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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 17.06.2019

    Elisabeth und ihr Ehemann Stig kämpfen um ihre Tochter Emma die sich ständig krank fühlt und Probleme mit ihrer Ernährung hat. Auch sagt ihnen ihre Umgebung in Dänemark selbst nicht mehr zu da die Auseinandersetzungen zwischen Polizei+ Militär und muslimischen Mitbürgern immer gefährlicher und extremer wird.
    Dann erhält Elisabeth ein Angebot auf der Insel Lolland leben zu dürfen, eine Insel die sich wieder auf die wahren Sinne erinnern will, mehr Ökologie, Abschottung, mehr Technik und KI, Grenzsicherung und nur ausgewählte Bürger dürfen dort leben.

    Christian ist ein Künstler der bei Stig seiner Galerie unter Vertrag steht. Er lebt eher in den Tag hinein, hat Sex mit Frauen wie es ihm beliebt, doch alles ändert sich als er bei einer Ausstellung Mia erblickt.
    Mia ist „zurückgeblieben“ aber Christian begehrt sie mehr als alles andere, sie ist seine Muse für seine Arbeit und es stört ihn überhaupt nicht dass Mia eher „zurückgeblieben“ ist und vielleicht minderjährig, denn der Sex mit ihr ist das Beste was ihm je passiert ist.

    So, jetzt wird sich vielleicht der ein oder andere fragen – wohin läuft diese Geschichte, um was geht es hier und hä?
    Ich bin bei dem Buch etwas zwiegespalten, denn es ist sehr schwer es in genaue Worte zu fassen.

    Der Schreibstil ist gut, manchmal gewöhnungsbedürftig und als das Buch mit einer Fabel anfängt, zwischen Elster und Hund, die rauchen und unter einem Baum sitzen, miteinander reden und philosophieren... dann sitzt man als Leser erstmals etwas verdattert vor dem Buch.
    Anderseits muss ich sagen dass mir die Fabeln der beiden immer am besten in diesem Buch gefallen haben da es auch ein bisschen die Gesellschaft widerspiegelt, aus der Sicht von Tieren.

    Die Protagonisten... also ja, sympathisch war mir so auf Anhieb jetzt keiner, mir tat Emma einfach leid und ja, das war es dann erstmals auch.
    Bei Stig und Emma herrscht eben dieser Einheitsbrei Ehe ohne besondere Vorkommnisse und jeder lebt eher für sich.

    Ich denke dass viele mit Christian die grössten Probleme haben wird denn gerade hier treibt es der Autor gekonnt auf die Spitze, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Für Christian zählt Sex in allen möglichen Stellungen, Situationen und zig Frauen am meisten, Mia ist eher „zurückgeblieben“ und er ist sich nicht ganz sicher ob sie überhaupt volljährig ist, sprich, es gibt pädophile Ansätze...

    Und trotzdem konnte mich das Buch als Ganzes überzeugen, auch wenn das erste Drittel des Buches eher aus unsympathischen Protagonist besteht, der Autor vieles auf die Spitze treibt und manchmal darüber hinaus und ich als Leser nicht wusste, wohin soll dies führen, was will er mit seinem Buch eigentlich erreichen?
    Zum Klappentext der sehr gut klingt passt hier erstmals gar nichts.

    Es lohnt sich aber am Buch dran zu bleiben denn die Welt ändert sich als Emma nach Mosambik geht, genauer gesagt nach Frederiksstad, wo alle Flüchtlinge sowie hauptsächlich muslimische Mitbürger aus Dänemark leben. Durch Anschläge, die Europa erschüttert haben, wurde verlangt dass alle muslimischen Mitbürger sich von diesen Islamisten distanzieren, als dies nicht so vonstatten ging wie gewünscht wurde ausserhalb eben die Containerstadt Frederiksstad erbaut.

    Auch das Leben auf Lolland wird durch den Umzug genauer erklärt, zeigt auf dass es auf der einen Seite eine sinnvolle Sache ist, man aber die Welt sonst nicht komplett ausblenden kann und darf.
    Dass es Menschen gibt dies ich für besser halten, wichtiger für die Nachwelt als der Rest der Welt.
    Was KI (Künstliche Intelligenz) mittlerweile für einen Stellenwert einnimmt, auch die Thematik Drohnen wird hier sehr erschreckend genau eingearbeitet, auch der Wunsch nach ewigen Leben sowie ewiger Jugend erhält einen Stellenwert.
    Wer reich ist und sinnlos sein Geld ausgeben möchte der ist auf Lolland genau richtig.

    Es geht um viele technische Errungenschaften die immer mehr und einen immer grösseren Stellenwert in unserem Leben einnehmen, wer Geld hat der kann sich eben sein Haus auf eine Insel kaufen die abgeschottet wird und das restliche Über- Leben wunderbar ausblenden.
    Der Hass spielt eine sehr grosse Rolle, dass man lieber unter sich ist, dass Bürger die eigentlich in einem Land geboren wurden und zu dieser Gesellschaft gehören nicht als diese anerkannt werden, denn sie tragen trotzdem ein Kopftuch, haben eine andere Hautfarbe oder eine andere Religion, es wird nicht mehr differenziert betrachtet sondern nur noch ausgesondert.

    Unter dem Strich behandelt das Buch genau die Themen die heute viele für wichtig halten, die Forschung auf vielen dieser Gebieten und vor allem den Hass und die reinen Vorurteile gegenüber anderen Kulturen.
    Trotz anfänglicher Zweifel und eher Verwirrung konnte mich dieses Buch begeistern und besticht eben durch seine besondere Art.
    Wer sich traut sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!

    Ich bedanke mich beim Randomhouse Verlag, dem Heyne Hard Core Verlag sowie dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 27.07.2019 bei bewertet

    "Der europäische Frühling" startete für mich beschwerlich. Die ausufernden Rückblicke, ohne dass sich absehen liess, worauf das alles hinaus läuft. Die Altmännerphantasiewelt von Christian. Die seltsamen Blicke in die Zukunft.
    Aber keine Angst: nach und nach nimmt das alles Form an, die Zusammenhänge werden klar und Emma bildet endlich einen Gegenpart zur Weltsicht der Elterngeneration. Mit den gegensätzlichen Kolonien Lolland und Frederiksstad, gesellschaftlichen Konflikten und der Entwicklung intelligenter technischer Systeme wird eine Zukunftsvision gezeichnet, die durchaus möglich scheint, Anlehnungen an unsere Realität hat und die dabei auch ziemlich zynisch ist. Das ganze wird aus der Perspektive einer privilegierten weissen Oberschicht beschrieben, die sich abgrenzt und wenig bis keine Verantwortung für die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen übernimmt - ob man sich als Leser davon nun persönlich angesprochen fühlt (oder genau das Gegenteil) hängt wohl von einem selbst ab.
    "Der europäische Frühling" ist für mich keine übliche Dystopie - die positiven (zumindest für den Teil der Bevölkerung, die hier im Mittelpunkt steht), utopischen Elemente nehmen dafür zu viel Raum ein.

    Nicht alle Erzählstränge werden zu Ende erzählt und die Geschichte um die künstliche Intelligenz fand ich nicht ganz überzeugend, teilweise fast schon slapstickartig. Allerdings ist das mal etwas neues - so eine Zukunftsvision habe ich noch nie gelesen.

    Insgesamt betrachtet hat Kaspar Colling Nielsen ein Buch geschrieben, das eine bitterböse Zukunftsvision zeichnet, das überaus kontroverse Charaktere hat und das zum Nachdenken anregt.

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  • 3 Sterne

    Claudia J., 09.06.2019

    Eine mögliche, sarkastische Darstellung von Europa, am Beispiel von Kopenhagen, Däne-mark. Das Leben in den Grossstädten wirkt depressiv. Aber anhand von Stigs Geschichte weiss ich nicht, ob das früher in der Punkszene nun besser war als heute. Heute verdient er eher zufällig sein Geld als Galerist. Jeder scheint auf den anderen mit Herablassung zu blicken. Stigs Frau Elisabeth ist Forscherin und dadurch ziehen sie nach Lolland. Die Insel auf der alles Nachhaltig ist, keine Industrie in der heute bekannten Form und man muss eine hohe Summe als Eintritt zahlen.
    Arbeiten werden von Drohnen erledigt, Probleme mit Immigranten werden nach Mosam-bique ausgelagert und an Tieren wird mit menschlicher Intelligenz experimentiert.
    Mir war nicht einer der dargestellten Charaktere sympathisch. Viele Dinge wurden, höchstwahrscheinlich bewusst und absichtlich, überspitzt und klischeehaft dargestellt. Manche Personen, manche Handlungen fand ich nur daneben. Elisabeth wirkt, soweit sie in Erscheinung tritt, noch am vernünftigsten. Die gemeinsame Tochter ist sehr neben sich und andere Dinge, wie ein menschlich intelligenter Hund, der sich eine Zigarette ansteckt (wie auch immer) fand ich reichlich überspitzt.
    Der Roman zeigt unsere Gesellschaft, oder wohin sie steuert in bisher noch überspitzter Form. Ja, das Buch regt zum Nachdenken an, ist gut geschrieben, aber es konnte mich nicht packen, es blieb irgendwie an der Oberfläche.

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  • 3 Sterne

    Tine G., 11.06.2019

    Kaspar Colling Nielsen beschreibt in seinem Roman "Der Europäische Frühling" , wie die Zukunft aussehen könnte.

    Die Grossstadt wird immer depressiver für die Menschen. Die Ausländerschwemme ist nicht mehr in den Griff zu bekommen. Wer Geld hat kauft sich auf der Insel Lolland ein. Dort scheint alles besser zu sein. Nachhaltigkeit wird gross geschrieben und die Arbeit wird von Drohnen erledigt.

    Am Anfang war ich etwas irritiert, eine Elster unterhält sich mit einem Hund, der steckt sich auch noch eine Zigarette an.
    Dann allerdings nahm die Geschichte ihren lauf. Die Protagonisten kommen überzogen rüber, was der Autor aber wahrscheinlich beabsichtigt hat. Wir tauchen in eine dyströse Welt ein und werden mit Sarkassmus und schwarzem Humor nur so überschüttet. Nielsen nimmt kein Blatt vor den Mund und mich hat seine pornografische Ausdrucksweise zum Teil oft beschämt. Mir liegt so ein Schreibstil einfach nicht, ist Geschmacksache.
    Leider konnte ich wenig mit diesem Buch anfangen, stellenweise war es zwar unterhaltsam, aber im ganzen hat es mir nicht so gefallen.
    Wer allerdings Provokation und schwarzen Humor mag ist mit diesem Buch bestens unterhalten.

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  • 3 Sterne

    Sibylla K., 10.06.2019

    Nach der Beschreibung hatte ich mir etwas anderes vorgestellt, aber trotzdem war das Buch gar nicht mal so schlecht. An manchen Stellen war es etwas seltsam und skuril, aber insgesamt war das Buch mal etwas anderes.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 27.07.2019

    "Der europäische Frühling" startete für mich beschwerlich. Die ausufernden Rückblicke, ohne dass sich absehen liess, worauf das alles hinaus läuft. Die Altmännerphantasiewelt von Christian. Die seltsamen Blicke in die Zukunft.
    Aber keine Angst: nach und nach nimmt das alles Form an, die Zusammenhänge werden klar und Emma bildet endlich einen Gegenpart zur Weltsicht der Elterngeneration. Mit den gegensätzlichen Kolonien Lolland und Frederiksstad, gesellschaftlichen Konflikten und der Entwicklung intelligenter technischer Systeme wird eine Zukunftsvision gezeichnet, die durchaus möglich scheint, Anlehnungen an unsere Realität hat und die dabei auch ziemlich zynisch ist. Das ganze wird aus der Perspektive einer privilegierten weissen Oberschicht beschrieben, die sich abgrenzt und wenig bis keine Verantwortung für die gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen übernimmt - ob man sich als Leser davon nun persönlich angesprochen fühlt (oder genau das Gegenteil) hängt wohl von einem selbst ab.
    "Der europäische Frühling" ist für mich keine übliche Dystopie - die positiven (zumindest für den Teil der Bevölkerung, die hier im Mittelpunkt steht), utopischen Elemente nehmen dafür zu viel Raum ein.

    Nicht alle Erzählstränge werden zu Ende erzählt und die Geschichte um die künstliche Intelligenz fand ich nicht ganz überzeugend, teilweise fast schon slapstickartig. Allerdings ist das mal etwas neues - so eine Zukunftsvision habe ich noch nie gelesen.

    Insgesamt betrachtet hat Kaspar Colling Nielsen ein Buch geschrieben, das eine bitterböse Zukunftsvision zeichnet, das überaus kontroverse Charaktere hat und das zum Nachdenken anregt.

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