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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zauberberggast, 24.06.2020

    Zwei Mathematiker im Wunderland - Metatextualität und dunkle Geheimnisse

    Während ich "Die Oxford-Morde" mit anerkennendem, aber auch etwas distanziertem Interesse gelesen habe, hat mich dieser zweite Oxford-Kriminalroman aus der Feder von Guillermo Martínez vollends überzeugen und begeistern können. “Der Fall Alice im Wunderland” ist erstmals im Jahr 2019 erschienen, im Gegensatz zum Vorgängerband, der bereits 2003 publiziert wurde. Man merkt, dass sich der Autor in dieser Zeit literarisch extrem weiterentwickelt hat.

    Die Handlung des Romans ist im Jahr 1994 angesiedelt. Für den Ich-Erzähler, der mit seinem Autor den Anfangsbuchstaben des Vornamens (G.) teilt, beginnt sein zweites Studienjahr in Oxford. Nachdem er und Logik-Professor Seldom im vorigen Jahr die "Oxford-Morde" lösten, sollte es für den Doktoranden nun etwas ruhiger zugehen. Seldom aber nimmt den Argentinier mit zu einer Sitzung der Lewis-Carroll-Bruderschaft, einem Verein von Wissenschaftlern, die sich der Erforschung von Leben und Werk des Erfinders von "Alice im Wunderland" verschrieben haben. Eine junge Doktorandin soll eine Entdeckung gemacht haben, die die Tagebücher Lewis Carrolls betrifft, die sie bei der Sitzung vorstellen möchte. Leider kommt es nicht dazu und der der Bruderschaft angehörende Seldom und sein Austauschstudent müssen mal wieder kriminalistisch denken, um einem tödlichen Rätsel auf die Spur zu kommen.

    Mir ging es wie dem namenlosen Ich-Erzähler: Ich wusste kaum etwas über die Biographie von Lewis Carroll, schon gar nicht, dass er Mathematiker in Oxford war und eigentlich Charles Lutwidge Dodgson hiess. Umso mehr überrascht haben mich die ganzen Fakten und Enthüllungen, die im Roman über ihn gemacht werden. Martínez hält sich wohl an die tatsächlichen Forschungsergebnisse, die über Carroll existieren bzw. an Debatten über gewisse Vorlieben des viktorianischen Schriftstellers, die umstritten sind. Fiktiv ist die Bruderschaft und ihre Mitglieder, auch Oxford ist keine 1:1-Abbildung der realen Universitätsstadt, wie der Autor im Nachwort schreibt.

    Wir haben es mit einem klassischen Krimi à la Arthur Conan Doyle zu tun. Seldom gelangt mithilfe seiner intellektuellen Betätigung (als Professor für Logik/Mathematik) zu Schlüssen, von denen ihn einer zur Aufklärung der rätselhaften Mordserie führt. Unterstützt von seinem Doktoranden G., der ihm assistiert und ihm gelegentlich die notwendigen Denkanstösse verleiht, bzw. ihm manchmal sogar einen gedanklichen Schritt voraus ist. Das Paar erinnert schon etwas an das berühmteste Ermittlerpaar der Krimiliteratur: Sherlock Holmes und Dr. Watson. Petersen, der eigentliche Kriminalpolizist, ist mal wieder der, der bei der Aufklärung des Verbrechens den Kürzeren zieht und staunend mit ansehen darf, wie die Mathematiker den komplexen Fall lösen - ganz wie Inspector Lestrade bei Conan Doyle. Im Gegensatz zum ersten Band ist, wie in einem Agatha-Christie-Krimi, ein geschlossener Personenkreis beteiligt, aus dem jeder der Täter sein könnte. Das macht diesmal besonders Spass, zumal die “Verdächtigen” alle verschrobene Wissenschaftler (leider wird nicht bei allen klar, aus welcher Disziplin sie stammen) sind, die alle Bücher über Lewis-Carroll geschrieben haben und sich locker den “Fall Alice im Wunderland” ausgedacht haben könnten.

    Ich liebe Krimis, die sich mit verschollenen Dokumenten, dunklen Geheimnissen und literarischen Vorlagen befassen. “Der Fall Alice im Wunderland” hat mich in dieser Hinsicht komplett überzeugt, denn hier strotz alles vor Metafiktionalität und literarischen Referenzen.
    Das Buch ist wunderbar geplotted worden und viel gefälliger geschrieben als der erste Teil, der mathematisch und philosophisch "abgehobener" daherkommt.

    Fazit: Ein wunderbar konstruierter literarischer Metakrimi, der den Leser auf viele spannende Irrwege “ins Wunderland” führt und gleichzeitig wunderbar unterhält.

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  • 5 Sterne

    Buecherseele79, 27.07.2020

    Eine Sensation, wenn es denn stimmt. Angeblich ist eine Seite aus Lewis Carroll sein Tagebuch aufgetaucht! Eine Seite die damals von seinen 2 Cousinen entfernt wurde und man viel in der Lewis- Carroll- Bruderschaft über das Geheimnis philosophiert hat. Eine Studentin des Professors für Logik, Arthur Seldom, beschäftigt sich mit der geheimen Botschaft des Tagesbuchs. Doch dann geschieht ein Unfall der die Studentin töten sollte…und auch in der Bruderschaft beginnt eine Mordserie die nicht zu erklären ist…was hat Lewis Carroll auf der Tagebuchseite festgehalten?
    „Ich hoffe, Sie verstehen jetzt, warum diese herausgetrennte Seite eine solche Anziehungskraft auf die Biografen ausgeübt hat, ja, gewissermassen zu einem Prüfstein wurde. Auf ihr, und vielleicht nur dort, stand der entscheidende Beweis, das verhängnisvolle Ereignis, das explizite Eingeständnis einer kompromittierenden Handlung.“ (Seite 25)
    „Der Fall Alice im Wunderland“ ist der zweite Band des Autors Guillermo Martínez. Den ersten Band hatte ich nicht gelesen weil er mich nicht wirklich angesprochen hat, hier ist der Titel schon sehr spannend.
    Ich persönlich bin gut in die Geschichte gestartet und da dieses Buch in sich abschliessend ist muss man den ersten Band, in meinen Augen, nicht gelesen haben.
    Der Autor hat einen sehr ruhigen und interessanten aber leicht zu verstehenden Schreibstil. Gekonnt baut er einen Spannungsbogen auf der nicht überspannt wird, aber man als Leser neugierig bleibt und auf der Suche nach dem Täter, dem Warum und dem Geheimnis der Tagebuchseite durch die Seiten fliegt.
    Der Professor und sein Doktorand, der hier nur „G“ genannt wird und von seiner Sicht aus auch die Geschichte erzählt wird, waren mir sehr sympathisch. Gerade der Professor Arthur Seldom war für mich very british, ich mochte das Kühle, hier und da ein Spritzer Humor, mit seiner Logik und durchschimmernden Leidenschaft die aber nie ausgeartet ist sondern immer eben british blieb. Was ich unglaublich toll und faszinierend finde – dass der Professor Zustände, Geschehnisse mit Logikformeln oder eben der Mathematik löst, erklärt oder ergänzt. Man muss also gerade hier etwas genauer lesen, aber kann nebenbei noch was lernen.
    Die Bruderschaft beschäftigt sich ausschliesslich mit Lewis Carroll, dem Autor von „Alice im Wunderland“. Hier erfährt man sehr viel Privates aus dem Umfeld des Autors. Ich persönlich bin jetzt kein grosser Fan von „Alice im Wunderland“, allerdings muss ich Lewis Carroll zugestehen dass er viele Charaktere in seinem Buch sehr düster, durchgeknallt und vielfältig dargestellt hat und sie alleine dadurch eine Faszination ausüben. Wer ein Fan des Autos oder von „Alice im Wunderland“ ist wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.
    Lewis Carroll wird sehr interessant und mit Fakten dargestellt. Aber auch Themen, die damaliger Zeit angesehen waren, erlaubt oder zugelassen, würden heute unter einem anderen Aspekt stehen und somit hat die Bruderschaft natürlich Angst bei den aktuellen Vorkommnissen, dass „ihr Autor“ und Leidenschaft in den Schmutz gezogen wird. Doch was würde die geheime Seite ans Licht bringen? Und wer in der Bruderschaft hat eigene Geheimnisse die nicht ans Licht kommen dürfen?
    Durch den Unfall an der Studentin wird auch die Bruderschaft unruhig und Professor Arthur Seldom beginnt insgeheim zu ermitteln. Bis zum Ende hin ist man im Ungewissen was hier der rote Faden ist, was auf der Seite steht, welche Welten werden eventuell erschüttert? Ich persönlich muss sagen dass mir das Ende sehr gelungen erscheint, nicht superspektakulär, aber schlüssig, mit dem ein oder anderen Überraschungseffekt und doch aufgelöst.
    Ein Buch welches die Bezeichnung Kriminalroman auf jeden Fall verdient hat, mal etwas Neues in Punkto „Ermittler“ und eben very british in der Umsetzung. Ich wurde sehr gut unterhalten

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  • 4 Sterne

    Brigitte B., 13.01.2021

    gute Unterhaltung mit gelungenem Mix aus Realem und Fiktion - - - - Hörbuch

    Von wahren Begebenheiten inspiriert schrieb Guillermo Martínez "Der Fall Alice im Wunderland", den Sascha Tschorn sehr angenehm und ansprechend für dieses Hörbuch eingesprochen hat.

    Eine tatsächlich verschollene Seite aus Lewis Carolls Tagebuch ist aufgetaucht, erregt grosse Aufmerksamkeit, denn sie könnte aufzeigen, in welchem Verhältnis dieser zu Alice gestanden hatte. Es beginnt ein Krimi mit vielen Wendungen, mehreren Toten und vielen Anspielungen auf Inhalte des Buches “Alice im Wunderland”. Forschungen und Weitstreit unter den Beteiligten schmücken die Geschichte aus, lassen Oxford, Debatierklubs, eine erdachte Bruderschaft vor dem Zuhörer entstehen; und es wird thematisiert, in wieweit Lewis Carolls, der im wahren Leben Charles Lutwidge Dodgson hiess, mit einigen seiner vielen Fotos zwar den damaligen Zeitgeist getroffen haben mag, sich aber die Frage stellt, ob die Mädchennacktfotos als Kunst durchgehen oder etwas ganz anderes dahintersteckt. Ausser Acht lassen darf man dabei nicht, dass es zu der zu der damaligen Zeit durchaus üblich war, dass Mädchen mit 12 Jahren verlobt und mit 14 Jahren verheiratet wurden.

    Den Griff auf die Tagebücher samt fehlender Seite sowie Brief finde ich sehr gelungen um Spekulation und Wahrheit spannend in diesem Krimi zu verknüpfen. Der Verlauf dieses Krimis wird ansprechend erzählt und vermittelt sehr viel über das Leben Carolls; man kommt nicht drum herum, immer wieder tiefergehende Informationen dazu online anzusehen. Manchmal scheint der Krimi kleine Umwege zu nehmen, ist nicht vorhersehbar und wartet mit einem überraschenden Ende auf. Manchmal gibt es zwischendurch Wiederholungen, wodurch es leider immer wieder etwas zäh wird.

    Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen; er hat mich ausgesprochen gut unterhalten, mir viele neue Informationen über Carrolls Leben nahegebracht, war interessant bis zum Schluss und sehr ansprechend gelesen.

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  • 4 Sterne

    Brigitte B., 13.01.2021 bei bewertet

    gute Unterhaltung mit gelungenem Mix aus Realem und Fiktion

    Von wahren Begebenheiten inspiriert schrieb Guillermo Martínez "Der Fall Alice im Wunderland", den Sascha Tschorn sehr angenehm und ansprechend für dieses Hörbuch eingesprochen hat.

    Eine tatsächlich verschollene Seite aus Lewis Carolls Tagebuch ist aufgetaucht, erregt grosse Aufmerksamkeit, denn sie könnte aufzeigen, in welchem Verhältnis dieser zu Alice gestanden hatte. Es beginnt ein Krimi mit vielen Wendungen, mehreren Toten und vielen Anspielungen auf Inhalte des Buches “Alice im Wunderland”. Forschungen und Weitstreit unter den Beteiligten schmücken die Geschichte aus, lassen Oxford, Debatierklubs, eine erdachte Bruderschaft vor dem Zuhörer entstehen; und es wird thematisiert, in wieweit Lewis Carolls, der im wahren Leben Charles Lutwidge Dodgson hiess, mit einigen seiner vielen Fotos zwar den damaligen Zeitgeist getroffen haben mag, sich aber die Frage stellt, ob die Mädchennacktfotos als Kunst durchgehen oder etwas ganz anderes dahintersteckt. Ausser Acht lassen darf man dabei nicht, dass es zu der zu der damaligen Zeit durchaus üblich war, dass Mädchen mit 12 Jahren verlobt und mit 14 Jahren verheiratet wurden.

    Den Griff auf die Tagebücher samt fehlender Seite sowie Brief finde ich sehr gelungen um Spekulation und Wahrheit spannend in diesem Krimi zu verknüpfen. Der Verlauf dieses Krimis wird ansprechend erzählt und vermittelt sehr viel über das Leben Carolls; man kommt nicht drum herum, immer wieder tiefergehende Informationen dazu online anzusehen. Manchmal scheint der Krimi kleine Umwege zu nehmen, ist nicht vorhersehbar und wartet mit einem überraschenden Ende auf. Manchmal gibt es zwischendurch Wiederholungen, wodurch es leider immer wieder etwas zäh wird.

    Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen; er hat mich ausgesprochen gut unterhalten, mir viele neue Informationen über Carrolls Leben nahegebracht, war interessant bis zum Schluss und sehr ansprechend gelesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinaliestvor, 21.06.2020

    Mit grosser Turbulenz endete das letzte Mathematik-Studienjahr für einige seiner Mitstudenten und Bekannte tödlich. Für den argentinischen Gaststudenten in Oxford fängt das neue Studienjahr somit ganz harmlos und normal an. Bis ihn Professor Arthur Seldom in ein Geheimnis einweiht.

    Die ehrwürdige Lewis-Carroll-Bruderschaft steht vor einer wahnsinnigen Entdeckung. Die junge Doktorandin Kristin wurde von der Bruderschaft damit beauftragt, das Archiv und den Museumskatalog auf seine Vollständigkeit zu überprüfen. Die Nachkommen Carrolls waren mit dessen Neigungen nicht ganz einverstanden und seine Nichte zensierte eines seiner hinterlassenen Tagebücher, hinterliess jedoch scheinbar aus Reue eine Notiz.

    In der Bruderschaft geht es seit dem hoch her. Die Veröffentlichung steht kurz bevor, dann jedoch verunglückt Kristin auf mysteriöse Art und Weise.

    Arthur Seldom und sein argentinischer Doktorand sind gewarnt. Der Unfall entpuppt sich, dank mathematischer Unterstützung bei den polizeilichen Ermittlungen, als klassischer Mordversuch.

    Doch wer will die Veröffentlichung dieses Lewis-Carroll Geheimnisses verhindern?

    Die Bruderschaft ist in grossem Aufruhr, stand doch auch noch die Herausgabe eines Sammelbandes bevor.

    Lewis Carroll, selbst ein Fan grosser mathematischer Rätsel, zeigt sich im Laufe der Ermittlungen selbst als Freund grosser Verwirrspiele und ebnet dem Mörder somit den Weg.

    Tags darauf wird der Verleger des neuen Sammelbandes vergiftet aufgefunden. Der Täter hinterliess eine Postkarte.

    Die Bruderschaft ist gewarnt. Ein Serienkiller geht um….

    Guillermo Martínez versteht es spielend, den Leser mit versteckten Rätseln zu beschäftigen. Man taucht ein in das traditionelle Oxford und in dessen altehrwürdige Bibliotheken. Geschickt in die Geschichte um Lewis Carroll und Alice im Wunderland verpackt, begibt man sich auf die Mördersuche. Doch bei Martínez ist nichts so wie es scheint. An jeder Ecke gibt es neue Wendungen und man steckt mehr als einmal in einem klassischen Whodoneit-Krimi fest, bis es den nächsten Hinweis auf das weisse Kaninchen gibt. Festzustellen bleibt, nur weil es weiss ist und hoppelt, muss es noch lange kein Kaninchen sein.

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