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  • 5 Sterne

    Ariettas Bücherwelt, 22.03.2024

    Starke Frauen
    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Julia Kröhn ist mit ihrem neusten Buch ein grossartiges Werk gelungen. In der sie ihre eigene Familienbiografie verarbeitet , es geht um ihre Grossmutter und deren Leben und ihrer Abenteuerlichen Flucht und ihrer Neugeborenen Tochter, aus Schlesien wohin man ihren Mann aus Wien hinversetzt hatte um Flugzeuge zu bauen. Dichtung und Wahrheit hat sie geschickt verknüpft, so das man es überhaupt nicht merkt. Sie hat alles wie immer Akribisch recherchiert, auch aus berichten von Zeitzeugen, das Thema Zwangsarbeiterinnen in Niederschlesien, dem Leben dort in den Lagern. Alles hat sie so kraftvoll und Bildlich erzählt, das ich ein Teil der Geschichte Wurde. Danke, das du uns alle die dieses Buch lesen, an deiner Familiengeschichte teilhaben lässt.


    Wir schreiben 1976 , Katherina Adler arbeitet am wissenschaftlichen Institut an der Universität in Wien, als einzige weibliche Dozentin. Kein leichter Job unter all diesen Männern, man beäugt sie kritisch und nimmt sie nicht so richtig voll, mir war das nicht so ganz bewusst damals, ich war da 24 Jahre. Ich habe sie für ihren Mut und Mumm bestaunt , den Männern zu beweisen das wir Frauen schon immer ein ganz wichtiger Teil der Geschichte waren. Daher beschliesst sie sich einem ungewöhnlichen Forschungsprojekt über Kochbücher. Ganz zufällig stösst sie dabei auf das Kochbuch ihrer Mutter, das sie noch in Niederschlesien in Hirschberg geschrieben haben muss, und das direkt nach dem Krieg dort noch von einem deutschen Verlag dort gedruckt wurde. Das ganze macht sie stutzig, der Krieg war verloren, die Deutschen geflohen. Sie beschliesst sich in ihrer Familiengeschichte zu forschen, auch ist ihr nicht bekannt das ihre Mutter ein Kochbuch geschrieben hätte.
    Jetzt wird es sehr spannend und emotional, je tiefer wir mit Katharina in die Vergangenheit ihrer Eltern eintauchen. Jule Adler und ihr Mann Carl ziehen nach der Heirat 1943 nach Hirschberg in Niederschlesien. Carl arbeitet dort in der Flugzeugfabrik, er hat schon immer davon geträumt Flugzeuge zu bauen. Die Idylle in dem verträumten Hirschberg trügt mit der Zeit, die anderen Bewohner in diesem Haus fand ich sehr verbohrt besonders Frau Zander , eine ganz gradliniger Hitler Fan, die andere Bewohnerin ist offener. Mit der Zeit erfährt Jule von den Lagern in die man Zwangsarbeiterinnen verschleppt hat, Ostarbeiterinnen nennt man sie. Irgendwie gelingt es Jule sich Zutritt zu verschaffen, ich hatte echt Angst um sie, sie gibt sich als Lagerköchin aus. Durch sie erfahren wir von den Menschenunwürdigen Bedingungen dort, mir ging es sehr unter die Haut. Man behandelte sie wie Vieh, harte Arbeit, kaum zu essen, die hygienischen Zustände und die Baracken Menschenunwürdig. Es hat Jule viel Arbeit , Geduld und Mühe gekostet sehr langsam das Vertrauen dieser Frauen zu gewinnen. Durch sie erfährt sie von all diesen wunderschönen Rezepten die sie ihr anvertrauen und die sie alle Aufschreibt. Hier erleben wir einen wirklichen Zusammenhalt von Frauen, ob Polin, Ungarin , oder andere Osteuropäische Länder, der Zusammenhalt war unglaublich stark. Jule hat viel gutes getan für die Frauen und viel riskiert. Bis Jule nach Wien fliehen muss, Deutschland hat den Krieg verloren und die Russen kommen.
    Das erfahren wir durch viele Gespräche zwischen Mutter und Tochter, auch über die Flucht, und ihren verstorbenen Vater. Eigentlich haben wir die Entdeckung auch ihrem liebevollen Stiefvater Gottfried zu verdanken.
    Umso bewundernswerter das Jule mit ihrer Tochter nach Schlesien reist , in den Geburtsort von Katharina, dort lernt sie auch Zytha kennen, die Jule für Tod hielt und das schlimme Geheimnis an dem nicht Jule schuld ist sondern Zytha .
    Mehr gebe ich euch nicht preis, lest das Buch und taucht tief ein.

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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 12.04.2024

    Gemeinsam sind wir stark

    Worum geht’s?
    Wien 1976: Katharina Adler arbeitet an der Uni. Ihr Ziel: Eine eigene Professur. Doch da stellen sich viele ihrer männlichen Kollegen dagegen. In ihrer Übung widmet sie sich der Geschichte der Frauen anhand von Kochbüchern. Und hier entdeckt sie eine Rezeptsammlung, deren Autorin keine Unbekannte für sie ist.

    Meine Meinung:
    In ihrem historischen Roman „Der Pakt der Frauen“ erzählt Julia Kröhn die Geschichte ihrer eigenen Familie in zwei Erzählsträngen: Einmal im Wien der 1970er Jahre und einmal in Hirschberg in den 1940er Jahren. Dabei hat ihr Schreibstil eine Leichtigkeit und doch zugleich eine Tiefe, dass es einfach eine Freude ist, zu lesen. Man merkt, dass sie über eigene Erlebnisse und Ereignisse berichtet, die ihr selbst nahegehen.

    In den 1970er Jahren begleiten wir Katharina, die an der Wiener Universität eine Professur anstrebt. Dabei erfahren wir, welchem Gegenwind die Frauen in der damaligen Zeit ausgesetzt waren. Nicht nur Frauen wie Katharina, sondern bereits Frauen, deren Ziel es nicht ist, Mutter und Hausfrau zu werden. Und in den 1940er Jahren sind wir an der Seite von Jule, die im ehemaligen Hirschberg lebt und miterleben muss, wie mit Zwangsarbeiterinnen umgegangen wird.

    Was mir gut gefällt ist die Stärke, die beiden Frauen innewohnt. Man erkennt klar Mutter und Tochter. Und mir gefällt auch gut, wie die Autorin die Geschichte aufgebaut hat. Beide Erzählstränge nähern sich immer mehr aneinander an und gleichzeitig kommen sich auch Mutter und Tochter immer näher. Dazu die geschichtlichen Fakten, die hier auch einmal eine andere Sicht zeigen. Ich habe noch kaum so viel und direkt über die Zwangsarbeiterinnen in den Fabriken gelesen, wie hier. Und über die 1970er Jahre sowieso kaum etwas. Dabei merkt man auch, dass es die Familiengeschichte der Autorin selbst ist. So lebendig und mitreissend führt sie uns durch die unterschiedlichen Jahrzehnte. Und so nahegehend und emotional sind ihre Worte. Spannend war auch die Reise von Jule und Katharina nach Polen über die Grenzen, die damals ja noch nicht offen waren. Das war für mich auch ein bisschen ein Flashback in meine Jugend und hat mich an vieles wieder erinnert. Ein wirklich wundervoller und intensiver Roman, der zeigt wie man gemeinsam stark ist. In dem die Autorin beweist, dass Zusammenhalt vieles leichter macht. Ein Roman über starke Frauen in der Geschichte, der von Anfang bis Ende auch trotz der erschreckenden Szenen nur toll zu lesen war. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

    Fazit:
    Julia Kröhn erzählt in „Der Pakt der Frauen“ ihre eigene Familiengeschichte. Und das merkt man. An ihrem Schreibstil und an den Emotionen, die aus ihren Worten hervorkommen. Ob wir Jule in den 1940er Jahren in Hirschberg begleiten, Katharina in den 1970er Jahren in Wien oder auch beide Frauen gemeinsam auf ihrer Reise nach Polen – es ist lebendig und fesselnd. Die Szenen mit den Zwangsarbeiterinnen sind wirklich erschreckend, und umso schöner ist es, den Zusammenhalt zu erfahren, der jede einzelne stärker macht. Und zu sehen, wie Mutter und Tochter sich näherkommen. Dazu noch die geschichtlichen Einblicke in Frauen an der Uni in den 1970er Jahren – einfach ein geniales Buch, das mir viel Freude beim Lesen bereitet hat und in dem ich viele Dinge erfahren habe, die mir nicht oder nur am Rande bewusst waren.

    5 Sterne von mir – eine Rezeptsammlung z.B. am Ende wäre noch toll gewesen!

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  • 2 Sterne

    Kerstin1975, 27.03.2024

    Buchinhalt:

    Wien in den 1970er Jahren: Katharina Adler ist Dozentin an der Universität und wird von den männlichen Kollegen mehr belächelt als respektiert. Sie forscht am historischen Lehrstuhl anhand alter Kochbücher zum Thema Stellung der Frau in unterschiedlichen Epochen. Als ihr ein Kochbuch in die Hände fällt, das sich als Werk ihrer eigenen Mutter entpuppt, verbeisst sie sich mehr und mehr in ihrer Familiengeschichte. Dabei tritt zu Tage, dass ihre Mutter Jule, mit einer begnadeten Kunst des Backens gesegnet, im schlesischen Hirschberg polnischen Zwangsarbeiterinnen heimlich geholfen hat....


    Persönlicher Eindruck:

    In zwei getrennten Zeitlinien erzählt Autorin Kröhn in Anlehnung an ihre eigene Familiengeschichte die Geschichte zweier Frauen. Zeitlich eingeordnet in die 1940er und 1970er Jahre taucht der Leser ein in das Leben von Jule einerseits, die im schlesischen Hirschberg aufwächst, für das Kochen und Backen lebt und sich schlussendlich für polnische Zwangsarbeiterinnen einsetzt, die für die Nationalsozialisten in Lagern, Fabriken und anderen Einrichtungen schuften. Andererseits geht es um Jules Tochter Katharina, eine aufstrebende Dozentin für Geschichte an der Universität in Wien. Katharina forscht an alten Kochbüchern, aber noch mehr an der eigenen Familiengeschichte, insbesondere der Frage, wer ihr leiblicher Vater ist.

    Im Grunde ein spannender Aufhänger, es geht um starke Frauen, die trotz Unbill in ihrem Umfeld ihren Prinzipien treu bleiben und ihren Weg gehen. Leider setzt Kröhn das Potential hinter ihrer Romanhandlung für meinen Geschmack nur bedingt um.

    Während die Geschichte von Jule während des Krieges noch relativ spannend und auch weitgehend authentisch erzählt wird, liest sich die Geschichte von Katharina zäh wie alter Kaugummi. Die Passagen aus den Siebzigerjahren machten einen pseudo-intellektuellen Eindruck: im Grunde war es immer das Gleiche. Nichtakzeptanz bei den männlichen Kollegen, seitenweise Dozieren über das Seminarthema und gähnende Langeweile. Erst, als besagtes Kochbuch auftauchte, wurde das Thema in eine Richtung gelenkt, die beide Geschichten näher zueinander brachte.

    Aber auch in Jules Geschichte ist nicht alles glaubhaft. Jule kocht und backt, hat immer alle Zutaten und niemand spricht darüber, dass sie eigentlich in den 1940er Jahren Lebensmittelkarten hatte, mit denen sie auskommen musste. So wirklich authentisch ist das Schlaraffenland, das der Plot hier suggeriert, nicht – im Gegenteil.

    Natürlich ist Jule die Heldin, die sich für die bedauernswerte Zyta (und andere Zwangsarbeiterinnen) einsetzt, dennoch fehlt dem Roman ein spannendes Moment, das den Leser an die Seiten fesselt. Für mich persönlich ging die Lust, weiterlesen zu wollen, immer mehr verloren, so wirklich nahe kam mir keine der Figuren. Ich gebe ehrlich zu: ich war froh, irgendwann auf der letzten Seite angekommen zu sein.

    Für mich war das Buch eine Enttäuschung, im Gedächtnis wird es mir jedenfalls nicht bleiben. Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen.

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