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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 07.05.2023

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte

    Autorin:
    “Die Möglichkeit von Glück" ist der Debütroman von Anne Rabe. Davor hat sie Drehbücher geschrieben und war als Autorin Teil der Kultserie »Warten auf’n Bus«. Zudem ist sie seit ein paar Jahren Vortragende zur Vergangenheitsbewältigung in Ostdeutschland.

    Cover:
    Ein Foto, das man mehrere Jahre im Geldbeutel mitgetragen hat. Ein Moment von glücklichen Zeiten und Unbeschwertheit. Eine eigentlich unbedeutende Kindheitserinnerung auf der Schaukel und doch so wertvoll.

    Inhalt:
    Wir begleiten Stine, die Mitte der 80er Jahre in einer Kleinstadt an der ostdeutschen Ostsee zur Welt kommt. Sie erlebt eine kurze, aber doch sehr prägende Kindheit in der DDR. Irgendwann hat Stine Fragen. Fragen zur Vergangenheit, über ihre Familie und deren Geheimnisse.

    Rezension:
    Als erstes hat mich an dem Buch bzw. dessen Inhalt angezogen, dass auch ich Mitte der 80er in der DDR geboren wurde. Selbst wenn ich mich kaum daran erinnern kann, ist da doch immer die Frage, wie es war. Wie war es, in einem Land geboren zu werden, das es so in der Art bald nicht mehr geben sollte. Ein Stück in der Kindheit, welches irgendwie anders verlief. Schon die ersten Zeilen des Buches haben mich sehr mitgenommen und ich habe mich direkt zurück versetzt gefühlt. Ich habe mir tatsächlich auch den erwähnten Kurzfilm angesehen, einfach weil ich wissen wollte, was für ein Gefühl er auslöst.

    Die Kapitel, die nur mit Zahlen überschrieben sind, sind meist kurz und übersichtlich. Wie auch der Sprachstil selbst. Kurze, aber prägnante Sätze. Oft kühl, obwohl so viel Gefühl zwischen den Zeilen geschrieben steht. Das Verhältnis ihrer Familie zu ihr und untereinander. Das Versprechen an sich selbst, es mal anders zu machen. Ab und an war der Wechsel zwischen heute und dem “damals” recht schnell und man muss sich beim Lesen darauf einlassen, doch hat es mich nach einer kurzen Weile nicht mehr gestört. Ich konnte nicht aufhören zu lesen und in diese bekannte und dennoch gleichzeitig so fremde Welt einzutauchen. Für mich definitiv ein Highlight.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Betty L., 01.11.2023

    Als Buch bewertet

    Die Möglichkeit von Glück
    Ein grosses Stück Vergangenheitsbewältigung

    „Meine Kindheit bleibt ein dunkler Traum, aus dem ich nicht aufwachen möchte.“

    Die Erzählerin Stine, geboren 1986 in der DDR, erinnert sich an ihre Kindheit, die letzten Jahre der DDR, die neue Zeit, die „Möglichkeit von Glück“.
    Es ist eine besondere Zeit, die prägend für die Kinder der Wendezeit war.
    Sie erkundet die Geschichte der Familie, der beiden Brüder (Grossvater und Grossonkel), die nach dem 2. Weltkrieg unterschiedliche Wege gingen, der eine im Osten, der andere im Westen.
    „Wo kommen wir her? Wo kommt diese Familie her?“, möchte sie wissen.
    Sie taucht tief in ihre Kindheit ein, die Eltern beide SED-Anhänger, die Mutter zelebriert grausame, erniedrigende Erziehungsrituale. „Ich weiss nicht mehr, wann das anfing. Wann der Wunsch in mir aufkam, mich selbst zu zerstören.“
    Stine beginnt mit selbstverletzendem Verhalten und bricht nach endlosen Leidensprozessen den Kontakt zur Familie ab. In ihren inneren Monologen wird deutlich, wie sehr die Menschen, die sich eigentlich um sie hätten kümmern müssen, ihre Seele und ihren Körper verletzt haben. Und es wird ihr grosser Wunsch in jeder Zeile spürbar, es bei ihren Kindern anders zu machen.
    Die Erzählerin enttarnt die menschenverachtende Macht des DDR-Regimes. „Wir haben uns an das Schweigen um uns herum gewöhnt und an die Geschichten, die wir nicht verstanden haben. Wir wussten, wann wir besser nicht nachfragten, auch wenn hinten und vorne nichts stimmte.“
    Und sie kritisiert die fehlende Auseinandersetzung mit dem System in der Zeit nach der Wende. Rechtsextremismus, Gewalt, werden nicht aufgearbeitet, sondern dem Westen zugeordnet.
    Sie beschreibt eine traurige Jugend, in der Alkohol, Verrohung, Mobbing an der Tagesordnung sind.
    „Dieses System ist in die Menschen gekrochen, hat sie geformt und unser Miteinander deformiert.“
    Erschütternd ist, was die Recherchen über den geliebten Grossvater zu Tage bringen.
    Opa Paul ist das Beispiel eines Menschen, der als Kind im Proletariat der Weimarer Republik aufgewachsen ist, als Soldat den Nationalsozialismus erleiden musste, dann für die Propaganda der SED zuständig war, und dennoch von dem System der DDR enttäuscht wurde.
    Er hat so viele Leben gelebt, die er teilweise verstecken oder „neu schreiben“ musste. „Er hat geglaubt, auf der Seite der Sieger zu stehen. Auf der richtigen Seite der Geschichte. (…) Und er hat sich geirrt.“ Das ist das traurige Fazit der Erzählerin über den Mann, den sie so geliebt hat.
    Bei ihrer Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit aber auch den Rückschauen auf den Nationalsozialismus bedient sich die Autorin Anne Raabe historischer Quellen, aber auch eindringlicher Zitate aus literarischen Quellen.
    So ist dieses Buch nicht nur ein persönliche Familiengeschichte, sondern ein erschütterndes Buch deutscher Geschichte. Keine DDR-Nostalgie. Zu Recht nominiert auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 18.03.2023

    Als eBook bewertet

    Hoffnung auf Glück

    Die Möglichkeit von Glück ist ein Roman von Anne Rabe der es in sich hat.
    Die Protagonistin Stine ist im Alter der Autorin.Sie sind in der DDR geboren und dann kam die Wende.
    Stine hat nur noch wenig Kontakt mit ihrer Familie, sie hat ihre eigene kleine Familie, der es besser gehen soll, als ihr.

    Immer wieder kommen Details ihrer Kindheit ans Licht. Da wurde abgehärtet bis zu Misshandlung.
    Stine erforscht die Vergangenheit ihrer Eltern und Grosseltern. Da keiner viel gesagt hat forscht sie in Archiven.
    So erfahren wir von der Erschaffung der DDR, in der ihre Grosseltern mitwirkten. Am Schlimmsten fand ich ihre Mutter.
    Es war ein erschütternder Bericht und ich hoffe das Stine und ihre Familie jetzt glücklich werden.

    Das Buch ist esrchüttert und begeistert.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 23.06.2023

    Als Buch bewertet

    Verblendung und Folgen



    Anne Rabe trifft mich mit ihrem Buch „Die Möglichkeit von Glück“ mitten ins Herz. Ihre Heldin Stine hat nicht wirklich mit mir etwas gemein, im Alter sind wir über zehn Jahre auseinander und auch in der Familienstruktur gibt es keine Übereinstimmungen. Dennoch knipst mich die Geschichte an. Ich frage mich, warum dies so ist? Und kann es mir nur so erklären, dass ich mich von diesem Blick der Mehrheit auf den Osten nicht getroffen/nicht wahrgenommen fühle. Dass mich dieser Blick auf die Zonen-Gabis wütend macht! Dass ich Hoffnungen in genau solche Bücher lege, dass der Osten und seine Bevölkerung endlich wahrheitsgetreuer wahrgenommen werden, dass diese Bücher viele Leser finden, wahrgenommen werden, ein Nachdenken entsteht, Veränderung zugelassen wird.



    Denn genau solche Bücher wie „Die Möglichkeit von Glück“ vermitteln sehr anschaulich, was manche Geschehnisse mit den Menschen gemacht haben. Und dazu musste man nicht nur in der Familie mit der Engstirnigkeit und der Verblendung mancher Zeitgenossen konfrontiert werden. Obwohl dies natürlich besonders schlimm ist, denn hier fehlt ja der Rückzugsort für die Betroffenen. Aber dieses Verblendeten gab es ja überall, und die gefährlichen Verblendeten sassen an mächtigen Stellen, konnten in das Leben der Einzelnen eingreifen. Und dies verändert, lässt die Menschen vorsichtiger und obrichkeitshöriger werden. Genauso ist aber auch eine Wut auf ein System entstanden und diese Wütenden hofften auf einen Umbruch, den es zwar gab, aber der schlussendlich anders als gedacht verlief und damit wieder eine Wut erzeugte. Eine Wut und ein Misstrauen, welche heute noch zu spüren sind, aber leider werden von vielen die falschen Schlüsse aus diesen Gefühlen gezogen und damit eine Gefahr beschworen. Und dagegen muss man vorgehen, aber nicht mit Bezeichnungen oder Schubladendenken. Sondern mit Information und Verständnis. Denn alle sollten sich darüber im Klaren sein, dass eine weitere Ignoranz schlimme Folgen für unsere Demokratie und damit Folgen für unser freies Leben und Denken haben wird.



    Anne Rabe und auch andere Autoren, ich denke da besonders an Franziska Hauser und Elke Lorenz, klären mit ihren Büchern auf, lassen Blicke in ein geschlossenes System zu. Blicke, die ein sensibles Denken ermöglichen, Blicke, die informieren und erklären, Blicke, in denen die Zonen-Gabi ein anderes Gesicht bekommt. Blicke, die sehr wichtig sind, die eine besondere Aufmerksamkeit bekommen sollten!

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone F., 06.04.2023

    Als eBook bewertet

    Die Protagonistin Stine wird 1986 in einem kleinen Ort an der Ostsee in der DDR geboren. Ihre Eltern und Grosseltern sind überzeugte Sozialisten. Stine wächst im wiedervereinigten Deutschland auf, doch die sozialistische Ideologie ist noch vielerorts spürbar. Stines Lebensgeschichte hat mich sehr bewegt, insbesondere ihre harte und von Gewalt geprägte Kindheit. Die "Erziehungsmethoden" ihrer Mutter waren schockierend und umso befremdlicher, da sie Erzieherin in einem Kinderheim war.

    Als Stines Grossvater Paul stirbt, der nie viel aus seinem Leben erzählt hat, macht sie sich über das Bundesarchiv und andere Stellen auf Spurensuche. Stine möchte mehr über ihre Familie wissen, ihre Grosseltern und Eltern, die nie über Vergangenes gesprochen haben, verstehen und darüber letzlich auch zu sich selbst finden. Die Jugend der Grosseltern im Dritten Reich, ihre Kriegserlebnisse und das Schweigen darüber, der Aufbau der DDR und der Glaube an ein besseres Deutschland wirken bis in Stines Generation hinein. Hinzu kommen die Unsicherheiten der Nachwendezeit. Stines Gedanken hierzu und ihre innere Zerrissenheit sind sehr eindrücklich beschrieben und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.

    Die Autorin springt häufig zwischen verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen her, war den Lesefluss leider etwas behindert. Allerdings spiegelt dieses Hin und Her Stines Gedankenwelt sehr gut wider.

    Aufgrund der detaillierten Schilderungen von Stines Recherche zu Opa Paul in diversen Archiven und der Ich-Perspektive liest sich der Roman wie eine Autobiographie, ist aber fiktiv. Es wäre in einem Nachwort interessant gewesen zu erfahren, ob hier reale Biographien zugrunde lagen.

    Fazit: Ein lesenswerter und bewegender Roman!

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hornita, 20.03.2023

    Als Buch bewertet

    Offen und ehrlich;
    Inhaltlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach den Geheimnisse der Eltern und Grosseltern und versucht, die Geschichten, die man ihr immer erzählt hat auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Die Prägung durch Eltern und Umfeld in der DDR wird offen und schonungslos aufgedeckt und der Kampf um Freiheit von den Vorstellungen anderer ist nachvollziehbar. Die Charaktere sind gut geschildert und ich fand sie alle glaubwürdig und realistisch. Es wird versucht, möglichst viele Details auch über die Grosseltern zu bekommen und man stellt sich unwillkürlich die Frage, was man seine eigenen Grosseltern alles hätte fragen können und nicht getan hat. Die Erzählung ist nicht chronologisch, es gibt immer mal schwer einzuordnende Rückblenden, weshalb ich einen kleinen Abzug mache. Die Struktur im Buch ist mir etwas zu chaotisch und hätte übersichtlicher sein können, um dem Leser das Verständnis zu erleichtern. Nichtsdestotrotz ist es ein sehr lesenswertes, hochinteressantes Buch.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 19.03.2023

    Als eBook bewertet

    Schweigen fürs Glück

    Stine ist 1986 geboren, drei Jahre vor dem Fall der Berliner Mauer und wächst in einem wiedervereinigten Deutschland auf, wobei sowohl der Westen als auch der Osten das „richtige Leben“ für sich reklamieren. Insbesondere Stines Familie in einer Kleinstadt an der Ostsee ist geprägt von alten DDR-Strukturen, gesprochen wird aber kaum darüber. Sie erlebt, ebenso wie ihr jüngerer Bruder, eine strenge, ja gewaltvolle Erziehung und stellt sich als junge Erwachsene Fragen zur Vergangenheit ihrer Eltern und Grosseltern, insbesondere Opa Paul gibt nach seinem Tod viele Rätsel auf.

    Die zentrale Figur in diesem ungewöhnlichen Roman ist Stine, welche in der Ich-Form spricht und heute, selbst Mutter, kaum noch Kontakt pflegt zu ihren Angehörigen. Lediglich mit ihrem Bruder steht sie noch in regelmässiger Verbindung. Woher diese Zerrissenheit stammt, welchen Ursprung die starre Lebenseinstellung ihrer Vorfahren nimmt, versucht Stine nun herauszufinden. Da die Familie schweigt, sucht sie Informationen in alten Stasiakten und den wenigen Aufzeichnungen, die ihre Grosseltern hinterlassen haben. Aus den einzelnen Puzzlesteinen möchte sie nämlich die verborgene Vergangenheit ans Licht holen und Opa Pauls Biografie zu Papier bringen.

    Anne Rabe zieht einen realen Lebenslauf als Grundlage für ihren vorliegenden Roman heran, eingehende Recherchen zu den Themen Diktatur und Demokratie, Rassismus und Gewalt (Quellenangaben am Ende des Buches) zeigen die wahren Verhältnisse des Lebens in der DDR bzw. ab 1989 in Ostdeutschland schonungslos auf. Allerdings lesen sich manche Abschnitte weniger wie ein Roman, sondern mehr wie ein Geschichtsbuch oder eine Abfolge von Zeitungsartikeln. Möglicherweise soll diese Art von Schreibstil die Strenge, die Trostlosigkeit, die Leere in Stines Lebensfundament widerspiegeln? Ebenso hindern die oftmaligen Zeitsprünge einen konstanten Lesefluss, da wäre etwas mehr Struktur und Chronologie wahrscheinlich hilfreich gewesen.

    Alles in allem behandelt das Buch „Die Möglichkeit von Glück“ eine interessante und sehr wesentliche Zeitspanne der deutschen Geschichte, berichtet unverfälscht von Gewalt, vom Wegsehen, vom Schönreden. Auch wenn die unstete Zeitabfolge nicht optimal ist, handelt es sich doch wegen des Inhalts um eine lesenswerte Lektüre.

    Titel Die Möglichkeit von Glück
    Autor Anne Rabe
    ASIN B0BMBDYG72
    Sprache Deutsch
    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (384 Seiten)
    Erscheinungsdatum 18. März 2023
    Verlag Klett-Cotta

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