hat und ihr nun bei Entscheidungen ständig Scherereien bereitet. Aber Sofie lässt sich nicht beirren und führt das Haus nach ihren Vorstellungen, wozu auch individuelle, aufsehenerregende Schaufensterdekorationen gehören, für die Gustav Klimt Pate steht. Fortan gibt sich die Wiener Künstlerszene dort die Klinke in die Hand. Obwohl das Kaffeehaus all ihre Aufmerksamkeit benötigt, muss sie auch noch für ihre Mutter als auch Schwester Milli da sein, die nach der Trennung von ihrem Stiefvater bei ihr einziehen. Richard von Löwenstein, Sophies grosse Liebe, steht ihr treu zur Seite, doch auch er hat mit einer unglücklichen, arrangierten Ehe zu kämpfen. Werden Sophie und Richard irgendwann endlich ihre Liebe öffentlich leben können?
    Marie Lacrosse hat mit „Geheime Wünsche“ den dritten und finalen Band ihrer „Kaffeehaus“-Trilogie vorgelegt, der den Vorgängern an Dramatik, Spannung und exzellent recherchiertem historischen Hintergrund in nichts nachsteht und den Leser von Seite 1 an begeistern kann. Mit flüssigem, farbenfrohem und gefühlvollem Erzählstil lässt die Autorin den Leser erneut ins Wien des 19. Jahrhunderts eintauchen, wo er sich in einer gemütlichen Ecke im Kaffeehaus Prinzess niederlässt, um das weitere Schicksal von Sophie, ihrer Familie, Richard von Löwenstein und dem Unternehmen mitzuverfolgen. Gekonnt verwebt die Autorin geschichtliche Details und damalige gesellschaftliche Gepflogenheiten mit ihrer Geschichte, lässt gleichzeitig die Crème de la Crème der Wiener Künstlergemeinschaft vor den Augen des Lesers vorbeiziehen und katapultiert den Leser mit bildhaften Beschreibungen in die wohlige und gemütliche Atmosphäre des Kaffeehauses, wo es nach dem schwarzen Muntermacher ebenso verführerisch durftet wie nach köstlichem Gebäck. Dabei lässt Lacrosse auch die Rolle der Frau zur damaligen Zeit nicht ausser Acht, denn diesen war es eigentlich nicht bestimmt, ein Geschäft zu führen. Sophie hat einiges an Verantwortung zu tragen, denn nicht nur die Führung des Kaffeehauses obliegt ihr, sie muss sich auch um ihre Familie, insbesondere um ihre jüngere Schwester Milli kümmern, die unter Alpträumen und Hysterie leidet. In ihrem Fall soll Dr. Sigmund Freud helfen, der als Nervenarzt tätig ist und das Kaffeehaus regelmässig frequentiert. Lacrosse hat die besondere Gabe, ihre Protagonisten mit realen Personen wunderbar interagieren zu lassen, so dass man als Leser das Gefühl hat, hautnah dabei zu sein und alles vor dem inneren Auge mitzuverfolgen.
    Die Charaktere sind lebendig ausgestaltet und haben erneut eine glaubwürdige Entwicklung durchlaufen, die sie dem Leser noch mehr ans Herz wachsen lassen, der sie neugierig bei ihren Unternehmungen verfolgt. Sophie ist eine liebevolle und warmherzige Frau, die niemandem ihre Hilfe und Unterstützung verweigert. Sie ist durchsetzungsstark und energisch genug, sich gegen andere zur Wehr zu setzen und ihre Träume zu verwirklichen. Richard konzentriert sich zwar auf seine militärische Karriere, doch sucht er verzweifelt nach einem Ausweg aus seiner unglücklichen Ehe. Toni Schleiderer ist ein konservativ denkender Mann, der sich an Neuerungen erst gewöhnen muss. Seine etwas arrogante Art Sophie gegenüber zeugt von Unsicherheit und Eigennutz. Aber auch Henriette, Milli, Amalie von Thurnau sowie die Riege aus bekannten Künstlern, Literaten, Medizinern und Kämpferinnen für das Frauenrecht besetzen wichtige Rollen in dieser Geschichte und machen diesen Pageturner dadurch umso farbenprächtiger und unterhaltsamer.
    Mit „Geheime Wünsche“ heisst es leider Abschied nehmen von einer fesselnden, spannenden Geschichte, die auf wunderbare Weise Historie, Liebe und Familiengeschichte in sich vereint. Absolute Leseempfehlung für ein einzigartiges Highlight! Chapeau!!!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Matthias R., 17.10.2021

    Als Buch bewertet

    Der 3. Band ist der Beste!

    Es gibt ja Trilogien, bei dem der erste Band der Beste ist, dann der zweite schon nachlässt und der 3. eigentlich überflüssig. Bei der Kaffehaustrilogie ist es auf jeden Fall ganz anders. Der erste Band war schon gut, ist aber nicht mein Favorit. Der zweite Band hat mir besser gefallen, aber vom Dritten bin ich echt begeistert. Ich empfehle auf jeden Fall, man sollte die ersten beiden Bände gelesen haben, um wirklich alle Handlungsstränge mit verfolgen zu können, wobei natürlich auch dieser Band in sich abgeschlossen ist.

    Zentral sind auch hier wieder Sophie von Werdenfels und Richard von Löwenstein und ihre Liebe zueinander und natürlich die Frage „bekommen sich die beiden jetzt endlich? Aber es ist nicht einfach „nur“ ein Liebesroman und auch nicht „nur“ ein historischer Roman. Diesmal steht das Namen gebende Kaffeehaus im Zentrum der Geschichte, allerdings mit vielen unterschiedlichen und komplexen Handlungssträngen, die hier zusammenlaufen.

    Die Autorin, die ja für ihre umfangreichen Recherchen schon bekannt ist, hat für den dritten Band noch mal „eine Schippe“ drauf gelegt, wie sie im Nachwort berichtet. Viele Protagonisten haben wirklich gelebt, natürlich haben sich nicht alle im –ohnehin fiktiven- Cafe Prinzess getroffen. Aber es hätte so sein können. Und es bleibt spannend bis zum Schluss. Sieht es am Ende des 5. Teils „Wer sich in Gefahr begibt…“ schon fast nach einem Happy End aus, steigt die Spannung im 6. und letzten Teil „Ende gut, alles gut?“ noch mal an und der geneigte Leser fragt sich, ob das nicht doch alles noch schief gehen wird. Mir persönlich gefallen vor allem die Ausflüge in die Psychologie bzw. beginnende Psychotherapie sehr gut, zumal der Untertitel „Geheime Wünsche“ durchaus auf Sigmund Freud und seine Psychoanalyse hindeutet. Auch die Berichte über die Vorgänge in der Armee und dem Geheimdienst finde ich sehr spannend und auch die ausführliche Darstellung der sozialen Umstände, die im 2. Band schon Thema waren, genau wie in der „Weingut Trilogie“. Auch das Thema „Frauenrechte“ und der Antisemitismus der damaligen Zeit werden beleuchtet. Und natürlich spielt auch meine spezielle Favoritin, Irene Gerban wieder eine wichtige Rolle.

    Ich kann die gesamte Trilogie nur ans Herz legen und gehe davon aus, dass sie eine breite Leserschaft begeistern wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Astrid B., 12.11.2021

    Als Buch bewertet

    Ein würdiger Abschluss der Trilogie um Sophie und das Kaffeehaus Prinzess.

    Mir hat die gesamte Trilogie sehr gut gefallen, auch heben sich die einzelnen Bände wohltuend voneinander ab und trotzdem bleibt man bei den liebgewonnenen Figuren.
    Standen im ersten Teil noch Kronprinz Rudolph & Mary Vetsera im Mittelpunkt, im zweiten Band Kaiserin Elisabeth mit ihren Allüren, so war hier das Besondere das Kaffeehaus und das Café Prinzess mitsamt dem Kolorit illustrer Gäste.

    Nachdem Sophie das Kaffeehaus Prinzess geerbt hat, bemüht sie sich, es immer weiter zu "modernisieren". Neuerungen, die der Zeit geschuldet sind, anzuschaffen. Oft kämpft sie mit dem Widerstand Toni Schleiderers, der als vorläufiger Miterbe, oft nicht ihrer Meinung ist.

    Auch Henriette und Milli spielen wieder eine wichtige Rolle, versucht doch Sophie, sie zu unterstützen insofern, als dass sie möchte, dass es ihnen besser geht.

    Auch auf Kaiserin Elisabeth müssen wir nicht ganz verzichten - verändert hat die sich aber nicht.....

    Interessant fand ich ganz besonders die Szenen mit Siegmund Freud, die Gespräche und auch die Therapien, die er durchführt.
    Auch Gustav Klimt bekommt für den Leser ein Gesicht, ist er doch Gast im Kaffeehaus und macht so die Bekanntschaft Sophies....


    Ebenfalls ist die Geschichte um Richard spannend, es gibt sogar schon krimiesk anmutende Szenen, die mir als Krimifan natürlich richtig gut gefielen.

    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, die Kapitel kurz gehalten mit den schon gewohnten kleinen Cliffhängern, die aber nie lange auf ihre Fortsetzung warten mussten.

    Ein wenig schade find ich es auch, das Wien Ende des 19. Jahrhunderts schon verlassen zu müssen, aber da hoffe ich jetzt einfach auf die Autorin, dass sie vielleicht etwas neues kreiert, das dem nahe kommt, oder ähnlich spannend ist.

    Fazit
    Ein sehr würdiger Abschluss der Trilogie des Kaffeehauses Prinzess im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit neuen und vor allem alten liebgewordenen Protagonisten, die das Buch zu einer wunderbaren Reise durch Wien und seine Besonderheiten der Zeit machen.
    Ich kann die Trilogie wärmstens empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 17.10.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Nach dem Tod ihres Onkels leitet Sophie das Kaffeehaus Prinzess mit grossem Erfolg. Sie erweitert das Angebot und setzt neue Ideen um, zum Beispiel eine spektakuläre Schaufensterdekoration. Das Café wird schon bald zum Treffpunkt der Wiener Kulturbohème.
    Fazit: Als ich das Cover sah, musste ich das Buch lesen. Sophie übernahm nach dem Tod ihres Onkels das Kaffeehaus. Sie brachte ihre eigenen Note ein. Viele Leute besuchen das Kaffeehaus. Ein Saboteur macht ihr jedoch das Leben schwer. Was ich super finde ist, dass ein Personenverzeichnis vorhanden ist. Die guten Hintergrundinformation zu diesem historischen Buch sind grossartig. Die Handlung ist facettenreich und gut zu Lesen. Beim Lesen kann man sich gut vorstellen, dass sich alles so abgespielt haben muss. Für dieses Buch und die Ganze Sage gibt es eigentlich nur ein Wort, WOW. Beim Lesen vergisst man glatt die Zeit. Ich kann das Buch zu 100% empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Andrea K., 28.10.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Spannend bis zum Schluss

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Ursula B., 04.11.2021

    aktualisiert am 04.11.2021

    Als Buch bewertet

    Marie Lacrosse
    Das Kaffeehaus, Geheime Wünsche

    Sehnlichst erwartet, Band 3 der Trilogie „Das Kaffeehaus“ von Marie Lacrosse, einer Autorin, die es auch diesmal meisterhaft versteht, detailliertes, fundiertes historisches Wissen mit einer ansprechenden fiktiven Handlung zu kombinieren, sodass man Teil dieser Vergangenheit wird, mit allen Sinnen und Emotionen eintaucht in die Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts in Wien.

    Das Begräbnis des Kaffeehausbesitzers Stephan Danzer bietet im Prolog den perfekten Rahmen, um alle wichtigen Protagonist*innen auftreten zu lassen. Äusserst geschickt und keineswegs langatmig vermittelt die Autorin dem Leser/der Leserin eine Kurz-Zusammenfassung des bisherigen Geschehens, indem die einzelnen Personen benannt werden und ihre Beziehung zum Verstorbenen erläutert wird. So begegnen uns die Hauptgestalten des Buches gleich auf den ersten Seiten und wie schon in Band 1 und 2 besteht für die Leserschaft die Möglichkeit, sich im ausführlichen Personenregister, das dem Roman vorangestellt ist, zu vergewissern, um wen es sich im Gesamtzusammenhang handelt. Ebenso geben auch die Landkarte und Stadtpläne Wiens Hinweise auf die Situation zur Zeit des Geschehens.

    So gerüstet kann man sich gespannt auf das Geschehen einlassen: Sophie von Werdenfels ist die Erbin des Kaffeehauses und übernimmt, zusammen mit Toni Schleiderer als Geschäftsführer an ihrer Seite, diese ganz neue Aufgabe. Von Anfang an ist klar, dass dieses Erbe nicht nur Freude mit sich bringt, zumal die Zeit Ende des vorletzten Jahrhunderts für Frauen eine andere Rolle vorsah, keinesfalls die der Geschäftsfrau.
    Doch das ist Sophie nun, und zwar mit ganzem Herzen, war doch das Kaffeehaus ihres Onkels mit dem dazugehörigen Café Prinzess schon immer, zumindest nach dem frühen Tod ihres Vaters und dem baldigen Einzug eines ungeliebten Stiefvaters, ein ganz wertvolles Stück Heimat für sie.
    Doch nun, ohne ihren Onkel als Mentor, sieht sich die junge Sophie von Werdenfels mit allerhand Herausforderungen konfrontiert, zumal der ihr zur Seite gestellte Geschäftsführer seine ganz eigenen Ambitionen in Bezug auf das Kaffeehaus hatte.

    Neben diesem ganz neuen geschäftlichen Bereich gibt es für Sophie aber auch private Themen, die ihr Sorge bereiten: Da ist zum einen die Problematik um ihre Familie: der despotische Stiefvater, von dem sich ihre Mutter nicht trennen kann, die jüngere Schwester Milli, deren psychische Probleme immer offensichtlicher werden. Hochinteressant ist hier die Rolle Sigmund Freuds, an den sich Sophie in ihrer Not wendet. Argwöhnisch beäugt von Berufskollegen geht er ganz neue Wege und es ist hochspannend, die Anfänge seiner Tätigkeit auf diese abwechslungsreiche Art im Roman mitzuverfolgen.
    Freud ist nur einer von vielen weiteren historischen Persönlichkeiten, die in Lacrosses Roman lebendig werden und uns ein buntes Bild der damaligen Kultur- und auch politischen Szene vermitteln: Gustav Klimt, der für Sophie äusserst eindruckvolle Schaufensterdekorationen malt, Arthur Schnitzler, der als Arzt und Dichter ein Herz für das Volk hat; Hugo von Hofmannsthal als junger Dichter in seinen Anfängen. Karl Lueger, Sozialdemokrat und später umstrittener Bürgermeister Wiens, uvm.
    Sehr detaillierte Einblicke erhalten wir auch in die Anfänge der Frauen-Bewegung mit historischen Gestalten wie Adelheid Popp und Amalie Ryba. Wunderbar gelingt es der Autorin hier, den Bogen zu spannen zwischen Frauen, die noch wie selbstverständlich im alten Rollenmodell gefangen sind, meist der gehobeneren Gesellschaftsschicht angehören und Frauen, die hart um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen. Das Thema „Frauen helfen Frauen“ wird anschaulich geschildert, die Errichtung eines Frauenhauses, die Möglichkeit für ledige Mütter, ihre Kinder nicht weggeben zu müssen.
    Treue Lacrosse-Leser*innen werden sich vor allem über die Begegnung mit Irene Gerban freuen, bekannt aus der „Weingut-Trilogie“, die inzwischen zum Adel gehört, aber ihren eigenen harten Weg nicht vergessen hat. Auch der gute Tropfen aus dem dort im Zentrum stehenden Weingut findet öfter Erwähnung.

    Natürlich ist auch Richard von Löwenstein mit von der Partie und durch ihn eröffnet sich ein weiteres Feld, das des Militärs, der k.u.k. Armee und besonders auch der dort herrschenden Missstände.
    Doch das ist nicht die wichtigste Herausforderung, der sich Richard von Löwenstein stellen muss. Weiterhin ist er in einer ungewollten Ehe gefangen und kämpft um seine grosse Liebe, Sophie von Werdenfels.

    Es erscheint fast unmöglich, alle Schauplätze dieses umfangreichen Werkes, alle Themen zu benennen, doch allen ist gemeinsam, dass sie ein umfassendes, akribisch recherchiertes Detailwissen offenbaren, das dennoch den Haupt-Erzählstrang nicht aus den Augen verliert:
    Sophie, die sich als junge unverheiratete Frau in einer Gesellschaft behauptet, in der Frauen noch eine klare untergordnete Rolle zugedacht ist und die dabei dennoch ihre ganz eigenen geheimen Wünsche nicht aus den Augen verliert: Ihre grosse Liebe auch leben zu können, nicht geächtet und insgeheim, sondern auch gesellschaftlich anerkannt.

    Auch bei anderen Romangestalten beweist die Autorin tiefgründige psychologische Kenntnisse, so z.B. bei Amalie, Richards Noch-Ehefrau, deren Verhalten Schritt für Schritt in ein neues Licht gerückt wird. Oder bei Richards Neffen Fredl, dessen hommosexuelle Neigung ihn in grosse Schwierigkeiten bringt.

    Überhaupt ist auch das ein grosses Plus dieses umfangreichen Historischen Romans, dass die Protagonist*innen ihre ganz eigene Entwicklung durchlaufen, nachvollziehbar eingebettet in ihre Zeit, in deren Konditionierungen sie einerseits gefangen sind, andererseits aber auch grosse Charakterstärke beweisen, um solche Fesseln zu sprengen. Neben all den psychologischen Hintergründen erfahren wir auch unglaublich viel über die gesetzlichen Bestimmungen was Ehe und Familie betrifft.

    Kommt man am Ende dieses monumentalen Werks an, sollte man nochmal die erste Seite aufschlagen und sich vielleicht in die Rezeptur der Orangentorte, die im Roman so oft erwähnt wird, vertiefen, sich diesen Genuss irgendwann auch gönnen, um dann die ein oder andere Passage nochmal ganz aufmerksam zu studieren, denn dieser unterhaltsame Roman ist in jedem Fall auch eine beeindruckende Gesellschaftstudie des ausgehenden 19. Jahrhunderts.


    Ursula Bolender, 5. November 2021

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Internetmaus, 26.10.2021

    Als Buch bewertet

    Nachdem mich schon die beiden voran gegangenen Teile der Kaffeehaus Trilogie, in ihren Bann zogen, war ich sehr gespannt auf den finalen Schlussteil. Schon der Titel, geheime Wünsche, macht neugierig.
    Wie die Vorgänger ist auch dieses Taschenbuch hochwertig als Klappenbroschur gestaltet. Durch den ähnlichen Bildaufbau des Covers mit der jungen Frau hat es einen hohen Wiedererkennungswert. Im Innenteil gibt es das Rezept der Orangentorte, die im Cafè Prinzess angeboten wird. Eine umfangreiche Liste der handelnden fiktiven und historischen Personen lädt zum Nachschlagen ein. Die Stadtpläne von Wien und das Glossar sind ebenso hilfreich für den Leser.
    Das Buch schliesst sich unmittelbar an den vorigen Band an. Es wird aus aus Sicht der Komtess Sophie von Werdenfels und ihrer grossen geheimen Liebe, Richard von Löwenstein, erzählt.
    Die Jahre 1891 bis 1897 im Habsburger Reich bilden den geschichtlichen Hintergrund. Es ist eine Zeit vieler Veränderungen. Mit der Bandbreite dieses Buches, die uns mit Künstlern, Politikern, Ärzten, dem Leben der armen Menschen, dem Hochmut des Adels, in ihrer so unterschiedlichen Vielfalt konfrontiert, hat Marie Lacrosse, die ersten beiden Bände nochmals übertroffen.

    Nach dem frühen Tod ihres geliebten Onkels tritt die junge Sophie ihr grosses aber auch sehr schwieriges Erbe an. Durch die von Stephan Danzer, zwar gut gemeinte aber recht komplizierte Nachlassverteilung, hat Sophie von Anfang an einen schwierigen Stand. Ihr Onkel leitete sowohl das Kaffeehaus als auch das später damit verbundene Cafè Prinzess. Das Kaffeehaus hat in Wien eine lange Tradition. Frauen sind in diesen Häusern nicht erwünscht. So übernimmt erst einmal der Chefkonditor, Toni Schleiderer, die Geschäfte im Kaffeehaus Danzer und Sophie die im Cafè, wo feine Torten, Pralinen und mehrere Kaffeespezialitäten, angeboten werden. Das urige Kaffeehaus ist ein beliebter Treffpunkt. Politiker, Maler, Literaten angehende Ärzte hielten sich stundenlang dort auf. Es wurde debattiert, geraucht, gespielt und vor allen Dingen, die vielen Zeitungen, konnten in einer separaten Leseecke kostenlos studiert werden. Hier begegnen sich viele aufstrebende Persönlichkeiten wie Dr. Sigmund Freud und Dr. Arthur Schnitzler. Aber auch der Maler Gustav Klimt, der eine andere Vorstellung von Malerei hat. Er will mit seinen Bildern polarisieren. Männer, in einer kunterbunten Mischung voller Gegensätze treffen aufeinander.

    Marie Lacrosse schuf ein bildgewaltiges Gesamtwerk, das dem Leser das österreichische Leben, Ende des 19. Jahrhunderts, sehr nahe bringt. Das Kaiserhaus, welches in den vorigen Bänden noch eine wesentliche Rolle spielt, tritt nun in den Hintergrund. Stattdessen wird unter anderem der Geheimdienst und die k und k Armee beleuchtet, wo viele Dinge sehr im Argen liegen. Was eigentlich nicht mehr sein sollte, es gibt in diesem Kreis noch immer Duelle mit tödlichen Regeln. Überhaupt, Ehre und Hoffähigkeit stehen über allen Dingen. Koste es was es wolle. Das Menschen standesgemäss heiraten müssen und dadurch unglücklich werden ist oft vorhersehbar.

    Geheime Wünsche, die nicht immer an das Tageslicht dringen, haben sicherlich viele in diesem Buch. Es gibt die ersten Frauenbewegungen, denn ob arm oder reich, der Mann hat die absolute Herrschaft über Frau, Kinder, Hab und Gut. Die Frauen fangen an sich zu wehren und organisieren sich. Auch Kindesmissbrauch, Homosexualität, Spielsucht und Antisemitismus. All diese Dinge fliessen gekonnt in die Handlung ein und werden miteinander verwoben.
    Sehr vielfältig sind die einzelnen Handlungsstränge. Mit der lebendigen Erzählweise der Autorin möchte man kaum mit dem Lesen aufhören.

    Für mich ist dieser Abschlussband der grandiose Höhepunkt der Kaffee Haus Saga.Geballte Geschichte und eine ganze Reihe von später berühmten und erfolgreichen Menschen, fliessen in dieses fantastische Werk ein.

    Wie schon in den anderen Teilen der Saga, hat die Marie Lacrosse im Nachwort geschildert, was Wahrheit und Fiktion ist. Ihre Recherchearbeit war dieses Mal noch umfangreicher. Leider muss ich mich von dieser brillanten Trilogie verabschieden aber nicht ohne eine ausdrückliche Leseempfehlung zu geben. Die Reihe steigerte sich von Buch zu Buch, so das meine Erwartungen noch übertroffen wurden. Ich vergebe 5 Sterne für diese ausgezeichnete Leistung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike Hartwig, 12.10.2021

    Als Buch bewertet

    „Wien ist eine Stadt, die um einige Kaffeehäuser herum errichtet ist.“ – Bertold Brecht

    Im 3. und letzten Teil der Kaffeehaus-Saga von Marie Lacrosse steht das Kaffeehaus/Konditorei-Café Prinzess im Mittelpunkt.
    Nach dem viel zu frühen Tod ihres Patenonkels Stefan Danzer übernimmt Sophie von Werdenfels, wie testamentarisch verfügt, mit grade 21 Jahren die Führung des gesamten Unternehmens. Unterstützt wird sie dabei auf Wunsch des Verstorbenen von dessen langjährigem Mitarbeiter Antonius Schleiderer, der in jüngster Zeit auch als sein Stellvertreter im Kaffeehaus fungierte. Es ist nicht immer einfach für Sophie, mit Toni, der sie schon als kleines Mäderl kannte, auf einen Nenner zu kommen. Sophie steht neuen Ideen aufgeschlossen gegenüber (z.B. Schaufensterdekorationen oder neue Maschinen zur Schokoladenherstellung und -verarbeitung), während Toni konservativ ist und alles am liebsten so lassen würde, wie es lange Jahre war. Es passt ihm zum Beispiel überhaupt nicht, dass Sophie sich auch im traditionell „männlichen“ Kaffeehaus einarbeiten und die Abläufe kennenlernen möchte. Der Beruf der sog. Sitzkassiererin bietet Sophie jedoch die Möglichkeit, sich „legal“ im Kaffeehaus aufzuhalten. Hier lernt sie u.a. die Mitglieder des Literatenclubs „Jung Wien“ kennen, zu denen Dr. Arthur Schnitzler gehört, seines Zeichens Arzt und Dichter.
    Aber auch im privaten Bereich verläuft Sophies Leben turbulent. Ihre Mutter flüchtet aus ihrer unglücklichen zweiten Ehe zusammen der jüngeren Tochter Milli zu Sophie in deren Privatwohnung über dem Kaffeehaus. Milli macht den beiden Frauen Sorgen. Das junge Mädchen scheint „hysterisch“ zu sein und soll, wenn es nach dem Willen des Stiefvaters geht, in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden. Dies wollen Sophie und ihre Mutter unbedingt verhindern. Ob der Nervenarzt Sigmund Freud helfen kann, der regelmässig zum Kartenspielen im Kaffeehaus einkehrt?
    Und dann ist da auch noch Richard von Löwenstein, Sophies grosse Liebe. Richard ist nach wie vor in einer unglücklichen, arrangierten Ehe mit Amalie, geborene von Thurnau, gefangen. Können Sophies geheime Wünsche in Erfüllung gehen?

    Wieder gelingt es Marie Lacrosse in hervorragender Weise, Geschichte lebendig werden und ihre Figuren mit damals real lebenden Personen in Kontakt treten zu lassen. So trifft sich Sophie mit Anna Sacher, der Chefin des gleichnamigen Hotels. Anschaulich erzählt die Autorin vom Leben im Wien der 1890er-Jahre; von den starren Konventionen, denen der Adel Folge leisten musste, ebenso wie von den Nöten der einfachen Leute. Richard von Löwenstein fungiert beispielsweise als Sekundant bei einem Duell, das er vergeblich zu verhindern versuchte. In ihrem auch diesmal wieder sehr interessanten und informativen Nachwort „Wahrheit und Fiktion“ berichtet Marie Lacrosse, dass sie dem fiktiven Duell die damals gebräuchlichen Regeln zugrunde gelegt hat. Auch bei den Episoden rund um die Wiener Arbeiterinnen hat sie sich weitgehend an die historischen Ereignisse gehalten. Sie lässt ihre Hauptfigur Sophie von Werdenfels unter anderem den ersten Frauenstreik im Mai 1893 erleben. Hier treten Irene Gerban und ihre Schwiegermutter Pauline von Sterenberg auf (bekannt aus der Weingut-Trilogie der Autorin). Gemeinsam mit ihnen setzt Sophie sich dafür ein, den Frauen in schwierigen Situationen zu helfen und unterstützt sie im Kampf um mehr Recht und Gerechtigkeit. Sophies Mutter Henriette engagiert sich im (fiktiven) Haus für bedrängte Frauen, das Irene Gerban und Pauline von Sterenberg ins Leben gerufen haben. Hier finden zum Beispiel schwanger gewordene Dienstmädchen oder misshandelte Frauen mit ihren Kindern Unterschlupf. Henriette macht es grossen Spass, die Buben und Mädchen zu unterrichten, und sie bekommt in einer Unterhaltung mit Pauline den entscheidenden Tipp, wie sie erfolgreich die Scheidung von ihrem zweiten Ehemann Arthur von Freiberg betreiben kann.
    Und auch Kaiserin Sisi und deren Hofdame Ida von Ferenczy sind wieder mit von der Partie, wenn auch nur in einigen kleinen, aber nicht ganz unwichtigen Szenen.

    Abschliessend möchte ich mich ganz, ganz herzlich bei der Autorin für dieses Lesevergnügen bedanken – der Geschichtsunterricht, den ich als Schülerin gerne gehabt hätte.

    Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Goldmann-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber meine Meinung nicht beeinflusst.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    mabuerele, 22.11.2021

    Als Buch bewertet

    „...Ich komme jetzt zum letzten Willen des verstorbenen Herrn Stephan Johannes Danzer. Zur Haupterbin bestimmt der Verblichene seine Nichte Sophie von Werdenfels. Ich lese den genauen Wortlaut der Verfügungen vor...“

    Noch ahnt Sophie nicht, was mit dem Testament ihres Onkels auf sie zukommt. Der aber muss bei der Abfassung des Schreibens gewusst haben, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Deshalb hat er nicht nur festgelegt, dass Sophie das Kaffeehaus leiten soll, er hat ihr auch seinen langjährigen Mitarbeiter Toni Schleiderer zur Seite gestellt. Der soll sie in alle Geschäftsbeziehungen einweisen.
    Die Autorin hat erneut einen spannenden historischen Roman geschrieben. Dieser letzte Teil der Trilogie schliesst zeitnah an den Vorgängerband an.
    Der Schriftstil ist ausgereift und passt sich perfekt den jeweiligen Geschehnissen an. Obwohl Sophies Onkel an viel gedacht hat, ist ihm eines entgangen. Die Menschen sind nicht immer so, wie sie scheinen. Toni hatte sich weit mehr erhofft. Es fällt ihm schwer zu akzeptieren, dass Sophie bei allen Entscheidungen das letzte Wort hat. Die Probleme zeigen sich in einem Gespräch zwischen Sophie und Ida.

    „...“Möglicherweise hatte meine Idee für Tonis Geschmack sogar zu viel Erfolg“, blieb Sophie sarkastisch. „Anfangs befürchtete er nämlich, der Umsatz, den wir mit dem Lunch machen, würde nicht einmal die Unkosten für die Inserate decken“...“

    Sophie hat viele Ideen, was sie gern ändern und verbessern würde. Doch es bleibt schwierig. Dabei führt mich die Autorin gekonnt in die Kaffeehauskultur in Wien ein. Gut herausgearbeitet werden die Unterschiede zwischen einem Café und einem Kaffeehaus. Sophie verfügt über beides.

    „...Natürlich wird im Café jede Besucherin von dem sie bedienenden Serviermädchen […] zu dieser Kasse geführt. Im Kaffeehaus trat jeder Gast selbstständig an den Tresen der Sitzkassiererin...“

    Sophie ist lernwillig und schaut, wie es im Sacher oder bei Demel zugeht.
    Eine grosse Rolle spielen die Ereignisse der Zeit. So engagiert sich Sophie für ein Frauenhaus, hat Verständnis für den Streik der Arbeiterinnen und erfährt so eine Menge über die Verhältnisse in den ärmeren Schichten.
    Im Kaffeehaus treffen sich Personen der Weltgeschichte, sei es der Psychologe Siegmund Freund oder der Maler Klimt und der Autor Dr. Arthur Schnitzler. Vor allem Klimt äussert sich auch kritisch.

    „...Man stellt dort nur Werke aus, die den alten Stilrichtungen verhaftet sind. Jede moderne Strömung wird durch eine harsche Zensur im Keim erstickt...“

    Auch der technische Fortschritt macht um das Kaffeehaus keinen Bogen. Sophie erwirbt eine Telefon und eine Maschine der Schweizer Firma Lindt, die die Schokoladenherstellung im wahrsten Sinne des Wortes revolutioniert.

    „...Ich wollte mir doch einmal den neumodischen Fernsprecher anschauen, den das Sacher angeblich bereits installiert hat...“

    Für Sophies Privatleben gibt es wenig Hoffnung. Richard ist immer noch an Amalie gebunden, obwohl beide unglücklich in der Ehe sind und sich einen gewissen Freiraum nehmen. Dabei achtet Richard aber strikt darauf, Sophie nicht zu kompromittieren.
    Auch Sophies Mutter verlässt ihren Ehemann. An der Stelle wird deutlich, wann eine Scheidung überhaupt möglich war und was für Konsequenzen sie nach sich ziehen würde. Der Anwalt warnt Sophies Mutter davor, solange sie auch ohne Scheidung mit der Trennung von Tisch und Bett gut leben kann.
    Auf ein letztes Thema möchte ich noch hinweisen. Das ist der zunehmende Judenhass, der speziell von Lueger, dem Kandidaten für das Bürgermeisteramt befeuert wird. Die Autorin allerdings arbeitet seine Scheinheiligkeit in dieser Frage deutlich heraus.
    Das Buch verfügt über einen hohen Spannungsbogen, gut ausgearbeitete Gespräche und zeugt von der umfangreichen und exakte Recherche der Autorin. Durch Richard zum Beispiel bekomme ich Einblicke in das Militär und dessen Regeln zur damaligen Zeit.
    Ein umfangreiches Personenregister, mehrere Karten von Wien und Europa sowie ein aussagekräftiges Nachwort ergänzen das Buch.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie ist ein gelungenes Zeitgemälde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Undine S., 22.10.2021

    Als Buch bewertet

    Das Kaffeehaus, geheime Wünsche, ist der 3. Teil und Abschluss einer wunderbaren Trilogie der Autorin Marie Lacrosse. Wiedereinmal ist es ihr gelungen mich in den Bann der Geschichte zu ziehen. Wenn ich auch am Anfang wieder meine Probleme mit den vielen Namen und Titeln hatte, war es auch gut und richtig, nochmal an die wichtigsten Personen erinnert zu werden. Dies geschah zu Anfang der Geschichte die nahtlos ans Ende des 2. Teils anschloss. Es beginnt mit der Beerdigung des viel zu früh verstorbenen Stephan Danzer, Sophie's Onkel. Wie ich schon erwartet hatte, ist Sophie, zu der Danzer ein ganz besonderes Verhältnis hatte, als Haupterbin eingesetzt. Damit hat wiederum Toni Schleiderer, ein langjähriger Mitarbeiter Danzer's, nicht gerechnet und ist zutiefst verstimmt. Er hat sich als Haupterben gesehen. Er fühlt sich hintergangen und zeigt seinen Unmut darüber recht offensichtlich. Er soll mit Sophie in Zukunft zusammenarbeiten und ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das letzte Wort bei Entscheidungen jedoch hat Sophie. 5 Jahre soll das gehen und dann kann Sophie entscheiden ob sie Toni behält oder das Arbeitsverhältnis beendet. Im Laufe der Jahre spitzt sich die Situation enorm zu, bis Sophie ein Machtwort spricht. Und plötzlich glaubt man, Toni könnte doch noch ein guter Freund werden. Die Geschäfte laufen gut,Sophie bringt gute Ideen in ihr Cafe ein und die Kunden strömen nur so zu ihr. Sie könnte zufriedener nicht sein. Doch dann häufen sich merkwürdige Ereignisse in ihrem Cafe, die fast zum Ruin führen.
    Auch in der Beziehung zu Richard kommt es zu einer Wende. Es sieht so aus als könnte es doch noch eine gemeinsame Zukunft für beide geben. Aber das wird nicht von heute auf morgen gehen. Die Zeiten damals waren eben anders, da konnte man sich nicht einfach mal so scheiden lassen. Zumal nicht in diesen Kreisen. Als Sophie 's Mutter erfährt was ihr Mann ihrer Tochter Milli angetan hat, setzt sie alles daran auch ihrem Leben eine Wende zu geben. Natürliche ist auch das nicht unproblematisch. Es gäbe noch so einiges zu erwähnen, aber ich will euch nicht zu viel vom Inhalt verraten. Nur das wichtigste noch. Da es in diesem Band meistens um das Kaffeehaus geht, mehr als in den beiden Teilen zuvor, ist das für mich der beste Band dieser Trilogie. Es hat sich leicht und flüssig lesen lassen und war zu keinem Zeitpunkt langatmig. Mit dem Ende kann ich gut leben, hätte aber nichts gegen einen Band 4. Diese Trilogie hat mir viele schöne und interessante Lesemomente bescheert und ich hoffe bald wieder etwas in dieser Art von Marie Lacrosse lesen zu dürfen. Ich habe allergrössten Respekt vor soviel guter Recherchearbeit, 752 Seiten pures lesevergnügen. Das Cover und die Aufmachung des Buches haben mich sofort angesprochen. Zu Anfang des Buches gibt es eine Auflistung der wichtigsten Personen und am Ende noch eine Erklärung was wahr und was Fiktion ist. Auch dieser Teil war für mich interessant. Ich gebe wohlverdiente 5* weil mich das Buch wieder zu 100% überzeugt hat und mich auf eine wunderbare Reise in eine vergangene Zeit mitgenommen hat

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Isabel R. (engi), 24.11.2021

    Als Buch bewertet

    Gestern zugeklappt habe ich diesen Roman über Nacht auf mich wirken lassen nur um festzustellen, dass ich immer noch ganz begeistert bin … ;)

    Die sympathische Autorin Marie Lacrosse, auch bekannt als Marita Spang, wenn sie nicht unter ihrem Pseudonym schreibt, hat es wieder geschafft, mich abzuholen. Zum dritten Mal nun schon durfte ich mich auf eine Reise nach Wien machen um gemeinsam mit Sophie, Richard, Ida, Milli, Toni und, und, und in die Kaffeehauskultur der österreichischen Hauptstadt vor weit über 100 Jahren eintauchen zu dürfen.

    Sophies Patenonkel Stephan Danzer ist leider viel zu früh verstorben und hinterlässt ihr – allerdings mit Toni Schleiderer, dem Chefkonditor, das Kaffeehaus zur gemeinsamen Leitung – eine Mammutaufgabe! Tapfer stellt sie sich mit ihren jungen Jahren dieser Herausforderung. Doch schnell stellen sich erste Probleme ein. Ihre grossartigen Ideen werden sabotiert und die Kunden brechen weg. Da ist guter Rat teuer. Zudem ist in der direkten Familie auch nicht alles Gold was glänzt. Hat der unliebsame Stiefvater etwas mit dem veränderten Verhalten Sophies Schwester Milli zu tun?

    Auch Major Richard von Löwensteins Leben gestaltet sich alles andere als rosig. Immer noch gefangen in einer Ehe, die nicht nur ihn, sondern auch seine Frau Amalie täglich unglücklicher macht, muss er sich nun auch noch für die Affären seiner beiden Cousins geradestehen.

    Ob den beiden „love birds“ Sophie und Richard wohl je eine gemeinsame Zukunft vergönnt sein wird?

    Liebe Maria, wie schon in den beiden Vorgängerbänden, bin ich auch dieses Mal wieder beeindruckt von deiner ausführlichen Recherche. Während die kaiserliche Familie in den Hintergrund rückt, haben wir diesmal das Vergnügen solch prominente Figuren wie den Maler Gustav Klimt und den berühmten Nervenarzt Dr. Siegmund Freud kennenzulernen, über die ich in der Vergangenheit schon an anderer Stelle gelesen habe und mich über dieses erneute Treffen gefreut habe. Zudem werden wichtige Themen unter die Lupe genommen, die sich mit der Arbeiterbewegung, häuslicher Gewalt, der gleichgeschlechtlichen Liebe und Antisemitismus beschäftigen. Zu den beiden ersteren habe ich mich über ein Wiedersehen mit Irene Gerban und Gräfin Pauline von Sterenberg riesig gefreut. Waren mir die Beiden doch schon in der Weinberg Trilogie ans Herz gewachsen.

    Alles in allem ein wirklich grossartiger Abschluss der Kaffeehaus Trilogie, der durch seinen eindringlichen und dennoch lockeren Schreibstil besticht und die Seiten sich fast von selbst umblättern lässt. Keine Angst vor dicken Wälzern, dieser hier wird Sie wünschen lassen, er ginge nie zu Ende!

    Ich vergebe gerne mit fünf Sternen wieder die volle Punktzahl und spreche für Fans von spannenden Familiensagas und Appetit auf feine Torten und Schokoladen eine unbedingte Leseempfehlung aus. Fast bin ich ein bisschen traurig, Wien schon wieder verlassen zu müssen …

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Tiara, 24.12.2021

    Als Buch bewertet

    Geheime Wünsche ist der 3. und abschliessende Teil der Kaffeehaus - Saga. Mich konnten alle 3 Teile gleich gut begeistern.
    Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr und auf über 750 Seiten wird uns hier wieder einiges geboten.
    Onkel Stefan hat Sophie sein Kaffeehaus vererbt. Doch dadurch hat sie leider mit Toni Schleiderer, dem langjährigen Geschäftsführer grosse Probleme. Der hat sich natürlich selbst schon als Erben gesehen, da es für die damalige Zeit ja auch eher untypisch war, als Frau ein eigenes Geschäft zu führen. Somit macht er Sophie das Leben wirklich schwer.
    Doch wir kennen Sophie inzwischen sehr gut und wissen, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Durch ihre guten Ideen floriert bald das Kaffeehaus und erobert die Wiener Künstlerszene.
    Allerdings gibt es auch einige Schattenseiten in Sophies Leben. So macht sie sich grosse Sorgen um ihre Schwester Milli und auch ihre grosse Liebe Richard scheint immer noch unerreichbar für sie zu sein.
    Mehr mag ich über den Inhalt gar nicht verraten, um nicht zu sehr zu spoilern.
    Ich habe diese Trilogie, genauso wie vorher "Das Weingut" verschlungen und konnte viel daraus lernen, da die Autorin immer sehr geschickt die aktuelle Zeitgeschichte mit einfliessen lässt. Sehr gefreut hat mich, in dieser Geschichte alte Bekannte aus dem Weingut zu treffen.
    Dank des sehr bildhaften Schreibstils habe ich mich im Kaffeehaus immer sehr wohl gefühlt und konnte die Atmosphäre gut spüren.
    Fazit: Eine sehr gelungene Trilogie, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher der Autorin.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cornelia D., 28.03.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Vom ersten bis zum dritten Band fesselt diese Triologie. Wer sich für die Geschichte Wiens, inklusive "Sisi" interessiert, verpackt in einer Liebesgeschichte für denjenigen ist das Buch perfekt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Felber C., 29.10.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Sehr gutes hoerbuch, leichte kost gut zu hören bei der Arbeit im Haushalt. Sprecherin passt. Eine vierte Folge haette es schwer.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein