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  • 5 Sterne

    11 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra K., 19.06.2016

    L‘essentiel est invisible pour les yeux!

    „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“. Ophélie Duchemin und Samuel Cebrian verband in ihrer Kindheit und Jugend nicht nur gemeinsame Interessen wie beispielsweise die Liebe zur Erzählung des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry. Ophélie mit ihrem scharfen Verstand und ihrer Art, alles zu hinterfragen, forderte ihren besten Freund und Seelenverwandten Samuel zudem auch auf intellektueller Ebene, häufig sogar in Diskussionen über ihren gemeinsamen Glauben an Gott. Als Samuel ihr eines Tages seine zukünftige Ehefrau Annie vorstellte und nach der Hochzeit mit ihr ein Leben auf der Überholspur führte, zog Ophélie sich mit gebrochenem Herzen zurück. Ihre Freundschaft zu Samuel war irgendwann zu tiefer Liebe geworden, die sie ihm jedoch aufgrund der neuen Situation nicht mehr zu gestehen wagte. Nach einem folgenschweren Autounfall verschwand Samuel plötzlich ohne ein Lebenszeichen. Drei Jahre später taucht ein gebildeter, zurückhaltender Obdachloser mit einer verkrüppelten Hand auf, der sich als selbst ernannter Leibwächter anderer unterkunftsloser Menschen betrachtet. Er rettet sie aus der Kälte und versucht alles, deren Leben erträglicher zu machen…
    Die Hauptpersonen dieses Buches sind definitiv Gabriella und David Duchemins Tochter Ophélie und deren ehemaliger Jugendfreund Samuel Cebrian. Elizabeth Musser hat jedoch die meisten Figuren ihrer Vorgängerbücher ebenfalls in die Handlung eingebracht und ich durfte mich über ein Wiedersehen mit vertraut gewordenen Personen freuen. Die Autorin hat eine wundervolle Begabung, Geschichte lebendig zu machen und ihre handelnden Personen so realistisch zu beschreiben, dass man sie nach dem Zuschlagen der letzten Buchseite tatsächlich zu vermissen meint. In einem zweiten Handlungsstrang wird die hoch spannende und abenteuerliche Liebesgeschichte zwischen einem Franko-Amerikaner und einer Muslimin, die zum Christentum konvertierte, erzählt. Eric Hoffmann, der dreiundzwanzigjährige Bruder Ophélies, lernt während seines Studiums die neunzehnjährige Rislène Namani kennen. Die Tochter algerischer Einwanderer begeht in den Augen ihres Vaters eine Todsünde, als sie zum christlichen Glauben konvertiert – sie wird verprügelt, nach Algerien verschleppt und in allergrösster Eile eine Zwangsheirat mit einem Muslimen arrangiert. Eric und Rislène sind verzweifelt, eine Flucht aus dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Algerien scheint unmöglich. Ob die christliche Gemeinde der Hoffmans mit ihren vielen Kontakten nach Algerien Rislène retten kann?

    Einmal mehr hat Elizabeth Musser mich mit einem ihrer Romane voll und ganz in ihren Bann gezogen. Die in tief berührendem Schreibstil verfassten beiden Handlungsstränge, die sie geschickt miteinander zu verflechten verstand, bilden den Kern ihres Buches. Liebenswerte und exzellent gezeichnete Protagonisten und sehr viele, sympathische Nebenfiguren machen die Lektüre zu einem Lese-Erlebnis. Es werden gewichtige Themen behandelt. Die Autorin berichtet von den fürchterlichen Zuständen im vom Krieg gebeutelten Algerien, den fanatischen Auswüchsen des Islam, aber auch von der tristen Situation der Obdachlosen in Frankreich. Zudem führt dieses Buch die blutige Christenverfolgung in muslimischen Ländern drastisch vor Augen, wo der Besitz einer Bibel oder das Bekenntnis zum Christentum ein Todesurteil für die gesamte Familie bedeutet. Die Autorin hat diese äusserst sensiblen Themen ausgezeichnet und sehr einfühlsam behandelt und daraus einen Roman gemacht, der nicht nur unterhält, sondern seine Leser vor allen Dingen auch nachdenklich zurück lässt. Man verspürt nach Lektüre dieses Buches grosse Dankbarkeit dafür, in einer freien westlichen Welt leben und seinen Glauben frei äussern und ausleben zu dürfen. Ich habe „Ein anderes Leben“ von Elizabeth Musser über alle Massen genossen und freue mich auf sämtliche zukünftige Neuerscheinungen dieser bemerkenswerten Autorin!

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  • 5 Sterne

    E. K., 28.05.2016

    "...Verloren und gefunden. Warten und Erneuerung. Der Stoff des Lebens wurde immer wieder aufgetrennt und neu zusammengeflickt. ... Das Gebet war der Faden, mit dem Gott Menschenleben wieder zusammennähte..."

    Wir schreiben das Jahr 1994. In Montpellier trifft sich die Studentin Rislène heimlich mit Eric Hoffmann. Rislène ist Algerierin und vor kurzem zum Christentum konvertiert. Nazira, Rislènes jüngere Schwester, hat währenddessen unter der Matratze die Bibel gefunden und den Vater informiert.
    Ceb lebt in Montpellier auf der Strasse. Er ist Mitte 30 und hat eine verkrüppelte rechte Hand. Als ein Kind sich an einem Bonbon verschluckt, führt er mit der linken Hand einen Luftröhrenschnitt aus.
    In Algerien nehmen Abdul und seine Frau Madira heimlich an christlichen Gottesdiensten teil. Ihr Sohn El Amid aber hat die Familie verlassen und sich den radikalen Islamisten angeschlossen.
    Das Buch ist der letzte Teil einer Trilogie. Seit dem zweiten Teil sind 32 Jahre vergangen. Aus Kindern wurden Erwachsene. Eric ist der Sohn von David und Gabriella. Ophélie, Davids älteste Tochter, arbeitet als Lehrerin und schreibt Theaterstücke. Sie ist noch ledig.
    Die Autorin erzählt eine berührende Geschichte, die heute so aktuell ist wie 1994. Handlungsorte sind Frankreich und Algerien.
    In Frankreich bangt Eric um seine Freundin, die die Familie nach Algerien zur Grossmutter begleiten musste und nicht zurückgekehrt ist. In Algerien herrscht Bürgerkrieg. Die islamische Heilsfront kämpft gegen die Regierung. Christliche Gemeinden müssen sich vor beiden Seiten in Acht nehmen. Doch auch in Frankreich gibt es Probleme. Familien, die bisher die liberale Form des Islams praktiziert haben, beginnen sich zu radikalisieren. Rislènes Familie gehört dazu. Allerdings geht der Riss mitten durch die Familien. Während Nazira ihren Vater unterstützt, beugt sich die Mutter nur unter Druck dem Wunsche des Vaters.
    Wie meine einführenden Sätze schon zeigen, gibt es ein weiteres Thema, das die Geschichte durchzieht. Die Obdachlosigkeit in Montpellier nimmt zu. Die Autorin zeigt, wie unterschiedlich die Menschen mit dieser Situation umgehen. Ceb hilft den anderen. Manche haben sich aufgegeben. Die Autorin beschreibt die Obdachlosen als Menschen mit Wünschen und Sehnsüchten, die aber Hilfsangebote oft ablehnen.
    Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Stille Gebete werden kursiv abgedruckt. Vor allem Ophélies Gebete sind berührend und gehen in die Tiefe. Das Zusammentreffen von Ceb und Ophélie reisst alte Wunden auf. Ihre Gespräche gehören zu den sprachliche Höhepunkten des Buches. Selbstvorwürfe und innere Verletzungen brauchen Zeit, um zu heilen. Das führt zu Spannungen. In Algerien wird insbesondere die Zerrissenheit von El Amid gut herausgearbeitet. Eigentlich möchte der junge Mann mit seiner Familie in Ruhe zusammenleben, doch die Zeitverhältnisse führen ihn in Krieg und Zerstörung. Neben vielen ruhigen Szenen sorgen insbesondere die Ereignisse in Algerien für Spannung. Wird es gelingen, eine Zwangsheirat für Rislène zu verhindern? Ab und an gibt es Rückblenden in vergangene Ereignisse, die die Gegenwart massgeblich bestimmen. Das gilt insbesondere für das Leben von Ophèlie und Ceb.
    Das Cover mit der Stadt am Berg im Licht der aufgehenden Sonne sehr schön aus.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Obiges Zitat fasst die Geschichte treffend zusammen. Es geht um die Kraft des Glaubens in schwieriger Zeit, um Neuanfang und Selbstvergebung.

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  • 5 Sterne

    Iris H., 06.01.2017

    "Ein anderes Leben" von Elizabeth Musser ist zwar der dritte Teil einer Trilogie, aber ich habe das Buch auch ohne Kenntnis der ersten Bände gut verstanden und geniessen können. Die Geschichte spielt 1994 in Frankreich und Algerien. In Algerien tobt nach dem Militärputsch ein Bürgerkrieg und viele Menschen fallen islamistischen Attentaten zum Opfer. Die algerischen Christen müssen sich noch mehr verstecken als vorher schon.
    In Montpellier haben sich die algerischstämmigeStudentin Rislène und der franko-amerikanische Christ Eric in einer protestantischen Gemeinde kennen gelernt und in einander verliebt. Doch Rislènes Familie kann diese Beziehung und den christlichen Glauben ihrer Tochter nicht akzeptieren und will sie in Algerien verheiraten. Rislènes Lehrerin Ophélie, die Erics Schwester ist, versucht, dem Paar zu helfen. Ophélie hilft neben ihrer Arbeit in verschiedenen Wohnsitzlosenprojekten der Stadt und trifft dort auf Samuel, der eigentlich Arzt ist und nach dem Unfalltod seiner Familie auf der Strasse gelandet ist. Die beiden kennen sich von früher und Ophélie versucht, Samuel wieder in sein altes Leben zu begleiten. Sehr schön hat Elizabeth Musser die Themen Glaubens- und Sinnsuche, Umgang mit anderen Kulturen und die sozialen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit in eine spannende Geschichte verwoben. Unterschiedliche Sichtweisen kommen durch verschiedene Personen zur Sprache und man kann ihre Denkweise gut nachvollziehen. Immer wieder wird deutlich, wie der Glaube als Lebenshilfe dient. Mir hat "Ein anderes Leben" sehr gefallen und ich möchte gerne die Vorgängerbände lesen um die Vorgeschichte der Personen kennen zu lernen.

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