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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 01.01.2022

    Nirgends strahlt der Himmel so schön grau wie in Norddeutschland
    1947. Der Krieg zwang die aus einfachen Verhältnissen stammende Frida Köhle und deren Eltern, ihre Heimatstadt Stettin zu verlassen und nach Westen zu flüchten, wo sie in der Wesermarsch bei einer Bauersfamilie untergebracht werden. Dort fühlt sich die Familie gar nicht wohl, muss aber hart mit anpacken. Mehr und mehr verabschiedet sich Frida von ihrem Traum, einmal Pianistin zu werden. Wenigstens hat sie ihre Jugendfreundin Erna von Geest in greifbarer Nähe, wenn diese auch durch ihren umtriebigen Vater mit ihren Eltern in einer Villa untergebracht ist und sich um nichts zu kümmern braucht. Fridas Vater Ulrich erwirbt eine kleine Kate, in die er viel Arbeit steckt, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Dafür ist er rund um die Uhr als Handlanger unterwegs, während Fridas Mutter Margret den Haushalt am Laufen hält. Als Erna unehelich schwanger wird, sucht sie bei Frida und deren Familie Unterschlupf, denn bei ihren eigenen Eltern herrscht Kälte und Unverständnis. Auch Frida will zum Unterhalt der Familie beitragen und nimmt Arbeit in einer Fischfabrik an, wo sie Horst Hinrichs begegnet…
    Regine Kölpin hat mit „Fremde Ufer“ einen sehr unterhaltsamen Auftakt ihrer historischen Deich-Trilogie vorgelegt, der nicht nur die Nachkriegsjahre Deutschlands wieder aufleben lässt, sondern auch mit einer Familiengeschichte sowie einer tiefen Frauenfreundschaft aufwarten kann. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser zu einer Zeitreise in die Jahre 1947 bis 1950 ein, wo er durch wechselnde Perspektiven nicht nur Frida und ihr Umfeld kennenlernt, sondern auch am Leben von Erna und deren Familie teilhaben kann. Frida und ihre Eltern haben in Stettin alles zurücklassen müssen und sind mit wenigen Habseligkeiten im Westen gelandet, leben als Flüchtlinge in ärmlichsten Verhältnissen und ermöglichen sich mit harter Arbeit nach und nach ein etwas besseres Leben, obwohl sie immer noch Heimweh nach der alten Heimat haben. Als Flüchtlinge waren sie in der Gesellschaft am Ende der Nahrungskette und wurden oftmals verachtet oder auch bei der Arbeitssuche übergangen. Erna von Geest und ihre Familie sind das komplette Gegenteil von Fridas Familie. Ernas Vater ist ein Ex-Nazi und Emporkömmling, der gute Kontakte pflegt und dadurch viele Vergünstigungen erhält sowie seine Macht ausspielt. Davon profitiert zwar die Familie insgesamt, doch fehlt es in diesem Haushalt an Wärme, Verständnis, Liebe und vor allem Zusammenhalt. Kein Wunder, dass sich Erna immer wieder zu Frida flüchtet, weil sie dort alles findet, was sie daheim vermisst. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, den zwei Familien Leben einzuhauchen und dem Leser so die Möglichkeit zu geben, sich unter sie zu mischen. Auch lässt sie die damaligen gesellschaftlichen Gepflogenheiten sowie die unterschiedlichen Rollen von Mann und Frau sehr schön in ihre Geschichte miteinfliessen.
    Die Charaktere sind sehr authentisch gezeichnet und mit glaubwürdigen Eigenschaften ausgestattet, so dass der Leser sich mit ihnen verbunden fühlt und mit ihnen fiebert. Frida ist musisch talentiert, muss aber nun ins wirkliche Leben eintauchen und fleissig mitanpacken. Sie ist grossherzig, offen, freundlich und hilfsbereit. Erna ist etwas verwöhnt, hat aber das Herz am rechten Fleck. Sie spricht Dinge offen aus, lässt sich nichts vormachen und muss einige Schicksalsschläge einstecken. Fridas Mutter Margret ist nach aussen unterkühlt, doch insgeheim tut sie für ihre Familie alles. Vater Ulrich ist ein warmherziger Mann, der seiner Familie alles ermöglichen will. Heinz von Geest ist ein unbarmherziger Mann, der nur seinen eigenen Vorteil sucht, während Ehefrau zutiefst verängstigt ist und sich kaum zu wehren weiss.
    „Fremde Ufer“ ist ein wunderbarer Mix aus Familiengeschichten, Geheimnisse, Liebe und Intrigen, der mit einer sehr authentischen Schilderung des Lebens der Flüchtlinge in der Nachkriegszeit zusätzlich punkten kann. Absolute Leseempfehlung für einen echten Pageturner!

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  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 22.09.2021

    Frida muss nach dem Krieg mit ihren Eltern aus Stettin fliehen. Sie finden auf einem Bauernhof am Jadebusen Unterschlupf, aber sie werden dort nur geduldet. Ein Zuhause ist es für Frida nicht. Nur bei dem wortkargen Focko findet sie Trost und Geborgenheit. Auch ihre Freundin Erna ist mit ihrer Familie aus Stettin geflohen. Aber anders als Frida lebt sie schon wieder im Luxus. Ernas Vater hat, genau wie zu Kriegszeiten, gute Beziehungen. Das tut der Freundschaft der beiden Frauen aber keinen Abbruch. Erna unterstützt Frida bei ihrem grossen Traum Pianistin zu werden, wo sie nur kann. Als es zum Streit zwischen Erna und ihren Eltern kommt, ist es dann wieder Frida, die ihrer Freundin zur Seite steht. So gehen die Jahre dahin, aber ob die Wesermarsch für Frida und Erna jemals eine neue Heimat wird, muss sich zeigen.

    "Das Haus am Deich" ist eine neue Trilogie von Regine Kölpin. Der Titel "Fremde Ufer" trifft das Thema auf den Kopf. Die Nachkriegszeit hat viele Menschen aus ihrer Heimat im Osten vertrieben und oft waren sie im Westen nicht willkommen. Die Gefühle der Vertriebenen - Heimweh, Trauer und oft auch Wut und Verzweiflung - kommen in dieser Geschichte durch die einzelnen Charaktere ganz deutlich zu Tage. Die Autorin vermittelt diese Gefühle so realistisch, dass man sie selbst nachvollziehen kann und hautnah spürt. Jeder einzelne Charakter ist so gut beschrieben, dass man sofort ein Bild vor Augen hat. Man sieht Frida, wie sie wohl ausgesehen hat oder wie kaltherzig die Bauern die Flüchtlinge behandelt haben. Dies geht wirklich unter die Haut! Dadurch wird das Geschehen aber auch besonders lebendig und man sieht die Handlung wie einen Film vor Augen. Dazu gehört auch die Landschaft, die so liebevoll beschrieben wird, dass man unbedingt einmal selbst dort hinfahren möchte. Regine Kölpins Herz schlägt für diese Region - das merkt man immer wieder!
    Wer die Trilogie vom "Nordseehof" von Regine Kölpin mit Begeisterung gelesen hat, der wird auch mit den neuen Geschichten vom "Haus am Deich" seinen Lesespass haben. Garantiert!

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  • 5 Sterne

    Ernst H., 31.01.2024

    Wahre Freundschaft

    „Das Haus am Deich – Fremde Ufer“ ist der erste Band der Trilogie von Regine Kölpin, die das Leben von zwei Freundinnen schildert, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sich ein neues Leben aufbauen müssen.

    Worum geht es?
    Frida und Erna, obwohl aus verschiedenen Gesellschaftsschichten stammend, verbindet seit vielen Jahren eine tiefe Freundschaft. Sie wuchsen in Stettin auf, besuchten das Konservatorium; die hochbegabte Frida hatte das Ziel, Pianistin zu werden. Doch 1945 mussten beide Familien vor den Russen fliehen, sich in Norddeutschland eine neue Existenz aufbauen. Während Erna in einer Villa in der Stadt wohnt, da ihr Vater, ein Rechtsanwalt, nach wie vor über Beziehungen noch aus der Nazi-Zeit verfügt, kommen Frida und ihre Eltern notdürftig auf einem Bauernhof unter. Nicht nur Heimweh plagt die beiden jungen Frauen, aber was auch immer passiert – sie sind stets für einander da.

    Das ansprechende Cover verdeutlicht, dass zwei Frauen im Mittelpunkt stehen und vermittelt gleichzeitig einen Eindruck von der Landschaft Norddeutschlands. Das Buch erschien 2021. Die Handlung umfasst den Zeitraum von 1947 bis 1950. Positiv sei angemerkt, dass ein Personenverzeichnis vorhanden ist. Ich hätte mir zur besseren örtlichen Orientierung allerdings auch eine Landkarte gewünscht.

    Der Schreibstil ist locker und liest sich flüssig. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich sowohl die historischen Zustände, als auch die regionale Atmosphäre: die wortkargen Menschen, die weite, flache Landschaft, die Dünen und Deiche, das Meer und darüber hinweg tobende Stürme. Das Lokalkolorit unterstreicht auch der gut dosiert eingesetzte dortige Dialekt.

    Vorwiegend wird aus der Perspektive von Frida und Erna erzählt, in Rückblenden sind Kriegserlebnisse der Familie eingeflochten, traumatische Szenen, die die Menschen stark beeinflusst haben. Die hochtalentierte, feinfühlige, aus einfachen Verhältnissen stammende Frieda und die verwöhnte, scheinbar oberflächliche und lebenslustige Erna wirken auf den ersten Blick total verschieden, dennoch verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft. Nicht nur die beiden, sämtliche Charaktere sind facettenreich und lebendig beschrieben, die herzensguten ebenso wie die egoistischen und herrischen Figuren, alle mit Ecken und Kanten und mit Emotionen.

    Die Handlung ist abwechslungsreich, von Spannungsmomenten durchzogen. Für mich flogen die Seiten nur so dahin. Ich bin relativ rasch in die Geschichte versunken, habe vor allem Frida ins Herz geschlossen. Die Erlebnisse während des Krieges und der Flucht machen betroffen, sind erschütternd und berührend. Wie die Menschen das Leid ertrugen und die Kraft aufbrachten weiter zu machen - da ist man dankbar, das nicht erlebt haben zu müssen. Die Handlung ist vielschichtig. Basierend auf dem persönlichen Schicksal der beiden Familien erhält man ein umfassendes Bild der damaligen Lebensumstände: vom harten bäuerlichen Dasein, von der Ablehnung bzw. begrenzten Duldung der Vertriebenen, vom nach wie vor bestehende Netzwerk der ehemaligen Nazis, von der Stellung der Frauen und von deren eingeschränkten Rechten.

    „Das Haus am Deich – Fremde Ufer“ hat mich begeistert. Ich vergebe 5 Sterne und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus!

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  • 5 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys, 02.10.2021

    Ich habe heute zu einem Buch gegriffen, dessen Autorin mich schon lange mit ihren Romanen beigeistert. Nicht nur "Der Nordseehof" sondern auch ihre "Oma" Reihe haben mich in ihren Bann gezogen. "FREMDE UFER" ist der erste Band zur Nordsee Reihe um zwei Freundinnen, die mit ihren Familien,vom zerbombten Stettin an die Nordsee gezogen sind. Beide Frauen scheinen sich dort nicht wirklich wohl zu fühlen, vermissen ihre Heimat und müssen sich neu finden. 

    Anfangs habe ich mich mit den Protagonisten etwas schwer getan. Ich konnte einfach nicht den richtigen Draht zu ihnen finden. Sie und ihre Geschichten waren mir nicht griffig genug. Da das Leben der beiden Freundinnen sich ähneln, war es nicht immer einfach, die Familien und Vorkommnisse richtig zuzuordnen. Jedoch lösten sich diese Probleme schnell auf und vor mir hatte ich einen Roman, der mir an manchen Stellen ein Seufzen entlockte. 

    Die Autorin beweist wiedermal, wie geschickt sie mit Worten umgehen kann. Ihr bildhafter Schreibstil macht es einfach, sich in Situationen und Szenen hineinzuversetzen und die Handlungen nachvollziehen zu können. Die Protagonisten sind detailliert beschrieben, so dass vor dem geistigen Auge die Personen immer klarer und deutlicher werden. Auch landschaftliche Details wurden gekonnt eingebunden, um der Geschichte etwas mehr Farbe einzuhauchen.

    Abschliessend kann ich sagen, dass mir dieser über 400 Seiten starke Reihenauftakt sehr gut gefallen hat. Die anfänglichen Schwierigkeiten wurden durch die interessante und vielschichtige Geschichte ausgeglichen, so dass ich mich voll und ganz dem Lesegenuss widmen konnte. Ich freue mich schon darauf, Erna und Frida in ihrem nächsten Lebensabschnitt begleiten zu dürfen.

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