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  • 5 Sterne

    31 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 03.10.2021

    "Das Wort Familienbande hat einen Beigeschmack von Wahrheit." (Karl Kraus)
    1929 Frankfurt. Die Blankenburgs stehen für eine alteingesessene Porzellandynastie, die mit ihrem weissen Gold viel Geld verdient. Doch der Börsencrash am schwarzen Freitag bringt das Imperium kräftig ins Wanken, erst bringt sich Elises Ehemann Richard um, weil er das Vermögen der Familie verspekuliert hat. Als sich auch noch das Familienoberhaupt, der Patriarch Aldamar aus dem Leben stiehlt, bleibt die Verantwortung über das Schicksal des Unternehmens an den Schwestern Elise und Ophelié hängen, die schon seit Kindertagen erbitterte Gegnerinnen sind und nun auch noch wegen dem Erbe im Clinch liegen. Elise hat keinerlei Geschäftssinn, und Ophelié ist mit einem französischen Lebemann verheiratet, der zwar wohlhabend ist, aber Frankreich nie wieder betreten darf. Plötzlich steht auch noch Tante Arabella auf der Türschwelle und gibt sich die Klinke in die Hand mit dem unehelichen Sohn von Otto Blankenburg, Tankred Schamitzke, der ebenfalls seinen Teil vom Erbe beansprucht. Ausgerechnet Arabella hat die zündende Idee, eine Fusion mit dem bisher verfeindeten Unternehmen von Isaac Löwenkind einzugehen. Allerdings erhalten gerade die Nazis in Deutschland genügend Auftrieb, so dass es nicht nur für Löwenkind brenzlig wird…
    Eric Berg hat mit „Die Blankenburgs“ ein historisches Familienepos vorgelegt, das mit Intrigen und Streitigkeiten vor dem Hintergrund des erstarkenden Nationalsozialismus in Deutschland gut zu unterhalten weiss. Mit flüssigen, farbenfrohen und humorigen Erzählstil lässt der Autor, der normalerweise eher durch seine Kriminalromane bekannt ist, den Leser ins 19. Jahrhundert reisen, um dort in die Residenz der Blankenburgs einzuziehen und sich den Befindlichkeiten der einzelnen Familienmitglieder zu stellen. Dort gibt es nicht nur genügend Aufregung durch die Fehlspekulationen, die das Porzellanimperium monetär zum Kippen bringen, auch die beiden feigen Freitode setzen den Rest der Familie gehörig unter Druck, den Status Quo wegen des Rufs nach aussen aufrecht zu erhalten, während man unter sich die Messer wetzt. Sowohl Elise als auch Ophelié haben aufgrund ihrer eigenen Fehde keinen klaren Kopf, da ist es geradezu ein Glücksfall, dass die umtriebige und forsche Arabella die Zügel in die Hand nimmt, um die Geschicke wieder in normale Bahnen zu bringen. Doch gerade das politische Klima und der undurchsichtige Neuverwandte Tankred mit seinen anrüchigen Freunden bringen die Familie, vor allem aber den neuen Geschäftspartner schon bald in neue, unvorhersehbare Schwierigkeiten, weil sie sich dem braunen Sumpf der Nazis anschliessen. Der Autor hat den historischen Hintergrund sehr gut recherchiert und diesen mit seiner Handlung wunderbar verwebt, so dass der Leser sich in der damaligen Realität wiederfindet. Ergänzt wird dieser opulente Schmöker eingangs zudem mit einer Familientafel, so dass man alle Verbindungen untereinander sehr gut nachvollziehen kann und deren Geheimnisse peu-à-peu ans Tageslicht fördert.
    Die Charaktere sind facettenreich und lebendig gezeichnet, sie wirken durchweg authentisch und realitätsnah. Es wird dem Leser leicht gemacht, sich seinen Favoriten herauszupicken, während er die Geschicke der einzelnen Protagonisten verfolgt. Elise wirkt wie ein ängstliches Häschen, das sich nie entscheiden kann und immer geführt werden will, während ihre Schwester Ophelié eher Haare auf den Zähnen hat und partout ihren Willen durchsetzen will. Arabella ist durchsetzungstark, clever und behält die Contenance. Tankred ist ein schmieriger Typ, der sich anbiedert und die Hand aufhält. Isaac Löwenstein ist ein zurückhaltender Mann mit Geschäftssinn. Aldamar war ein lauter, unbarmherziger Klotz, dem niemand eine Träne nachweint.
    „Die Blankenburgs“ ist ein wunderbarer Schmöker voller Intrigen, Familienfehden, Liebe und Verlust vor der Kulisse des Nationalsozialismus. Sehr unterhaltsam und mit Kopfkinogarantie! Absolute Leseempfehlung!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 19.09.2021 bei bewertet

    Der schwarze Freitag bringt bei den Blankenburgs einiges durcheinander. Elises Mann Richard und ihr Vater Aldamar stehlen sich aus dem Leben, nachdem das Familienvermögen durch die Spekulationen weg ist. Nun müssen die Schwestern Elise und Ophélie sehen, wie sie aus dem Schlamassel herauskommen, doch die beiden kommen nicht miteinander aus und können sich nicht einigen. Zu allem Überfluss macht auch noch Tankred Schamitzke, der Sohn von Otto Blankenburg, seine Ansprüche geltend. Tante Arabella, gerade erst aus Amerika zurückgekehrt, versucht eine Lösung in der verfahrenen Situation herbeizuführen. Damit die Manufaktur Blankenburg auch weiter bestehen kann, müssen sie sich mit dem verfeindeten Isaac Löwenkind zusammentun. Doch diese Zeiten werden schwieriger, denn die Nazis werden stärker und schon bald sieht sich Löwenkind den Repressalien ausgesetzt.
    Ich habe schon einige Krimis von Eric Berg gelesen, die mich immer gepackt haben. Aber auch dieser historische Familienroman konnte mich überzeugen.
    Die Charaktere in dieser Geschichte sind alle sehr individuell dargestellt. Jeder hat so seine sehr speziellen Eigenschaften und kleinen Geheimnisse. Gemein ist den Familienmitgliedern, dass jeder gerne die Manufaktur übernehmen möchte und daher mit allen Mitteln kämpft. Nicht nur die Rivalitäten innerhalb der Familie sorgen für Schwierigkeiten, auch die Nazis machen das Leben nicht leichter.
    Dem Autor ist es gut gelungen, Diese Familiengeschichte mit dem historischen Zeitgeschehen zu verknüpfen.
    Es ist eine unterhaltsame Familiengeschichte, in der es um Hass und Liebe, Streit und Kompromiss, um Träume und Realitäten geht.

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  • 5 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 20.09.2021 bei bewertet

    In Königstein nahe Frankfurt feiert die Familie Blankenburg das 150-jährige Jubiläum ihrer Manufaktur. Alles sieht nach einer heilen Welt aus, doch 1929 gibt es den schwarzen Freitag an der Börse und die Familie verliert ein Grossteil ihres Vermögens. Die führenden Männer in der Fabrik sterben beziehungsweise begehen Selbstmord. Die übrig geblieben Familienmitglieder sind nicht befähigt, die Manufaktur vernünftig weiterzuführen. Und der beginnende Nationalsozialismus verschärft die Lage noch.

    Das Buch beginnt 1929 und endet 1936. in diesen sieben Jahren wird der Fall und Wiederaufstieg einer Familie gezeigt. Die Porzellanherstellung und die entsprechende Manufaktur sind dabei eigentlich eher Staffage. Es hätte auch jede andere Manufaktur in Deutschland sein können. Doch das tut dem Buch keinen Abbruch. In erster Linie geht es um die Menschen und wie sie handeln und aus welchen Gründen. Jedem Kapitel voran gestellt ist ein kurzer sachlicher Abriss, was in den jeweiligen Zeiten in der Politik gerade passierte. Dadurch kann man die Familiengeschichte gut in die allgemeine Geschichte ein ordnen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es verbindet eine fiktive Familie mit historischen Geschehen und ist sehr gut lesbar.

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 24.09.2021

    Familiengeschichte, historisch eingebunden und von sehr lebendigen Menschen getragen

    Ein Familienepos, ja, so kann man diesen Roman, der um die Zeit um 1929 seinen Anfang nimmt, nennen, denn hier wird die Geschichte der Familien Blankenburg und Löwenstein erzählt. Aber die damit verbundenen Erwartungen von konservativer Gediegenheit und Schwere, die werden hier zum Teil wunderbar aus den Angeln gehoben.
    Das Familienunternehmen Blankenburg steht, in der Zeit des aufblühenden Nationalsozialismus, vor grossen Herausforderungen und als sich das Firmenoberhaupt und der Schwiegersohn entschliessen, sich der Verantwortung für das Haus auf sehr endgültige Weise zu entziehen, nämlich indem sie den Freitod wählen, da ist dies schon eine hochdramatische Situation. Ein Neuanfang muss her, darüber zumindest ist sich die Familie einig. Wohin wird die nächste Generation das Unternehmen führen, wird man in geschäftlichen Dingen zu einer Einigung kommen, am gleichen Strang ziehen, zum Wohle des Geschäfts. Da prallen sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander und die Mithineinnahme der Löwensteins gibt der Geschichte noch mal eine ganz andere, politische Tragweite. Abet es ist eben nicht nur die Historie, die diesen Roman trägt, sondern die agierenden Protagonisten, alle von sehr verschiedener Wesensart und in den meisten Fällen auch durchaus bereit, für das Ausleben ihrer Eigenheiten einzutreten. Was dabei herauskommt, ist sehr lebendig, bunt, emotional und auch berührend und so manch dunkles Geheimnis tritt ebenfalls ans Licht.
    Eine Familiengeschichte, die wirklich viel zu bieten hat!

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  • 5 Sterne

    Klaudia K., 11.11.2021

    Der faszinierende Roman "Die Blankenburgs" von Eric Berg bietet einen spannenden Einblick in das Leben und Schicksal der Familienmitglieder einer bekannten Porzellandynastie in den turbulenten Jahren zwischen den beiden Weltkriegen.

    Die Handlung setzt um 1929 in Frankfurt ein. Die Familie Blankenburg führen sehr erfolgreich ihre Porzellanmanufaktur. Als es jedoch am "Schwarzen Freitag" zum Börsencrash kommt, der viele Menschen in den Ruin treibt, begeht Elises Ehemann Richard Selbstmord, weil er das Vermögen der Familie an der Börse verspekuliert hat.
    Kurz darauf folgt ihm auch das Familienoberhaupt Aldamar in den Tod. Nun liegt die gesamte Bürde des Unternehmens auf den Schultern der Schwestern Ophelia und Elise, die jedoch durch einen lange
    zurückliegenden Zwischenfall zu tiefst verstritten sind. Ophelia ist mit einem Franzosen, Edmund, verheiratet und Elise ist nun Witwe.

    Die beiden Schwestern stehen vor der Frage, wer von ihnen die Firma weiter leiten soll. Eine unerwartete Hilfe bietet Tante Arabella, die den Schwestern mit ihrem Rat zur Seite steht. Eine Fusion mit dem bisher
    verfeindeten Konkurrenz Unternehmen von Isaac Löwenkind, der Elise plötzlich sehr sympathisch ist, könnte ein Ausweg aus dem Dilemma sein.
    In die ohnehin angespannte und heikle Atmosphäre meldet Tankret, der uneheliche Sohn Otto Blankenburgs, Ansprüche an. Es scheint so als wolle jeder schnell noch Kapital aus der ohnehin angeschlagenen Firma ziehen.
    Zu dieser Zeit streben die Nazis in Deutschland an die Macht. Auch dies bringt sehr viel Unruhe in die um das Überleben der Firma kämpfende Familie hinein.

    Elise wirkt eher verängstigt, denn mit der plötzlich zu übernehmenden Verantwortung ist sie schlichtweg überfordert. Dagegen kämpft die ältere Schwester Ophélie erbittert um das Erbe. Die dominante, aber oft witzige Tante Arabella überzeugt mit ihrem Wissen und ihrer charakterlichen Stärke. Isaac Löwenstein ist ein liebenswerter Charakter mit Gewissen und guten Geschäftsideen.

    Der Autor Eric Berg hat mit der Saga "Die Blankenburgs" einen sehr schönen historischen Roman vorgelegt. Die prägnanten und facettenreich modellierten Charaktere, vor allem die starken und beeindruckenden
    Frauen welche die enormen Anforderungen ihres Lebens meisterten, sind überzeugend und hervorragend für ihre Rollen konzipiert.

    Die überraschenden, unabsehbaren Wendungen der Geschichte machen "Die Blankenburgs" zu einem fesselnden und faszinierend kurzweiligen Roman, dessen Spannung bis zum Schluss hält.
    Ergänzt wird das beeindruckende Werk durch die sorgfältig ausgearbeiteten Stammbäume der beiden Familien Blankenburgs und Löwenkind. Diese einmalig schöne Zugabe erleichtert das Lesen bzw.
    Zuhören auf angenehme Weise sehr, zumal viele Personen im Roman interagieren.

    Das Hörbuch wurde von Gabriele Blum gesprochen die mit ihrer Stimme die vielen verschiedenen Charaktere bestens und klar unterscheidbar machte.
    Gerade deswegen ist diese Hörbuchfassung ein wunderschönes Erlebnis; ich wollte das Hörbuch gar nicht mehr weglegen.

    Eric Berg hat einen sehr schönen, sorgfältig recherchierten und leicht verständlichen historischen Roman geschrieben, der mich so sehr beeindruckte, dass ich so sehr auf eine Fortsetzung hoffe.
    Einen herzlichen Dank an Random House Audio und an den Blanvalet Verlag für den erlebnisreichen, ausserordentlich interessanten Roman.

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  • 5 Sterne

    Kathrins Bücherwelt, 10.10.2021

    Eine Familiensage die als zentralen Ankerpunkt die familieneigene Porzellanmanufaktur in Kronberg hat: Der Erfolg der Manufaktur wird mit dem durch die Weltwirtschaftskrise bedingten Kapitalverlust und dem Selbstmord der zwei Familienoberhäupter ungeahnt ins Wanken gebracht.
    Neben den beiden von Grund auf unterschiedlichen und ebenso seit deren Kindheit zerstrittenen Schwestern tauchen plötzlich weitere Erben und Angehörige auf, die die Geschicke der Firma zu ihren Gunsten beeinflussen wollen. So nistet sich ein unehelicher Sohn des längst verstorbenen Bruders in der Familienvilla ein, der versucht den grösstmöglichen Einfluss sowohl in der Manufaktur, als auch im aufkeimenden NS Regime zu erlangen. Die einst verstossene und in die USA ausgewanderte Tante treibt die Fusion mit der Manufaktur ihres verstorbenen Ehemannes voran und letztendlich erscheint der in China verschollene, drogenabhängige Bruder auf der Bildfläche, mitsamt seiner fragwürdig agierender Ehefrau und deren Tochter.
    Vor diesem Hintergrund entspinnt sich ein Geflecht aus Intrigen, in einer Zeit in der der äussere Schein, Prestige und Erfolg mehr wiegen als das Wohlergehen der eigenen Familie.

    Der Autor Eric Berg hat mit seinem Werk ein Familienepos erschaffen, das die Leser und Leserinnen von der ersten Seite an in die 20er/30er Jahre entführt. Zu Beginn jedes Kapitels wird der aktuelle geschichtliche Hintergrund kurz erläutert, wodurch sich die Situationen noch besser in der damalige Zeit einordnen lassen.
    Wichtige Begebenheiten/Wendungen werden teilweise in Rückblenden zu Beginn eines Kapitels thematisiert, wodurch man teilweise nicht so tief in die weiteren Erzählstränge der Geschichte eintauchen kann. Jedoch wechselt die Erzählweise zwischen den einzelnen Hauptcharakteren, wodurch sich Spannungsbögen aufbauen, die dem Leser/der Leserin bei der Handlung mitfiebern lassen und immer wieder zum Weiterlesen anspornen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 20.09.2021

    ✿ Meine Meinung ✿
    Auch in diesem historischen Roman hat Eric Berg starke und eindrucksvolle Frauen in den Mittelpunkt geschoben. Seine Charaktere, auch die männlichen Protagonisten, sind hervorragend ausgearbeitet. Es ist fast wie im wahren Leben, einige sind nett, zurückhaltend und still, andere hauen gerne auf den Putz und sagen direkt heraus was sie denken und wollen. Klar, das diese Eigenschaften in einem Familienunternehmen, wenn die beiden Firmenführenden sich selbst umbringen, einige Probleme und Reibungspunkte mit sich bringt. Vor allem, wenn dann einer auftaucht wie Tankred, den vorher niemand kannte, der sich jetzt plötzlich als neues Familienmitglied sieht und auch in dem Unternehmen seinen Anteil beanspruchen will. Tankred und seine beiden Freunde driften ab in dieses gefährliche und menschenverachtende Terrain. Man erlebt mit, wie sie diese, eigentlich bisher nur Kleinkriminellen, in ihren Bann ziehen und sich gefügig machen um sie in ihrer "braunen Gesinnung" die Drecksarbeit erledigen zu lassen. Ich finde mit diesem Erzählstrang hat der Autor bei mir punkten können, denn er beschreibt sehr genau wie dies gelingt, wie die Männer immer mehr in diesen Sumpf geraten und so nach und nach sich eigentlich auch selbst nicht mehr wiedererkennen, aber an diesem Punkt ist es schon zu spät, denn sie haben einige Leben auf dem Gewissen. Selbst die Blankenburg geraten früher oder später ins Visier dieser menschenverachtenden Gruppe. Die Recherche hat bestimmt viel Zeit in Anspruch genommen und ist dem Autor gut gelungen, aber für einen Familienroman war es mir oftmals ZU politisch. Als Charakter hat mir am besten Tante Arabella gefallen, denn sie nimmt kein Blatt vor den Mund, selbst vor den Nazigrössen hat sie keine Angst und sagt ihnen mitten ins Gesicht was sie von ihnen hält. Sie gibt sich immer etwas schroff und über allen Personen stehend, aber mit einem grossen Herzen, welches sie gerne unter einer harten Schale versteckt.
    ✿ Mein Fazit ✿
    Ein gemütlicher Schmöker, der mich an einigen Stellen aber leider an die vielen politischen Ausführungen verloren hat.

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  • 4 Sterne

    lisbethsalander, 03.11.2021

    Mit "Die Blankenburgs" legt Eric Berg, den ich bisher nur durch seine Kriminalromane kannte, eine spannende und hochinteressante Familiensaga einer Porzellandynastie vor. Im Mittelpunkt steht eine adlige Familie in Frankfurt am Main, die am legendären schwarzen Freitag Ende der 20iger Jahre einen Grossteil ihres Vermögens verliert. Als Folge davon sehen die männlichen Patriarchen den Freitod als einzigen Ausweg. Nun beginnt ein erbitterter Erbstreit zwischen den hinterbliebenden Frauen der Familie, den Schwestern Elise und Ophelie, in den fast alle Angehörigen mit einbezogen werden. Selbst ein nach China emigrierter verschollen geglaubter Bruder kehrt zurück und hat an der Familienfehde seinen Anteil. Ein weiterer Protagonist ist Tankred, ein junger Mann, ein Bastard, gezeugt durch einen der männlichen Blankenburgs mit einem Dienstmädchen, der plötzlich auf der Bildfläche erscheint und seinen Anteil an der Firma fordert. Tankred findet die gesuchte Anerkennung u.a. leider auch in Kreisen der aufstrebenden NSDAP, die politische Situation in Deutschland lässt selbstverständlich auch die Blankenburgs nicht unberührt. Es gibt unzählige Verwicklungen, arrangierte Ehen und diverse spannende Ereignisse, die der Autor gekonnt zu einer rasanten und abwechslungsreichen Geschichte verwoben hat. Sein flüssiger und angenehmer Schreibstil lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen, ich habe mich grossartig unterhalten gefühlt. Als einzigen Kritikpunkt hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Informationen zum Thema Porzellan und Einblick in den Fabrikalltag des Familienunternehmens gewünscht.

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  • 4 Sterne

    Anne P., 17.11.2021

    Die zerstrittenen Schwestern Ophélie und Elise übernehmen nach dem Tod ihres Vaters die seit über 100 Jahre existierende Porzellanfirma. Nach einem Börsencrash verliert die Familie allerdings fast das gesamte Vermögen. Währenddessen taucht ein mysteriöser Verwandter auf und der Nationalsozialismus hält in Deutschland Einzug. Somit entstehen einige familiäre und politische Probleme, mit denen die Blankenburgs fertig werden und um ihre Existenz kämpfen müssen.

    Eric Berg hat in diesem Roman sehr interessante Figuren erschaffen, die teilweise viel Tiefe haben und Entwicklungen durchmachen. Die Atmosphäre des Buches war nach meinem Empfinden die meiste Zeit etwas düster und auch die Spannung konnte mich nicht so ganz packen. Der Klappentext des Buches war nicht so passend zum Inhalt, aber das hat mich eher nicht gestört. Der Schreibstil war angenehm zu lesen.

    Es war ernüchternd zu lesen, wie sich Familien und Freunde zu Zeiten des Nationalsozialismus gegeneinander gestellt haben, auch ohne dies offen zu kommunizieren. Als höhergestellte Person schien es leicht unliebsamen Menschen etwas anzuhängen und sie somit aus dem Weg zu räumen.

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  • 3 Sterne

    Schnuck55, 20.11.2021

    Viel Politik, wenig Manufaktur
    Sechs Jahre lang dürfen wir die Familie Blankenburg durch die schwärzeste Zeit der deutschen Geschichte begleiten. Die Familie und die 150-jährige Manufaktur mit ihrer Porzellanherstellung spielen eigentlich eine untergeordnete Rolle, im Vordergrund steht die schwierige Zeit, in der sich die Nationalsozialisten etablieren und immer mehr Macht ausüben.

    Durch den Selbstmord des Patriarchen Adalmar Blankenburg und seines Schwiegersohnes Richard Dobel am am Schwarzen Freitag 1929 erhalten die Töchter Elise und Ophelie die Macht über die Firma. Beide gönnen sich nichts und spielen ihre Trümpfe aus. Als Tankred, der uneheliche Sohn ihres Bruders Otto, auftaucht und der verschollene Bruder Wido mit seiner Familie aus China zurückkehrt, nimmt das Schicksal seinen Lauf und schlägt hart und unerbittlich zu. Zum Glück gibt es das noch Tante Arabella.

    Die wenig sympathischen Charaktere sind gut ausgearbeitet und man erfährt sehr viele Hintergründe der deutschen Geschichte. Durch die vielen Zeitsprünge und die langen Kapitel ist konzentriertes Lesen nötig. Das Buch liest sich trotzdem gut, hat aber mit der angekündigten und erwarteten Familiengeschichte wenig gemein. Das enttäuscht! Hilfreich waren die Familienstammbäume am Anfang der Geschichte. Das Cover wirkt edel und zeigt wahrscheinlich Elise und das Familienzeichen der Manufaktur, die "Karolinenblume".

    Da ich wissen möchte, wie es mit den Blankenburgs/Löwenkinds weitergeht, würde ich trotz aller Kritik auch die Fortsetzung des Romans lesen.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 23.10.2021

    Eine unterhaltsame Familien-Saga
    Die Blankenburgs feiern in Frankfurt 1929 das 150jähriges Bestehen ihrer Porzellanmanufaktur. Nach der Krise in den frühen 20er Jahren sind die Autragsbücher voll und das Geschäft läuft gut. Doch dann kommt der grosse Börsenkrach und sie verlieren das ganze Vermögen. Das Familienoberhaupt Aldamar und sein Schwiegersohn Richard begehen Selbstmord und ein bitterer Erbstreit zwischen den Schwestern elise und Ophèlie droht, die Familie zu zerbrechen.
    Ich hatte mir eine schöne und spannende Familien-Saga vorgestellt. Doch leider ging es in der Hauptsache um den Nationalsozialismus. Auch durchziehen diesen Roman sehr viele verschiedene Handlungsstränge, so dass ich einige Male so richtig ins Schleudern kam. Denn es wurde schwierig, den verschiedenen Charakteren zu folgen.
    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Handlung war mir persönlich zu vielschichtig.
    Mein Fazit:
    Eine Geschichte voller Intrigen aus den Anfängen des Nationalsozialismus. 3 Sterne.

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