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  • 4 Sterne

    10 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 17.11.2019

    Erik Fyksen oder Ein Männerroman nicht nur für Männer

    Hier liegt Myttings Debütroman in Neuauflage und Neuübersetzung vor. Erstmalig erschien er 2007 in Deutschland. Beide Auflagen wurden übersetzt von Günther Frauenlob.

    Vorab: Der Klappentext weckt leider falsche Erwartungen. Auf jeden Fall sollte man sich darauf einstellen, dass es etliche Passagen gibt, in denen Autos im Mittelpunkt stehen. Für sie schlägt nämlich Erik Fyksens Herz, um den es hier vorrangig geht. Anfang 30, von Frauen zweimal heftig enttäuscht, betreibt er im kleinen Annor eine Tankstelle mit einer angeschlossenen Autowerkstatt. Mit Hingabe und Einfallsreichtum tüftelt er hier mit Vorliebe an amerikanischen Autos, hat stets passende Ersatzteile zur Hand (manche über recht aussergewöhnliche Wege) und fährt regelmässig die Bergpässe ab, um eventuell liegengebliebenen Autos zu helfen.
    Auf Betreiben seines langjährigen Feindes Jotul, der im Ort hochanerkannt ist, soll nun aber die Strassenführung geändert werden. In Folge dessen würde seine Tankstelle im Nichts stehen. Doch so leicht gibt Erik nicht auf, er ist findig und verfügt ebenfalls über einige Verbündete...

    Fyksen ist interessant gezeichnet. Er lebt nostalgisch und mit festen, durchaus auch starren Grundsätzen. Er lässt sich nicht unterkriegen und ist recht schlau. Ein wenig eigenbrötlerisch, doch mit dem Herzen am rechten Fleck. Da er nicht so viele Kontakte pflegt, lernt man auch nicht so viele Menschen kennen. Es ist aber interessant zu sehen, wie hier jede(r) seine eigene Agenda verfolgt. Insgesamt schienen manche der Figuren etwas eigen, aber so soll es wohl sein in norwegischen Dörfern..:)
    Ich kam Norwegen generell ein wenig näher und erfuhr einiges Interessantes, z.B. über das Bestehen öffentlich zugänglicher Steuerlisten oder auch warum Autos besonders für junge Erwachsene so wichtig sind.

    Die Sprache ist poetisch, manches wird nur angedeutet. Ein feiner Humor, aber auch Traurigkeit und Ernst durchziehen den Roman. Hin und wieder sind Songtitel aufgeführt, da Fyksen die Musik liebt. Es gibt ganz realistische Szenen (Marketinggespräch für moderne Tankstellen) und wieder etwas mystische Szenen (ein mehrfach auftauchender weisses Cadillac).
    Die erste Hälfte verläuft recht ruhig, in der zweiten Hälfte wird man emotional ziemlich durchgerüttelt. Manches wirkte zwar etwas vorhersehbar und auch klischeehaft, das Meiste jedoch unterhielt mich sehr gut. Ich war gefesselt und sehr gespannt, es gab unerwartete Wendungen, ich wurde berührt, vergoss Tränen und erhielt Einiges zum Nachdenken.

    Neben der inneren Entwicklung von Erik geht es vor allem auch um gesellschaftliche Prozesse. Eindrücklich wird ganz realistisch am Beispiel der Umstrukturierung von Tankstellen dargestellt, wie Profitstreben und Konsumwille die Natur, die Menschen und das nahbare Miteinander kompromisslos vertreiben. Ebenso wird die eigene Machtlosigkeit deutlich gemacht, dieser allgegenwärtigen Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Man kann letztlich nur sich selbst flicken und reparieren, um zu heilen und zu gesunden, so die pessimistische (oder realistische?) Überlegung.

    Alles in allem ein sympathischer, norwegischer Männerroman, der mir sehr gut gefiel, wenngleich er in seiner Konzeption insgesamt nicht so ganz rund erschien. Definitiv hat er mir aber Lust gemacht hat, mehr von Mytting zu lesen!

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 17.11.2019 bei bewertet

    Erik Fyksen oder Ein Männerroman nicht nur für Männer

    Hier liegt Myttings Debütroman in Neuauflage und Neuübersetzung vor. Erstmalig erschien er 2007 in Deutschland. Beide Auflagen wurden übersetzt von Günther Frauenlob.

    Vorab: Der Klappentext weckt leider falsche Erwartungen. Auf jeden Fall sollte man sich darauf einstellen, dass es etliche Passagen gibt, in denen Autos im Mittelpunkt stehen. Für sie schlägt nämlich Erik Fyksens Herz, um den es hier vorrangig geht. Anfang 30, von Frauen zweimal heftig enttäuscht, betreibt er im kleinen Annor eine Tankstelle mit einer angeschlossenen Autowerkstatt. Mit Hingabe und Einfallsreichtum tüftelt er hier mit Vorliebe an amerikanischen Autos, hat stets passende Ersatzteile zur Hand (manche über recht aussergewöhnliche Wege) und fährt regelmässig die Bergpässe ab, um eventuell liegengebliebenen Autos zu helfen.
    Auf Betreiben seines langjährigen Feindes Jotul, der im Ort hochanerkannt ist, soll nun aber die Strassenführung geändert werden. In Folge dessen würde seine Tankstelle im Nichts stehen. Doch so leicht gibt Erik nicht auf, er ist findig und verfügt ebenfalls über einige Verbündete...

    Fyksen ist interessant gezeichnet. Er lebt nostalgisch und mit festen, durchaus auch starren Grundsätzen. Er lässt sich nicht unterkriegen und ist recht schlau. Ein wenig eigenbrötlerisch, doch mit dem Herzen am rechten Fleck. Da er nicht so viele Kontakte pflegt, lernt man auch nicht so viele Menschen kennen. Es ist aber interessant zu sehen, wie hier jede(r) seine eigene Agenda verfolgt. Insgesamt schienen manche der Figuren etwas eigen, aber so soll es wohl sein in norwegischen Dörfern..:)
    Ich kam Norwegen generell ein wenig näher und erfuhr einiges Interessantes, z.B. über das Bestehen öffentlich zugänglicher Steuerlisten oder auch warum Autos besonders für junge Erwachsene so wichtig sind.

    Die Sprache ist poetisch, manches wird nur angedeutet. Ein feiner Humor, aber auch Traurigkeit und Ernst durchziehen den Roman. Hin und wieder sind Songtitel aufgeführt, da Fyksen die Musik liebt. Es gibt ganz realistische Szenen (Marketinggespräch für moderne Tankstellen) und wieder etwas mystische Szenen (ein mehrfach auftauchender weisses Cadillac).
    Die erste Hälfte verläuft recht ruhig, in der zweiten Hälfte wird man emotional ziemlich durchgerüttelt. Manches wirkte zwar etwas vorhersehbar und auch klischeehaft, das Meiste jedoch unterhielt mich sehr gut. Ich war gefesselt und sehr gespannt, es gab unerwartete Wendungen, ich wurde berührt, vergoss Tränen und erhielt Einiges zum Nachdenken.

    Neben der inneren Entwicklung von Erik geht es vor allem auch um gesellschaftliche Prozesse. Eindrücklich wird ganz realistisch am Beispiel der Umstrukturierung von Tankstellen dargestellt, wie Profitstreben und Konsumwille die Natur, die Menschen und das nahbare Miteinander kompromisslos vertreiben. Ebenso wird die eigene Machtlosigkeit deutlich gemacht, dieser allgegenwärtigen Entwicklung etwas entgegenzusetzen. Man kann letztlich nur sich selbst flicken und reparieren, um zu heilen und zu gesunden, so die pessimistische (oder realistische?) Überlegung.

    Alles in allem ein sympathischer, norwegischer Männerroman, der mir sehr gut gefiel, wenngleich er in seiner Konzeption insgesamt nicht so ganz rund erschien. Definitiv hat er mir aber Lust gemacht hat, mehr von Mytting zu lesen!

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beate V., 20.11.2019

    Bei "Die Tankstelle am Ende des Dorfs" handelt es sich um ein frühes Werk des norwegischen Autors Lars Mytting, von dessen Bücher ich bisher ausserordentlich angetan war. Erschienen ist dieser Roman im Jahre 2007 beim Piper Verlag unter dem Titel "Fyksens Tankstelle".

    Ist ein Autor erst einmal mit anderen Büchern erfolgreich geworden, dann werden die Erstlinge noch einmal auf den Markt gebracht. Ob das wirklich Sinn macht, darüber lässt sich streiten. Der Inselverlag hat einen Versuch gestartet.

    Erik Fyksen ist ein Tüftler, ein Auto-Freak, ein Nostalgiker für alte Automarken, ein Sammler, wie er im Buche steht. Seine Werkstatt hat alles vorrätig, was irgendwie mal zu gebrauchen ist. Dafür ist er im Dorf bekannt. Für seine skurrilen Stammkunden hat er alles vorrätig, was gewünscht ist. Sogar Magazine jeglicher Art. Nur ist seine Tankstelle kein neumodisches Bistro, wie man es heutzutage von Tankstellen kennt. Tanken und Ölwechsel machen lassen, fertig und eine kalte Cola vielleicht noch mitnehmen. Heisse Würstchen gibt es woanders. Sein Gehilfe Tor-Arne schraubt auch lieber an seinem getunten Auto herum oder blättert in den Magazinen.

    Erik schlägt sich alleine durchs Leben. Seine Ex-Freundin hatte anderes im Sinn, als dort im Dorf zu versauern. Oslo hat mehr zu bieten. Nun soll auch noch die Strasse verlegt werden und Erik würde die Existenz unter dem Boden weggerissen werden. Aber so schnell gibt er sich nicht geschlagen. Er sucht sich Verbündete, auch im Nachbardorf Ringebu. Sein Einfallsreichtum
    kennt da keine Grenzen. Erst mal einen kleinen Krieg anzetteln ist die Devise.

    Meine Meinung:

    Der Autor hätte aus dem Buch mehr machen können. Mitunter wirkt einiges doch recht klischeehaft, vorhersehbar. Zu sehr hat er sich ins Detail geschrieben und den Leser mit unzähligen Reparaturen in jeder Einzelheit gelangweilt. Dann bekam er auch wieder die Kurve und das Buch begann sich endlich mal zu einer Story zu entwickeln. Das Feilschen und handeln auf dem Zahnarztstuhl war dann doch recht amüsant. Aber leider konnte er das Niveau auch wieder nicht halten.

    Aber Lars Mytting hat sich im Laufe der Jahre zum Glück entwickelt. Mit diesem Erstlingswerk wollte der Autor auf Missstände und Profitgier hinweisen, aber auch ein persönliche Schicksal mit einfliessen lassen. Das ist ihm für meinen Geschmack nicht so ganz gelungen. Deshalb kann ich das Buch nur mit 3 Sternen bewerten.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    fantafee, 25.11.2019

    Ein Buch für Männer, die alte Autos lieben und schöne Sätze schätzen

    Erik Fyksens, Mittdreissiger betreibt in der norwegischen Provinz an der Fernstrasse E6 zwischen Oslo und Trondheim eine Tankstelle mit angeschlossener Autowerkstatt. Er arbeitet nicht nur, sondern lebt auch schon seit er 17 ist dort. Zusammen mit seiner damaligen Freundin Elise hat er die Tankstelle, mit viel Liebe zum Detail umgebaut und restauriert. Mit den Originalgetreuen glänzenden Zapfsäulen, den Pegasus-Leuchtschildern und 60er-Jahre-Einrichtung ist sie ein wahres Schmuckstück für Nostalgiker. So scheint auch Erik in der Vergangenheit gefangen zu sein. Er trauert zwei unglücklichen Lieben hinterher, die in ihm grosse Löcher des Verlustes hinterlassen haben. Zum einen ist das Tora, die Tochter des Schrottplatzbesitzerns, die seine sehnsüchtigen Blicke als 17 jähriger ignoriert und über Nacht in einen weltenfernen Ort zu ihrer Mutter gezogen ist. Und eben jene Elise, die mit ihm so kreativ und tatkräftig an der neuen Tankstelle gebaut hat um danach ihr Glück im entfernen Oslo zu suchen. Seitdem widmet er sich nur noch seiner Tankstelle und den Autos, denn hier steckt sein grosses Talent. Geschickt und findig repariert er jede Automarke und je älter das Modell, desto lieber ist es ihm.
    Als eine neue Umgehungsstrasse geplant wird, ändert sich für Fyksen alles. Denn die Strecke wird begradigt und führt dann nicht mehr an seiner alten Tankstelle vorbei. Um seine Lebensgrundlage zu retten, muss sich Erik schnell etwas einfallen lassen. Doch die Konkurrenz, andere Gegenspieler und seine festgefahrene Starrköpfigkeit machen es ihm nicht leicht.

    In seinem Debütroman zeichnet der norwegische Autor mit leiser Ironie das Leben eines nicht unsympathischen Aussenseiters nach, der sich eigentlich nur in seiner Werkstatt und unter alten Autos wohl fühlt. Gefühle und Probleme blendet er für gewöhnlich lieber aus, als dass er sich wirklich damit beschäftigt. Er bleibt lieber im ‚Gestern‘, gezwungen von der Realität ist es für Ihn ein langer Kampf bis er endlich seine Augen öffnet und einen Schritt in ein „Morgen“ tut.
    Sprachlich mit schönen Stellen, doch dazwischen lange, für mich ermüdende Beschreibungen von Autos, Ersatzteilen, Reparaturen und auf der Stelle kreisenden Gedanken des Protagonisten.

    „Die Tankstelle am Ende des Dorfs“ , ein Roman von Lars Mytting und ist 2019 als Neuauflage im Insel Verlag erschienen. Der Originaltitel erschien 2006 in Norwegen und die deutsche Originalausgabe 2007 unter dem Titel „Fyksens Tankstelle“ beim Piper Verlag.

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  • 2 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jazz, 03.12.2019

    "Die Tankstelle am Ende des Dorfs" von Lars Mytting ist ein Roman über einen Mann, der es in einer Kleinstadt auf sich alleingestellt schaffen will. Sein Studium bricht er ab und arbeitet Vollzeit bei der einzigen Tankstelle im Dorf.

    Inhaltlich geht er zwar ein paar Liebschaften ein, aber als Leser wird man da kaum warm mit auch nur einer Person, geschweige denn hofft auf ein Happy End mit unbedingt der Liebschaft Nr. XY.

    Im Grossen und Ganzen allerdings geht es hauptsächlich darum, dass der Autor Liebe für das Detail hat und beschreibt, wie Protagonist Erik Autos minutiös auseinandernimmt, um das Problem zu erforschen und anschliessend das Auto wieder zum Laufen bringt. Wer sich für die Autos der 50er interessiert, dem ist das Buch zu empfehlen. Alle anderen verschwenden nur ihre Zeit damit.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 09.12.2019

    Eine Tankstelle mit Seele

    Erik Fyksen betreibt eine kleine, aber liebevoll eingerichtete Tankstelle am Ende eines norwegischen Dorfes. Er hat sich mit seinem teilweise schon enthalt-samen Leben arrangiert und seine Arbeit gibt dem Tag eine Struktur. Von einem Tag auf den anderen soll aber alles anders werden, die Hauptstrasse soll verlegt werden und somit nicht mehr an seiner Tankstelle vorbeiführen. Nun ist es Zeit für sein Leben zu kämpfen, wird der zurückhaltende Erik über seinen Schatten springen können und seinem Schicksal eine Wende geben?
    "Die Tankstelle am Ende des Dorfs" ist ein Frühwerk des sehr angesehenen und erfolgreichen norwegischen Autors Lars Mytting. Er hat mich mit seinem Roman "Die Glocke im See" nachhaltig beeindruckt, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin, welches in seinem Heimatland Kult-Status erlangt hat. Er erzählt sehr bildreich und einfühlsam die Geschichte des eher etwas schüchternen und einfach strukturierten Tankstellen-Wärters Erik. Der Hauptprotagonist wird als fremdgesteuerter Mensch charakterisiert, der sein eigenes Schicksal gerne in die Hände anderer legt und versucht, das Gegebene zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Nun ist er wieder an einem Punkt angelangt, an dem er seinem Leben eine entscheidende Wendung geben kann, läuft aber Gefahr, sich in der Nostalgie alter Zeiten zu verlieren und wieder ein Spielball anderer zu werden. Der Autor Lars Mytting schildert das Leben des Hauptprotagonisten zwischen der Leidenschaft für die Welt der Autos und der unerfüllten Liebe seines Lebens.
    Insgesamt konnte mich "Die Tankstelle am Ende des Dorfs" nicht so sehr mitreissen wie "Die Glocke im See", aber das Erzähltalent des Autors macht auch dieses Buch zu etwas Besonderen. Mir hat der Roman viel Spass gemacht, so dass ich ihn sehr gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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