Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 93489727

Buch (Gebunden) Fr. 22.90
inkl. MwSt.
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 28.10.2018

    Zum Inhalt: 
    Sie sind Mörder, Dealer, Betrüger, Vergewaltiger Räuber. Und viele von ihnen wollen reden? Viele vertrauen sich Joe Bausch an und lassen ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken. 
    Meine Meinung: 
    Ich weiss nicht so recht, was ich bei diesem Buch erwartet habe aber am Ende muss ich sagen, was es auch immer war, es hat sich nicht wirklich erfüllt. Ich habe die Storys der schweren Jungs gelesen und hatte immer so eine Art Widerwillen dabei. Vielleicht war mir das alles zu viel Realität, mit der man hier konfrontiert wird. Auch der Schreibstil gefiel mir nicht wirklich, wobei er natürlich zum Buch passt. Aber all das führte bei mir zu einer maximal durchschnittlichen Bewertung und am Ende war ich echt froh, als das Buch beendet war. 
    Fazit : 
    Schwere Kost.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 28.10.2018

    Meine Meinung :
    Mit sehr grossen Erwartungen bin ich an das Buch herangegangen , doch leider blieb ich desillusioniert zurück.
    Denn in diesem Buch zeugt sich mal wieder, dass jemand der verbal mit Worten gut umgehen kann, noch lange kein begnadeter Schreiber ist und so verhält es sich auch mit Joe Bausch.
    Ich erwartete spannende, nah an der Realität angelegte Stories, in denen eine gewisse Form der Charakterstudie mit Reflexion einzughält. Was ich bekam war leider ein sehr schlecht und frei Schnauze erzählte Buch, welches weder Spannung noch interessante Einblicke gewährte, sondern den Leser stets gelangweilt zurückliess, mit der Frage, was einem diese Geschichte nun eigentlich erzählen wollte. Doch das grösste Manko ist in meinen Augen, die Unfähigkeit des Autors zu schreiben bzw. Zu erzählen.
    Für mich eine echte Enttäuschung und 2 Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 21.11.2018

    HOTEL WERL
    Bisher kannte ich Joe Bauschs charakteristisches Gesicht sowie seine markante Stimme nur aus den Kölner Tatort-Folgen. Dort spielt er seit 1997 den Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth an der Seite von Ballauf und Schenk.
    Mit „Gangsterblues – Harte Geschichten“ legte er nun ein Buch vor, indem er aus seinem realen Berufsalltag berichtet. Seit über 30 Jahren behandelt er in der Justizvollzugsanstalt Werl als Gefängnisarzt die Schwerstverbrecher. Man kann sich durchaus einen leichteren Job in diesem Beruf vorstellen. Ich zolle Joe Bausch meine Hochachtung und bewundere ihn für die jahrzehntelange, gesundheitliche Betreuung der Aussenseiter unserer Gesellschaft. Wie er selbst betonte, ist seine Arbeit auch nicht ungefährlich.
    Ich habe sein Werk nun als Hörbuch erleben dürfen. Die 12 Knastgeschichten liest der Autor auf 6 CDs und in 450 Minuten selbst. Sie wirkten auf mich sehr authentisch. Seine eindringliche Stimme hat ein Timbre, das bei mir Wirkung zeigt. Ich war vom ersten Ton an sofort aufmerksam. Ab und zu hatte ich das Gefühl, dass er die Intonierung nicht an der richtigen Stelle einsetzt. Doch das war für mich für den guten Gesamteindruck nicht weiter von Belang. Ich gewöhnte mich an seine etwas ungewöhnliche Betonung und Modulation der Stimme.
    Gleich zu Beginn hat mich die Story um einen zu Unrecht Verurteilten ganz schön mitgenommen. Die Umstände, die den jungen Bankangestellten eines grausamen Mordes an einer jungen Frau beschuldigten und überführten, fand ich skandalös. Letzten Endes war es für den unschuldigen Mann leider dumm gelaufen. Wenn nicht noch ein Wunder geschehen sollte, wird er voraussichtlich sein Leben weiterhin auf unbestimmte Zeit hinter Gittern verbringen. Da hat meiner Meinung nach zuerst die Polizei und dann die Justiz total versagt. Ich finde es einfach fatal, dass es keine Möglichkeit zu geben scheint, auch mal Fehler einzugestehen.
    Wie Joe Bausch seine Knastologen und ihre Verbrecherkarrieren
    vorstellt, zeigt mir auf eine besondere, beeindruckende Weise, dass er auch diesen Menschen nicht nur als zuständiger Mediziner Beachtung und seine volle Aufmerksamkeit schenkt. D.h. allerdings, wenn sie es wollen! Er legt es nicht darauf an z. B. den Seelenklempner zu geben. Wer seinen Rat oder sein Zuhören benötigt, bekommt das auch.
    Ohne jegliche Klischees versteht der Arzt die Verurteilten im Kontext zur Gesellschaft, zu den Normen darzustellen. Er bezieht dabei ihre Sicht auf ihre Tat(en) mit ein, ohne selbst zu werten. Die Taten stehen für sich und wie die Täter sich selbst dazu bekennen. Es wird über Fälle berichtet, die wirklich interessant, und ausgefallen sind. Sie wirken manchmal sogar absurd. Die harten Geschichten, die Joe Bausch im Laufe der Jahre erfährt, schildert er in einer Weise, die eine Identifikation schwierig machen. Er hat sie wirklich im Knast erlebt. Die Namen und andere Dinge veränderte der Autor, fiktionalisierte sie zum Teil und entwickelte sie weiter. Somit wurde die Privatsphäre der Betroffenen gewährleistet.

    Wie schon im Klappentext zu erfahren ist, hat Joe Bausch die besten dieser Geschichten aufgeschrieben. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.

    Für mich war das Hörbuch fünf von fünf Sternen wert und wer ein wenig aus der härtesten Justizvollzugsanstalt Deutschlands erfahren will, dem möchte ich „Gangsterblues“ empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 08.11.2018 bei bewertet

    Fiktive wahre Geschichten aus dem Knast

    Joe Bausch, bekannt aus dem Kölner Tatort, arbeitet seit über 30 Jahren als Mediziner in der JVA Werl. Im Laufe seines Berufslebens hat er sicherlich eine Menge erlebt und gehört. In seinem neuen Buch lässt er in 12 Knast-Geschichten die Leser am Leben hinter Gittern teilhaben.
    Man erfährt so einiges aus dem für Normalbürger verborgenen Gefängnisalltag, sowohl der Insassen als auch des Wachpersonals und natürlich des Mediziners selbst. Die jeweilige Haftursache, sprich das begangene Verbrechen, wird jeweils kurz erläutert - nicht mit überflüssigem Voyeurismus, sondern angenehm sachlich. Er erwähnt auch Schwachstellen des Systems und vor allem Schwächen der Menschen innerhalb dieses Systems.

    Die Stories sind durchweg interessant zu lesen und Bausch schreibt so, wie er diese Stories auch live erzählen würde. Das passt natürlich auch irgendwie, denn er ist schliesslich kein Schriftsteller. Alles andere würde man ihm vermutlich nicht abnehmen.
    Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass das Buch dadurch auch gewisse Schwachstellen hat. Man ist lediglich Beobachter oder Zuhörer aus der Ferne. Es gelang mir an keiner Stelle irgendeine wie auch immer geartete Verbindung zu einer der geschilderten Personen - nicht einmal zu der des Erzählers Bausch. So, als ob jemand von seiner Urlaubsreise erzählt, was er alles gesehen hat unterwegs. Man hört es, nimmt es zur Kenntnis und das war es dann auch.
    Was mich sehr gestört hat: Wenn man dieses Buch kauft aufgrund des Bucheinbandes, dann ist man der Meinung, dass es sich um wahre Geschichten handelt - so steht es auf dem Klappentext ausdrücklich erwähnt: "Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen."
    Bereits im Vorwort des Buches erfährt man dann allerdings, dass es sich beileibe nicht um wahre Geschichten handelt, sondern vielmehr um fiktive Stories: "Die Idee, die interessantesten von ihnen zu anonymisieren, zu fiktionalisieren und weiterzuspinnen, trieb mich dabei an."
    Obendrein auf einem Vorsatzblatt: "Sie beschreiben also keine lebenden oder toten Personen; sie haben sich nicht zugetragen, hätten sich aber so wie beschrieben zutragen können."
    Das ist natürlich die Entscheidung des Autors, ihm bekannte Begebenheiten noch entsprechend auszuschmücken und weiterzuspinnen, damit sie überhaupt interessant genug erscheinen, um aufgeschrieben zu werden. Dennoch sollte nicht auf dem Bucheinband der Eindruck von True-Crime erweckt werden, wenn es nicht den Tatsachen entspricht. Das gibt auf jeden Fall einen Punkt Abzug von mir.
    Ich gebe zu, dass ich während der Lektüre unwillkürlich Vergleiche zog mit den vom Ansatz her ähnlichen Büchern Ferdinand von Schirachs (Schuld, Verbrechen, Strafe). Leider jedoch hat Bausch nicht dessen schriftstellerische Begabung, mich als Leser mit zu nehmen und vor allem mitfühlen zu lassen. Wenn ohnehin sehr viel Fiktion dabei war, hätte er mir auch irgendwie vermitteln können, was in dem jeweiligen Protagonisten vorging. Aber in diesem Buch ist eigentlich nur einer Protagonist: Joe Bausch. Das war zwar immer noch unterhaltsam, weil ich Herrn Bausch und seine direkte Art durchaus mag, aber insgesamt war es doch etwas wenig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eine Leserin, 21.10.2018

    True Crime - sehr gelungen

    Mir war der Autor Joe Bausch vorher gänzlich unbekannt. Weder habe ich sein erstes Buch gelesen, noch ist er mir bei einem seiner zahlreichen TV-Auftritte aufgefallen. Jetzt weiss ich, dass er hauptberuflich und leidenschaftlich Gefängnisarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl ist und aus diesen Erfahrungen heraus das Buch „Gangsterblues“ geschrieben hat.

    Gegliedert ist das Buch in 12 - völlig voneinander unabhängige - Geschichten; so kann der Leser selbst entscheiden, ob er jede Geschichte etwas sacken lassen möchte oder es hintereinander weg lesen mag.

    Die Geschichten sind eine Mischung aus fiktiven Aspekten und wahren Begebenheiten; das heisst aus Rücksichtnahme auf Opfer und Täter soweit verfremdet, dass keine Rückschlüsse gezogen werden können. Merken tut der Leser dies allerdings nicht, alles könnte sich tatsächlich so zugetragen haben und fesselt einen von Beginn an. Verbrechen werden schonungslos geschildert, schreckliche Einzelheiten werden nicht ausgelassen.

    Der Schreibstil ist sachlich und authentisch. Man merkt auf jeder Seite die ungemeine Erfahrung des Autors in seiner Arbeit und mit den Menschen. Situationen, Personen, Schauplätze - alles ist immer sehr detailliert dargestellt. Somit ist es sehr real und man fühlt sich als Leser irgendwie gelungen in die Geschehnisse hineinversetzt. Dabei sind es aber nie Darstellungen in reisserischer Art und Weise sondern es ist immer alles sehr würdevoll und menschlich geschrieben. Besonders positiv ist zu erwähnen, dass Joe Bausch dabei nie irgendwelche Wertungen der Ereignisse oder Personen vornimmt. Es ist jedem Leser selbst überlassen, das Böse und manchmal auch das Gute in den Kapiteln zu sehen.

    Ein gelungenes Buch, welches einen sehr realistischen Einblick rund um die Patienten von Joe Bausch gibt. Ein interessantes Leseerlebnis.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena B., 14.10.2018

    Den Titel des Buches "Gangsterblues" finde ich einfach nur perfekt gewählt und trifft total das Geschriebene.
    Das Buch besteht aus 12 Gefängnisgeschichten, die eine Mischung aus Realität und Fiktion sind. Ich fand es einerseits atemberaubend spannend, aber auch irgendwie bedrückend, wenn man sich das alles mal vor Augen führt. Das Leben im Knast ist einfach kein Zucker schlecken. Die Dinge, die einem irgendwo "bewusst" sind (Gewalt, Sexualdelikte, usw.) doch mal direkt vor Augen geführt zu bekommen, ist schon heftig.

    Joe Bausch schreibt authentisch und echt. Die Wertung zwischen gut und böse überlässt er dem Leser.
    Es scheint, dass er ein für die Insassen wirklich ein vertrauenswürdiger Arzt ist, was ihm hoch anzurechnen ist.

    Im Grunde findet man alles mögliche in diesem Buch und vieles regt auch zum nachdenken an. Gibt es tatsächlich so krasse Justizirrtümer?
    Besonders bedrückend fand ich ua. die Szenen in Krankheitsfällen. Diese Machtlosigkeit.
    Interessant ist auch sich ansatzweise in die Lage eines Gefangenen zu setzten. Was ist eigentlich, wenn die Haftstrafe vorbei ist? Wie geht das Leben draussen weiter? Was hat sich alles verändert? Hat man eine zweite Chance? Hoch interessant.

    Mir persönlich hat die Geschichte "Altes Eisen" sehr gut gefallen. Ich möchte nicht spoilern, deswegen nur kurz erwähnt: Die drei haben mich sogar zum Schmunzeln gebracht.

    Fazit: Ein Buch, was ich auf jeden Fall weiter empfehlen würde. Sehr spannend und hoch interessant. Das harte Leben im Gefängnis.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah G., 04.11.2018

    Dieses Buch hat mich überrascht. Joe Bausch kannte ich vor allem als Schauspieler aus dem Tatort. Dass er in seinem "wahren" Leben eigentlich Gefängnisarzt ist und darüberhinaus auch Autor hat mich sofort neugierig werden lassen. Was ich in diesem Buch dann aber gefunden habe, habe ich so ganz und gar nicht erwartet.

    Joe Bausch hat einen wirklich feinfühligen und authentischen Schreibstil und erzählt aus der Ich-Perspektive von seinen Erfahrungen mit Gefangenen in der JVA Werl. Dabei ist das Buch in zwölf kurze Geschichten geteilt, die sich immer mit einer bestimmten Person oder einer Personengruppe befasst. Berichtet wird über die Hintergründe von Verbrechen, den Alltag im Knast und vor allem über die Persönlichkeiten, die sich hinter den Gefangenen verbergen. Als "Gangster Blues", der die meisten Gefängnisinsassen irgendwann überkommt, bezeichnet Joe Bausch die Geschichten, die ihm die Gefangenen dann erzählen.

    Man erfährt nicht nur unglaublich viel über den Alltag in deutschen Gefängnissen, über Straftäter und über einzelne Schicksale - vor allem lernt man die Person Joe Bausch besser kennen. Ein Mann, der ohne Vorurteile auf einer respektvollen Ebene mit Menschen arbeitet. Für mich eine inspirierende Person von der ich gerne noch mehr lesen möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Feelina06, 29.10.2018

    Joe Bausch ist in der Justizvollzugsanstalt Werl leitender Regierungsmedizinaldirektor und spielt im Kölner Tatort den Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth. In seinem neuen Buch „Gangsterblues“ erzählt er 12 Geschichten aus dem Vollzugsalltag. Er nimmt den Leser mit in eine Welt, die man eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt und die so völlig anders ist als man sie sich vorstellt.
    Die 12 Geschichten aus dem „Knastalltag“ können unterschiedlicher gar nicht sein und doch fesseln sie alle ungemein. Von Justizirrtümern bis hin zu merkwürdigen Verhaltensweisen der Gefangenen ist alles dabei.
    Auf Grund seiner ärztlichen Schweigepflicht gelingt es Bausch so das Vertrauen der Gefängnisinsassen zu erlangen und bekommt Einblick in so manches Seelenleben der Gefangenen. Er schildert die verschiedenen Hintergrundgeschichten und man erfährt wie er ihnen helfen konnte. Dabei bekommt der Leser durch seinen lockeren Schreibstil auch seine Gedankengänge mit und man konnte sich sehr gut in seine Lage hineinversetzen.
    Joe Bausch gibt einem mit seinem Buch einen tollen Einblick in eine Welt, die den meisten doch eher fremd ist und schafft es spannende Geschichten zu erzählen, die den Leser fesseln. Ein durchweg gelungenes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    egal, 16.10.2018

    Zwölf spannende Geschichten aus der JVA

    Joe Bausch ist der leitende Mediziner der JVA Werl und das schon über 30 Jahre. In dieser Zeit hat er ganz verschiedene Dinge erlebt, die er hier in Kurzgeschichten fiktionalisiert zum Besten gibt.

    Kurzgeschichten sind an sich nicht ganz so meins, aber hier wurde ich schnell überzeugt und ich konnte das Buch kaum mehr weglegen. Das lag zum einen am runden, in sich stimmigen Schreibstil, zu anderen an den Geschichten selbst.
    Die Geschichten sind vielfältig und wecken die verschiedensten Emotionen. Jede dieser 12 Geschichten hat mich auf die eine oder andere Weise bewegt, mal staunte ich ungläubig, mal schüttelte es mich quasi und selbst eine gewisse Sympathie gegenüber den Kriminellen keimte gelegentlich auf. Nicht nur gegenüber einem möglicherweise zu Unrecht verurteilten Mörder.

    Ich hatte das Gefühl einen realistischen Querschnitt aus dem Gefängnisleben gelesen zu haben und empfehle das Buch, welches zum Nachdenken anregt, gerne weiter. Aber Achtung: es ist wirklich nichts für zartbesaitete Menschen, denn es geht manchmal ganz schön hart zu und das auf ganz verschiedene Arten, die niemanden kalt lassen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela P., 06.01.2019

    Joe Bausch arbeitet in der Justizvollzugsanstalt Werl und manch einer kennt ihn vielleicht als Rechtsmediziner aus dem Kölner Tatort.
    Er entführt den Leser in eine unbekannte Welt,nämlich dem Knastalltag.
    Beim Lesen stellt man schnell fest,dass es in Gefängnissen anders zugeht,als man es sich vorstellt.
    Alle 12 Geschichten,die der Autor hier erzählt,könnten nicht gegensätzlicher sein,Justizirrtum ist nur ein Beispiel.

    Wem gelingt es schon,das Vertrauen der Häftlinge zu gewinnen und ihre Geschichten nieder zu schreiben...Joe Bausch hat es geschafft,natürlich unter Wahrung der Identitäten.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und alle Geschichten sind so spannend,ja gar teilweise packend erzählt,sodass man als Leser total an dieses Buch gefesselt wird.

    Für mich ein Buch,was ich so vorher noch nicht gelesen,geschweige denn irgendwo schon mal wahrgenommen habe,dass mich aber ab der ersten Seite total überzeugt hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 13.10.2018

    JVA Werl – Anstalt des geschlossenen Vollzugs, drei Gebäude für Gefangene, ein separater Bereich für Sicherungsverwahrte. Knapp 1000 Straftäter können dort untergebracht werden und werden dabei von über 500 Vollzugsbeamten und unzähligen sonstigen Mitarbeitern betreut. Darunter auch von Anstaltsärzten, einer von ihnen ist Joe Bausch, besser bekannt als Dr. Joseph Roth, Gerichtsmediziner des Kölner Tatorts. In „Gangsterblues“ schreibt er über seine Arbeit in der JVA, über aussergewöhnliche Begegnungen und unvorstellbare Fälle.

    In zwölf Geschichten berichtet er von Mördern, die vielleicht gar keine waren; von Selbstjustiz in der JVA; von ungleichen Zwillingsbrüdern und ehrenhaften Senioren; von ernsthaft psychisch Kranken und von wiederholten Ablehnungen der Behandlung. Jede Geschichte ist ein Schicksal, das unter die Haut geht und das zeigt, dass kein Mensch nur gut oder nur böse ist, immer tragen die Menschen beides in sich – manchmal gewinnt das eine, dann das andere die Oberhand.

    Es ist nicht der voyeuristische Blick hinter die Gefängnismauern, der den Reiz des Buches ausmacht, sondern die bewundernswerte Menschlichkeit, die Bausch seinen Patienten unter diesen besonderen Umständen entgegenbringt. Er begegnet ihnen neutral, unvoreingenommen. Mehr als die anzuwendenden Sicherheitsmassnahmen weiss er oft nicht von ihnen, wenn er sie zum ersten Mal trifft. Ihre Geschichten berühren ihn, lassen ihn aber nicht die professionelle Distanz und Skepsis verlieren. Er glaubt nicht blind jede Story, ist aber bereit zuzuhören und mehr als einmal lohnt sich die Nachfrage und das Vertrauen, das er dem Gefangenen entgegenbringt. So verhält er sich als Arzt und auch als Autor, denn er missbraucht die Fälle nicht für sein Buch, sondern schildert bemerkenswerte Schicksale, die auch auf Schwächen im Justizsystem und der Gesellschaft hinweisen. Immer wieder wird deutlich, dass die Menschen, trotz der schwere der Taten, die sie verübt haben, auch Werte haben, die sie leben und dass ihr Charakter sich nicht ausschliesslich aus diesen bildet.

    Auch wenn das Buch als True-Crime angekündigt ist, stehen weniger die Taten als viel mehr die Menschen im Fokus, das, was nach der Gerichtsverhandlung und nach der Zeitungsmeldung kommt, wenn sich niemand mehr für den Täter interessiert. Und genau das wird von Joe Bausch unterhaltsam und lesenswert dargeboten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 16.12.2018

    Harte Geschichten

    Wer kennt ich nicht, den sympathischen und stets sehr abgeklärt wirkenden Rechtsmediziner aus den Kölner Tatorten? Joe Bausch, der in seinem wahren Leben neben der Schauspielerei in einem Werler Gefängnis als Leitender Regierungsmedizinaldirektor tätig ist.

    In seinem neuen Buch erzählt er aus seinem Erfahrungsschatz zwölf fiktionale Geschichten, welche aber durch das wahre Leben inspiriert wurden. Er untertitelt sein neues Werk "Gangsterblues" mit der Beschreibung "Harte Geschichten".

    Wer hier nun blutrünstige Schilderungen spektakulärer Kriminalfälle der jüngsten Vergangenheit erwartet liegt mit dem Buch völlig falsch. Der Autor legt den Fokus viel mehr auf die Welt innerhalb der Vollzugsanstalt. Wie leben die Gefangenen hier auf engsten Raum? Wie ist das soziale Gefüge? Wie findet sich eine Hierarchie in dieser gewaltbereiten Männerwelt? Was beschäftigt die Gefängnisinsassen an den langen Tagen ohne Abwechslung?

    Joe Bausch erzählt die Geschichten in einer bildreichen und sehr angenehm zu lesenden Schreibweise, die die Fälle trotz ihrer Fiktionalität sehr authentisch erscheinen lässt. Die aussergewöhn-lichen Schicksale, welche hier geschildert werden, sieht der Autor stets aus seiner professionellen Brille des Gefängnisarztes. Oftmals lassen ihn die Geschichten über die Vergangenheit seiner Patienten nicht kalt, aber die Protagonisten sind letzten Endes für ihn trotz ihrer Vergangenheit nur hilfesuchende Menschen, denen er sich verschrieben hat, zu helfen.

    Der Unterhaltungswert der unterschiedlichen Einzelfälle ist aus meiner Sicht sehr hoch, so dass ich das Buch auch für lesenswert halte. Es gewährt einen fundierten und interessanten Blick in eine Welt, die der Vielzahl der Leser wohl verschlossen bleibt. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 21.10.2018

    Joe Bausch hat hier ein Buch geschrieben, das dem Leser eine völlig unbekannte Sicht auf Strafe, Haft und Strafvollzug ermöglicht. Jedenfalls erging es mir beim Lesen so. Wer kann sich denn, ohne dort einmal eine Strafe abgebüsst zu haben, so ein Leben hinter Gittern vorstellen? Kennt man doch eigentlich nur aus den Fernsehkrimis. Aber hier wird schon sehr detailliert an Einzelschicksalen beschrieben, wie unterschiedlich die Menschen mit dem Leben im Vollzug umgehen und was sie dort hingebracht hat.
    Dabei hat Joe Bausch in meinen Augen auch sehr viel von seiner Persönlichkeit, seinen inneren Kämpfen bei Bitten der Häftlinge und seinen Beweggründen bei Entscheidungen preisgegeben. Es ist ein sehr ehrliches Buch. So werden darin auch Missstände im geltenden Recht, unterschiedliche Sichtweisen von Arzt und Justiz die aufeinandertreffen offen angesprochen. Man merkt beim Lesen, dass der Arzt Joe Bausch immer ein offenes Ohr für seine Klienten hat, wohl durchdacht seine Prognosen und Entscheidungen trifft, sich dabei aber immer am Menschen orientiert und keine unhaltbaren Versprechungen macht. Vielleicht ist es gerade das, was die Häftlinge am meisten brauchen: jemand der ihnen zuhört. Die einzelnen Kapitel zeigen immer ein Einzelschicksal auf, das der Autor aus seiner persönlichen Sicht erzählt und anhand eigener Recherchen wertet. Wobei bei der Wortwahl oft zu merken ist, dass der Autor sehr tief in den Alltag der Gefangenen „verwurzelt“ ist. Ich empfand das als sehr unterhaltsam, authentisch und lesenswert. Wobei sich mir eine Geschichte besonders eingeprägt hat: Struth geht nicht. Ich habe mich mit den harten Geschichten sehr gut unterhalten geführt und vergebe daher 4 Lese-Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lacastra, 05.11.2018

    Geschichten aus dem Knast sind meist Geschichten die das Leben schreibt, aus einer uns sehr nahen und doch, sofern man nicht zufällig schon mal selbst gesessen hat, auch sehr fernen Welt, kennt man Gefängnisalltag und Geschichten meist nur aus Filmen, Serien oder Reportagen.

    Was mich zuerst ansprach war tatsächlich das Cover, was wie ich dachte, neben dem Titel auch schon einen vermeintlichen Häftling zeigt...weit gefehlt, ist das doch ein Porträt des Autors (hier bitte ich Herrn Bausch vielmals um Entschuldigung für meine voreiligen Schlüsse), der tatsächlich seit Jahren Gefängnisarzt ist, also alle Geschichten quasi aus erster Hand erfuhr.
    Genau wie ich voreingenommen über das Cover dachte, so könnte man auch den Protagonisten und Geschichten im Buch begegnen, jedoch wird man beim Lesen schnell eines Besseren belehrt, da oft viel mehr dahinter steckt, als das Auge auf den ersten Blick sieht.

    Zu Anfang liest man, dass die einzelnen Stories im Buch vom Autor verfremdet und teils weitergesponnen wurden, was aufgrund von Persönlichkeitsrechten etc. ein logischer Schritt ist.
    Dennoch stimme ich dem Autor nach dem Lesen absolut zu, auch wenn die Handlungen in Bezug auf die tatsächlichen Ereignisse abgeändert wurden, so könnten die Geschichten doch genau so passiert sein.

    Bereits die erste Geschichte konnte mich begeistern, ja liess mich mitfiebern und so fiel es mir, auch wenn die abgeschlossenen Erzählungen dazu einladen, recht schwer beim Lesen eine Pause einzulegen.
    Wer sich auch nur im Entferntesten für solcherlei Lesestoff interessiert, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 04.11.2018

    Eindrucksvoller Blick hinter Gefängnismauern

    „Harte Geschichten“ über harte Jungs erzählt Joe Bausch in seinem Buch Gangsterblues.
    Da er als Gefängnisarzt der Justizvollzugsanstalt Werl mit zahlreichen Häftlingen in Kontakt kommt, ist er nicht nur mit deren Gesundheit befasst, sondern wird oft auch - als Vertrauensperson - in ganz private Lebensgeschichten eingeweiht; denn selbst abgebrühte Gangster verspüren manchmal das Bedürfnis, über sich und ihre Probleme zu sprechen. Der Autor schildert ganz unterschiedliche Fälle: vom Häftling, der gar nicht zurück in die Freiheit entlassen werden will, über den Insassen, der aufgrund eines Justizirrtums einsitzt, bis hin zu einem fast perfekten Mordfall. Dabei hat Bausch all diese Schicksale verfremdet, wie er im Vorwort ankündigt, mit der Intention, sie Alltag und Situation im Strafvollzug spiegeln zu lassen.
    "True Crime" - das klingt zunächst einmal recht reisserisch. Doch die zwölf Episoden, die der Autor beschreibt, erwecken den Eindruck von Sachlichkeit und Kompetenz. Joe Bausch schreibt nüchtern und fast ohne Emotionen, wie man ihn auch in seiner Fernsehrolle als Rechtsmediziner im Tatort kennt. Dennoch spürt der Leser die Empathie des Arztes, der in seinen Patienten in erster Linie den Menschen sieht, dem es zu helfen gilt, und nicht den Verbrecher. Mit diesem Buch ist Joe Bausch ein wirklich spannender Einblick in das Leben hinter Gefängnismauern gelungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexa K., 29.10.2018

    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen! Joe Bausch beschreibt einige Lebensgeschichten der Gefängnisinsassen in Werl, die sich ihm als Arzt anvertraut haben, sehr gut. Er hat laut eigener Aussage die Lebensläufe dahingehend verzerrt, dass sich so niemand wiedererkennt. Aber dennoch sind die Geschichten authentisch und wie ich finde, sehr melancholisch wiedergegeben. Man kann die Gefühlsregungen der Insassen förmlich miterleben. Waren sie vielleicht zu Anfang noch voll überzeugt von ihren Taten und fühlten sich ungerecht behandelt, zeigt sich doch im Laufe der Zeit eine gewisse Einsicht und auch Demut. Ich finde, Joe Bausch benimmt sich sehr respektvoll gegenüber den Insassen der Haftanstalt und zeigt auch, dass sie ihm vertrauen können. Er zeigt auf, dass es nicht nur schwarz und weiss gibt und dass die Medaille auch immer zwei Seiten hat. Ein unheimlich gefühlvolles Potpourri aus dem Gefängnisalltag... ich würde das Buch auf jeden Fall empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas S., 27.10.2018

    Joe Bausch beschreibt das Leben hinter schwedischen Gardinen. Dabei blickt er nicht nur auf die Gefangenen, sondern auch auf das Personal der Haftanstalten. Interessante Geschichten, die nicht wahr sind, wie der Autor selbst sagt, die aber durchaus wahr sein könnten. Schicksale, wie der Gefängnisarzt Bausch sie vermutlich in ähnlicher Weise erlebt hat. Man erfährt auch interessante Details, z. B. Über den Schliessmechanismus der Zellentüren oder die farbige Markierung über die Gefährlichkeit der Zelleninsassen. Die zwölf kurzen Geschichten lassen sich sehr gut lesen. Abwechslungsreiche Eindrücke aus dem Gefängnisalltag, mitunter brutale Vorgehensweisen, aber auch berührende Begegnungen. Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die etwas mehr wissen wollen als das, was der durchschnittliche Krimistoff hergibt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone P., 15.11.2018

    Joe Bausch ist Anstaltsarzt. Aber eigentlich ist er noch viel mehr als das: er ist auch Psychologe, Seelsorger und Kumpel.
    Ihm vertrauen sich dich Gefangenen an, wenn sie jemanden zum Reden brauchen. Und so erfährt Bausch von der Geschichte krimineller Brüder und Schicksalsschlägen, bis hin zur Planung eines fast perfekten Mordes.

    Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist so natürlich, ohne viel Schnickschnack und auf das wesentliche beschränkt. Das gibt dem Leser auf jeden Fall schonmal einen ersten Eindruck, was ihn auf den nachfolgenden Seiten erwartet.

    Da ich mich lange Zeit selbst durch mein früheres Studium mit Straftätern und deren Geschichten beschäftigt habe, wusste ich wohl ungefähr, was auf mich zukommt.
    Dennoch war ein wenig enttäuscht...oder sagen wir lieber: meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt.
    Vor vielen Jahren habe ich das Lexikon der Serienmörder gelesen und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, vor blutigen Geschichten und bewegenden Schicksalen.
    So etwas in der Art habe ich mir wohl auch bei diesem Buch hier gewünscht.
    Leider kommen die Geschichten in diesem Buch nicht einmal ansatzweise an den amerikanischen Vorreiter heran.
    Das klingt jetzt wohl negativer, als es eigentlich gemeint ist. Mir ist natürlich klar, dass zwischen den zwei Ländern Welten liegen, auch was ihre Kriminellen betrifft und so habe ich vielleicht auf gewisse Parallelen gehofft, sie aber nicht erwartet.
    Joe Bausch ist mir sympathisch. Er ist bodenständig, objektiv und menschlich. Gerade das erlebt man ja leider im Umgang mit Straftätern immer seltener.
    Die Geschichten an sich fand ich authentisch und teilweise auch bewegend, nicht selten aber euch eher langweilig.
    Was mich am meisten daran fasziniert hat ist aber, dass Menschen das Erzählte tatsächlich auch durchgemacht haben und sich das nicht irgendein Krimi-Autor mal eben aus den Fingern gesaugt hat.
    Ich könnte mir die Schicksale ehrlicherweise auch ganz gut in einer Vorabend-Doku vorstellen.
    Der Schreibstil hat mich dieses Mal leider nicht gepackt.
    Oft musste ich das Buch zur Seite legen, weil ich es als anstrengend empfunden habe weiterzulesen - leider hat mich dann auch nichts wirklich motivieren können, es wieder für längere Zeit in die Hand zu nehmen.

    Fazit: Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut, wurde aber leider ein wenig enttäuscht. Es ist aber sicherlich lesenswert, für jemanden, der sich mit diesem Thema beschäftigt, oder erstmals damit auseinandersetzen möchte!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Madelaine R., 11.11.2018

    Inhaltlich stark - erzählerisch schwach
    Eine Sammlung von True-Crime-Kurzgeschichten, die sich weniger mit den Taten, als viel mehr mit den Schicksalen der Täter und Opfer befasst.

    In einem Vorwort mach Bausch zunächst klar, dass es sich bei den Geschichten, trotz des True-Crime-Charakters, um Fiktion handelt. Er gibt an, dass die Geschichten der Realität lediglich nachempfunden sind, anonymisiert und von ihm weitergesponnen oder verändert wurden.
    So weiss der Leser nie was nun wirklich der Wahrheit entspricht und was der Fiktion. Auf der einen Seite war das sehr spannend, da man so miträtseln und sich seine eigenen Gedanken machen konnte. Auf der anderen Seite störte es mich aber, da ich mich auf True-Crime gefreut hatte und eben nie wusste was davon jetzt wirklich „true“ ist.
    Was mir gefallen hat, war die Herangehensweise. Bausch schildert nicht die Taten selbst, und wenn dann nur auf sehr sachlicher Ebene, sondern befasst sich viel mehr mit den Schicksalen der Täter und Opfer. Es geht ihm nicht um Effekthascherei durch die Schilderung besonders grausamer Gewalttaten, sondern darum, was das Leben im Knast mit den Tätern macht. So bekommt man als Leser einen Blick hinter die Kulissen und lernt auch Bauschs Arbeit als Gefängnisarzt näher kennen.
    Leider muss man sagen, dass ihm das Erzählerische nicht sonderlich liegt. Zwar erzählt Bausch seine Kurzgeschichten aus Ich-Perspektive, wirklich hineinversetzen kann man sich aber nicht. Er beschreibt die Dinge sehr sachlich und nüchtern, was für ein Sachbuch vielleicht angebracht wäre, aber nicht für eine Kurzgeschichten-Sammlung.
    Alles in allem hat mich das Buch nicht umgehauen, war aber auch nicht schlecht. Ich persönlich finde es ideal, um immer mal wieder zwischendurch eine der Geschichten zu lesen. Das Buch am Stück zu lesen, würde ich eher nicht empfehlen, da könnte auch schnell mal Langweile aufkommen. Letztendlich ist es bei diesem Buch vermutlich stark Geschmacksache. Wer sachlichen True-Crime mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Wer spannende, Thriller ähnliche Geschichten sucht, eher nicht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchverrückt, 05.11.2018

    In seinem Buch Gangsterblues nimmt Joe Bausch uns mit in die Welt der JVA Werl. In 12 Geschichten erzählt er von der Welt hinter Gittern und den Menschen dahinter.
    Ich habe bereits Knast von Bausch gelesen und war daher extrem neugierig auf sein neues Buch. Der Vorspann schürt die Freude auf die zwölf kommenden Lebensgeschichten noch mehr. Persönlich interessiert mich das Buch auch, da Werl in der Nähe meines Heimatortes ist. Joe Bausch erzählt vorurteilsfrei und sehr respektvoll, seine detaillierten Schilderungen des Alltags in der JVA sind interessant, ohne überzogen zu wirken. Bausch will erzählen, den Menschen einen Einblick geben in ein Leben, das weit entfernt vom normalen Alltag ist. Bausch nimmt die Insassen und ihre Bedürfnisse ernst, urteilt nicht, vertritt aber seine eigenen Ansichten.
    Joe Bausch nimmt uns mit hinter die Kulissen, erklärt die Machtstrukturen hinter Gittern. Er hilft uns Vorurteile abzubauen, nimmt uns die Vorstellung à la „so schlecht geht es denen doch gar nicht“ „Verbrecher müssen stillgelegt werden“. Er geht offen damit um, dass es Drogen und Handys im Knast gibt und erklärt die Problematik dahinter.
    Die Erzählweise der Geschichten ist sehr verständnisvoll und ruhig, die Wand aus Klischees und Vorurteilen bröckelt mit jeder Seite.
    Das Buch zeigt zwölf knallharte, ehrliche Geschichten, eine interessanter als die andere.
    Selten ist ein Autor so sympathisch wie Joe Bausch, es geht ihm um die Menschen, nicht um sensationsträchtige Geschichten. Er zeigt die Insassen von ihrer menschlichen Seite, ohne die grausamen Taten zu verharmlosen.
    Das Buch ist 100 % authentisch, 100 % interessant, 100 % Bausch

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein