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  • 4 Sterne

    19 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie S., 14.10.2014

    Das Buch spielt in München 1914. Es beginnt mit ein paar “Aufzeichnungen eines Offiziers”, eine Art Tagebucheinträge zu verschiedenen Daten. Diese Einträge wechseln sich später mit der eigentlichen Geschichte ab und ergänzzen die Geschichte bzw. geben immer mal wieder interessante Informationen frei. Manchmal fand ich diese etwas verwirrend.

    Es gibt 3 Abschnitte mit Titel, welche das Buch grob gliedern. Beginnend mit “Auld Lang Syne” (28. Juni 1914 – 6. Juli 1914, “Wer schwach ist muss untergehen” (6. Juli 1914 – 13. Juli 1914) und endet mit “Der Sprung ins Dunkle” (14. Juli – 28. Juli 1914) sowie einem Prolog.

    Kommissär Reitmeyer soll hier in mehreren Fällen ermitteln, aber es werde ihm immer von verschiedenen Seiten Steine in den Weg gelegt. Sei es, dass man offiziell nicht gegen das Militär ermitteln darf, sei es dass seine Chefs ihm vorgeben wollen, wie er zu ermitteln hat und was überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen darf.

    Dem Kommissär stehen unterschiedliche Kollegen zur Seite, unter anderem ein wissbegieriger Polizeischüler und auch ein paar frühere Schulfreunde mit unterschiedlichen Positionen in der Gesellschaft spielen eine wichtige Rolle. Ebenso spielt seine Jugendliebe eine nicht unwichtige Rolle in der ganzen Angelegenheit,

    Und unmittelbar über allem schwebt der erste Weltkrieg, der kurz vor dem Ausbrechen ist.

    Das Buch ist spannend geschrieben und man erfährt nach und nach immer mehr und kann auch selbst miträtseln, wer denn nun der Mörder sein könnte bzw. was noch so passieren kann. Ebenfalls kann man oft auch nur den Kopf schütteln über die damaligen Zustände.

    Auf der Rückseite ist es als Kommissär Reitmeyers erster Fall beschrieben und ich muss sagen, dass es mich schon interessieren würde wie es weitergeht :-)

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  • 4 Sterne

    17 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas Klaus J., 30.08.2014

    Ich bin zwiegespalten bei diesem Buch, auf der einen Seite die doch sehr schöne Schreibweise, auf der anderen Seite jedoch die vielen Figuren und „Nebenkriegsschauplätze“ die es dann doch wieder schwierig machen das Buch zu einem Lesegenuss werden zu lassen.
    Die Ermittler sind durchwegs sehr plastisch beschrieben und wirken auf mich sehr glaubhaft. Auch die zweite Erzählebene, das Tagebuch, gefallen mir persönlich recht gut, auch in der Schreibweise.
    Schwierig wird es dann allerdings bei den Nebenschauplätzen, die etwas zu gewollt wirken und mir so doch etwas den Lesespass genommen haben. Dennoch, wenn man diese Nebenschauplätze etwas ausblendet, ist es doch eine sehr interessante und spannende Story. Es ist der Autorin sehr gut gelungen die Atmosphäre der damaligen Zeit mit ihrer Obrigkeitshörigkeit einzufangen.
    Aus meiner Sicht ist das Buch für 3,5 von 4 Sternen gut.

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  • 4 Sterne

    7 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jo, 09.11.2014

    Im Jahre 1914 feiert München das 100-jährige Bestehen des königlichen Leibregiments.
    Der junge Kommissar Sebastian Reitmeyer soll Statistiken für Berlin erstellen. In seinen Ausarbeitungen sollen aber keine Vergehen von Beteiligten des Militärs erscheinen, denn die Klärung dieser Fälle unterliegt nicht der Polizei.
    In Sarajewo werden der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie ermordet.
    Am Isarufer wird ein Toter entdeckt. Reitmeyer ermittelt. Als sich nach dem Auftauchen von Fotos herausstellt, dass der Fall ins Schwulen-Milieu führt und Beteiligte zum Militär gehören, sind ihm schon bald die Hände gebunden. Gegen das Militär darf er nicht ermitteln und sein Vorgesetzter fordert ihn auf, nicht zu tief zu ermitteln. Reitmeyer aber lässt nicht locker, auch wenn er bei seiner Arbeit behindert wird.
    Sebastian Reitmeyer ist ein sympathischer, korrekter und beharrlicher Typ, der seinen Beruf ernst nimmt. Wer der Verdächtige ist, ist ihm dabei egal. Unterstützt wird er von dem Polizeischüler Korbinius Rattler, der ebenfalls sympathisch und sehr engagiert ist. Aber auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt.
    Dieses historische Krimi ist sehr gut zu lesen und vermittelt einem gleichzeitig ein Stück deutscher Geschichte. Auch der damalige Polizeialltag wird sehr gut geschildert.
    In die Geschichte eingestreut sind Tagebucheinträge eines Offiziers, dadurch erhält man auch Einblick, wie es damals beim Militär zuging.
    Die einzelnen Ereignisse, die anfangs nebeneinander herliefen, fügen sich im Laufe der Geschichte zusammen. Kommissar Zufall kommt hin und wieder dem Kommissar Reitmeyer zu Hilfe. Trotzdem ist es eine spannende Geschichte von Anfang an.
    Ich kann dieses Buch empfehlen.

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  • 4 Sterne

    19 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sebastian, 09.02.2015 bei bewertet

    Man schreibt das Jahr 1914 in Deutschland. Das Attentat von Sarajewo ist gerade passiert und der Ausbruch des ersten Weltkrieges steht unmittelbar bevor. Auch in München spürt man bereits die ersten Anzeichen und der Judenhass und Hitler sind nicht mehr fern. Noch ist Kommissär Reitmeyer aber mehr mit seinen eigenen Problemen und einem neuen Mordfall beschäftigt. An der Isar wird eine Leiche gefunden.Und dieser Tote soll nicht der einzige bleiben. Reitmeyer ermittelt aufmerksam und klug, seine Mittel sind der Zeit angemessen und es macht Spass ihm und seinen Gedankengängen zu folgen. Während in der grossen Politik und im Weltgeschehen die Dramatik zunimmt, entwickelt sich auch sein Fall zu mehr als einem einfachen Mord. Er führt ihn in Kreise des Militärs und der gehobenen Gesellschaft und schnell eckt er dort an, wo es gefährlich für ihn werden könnte. Reitmeyer, der sich von Hause aus schwer tut mit Willfährigkeit und Duckmäusern vor der Obrigkeit, muss sich in Acht nehmen, dass das Ganze nicht aus dem Ruder läuft.

    Mir gefällt vor allem das bayerische Setting und der Erzählrythmus sehr gut. Der Autor versucht nicht durch Action und Blutvergiessen zu überzeugen, sondern durch eine stringente und ruhig erzählte Geschichte. Ausserdem ist es eine interessante brisante Zeit, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges. Man spürt die geschichtliche Relevanz zwischen den Zeilen, ohne, dass das man die Krimihandlung wirklich verlässt. Die Charaktere werden bereits entwickelt aber es ist noch jede Menge Spielraum für weitere Teile dieser Reihe. Vor allem Reitmeyer hat mich überzeugt und ist mir schnell sympathisch geworden. Der Kriminalfall ist schlüssig und lässt keine Fragen offen. Auch wenn man schon bald die Lösung ahnt, so war es doch vergnüglich, dem Kommissär bei seinen Ermittlungen zu folgen und die Hintergründe mit ihm gemeinsam aufzudecken. Und sowohl der Titel als auch das Cover hätte mich auch im Laden schnell angesprochen.

    MIr hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    11 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas J., 30.08.2014 bei bewertet

    Ich bin zwiegespalten bei diesem Buch, auf der einen Seite die doch sehr schöne Schreibweise, auf der anderen Seite jedoch die vielen Figuren und „Nebenkriegsschauplätze“ die es dann doch wieder schwierig machen das Buch zu einem Lesegenuss werden zu lassen.
    Die Ermittler sind durchwegs sehr plastisch beschrieben und wirken auf mich sehr glaubhaft. Auch die zweite Erzählebene, das Tagebuch, gefallen mir persönlich recht gut, auch in der Schreibweise.
    Schwierig wird es dann allerdings bei den Nebenschauplätzen, die etwas zu gewollt wirken und mir so doch etwas den Lesespass genommen haben. Dennoch, wenn man diese Nebenschauplätze etwas ausblendet, ist es doch eine sehr interessante und spannende Story. Es ist der Autorin sehr gut gelungen die Atmosphäre der damaligen Zeit mit ihrer Obrigkeitshörigkeit einzufangen.
    Aus meiner Sicht ist das Buch für 3,5 von 4 Sternen gut.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 27.03.2015

    Der eiserne Sommer ist der erste Band einer Reihe um den Kommissär Sebastian Reitmeyer. Zeit und Ort der Handlung sind München im Jahr 1914, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, just an dem Tag, als der Thronfolger in Sarajewo erschossen wird. Schnell ist man in der damligen Zeit drinnen. Man spürt bereits erste anti-semitische Züge und Reitmeyer, der Kommisär soll einen Bericht schreiben, dass sich die Verbrechen mehren, wo dem doch gar nicht so ist. Er ist also bereits in einer politischen Zwickmühle, als er erfährt, dass an der Ludwigsbrücke ein Toter liegt. Es war wohl einer, der nach Amerika auswandern wollte und dem jemand etwas in seinen Schnaps getan hat, beovr er ihm draussen aufgelauert und ihn ermordet hat.
    Aber davon weiss Reitmeyer erst mal noch nichts, sieht doch alles nach einem Unfall aus. Erst im Laufe der Ermittllungen wird klar, dass es wohl um den Tatbestand der gleichgeschlechtlichen Unzucht geht. Denn damals war Homosexualität noch strafbar. Ich wusste das zwar, aber erst mit diesem Buch wurde es mir wieder richtig bewusst. Reitmeyer, der von Hause aus nicht ganz mit der Denkweise seiner Vorgesetzten konform geht. bekommt bald noch mehr Schwierigkeiten, da seine Nachforschungen bald auch in militärischen Kreisen ankommen und man sich dort auf den Schlips getreten fühlt und Homosexualität bei der Armee noch schlechter akzeptiert wird als andernorts.

    Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Der Autor schafft es gut, das Gleichgewicht zwischen Kriminalroman und Historischem Beiwerk auszupegeln, so dass man einiges aus der damaligen Zeit erfährt aber dennoch der Krimihandlung gerne folgt und gespannt ist, wie Reitmeyer sich zwischen den Fronten gewegt. Er ist gar nicht ungeschickt darin, weiter nach der Wahrheit zu suchen und es dennoch seinem Chef recht zu machen und niemand zu sehr blosszustellen. Das hat ihn mir sehr symphatisch gemacht. Auch ist er kein gebrochener Charakter, wie so oft in Krimis. Was aber noch kommen kann, da ja der Krieg bevorsteht. Ein Plus für mich war, dass ich die meisten Orte der Handlung persönlich kannte und vor meinem Auge deshalb das Kopfkino besonders gut funktioniert hat.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia, 28.10.2014

    Der eiserne Sommer ist der erste Band einer Reihe um den Kommissär Sebastian Reitmeyer. Zeit und Ort der Handlung sind München im Jahr 1914, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, just an dem Tag, als der Thronfolger in Sarajewo erschossen wird. Schnell ist man in der damligen Zeit drinnen. Man spürt bereits erste anti-semitische Züge und Reitmeyer, der Kommisär soll einen Bericht schreiben, dass sich die Verbrechen mehren, wo dem doch gar nicht so ist. Er ist also bereits in einer politischen Zwickmühle, als er erfährt, dass an der Ludwigsbrücke ein Toter liegt. Es war wohl einer, der nach Amerika auswandern wollte und dem jemand etwas in seinen Schnaps getan hat, beovr er ihm draussen aufgelauert und ihn ermordet hat.
    Aber davon weiss Reitmeyer erst mal noch nichts, sieht doch alles nach einem Unfall aus. Erst im Laufe der Ermittllungen wird klar, dass es wohl um den Tatbestand der gleichgeschlechtlichen Unzucht geht. Denn damals war Homosexualität noch strafbar. Ich wusste das zwar, aber erst mit diesem Buch wurde es mir wieder richtig bewusst. Reitmeyer, der von Hause aus nicht ganz mit der Denkweise seiner Vorgesetzten konform geht. bekommt bald noch mehr Schwierigkeiten, da seine Nachforschungen bald auch in militärischen Kreisen ankommen und man sich dort auf den Schlips getreten fühlt und Homosexualität bei der Armee noch schlechter akzeptiert wird als andernorts.

    Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Der Autor schafft es gut, das Gleichgewicht zwischen Kriminalroman und Historischem Beiwerk auszupegeln, so dass man einiges aus der damaligen Zeit erfährt aber dennoch der Krimihandlung gerne folgt und gespannt ist, wie Reitmeyer sich zwischen den Fronten gewegt. Er ist gar nicht ungeschickt darin, weiter nach der Wahrheit zu suchen und es dennoch seinem Chef recht zu machen und niemand zu sehr blosszustellen. Das hat ihn mir sehr symphatisch gemacht. Auch ist er kein gebrochener Charakter, wie so oft in Krimis. Was aber noch kommen kann, da ja der Krieg bevorsteht. Ein Plus für mich war, dass ich die meisten Orte der Handlung persönlich kannte und vor meinem Auge deshalb das Kopfkino besonders gut funktioniert hat.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 14.12.2014 bei bewertet

    Als Fan von Autoren wie Rademacher und Kutscher wurde ich schnell aufmerksam auf dieses Buch - auch wenn dieser Kommissär ein paar Jährchen früher ermittelt als die Protagonisten der anderen Schreiber. Aber es ist die Zeit vor und in einem Weltkrieg in Deutschland, die mich immer sehr interessiert. Und ich habe über 30 Jahre in München gelebt, was die Sache noch spannender macht.

    Kommissär Reitmeyer war mir gleich sympathisch. Er hat bereits das etwas Bärbeissige des typischen Münchners ist aber schlau genug, um an passender Stelle auch mal nachzugeben und mit seiner Meinung so lange hinter dem Berg zu halten, bis er sich sicher ist, dass er richtig liegt. Und ganz leicht und harmonisch wird in den Gesprächen der bayerische Dialekt angedeutet ohne zu drastisch zu werden. Sehr angenehm zu lesen.

    1914 ist es und die Schüsse in Sarajewo geben bereits Anlass zum Überdenken der politischen Situation in Europa. Am Himmel dräut der erste Weltkrieg. Aber Reitmeyer (der Name erinnert mich sehr an einen bekannten Münchener Tatort-Kommissar) hat andere Sorgen. Der junge Kommissar ermittelt mit Ausdauer und Fingerspitzengefühl zwischen allen Stühlen. Sein Vorgesetzter legt ihm ständig neue Fesseln an und verlangt zusätzliche Arbeiten, die seine Konzentration schwächen. Das Militär scheint involviert und verbietet sich vehement Ermittlungen in seinen Reihen. Und es bleibt nicht der einzige Tote der in der bayerischen Landeshauptstadt gefunden wird. Und ganz nebenbei geht es auch noch in ein zur damaligen Zeit ganz verschwiegenes Milieu, nämlich dass der Homosexuellen, die damals ja noch verfolgt und mit Strafen bedroht wurden.

    Der Autor hat durchaus Potential. Die Personen sind facettenreich geschildert. Reitmeyer darf vielleicht noch etwas mehr Ecken und Kanten bekommen, aber das Setting und die Zeit wurden hervorragend rübergebracht. Sehr treffend fand ich auch den Titel und die Buchgestaltung. In seiner Grösse ist es etwas unhandlich für ein Taschenbuch aber das scheint ja jetzt Zeitgeist und als Buchformat in zu sein.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 28.10.2014

    Als Fan von Autoren wie Rademacher und Kutscher wurde ich schnell aufmerksam auf dieses Buch - auch wenn dieser Kommissär ein paar Jährchen früher ermittelt als die Protagonisten der anderen Schreiber. Aber es ist die Zeit vor und in einem Weltkrieg in Deutschland, die mich immer sehr interessiert. Und ich habe über 30 Jahre in München gelebt, was die Sache noch spannender macht. Kommissär Reitmeyer war mir gleich sympathisch. Er hat bereits das etwas Bärbeissige des typischen Münchners ist aber schlau genug, um an passender Stelle auch mal nachzugeben und mit seiner Meinung so lange hinter dem Berg zu halten, bis er sich sicher ist, dass er richtig liegt. Und ganz leicht und harmonisch wird in den Gesprächen der bayerische Dialekt angedeutet ohne zu drastisch zu werden. Sehr angenehm zu lesen. 1914 ist es und die Schüsse in Sarajewo geben bereits Anlass zum Überdenken der politischen Situation in Europa. Am Himmel dräut der erste Weltkrieg. Aber Reitmeyer (der Name erinnert mich sehr an einen bekannten Münchener Tatort-Kommissar) hat andere Sorgen. Der junge Kommissar ermittelt mit Ausdauer und Fingerspitzengefühl zwischen allen Stühlen. Sein Vorgesetzter legt ihm ständig neue Fesseln an und verlangt zusätzliche Arbeiten, die seine Konzentration schwächen. Das Militär scheint involviert und verbietet sich vehement Ermittlungen in seinen Reihen. Und es bleibt nicht der einzige Tote der in der bayerischen Landeshauptstadt gefunden wird. Und ganz nebenbei geht es auch noch in ein zur damaligen Zeit ganz verschwiegenes Milieu, nämlich dass der Homosexuellen, die damals ja noch verfolgt und mit Strafen bedroht wurden. Der Autor hat durchaus Potential. Die Personen sind facettenreich geschildert. Reitmeyer darf vielleicht noch etwas mehr Ecken und Kanten bekommen, aber das Setting und die Zeit wurden hervorragend rübergebracht. Sehr treffend fand ich auch den Titel und die Buchgestaltung. In seiner Grösse ist es etwas unhandlich für ein Taschenbuch aber das scheint ja jetzt Zeitgeist und als Buchformat in zu sein.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frieda- A., 21.08.2015

    Einen prallen Kriminalroman hat Angelika Felenda als Auftakt ihrer Serie um Kommissar Reitmeyer hier vorgestellt. Ihr Held, Sebastian Reitmeyer, ermittelt um 1914 in München und ist ein Typ mit scharfem Verstand und gewisser Ironie. Er unterliegt einer strengen Hierarchie in der damaligen Polizeibehörde und das bringt ihn in seinem ersten Fall, der kurz vor Beginn des ersten Weltkrieges spielt, immer wieder an seine ermittlungstechnischen und emotionalen Grenzen.
    Es geht um zwei geheimnisvolle Morde und die Machenschaften des Militärs, die unter keinen Umständen ans Licht der Öffentlichkeit geraten sollen, Doch der Kommissar ist auf einer heissen Spur, puzzelt Stückchen für Stückchen zusammen und ist sich irgendwann selbst nicht mehr sicher, wem er überhaupt noch trauen kann. Sein ihm anvertrauter Polizeischüler unternimmt Alleingänge, und sein ehemaliger Schwarm und Schulkameradin scheint auch nicht die ganze Wahrheit zu erzählen. Dann noch die oberen Herren, die ihn als Feigenblatt benutzen, um etliche heikle Dinge zu vertuschen.
    Bei diesem historischen Krimi ist allerhöchste Konzentration erforderlich, denn die Protagonisten kann man nicht gut auseinander halten. Es sind viele mit ähnlichen Funktionen. Die Autorin hätte ihnen einen Farbtupfer aufsetzen sollen. Kleine prägnante Merkmale in Form von besonderen Charakterzügen oder Eigenarten. Da das nicht der Fall war, war es oft schwierig den Zusammenhängen zu folgen. Zusammenhänge gab es eine Menge, die aber oft nur angerissen wurden und dann im Sande verliefen. Guten Einblick vermittelt der Krimi in die damalige Zeit mit ihren Normen und Wertvorstellungen innerhalb des gesellschaftlichen Gefüges.
    Spannend war die Story auf jeden Fall und mit 435 Seiten war es ein gut gefülltes Programm und Lesevergnügen auf literarisch gutem Niveau. Gerne mehr von Kommissar Reitmeyer in etwas weniger geballter Form, denn die Handlung hätte auch gut und gerne für zwei Kriminalromane gereicht.

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  • 5 Sterne

    6 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 27.03.2015 bei bewertet

    Der eiserne Sommer ist der erste Band einer Reihe um den Kommissär Sebastian Reitmeyer. Zeit und Ort der Handlung sind München im Jahr 1914, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges, just an dem Tag, als der Thronfolger in Sarajewo erschossen wird. Schnell ist man in der damligen Zeit drinnen. Man spürt bereits erste anti-semitische Züge und Reitmeyer, der Kommisär soll einen Bericht schreiben, dass sich die Verbrechen mehren, wo dem doch gar nicht so ist. Er ist also bereits in einer politischen Zwickmühle, als er erfährt, dass an der Ludwigsbrücke ein Toter liegt. Es war wohl einer, der nach Amerika auswandern wollte und dem jemand etwas in seinen Schnaps getan hat, beovr er ihm draussen aufgelauert und ihn ermordet hat.
    Aber davon weiss Reitmeyer erst mal noch nichts, sieht doch alles nach einem Unfall aus. Erst im Laufe der Ermittllungen wird klar, dass es wohl um den Tatbestand der gleichgeschlechtlichen Unzucht geht. Denn damals war Homosexualität noch strafbar. Ich wusste das zwar, aber erst mit diesem Buch wurde es mir wieder richtig bewusst. Reitmeyer, der von Hause aus nicht ganz mit der Denkweise seiner Vorgesetzten konform geht. bekommt bald noch mehr Schwierigkeiten, da seine Nachforschungen bald auch in militärischen Kreisen ankommen und man sich dort auf den Schlips getreten fühlt und Homosexualität bei der Armee noch schlechter akzeptiert wird als andernorts.

    Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen. Der Autor schafft es gut, das Gleichgewicht zwischen Kriminalroman und Historischem Beiwerk auszupegeln, so dass man einiges aus der damaligen Zeit erfährt aber dennoch der Krimihandlung gerne folgt und gespannt ist, wie Reitmeyer sich zwischen den Fronten gewegt. Er ist gar nicht ungeschickt darin, weiter nach der Wahrheit zu suchen und es dennoch seinem Chef recht zu machen und niemand zu sehr blosszustellen. Das hat ihn mir sehr symphatisch gemacht. Auch ist er kein gebrochener Charakter, wie so oft in Krimis. Was aber noch kommen kann, da ja der Krieg bevorsteht. Ein Plus für mich war, dass ich die meisten Orte der Handlung persönlich kannte und vor meinem Auge deshalb das Kopfkino besonders gut funktioniert hat.

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  • 4 Sterne

    3 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    miss.mesmerized, 11.08.2014 bei bewertet

    Angelika Felenda hat mit dem ersten Fall für Sebastian Reitmeyer einen spannenden Krimi vorgelegt, der geschickt in die Ereignisse kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges eingeflochten wurde. Der Protagonist ist hartnäckig als Ermittler, umsichtig als Mensch und verschiedenen Facetten gezeichnet, die ihn zu einer interessanten Figur machen, die den Roman trägt. Aber auch die Nebenfiguren, der Azubi Rattler oder auch die Ärztin Caroline, bestechen durch unterhaltsame Charakterzüge und verleihen dem Krimi eine für das Genre nicht immer gegebene Tiefe. Der Fall selbst bietet viele Schleifen und unterschiedliche Spuren und wird schliesslich sauber und glaubwürdig gelöst. Besonders positiv aufgefallen ist mir die sprachliche Gestaltung, die mir durchgängig glaubhaft für die dargestellte Zeit erscheint.

    Insgesamt: spannende Unterhaltung mit interessanten Figuren.

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  • 3 Sterne

    4 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana Jacoby, 12.02.2015 bei bewertet

    Durch viele Buchpräsentationen und Rezensionen bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Und da ich ein grosser Krimi und Historienfan bin, dachte ich, dass ich hiermit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte. Krimi und Historie. Aber weit gefehlt - Leider.

    Doch ich beginne mal ganz kurz die Story zu beschreiben. Eine richtige Inhaltsangabe möchte ich unterlassen, da in den vorher gegangenen Rezensionen eigentlich schon alles und mehrfach geschrieben und erörtert wurde.

    Die Handlung spielt 1914 in München. Kommissar (im Buch immer Kommissär) Sebastian Reitmeyer soll mehrere Morden aufklären. Darunter muss er auch in Militärkreisen ermittelt, was dort aber gar nicht gerne gesehen ist. Man gibt ihm deutlich zu verstehen, dass er diese Ermittlungen nicht führen soll. Ein weiterer Fall lässt ihn nun im Homosexuellenkreis ermitteln. Man beachte, wir schreiben das Jahr 1914! Für die Bevölkerung war Homosexualität ein absolutes Tabuthema. Hiermit möchte ich es auch schon belassen. Wie man vielleicht feststellen kann, ist in meiner Zusammenfassung keine Rede vom Attentat auf Franz Ferdinand und Sophie Chotek. Damit hat man die Leser des Klappentextes einfach mal an der Nase rumgeführt. Diese Angabe sollte wohl lediglich als Zeitmesser dienen. Schade, denn genau das war der Grund, weshalb ich das Buch lesen wollte. Da hab ich wohl den Klappentext falsch interpretiert.

    Erwähnen möchte ich auch, dass mich der Prolog etwas stutzig gemacht hat, da ich ihn als schwer lesbar bzw. schwer verständlich empfunden habe. Das mag wohl an der Sprache, den Ausdrücken und Formulierungen gelten haben. Jedoch im Laufe des Plots wurden die Tagebucheinträge des Offiziers immer klarer und eindeutiger.

    Zu dem/den Protagonisten möchte ich auch noch kurz meine Meinung schildern. Ich finde den Kommissar etwas schmucklos, farblos oder anders gesagt uninteressant dargestellt. Hier konnte man die Frage stellen: was macht ihn eindeutig? Nichts! Man weiss es nicht. Dafür finde ich Rattler sehr gut und deutlich dargestellt. Um im Vergleich zu bleiben: Reitmeyer ist farblos, dann ist Rattler bunt und glänzend. Hier hat die Autorin viel mehr Wert auf die Beschreibung gelegt.

    Das es sich bei dem vorliegenden Buch um einen Mehrteiler handeln soll, wollte die Autorin sich die Charakterisierung des Kommissars vielleicht für Band 2 aufspüren.

    Ein Spannungsbogen war für mich leider auch nicht erkennbar, so dass ich dieses Buch nicht als Kriminalroman, sondern eher als Roman mit kleinen Ermittlungen beschreiben würde.

    Schade, ich hatte mir wirklich mehr davon versprochen.

    Trotzdem danke ich der Autorin für die Idee, die mir einige unterhaltsame Lesestunden bereitet hat, sowie dem Suhrkamp Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika .., 15.04.2016

    28.6.1914 In Sarajevo wird der Thronfolger von Österreich-Ungarn erschossen, noch ist nicht klar, welche Folgen das für Europa haben wird, aber die Kriegstreiber ziehen im Hintergrund schon fleissig an den Strippen. In München schlägt sich derweil Kommissär Sebastian Reitmeyer zusammen mit seinem übereifrigen Polizeischüler und einem grummeligen Grantlerkollegen mit einem verzwickten Mordfall herum. Ein junger Mann wurde tot aufgefunden, erste Spuren weisen fatalerweise zum Militär. Gegen das darf aber nicht ermittelt werden. Reitmeyer gräbt trotzdem immer tiefer und kämpft dabei gegen den von oben angeordneten Maulkorb.

    Ein toller Serienauftakt! Angelika Felenda versetzt den Leser gekonnt in den Münchner Sommer von 1914 und konstruiert gleichzeitig einen interessanten und spannenden Mordfall. Dieser führt den ermittelnden Reitmeyer in verschwiegene Milieus und Gefilde, in denen er mal so überhaupt nichts verloren hat und deswegen oft vor einer frustrierenden Mauer des Schweigens steht. Trotzdem bleibt die Spannung gut erhalten und man fiebert mit. Die Figuren sind sehr unterschiedlich gestaltet, besonders der grummelige Kollege Brunner hat es mir angetan und mich auch mal unfreiwillig zum Lachen gebracht. Die Hauptfigur Reitmeyer bleibt mir leider etwas zu blass, sein Privat- bzw. Innenleben wird mir zu wenig beleuchtet. Bis beispielsweise sein Alter genannt wird (er ist 32), konnte ich das überhaupt nicht einschätzen und auch sonst hätte ich mir etwas mehr Informationen gewünscht. Die Geschichte an sich lässt sich flüssig lesen, der Münchner Dialekt, der mehr oder weniger ausgeprägt von den Figuren gesprochen wird, macht das Buch noch authentischer. Authentisch scheint mir auch die Stimmung in der Bevölkerung zu sein; bei militärischen Kundgebungen auf den Plätzen Münchens, hat wohl jeder sofort die entsprechenden Bilder der begeisterten Massen im Kopf, die nach Krieg schreien.

    Fazit: ein sehr guter, kluger Krimi, der den Zeitgeist gut einfängt und trotzdem die Spannung nicht vernachlässigt. Ich warte neugierig auf Reitmeyers nächsten Einsatz.

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  • 4 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bblubber, 09.02.2015

    Man schreibt das Jahr 1914 in Deutschland. Das Attentat von Sarajewo ist gerade passiert und der Ausbruch des ersten Weltkrieges steht unmittelbar bevor. Auch in München spürt man bereits die ersten Anzeichen und der Judenhass und Hitler sind nicht mehr fern. Noch ist Kommissär Reitmeyer aber mehr mit seinen eigenen Problemen und einem neuen Mordfall beschäftigt. An der Isar wird eine Leiche gefunden.Und dieser Tote soll nicht der einzige bleiben. Reitmeyer ermittelt aufmerksam und klug, seine Mittel sind der Zeit angemessen und es macht Spass ihm und seinen Gedankengängen zu folgen. Während in der grossen Politik und im Weltgeschehen die Dramatik zunimmt, entwickelt sich auch sein Fall zu mehr als einem einfachen Mord. Er führt ihn in Kreise des Militärs und der gehobenen Gesellschaft und schnell eckt er dort an, wo es gefährlich für ihn werden könnte. Reitmeyer, der sich von Hause aus schwer tut mit Willfährigkeit und Duckmäusern vor der Obrigkeit, muss sich in Acht nehmen, dass das Ganze nicht aus dem Ruder läuft.

    Mir gefällt vor allem das bayerische Setting und der Erzählrythmus sehr gut. Der Autor versucht nicht durch Action und Blutvergiessen zu überzeugen, sondern durch eine stringente und ruhig erzählte Geschichte. Ausserdem ist es eine interessante brisante Zeit, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges. Man spürt die geschichtliche Relevanz zwischen den Zeilen, ohne, dass das man die Krimihandlung wirklich verlässt. Die Charaktere werden bereits entwickelt aber es ist noch jede Menge Spielraum für weitere Teile dieser Reihe. Vor allem Reitmeyer hat mich überzeugt und ist mir schnell sympathisch geworden. Der Kriminalfall ist schlüssig und lässt keine Fragen offen. Auch wenn man schon bald die Lösung ahnt, so war es doch vergnüglich, dem Kommissär bei seinen Ermittlungen zu folgen und die Hintergründe mit ihm gemeinsam aufzudecken. Und sowohl der Titel als auch das Cover hätte mich auch im Laden schnell angesprochen.

    MIr hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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