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  • 5 Sterne

    Hornita, 22.01.2023

    Als Buch bewertet

    Interessanter Einblick in fremde Welten;
    Durch dieses Buch bekommt man sehr interessante Einblicke in das indische Landleben in den 1920er Jahren und die aussergewöhnliche Liebesgeschichte der Urgrossmutter des Erzählers. Dieser weiss nicht viel über sie, aber während er im Rückblick von seinem heilsamen Aufenthalt im Porzellanzimmer vor vielen Jahren erzählt, wird parallel die Geschichte seiner Urgrossmutter beschrieben, die viele Jahre in diesem Zimmer gelebt hat bzw. eingesperrt war. Das Buch ist flüssig und angenehm zu lesen und durch die wechselnden Erzählzeiten ist es mitreissend und spannend. Die 1920er werden treffend beschrieben und man bekommt nebenbei etwas von der geschichtlichen Entwicklung Indiens mit. Ich konnte mir gut vorstellen, dass es damals wirklich so ablief, fand aber zugleich unglaublich, wie Frauen behandelt wurden (und werden). Insgesamt ein sehr interessanter und lesenswerter Roman!

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  • 4 Sterne

    Shilo, 21.01.2023

    Als eBook bewertet

    Angelehnt an seine Familiengeschichte, erzählt Sunjeev Sahota die Geschichte von Mehar, die im Jahr 1929
    in Punjab, einem kleinen Dorf in Indien, zusammen mit zwei anderen Mädchen an drei Brüder verheiratet wird. Keines der Mädchen weiss, welcher der Brüder der eigene Ehemann ist, treffen sie ihn doch nur nachts in kompletter Dunkelheit. Ihre Tage verbringen sie unter strenger Aufsicht der Schwiegermutter Mai im Porzellanzimmer und verrichten dort die anfallenden Arbeiten. Schon bald jedoch verliebt sich Mehar in Suraj, dem Ehemann einer der anderen Mädchen. Es ist eine verhängnisvolle Liebe.
    Mehars Urenkel reist 70 Jahre später nach Indien, um auf einer verlassenen Farm einen Entzug zu machen. Er findet das Porzellanzimmer und erfährt von den Geschehen um seine Urgrossmutter Mehar.
    Dem Autor ist es gelungen, die beiden Hauptprotagonisten bildhaft darzustellen. So konnte ich die Situation von Mehar im frühen 20. Jahrhundert sehr gut nachvollziehen und mich in sie hineinversetzen. Auch ist es ihm gelungen, den Wechsel von Vergangenheit und dem Heute fesselnd zu vollziehen. Durch den flüssigen Schreibstil war es ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen.
    Mein Fazit:
    Eine wunderbare Reise in eine uns fremde Kultur. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    ele, 24.01.2023

    Als eBook bewertet

    Das Porzellanzimmer, Roman von Sunjeev Sahoata, EBook, hanserblau
    Eine ergreifende Geschichte über Liebe, Familie, Überleben und Verrat.
    1929 in Punjab werden drei Brüder mit sehr jungen Frauen verheiratet. Um Geld zu sparen werden die Ehen gleichzeitig geschlossen. Das matriarchalische Familienoberhaupt ist Mai die Mutter der Brüder. Sie leitet die Schwiegertöchter an, wie sie ihre tägliche Arbeit zu verrichten haben, frei bewegen dürfen sich die Mädchen nicht wenn sie das Porzellanzimmer, das Zimmer in dem die Aussteuer Mais aufbewahrt wird verlassen, dürfen sie das nur komplett verschleiert. Keine der jungen Frauen weiss, mit welchem der drei Brüder sie verheiratet ist. Auf Anweisung Mais werden die Mädchen einzeln für eine Nacht in einen stockdunklen Raum gebracht, in dem sie Besuch von ihrem Ehemann bekommen um möglichst einen Sohn zu zeugen. Eine der jungen Frauen jedoch kann einen Blick auf die jungen Männer erhaschen, sie verliebt sich in einen der Brüder und vermutet, dass es sich um ihren Ehemann handelt. Eine gefährliche Leidenschaft wird entfacht.
    Das Buch besteht aus 40 überschaubaren Kapiteln, die am Kapitelanfang mit grossen Zahlen versehen sind. Der Erzählstil ist auktorial, jederzeit ist dem Leser die Übersicht über das Geschehen möglich Dazwischen immer wieder eingeschobene Kapitel, mit *** überschrieben, in der Gegenwart erzählt, aus der Sicht des Urenkels der Protagonistin Mehar. Zwei Erzählstränge in zwei Zeitebenen. Als zum ersten Mal ein „Sterne“ Kapitel las, war ich nicht darauf vorbereitet. Ich brauchte eine Weile bis ich erkannt habe, dass hier ein anderer Erzählstrang in einer viel späteren Zeit angefangen hat. Insgesamt hätte ich mir in diesem Buch etwas mehr Erklärungen gewünscht, eine Zeitangabe oder ein Name über den Stern-Kapiteln, ein Glossar am Buchanfang oder -ende, welches die häufig angeführten indischen Wörter, ich vermute Kleidungsstücke oder Gebrauchsgegenstände etwas erklärt hätte. Was zum besseren Verständnis vorteilhaft gewesen wäre. Am Ende ist ein Foto beigefügt, auf dem Reader ebenfalls ohne nähere Erklärung.
    Die Geschichte selbst, war schön erzählt, prosaisch und bildhaft ausgeschmückt. Alle Figuren sind gut charakterisiert. Eine interessante Figur war Mai die Mutter der Familie, die sogar ihre Söhne schlägt. Ich habe mich schon gefragt wie Mai so mächtig werden konnte, wenn man bedenkt, wie gering die Frauen in der Familienhierarchie eingestuft sind. In einer Szene in der der Vater der Familie noch lebte, hatte ich auch das Gefühl, dass Mai allzeit das Sagen hat. Diese Machtstellung des weiblichen Familienoberhauptes und wie es dazu kam, hätte mich brennend interessiert. Über Suraj und Jeet diese beiden Brüder erfährt der Leser einiges, wie auch über die Schwägerinnen, allen voran natürlich Mehar.
    Es fiel mir nicht leicht ins Buch zu kommen. Wegen der fehlenden Erklärung der indischen Eigennamen, und auch durch die dazwischengeschobenen Kapitel aus der Gegenwart wurde der Lesefluss etwas gestört.
    Die eingeschoben Kapitel erzählen zwar ebenfalls eine betroffen machende Geschichte, wobei mir der Familienzusammenhang eine etwas nähere Erklärung bedurft hätte. Insgesamt konnte ich den Plot nicht so ganz realisieren. Wobei ich mich z.B. gefragt habe warum die einzelnen Paare sich eigentlich nicht erkennen durften, viel Kummer wäre ihnen allen erspart geblieben. Hier und da eine ausführliche Erläuterung hätte der Geschichte gutgetan.
    Von mir 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    vöglein, 01.02.2023

    Als eBook bewertet

    Das Porzellanzimmer

    Zuerst hat mich das farbenfrohe Cover in Verbindung mit dem Titel angesprochen. Nach dem Klappentext wusste ich dann…..ich muss diese Buch unbedingt lesen.

    Der Autor Sunjeev Sahota erzählt hier angelehnt an seine Familie, seine eigene Familiengeschichte.

    1929 im ländlichen Punjab, drei sehr junge Frauen, eigentlich noch Mädchen werden in einer Hochzeitszeremonie mit drei Brüdern verheiratet. Jede Nacht trifft je eine von ihnen ihren Ehemann in stockfinsterer Nacht, in der Hoffnung bald einen Sohn zu zeugen und keines der Mädchen weiss, wer nun die Nacht mit ihr verbracht hat ( unglaublich eigentlich!)
    Tagsüber sind die Mädchen im Porzellanzimmer eingesperrt, um dort ihre Arbeiten zu verrichten. Mehar ist jedoch neugierig auf ihren Ehemann und verliebt nach einigen Hinweisen sich doch tatsächlich in einen der Brüder.
    Und so beginnt eine Geschichte über Macht und Begehren, aber auch Traumata und Rassismus.
    Leider konnte mich das Buch nicht wirklich „packen“. In zwar überschaubaren Kapiteln kann man mühelos in die Geschichte eintauchen, leider fehlt aber ein Glossar, sodass das zwischendurch googeln den Lesefluss stört. Stellenweise fand ich’s dann auch wieder sehr bildhaft erzählt, dann war’s aber kurz darauf wieder etwas langatmig.
    Von mir deshalb nur eine bedingte Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    alekto, 01.02.2023

    Als eBook bewertet

    Abwechslungsreich erzähltes Familien-Liebes-Drama im ländlichen Indien der 30er Jahre

    1929 lebt die junge Mehar nach ihrer Hochzeit mit einem der Söhne der Witwe Mai auf deren Hof. Dort wohnt sie zusammen mit Harbans und Gurleen, die die anderen beiden Söhne von Mai am gleichen Tag wie Mehar geheiratet haben, im Porzellanzimmer. Keine der jungen Frauen weiss, welcher der Brüder Jeet, Mohan oder Suraj ihr Mann ist. Mehar hat nicht nur mit dieser Ungewissheit zu kämpfen, sondern muss sich auch an ihr neues Leben, das von der harten Arbeit auf dem Hof geprägt ist, gewöhnen. Von früh bis abends muss sie an der Seite von Harbans und Gurleen nicht nur in der Küche schuften. Bei nächtlichen Zusammenkünften, deren Termine Mai diktiert, muss sie in nahezu absoluter Dunkelheit ihrem Mann zu Willen sein. Und wenn sie nicht bald einen Sohn bekommen wird, ist ihre Stellung im Haus nicht garantiert.

    Abwechslungsreich erzählt Sunjeev Sahota seinen Roman aus Sicht seiner Hauptfigur Mehar und weiterer Personen. Diese umfassen etwa verschiedene von Mais Söhnen, aber auch Mehars Urenkelsohn. Letzter wird viele Jahrzehnte später wegen seiner Drogenabhängigkeit von seinen Eltern nach Indien geschickt wird und kommt dort der Geschichte seiner Urgrossmutter auf die Spur. So erzählt der Autor seine Geschichte auf mehr als nur einer Zeitebene. Eine davon fokussiert sich auf das Jahr 1929, indem die erst fünfzehn Jahre alte Mehar geheiratet hat. Zum anderen wird die Zeit geschildert, in die der Aufenthalt von Mehars Urenkelsohn als Student in Indien fällt, nachdem er in die Drogensucht abgerutscht ist. Diesen Nachfahren Mehars habe ich aber auch erlebt, als er zwanzig Jahre älter ist und Verantwortung für seine Eltern zu übernehmen hat, weil sein Vater nach einer Operation am Knie sogar auf Hilfe beim Treppensteigen angewiesen ist und das Haus verkaufen muss, das er sich nicht mehr leisten kann. Zudem wird aus Mehars Kindheit berichtet, wenn diese erst fünf Jahre alt ist. Denn da ist die zukünftige Hochzeit mit Mais Sohn vereinbart worden.
    Das Porzellanzimmer beginnt als beinahe schon leichtfüssig erzähltes Drama. Erst sträubt sich die junge Mehar, die ein wildes Kind gewesen ist, das in Spielen besser als jedes andere Mädchen gegen die Jungen angekommen ist, gegen die arrangierte Ehe. Sie fügt sich dann aber rasch in ihre neue Rolle und lebt sich wegen der anderen Bräute Harbans und Gurleen bald auf Mais Hof ein. Mehars Urenkelsohn ist als indischer Junge in seiner englischen Heimatstadt schlimmen Erfahrungen ausgesetzt gewesen. So erinnert er sich an die traumatischen Erlebnisse, die mit der Einladung zur Geburtstagsfeier eines Freundes einhergingen. Aber nach ein wenig Kuchen und ein paar Runden um den See, bei denen er sich an den gefleckten Fischen erfreute, ist schon wieder alles gut. Auch das Drama, dass die Eltern von Mehars Urgrossenkel ihr Haus verlieren lässt, nachdem sie sich ihr Leben lang in ihrem Laden abgerackert haben, bleibt auf eine skurrile Szene beschränkt, in der der Vater den Rücken der Kaufinteressenten mit der Krücke droht. Zudem beginnt das im Kern dieses Romans erzählte Drama, das um die Liebesgeschichte von Mehar mit einem von Mais Söhnen kreist, als klassische Verwechslungsgeschichte, die sich so auch in jeder RomKom finden könnte.

    Obwohl sich dieser Roman von Beginn an für mich flüssig und gut gelesen hat, hätte ich diesen als stärker empfunden, wenn Sunjeev Sahota sich auf die darin enthaltenen Dramen konzentriert und diese auserzählt hätte. Dabei hätte ich mir gewünscht, dass sich dies nicht nur auf das Liebesdrama von Mehar beschränkt hätte, sondern das der Autor den anderen Dramen im Leben von Mehars Urgrossenkel und seinen Eltern mehr Raum gegeben hätte. So sind für meinen Geschmack dessen Kampf gegen die Drogensucht, seine traumatischen Kindheitserlebnisse und der drohende Verlust seines Elternhauses aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten zu schnell abgehandelt worden.
    Denn dadurch dass diese problematischen Situationen nach ein oder zwei Kapiteln abgehandelt gewesen sind, wenn der Autor zum nächsten Thema übergegangen ist, hat sich bei mir der Eindruck eingeschlichen, dass das alles nicht so schlimm gewesen ist. Der Roman hätte meiner Ansicht nach aber eine weit stärkere Wirkung entfaltet, wenn sich die darin erzählten Dramen von Episode zu Episode verschlimmert hätten, indem der Autor der Tragödie aus Mehars Leben und auch den anderen Dramen mehr Zeit und Raum in einer intensiveren Auseinandersetzung eingeräumt hätte. Denn so hätte dieser Roman zu einer Abwärtsspirale aus Dramen werden können, die seine Figuren immer weiter in den Abgrund zieht, um eine sogartige Wirkung zu entfalten.

    Die junge Mehar, die als Sympathieträgerin dieses Romans angelegt ist, konnte mich zwar mit ihrer lebensfrohen Art für sich einnehmen. Da sie noch so jung ist, hat sie aber auch ziemlich naiv und unbedarft auf mich gewirkt, was ihre Charakterisierung eher eindimensional hat ausfallen lassen. Leider habe ich nicht nur Mehar, sondern auch die meisten der anderen Figuren als recht blass empfunden. Zu Beginn des Romans habe ich Mehars Schwiegermutter Mai noch als interessanteste Figur wahrgenommen. Mai fällt zwar nicht gerade in angenehmer Weise auf. Ich hätte aber gern mehr darüber erfahren, wie Mai zu der durchsetzungsstarken Witwe werden konnte, die ihren Hof so fest im Griff hat, und auch vor brutalen Bestrafungen oder übergriffigem Verhalten nicht zurückschreckt, um ihren Willen durchzusetzen.
    Teilweise hat mir die Schilderung von Zeiträumen gefehlt, die die Figuren in Sahotas Roman zu denen haben werden lassen, die sie dann sind. Teils sind Entwicklungen der Charaktere zu rasch erfolgt, so dass diese zwar zu für mich überraschenden Wendungen und unerwarteten Enthüllungen gefüht haben, leider aber auch den eher schwach angelegten Figuren den letzten Rest an Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit ihrer Handlungen genommen haben.

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