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  • 5 Sterne

    25 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 11.04.2020

    Als Buch bewertet

    Familie Lehmann verliert nach dem Krieg ihr Lebenswerk und Familienunternehmen, das Kino „Die Schauburg“ in Leipzig. All ihre Kraft und Leidenschaft haben sie in dieses gesteckt, nun müssen sie zusehen, wie es durch die Enteignung des DDR-Regimes einfach weggenommen wird. Mutter Ursula darf zwar weiter dort arbeiten, doch sie hat keinerlei Mitspracherecht mehr, was die Filmauswahl betrifft, sie hat sich einfach zu fügen. Zudem ist ihr Ehemann Gerhard verletzt aus dem Krieg zurückgekehrt und leidet immer noch unter den Nachwirkungen. Während Tochter Sigrid noch versucht herauszufinden, welche Berufsrichtung sie einschlagen möchte, lässt Sohnemann Stefan sich von nichts daran hindern, seinen Traum als Filmemacher in die Tat umzusetzen. Dafür flüchtet er sogar in den Westen nach Berlin und ist durch die Mauer lange Zeit von der Familie getrennt…
    Ines Thorn hat mit „Die Bilder unseres Lebens“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der anhand einer Familie die Auswirkungen der Trennung Deutschlands bis zum Mauerfall begleitet. Der wunderbar flüssige und bildhafte Schreibstil entführt den Leser schnell in die Nachkriegszeit, wo er bei Familie Lehmann in Leipzig zu Gast sein darf und ihr Leben über einige Jahrzehnte beobachtet. Wer selbst keine Beziehungen in den ehemaligen Ostteil Deutschlands hatte und den Mauerfall sowie die damit verbundene Euphorie selbst miterlebt hat, wird von der akribischen Recherche der Autorin begeistert sein, die einen wunderbaren Einblick in das Leben hinter dem Eisernen Vorhang gewährt und auch mit wechselnder Perspektive die Sicht aus dem Westen mit einbezieht. Der Sozialismus im Osten, die Enteignungen und Repressalien, unter denen die Menschen in der ehemaligen DDR zu leiden hatten, werden hier sehr glaubwürdig geschildert und öffnen einmal mehr den Blick darauf, wie gut wir es im Westen eigentlich hatten. Ein weiterer schmerzhafter Prozess war die Trennung von Familienmitgliedern, die sich nicht einfach mal schnell besuchen konnten, zumal der eine oder andere gar nicht mehr einreisen durfte, wenn er nicht gleich beim Übertritt verhaftet werden wollte, wird ebenfalls anschaulich vor Augen geführt.
    Die Charaktere sind wie aus dem wirklichen Leben gegriffen, die Autorin hat sie sehr menschlich und glaubwürdig ausgestaltet und ihnen stellvertretend für viele andere ein Gesicht gegeben. So verfolgt der Leser eine realistisch anmutende Familiengeschichte, die so damals wirklich stattgefunden haben kann und deren emotionale Achterbahn auch am Leser nicht spurlos vorübergeht. Gerhard ist ein versehrter Kriegsheimkehrer, der noch lange mit seinem Trauma zu kämpfen hat. Er sieht die Zukunft in seiner Parteimitgliedschaft, vielleicht auch, um der Familie weitere Repressalien zu ersparen. Ursula trauert ihrem alten Kino nach, denn nachdem sie es abgeben musste, ist nichts mehr wie früher, aus Leidenschaft wurde bitterer Ernst, mit dem sie nur schwer zurechtkommt. Stefan geht für seinen Traum ein hohes Risiko ein, die Trennung und das so ganz andere Leben in Frankfurt entfernen ihn immer weiter von der Familie. Sigrid setzt auf Sicherheit mit ihrer Ausbildung als Lehrerin, doch macht es sie weder zufrieden und glücklich.
    Mit „Die Bilder unseres Lebens“ hat Ines Thorn mit viel Empathie ein sehr authentisches Bild der damaligen Zeit gezeichnet. Ein wundervoller historischer Roman, der spannend, gefühlvoll und tiefgründig ist und sich schnell ins Leserherz schleicht. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    20 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 15.03.2020

    Als eBook bewertet

    Ein wunderbares Buch!
    Eine deutsche Familiengeschichte, die zu Herzen geht.
    Die Autorin versteht es fabelhaft, das Leben der „normalen“ Bürger – vor allem in der DDR – zu beschreiben – und was der sogenannte Sozialismus seinen Bürgern angetan hat. Das hat mich noch einmal viel dankbarer gemacht, dass ich mit viel Glück im Westen geboren bin und hier aufwachsen durfte!
    Wie sehr eine Familie unter der Trennung gelitten hat, wird hier sehr deutlich; neben den menschlichen Schicksalen, die auf beiden Seiten der Mauer gleich waren: Eheprobleme, Geldsorgen etc.
    Ines Thorn zeigt auch, welche Probleme der Mauerfall mit sich brachte – wenn eine Familie sich über viele Jahrzehnte fremd geworden ist, wird es schwierig, von jetzt auf gleich wieder Vertrauen zu entwickeln.
    Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen!
    Grossartig!
    Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 27.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ich schätze Ines Thorn als Autorin historischer Romane. Diesmal wagt sie es die 5 Jahrzehnte nach dem zweiten Weltkrieg in eine grosse Familiengeschichte reinzupacken. Und da es sich um ein Buch handelt, welches lediglich gute 400 Seiten hat, muss einem klar sein, dass Manches im Schnelldurchlauf erzählt wird, dass viele Ereignisse, viele Jahre nur in einem Abriss erwähnt werden und es die entscheidenden Geschehnisse der Politik, der Weltgeschichte, der Familienbiographie sind, die erzählt werden. Wer sich auf dieses Tempo einlässt, der bekommt eine gehaltvolle und trotz allem sehr intensive Geschichte, die sehr nah dran an den Protagonisten und sehr nah dran am Leser ist. Hier wird die deutsche Geschichte erzählt. Die von einer Trennung und durch ein Land, eine Stadt, eine Familie.

    Von der Sehnsucht nach Nähe und Wiedervereinigung und auch davon, wie es 1989 dann endlich dazu kam. Und das ganz nebenbei auch die Filmgeschichte und die Filmschaffenden eine grosse Rolle spielen, hat mir besonders gut gefallen, da dies wie ein Lehrstück aus meiner eigenen Familiengeschichte daherkam.

    Frau Thorn hat sich hier selbst übertroffen.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 11.04.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Familie Lehmann verliert nach dem Krieg ihr Lebenswerk und Familienunternehmen, das Kino „Die Schauburg“ in Leipzig. All ihre Kraft und Leidenschaft haben sie in dieses gesteckt, nun müssen sie zusehen, wie es durch die Enteignung des DDR-Regimes einfach weggenommen wird. Mutter Ursula darf zwar weiter dort arbeiten, doch sie hat keinerlei Mitspracherecht mehr, was die Filmauswahl betrifft, sie hat sich einfach zu fügen. Zudem ist ihr Ehemann Gerhard verletzt aus dem Krieg zurückgekehrt und leidet immer noch unter den Nachwirkungen. Während Tochter Sigrid noch versucht herauszufinden, welche Berufsrichtung sie einschlagen möchte, lässt Sohnemann Stefan sich von nichts daran hindern, seinen Traum als Filmemacher in die Tat umzusetzen. Dafür flüchtet er sogar in den Westen nach Berlin und ist durch die Mauer lange Zeit von der Familie getrennt…
    Ines Thorn hat mit „Die Bilder unseres Lebens“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der anhand einer Familie die Auswirkungen der Trennung Deutschlands bis zum Mauerfall begleitet. Der wunderbar flüssige und bildhafte Schreibstil entführt den Leser schnell in die Nachkriegszeit, wo er bei Familie Lehmann in Leipzig zu Gast sein darf und ihr Leben über einige Jahrzehnte beobachtet. Wer selbst keine Beziehungen in den ehemaligen Ostteil Deutschlands hatte und den Mauerfall sowie die damit verbundene Euphorie selbst miterlebt hat, wird von der akribischen Recherche der Autorin begeistert sein, die einen wunderbaren Einblick in das Leben hinter dem Eisernen Vorhang gewährt und auch mit wechselnder Perspektive die Sicht aus dem Westen mit einbezieht. Der Sozialismus im Osten, die Enteignungen und Repressalien, unter denen die Menschen in der ehemaligen DDR zu leiden hatten, werden hier sehr glaubwürdig geschildert und öffnen einmal mehr den Blick darauf, wie gut wir es im Westen eigentlich hatten. Ein weiterer schmerzhafter Prozess war die Trennung von Familienmitgliedern, die sich nicht einfach mal schnell besuchen konnten, zumal der eine oder andere gar nicht mehr einreisen durfte, wenn er nicht gleich beim Übertritt verhaftet werden wollte, wird ebenfalls anschaulich vor Augen geführt.
    Die Charaktere sind wie aus dem wirklichen Leben gegriffen, die Autorin hat sie sehr menschlich und glaubwürdig ausgestaltet und ihnen stellvertretend für viele andere ein Gesicht gegeben. So verfolgt der Leser eine realistisch anmutende Familiengeschichte, die so damals wirklich stattgefunden haben kann und deren emotionale Achterbahn auch am Leser nicht spurlos vorübergeht. Gerhard ist ein versehrter Kriegsheimkehrer, der noch lange mit seinem Trauma zu kämpfen hat. Er sieht die Zukunft in seiner Parteimitgliedschaft, vielleicht auch, um der Familie weitere Repressalien zu ersparen. Ursula trauert ihrem alten Kino nach, denn nachdem sie es abgeben musste, ist nichts mehr wie früher, aus Leidenschaft wurde bitterer Ernst, mit dem sie nur schwer zurechtkommt. Stefan geht für seinen Traum ein hohes Risiko ein, die Trennung und das so ganz andere Leben in Frankfurt entfernen ihn immer weiter von der Familie. Sigrid setzt auf Sicherheit mit ihrer Ausbildung als Lehrerin, doch macht es sie weder zufrieden und glücklich.
    Mit „Die Bilder unseres Lebens“ hat Ines Thorn mit viel Empathie ein sehr authentisches Bild der damaligen Zeit gezeichnet. Ein wundervoller historischer Roman, der spannend, gefühlvoll und tiefgründig ist und sich schnell ins Leserherz schleicht. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 22.07.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Schon Jahrzehnte wird das „Schauburg“ von der Familie Lindemann betrieben. Doch nach dem Krieg wird das Leipziger Kino enteignet. Besonders trifft es Ursula Lindemann. Sie hat in das Kino so viel Herzblut investiert und nun darf sie dort zwar weiterarbeiten, aber nicht mehr mitentscheiden. Die russischen Besatzungsmächte erlegen den Menschen immer mehr Einschränkungen auf. Man möchte einen sozialistischen Staat aufbauen. Gerhard Lindemann kommt versehrt zurück und schwer traumatisiert zurück. Tochter Sigrid weiss noch nicht so recht, was sie beruflich machen will und entscheidet sich dann Lehrerin zu werden. Dafür weiss Sohn Stefan umso besser, was er will. Er will Filme drehen und um das umzusetzen, flüchtet er sogar in den Westen. Wie soll es für die Lindemanns weitergehen?
    Ich habe schon einige Bücher von Ines Thorn gelesen und auch dieses Mal konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte wieder fesseln. Sie beschreibt anhand der Familie Lindemann, wie schwierig es unter den politischen Verhältnissen war, eine Familie zusammen zu halten, wenn man sich nicht mehr sehen darf. In der DDR war die Richtung vorgegeben und die Menschen wurden durch Bespitzelung bei der Stange gehalten. Die Planwirtschaft war verantwortlich für leere Regale und oft jahrelange Lieferzeiten für bestimmte Produkte. Doch die Menschen wussten sich zu helfen. Auch wenn im Westen das Wirtschaftswunder für Aufschwung sorgte, so war doch nicht alles Gold was glänzt.
    Wir dürfen die Lindemanns auf beiden Seiten der Mauer begleiten, bis diese dann fällt. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Sie haben ihre kleinen und grossen Probleme, ihre Träume, Hoffnungen und Ängste.
    Ich konnte gut nachvollziehen, was die Trennung der Lindemanns für die Familie bedeutet, habe ich doch selbst erlebt, wie unsere Familie gespalten war, da durch den Krieg einige im Westen gelandet sind und der Rest in Danzig lebte.
    Die Autorin hat gut recherchiert und es ist ein lebendiger und sehr realistischer Roman entstanden, der mir sehr gut gefallen hat.

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  • 4 Sterne

    2 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 10.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Leben war wie es war.
    Von der Autorin Ines Thorn habe ich schon vieles gelesen. Da musste ich bei dem Roman
    „Die Bilder unseres Lebens“ lesn. Es geht um eine Familie zwischen Film und Freiheit, der nach dem Ende des Krieges in Leipzig beginnt.


    Die Familie Lindemann betreibt das Kino Die Schauburg bis sie enteignet wird. Ursula arbeitet weiter am Kino, die Filme die sie zeigen darf gefallen ihr oft nicht. Sie muss auch immer eine gewisse Anzahl Besucher haben.

    Dann gibt es viele familiäre Probleme. Ursulas Mann Gerhard ist vom Krieg traumatisiert. Er wird Mitglied der Partei. Der Sohn Stefan flieht in die BRD. Die Tochter Sigrid wird Lehrerin und wird nicht gerade glücklich.

    Ines Thorn webt eine glaubhafte Szenen der Familie. Alle wollten nur Freiheit und ein angenehmes Leben. Der Roman zeigt die Zeit der ganzen DDR. Erwar spannend, manchmal bedrückend, aber auch vielseitig. Mich hat die Geschichte gefesselt und ich kann ihn gerne empfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 13.04.2020

    Als Buch bewertet

    Familie Lindemann betreibt seit Jahrzehnten in Leipzig das Kino Schauburg. Für Ursula Lindemann ist das Kino ihr Leben. Doch nun nach dem verlorenen Krieg ist Deutschland im Umbruch, die Menschen leben unter den Besatzermächten mit starken Einschränkungen. Im Osten, von den russischen Besatzern regiert und beeinflusst, soll nun ein sozialistisches Deutschland aufgebaut werden. Die Familie ist unsicher wie es weitergehen soll – mit dem Kino, mit dem Leben allgemein. Ja und damit beginnt die wunderbar unterhaltsame und bei mir viele Erinnerungen weckende Geschichte der Familie Lindemann. Eine Geschichte die uns nochmal vor Augen führt wie die Entwicklung der beiden deutschen Staaten gelaufen ist. Sie zeigt aber, und das finde ich sehr gut, nicht nur das Negative der DDR mit seiner Bespitzelung durch die Stasi, der fehlenden Selbstbestimmung des Einzelnen, den mangelnden Produkten in den Regalen, nein sie zeigt auch dass die Menschen im Westen ebenfalls manipuliert wurden (werden) >mit Konsum und der Macht des Geldesja stimmt, das haben wir damals auch immer gesehen< anspringen liess. Die Autorin hat damit sehr viel Liebe fürs Detail bewiesen und für mich den Roman lebendig erscheinen lassen.
    In meinen Augen ist das eine rundum gelungene Familiengeschichte, die alte Erinnerungen weckt, die nichts verklärt und die Geschichte des geteilten Deutschlands und was die Menschen in dieser Zeit umgetrieben hat sehr gut widerspiegelt. Darum gibt es von mir 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 10.03.2020

    Als Buch bewertet

    Das Leben war wie es war.
    Von der Autorin Ines Thorn habe ich schon vieles gelesen. Da musste ich bei dem Roman
    „Die Bilder unseres Lebens“ lesn. Es geht um eine Familie zwischen Film und Freiheit, der nach dem Ende des Krieges in Leipzig beginnt.


    Die Familie Lindemann betreibt das Kino Die Schauburg bis sie enteignet wird. Ursula arbeitet weiter am Kino, die Filme die sie zeigen darf gefallen ihr oft nicht. Sie muss auch immer eine gewisse Anzahl Besucher haben.

    Dann gibt es viele familiäre Probleme. Ursulas Mann Gerhard ist vom Krieg traumatisiert. Er wird Mitglied der Partei. Der Sohn Stefan flieht in die BRD. Die Tochter Sigrid wird Lehrerin und wird nicht gerade glücklich.

    Ines Thorn webt eine glaubhafte Szenen der Familie. Alle wollten nur Freiheit und ein angenehmes Leben. Der Roman zeigt die Zeit der ganzen DDR. Erwar spannend, manchmal bedrückend, aber auch vielseitig. Mich hat die Geschichte gefesselt und ich kann ihn gerne empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 22.04.2020

    Als Buch bewertet

    Deutsch-Deutsche Geschichte mit Familie Lindemann
    Die Bilder unseres Lebens erzählen hier aus dem der Familie Lindemann. Die Autorin unterteilt ihren Roman in fünf Teile. Im ersten erlebt man das unmittelbare Kriegsende mit Mutter Ursula, Tochter Sigrid, Opa Wilma und Oma Wilma. Man hisst mit ihnen das weisse Bettlaken, vernichtet alles Nazizeug, empfängt die Amerikaner, muss dann mit den Russen zurechtkommen. Für die Frauen heisst es Trümmer wegräumen und dann kann man sich mit der Familie über die Rückkehr von Sohn Stefan und Ehemann Gerhard freuen, muss aber auch mit ansehen, wie gezeichnet die beiden sind. Im zweiten Teil, der sich den 50er Jahren widmet, gilt es dann u.a. die Währungsreform im Westen und Osten und die zunehmende Verschärfung der Gegensätze in den beiden deutschen Staaten, oder auch den Arbeiteraufstand am 17.Juni 1953, mitzuerleben. Ein Ausflug nach Westberlin, Enteignung, schlechte Sicherheitsmassnahmen in Betrieben, schlechte Versorgungslage in der DDR, Massen die in den Westen rübermachen, darunter auch Sohn Stefan. Der Abwanderung wird dann gleich zu Beginn des dritten Teils, der die sechziger Jahre im Visier hat, ein Ende gesetzt. Man erlebt den Mauerbau mit. Darf mit der Leipziger Familie und auch mit Stefans, der im Westen sein Glück sucht, leben und dort auch den Anfang der Studentenproteste verfolgen. In den Siebzigern, denen sich der vierte Teil zuwendet, liegt das Hauptaugenmerk auf der Jugend in West und Ost. Auch sexuelle Revolution, Drogen, RAF, Kitas oder Abtreibungen, sind Schlagworte die diese Zeit prägen. Polnische Solidarnosc-Bewegung, Gorbatschow mit Perestroika und Glasnost und auch Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche, samt Montagsdemos in Leipzig sind dann die Ereignisse, die man im fünften Teil, den Achtzigern, die mit dem 9. November 1989 enden, erleben darf.

    Hier steht eine Familie im Mittelpunkt eines Kurzabrisses Deutsch-Deutscher Geschichte und so gehören nicht nur die politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten und Veränderungen, sondern natürlich auch deren Leben und deren Schicksalsschläge zur Handlung. Nicht nur eine unglückliche Ehe, Scheidung, Depressionen, Enttäuschungen aber auch Verliebtheit, Hoffnungen und Träume erzählen von einer bewegten Familiengeschichte, die durchaus authentisch anmutet und auch sehr zu bewegen vermag.

    „Und im Kino lief, …“ Mit diesem Satz endet ein jedes Kapitel und so bekommt man als Leser auch einen kleinen Einblick in Filmgeschichte, vor allem auch in solche Filme, für die gilt, „Das ist kein Film, das ist eine Rotlichtbehandlung.“ Je mehr Zeit verging, desto mehr kamen mir auch bekannt vor. Bezaubernde Jeanie, Flipper, Daktari, Rain Man oder auch Der Name der Rose, da kamen Kindheits- und Jugenderinnerungen auf. Ebenfalls traf ich auf viele bekannte Namen „Und dann reisten die Ersten in den Westen aus. Manfred Krug, Katharina Thalbach und Tomas Barsch, Eva-Maria Hagen, Nina Hagen,…“, sind nur wenige Beispiele. „Ursula erwachte aus einem Alptraum. Eben noch war sie im KZ gewesen, jetzt war sie an einem Drehort. „, sehr bewegt hat mich auch ein Ausflug nach Buchenwald um mit Ursula die Dreharbeiten zu Bruno Aspiz´ „Nackt unter Wölfen“ zu besuchen.

    Anfangs war ich hin und hergerissen. Konnte mich die Autorin zwar mit einzelnen Szenen, wie z.B. wenn Gerhard ausgehungert aus der Kriegsgefangenschaft heimkommt und vor einer Begrüssung über die Kartoffel, die der Rest der Familie gerade essen will, herfällt, oder auch von seinem Kriegstrauma, das entstand, als ein Dorf von der SS ausgerottet werden sollte, dazu Kinder in eine Kirche gesperrt und bei lebendigem Leib verbrannt wurden, ganz tief berühren, empfand ich stellenweise die Abhandlungen fast ein wenig oberflächlich. Ein Schnelldurchlauf durch die Geschichte, ist das meines? Eigentlich ist mir eine intensivere Beschäftigung mit einer weniger umfangreichen Zeit fast lieber. Aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr musste ich meinen Hut vor Ines Thron ziehen. Trotz der grossen Zeitspanne, die sie abzudecken versucht, gelingt es ihr unheimlich viele interessante Details zu verbauen, die von einer gründlichen Recherche zeugen. Blitzlichter auf Wichtiges, aber auch auf interessante Kleinigkeiten, wie z.B. wie lange sich eine Ursula noch mit Eisblöcken abmühen muss, weil es keinen Kühlschrank gibt, die neue Währung in der DDR eigentlich die alte mit Aufklebern versehene war, Beine, die statt in Nylons gesteckt mit Kaffee eingeschmiert werden, Gehälter die bei ZDF höher als bei der ARD waren, fliegende Wahlurnen und vieles mehr. Der anschauliche, atmosphärisch meist dichte Sprachstil liest sich äusserst flüssig und man fliegt fast durch die Jahre. Es ist ihr gelungen, mich immer mehr mit ihrer Familiengeschichte einzufangen, wofür bewegende Szenen und auch schreckliche Schicksalsschläge gesorgt haben.

    „müsste er zugeben, dass er enttäuscht war. Enttäuscht von der Partei, die nicht sagte, was los war, die Phrasen um Phrasen drosch und einen zwang, zu lügen. Das war für Gerhard das Schlimmste. Die Lügen.“. Sehr bewegt hat mich Gerhard, der so sehr gezeichnet vom Krieg zurückkommt, dann grosse Hoffnungen schöpft und sich irgendwann nur noch mit einer Pulle „Kumpeltod“ über Wasser halten kann, auch wenn er seiner Frau Ursula das Leben damit teilweise zur Hölle macht. Hut ab vor ihr, deren Liebe das tatsächlich alles erträgt. Auch sonst habe ich sie sehr für ihren Mut bewundert. Tochter Sigrid hat mir vor allem während ihrer ersten Ehe und dann kurz nach der Scheidung, als sie als alleinerziehende Mutter, den Tag durchhetzen muss, sehr leidgetan. Dass Stefan in den Westen geht, konnte ich stets verstehen, er ist mir aber fast ein wenig fremd geblieben. Die Enkel nehmen eher Nebenrollen ein, sind dafür gelungen dargestellt, ebenso wie kleine Randfiguren. Lebensmittelhändlerin Frau Gutjahr, die dick und zufrieden, jede Zeit durchschifft, weil sie gut einteilt, was auf und was unter die Theke darf, ist nur ein Beispiel dafür.

    Ich bin im Westen aufgewachsen und war noch Kind als die Mauer fiel. Mir hat der Roman daher einen tollen Einblick in das Leben im Osten geboten. „Ja die Quoten für die Intelligenzler waren erfüllt“, deshalb gab es keinen Einlass mehr für Studierte in die Partei, „Das Abitur der DDR galt im Weltmassstab als führend, natürlich ausser in den Fächern Geschichte, Staatsbürgerkunde und Wehrkunde“, weisse Bändel am Auto, die ich von Hochzeiten kenne, waren ein Zeichen für einen gestellten Ausreiseantrag. Es gab einen GENEX Katalog und es wird auch „Lipsi, einen Tanz, der in staatlichem Auftrag erfunden worden war, um damit den Rock´n´Roll auszustechen.“, getanzt.

    „Ein anständiger sympathischer Mensch hat nicht mit Ost und West zu tun, sondern mit Achtung und Respekt.“, „Sie war eine ganz gewöhnliche und ganz normale Frau, die ein ganz gewöhnliches und ganz normales Leben geführt hat.“, „Wir sind träge geworden. Das Wirtschaftswunder hat uns eingelullt. Konsumieren ist das Einzige was wir gut können.“, Die Freiheit wäre dir so wichtig gewesen, dabei bist du längst in den Zwängen des Konsums gelandet.“, „Manchmal schämen sie sich, und das tut mir weh. Dafür, dass sie aus dem Osten kommen und nichts wissen von der Welt,…“ „Die Freiheit, die er hier geniessen wollte und sollte, fühlte sich wie Gleichgültigkeit an.“, >>Du bist feige!Ja das bin ich, Ich bin gezwungen, feige zu sein.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 22.07.2020

    Als eBook bewertet

    Schon Jahrzehnte wird das „Schauburg“ von der Familie Lindemann betrieben. Doch nach dem Krieg wird das Leipziger Kino enteignet. Besonders trifft es Ursula Lindemann. Sie hat in das Kino so viel Herzblut investiert und nun darf sie dort zwar weiterarbeiten, aber nicht mehr mitentscheiden. Die russischen Besatzungsmächte erlegen den Menschen immer mehr Einschränkungen auf. Man möchte einen sozialistischen Staat aufbauen. Gerhard Lindemann kommt versehrt zurück und schwer traumatisiert zurück. Tochter Sigrid weiss noch nicht so recht, was sie beruflich machen will und entscheidet sich dann Lehrerin zu werden. Dafür weiss Sohn Stefan umso besser, was er will. Er will Filme drehen und um das umzusetzen, flüchtet er sogar in den Westen. Wie soll es für die Lindemanns weitergehen?
    Ich habe schon einige Bücher von Ines Thorn gelesen und auch dieses Mal konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte wieder fesseln. Sie beschreibt anhand der Familie Lindemann, wie schwierig es unter den politischen Verhältnissen war, eine Familie zusammen zu halten, wenn man sich nicht mehr sehen darf. In der DDR war die Richtung vorgegeben und die Menschen wurden durch Bespitzelung bei der Stange gehalten. Die Planwirtschaft war verantwortlich für leere Regale und oft jahrelange Lieferzeiten für bestimmte Produkte. Doch die Menschen wussten sich zu helfen. Auch wenn im Westen das Wirtschaftswunder für Aufschwung sorgte, so war doch nicht alles Gold was glänzt.
    Wir dürfen die Lindemanns auf beiden Seiten der Mauer begleiten, bis diese dann fällt. Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Sie haben ihre kleinen und grossen Probleme, ihre Träume, Hoffnungen und Ängste.
    Ich konnte gut nachvollziehen, was die Trennung der Lindemanns für die Familie bedeutet, habe ich doch selbst erlebt, wie unsere Familie gespalten war, da durch den Krieg einige im Westen gelandet sind und der Rest in Danzig lebte.
    Die Autorin hat gut recherchiert und es ist ein lebendiger und sehr realistischer Roman entstanden, der mir sehr gut gefallen hat.

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