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  • 5 Sterne

    11 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein v., 16.01.2016

    Bewegend
    Grace und Tippi,
    Zwillinge,
    Siamesische Zwillinge,
    an der Hüfte zusammengewachen.
    Grace
    beschreibt einen Zeitraum von ca. 7 Monaten.
    Die Mädels teilen sich nicht nur ihren Körper/Organe,
    nein,
    keine kann ohne die andere sein.
    Da ein Grossteil der Kosten für ärztliche Untersuchungen draufgeht,
    müssen die Mädchen eine öffentliche Schule besuchen.
    Mit allen damit verbundenen Sorgen und Nöten,
    stellen sie aber fest,
    dass Schule gar nicht so schlimm ist und finden Freunde.
    Freunde die ebenfalls anders sind.
    Man bekommt einen Eindruck,
    wie es sein muss anders zu sein,
    Die Autorin kommt ohne grosse Effekthascherei aus,
    kurze knappe Sätze,
    der Stil ungewöhnlich,
    wie die siamesischen Zwillinge.
    Aber auch spannend.
    Warum?
    Wie kann man Privatsphäre aufbauen,
    wenn ständig jemand mit einem verbunden ist?
    Es geht.
    Ein Buch das ich gerne gelesen habe und sehr gerne weiterempfehle,
    auch um "Anderssein" aus einer anderen Pespektive zu sehen.
    Ich habe im Nachgang einiges zu diesem wirklich interessanten Thema gegoogelt.
    Das Cover......
    sehr gelungen und passend zum Inhalt des Buches.
    Von mir die volle Punktzahl!

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli 3., 29.01.2016 bei bewertet

    Ein aussergewöhnlicher Roman über zwei aussergewöhnliche Mädchen

    Bei diesem Buch hat mich sofort das Cover begeistert. Auf den ersten Blick sieht man einen dunklen Kopf mit zwei Gesichtern, die auf ein rotes bzw. ein blaues Feld blicken. Der Schutzumschlag ist aus durchsichtigem Plastik, darauf ist ein blauer Fleck, während auf dem Buchdeckel ein spiegelbildlicher roter Fleck ist. Wenn man den Umschlag abnimmt, sieht man, dass das Coverbild, der Kopf, durch Überlappung der zwei Farbflecken zustande kommt. Ich finde diese Lösung einfach genial, trifft sie doch den Inhalt des Buches perfekt. Denn es geht um siamesische Zwillinge, die einerseits eins sind, andererseits aber auch zwei.

    Tippi und Grace sind 16 Jahre alt. Bisher wurden sie zu Hause unterrichtet, doch nun geht das Geld aus und sie müssen auf eine normale Schule gehen. Ein grosser Schritt für die siamesischen Zwillinge. Angaffen, mitleidige Blicke, Tuscheln und betroffenes Wegsehen sind Reaktionen, die die beiden hassen. Doch es gibt auch Mitschüler, die sich einfach ungezwungen und offen verhalten: Yaz und Jon. Mit ihnen erleben Tippi und Grace ein paar schöne Monate. Die beiden Mädchen wollen doch nichts anderes, als einfach so akzeptiert zu werden, wie sie sind. Eine trennende Operation können sie sich nicht vorstellen, sind sie doch ein Leben zusammen gewöhnt und die Eine ist bei aller Verschiedenheit der Charaktere ein Teil der Anderen und umgekehrt. Für Tippi und Grace ist das vollkommen normal.

    Normal ist der heilige Gral,
    aber nur diejenigen, die es nicht sind,
    wissen um seinen Wert. (S. 160)

    Bei allen Sorgen, die die Familie hat, ist es kein Wunder, dass der Alltag nicht immer glatt verläuft. Die Lebenserwartung von siamesischen Zwillingen ist oft nicht besonders hoch, Arztbesuche sind häufig und verschlingen viel Geld. Der arbeitslose Vater wird trotz aller Liebe zu seinen Kindern zum Alkoholiker. Und die kleine Schwester Dragon fällt ein wenig unter den Tisch, muss sich immer den Bedürfnissen von Tippi und Grace unterordnen. Das kann natürlich auch nicht ewig gutgehen. Und trotzdem ist in Graces Erzählung – sie fungiert hier als Ich-Erzählerin – so viel Liebe innerhalb dieser Familie zu spüren. Und viele Dinge laufen auch einfach ganz normal wie in jeder anderen Familie auch.

    Wir behängen den Apfelbaum in unserem Garten mit Lichterketten.
    Wir essen zu viel Truthahn und Füllung.
    Wir kaufen Geschenke.

    Schliesslich
    ist Weihnachten
    und letzten Endes
    sind wir auch nicht
    anders
    als andere Familien. (S. 354)

    Wie man an den Zitaten sieht, ist der Schreibstil eher ungewöhnlich. Zuerst hat es mich etwas genervt, dass geschätzt zwei Drittel der Seiten nicht bedruckt sind. Aber schnell erkannte ich, dass diese gedichtartige Anordnung der Wörter schon einen Sinn hat, werden dadurch doch einzelne Ausdrücke hervorgehoben und betont. Ausserdem lesen wir hier schliesslich die Gedanken eines Teenagers, die nun mal teilweise so zersplittert und lose zusammenhängend sind.

    Ich fand es sehr bewegend, wie Sarah Crossan hier die Gefühle und Probleme dieser beiden Mädchen darstellt. Das wirkt absolut authentisch, obwohl es sich um fiktive Personen handelt. Das innige Verhältnis von Tippi und Grace ist fast mit Händen greifbar. Und es ist bewundernswert, wie die beiden mit ihrem aussergewöhnlichen Schicksal umgehen.

    Fazit:
    Mich hat „Eins“ sehr bewegt und berührt, hat es mir doch ganz besondere Menschen näher gebracht und mich über meinen Tellerrand hinausschauen lassen. Ich möchte das Buch gerne für Jugendliche ab ca. 12 Jahren empfehlen, aber auch Erwachsene werden davon profitieren.

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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie S., 02.02.2016

    Zuerst fällt einem natürlich die tolle Gestaltung des Buches ins Auge. Ein durchsichtiger Schutzumschlag, auf den ein Gesicht gedruckt ist, auf dem Buch selber ist auch ein Gesicht. Zusammen ergibt das zwei Gesichter und sieht einfach super aus. Es passt so toll zum Buch und ist einfach mal was besonderes, drückt die Verbundenheit der beiden Schwestern aus.
    In dem Buch geht es um die siamesischen Zwillinge Grace und Tippi, an der Hüfte zusammengewachsen und auf ewig verbunden. Wir erleben den Alltag der Beiden, einen grossen Einschnitt in ihrem Leben. Bisher wurden sie von zu Hause aus unterrichtet, aufgrund von Geldmangel ist das aber nicht mehr möglich und sie gehen auf eine Schule. Und da haben sie Glück und finden gleich zwei Freunde fürs Leben. Yasmeen, HIV positiv und Jon, der kein einfaches Leben hat, da seine Mutter abgehauen ist und er bei seinem Stiefvater lebt. Durch die beiden dürfen die Zwillinge das erste mal wahre Freundschaft erfahren, bisher sind sie ja von der Aussenwelt nur als "Freaks" wahrgenommen worden, Jon und Yasmeen zeigen ihnen wie schön das Leben sein kann.
    Grace und Tippi leben in einem Haushalt, in dem es viele Probleme gibt. Der Vater ist arbeitslos und wird zum Alkoholiker, die Mutter hat mehrere Jobs um die Familie zu ernähren. Bis auch sie am Schluss gekündigt wird. Dragon, die Schwester der beiden, geht bei dem ganzen Wirbel unter und muss ständig zurückstecken. Das geht soweit, dass sie magersüchtig wird, wahrscheinlich um auch endlich einmal wahrgenommen zu werden.
    Um die finanziellen Nöte der Familie zu entschärfen, entscheiden sich Tippi und Grace dafür, eine Reportage über sich drehen zu lassen. Das Angebot besteht schon lange, doch die beiden haben es immer ausgeschlagen, wollten ihr Privatleben für sich behalten. Doch nun hatten sie keine andere Wahl. Sie haben aber Glück gehabt und mit Caroline eine Reporterin erwischt, die nicht nur sensationslüstern, sondern auch menschlich handelt. Das zeigt sich später, als es den Schwestern immer schlechter geht und sie schlussendlich im Krankenhaus landen und die einzige Möglichkeit zu überleben die Trennung der Beiden ist.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Gefühle der Beiden wurden toll beschrieben, man konnte sich richtig in sie hineinversetzen. Auch die Familie und das Umfeld, alles hat gepasst. Von mir gibt es 5 Sterne für dieses hervorragende Buch.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Landbiene .., 07.01.2016

    Meinung zum Cover:
    Das Cover dieses Buches ist wunderschön gestaltet. Denn ein durchsichtiger und stabiler Schutzumschlag umfasst das Buch. Wird der Umschlag abgenommen bemerkt man erst, dass das Motiv gar nicht komplett auf das eigentliche Buch gedruckt ist, sondern sich die beiden Mädchen Köpfe von aneinander trennen! Wird das Buch wieder eingeschlagen, verschmelzen die Köpfe zu einem! Wirklich faszinierend und einfallsreich!

    Eigene Inhaltsangabe:
    Tippi und Grace sind siamesische Zwillinge. Sie haben 2 Oberkörper, aber teilen sich zusammen 2 Beine, verschiedene Organe und die Extremitäten. Die Familie der Beiden hat jahrelang versucht sie vor den Blicken der Öffentlichkeit zu schützen. Doch der Familie gehen die finanziellen Mittel aus, da der Vater arbeitslos ist und die medizinische Versorgung der Beiden Unmengen kostet. So müssen Tippi und Grace auf eine öffentliche Schule gehen.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen. Die Sprache ist sehr einfach gehalten und passend für das empfohlene Alter zw. 12 und 15 Jahren. Mich als Erwachsene hat es aber auch nicht gestört! Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Grace geschildert. Irritierend fand ich vorerst die sehr, sehr kurzen Kapitel. Diese hatten jeweils einen Titel und sind von der Aufteilung her, eher mit dem Aufbau eines Gedichtes zu vergleichen. (Blockform & zwischen den Blöcken grosse Abstände).Im Laufe des Lesens gewöhnte ich mich aber an das etwas ungewöhnliche Format.

    Allgemeines zum Buch & Fazit:
    Das Buch ist sehr berührend und regt zum Nachdenken an. Besonders in Bezug auf Mobbing und das man sich glücklich schätzen kann mit dem was man hat.
    Im Prinzip sind die Tippi und Grace "ganz normale" Teenager die Dinge tun wollen, wie alle es in ihrem Alter eben tun. Zigaretten, Alkohol und die erste Liebe spielen dabei natürlich auch eine Rolle.
    Es ist faszinierend wie sie sich durch den Alltag "kämpfen" und den Menschen vermitteln möchten, dass sie es persönlich gar nicht als eine Tragödie ansehen, da es viel schlimmere Dinge gibt.

    Die Aufmachung der Kapitel ist etwas gewöhnungsbedürftig. Dadurch schrumpft die Seitenzahl von 424 auf ca. 200, weshalb das Buch sehr schnell weggelesen ist und ich den Preis sehr hoch finde.

    Weiterhin hätte ich mir etwas mehr Details allgemein über das Thema siamesische Zwillinge gewünscht. Da es sich sich aber um ein Jugendbuch handelt, sehe ich darüber hinweg.

    Jedoch hat es mich so in seinen Bann gezogen, dass ich trotz kleiner Kritikpunkte volle 5 Sterne vergebe!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli 3., 29.01.2016

    Ein aussergewöhnlicher Roman über zwei aussergewöhnliche Mädchen

    Bei diesem Buch hat mich sofort das Cover begeistert. Auf den ersten Blick sieht man einen dunklen Kopf mit zwei Gesichtern, die auf ein rotes bzw. ein blaues Feld blicken. Der Schutzumschlag ist aus durchsichtigem Plastik, darauf ist ein blauer Fleck, während auf dem Buchdeckel ein spiegelbildlicher roter Fleck ist. Wenn man den Umschlag abnimmt, sieht man, dass das Coverbild, der Kopf, durch Überlappung der zwei Farbflecken zustande kommt. Ich finde diese Lösung einfach genial, trifft sie doch den Inhalt des Buches perfekt. Denn es geht um siamesische Zwillinge, die einerseits eins sind, andererseits aber auch zwei.

    Tippi und Grace sind 16 Jahre alt. Bisher wurden sie zu Hause unterrichtet, doch nun geht das Geld aus und sie müssen auf eine normale Schule gehen. Ein grosser Schritt für die siamesischen Zwillinge. Angaffen, mitleidige Blicke, Tuscheln und betroffenes Wegsehen sind Reaktionen, die die beiden hassen. Doch es gibt auch Mitschüler, die sich einfach ungezwungen und offen verhalten: Yaz und Jon. Mit ihnen erleben Tippi und Grace ein paar schöne Monate. Die beiden Mädchen wollen doch nichts anderes, als einfach so akzeptiert zu werden, wie sie sind. Eine trennende Operation können sie sich nicht vorstellen, sind sie doch ein Leben zusammen gewöhnt und die Eine ist bei aller Verschiedenheit der Charaktere ein Teil der Anderen und umgekehrt. Für Tippi und Grace ist das vollkommen normal.

    Normal ist der heilige Gral,
    aber nur diejenigen, die es nicht sind,
    wissen um seinen Wert. (S. 160)

    Bei allen Sorgen, die die Familie hat, ist es kein Wunder, dass der Alltag nicht immer glatt verläuft. Die Lebenserwartung von siamesischen Zwillingen ist oft nicht besonders hoch, Arztbesuche sind häufig und verschlingen viel Geld. Der arbeitslose Vater wird trotz aller Liebe zu seinen Kindern zum Alkoholiker. Und die kleine Schwester Dragon fällt ein wenig unter den Tisch, muss sich immer den Bedürfnissen von Tippi und Grace unterordnen. Das kann natürlich auch nicht ewig gutgehen. Und trotzdem ist in Graces Erzählung – sie fungiert hier als Ich-Erzählerin – so viel Liebe innerhalb dieser Familie zu spüren. Und viele Dinge laufen auch einfach ganz normal wie in jeder anderen Familie auch.

    Wir behängen den Apfelbaum in unserem Garten mit Lichterketten.
    Wir essen zu viel Truthahn und Füllung.
    Wir kaufen Geschenke.

    Schliesslich
    ist Weihnachten
    und letzten Endes
    sind wir auch nicht
    anders
    als andere Familien. (S. 354)

    Wie man an den Zitaten sieht, ist der Schreibstil eher ungewöhnlich. Zuerst hat es mich etwas genervt, dass geschätzt zwei Drittel der Seiten nicht bedruckt sind. Aber schnell erkannte ich, dass diese gedichtartige Anordnung der Wörter schon einen Sinn hat, werden dadurch doch einzelne Ausdrücke hervorgehoben und betont. Ausserdem lesen wir hier schliesslich die Gedanken eines Teenagers, die nun mal teilweise so zersplittert und lose zusammenhängend sind.

    Ich fand es sehr bewegend, wie Sarah Crossan hier die Gefühle und Probleme dieser beiden Mädchen darstellt. Das wirkt absolut authentisch, obwohl es sich um fiktive Personen handelt. Das innige Verhältnis von Tippi und Grace ist fast mit Händen greifbar. Und es ist bewundernswert, wie die beiden mit ihrem aussergewöhnlichen Schicksal umgehen.

    Fazit:
    Mich hat „Eins“ sehr bewegt und berührt, hat es mir doch ganz besondere Menschen näher gebracht und mich über meinen Tellerrand hinausschauen lassen. Ich möchte das Buch gerne für Jugendliche ab ca. 12 Jahren empfehlen, aber auch Erwachsene werden davon profitieren.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli 3., 29.01.2016

    Ein aussergewöhnlicher Roman über zwei aussergewöhnliche Mädchen

    Bei diesem Buch hat mich sofort das Cover begeistert. Auf den ersten Blick sieht man einen dunklen Kopf mit zwei Gesichtern, die auf ein rotes bzw. ein blaues Feld blicken. Der Schutzumschlag ist aus durchsichtigem Plastik, darauf ist ein blauer Fleck, während auf dem Buchdeckel ein spiegelbildlicher roter Fleck ist. Wenn man den Umschlag abnimmt, sieht man, dass das Coverbild, der Kopf, durch Überlappung der zwei Farbflecken zustande kommt. Ich finde diese Lösung einfach genial, trifft sie doch den Inhalt des Buches perfekt. Denn es geht um siamesische Zwillinge, die einerseits eins sind, andererseits aber auch zwei.

    Tippi und Grace sind 16 Jahre alt. Bisher wurden sie zu Hause unterrichtet, doch nun geht das Geld aus und sie müssen auf eine normale Schule gehen. Ein grosser Schritt für die siamesischen Zwillinge. Angaffen, mitleidige Blicke, Tuscheln und betroffenes Wegsehen sind Reaktionen, die die beiden hassen. Doch es gibt auch Mitschüler, die sich einfach ungezwungen und offen verhalten: Yaz und Jon. Mit ihnen erleben Tippi und Grace ein paar schöne Monate. Die beiden Mädchen wollen doch nichts anderes, als einfach so akzeptiert zu werden, wie sie sind. Eine trennende Operation können sie sich nicht vorstellen, sind sie doch ein Leben zusammen gewöhnt und die Eine ist bei aller Verschiedenheit der Charaktere ein Teil der Anderen und umgekehrt. Für Tippi und Grace ist das vollkommen normal.

    Normal ist der heilige Gral,
    aber nur diejenigen, die es nicht sind,
    wissen um seinen Wert. (S. 160)

    Bei allen Sorgen, die die Familie hat, ist es kein Wunder, dass der Alltag nicht immer glatt verläuft. Die Lebenserwartung von siamesischen Zwillingen ist oft nicht besonders hoch, Arztbesuche sind häufig und verschlingen viel Geld. Der arbeitslose Vater wird trotz aller Liebe zu seinen Kindern zum Alkoholiker. Und die kleine Schwester Dragon fällt ein wenig unter den Tisch, muss sich immer den Bedürfnissen von Tippi und Grace unterordnen. Das kann natürlich auch nicht ewig gutgehen. Und trotzdem ist in Graces Erzählung – sie fungiert hier als Ich-Erzählerin – so viel Liebe innerhalb dieser Familie zu spüren. Und viele Dinge laufen auch einfach ganz normal wie in jeder anderen Familie auch.

    Wir behängen den Apfelbaum in unserem Garten mit Lichterketten.
    Wir essen zu viel Truthahn und Füllung.
    Wir kaufen Geschenke.

    Schliesslich
    ist Weihnachten
    und letzten Endes
    sind wir auch nicht
    anders
    als andere Familien. (S. 354)

    Wie man an den Zitaten sieht, ist der Schreibstil eher ungewöhnlich. Zuerst hat es mich etwas genervt, dass geschätzt zwei Drittel der Seiten nicht bedruckt sind. Aber schnell erkannte ich, dass diese gedichtartige Anordnung der Wörter schon einen Sinn hat, werden dadurch doch einzelne Ausdrücke hervorgehoben und betont. Ausserdem lesen wir hier schliesslich die Gedanken eines Teenagers, die nun mal teilweise so zersplittert und lose zusammenhängend sind.

    Ich fand es sehr bewegend, wie Sarah Crossan hier die Gefühle und Probleme dieser beiden Mädchen darstellt. Das wirkt absolut authentisch, obwohl es sich um fiktive Personen handelt. Das innige Verhältnis von Tippi und Grace ist fast mit Händen greifbar. Und es ist bewundernswert, wie die beiden mit ihrem aussergewöhnlichen Schicksal umgehen.

    Fazit:
    Mich hat „Eins“ sehr bewegt und berührt, hat es mir doch ganz besondere Menschen näher gebracht und mich über meinen Tellerrand hinausschauen lassen. Ich möchte das Buch gerne für Jugendliche ab ca. 12 Jahren empfehlen, aber auch Erwachsene werden davon profitieren.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli 3., 29.01.2016 bei bewertet

    Ein aussergewöhnlicher Roman über zwei aussergewöhnliche Mädchen

    Bei diesem Buch hat mich sofort das Cover begeistert. Auf den ersten Blick sieht man einen dunklen Kopf mit zwei Gesichtern, die auf ein rotes bzw. ein blaues Feld blicken. Der Schutzumschlag ist aus durchsichtigem Plastik, darauf ist ein blauer Fleck, während auf dem Buchdeckel ein spiegelbildlicher roter Fleck ist. Wenn man den Umschlag abnimmt, sieht man, dass das Coverbild, der Kopf, durch Überlappung der zwei Farbflecken zustande kommt. Ich finde diese Lösung einfach genial, trifft sie doch den Inhalt des Buches perfekt. Denn es geht um siamesische Zwillinge, die einerseits eins sind, andererseits aber auch zwei.

    Tippi und Grace sind 16 Jahre alt. Bisher wurden sie zu Hause unterrichtet, doch nun geht das Geld aus und sie müssen auf eine normale Schule gehen. Ein grosser Schritt für die siamesischen Zwillinge. Angaffen, mitleidige Blicke, Tuscheln und betroffenes Wegsehen sind Reaktionen, die die beiden hassen. Doch es gibt auch Mitschüler, die sich einfach ungezwungen und offen verhalten: Yaz und Jon. Mit ihnen erleben Tippi und Grace ein paar schöne Monate. Die beiden Mädchen wollen doch nichts anderes, als einfach so akzeptiert zu werden, wie sie sind. Eine trennende Operation können sie sich nicht vorstellen, sind sie doch ein Leben zusammen gewöhnt und die Eine ist bei aller Verschiedenheit der Charaktere ein Teil der Anderen und umgekehrt. Für Tippi und Grace ist das vollkommen normal.

    Normal ist der heilige Gral,
    aber nur diejenigen, die es nicht sind,
    wissen um seinen Wert. (S. 160)

    Bei allen Sorgen, die die Familie hat, ist es kein Wunder, dass der Alltag nicht immer glatt verläuft. Die Lebenserwartung von siamesischen Zwillingen ist oft nicht besonders hoch, Arztbesuche sind häufig und verschlingen viel Geld. Der arbeitslose Vater wird trotz aller Liebe zu seinen Kindern zum Alkoholiker. Und die kleine Schwester Dragon fällt ein wenig unter den Tisch, muss sich immer den Bedürfnissen von Tippi und Grace unterordnen. Das kann natürlich auch nicht ewig gutgehen. Und trotzdem ist in Graces Erzählung – sie fungiert hier als Ich-Erzählerin – so viel Liebe innerhalb dieser Familie zu spüren. Und viele Dinge laufen auch einfach ganz normal wie in jeder anderen Familie auch.

    Wir behängen den Apfelbaum in unserem Garten mit Lichterketten.
    Wir essen zu viel Truthahn und Füllung.
    Wir kaufen Geschenke.

    Schliesslich
    ist Weihnachten
    und letzten Endes
    sind wir auch nicht
    anders
    als andere Familien. (S. 354)

    Wie man an den Zitaten sieht, ist der Schreibstil eher ungewöhnlich. Zuerst hat es mich etwas genervt, dass geschätzt zwei Drittel der Seiten nicht bedruckt sind. Aber schnell erkannte ich, dass diese gedichtartige Anordnung der Wörter schon einen Sinn hat, werden dadurch doch einzelne Ausdrücke hervorgehoben und betont. Ausserdem lesen wir hier schliesslich die Gedanken eines Teenagers, die nun mal teilweise so zersplittert und lose zusammenhängend sind.

    Ich fand es sehr bewegend, wie Sarah Crossan hier die Gefühle und Probleme dieser beiden Mädchen darstellt. Das wirkt absolut authentisch, obwohl es sich um fiktive Personen handelt. Das innige Verhältnis von Tippi und Grace ist fast mit Händen greifbar. Und es ist bewundernswert, wie die beiden mit ihrem aussergewöhnlichen Schicksal umgehen.

    Fazit:
    Mich hat „Eins“ sehr bewegt und berührt, hat es mir doch ganz besondere Menschen näher gebracht und mich über meinen Tellerrand hinausschauen lassen. Ich möchte das Buch gerne für Jugendliche ab ca. 12 Jahren empfehlen, aber auch Erwachsene werden davon profitieren.

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  • 5 Sterne

    Inge K., 21.01.2016

    Grace erzählt aus ihrem Leben. Sie ist 16 Jahre, muss demnächst ihren Privatunterricht beenden und in eine öffentliche Schule gehen. Und sie ist ein siamesischer Zwilling, fest verwachsen mit ihrer Schwester Tippi. Ihre Eltern verwenden das ganze Geld für ihre medizinische Versorgung, ihre andere Schwester will Ballerina werden, muss dafür aber selbst Balletunterricht geben um es zu finanzieren.

    Bei der Leseprobe war ich mir nicht sicher, ob ich mit dem Schreibstil in Versform klar komme. Dadurch wird die Erzählung sehr reduziert, was ich aber an dem Buch sehr positiv empfunden habe. Es gibt keine unnötigen Beschreibungen, sondern der Fokus liegt auf den Gefühlen der Erzählerin und diese werden ungeschönt präsentiert. Zunächst schafft es die Erzählerin dem Leser selbst den Spiegel vorzuhalten. Wer hat nicht schon hin geschaut, wenn jemand anders ist? Aber sich nie Gedanken gemacht, dass sich der Betroffene damit unwohl fühlt. Beim Lesen des Klappentextes fragt man sich unweigerlich, wie die beiden klinisch zusammen gewachsen sind. Dass sie das von vielen gefragt werden, war mir nicht bewusst. Und dann gibt es noch die, die sie als Monster sehen. Durch die Erzählerin Grace eröffnen sich neue Perspektiven für den Leser.

    Ich will nichts über das Ende verraten, hätte mir aber ein etwas anderes Ende gewünscht. Das Ende war doch etwas vorhersehbar.

    Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und bin sehr begeistert. Auch das Cover wirkt in echt nochmal viel besser als auf dem Foto. Die Gestaltung hat mich sehr beeindruckt und passt sehr gut zum Thema. Einziges Manko an dem Buch war für mich das Ende und das war trotzdem nicht schlecht.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid H., 09.02.2016

    Als ich das Buch in den Händen hielt war ich wirklich überrascht von dem einzigartigen Cover. Eine sehr interessante Lösung und absolut stimmig für das sensible Thema des Buches. Dafür gibt's von mir schon mal fünf Sterne vornweg.
    Das Buch gibt einen Einblick in das Leben der beiden Schwestern Tippi und Grace, zusammengewachsen als siamesische Zwillinge. Sie sind 16 Jahre alt und gehen erstmals auf eine öffentliche Schule - der Leser begleitet sie bis zu ihrer, aus gesundheitlichen Gründen notwendigen und lebensgefährlichen Trennung. So ungewöhnlich wie das Cover, so ungewöhnlich ist auch der Schreibstil und die Gliederung des Buches. Die Autorin schreibt sehr sachlich, führt fast wie im Protokoll durch die Geschichte, keine zusätzlichen Lückenfüller oder verschönernden Korrekturen der tragischen Stellen. Zu keiner Zeit wird hier auf die Tränendrüse gedrückt, im Gegenteil, etliche Seiten sind wirklich lustig und andere von erschreckender Realität. Der ruhige, fast neutrale Blick in ein so extrem anderes Leben ist selten zu finden in der Literatur, ganz ohne voyeuristische Aufmachung.
    Da das Thema des Buches wirklich aussergewöhnlich ist, sollten der Leser wissen worauf er sich einlässt, denn da ist nichts mit grandioser Spannung, mit grossem Liebesdrama oder Gruselschocker.
    Es ist ein leises Buch, es steht für Verstehen und Toleranz und man muss es in einem Stück lesen - es lässt sich einfach nicht zur Seite legen.

    Das Buch basiert nicht auf einer wahren Geschichte, es handelt sich um fiktive Personen, deren Geschichte aber auf die Lebenserfahrungen von wirklichen siamesischen Zwillingen zurückgreift .

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hanz F., 31.03.2016

    Der Roman "Eins" von Sarah Crossan aus dem Hause mixtvision ist ein ganz besonderer Roman, weil er thematisch ganz anders ist, als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe.

    Worum gehts?
    Wenn man den Titel liest, kann man sich unter "Eins" eigentlich vieles vorstellen, woran ich beim ersten Lesen nicht gedacht habe waren siamesische Zwillinge, obwohl es natürlich sehr treffend ist. Es geht hier um die beiden Schwestern Tippi und Grace, die hüftabwärts zusammengewachsen sind und somit eine ganz besondere und aussergewöhnliche Verbundenheit aufweisen. Ein spannender und bewegender Roman über Freundschaft, Liebe, Verbundenheit und das Leben im Allgemeinen.

    Zum Cover:
    Obwohl das Cover recht schlicht gehalten ist, finde ich es dennoch sehr interessant und finde es durchaus ansprechend gestaltet. Kennt man den Inhalt, dann findet man (bzw. ich) es erst recht stimmig. Es bildet zusammen mit dem Titel eine passende Einheit.

    Die Charaktere finde ich auch sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Eben ein Buch, welches mehr ist als blosse Unterhaltungsliteratur, weil es auch irgendwie zum Nachdenken anregt.

    Ein tolles Buch, welches ich auf jeden Fall weiterempfehlen würde.
    Volle Sterne, klasse Buch!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 05.04.2016

    Dieser Jugendroman beschäftigt sich mit der Identitätsfindung zweier Schwestern, die als siamesische Zwillinge geboren wurden und bisher alles gemeinsam erlebt haben, die einander lieben und sich gleichsam wie eine Person fühlen, obwohl sie es nicht wirklich sind. Entgegen aller ärztlichen Prognosen sind Tippi und Grace mittlerweile 16 Jahre alt geworden und trotzen ihrer Behinderung auf eigene Art und Weise. Natürlich steht die ständige Präsenz der Körperlichkeit an erster Stelle, denn die beiden sind hüftabwärts zusammen gewachsen und teilen sich einen Unterleib. Aber ihr Wesen, ihre Gedanken und natürlich ihre Charaktere sind durchaus verschieden und einzigartig.
    Die Autorin schildert in ganz normalen Alltagsszenen das Leben einer fünfköpfigen Familie, bei denen es so ziemlich alles gibt, nur keine Normalität. Während der Vater seine Sorgen im Alkohol ertränkt, die Mutter in die Arbeitslosigkeit gerät und die jüngere Schwester als Primaballerina immer mehr dem Hungerwahn verfällt, bemühen sich Tippi und Grace angestrengt darum ein einigermassen normales Leben zu führen, ganz gleich wie hoffnungslos dieses Unterfangen auch scheint.
    Sie verständigen sich oft ganz ohne Worte, fühlen nicht nur ihre körperliche Verbundenheit sondern auch ihre seelische Nähe. Manchmal sind sie EINS und dann fragen sie sich wieder, wie es wäre, wenn man eine eigene Identität, einen eigenen kompletten Körper hätte. Nach einer Infektion werden beide sehr krank und es ist abzusehen, dass eine Trennung ihrer Körper die einzige Möglichkeit ist, ihr Leben zu retten, oder zumindest das von einer der beiden …
    Dieser Roman bringt echte Abwechslung beim Lesen, denn die Geschichte lebt von ihrer Besonderheit, schafft Verbundenheit mit den Protagonisten und wirft tiefschürfende Probleme Jugendlicher auf, die auch unabhängig von einer Behinderung auftreten und so typisch sind für die Zeit des Erwachsenwerdens. Eher störend empfand ich hier das Layout des Buches, fast leere Seiten, unzählige Überschriften und unzusammenhängende Kapitel. De Facto hätte man das Buch auf die Hälfte der Seiten drucken können, ohne es einzukürzen.
    Fazit: Ich vergebe gute 4 Sterne für einen ungewöhnlichen Jugendroman, der sehr einfühlsam mit schwerer Thematik umgeht, der Behinderung, Krankheit und Sterben ebenso offensiv angeht wie die erste Liebe, das Finden einer eigenen Identität und die Liebe, die aus lebenslanger Verbundenheit entsteht. Ein Buch fürs Herz, dem es nur ein klitzekleines bisschen an Tiefgang und Nachklang fehlt.

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  • 4 Sterne

    Jenny V., 06.04.2016 bei bewertet

    Dieser Jugendroman beschäftigt sich mit der Identitätsfindung zweier Schwestern, die als siamesische Zwillinge geboren wurden und bisher alles gemeinsam erlebt haben, die einander lieben und sich gleichsam wie eine Person fühlen, obwohl sie es nicht wirklich sind. Entgegen aller ärztlichen Prognosen sind Tippi und Grace mittlerweile 16 Jahre alt geworden und trotzen ihrer Behinderung auf eigene Art und Weise. Natürlich steht die ständige Präsenz der Körperlichkeit an erster Stelle, denn die beiden sind hüftabwärts zusammen gewachsen und teilen sich einen Unterleib. Aber ihr Wesen, ihre Gedanken und natürlich ihre Charaktere sind durchaus verschieden und einzigartig.
    Die Autorin schildert in ganz normalen Alltagsszenen das Leben einer fünfköpfigen Familie, bei denen es so ziemlich alles gibt, nur keine Normalität. Während der Vater seine Sorgen im Alkohol ertränkt, die Mutter in die Arbeitslosigkeit gerät und die jüngere Schwester als Primaballerina immer mehr dem Hungerwahn verfällt, bemühen sich Tippi und Grace angestrengt darum ein einigermassen normales Leben zu führen, ganz gleich wie hoffnungslos dieses Unterfangen auch scheint.
    Sie verständigen sich oft ganz ohne Worte, fühlen nicht nur ihre körperliche Verbundenheit sondern auch ihre seelische Nähe. Manchmal sind sie EINS und dann fragen sie sich wieder, wie es wäre, wenn man eine eigene Identität, einen eigenen kompletten Körper hätte. Nach einer Infektion werden beide sehr krank und es ist abzusehen, dass eine Trennung ihrer Körper die einzige Möglichkeit ist, ihr Leben zu retten, oder zumindest das von einer der beiden …
    Dieser Roman bringt echte Abwechslung beim Lesen, denn die Geschichte lebt von ihrer Besonderheit, schafft Verbundenheit mit den Protagonisten und wirft tiefschürfende Probleme Jugendlicher auf, die auch unabhängig von einer Behinderung auftreten und so typisch sind für die Zeit des Erwachsenwerdens. Eher störend empfand ich hier das Layout des Buches, fast leere Seiten, unzählige Überschriften und unzusammenhängende Kapitel. De Facto hätte man das Buch auf die Hälfte der Seiten drucken können, ohne es einzukürzen.
    Fazit: Ich vergebe gute 4 Sterne für einen ungewöhnlichen Jugendroman, der sehr einfühlsam mit schwerer Thematik umgeht, der Behinderung, Krankheit und Sterben ebenso offensiv angeht wie die erste Liebe, das Finden einer eigenen Identität und die Liebe, die aus lebenslanger Verbundenheit entsteht. Ein Buch fürs Herz, dem es nur ein klitzekleines bisschen an Tiefgang und Nachklang fehlt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana Z., 25.01.2016

    Das Cover ist bei diesem Buch wirklich etwas ganz Besonderes: Auf den ersten Blick wirkt es zwar bunt aber unscheinbar. Doch nimmt man den foliierten Schutzumschlag vom Buch, sieht es auf einmal ganz anders aus und ergibt nur mit diesem Umschlag ein komplettes Bild. Eine tolle Andeutung auf die Geschichte! Die Kurzbeschreibung klingt zwar interessant, verrät aber leider nicht viel. Man hat auf Anhieb keine Vorstellung, um was es in dieser Geschichte gehen könnte. Hier weiss ich nicht, ob letztendlich alle Leser so neugierig sein werden und das Buch trotzdem unbedingt lesen wollen würden – in der Buchhandlung hätte es zwar auf Anhieb mein Interesse geweckt, aber an der Beschreibung wäre ich wohl schnell gescheitert und hätte das Buch wieder ins Regal geschoben.

    Kurz zum Inhalt um etwas Licht ins Dunkel der Verwirrung zu bringen:
    In dieser Geschichte geht es um das Leben von Tippi und Grace, die zum ersten Mal in ihrem Leben die Highschool besuchen müssen. Nicht ungewöhnlich genug? Doch! Denn Tippi und Grace sind siamesische Zwillinge, deren Körper an der Hüfte zusammen gewachsen ist. Was erwartet sie in diesem neuen Leben? Wie werden die neuen Mitschüler sie empfangen?

    Nun zu meiner Meinung:
    Aus Grace´ Perspektive erzählt die Autorin eine realistische, gut nachvollziehende Geschichte im Tagebuchformat. Anfangs hatte ich hier meine Probleme, die abgehakten, meist einsilbigen Sätze zu lesen und zu verstehen- dies gab sich aber mit der Zeit. Und Ruck Zuck war dieses tolle Buch an einem Stück gelesen, weil man stets wissen wollte, was die beiden aussergewöhnlichen Mädchen erleben und kennen lernen. Von der Zigarette bis zum unerwarteten ersten Kuss hält die Geschichte schöne Überraschungen für den Leser bereit.

    Das Ende war zwar teilweise absehbar, weil ja klar: irgendwann muss es zwangsläufig zu einer Trennung kommen. Von dem, was mich dann aber erwartete, war ich doch sehr ergriffen und konnte alle Gefühle sehr gut nachvollziehen!

    Mein Fazit:
    Eine schöne, authentische Geschichte, die gut recherchiert und dargestellt wurde.
    Allerdings wüsste ich jetzt nicht, wem ich dieses Buch empfehlen würde!

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  • 3 Sterne

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    Guido R., 02.07.2016

    Das Buch „Eins“ von Sarah Crossan würde ich als die erste schöne literarische Entdeckung des Jahres 2016 bezeichnen. Vor allem dank dem Thema, das in diesem Buch angesprochen wird. Es ist sehr interessant und für mich als Leser neu, denn bis jetzt habe ich keine Bücher gesehen, in denen es um etwas Ähnliches geht.
    Das Erste, was an diesem Buch auffällt, ist das Cover, auf dem wir die Konturen von 2 Mädchenköpfen sehen. Erst wenn man das Buch in den Händen hält, erkennt man, dass ein Kopf auf dem Buchcover gedruckt ist und das andere – auf einem durchsichtigen Plastikumschlag, auf dem auch der Buchtitel steht. Diese Trennung des Bildes in 2 Teile, die optisch als eins aussehen und dann doch geteilt werden können, ist sehr symbolisch und unterstreicht die Idee des Buches: die (Un-)Zertrennlichkeit der siamesischen Zwillinge. Ich fand die Idee mit dem durchsichtigen Umschlag einfach grossartig. Für das Cover also 5 Punkte!
    Das nächste Auffallende am Buch ist die optische Gestaltung des Textes. Er sieht wie ein lyrisches Werk aus, als eine Sammlung von Gedichten. In der Tat gibt es hier keine Reime. Auch Rhythmus ist nicht erkennbar. Deswegen dachte ich mir, dass es interessant wäre, den Text im Original zu lesen – vielleicht versteht man dann besser, warum die Autorin den Text so geschrieben hat. Sonst kann ich mir diese Gestaltung nicht erklären.
    Die Geschichte selbst (von den 16-jährigen Tippi und Grace, die an der Hüfte zusammengewachsen sind) fand ich sehr schön. Besser gesagt: es sind viele Geschichten, die hier erzählt werden, viele einzelne Episoden, die dem Leser den Einblick in das Leben der Mädchen ermöglichen. Allerdings waren diese einzelnen Geschichten meist nur oberflächlich behandelt. Sehr oft wünschte ich mir ein bisschen mehr Tiefgang bei der Ausarbeitung der Geschichten. Aber das würde wohl das Konzept des Buches (kurze Geschichten, meist auf 1 oder 2 Seiten) sprengen. Dabei dachte ich mir: Ich würde sehr gerne auf die originelle optische Gestaltung des Textes verzichten, wenn ich diese Geschichten ausführlicher beschrieben lesen könnte. Darum nur 3,5 Punkte für den Inhalt.
    Das Buch liest sich sehr leicht und sehr schnell (da kann man das ganze Buch ruhig in einigen Stunden verschlingen). Es gibt viel Humor, aber auch viel Tragik (vor allem auf den letzten Seiten, die bei manchem Lesen wohl Tränen in den Augen hervorrufen werden).
    Mit einem Satz: Ein ohne Zweifel lesenswertes Buch, das zum Nachdenken anregt, über ein Thema, das nicht so oft behandelt wird…

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  • 3 Sterne

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    miss m., 09.02.2016 bei bewertet

    Tippi und Grace sind Schwestern. Sie teilen alles, auch den Körper, denn sie sind an der Hüfte zusammengewachsen. Aus Graces Perspektive erzählen sie, wie es ist, zu zweit eins zu sein, Freunde zu finden, sich zu verlieben und sich schliesslich der Frage zu stellen, ob sie die medizinische Trennung ihrer Körper wagen sollen - mit dem Risiko, dass eine von beiden nicht überlebt.

    Einmal mehr ein sehr persönlicher, intensiver Roman von Sarah Crossan. Auch wenn einem die Situation nur schwer vorstellbar erscheint, kann man der Erzählung doch leicht folgen und die Gedanken des Mädchens nachvollziehen. Besonders interessant die Frage, ob man sein Leben für das der Schwester opfern würde, insbesondere, wenn die Leben derart verbunden sind, dass man nur im Doppelpack zu existieren kennt und der Verlust ungleich grösser ist als bei normalen Geschwistern.

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  • 5 Sterne

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    Jane K., 29.01.2016

    *nach-worten-such*
    Als ich dieses Buch damals sah, hoffte ich, dass es etwas Besonderes ist - schon die Thematik ist ja nicht alltäglich (in Büchern).
    Als ich das Buch in den Händen hielt, fühlte ich, dass es etwas Besonderes werden könnte - denn allein die Aufmachung mit dem durchsichtigen Plastikumschlag, der das Cover vereint und spaltet, macht es zu einem Hingucker.
    Als ich das Buch beendet hatte, wusste ich, dass es etwas Besonderes ist - die Geschichte ging mir echt unter die Haut..
    Schon immer interessiere ich mich für fremde Schicksale. Wie die Betroffenen damit umgehen. Oder wie Angehörige es empfinden. Wie das Umfeld reagiert, wenn etwas nicht so ist, wie es unserer Meinung nach sein sollte. Obwohl dies eine fiktive Geschichte ist, lässt Sarah Crossan auch recherchierte Begebenheiten mit einfliessen, sodass dieser ganze Roman sehr authentisch rüberkommt. Ich fühlte mich all die Zeit des Lesens, als passierte es direkt neben mir.
    Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive geschildert wird, meint man vielleicht erst, dass man nur die Gefühle einer Person wirklich greifbar miterleben wird, aber die Zeilen haben einfach so viele Zwischentöne, auf die man hören sollte, dass alles eins wird, wenn man sich darauf einlässt.
    Die Autorin hat hier zudem einen Aufbau gewählt, den ich so noch nie gesehen habe - ich denke, ich werde ihn auch kein zweites Mal finden - und der allein deswegen dieses Buch schon zu einem ganz besonderem macht. Ich habe wirklich völlig anders gelesen, das Schicksal der beiden dadurch wahrscheinlich total anders wahrgenommen, als wenn dies auf "herkömmliche" Weise niedergeschrieben worden wäre. Selbst die Schriftausrichtung ist etwas, auf was man achten sollte.
    Bedrückend, aber auch aufheiternd; schmerzlich, aber auch schön; zum Lachen, aber auch zum Weinen. Es gibt so viele Gefühle, die man zwischen den Zeilen findet und die auch bei mir während des Lesens hervorgerufen wurden.
    Ein Buch, was mich zu Tränen gerührt hat - was so gut wie nie passiert - und was mir die Stimme verschlug.. (noch jetzt bin ich nicht sicher, ob meine Rezension wirklich das widerspiegelt, was ich alles dazu sagen möchte)

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  • 5 Sterne

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    Georgina G., 11.03.2016

    Dieser Roman ist so unvergleichlich wie seine beiden Protagonistinnen. Alles darin ist fiktiv, aber die Autorin wirkt dabei wie die Reporterin im Buch, sie begleitet die beiden Schwestern Tippi und Grace einige Monate bei allem, was sie tun. Und weil Sarah Crossan das tut, können wir als Leser es auch. Tippi und Grace sind aber nicht nur Schwestern, sie sind auch die jeweils andere. Siamesische Zwillinge und doch eigenständige Personen, die ganz unterschiedlich sein können, sich aber um nichts in der Welt trennen lassen würden und die jeweils beste Freundin der anderen sind.
    Sie haben das Gefühl, das sein zu müssen, denn von allen anderen werden sie immer wieder ungläubig angegafft. Damit können sie sich aber arrangieren, wie mit allem in ihrem gemeinsamen Leben. Umso erstaunter sind die beiden, als sie an der Schule zwei Freunde finden, die sie ansehen als wären sie beide eigenständig und nie Vorurteile haben oder die üblichen Fragen stellen.

    Zusätzlich besonders macht dieses Buch die Art, wie der Text präsentiert wird. Es braucht gar nicht viel Text, die Seiten sind nicht von oben bis unten voll, nicht jede Seite ist bedruckt. Grace erzählt aus ihrer Sicht und nur das, was sie möchte. Kurze Dialoge, Gedanken, Beobachtungen, auf die Seiten gestreut. Auch das macht die Geschichte so unmittelbar und echt. Ab und an sind die Zeilen so verschoben wie die Gedanken des Teenagers, der sie ist.

    „EINS“ ist ein wundervolles Portrait, eine Hommage an den Mut und die Unerschütterlichkeit mit der siamesische Zwillinge offensichtlich geboren werden. Die Autorin lässt erkennen, wie viel sie, ihren veränderten Äusserlichkeiten zum Trotz, ihren Mitmenschen voraushaben. Tippi, Grace und Crossan bringen jeden Leser dazu, nachzudenken, über sich selbst, die Eigenständigkeit, die man so einfach hinnimmt. Dinge, die gegeben sind, vermisst man erst, wenn man sie nicht mehr hat. Doch den Fakt, ein Individuum zu sein, kann man nicht so einfach abgeben, er wird immer da sein. Nicht so bei siamesischen Zwillingen, wo lange Operationen zur Trennung immer wieder versucht werden. Wer überlebt, kennt beide Seiten: eins sein und eins sein.

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