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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 16.02.2024

    Als Buch bewertet

    Eine lebensrettende Freundschaft?

    Krakau 1942: Die 18jährige Sadie lebt mit ihren Eltern im jüdischen Ghetto und muss sich tagsüber im Kriechboden verstecken, damit sie bei Razzien nicht gefunden wird. Zum Glück ist sie aufgrund der Mangelernährung sehr klein und dünn, trotzdem hat sie Beklemmungen und Angst in ihrem Versteck. „Die Freiheit ist da, wo man sie findet. … Das grösste Gefängnis steckt in unseren Köpfen.“ (S. 11/12)

    Ella lebt auch in Krakau, kann sich als Nicht-Jüdin aber frei bewegen. Aber seit ihr Vater gefallen ist, gibt ihre Stiefmutter regelmässig Partys für die Deutschen und teilt das Bett mit ihnen. Dann streift Ella kreuz und quer durch die Stadt. „Es war, als würde meine Ziellosigkeit mein Leben widerspiegeln, indem ich in einer Art Niemandsland gefangen war. … Im besetzten Krakau glich mein Dasein dem eines Kanarienvogels, der in seinem Käfig kaum Platz zum Umherflattern hatte.“ (S. 31)

    Als das Ghetto im März 1943 nachts geräumt wird, können Sadie und ihre Eltern in die Kanalisation fliehen. Eigentlich wollen sie das Abwassersystem nur als Weg in die Freiheit nutzen, aber die Nazis sind ihnen zuvor gekommen und besetzen alle Ausgänge – sie werden bis Kriegsende hier bleiben müssen. Für Sadie ist das unvorstellbar, um nicht durchzudrehen, geht sie regelmässig in den unterirdischen Gängen spazieren und schaut durch die Kanaldeckel nach oben.

    „Ich war kein mutiger Mensch.“ (S. 111) sagt Ella über sich selber, aber als sie Sadie in der Kanalisation entdeckt, ist für sie sofort klar, dass sie helfen muss. Aus ihrer ersten Begegnung entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, für die beide alles riskieren …

    Pam Jennoffs „Das Mädchen mit dem blauen Stern“ beruht auf einer wahren Begebenheit und ist die berührende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Sadie und Ella könnten kaum unterschiedlicher sein, aber sie verbindet der Hass auf die Deutschen und die Sehnsucht nach Freiheit. Ella träumt davon, zu ihrem älteren Bruder nach Paris zu gehen und ihrer Stiefmutter zu entkommen. Sadie wäre schon froh, wenn sie ihre unterirdische Welt verlassen könnte. Sie sehnt sich nach frischer Luft und den Sternen, die sie mit ihrem Vater immer beobachtet hat.
    Ihr Aufeinandertreffen ist für beide extrem gefährlich. Sadie und die anderen Bewohner der Kanalisation haben Angst, verraten, entdeckt und doch noch verschleppt zu werden. Ellas Feind sitzt im eigenen Haus – ihre Stiefmutter würde alles tun, um sie loszuwerden und sie wegen der Unterstützung der Juden anzeigen.

    Das Setting ist extrem beklemmend. Zur Angst der jüdischen Flüchtlinge vor Entdeckung kommt der Ekel vor der Kanalisation, der Enge, dem Dreck, dem verschmutze Wasser. Ausserdem sind sie darauf angewiesen, dass ihre die Helfer sie regelmässig mit dem Notwendigsten versorgen – sonst müssen sie verhungern.
    Aber auch Ella lebt gefährlich und darf sich nicht erwischen lassen, wenn sie die Lebensmittel zu Hause entwendet und übergibt.

    Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht der beiden Frauen geschrieben, dadurch erlebt man ihre Ängste, Gedanken und Gefühle unmittelbar. Zusätzlich hat die Autorin den Epilog und Prolog so gestaltet, dass man bis zuletzt nicht weiss, wie es ausgeht und mit ihnen mitfiebert. Zudem schreibt sie so bildlich, dass man einen sehr guten Eindruck davon bekommt, wie Krakau damals aussah und wie extrem unterschiedlich die Lebensbedingungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen waren. Ein wichtiges Buch #gegendasvergessen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 14.02.2024

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte einer tiefen Freundschaft
    Als in Krakau die Menschen im jüdischen Ghetto abtransportiert werden, bleibt Sadie und ihrer Familie nichts anderes übrig, als in der Kanalisation Zuflucht zu finden. In der unterirdischen Dunkelheit streift Sadie durch die Tunnel. Durch das Gitter eines Kanaldeckels sieht sie ein Mädchen, das an einem Marktstand Blumen kauft. Nach einigem Zögern spricht Ella Sadie an und beschliesst, dem Mädchen zu helfen.
    Diese Geschichte ist zwar fiktiv, lehnt sich jedoch an wahre Begebenheiten an. Es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft und Verbundenheit. Unvorhersehbare Wendungen halten den Spannungspegel kontinuierlich sehr hoch. Die relevanten Charaktere sind mit einem flüssigen und leichten Schreibstil bildhaft und eindrucksvoll beschrieben, ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehbar dargestellt. So war es mir möglich, in Sadie und Ella eintauchen zu können und mit ihnen zu empfinden.
    Dieses Buch hat mich emotional mitgerissen und schliesslich sogar zu Tränen gerührt. Sehr gerne empfehle ich es weiter. 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 04.04.2024

    Als Buch bewertet

    ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument
    Das Buch " Das Mädchen mit dem blauen Stern" von Pam Jenoff hat mich tief beeindruckt und berührt. Unter welch unmenschlichen Umständen Juden während des 2. Weltkriegs leben mussten und unter welchen Repressalien sie zu leben hatten, ist immer wieder erschreckend zu lesen.

    Krakau 1942. Die achtzehnjährige Sadie lebt mit ihren Eltern im Krakauer Ghetto. Tagsüber versteckt sich das Mädchen in einem Kriechboden, um bei eventuellen Razzien nicht entdeckt zu werden.Als das Ghetto geräumt wird, um die Juden in die Konzentrationslager zu bringen, gelingt es Sadie und ihren Eltern zu fliehen. Sie flüchten in die Kanalisation unter Krakau , wo sie fortan leben.

    Ella lebt nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Stiefmutter, die mit den Nazies kollaboriert, um ein engenehmes Leben zu haben. Sie hat einen Nazi zum Liebhaber und profitiert von seiner " Bekanntschaft". Auf dem Weg durch die Stadt entdeckt Ella Sadie durch Zufall, weil sie Geräusche unter einem Kanaldeckel hört und Sadies Gesciht dort erscheint. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft. Ella versorgt Sadie mit Lebensmitteln und unterhält sich regelmässig mit ihr und erfährt so über ihr Leben in der Kanalisation und den Umständen unter denen sie lebt..Für Sadie bedeutet sich eine grosse Hoffnung.Ella versucht ihr zu helfen wo sie kann.

    Aus wechselnder Sicht zwischen Sadie und Ella wird dieses Buch geschrieben, das mich tief beeindruckt hat. Es ist immer wieder erschreckend von Schicksalen dieser Art zu erfahren, die ja leider kein Einzelfall waren. Allein die Vorstellung in einer Kanalisation zu leben ist für mich undenkbar .

    Die Geschichte wird sehr eindringlich erzählt und liess mich einige Male inne halten , um das Gelesene "zu verdauen"..Die Autorin vesteht es auf sehr emphatische Art und Weise dieses Stück Zeitgeschichte wiederzugeben und vermittelt dem Leser Einblick in die damalige Besatzungszeit Polens durch die Deutschen. Die Figuren sind gelungen dargestellt, der Schreibstil flüssig zu lesen und sehr eingängig.

    Von mir eine grosse Leseempfehlung für dieses Buch.

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  • 5 Sterne

    Philiene, 14.02.2024

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch hat mir die Tränen in die Augen getrieben und mich sehr nachdenklich zurück gelassen.
    Zwei Mädchen deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnten treffen zufällig an einem unwirklichen Ort aufeinander. Die Eine Ella
    wächst im Wohlstand auf und muss auch in dem von den Nazis besetzten Krakau keine Not leiden. Ihre Sorgen gelten der Stiefmutter, die sich mit einem Deutschen einlässt . Die Andere Sadie, eine Jüdin, die gerade noch der Räumung des Ghettos entkommen ist und nun in der Kanalisation lebt unter unvorstellbaren Bedingungen. An einem Gitter lernen sie sich kennen und Ella riskiert viel um Sadie zu helfen.

    Der Roman erzählt abwechselnd aus Ellas und aus Sadies Sicht. So erlebt man zunächst einmal zwei sehr unterschiedliche Leben. Wobei die von Sadie sehr unter die Haut geht. Ich hatte das Gefühl mit ihr im Versteck zu sitzen und durch die Kanäle zu kriechen. Ella dagegen entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer sehr mutigen Frau die mich beeindruckt hat.
    Ein emotionaler und bachwirkender Roman gegen das Vergessen.

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  • 4 Sterne

    Märchens Bücherwelt, 20.02.2024

    Als Buch bewertet

    Man liest unzählige Bücher über diese düstere Epoche und doch wird man immer wieder überrascht, was alles passiert ist und wie Menschen einen Überlebenswillen und Kampf geführt haben, um diese Gräuel, diese menschenunwürdigen Zustände zu überstehen.

    So auch Sadie, das 19-jährige Mädchen mit dem blauen Stern. 1942, als im jüdischen Ghetto Krakaus eine Razzia der Nazis durchgeführt wird und die einzige Möglichkeit zu überleben der Weg in die Kanalisation führt. Finster, nass, kalt und schmutzig verbringt sie mit einigen anderen Tag um Tag in diesem Loch, nur die Geräusche von aussen und der Blick durch ein Gitter sind der einzige Kontakt zur Aussenwelt.

    Alleine diese Vorstellung dort Monate auszuharren, getrennt von der Aussenwelt, Ratten, ohne zu wissen, wie es mit der Lebensmittelversorgung läuft, auch wenn ihnen ein Wohlgesinnter hilft. Aber die Nazis sind überall, es wird mit Argusaugen gewacht, jedem Geräusch wird nachgegangen. Bis Sadie eines Tages durch das Gitter ein anderes Mädchen sieht und sich eine ergreifende Freundschaft zwischen ihr und Ella entwickelt, die es sich zur Aufgabe macht, Sadie und allen anderen irgendwie zu helfen.

    Abwechselnd aus der Sicht von Ella und Sadie erhält man Einblicke in das Leben in der Kanalisation und ich war zutiefst erschrocken, was diese armen Seelen aushalten und erleben mussten, jede Minute bangt man mit, was passiert und wie knapp die Entdeckung ist. Aber auch Ellas Leben ist so emotional und erschütternd und doch sind beide Mädchen wirklich Menschen mit Mut, Charakter und Stärke.

    Dieses Buch basiert auf einer wahren Begebenheit, es hat mich beschämt, zerrissen, ich hab mit den Tränen gekämpft und so intensiv mitgefühlt, ob Gerüche, die Gefühle, die Schilderungen der Situationen – alles war, als wenn es gerade passiert und man ist mittendrin.

    Ich hatte etliche Male Gänsehaut und der Schluss – nun da hat es mir dann endgültig die Füsse weggerissen, denn da passiert wirklich alles, was man nicht sich weder denken noch vorstellen kann.

    Ein Schicksalsroman, der sehr nahe geht, der Gefühle an die Oberfläche bringt, es brodelt innerlich, während man gleichzeitig Bewunderung verspürt, immer in der Gewissheit dieses Leid nie wieder gutmachen zu können. Zumindest hilft erinnern und wachrütteln und genau deshalb mag ich Geschichten wie diese und möchte auch diesen Roman von Herzen empfehlen.

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  • 2 Sterne

    katikatharinenhof, 27.02.2024

    Als Buch bewertet

    Unglaubwürdig erzählt

    Die Säuberungsaktionen nehmen und nehmen kein Ende und es scheint, als würde es auch Sadies Familie treffen. Durch eine aberwitzige Idee bleiben sie vor grösserem Unglück verschont und können sich in die Kanalisation retten. Das Versteck unter der Stadt Krakau ist ein hoffnungsloser Ort und es scheint ein Überleben möglich. Doch Sadie sehnt sich nach Normalität und streift durch die Tunnel. Bei einem Blick durch den Kanaldeckel entdeckt sie Ella, die einen Farbtupfer im Arm hält. Die gelben Blüten leuchten und sind der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft....


    Es gibt viele Bücher, die über das Schicksal der Juden im Zweiten Weltkrieg berichten, zu Herzen gehen und betroffen machen. Pam Jenoff versucht mit "Das Mädchen mit dem blauen Stern" Realität mit Fiktion zu verknüpfen, aber so ganz gelingt es ihr nicht, Authentizität herzustellen und einen Roman zu schreiben, der unter die Haut geht.

    Es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten und Auffälligkeiten, die die Handlung unglaubwürdig werden lassen. Nicht nur, dass Ella eine Art Aschenputtel darstellt (es sind in ihrem Leben und häuslichen Umfeld sehr viele Parallelen zum Märchen zu finden, die in meinen Augen deplatziert wirken), sondern auch, dass zwei Mädchen im besetzten Krakau scheinbar völlig unbehelligt ihre aussergewöhnliche Art der Konversation betreiben können, ohne dass Sadie entdeckt wird oder es Aussenstehenden irgendwie merkwürdig vorkommt, dass sich eine junge Frau mit dem Gitter der Kanalabdeckung unterhält. Die braunen Schergen haben ihre Augen und Ohren überall, aber immer ausgerechnet dann, wenn sich Ella und Sadie treffen, ist niemand zur Stelle und entdeckt das doch eher auffällig unauffällige Verhallten der beiden.

    Die Charaktere sind nicht ausgreift und die Ausdrucksweise, die die Autorin ihnen in den Mund legt, wirkt unbeholfen und sehr konstruiert. Die Geschichte bietet wiederholt Logik- & Verständnisfehler, aber der Schluss setzt der Unglaubwürdigkeit die Krone auf. Hier wird an Klischees, Effekthascherei und Gefühlsduselei nicht gespart, die Leserschaft manipuliert und das passt zu einer solch ernsten Thematik überhaupt nicht.

    Leider schafft es Pam Jenoff nicht, eine Geschichte zu schreiben, die unter die Haut geht und Spuren hinterlässt. Schade um die verschenkte Lesezeit.

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