Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 151044526

Buch (Gebunden) Fr. 33.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    Frau M. aus M., 27.05.2024

    Als Buch bewertet

    Ein sehr starkes und enorm wichtiges Buch
    Für mich hat das Buch schon allein deswegen fünf Punkte verdient, weil es sich mit dem Dilemma der ewigen Benachteiligung der Frauen in unserer Gesellschaft beschäftigt. Die Autorin macht das Thema an "Der kurzen Stunde der Frauen" in der unmittelbaren Nachkriegszeit fest, in der die Männer einfach gar nicht oder nur sehr geschwächt anwesend waren und die Frauen mit den katastrophalen Folgen des Krieges allein fertig werden mussten. Das konnte möglicherweise als emanzipierte Zeit gewertet werden. Aber stimmt das denn überhaupt? Miriam Gebhardt schaut genauer hin, betrachtet die den Frauen zugewiesenen Rollen in der NS-Zeit, in der Nachkriegszeit und in den 50er und 60er Jahren. Sie arbeitet sehr deutlich heraus, welche Traditionen, gesellschaftlichen Zwänge und äussere Umstände das Leben der Frauen prägten. Dazu zieht sie beispielhafte Tagebucheinträge mehrerer Frauen aus den jeweiligen Jahren heran. Auch wenn die geschilderten Dinge nicht neu für mich waren, so sind sie doch in der sachlichen komprimierten Form ziemlich schwere Kost. Die harten Fakten gingen mir heftig an die Nieren. Wie die Demütigung, Entmündigung, Misshandlung und Ausgrenzung von Menschen auf Grund ihres Geschlechts als gut und richtig angesehen werden konnte (und ja wohl auch heute noch teilweise angesehen wird), wird mir wohl immer fremd bleiben.
    Sehr spannend ist auch die Gegenüberstellung der Lebensbedingungen für die Frauen in Westdeutschland (BRD) und Ostdeutschland (DDR). Obwohl die Frauen in der DDR sehr viel selbstbestimmter leben konnten und die Familienpolitik sehr viel fortschrittlicher war als im Westen, war ihr privates Umfeld weiterhin von patriarchalischen Strukturen geprägt. Auch der Zugang zu Macht und Einfluss in Politik und Wirtschaft nur den Frauen nur schwer bis gar nicht möglich.
    Ich habe viel Stoff zur Auseinandersetzung mit meinen eigenen Positionen zum Thema gefunden. Wie die Autorin richtig konstatiert, sind die Frauen keine einheitliche Gruppe. Jede Frau erlebt ihre Situation sehr individuell. Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Verständnis und Akzeptanz.
    Ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung für Menschen, die offen dafür sind, sich mit deutscher Geschichte und dem Thema der Geschlechtergerechtigkeit auseinder zu setzen. Ich wünsche dem Buch sehr viele Leser und Leserinnen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gertie G., 31.05.2024

    Als Buch bewertet

    Mit diesem Buch räumt Miriam Gebhart, Autorin zahlreicher Sachbücher, die sich mit Frauenschicksalen in und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland beschäftigen, mit einigen der Mythen auf. Vor allem der Untertitel „Zwischen Aufbruch und Ernüchterung in der Nachkriegszeit" zeigt die Veränderungen, die nun auf die Frauen warten, nachdem der Traum vom „Tausendjährlichen Reich“ endlich geplatzt ist.

    Anhand von Interviews, Tagebücher sowie das Zusammentragen von historischen Quellen und deren Analyse zeichnet die Historikerin und Journalistin ein durchaus ambivalentes Bild der Frauen und der Gesellschaft. Ihre Erkenntnisse teilt sie, neben Vor- und Nachwort in neun Bereiche:

    Unschuldsvermutung
    Gewalterfahrung
    Trümmersaga
    Überlebenssicherung
    Arbeitsmoral
    Politische Schwestern
    Lebensentwürfe im Kalten Krieg
    Kinder grossziehen
    Ehemänner und andere Träume

    Der Schreibstil ist, wie ich es von Miriam Gebhardt kenne, sachlich aber sehr informativ und flüssig. Diese Zeit(en) sind für uns schwer vorstellbar. Manche Aus- und Nachwirkung kennen (erahnen) einige von uns durch unsere Mütter. Meine Grossmutter (Jg. 1910) und meine Mutter (Jg. 1940) haben den einen oder anderen Knacks für ihr Leben bekommen, den sie an mich - ohne es zu wissen bzw. es zu wollen - weitergegeben haben.

    Diese Zeit wurde geprägt durch Gewalt, Hunger, Grausamkeiten und der tägliche Kampf ums Überleben.

    Sehr interessant für mich als Österreicherin sind die beschriebenen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland.

    Gut verstehen kann ich, dass manche Frauen froh waren, die Verantwortung wieder abzugeben. Viele jedoch, die mehrere Jahre die Rumpffamilie und ev. einen Betrieb er- und zusammengehalten haben, wollten oder konnten sich nicht mehr auf das Abstellgleis schieben lassen, zumal die zurückkehrenden Männer auch nicht mehr die von früher waren. Traumatisierte Menschen, die sich in und mit den veränderten Rahmenbedingungen kaum zurecht fanden.

    Miriam Gebhardt versucht zu erklären, warum diese Ereignisse unser Leben bis heute beeinflusst. Mit einigen Mythen und Klischees (Stichwort „Trümmerfrauen“) räumt sie (hoffentlich) für immer auf.

    Fazit:

    Gerne gebe ich diesem kritischen Blick auf diese „kurze Stunde der Frauen“ 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Susi, 27.05.2024

    Als Buch bewertet

    Die Frauen in der Nachkriegszeit

    Der zweite Weltkrieg endet 1945 und Deutschland liegt in Schutt und Asche. Die Frauen beseitigen die Trümmer, geben alles, dass ihre Familien überleben, halten das Land am laufen und beschaffen Lebensmittel auf sog. Hamstertouren.
    Miriam Gebhardt beschreibt verschiedene Situationen und das Lebensgefühl deutscher Frauen zwischen Aufbruch und den Kampf zu überleben.
    Der grösste Teil der Frauen entschied sich nicht freiwillig eine neue Rolle anzunehmen sondern sie wurden durch gewisse Umstände dazu gezwungen.
    Das Buch ist in neun verschiedene Kapitel gegliedert und enthält zudem viele schwarz weiss Bilder zu verschiedenen Themen.
    Der Schreibstil ist sachlich aber sehr informativ und flüssig. Es wurde die Zeit durch persönliche Berichte und Schicksalsschläge aus verschiedenen Quellen nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben und ich konnte mir anhand der ausführlichen Beschreibungen alles gut vorstellen. Die Zeit wurde geprägt durch Gewalt, Hunger, Grausamkeiten und der tägliche Kampf ums überleben. Es wurden auch Unterschiede zwischen Ost und West beschrieben und wie hart der Alltag in der Nachkriegszeit aussah. Einige Seiten gingen für mich sehr unter die Haut.
    Schon das Bild auf dem Cover stimmt nachdenklich. Die Frau die dort abgebildet ist, wirkt sehr bedrückt, sie könnte auf ihren Mann warten und die Ungewissheit, ob er an der Front überlebt hat, aber auch von Gedanken geprägt sein, wie alles seinen weiteren Verlauf nimmt, das Ungewisse.

    Fazit:
    Wer gerne historisch geschichtliches Hintergrundwissen bzgl der Nachkriegszeit liest, für den ist das Buch genau richtig. Es geht um die Rolle der Frau in der Nachkriegszeit. Ich fand das Buch sehr informativ und empfehle es weiter.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Brigitte B., 13.06.2024

    Als Buch bewertet

    sehr interessant und gut recherchiert

    Miriam Gebhardt beschreibt einzelne Aspekte der „Trümmerfrauen“, beispielsweise ihre Rolle während des Krieges und in der Nachkriegszeit, die durch Tagebuchauszüge begleitet und erläutert werden. Es geht unter anderem um aus der Not, der Erfordernis oder als Straf- und Sühnearbeit übernommene Aufgaben wie das Steineräumen, hamstern gehen oder berufliche Tätigkeiten, aber auch um Massenvergewaltigungen durch die Allierten sowie die Folgen für eben diese Frauen, um ihren politischen Einfluss im Laufe der Jahre und Veränderungen für die einzelne Frauen in der Politik gekämpft haben. Sehr spannend waren für mich die Betrachtungen der Erziehungsratgeber, deren Auswirkungen die geburtenstarken Jahrgänge des letzten Jahrhunderts immer noch zu spüren bekamen. Man merkt dem Buch an, dass Miriam Gebhardt sehr gut recherchiert hat; mir war einiges ihrer Ausführungen nicht bekannt, anderes hatte ich schon mal gehört. Die Zusammenfügung und Betrachtung der Nachkriegsjahre für die Frauen, dem Versuch von Gleichberechtigung und, wie lange dieser Weg gedauert hat, mit Mythen, Stagnation und Rückschritten, fand ich interessant aufgezeigt. Manche Zusammenhänge und Hintergründe, besonders auch in Erziehungsfragen meiner Kindheit, habe ich von einer ganz anderen Perspektive betrachten können. Insgesamt finde ich das Buch sehr interessant und vieles im grossen Zusammenhang erklärend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Anna G., 23.05.2024

    Als Buch bewertet

    Ein Sachbuch, das lohnt, gelesen zu werden!
    Der Schreibstil ist sehr angenehm und enthält genau die richtige Mischung zwischen harten Fakten und Zahlen aus Statistiken und Quellen sowie einzelner Schicksale aus persönlichen Quellen. In diesem Buch wird die "Trümmerfrau" und "Stunde Null" entmystifiziert und lässt einen oftmals sprachlos und wütend über die vergangenen Ungerechtigkeiten zurück. Ausgehend von den Umständen der damaligen Zeit, Frauen als NS-Täterinnen und Opfer von Massenvergewaltigungen, wird beschrieben, mit welchen Stigmatisierungen sie zu kämpfen hatten. Viele dieser Rollenbilder sind leider auch heute noch brandaktuell, gerade der Umgang mit der Bitte nach Abtreibung oder dem Umgang der Opfer von Vergewaltigungen. Auch dass die Trümmerfrau viel mehr ein regionales Phänomen war, das zu Beginn unter Zeitgenossen eher ein Stigma bedeutete war mir völlig neu. Eine klare Leseempfehlung für alle Geschichtsbegeisterten und oder Feminist*innen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Christine K., 03.06.2024

    Als Buch bewertet

    Historisch interessante Geschichte(n) der Frauen in der Nachkriegszeit

    Zugegeben, ich liebe Sachbücher und die Geschichte Deutschlands hat mich schon immer interessiert, genauso wie feministische Themen. Daher war ich sehr neugierig auf dieses Buch und wurde positiv überrascht.
    Das Buch bietet eine sehr gute Übersicht über die Geschichte der Frauen in der Nachkriegszeit. Auch im Hinblick auf die Frauenbewegung sowie das politische Geschehen bietet das Buch einen sehr guten Überblick. Für mich war einiges doch noch neu und anders als gedacht.
    Sicher kann das Buch nicht alle Geschichten und Schicksale erzählen, dennoch fand ich die Auszüge aus den Tagebüchern verschiedener Frauen sehr aufschlussreich und gut geschrieben. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen ich werde mir definitiv noch weitere Bücher der Autorin zulegen, auf die ich aufgrund des Buches aufmerksam wurde.
    Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    David D., 16.05.2024

    Als Buch bewertet

    Miriam Gebhardts Sachbuch "Die kurze Stunde der Frauen" beleuchtet ein faszinierendes Kapitel der deutschen Geschichte: die unmittelbare Nachkriegszeit aus der Perspektive der Frauen. Gebhardt gelingt es, ein umfassendes und eindringliches Bild jener Zeit zu zeichnen, in der Frauen eine bedeutende Rolle im Wiederaufbau spielten, aber auch schnell wieder in traditionelle Machtstrukturen zurückgedrängt wurden. Das Buch bricht mit der weit verbreiteten Legende der Trümmerfrauen und bietet stattdessen eine differenzierte und tiefgründige Analyse der Erfahrungen und Empfindungen der Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch die Auswertung zahlreicher Selbstzeugnisse von Frauen, die diese Phase durchlebt haben, gibt Gebhardt den Betroffenen eine Stimme, die in der historischen Betrachtung oft überhört wurde. Diese persönlichen Berichte verleihen dem Buch eine besondere Authentizität und Tiefe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anna S., 30.05.2024

    Als Buch bewertet

    Beklemmend und wichtig

    Ein sehr treffendes Cover. Reduziert auf das Wesentliche. Die Frau auf dem Bild verkörpert schon durch die Kleidung nicht die typische Frau, aber trägt natürlich nicht Hosen. Sie scheint zu suchen. Ihren Platz, sich selbst oder wartet Sie auf den heimkehrenden Mann? Die Hintergrundfarbe könnte Symbolfarbe des Feminismus meinen, mit Schatten abgedunkelt.
    Vorab habe ich für mich gedanklich ein Resume erstellt. Was weiss ich vermeintlich über diese Zeit. DieTrümmerfrauen, Wirtschaftswunder und das Wunder von Bern, das sind die Dinge die immer genannt wurden als Grundstein der Zeit nach dem Weltkrieg. Die Frauen haben während die Männer an der Front kämpften bewiesen, dass sie die gleiche Arbeit wie Männer tun konnten und als diese aus der Gefangenschaft zurückkehrten, sind die Frauen wieder an den Herd zurück. Und während sie auf die Männer warteten, haben sie mal nebenbei die Trümmer beseitigt.
    Dass die Legende der Trümmerfrauen ein medialer politischer Schachzug war, der immer mal wieder in den Vordergrund gerückt wurde, war mir schon klar, aber was es wirklich bedeutete in dieser Zeit als Frau zu leben, konnte ich mir vor dem Buch nicht bewusst machen.
    Alleine die Tatsache, dass vor allem die jungen Frauen von der nationalsozialistischen Ideologie aufgezogen wurden, Lerninhalte in Schule und Ausbildung, wie man zu sein hat, was wichtig ist usw. mussten sie schnell abstreifen. Zumindest nach aussen hin.
    Ebenso eindrücklich sind die Schilderungen bis in welche Zeit hinein die Männer noch entscheiden konnten, ob die Frau arbeiten durfte. Währen der Corona Beschränkungen wurde auch immer wieder festgestellt, dass sich an der Rolle der Frau wenig geändert hat. Immer noch Dopplerolle mit doppelter Belastung.
    Sehr gut war für mich als " Wessi" dass hier auch die Lage in der DDR von Trümmerfrau bis Frauenbild im Sozialismus unter die Lupe genommen wird. Eigentlich nicht so viel anders als bei uns in der Realität
    Was mich an dem Buch ein bischen gestört hat, sind die häufigen Wiederholungen. Die sollen vielleicht das Thema eindringlicher machen, aber man versteht die Brisanz auch so sehr schnell.

    Das Buch zeigt ernüchternd, wieviel sich bis heute nicht geändert hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    fay_phoenix, 30.05.2024

    Als Buch bewertet

    Eine Kriegsgeschichte, die tief unter die Haut geht.

    Deutschland 1945, der Krieg ist beendet und alles liegt in Trümmern. Da die Männer an der Front gekämpft haben, waren es die Frauen, die versuchten die Trümmer zu beseitigen und das Land wieder neu aufzubauen. Hinzu kommt, dass sie sich auch noch um ihre Familie kümmern mussten, denn oft hatten sie Kinder und mussten in dieser Zeit alleine zurecht kommen. Täglich war die Hoffnung da, dass die Männer wieder zurückkehrten.
    Die Zeit, in der die Frauen all das alleine versucht haben, sorgt auch heute noch für grosse Bewunderung. Nachdem das Gesetz 1949 eine Gleichstellung von Mann und Frau bestimmt hat, sollte sich einiges ändern, doch leider verfielen die BRD und die DDR wieder in ihre alten Muster zurück. Die Glanzstunden der Frauen waren nun vorbei, sie wurden wieder unterdrückt und es stand alles auf Anfang. Salopp gesagt, durften die Frauen wieder zurück an den Herd und die Männer waren für den Aufbau und den Verdienst zuständig. Die Kluft zwischen den Geschlechtern wurde wieder grösser, es handelte sich also mehr um eine (ich zitiere) „Emanzipation auf Leihbasis“. Bis heute spielt das Thema Gleichberechtigung eine sehr grosse Rolle.
    Dieses Buch gibt hauptsächlich einen Einblick in das Leben der Frauen die damals lebten und so viel erlebt haben. Sie hatten es verdammt schwer und mussten für vieles hart kämpfen, doch wirklich mitentscheiden konnten sie dennoch nicht. Die Einblicke in diese Zeit als Frau sind durchaus interessant, keine Frage.

    Während mich das Cover und der Titel nachdenklich gestimmt haben, war meine Neugierde nach dem Lesen des Klappentextes umso grösser. Mit grossen Erwartungen an das Buch, habe ich angefangen zu lesen und war anfangs auch total angetan. Leider liess das im Laufe der Zeit etwas nach, weil ich mich an den häufigen Wiederholungen doch etwas gestört habe. Trotz allem ist es ein gutes Buch mit einem grossen Stück Geschichte, das einem vieles näher bringt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Daniela E., 18.05.2024

    Als bewertet

    Mythos Emanzipation
    Miriam Gebhardt Räumt auf mit dem Mythos der Emanzipation der Frauen im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist eine Lüge, die insbesondere die führenden Eliten von Ost und Westdeutschland na dem Zweiten Weltkrieg und mit der Rückkehr zum extrem konservativen Frauen und Familienbild vorantreiben. Gleichzeitig wurden Frauen weiter unterdrückt, ausgenutzt, schlechter bezahlt und, mit Rückkehr, der ach so armen Männer aus dem Krieg, die natürlich damit nicht umgehen können, dass sie plötzlich Frauen selbstständig agieren, zurück in ein altes, konservatives Frauenbild gedrängt. Dieses Buch thematisiert diesen Sachverhalt sachlich und klar, ohne dabei in irgendeiner Form wertend zu agieren. Das ist insbesondere für mich als emanzipierte Frau manchmal schwierig, da ich finde, dass das Thema sehr triggert. Nichts, desto trotz finde ich es gut, dass das Buch der Leser*in Überlässt zu urteilen.(Wobei ich vermute, dass die wenigsten Leser*innen Dieses Buches männlich sind)

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lisa V., 03.06.2024

    Als Buch bewertet

    Der Titel zeigt gleich worum es geht und ist sehr einfach gehalten, was ebenfalls zum Thema passend ist.
    Es geht um die Zeit während und vielmehr nach dem Krieg.
    Wer hat sie nicht schon einmal gesehen oder muss bei diesem Thema auch direkt an die Trümmerfrauen denken?
    Doch das Buch zeigt das es nicht ganz so war wie man vielleicht denkt. Die Gedanken wurden gezielt so genkt um genau das zu assoziieren.
    Die starken Frauen die beim Wiederaufbau kräftig mit helfen und mit einem Lächeln anpacken.
    Das Bild der starken Frau ist im Grunde nicht Falsch doch mehr in einem andern Sinne.
    Denn sie mussten viel alleine organisieren während des Krieges und die Jahre danach.
    Wie viel Fortschritt ist in dieser Zeit genau für die Frauen zu sehen und was wollen die Frauen zu dieser Zeit eigentlich genau? Die Wünsche sind unterschiedlich und das wird in dem Buch auch deutlich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Lisa V., 17.06.2024

    Als Buch bewertet

    Der Titel zeigt gleich worum es geht und ist sehr einfach gehalten, was ebenfalls zum Thema passend ist.
    Es geht um die Zeit während und vielmehr nach dem Krieg.
    Wer hat sie nicht schon einmal gesehen oder muss bei diesem Thema auch direkt an die Trümmerfrauen denken?
    Doch das Buch zeigt das es nicht ganz so war wie man vielleicht denkt. Die Gedanken wurden gezielt so genkt um genau das zu assoziieren.
    Die starken Frauen die beim Wiederaufbau kräftig mit helfen und mit einem Lächeln anpacken.
    Das Bild der starken Frau ist im Grunde nicht Falsch doch mehr in einem andern Sinne.
    Denn sie mussten viel alleine organisieren während des Krieges und die Jahre danach.
    Wie viel Fortschritt ist in dieser Zeit genau für die Frauen zu sehen und was wollen die Frauen zu dieser Zeit eigentlich genau? Die Wünsche sind unterschiedlich und das wird in dem Buch auch deutlich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Der Blaue Mond, 30.05.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch räumt mit vielen Vorurteilen auf, die man im Geschichtsunterricht oder aus den Medien erfahren hat. Ein völlig neues Licht wirft es auf, zum Beispiel auf die Trümmerfrauen und der Rolle der Frau nach dem zweiten Weltkrieg. Nicht alles scheint so zu sein, wie man es bisher angenommen hat.
    Die Autorin schildert aus diversen Tagebüchern und Quellen dieser Zeit und stellt an den richtigen Stellen immer wieder vieles in Frage. Möchte aber nicht durch eigene Fiktion ergänzen. Das hat mir gut gefallen.
    Insgesamt ein spannendes Dokument der Frau zu dieser Zeit. Ich konnte viel mitnehmen und erfahren. Es erklärt durch diese Vergangenheit auch den Stand der Frau in unserer Zeit und warum die Gleichberechtigung auf dem Papier noch immer nicht komplett im täglichen Leben angekommen ist. Kein einfach zu lesendes Buch, aber eines mit Tiefgang.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Bookoholic01, 26.05.2024

    Als Buch bewertet

    Miriam “versucht” aufzuräumen

    Ich hatte gehofft aus diesem Buch mehr über den Mythos der Frauen in der Nachkriegszeit herauszufinden. Nachdem lesen sind bei mir nun jedoch nur ein paar fette Fragezeichen und auch ein paar Ausrufezeichen vorhanden.
    Die von mir erhoffte tiefgehende, gut begründete und differenzierte Analyse der Lebensrealität der Frauen und auch die Folgen dieser Zeit blieb aus.
    Mir wurde zwar die Illusion der Trümmerfrauen allerdings wurde analytisch nur an der Oberfläche gekratzt.
    In diesem Buch habe ich zudem den roten Faden etwas vermisst. Es war teilweise ziemlich wirr und Formulierungen wurde teilweise wortwörtlich wiederholt.
    Der Schuldfrage bzw. dem Unschuldsmythos der deutschen Frauen widmet sie leider nur ein kurzes Kapitel. Da hätte ich mir deutlich mehr erhofft, schliesslich ist es ein sehr wichtiges Thema.

    Das schlimmste war jedoch wie sie über die Frauen der Nachkriegszeit geschrieben hat. Sie war übertrieben herablassend und hat sie herabgestuft und ihre schwierigen Lebensverhältnisse und die Umstände nicht genug gewürdigt.

    An ihrer Quellenarbeit sind bei mir während des Lesens auch einige Zweifel aufgekommen. Genervt hat mich, wenn sie die verwendeten Quellen bereits interpretiert und zusammenfasst wiedergibt anstatt sie zu zitieren damit man sich als Leser auch ein eigenes Bild machen kann anstatt einfach alles schlucken zu müssen was sie aufgeschrieben hat. Hin und wieder gab es auch Unstimmigkeiten in ihren Argumentationen die mich sehr gestört haben.
    Insgesamt hat das Buch jedoch seine Höhen und Tiefen. Empfehlen kann ich es jedoch nicht wirklich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    bücherwurm588, 10.06.2024

    Als Buch bewertet

    Frauen in der Nachkriegszeit
    Miriam Gebhardt hat in ihrem neuen Buch „Die kurze Stunde der Frauen – Zwischen Aufbruch und Ernüchterung in der Nachkriegszeit“ zahlreiche Selbstzeugnisse, in Form von Tagebüchern, Briefen oder ähnlichem, zusammengetragen und ausgewertet. Sie beschreibt das Leben der Frauen in der Nachkriegszeit. Wie sie um ihr Überleben kämpfen mussten und wie die Stimmung nach dem Krieg war. Und vor allem, dass die Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen nach dem Krieg nicht beendet war. Und die Frauen für ihr Recht kämpfen mussten und dieser Kampf oft Vergebens war.
    Das Cover und der Titel des Buches wurden schlau gewählt und passen sehr gut zu der Thematik des Buches. Der Schreibstil von Miriam Gebhardt gefällt mir grundsätzlich ganz gut, jedoch schwingt für mich manchmal der Vorwurf, dass die Frauen zur damaligen Zeit zu wenig für ihre Gleichberechtigung getan haben mit. Was für mich ein sehr schwieriges Thema ist, da man die heutige Situation nicht mit der damaligen Zeit vergleichen kann.
    Die Hinweise auf die bereits erschienenen Bücher von Miriam Gebhardt fand ich im Verlauf des Buches eher unpassend.
    Im Grossen und Ganzen ist es ein gutes Buch mit einem gewissen Aufklärungsfaktor. Da die Geschichte der Trümmerfrauen auch einmal in einem anderen Licht dargestellt wurde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    Simone F., 23.05.2024

    Als bewertet

    Anhand der Kurzbeschreibung hatte ich eine tiefgehende, stichhaltig begründete und differenzierte Analyse der Lebensrealität der Frauen in der Nachkriegszeit und deren Auswirkungen auf das Geschlechterverständnis erwartet. Leider wurde ich enttäuscht. Miriam Gebhardt räumt zwar mit dem Mythos der Trümmerfrauen auf (dies ist allerdings nicht neu), bleibt aber analytisch doch sehr an der Oberfläche. Es fehlt ein stringenter roter Faden, und vieles wiederholt sich in den Kapiteln, zum Teil sogar wortwörtlich. Dem wichtigen Aspekt der Schuldfrage bzw. dem Unschuldsmythos der deutschen Frauen widmet sie leider nur ein kurzes Kapitel. Hier hatte ich mir eine deutlich ausführlichere Auseinandersetzung erhofft.
    Auch mit Miriam Gebhardts Herangehensweise konnte ich mich nicht anfreunden. Besonders stört mich, dass sie von der aktuellen Warte der Emanzipation heraus urteilend auf die Frauen der Nachkriegszeit blickt. Dies klingt teilweise herablassend und geht für mich an der damaligen Lebensrealität der normalen Bevölkerung unmittelbar nach Kriegsende vorbei: „Der Lohn der Frauen war nicht die Karriere, nicht einmal die gleiche Bezahlung, wenn sie arbeiten gingen, sondern die Würdigung als Überlebenskünstlerinnen. Sie liessen sich davon überzeugen, dass sie beim Einkochen, beim Feilschen auf dem Schwarzmarkt und bei ihren viele km langen Märschen mit schweren Rucksäcken Bedeutendes leisteten.“ Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwa im Hungerwinter 1946/47 potentielle Karrieremöglichkeiten für die durchschnittliche Frau massgeblich waren, und ich sehe ihre Leistung, die Familie unter widrigsten Umständen durchzubringen, durchaus als bedeutend an.
    Einige Stellen klingen doch sehr bemüht feministisch, beispielweise wenn die Autorin den Umstand, dass zum Trümmerräumen Frauen vor allem dann zwangsverpflichtet wurden, wenn sie in der NSDAP oder anderen NS-Organisationen politisch aktiv waren, kommentiert mit: „Als müssten sie sich, weil sie sich vermeintlich männlich verhalten hatten, auch männlich im Ertragen der Sühnemassnahme zeigen.“
    Als wirklich ärgerlich empfinde ich, dass Gebhardt zur Unterstützung ihrer Thesen häufig einseitig argumentiert und dabei relativierende Fakten unter den Tisch fallen lässt. So schreibt sie beispielsweise: „Die jungen Frauen müssen die neuen Frauenpflichten, die das NS-Regime verordnet - wie den Reichsarbeitsdienst, den Sanitätsdienst oder Haushaltsausbildungen - in ihre Laufbahn einbauen.“ Hier suggeriert der Begriff „Frauenpflichten“ eine einseitige Belastung der Frauen, doch der Reichsarbeitsdienst ab 1935 galt für beide Geschlechter – er war für junge Männer verpflichtend und für Frauen bis 1939 freiwillig. An anderer Stelle heisst es: „Das Schicksal der oft vaterlos aufgewachsenen Frauen und der Kriegerwitwen, die meistens auf eine tragische Art und Weise miteinander verstrickt waren, stand den Babyboomern als Menetekel vor Augen. (…) Vor diesem Hintergrund – der Weitergabe von Einstellungen zwischen den Generationen – ist meines Erachtens die weltweit unvergleichlich hohe weibliche Teilzeitquote in Deutschland, sprich: die zögerliche Beteiligung der Frauen am Arbeitsleben, noch immer eine Folgeerscheinung der Nachkriegszeit.“ Hier bleibt unerwähnt, dass in Europa die weibliche Teilzeitquote heute in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz deutlich höher ist als hierzulande. Dies ist gerade vor dem Hintergrund der Neutralität der Schweiz im Zweiten Weltkrieg durchaus relevant, da es der These des Buches zuwiderzulaufen scheint. Ferner spielen für die „Beliebtheit“ der Teilzeitarbeit bei Frauen neben traditionellen Normen noch weitere Faktoren eine Rolle, etwa die konkrete Ausgestaltung des Arbeitsrechts, der Sozialversicherung und die Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Auch die Stundenzahl, die unter Vollzeit verstanden wird, variiert innerhalb Europas stark.
    Ebenfalls deutliche Unstimmigkeiten weisen die Fallbeispiele im Buch auf. In Kapitel 5 bezieht sich Gebhardt auf ein Klassenbuch von Abiturientinnen aus dem Jahr 1932: Im Abschnitt „Hoch abgesprungen …“ schreibt sie zunächst, dass Ilse mit dem Tod ihres Mannes im Krieg fertigwerden musste. Später in „Verkäuferinnen“ steht jedoch, dass sich Ilse und ihr Mann nach dem Krieg aufgrund der langen Trennung auseinandergelebt hatten und sich dann trennten. Auch das Fallbeispiel um Bernhardine S. in Kapitel 9 weist bezüglich Alters- und Jahresangaben gleich drei Widersprüche auf. Diese Schludrigkeiten lassen bei mir Zweifel an der Sorgfalt der Quellenarbeit aufkommen. Ebenfalls sehr ärgerlich ist, dass in vielen Fallbeispielen die Quelle nicht wörtlich zitiert, sondern bereits zusammengefasst und interpretiert wiedergegeben wird. So kann ich mir als Leser*in kein eigenes Bild machen. In der Kurzbeschreibung ist davon die Rede, dass Gebhardt für dieses Buch „in bis dahin unerreichter Dichte Selbstzeugnisse von Frauen ausgewertet“ hat. Leider geht nirgendwo hervor, wie viele Quellen hierfür wirklich herangezogen wurden. Die Zahl der im Buch aufgeführten Fallbeispiele ist jedoch recht überschaubar.
    Insgesamt bleibt das Buch weit hinter meinen Erwartungen zurück. Neue Erkenntnisse konnte ich kaum daraus gewinnen. Die Informationen zu den bekannten politisch prägenden Frauen wie Elisabeth Schwarzhaupt und den vier weiblichen Mitgliedern des Parlamentarischen Rates waren mir bereits bekannt. Aufgrund zahlreicher Unstimmigkeiten und vieler schwammiger und eher oberflächlicher Aussagen kann ich das Buch leider nicht empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    schaebelchen, 01.06.2024

    Als Buch bewertet

    Ich stehe dem Buch und Miriam Gebhardt sehr zwiespältig gegenüber und tue mich dementsprechend schwer mit der Bewertung. Das Cover gefiel mir eigentlich sehr und liess mich hoffen, viel über verschiedene Frauenschicksale während der Nachkriegszeit zu erfahren, die ich ja hauptsächlich aus Erzählungen meiner Omas aus dem Osten Deutschlands kenne und anderer Literatur.
    Gerade die Selbstzeugnisse der Frauen sind mir deutlich zu kurz gekommen, es wurde nur aus Tagebüchern zusammengefasst geschrieben anstatt die Frauen zu zitieren. Die persönlichen Schreibstile hätten mir sehr viel mehr gegeben und das Leben nach dem Krieg vielmehr spürbar gemacht.
    Ausserdem hat Frau Gebhardt die ganze Sache teilweise viel zu wissenschaftlich geschrieben, dass es in meinen Augen eher für Studierende dieser Fachrichtung geeignet scheint als für "normale" Leser. Das machte das Lesen an einigen Stellen auch sehr ermüdend.
    Unterm Strich sind die Analysen und Betrachtungen sicher interessant, haben mir jetzt aber keine wesentlichen Erkenntnisse gebracht. Auch die Darstellung der eigentlichen Leistungen der Frauen ob nun gewollt oder gemusst, kam viel zu kurz. Meine Vorstellungen waren deutlich anders.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    XYZ, 09.06.2024

    Als Buch bewertet

    Frauen in der Nachkriegszeit - interessant, aber nicht neutral

    Das Cover finde ich gut passend, sehr schlicht und einfach gehalten, mit einer Frau in einem Kleid, die den Anschein macht, als würde sie etwas suchen.
    Wartet sie auf ihren Mann? Oder sucht sie ihren Platz? Ich finde das Cover gut gelungen.

    Über die Nachkriegszeit weiss ich, leider, eigentlich sehr wenig, noch weniger über die Frauen bzw. die Bedingungen für Frauen in der Nachkriegszeit.

    Die Geschichte der Frauen wird meiner Meinung nach nicht neutral erzählt. Es gibt viele interessante Informationen über die damalige Zeit, das Geschehen nach dem Krieg, Selbstschutz und die damalige Erziehung. Aber leider schwingt hier immer der Emanzipationsgedanke mit, und das hat für mich in diesem Buch nichts zu suchen. Erwartet hätte ich mir eine neutrale Berichterstattung.

    Dass die Autorin mehrmals und wiederholt auf ihre eigenen Bücher in den verschiedensten Kapiteln verweist, finde ich sehr unangebracht und macht mir die Autorin ehrlich gesagt etwas unsympathisch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 1 Sterne

    Buchreisender, 23.05.2024

    Als Buch bewertet

    Der Titel und der Klappentext des Buches von Dr. Miriam Gebhardt hatte mich sehr neugierig gemacht. Ich kannte diese Zeit nur auch den Erzählungen meiner Oma väterlicherseits und aus Schlesien geflüchtet erzählt hatte. Aber auch aus den spärlichen Erzählungen meiner Eltern aus dieser Zeit. Daher hatte ich mich sehr über die Lesemöglichkeit gefreut.

    Das Cover zeigt eine schwarz gekleidete Frau, welche in die Ferne blickt, auf einem rauchlila farbigen Untergrund. Wäre es einfach nur ’normal‘ lila könnte man auf ein Buch über Emanzipation und Frauenrechte tippen, aber so hat es einen Hauch von Härte, Kälte und Ungewissheit. Für mich nicht ganz schlüssig und auch kein Grund warum ich dieses Buch gekauft hätte. Der Klappentext allerdings wirkt interessant und informativ. Zu mindestens bevor das Buch gelesen wird.

    Doch sobald man mit dem Lesen beginnt wird sehr schnell klar, das es keinesfalls nur oder wie im Klappentext beschrieben um die Frauen in der Nachkriegszeit bzw. dass Berichte und Tagebucheinträge der Frauen geht. Ich hatte ein wenig Redebedarf. Denn entweder habe das Prinzip hinter dem Buch nicht verstanden oder es liegt an meinem Alter oder sowohl Oma und Mutter haben gelogen was die Zeit angeht.
    Meiner Meinung wird dort schon und es zieht sich durch das ganze Buch. Der Aspekt der damaligen Erziehung. Aber auch der Grundgedanke des Selbstschutzes zur Zeit des Krieges. Ich finde einiges zu pauschalisiert. Aber ich finde auch das die Autorin in einigen Dingen sehr selbstverliebt klingt, wenn sie zig mal in einem Kapitel auf ihre eigenen Bücher verweist.

    Sobald sie Vergleiche zwischen der ehemaligen DDR und Westdeutschland zieht, finde ich dass sie nicht mehr so neutral schreibt.
    Ja und wie engsichtig alles bei ihr ist. Ich habe auch schon ein Wort das mich sehr nervt und meinen Lesefluss, wenn er denn aufkommt, beeinträchtigt. ‚lautsprecherisch‘ … bitte was will sie mit diesem unmöglichen Wort sagen?
    Weder der Duden noch Google kennen dieses Wort. Auch Personen die in den 1950igern bis dato geborenen Menschen schauen mich irritiert an und fragen ob ich Lautsprecher meine… Selbst in Büchern aus dieser Zeit ist das Wort nicht zu finden.

    Das gesamte Buch ist eigentlich so ein Emanzipationsbuch und kein neutraler Blick auf die Frauen in der Nachkriegszeit. Es mag ja auch toll sein, dass sich Ende der 1950iger und in den 1960iger Jahren einiges änderte. Aber das ist doch nicht das eigentliche Thema, welches im Klappentext steht.
    Ganz ganz schrecklich finde ich, dass sie den Frauen in der Kriegszeit zu abfällig gegen ist. Einerseits sagt sie, dass Frauen Nachbarn, Verwandte und Fremde selbst ihre Männer und Kinder anzeigten wenn sie nicht in der Partei waren. Andererseits sagt sie nichts zu dem Druck unter dem ALLE standen und das eine eigene Meinung lebensgefährlich war.
    Laut meiner Oma gab es einzig die Möglichkeit zum Überleben, wenn Frau vorgab sie mit dem Krieg und somit auch für Hitler war. Und da glaube ich meiner Oma mehr wie der Autorin, denn meine Oma war erstens Zeit Zeugin und zweitens hat sie sonst wohl kaum die Flucht überlebt. Meine Oma hat zwei Kriege erlebt, musste aus Schlesien mit 2 Jungs flüchten und hatte nebenbei auch noch Nachbarkinder dabei. Sie hat immer alles getan ohne sich zu fragen oder von irgendeiner beruflichen Karriere gedacht. Denn dafür keine Zeit, in vielerlei Hinsicht.
    Schlimm finde ich auch, dass die Autorin wirklich nur gegen die bösen West-Deutschen Frauen wettert und alles was DDR und Sowjet- Zone war super toll für Frauen.
    Auch die Berichte der Frauen allgemein zerreisst sie bis ins unkenntliche.

    Irritierend empfinde ich das sie ab etwas mehr wie der Mitte plötzlich hauptsächlich in den 1950igern und 1960igern hauptsächlich über Frauen spricht, die allgemein aus der Politik bekannt sind. Nun könnte man sagen, dass diese Frauen auch die NS-Zeit erlebt haben und dort nicht ihr Studium weiterführen konnten, nicht ihren eigentlichen Berufswunsch erfüllen konnten, aber es handelt sich dabei nur um höher gestellte Frauen.

    Zudem fällt gravierend auf, dass die Autorin einfach mal in ihren Interpretationen der Tagebucheinträge der Frauen zeitliche Fehler hat und ihre persönliche Meinung dazu schreibt und nicht wie es beschrieben wurde nur zitiert. Diese Zeit Patzer ziehen sich durch das gesamte Buch und nerven auf Dauer einfach nur.
    Ebenso unsinnig und nicht zum Thema passen empfinde ich es das sie Vergleiche bis ins 21 Jahrhundert zieht und immer nur bemängelt, dass Frauen immer noch nicht so gestellt sind wie sie es möchte.

    Kurz gesagt, es ist schade das ich meine Lesezeit mit diesem Buch verplempert habe. Ich wollte es mehrfach abbrechen und doch habe ich mich durchgebissen und es zu Ende gelesen.

    Als endgültiges Fazit kann ich für mich sagen: Schade das für dieses Buch ein unschuldiger Baum für das Papier sterben musste.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 1 Sterne

    Ragna K., 02.06.2024

    Als Buch bewertet

    Aufreger des Jahres

    Das Buch „Die kurze Stunde der Frauen“ von Miriam Gebhardt hat schon jetzt, im Juni 2024, grosse Chancen bei mir, den Pokal „Aufreger des Jahres“ konkurrenzlos abzuräumen. Als historische Analyse getarnt, schreibt Gebhardt uns hier einen extrem tendenziösen, thematisch willkürlich angelegten Langstreckenessay, der bei der lesenden Person die Wut mit jeder Seite mehr steigen liess. Gebhardt begeht dabei den Grundlagenfehler, weiblich gelesene Personen, denen sie zu Recht abspricht, emanzipiert zu sein oder überhaupt im Zeitalter der Emanzipation aktivistisch gewesen zu sein, unter der Lupe der emanzipierten und privilegierten Frau zu betrachten und mit diesen Massstäben zu bewerten. Kurz und knapp gesagt: Merkste selber, oder? Dieses Unterfangen kann ja nur schief gehen. Ihre Grundprämisse, mit der sie den Mythos der „Trümmerfrau“ hinterfragen und aufheben möchte, ist dabei, dass eben diese Frauen ihre Aufgaben in der Nachkriegszeit ja nicht freiwillig, bewusst und aktiv absichtlich übernommen hätten, sondern vielmehr vollkommen erschöpft und traumatisiert aus der Notwendigkeit handelnd tätig wurden. So weit so partiell einleuchtend – nur schmälert das die Leistung dieser Generation ja nicht. Gebhardt hebt hervor, dass die Frauen dann auch zunehmend schnell wieder in die zweite Reihe zurückgetreten seien, sich also gar nichts geändert hätte. Nun, das ist natürlich sehr verwunderlich, dass sich eine seit Jahrhunderten patriarchal geprägte Gesellschaft nicht innerhalb von drei Jahren komplett neu strukturiert hat und ihre Wert- und Moralvorstellungen komplett neu entwickelt hat, wo das doch obendrein in allen Staaten drumherum – ach ja, genauso nicht passiert ist.
    Grundsätzlich ist der Ansatz, mehr Realität zeigen zu wollen, ein ehrenwerter. Nur warum muss zeitgleich eine ganze Generation von Frauen nicht entmystifiziert, sondern herabgewertet werden? Gebhardt schaut durchgehend durch den Filter einer These, die sie unbedingt beweisen möchte und wählt ihre Argumente zielgenau nur danach aus. Vieles andere lässt sie dann einfach weg. So geht Wissenschaft – nicht. Einer meiner Favoriten hier die Behauptung, dass es im Zuge von Kapitulation und Nachkriegszeit zu so viel sexualisierter Gewalt kam „wie sie sich bis heute und auch anderswo nicht wiederholt hat“. Die Datenbasis hier: Ein Schätzwert von Frau Gebhardt. Quelle: Eines ihrer anderen Bücher, der genaue Abschnitt wird inhaltlich nicht mitgeliefert. Chapeau! Und auch hier gilt: Niemand will kleinreden, dass diese Zeit für Frauen eine höchstgefährliche und traumatisierende war. Aber wenn wir in die vielen Kriege der Neuzeit schauen, mit beispielsweise Massenvergewaltigungslagern im Bosnienkrieg, wenn wir in Europa bleiben wollen, so ist diese These doch sehr fraglich. Sowieso wird sie nur herangezogen, damit Gebhardt zeigen kann, dass die Frau der Nachkriegszeit eben keine Heldin war, sondern eine traumatisierte Person, die nur ihre Überlebenskräfte angezapft hat. Das Kapitel über Gewalt zeigt dabei wunderbar die manipulative Struktur des Buches auf: Gebhardt schreibt darin erst einmal vier Seiten lang fröhlich los über diese Gewalt, um dann mitzuteilen, dass dieses Buch nicht der Ort sei, um über Massenvergewaltigungen zu schreiben – und danach zwölf weitere Seiten bei dem Thema zu bleiben. Die Informationen als solche sind nicht verkehrt, die Zusammenstellung ist jedoch in ihrer Auswahl extrem tendenziös, die Schlussfolgerungen reine Meinung.
    Gerne teilt Gebhardt auch Offensichtliches mit. Es gab aufrechte Nazis auch unter Frauen. Es gab Frauen mit Machthunger. Es gab Frauen, die sich am Nationalsozialismus bereichert haben. Wow!!! Das sind brandneue, bahnbrechende Erkenntnisse, gut, dass es endlich mal jemensch schreibt. Worüber sie gar nichts schreibt, nicht ein Wort in dem entsprechenden Kapitel: Wie viele Frauen im Widerstand tätig waren. Muss hier noch mehr gesagt werden?
    Im weiteren Verlauf des Buches häufen sich Ungenauigkeiten, falsche Zahlen, Ungereimtheiten, Widersprüche (in Biographien), die Quellenarbeit bleibt durchgehend schlampig, wir wandern immer weiter Richtung Neuzeit und auch die Themenwahl der einzelnen Kapitel geht immer mehr am Hauptthema vorbei, on top ist Vieles lähmend redundant. Vielleicht hätte die Autorin besser ein Buch geschrieben „Frauen vom Kriegsende bis heute“ – oder eine kleinere Seitenzahl aushandeln sollen. Als habilitierte (!) Historikerin ist ihre Methodik einfach erschreckend, nichts gegen Populärwissenschaft, aber sauber arbeiten und schreiben: Darf mensch schon.
    Positiv hervorzuheben ist das gut gewählte Bildmaterial, welches einen gelungenen Einblick in die damalige Zeit gibt und sinnvoll eingebettet ist.
    Fazit: Idee gut, Ausführung: Ein einziges Ärgernis. Schade um das Papier und die Zeit.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein