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    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 15.04.2018

    „Der Löwe des Kaisers – Der Fall“ von Cornelia Kempf ist der zweite Teil der fesselnden Geschichte rund um Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen.
    Autorin Cornelia Kempf ermöglichte einigen Leserinnen Einblick in die Fortsetzung von „Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“. Ich bin eine der Glücklichen, die eine Vorabversion des Romans lesen durfte.

    Dieser Teil schliesst nahtlos an den ersten Band. Es ist zu empfehlen diesen vorher zu lesen. Da die Vorgeschichte der Protagonisten zum tieferen Verständnis dieses Teils beiträgt.

    Nun geht es um den Fall des Löwen (Heinrich), der sich mit seinem Vetter und Kaiser (Friedrich Barbarossa) überwirft. Die logische Konsequenz: Entmachtung und Absturz. Damit reisst Heinrich natürlich seine Getreuen mit in den Abgrund.

    Doch noch ein kleiner Überblick:

    Während sich Friedrich um „Deutschland“ (= Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) kümmert, hat Heinrich seine Macht und seinen Reichtum weiter ausgebaut, unter anderem durch seine Hochzeit mit der Tochter des englischen Königs.

    In die Biographien der beiden historischen Weggefährten ist das Schicksal der Zwillinge Einhard und Gunnar wieder gekonnt eingeflochten. Gunnar, der Gefolgsmann des Kaisers soll (wieder einmal) einen Feldzug gegen die aufmüpfigen Lombarden vorbreiten. Einhard, ehemals in den Diensten des Herzogs, hingegen ist auf Mersburg sesshaft geworden.

    Doch Einhards Familienidyll ist akut bedroht als sein alter Widersacher Walther von Gerlingen mit einer Schar Bewaffneter vor Mersburg aufkreuzt.

    Als es zum endgültigen Bruch zwischen Herzog und Kaiser kommt, stehen die Zwillingsbrüder einander auf dem Schlachtfeld in den unterschiedlichen Lagern gegenüber.

    Spannung/Erzählstil:

    Wie schon im ersten Band versteht es Cornelia Kempf auf ca. 700 Seiten die Leser mit spannenden Kampfszenen, Schilderungen des mittelalterlichen Lebens und den vielen historischen Details zu fesseln. Wir Leser erhalten Geschichtsunterricht, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Penibel recherchiert und aufregend erzählt, sind wir immer mittendrin im Geschehen. Wir leiden mit, könnten manchmal die eine oder andere Figur beuteln und können das Schmunzeln nicht vermeiden, wenn sich Gunnar ob seines losen Mundwerks wieder einmal in die Bredouille bringt.
    Das eine oder andere Geheimnis aus dem ersten Teil wird gelüftet und neue, interessante Akteure betreten die Bühne wie z.B. die Söhne Einhards, Gunthar von Landshut oder auch Wernhardt, ein Charakter, der für so manche (auch unliebsame) Überraschung sorgt.

    Charaktere:

    Einhard und Gunnar haben ihre Flegeljahre hinter sich gelassen und wirken gereift. Die beiden haben eine schön gesponnene Entwicklung durchgemacht, die wir „live“ mitverfolgen können.
    Wie schon im ersten Teil haben hier alle Charakter Ecken und Kanten, was sie authentisch macht. Auch der Kaiser verhält sich manchmal nicht ganz kaiserlich. Herrlich sind die Dispute Friedrichs mit Gunnar zu lesen.

    Fazit:

    Dieses Buch ist eine wirklich gelungene Fortsetzung. Gerne spreche ich eine absolute Leseempfehlung auf und gebe fünf, wohl verdiente Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 08.05.2018

    „...Wenn Herrscher Kriege führten, litt das einfache Volk am meisten darunter, und wenn das Morden nicht reichte, das Plündern nicht genügte, kamen die Grausamkeiten...“

    Wir schreiben das Jahr 1174. In Regensburg findet ein Gelage statt. Anwesend ist alles, was Rang und Namen hat. Dazu gehört Graf Ulrich von Hohenberg mit seiner Gemahlin Luzia, der einstigen Geliebten von Gunnar sowie deren Sohn Gunthar. Wieder gibt es eine Auseinandersetzung zwischen Gunnar von Arnberg und Philipp von Naumburg. Gunnar kontert geschickt. Doch der Kaiser mag keine Streitigkeiten unter seinen Rittern. Er schickt Gunnar als Spion nach Alessandria in die Lombardei.
    Währenddessen hat Einhard von Mersburg, Gunnars Zwillingsbruder, ganz andere Probleme. Walter von Gerlingen erscheint vor Mersburg und fordert, dass Einhard sich ihm unterstellt, um sich dafür zu verantworten, dass er mit Agnes, Walters Frau, die Treue gebrochen hat. Einhard weigert sich, denn von seinem Verhältnis weiss nur Herzog Heinrich, und der hat das geschickt unter den Teppich gekehrt.
    Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben, der die Handlung des ersten Teils ab 1174 fortsetzt.
    Inhaltlich geht es um die Zerrüttung des Verhältnisses zwischen Kaiser Friedrich und Herzog Heinrich von Sachsen. Da Gunnar an der Seite des Kaisers steht und Einhard für den Herzog kämpft, werde ich als Leser abwechselnd mit jeder Seite der Geschichte konfrontiert und lerne so die Ansichten beider Parteien kennen.
    Der Schriftstil des Buches ist ausgefeilt. Er passt sich gekonnt den Gegebenheiten an. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin zwar auch die Grausamkeiten der Zeit erwähnt, deren exakte Beschreibung auf das Nötigste beschränkt. Sehr viel mehr Wert legt sie dagegen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die daraus folgenden Entscheidungen. So mussten sich mit dem Sturz des Herzogs seine Ritter entscheiden, ob sie ihm die Treue bewahren wollten oder sich in die Hände des Kaisers begeben. Einhard steht fest zum Herzog. Andere sahen an seiner Seite die Zukunft der Nachkommen düster und entscheiden sich anders. Dass dies nicht leichtfertig und auch nicht ohne Gefahr war, wird anhand seines Ritters, der mit den Zwillingen befreundet ist, ausführlich thematisiert.
    Das Eingangszitat stammt von Einhard. Er trifft mit seinen Rittern eine Gruppe Frauen und Kinder, deren Dörfer von den Kämpfern des Klerus dem Erdboden gleichgemacht wurden. .Hier wird deutlich, dass Einhard über viel Empathie verfügt und nicht an Not und Leid vorübergeht. Das zeigt auch, dass die Autorin ihre Protagonisten vor allem durch ihre Taten ausreichend charakterisiert. Die Überheblichkeit eines Philipp von Naumburg, der Gerechtigkeitssinn eines Ulrich von Hohenberg sind ebenso Beispiele dafür wie die innere Stärke von Herzogin Mathilde. Ihr auftreten vor dem Kaiser gehört zu den sprachlichen Köstlichkeiten des Buches.
    Gunnar verbrennt sich gern den Mund. Selbst vor dem Kaiser zeigt er kaum Hemmungen. Das er selbst im Kerker seinen sehr trockenen Humor behalten hat, beweist das folgende Zitat:

    „...Es muss heute ein besonderer Tag sein, da ihr es sonst nur auf meinen Rücken abgesehen habt...“

    Die Dialoge gehören zu den Höhepunkten der Geschichte, sei es der Schlagabtausch zwischen Gunnar und Philipp, die einfühlsamen und aufmunternden Gespräche zwischen Gunnar und seinem Neffen Bernhard oder die sachliche Unterhaltung zwischen Gunnar und Ulrich.
    Zu den positiven Protagonisten des Buches gehört für mich der Erzbischof Wichmann. Er erweist auch den Unterlegenen seine Achtung und durchschaut diejenigen, die nur auf Macht aus sind, charakterlich allerdings ungeeignet zum Herrschen sind.
    Ein ausführliches Personenverzeichnis und ein kurzes Nachwort ergänzen das Buch.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Einerseits ermöglicht der Roman einen Blick auf das grosse Ganze der Geschichte, andererseits sind dabei viele kleine Erzählungen und Lebensschicksale eingebettet und verwoben, deren genaue Erwähnung den Rahmen der Rezension sprengen würde. Auf jeder Seite ist spürbar, dass eine ausführliche und exakte Recherche Grundlage für das Buch war.
    Den Abschluss meiner Rezension möge ein Zitat bilden, das Gunnar seine Neffen sagt:

    „...Das Leben als Ritter ist bei Weitem nicht immer so ruhmreich, wie du es dir ausmalst...“

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