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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.M., 06.11.2019

    Mit dem Buch "Eine Familie am Abgrund" von Charlotte Schroeter-Eiserich ist der Autorin etwas gelungen, was ich mir von einem guten Roman wünsche. Gut recherchierte reale Ereignisse, gepaart mit einer fiktionalen Erzählung. Vor dem Hintergrund des ersten und zweiten Weltkrieges erlebt der Leser eine Familie mit ihren grossen und kleineren Blessuren, das Auf und Ab einer umstürzlerischen Zeit.
    Zu Beginn des Buches regiert noch der Kaiser und die Familie Kleinemeier huldigt ihm. Die Männer ziehen voller Hoffnung und Vertrauen auf einen Sieg in einen fürchterlichen Krieg von dem man anfangs tatsächlich glaubte, dieser sei in wenigen Monaten beendet. Ich denke jeder, der einmal in seiner Familie recherchiert findet das ein oder andere tragische Schicksal welches sich so oder so ähnlich abgespielt hat, wie bei diesen Familienmitgliedern. Das Gefühl von dem Staatsoberhaupt betrogen worden zu sein und am Ende erleben zu müssen, dass man im Vaterland dermassen gedemütigt diesem Friedensvertrag zustimmen muss, hat in der damaligen Generation etwas zerbrochen, was wir heute kaum noch nachempfinden können. Nicht genug damit, dass in diesem Krieg Zukunftspläne von jungen Frauen zerbrachen, weil ihr Verlobter in einem sinnlosen Krieg sein Leben verlor - danach brach eine Grippewelle aus, die unter den Überlebenden wütete. Das ist leider keine Fiktion sondern war traurige Realität.
    Auch die Familie Kleinemeier war davon betroffen. Hatte man gerade wieder Mut für eine neue Zukunft gefasst, schon waren alle Hoffnungen erneut dahin. Manchmal fragt man sich beim Lesen dann schon, "wie können Menschen so viel Leid ertragen?"
    Dann macht die Autorin in dem Roman einen Zeitsprung. Wir lesen von den neuen Hoffnungen auf einen starken Mann aus Österreich, an der Spitze des Landes. Er und seine Anhänger werden es schon richten, dass es den Menschen wieder gutgeht. Viele in diesem Land dachten doch tatsächlich so - auch die Kleinemeiers. Die Demütigungen nach dem verlorenen ersten Weltkrieg sollen nicht länger schmerzen.
    Für das Kurzwaren-Geschäft der Kleinemeiers bedeutet es einen grossen wirtschaftlichen Aufschwung. Heinrich hatte schon ganz früh den richtigen Riecher: Es werden jetzt viele Fahnen gebraucht, die in seinem Unternehmen, das schon am Abgrund stand, genäht und verkauft werden. Eine neue wirtschaftliche Blüte. Dass Heinrich keine Skrupel hatte, den grössten Konkurrenten "aufzukaufen" - ein jüdisches Geschäft - und sich an dem Unglück dieser Familie zu bereichern, ist ja tatsächlich tausendfach geschehen. Juden - unser Unglück. So hört man es und als sich herausstellte, dass ein angeheiratetes Familienmitglied tatsächlich jüdische Vorfahren hat war man schnell mit der Rechtfertigung bei der Hand, dieser Mann sei anders als diejenigen, die Richtung Osten deportiert werden.
    Dies ist ein Buch über menschliche Stärken und deren Schwächen, über die Verführbarkeit wenn man den Leuten persönliche Vorteile verspricht, sowie Blindheit gegenüber der Realität des täglichen Lebens, weil man auf der vermeintlichen richtigen Seite zu stehen glaubt.
    Der Autorin ist es gelungen, den Charakter jedes einzelnen Familienmitglieds dem Leser nahe zu bringen. Da ist Heinrich mit seiner Enttäuschung und unverständlichen Abneigung gegenüber seiner eigenen Söhne. Einer davon ein Filou und Lebenskünstler, der andere ein gebrochener Mann durch die Erlebnisse des Krieges und des anschliessenden Verlustes seiner grossen Liebe. Die Tochter, deren Zukunftspläne durch den ersten Weltkrieg zerbrachen, die später von den Männern benützt und betrogen wurde und ein unerfülltes Dasein führte. Und da sind die Enkel im Haus, die ihr Glück suchen.
    Dies ist ein Roman der verdeutlicht, wie ein Bruch durch eine ganze Familie geht und trotzdem bleibt diese Familie zusammen, hält sich gegenseitig. Als Leser ist man nicht nur Zuschauer sondern sitzt mit den Menschen am Mittagstisch und hört deren Gespräche zu.
    Die Autorin hat die tatsächliche Ereignissen des Ortes Geseke, als auch die für die Handlung wichtigsten politischen Meilensteine der Weltbühne recherchiert und diese in den Roman eingebunden. Die Zeittafel am Ende des Buches gibt eine Übersicht.
    Obwohl es sprachlich keine hohe Literatur ist, hat mir dieser Roman sehr gefallen. Das Buch ist kein Unterhaltungsroman, dafür ist das Thema zu ernst. Die Autorin hat für den Normalbürger in einer verständlichen Sprache geschrieben. Es handelt sich nicht um ein Sachbuch, obwohl viele Sachthemen darin verarbeitet wurden. Das macht aber auch den Reiz dieser Lektüre aus.
    Deshalb auch von mir 5 Sternchen.

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  • 5 Sterne

    Vampir989, 01.11.2019

    Klapptext:

    1914 bewohnt die Familie Kleinemeier eines der ältesten Gebäude der Hellwegstadt Geseke: Das nach seinen Erbauern benannte Gerstenberg-Haus, ein Fachwerkbau am Hellweg. Der Patriarch Heinrich betreibt ein alteingesessenes Kurzwarengeschäft an der Bachstrasse. Nach einem Streit mit seinem Vater verlässt der älteste Sohn und Erbe die Stadt, und lässt seine Töchter Emma und Elsa in der Obhut der Grosseltern Heinrich und Bertha zurück.

    Dies ist der 3.Teil einer Trilogie rund um die Stadt Geseke.Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger gelesen werden,da jeder Teil seine eigene Geschichte hat.Ich kannte die vorhergehenden Teile schon und war total begeistert.Deshalb hatte ich natürlich grosse Erwartungen.und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich Charlotte -Schroeter-Eiserich mit dieser Lektüre in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist leicht ,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich habe die Kaufmannsfamilie Kleinemeier kennen gelernt und sie über Generationen in der Zeit von 1914-1945 begleitet.Dabei erlebte ich viele interessante Momente.Die Protoganisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab so unterschiedliche Charaktere und alle fand ich wahnsinnig interessant.

    Die Autorin hat es geschafft das ich mitten im Geschehen dabei war.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich die Familienmitglieder,sah den Beginn des 1.Weltkrieges,das Aufkommen des Nationalsozialismuses und die Wirren des 2.Weltkrieges.Mich hat es sehr bewegt zu lesen wie die Kaufmannsfamilie diese schwere Zeiten gemeistert hat.Ich habe mitgelitten,mitgebangt und mitgefühlt.Verzweiflung,Angst,Verlust aber auch Stärkr,Mut,Zusammenhalt und Vertauen hat diese Familie zusammen gehalten.Die Autorin hat es hervorragend geschafft geschichtliche Ereignisse mit realen und fictiven Personen zu verbinden und daraus eine grandiose Geschichte zu erschaffen.Durch die sehr packende und fesselnde Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Durchweg blieb es einfach interessant und zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt.Ich hätte die Familie gern noch eine Weile begleitet.

    Erwähnenswert ist noch das Personenregister am Anfang des Buches sowie einige Fotos und Informationen zum Schluss.

    Das Cover finde ich auch sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das geniale Werk ab.

    Ich viele unterhaltsame und interessante Lesestunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Martina M., 30.03.2020

    "Die Veränderungen in der Hellwegstadt Geseke beginnen Anfang des 20. Jahrhunderts schleichend, aber unaufhaltsam: Die gut situierte Kaufmannsfamilie Kleinemeier scheint die Ereignisse nach 1914 gut überstanden zu haben. Im Gegensatz zu einem Grossteil der Bevölkerung mussten sie weder dem Schlachtfeld noch dem Hungerwinter ihren Tribut zollen. Auch das Kurzwarengeschäft des Patriarchen Heinrich floriert wieder und sicher den gewohnt hohen Lebensstandard.
    So sieht das Familienoberhaupt der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 gelassen entgegen. Viel zu spät erkennt der alte Herr, dass ihm die Zügel längst entglitten sind. Die Saat des Krieges beginnt zu spriessen und die Spaltung einer ganzen Gesellschaft macht auch vor der eigenen Familie nicht Halt..." - soweit der Klappentext.

    Charlotte Schroeter-Eiserich, Jahrgang 1988, studierte Geschichte, Literatur und Komparatistik an den Universitäten Paderborn und Bielefeld. Seit ihrem Studium arbeite sie als freiberufliche Dozentin in den Bereichen Kulturwissenschaften und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ihre historischen Regionalromane "Das Gerstenberg-Haus", "Die Schwestern Marchand" und "Ein Hauch von Karamell" erschienen im Eire-Verlag. Sie lebt und arbeitet in Geseke im Kreis Soest. (Quelle: Klappentext)

    Schon von der ersten Seite wurde ich in den Bann der Geschichte gezogen. Charlotte Schroeter-Eiserich versteht es ausgezeichnet, den Charakteren Leben zu verleihen. Viele der Geschehnisse in den Jahren 1914 bis 1945 werden exemplarisch an der Familie Kleinemeier und dem Leben in der Stadt Geseke erzählt. Dabei werden reale und fiktive Ereignisse ausgezeichnet miteinander verwoben. Entscheidungen mussten getroffen werden, die sicher nicht immer leicht gefallen sind, die jedoch dazu dienten, "unbehelligt" zu bleiben.
    Sehr gut beschrieben sind auch die verschiedenen Einstellungen der Protagonisten zur Machtergreifung Hitlers 1933 und ihr Verhalten in der Folgezeit. Der Autorin ist es gelungen, viele Facetten zu beleuchten. Dies geschieht nicht nur gut lesbar, sondern auch spannend.

    Ein Personenverzeichnis zu Beginn des Romans erleichtert die Zuordnung, die "Spurensuche" am Ende erläutert die historischen Ereignisse in Geseke.

    Fazit: ein sehr unterhaltsamer historischer Roman, den ich sehr gern empfehle

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 16.10.2019

    Schon das Cover allein weckt die Aufmerksamkeit des Lesers.Eine sepiafarbenes Bild nit gezackte Rand und dann der Titel in deutscher Schrift. Schon das Äussere weist auf diese Zeit hin, in der das Buch spielt. Es beginnt im Jahre 1914. Das Gerstenberghaus wird von der Familie Kleinemeier bewohnt. Heinrich Kleinemeier betreibt ein Kurzwarengeschäft. Seine Frau Bertah ist für die Familie zuständig, dem ältestem Sohn Siegmund, dann Georg und Dorothea. Bei ihnen sind noch die beiden Töchter von Siegmund, da seine Frau im Kindbett verstorben ist. Als es beim Schützenfest zum Eklat zwischen Heinrich und seinem Sohn Siegmund kommt, verweist der Vater Siegmund des Hauses. Dann bricht schon der erste Weltkrieg aus. Patriotisch melden sich die jungen Männer zum Kriegseinsatz, dabei kommt der Verlobte von Dorothea ums Leben. Kleinemeiers überleben den Krieg gut. Dann kommt ein grosser Zeitsprung in das Jahr 1933. Der Nationalsoziaismus trägt seine Früchte. Inzwischen sie die beiden Enkelinnen erwachsen. Eine ist mit einem SA-Mann verheiratet, die andere mit einem Halbjuden. Dann kommt auch nocg Siegmunds lediger Sohn in die Familie, dessen Mutter eine Engländerin ist. Dies alles bringt Probleme mit sich, Hunger, Kriegswirren, Streitigkeiten. Wie wird die Familie das Ende des Krieges überstehen. Die Autorin beschreibt das Leben in und um die beiden Weltkriege sehr realistisch. Insbesondere macht es sich sehr gut, dass sie Fiktion und Wahrheit miteinander vermischt. Man leidet mit der Familie,bekommt deren Auseinandersetzungen hautnah mit, leidet mit ihnen bei Krankheit und Tod. Mir gefallen diese Bücher sehr gut, die über mehrere Generationen reichen. Besonders die beiden Kriege werden hier ungeschönt dargestellt. Zu Beginn des Buches ist ein Namensregister enthalten mit realen und fiktiven Personen. So kann man sich gleich ein Bild davon machen, wer zu wem gehört. Am Ende des Buches sind Fotos enthalten, die die Schauplätze der hier agierenden Personen zeigt. Beim Lesen merkt man genau, dass sich die Autorin sehr grosse Mühe beim Recherchieren ihres Buchs gemacht hat, es ist alles detaillgetreu wiedergegeben.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 16.10.2019 bei bewertet

    Schon das Cover allein weckt die Aufmerksamkeit des Lesers.Eine sepiafarbenes Bild nit gezackte Rand und dann der Titel in deutscher Schrift. Schon das Äussere weist auf diese Zeit hin, in der das Buch spielt. Es beginnt im Jahre 1914. Das Gerstenberghaus wird von der Familie Kleinemeier bewohnt. Heinrich Kleinemeier betreibt ein Kurzwarengeschäft. Seine Frau Bertah ist für die Familie zuständig, dem ältestem Sohn Siegmund, dann Georg und Dorothea. Bei ihnen sind noch die beiden Töchter von Siegmund, da seine Frau im Kindbett verstorben ist. Als es beim Schützenfest zum Eklat zwischen Heinrich und seinem Sohn Siegmund kommt, verweist der Vater Siegmund des Hauses. Dann bricht schon der erste Weltkrieg aus. Patriotisch melden sich die jungen Männer zum Kriegseinsatz, dabei kommt der Verlobte von Dorothea ums Leben. Kleinemeiers überleben den Krieg gut. Dann kommt ein grosser Zeitsprung in das Jahr 1933. Der Nationalsoziaismus trägt seine Früchte. Inzwischen sie die beiden Enkelinnen erwachsen. Eine ist mit einem SA-Mann verheiratet, die andere mit einem Halbjuden. Dann kommt auch nocg Siegmunds lediger Sohn in die Familie, dessen Mutter eine Engländerin ist. Dies alles bringt Probleme mit sich, Hunger, Kriegswirren, Streitigkeiten. Wie wird die Familie das Ende des Krieges überstehen. Die Autorin beschreibt das Leben in und um die beiden Weltkriege sehr realistisch. Insbesondere macht es sich sehr gut, dass sie Fiktion und Wahrheit miteinander vermischt. Man leidet mit der Familie,bekommt deren Auseinandersetzungen hautnah mit, leidet mit ihnen bei Krankheit und Tod. Mir gefallen diese Bücher sehr gut, die über mehrere Generationen reichen. Besonders die beiden Kriege werden hier ungeschönt dargestellt. Zu Beginn des Buches ist ein Namensregister enthalten mit realen und fiktiven Personen. So kann man sich gleich ein Bild davon machen, wer zu wem gehört. Am Ende des Buches sind Fotos enthalten, die die Schauplätze der hier agierenden Personen zeigt. Beim Lesen merkt man genau, dass sich die Autorin sehr grosse Mühe beim Recherchieren ihres Buchs gemacht hat, es ist alles detaillgetreu wiedergegeben.

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