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  • 5 Sterne

    SofieW, 02.10.2022

    Obdachlos und noch fast Kind, Krimihandlung mit viel Realität dazu

    Coco hat kein Zuhause, keinen Ort, wo man all das tun kann, was zum Menschsein dazugehört, sich duschen können, sich etwas zu essn machen, wenn man Hunger hat, es trocken haben, wenn es draussen regnet und sich einfach beschützt zu fühlen. Als sie eines Tages auf einer Bank sitzt, wird sie von einer Frau angesprochen, ob sie helfen kann. Und Coco gibt tatsächlich preis, dass sie gerne duschen würde und das darf sie dann auch, obwohl es für die Familie zugegebenerweise doch etwas befremdlich ist. Einige Zeit nach diesem 'Erlebnis' findet Amra, die Tochter der Familie, ein Tagebuch. Es gehört Coco und sie scheint es hier verloren zu haben. Zusammen mit ihrer Freundin Louise berät Amra, ob sie etwas so persönliches denn lesen dürfen. Aber dann entscheiden sich die beiden dafür, weil sie in Sorge sind, dass dem Mädchen etwas passiert sein könnte und sie so vielleicht etwas erfahren, um ihr zu helfen. Die beiden denken dabei an richtig schlimme Sachen, ein bisschen geht da auch die Fantasie mit ihnen durch, Stichwort Organhandel, aber natürlich ist ihre Angst um Coco berechtigt und sie machen sich auf die Suche nach ihr.
    Diese Geschichte, sie zeigt viel Einfühlungsvermögen für andere, für Menschen, die anders leben, leben müssen, weil es sich, aus den Umständen heraus, einfach ergeben hat. Während man das Buch liest, nimmt man das Geschehen erst einmal vor allem als eine Art Krimi war. Doch dann, wenn man weiss, was genau passiert ist, wendet sich der Blick automatisch auf das Dahinter, auf das Erleben von Obdachlosigkeit, hier auch speziell bezogen auf Jugendliche, auf die Situationen, die sich da ergeben. Und natürlich steht dann auch die Frage im Raum, wie helfen. Sehr positiv, auch da lässt einen das Buch nicht allein und vermittelt einen Eindruck von 'Möglichkeiten'.
    Eine ambitionierte und trotzdem sehr unterhaltsame Geschichte, mit viel Empathie und Nachklang dazu.

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 10.10.2022

    Ein lesenswertes Buch, das betroffen macht und und noch einige Zeit beschäftigt, denn diese Geschichte um Strassenkinder in Berlin und Umgebung geht wirklich unter die Haut.

    Das Mädchen Coco, die bedauernswerte Heldin des Buches, findet durch glückliche Umstände endlich Hilfe und Zuwendung, auch wenn es zunächst leider eine Weile dauert. Doch dieses Glück ist längst nicht jedem beschieden, der durch diverse Widrigkeiten des Lebens auf die Strasse landet und oft buchstäblich unter die Räder gerät. Gerade Kinder und Jugendliche können gar nichts dafür.

    Wofür werden sie schon am Anfang ihres gerade erst begonnenen Lebens bestraft? Die Frage stellt man sich auch hier.

    Das Leid dieser armen Menschen ist unendlich, müsste in einem Land wie dem unseren eigentlich nicht sein.

    Vielleicht sollten wir alle öfter genauer hinschauen und auch mal handeln, bevor es zu spät ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 22.09.2022

    „...Jemand, der von irgendwo weggelaufen ist, braucht jemandem, dem er vertrauen kann. Und wenn ich heimlich etwas unternehme, ist dieses Vertrauen kaputt. Das will ich nicht...“

    Die 14jährige Amra und ihre Freundin Louise interviewen einen Sozialarbeiter, der sich um wohnungslose Jugendliche kümmert, für die Schülerzeitung. Das Zitat ist ein Ausschnitt daraus. Wie war es dazu gekommen?
    Die Autoren haben ein spannendes Jugendbuch geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
    Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt zur Zielgruppe, gleitet dabei aber nicht in die Jugendsprache ab. Natürlich werden moderne Kommunikationsmittel wie der Austausch über Handy mit eingebunden.
    Amra war zum Laufen mit ihrer Mutter im Park. Dabei war ihr ein Mädchen auf einer Bank aufgefallen. Ihre Mutter hat sich an das Mädchen gewendet und sie gefragt, was sie für sie tun könnte. Sie würde gern duschen. Die Mutter bietet ihr an, am nächsten Tag um 10 Uhr zu kommen.
    Coco, das Mädchen, erscheint. Vierzehn Tage später findet Amra Cocos Tagebuch. Die Mädchen machen sich auf die Suche nach Coco. Gleichzeitig wollen sie Artikel über ihre Erlebnisse in der Schülerzeitung veröffentlichen.
    Um Anhaltspunkte zu bekommen, lesen sie das Tagebuch. Coco hat es an ihre jüngere Schwester gerichtet. Es wird kursiv wiedergegeben. Dabei tauchen die Mädchen in eine für sie fremde Welt ein. Nach dem Tod des Lebensgefährten lässt sich die Mutter hängen.

    „...Manchmal war sie den ganzen Tag weg. Manchmal länger. Ich hatte keine Ahnung, wo sie dann war. Ihr Handy hatte sie ausgeschaltet...“

    Die Suche nach Coco erweist sich als schwierig. Doch die Mädchen bleiben dran. Sie gehen jeden noch so kleinen Hinweis nach. Dadurch lernen sie die Welt der Wohnungslosen, aber auch Hilfsmöglichkeiten kennen.

    „...Der Bus für die obdachlosen Jugendlichen ist nur nachmittags hier. Meistens kommt er um sechzehn Uhr. Mittwochs kommt er gar nicht...“

    Gleichzeitig wird bei den Interviews deutlich, dass vor allem für Mädchen viele Gefahren auf der Strasse lauern. Natürlich geh auch die Phantasie von Amra und Louise auf Tour.
    Am Ende bekommt Coco ihr Tagebuch und bedankt sich.
    Im Anhang werden die beiden Interviews unter den Titeln „Abgehauen“ und „Vermisst“ ausführlich abgedruckt und mit Zahlen und Fakten unterlegt. Sehr gut gefallen mir die Schwarz – Weiss - Illustrationen vor einigen Kapiteln. Die fast stilisierte Darstellung wirkt beeindruckend und zieht den Blick auf sich.
    Das Buch bekommt von mir eine Leseempfehlung. Es verbindet gekonnt eine spannende Geschichte mit wichtigen Fakten. Der Leser lernt eine Welt kennen, die selten thematisiert wird.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mary, 01.10.2022

    Heile Welt trifft auf Strassenkinder in Berlin

    „Das Mädchen in unserem Badezimmer“ ist ein Jugendkrimi zur Thematik der wohnungslosen Minderjährigen.
    Aus der Erzählperspektive der vierzehnjährigen Amra nähert sich das behütet aufwachsende Mädchen der traurigen Geschichte der obdachlosen Coco in Berlin.
    Amras Mutter lädt Coco zum Duschen in die Familienwohnung ein. Zunächst empfindet Amra die als distanzlos und die gesamte Familie fühlt sich unwohl, als Coco tatsächlich zum vereinbarten Zeitpunkt auftaucht. Das dankbare Mädchen vergisst in der Wohnung allerdings ein Tagebuch. Amras Versuch, ihr das Buch zurückzugeben, mündet in einer schwierigen Suche nach Coco und einer Recherche rund um das Obdachlosenmilieu und den Berliner Alexanderplatz.
    Heraus kommt dabei eine Mischung aus Kriminalfall und brutaler Realität mit einer ordentliche Portion Humor.
    Die heile Welt von Amra und ihrer Freundin Louise trifft auf eine Biographie mit Brüchen und Sprüngen.
    Das Buch ist ein intensiver Blick über den eigenen behüteten Horizont hinaus. Gelungen wird eine Rahmenhandlung erzählt, die in der Lebenswelt der heutigen Jugendlichen spielt.
    Die Vermisstensuche geht in diesem Fall gut aus. Die lesenswerten Interviews (u.a. mit einem Streetworker am Alexanderplatz) im Anhang des Buches zeigen jedoch die bedrückende Realität einer Grossstadt und runden das Thema hervorragend ab.

    Mir hat die Schilderung der ambivalenten Gefühle bei der Hilfe für Obdachlose gut gefallen, dadurch macht das Buch einen sehr authentischen Eindruck. Durchgängig werden Persönlichkeiten mit den verschiedensten Eigenschaften vorgestellt: es gibt die Helfer, aber auch die Egalen, die Täuscher und Blender ebenso wie die Unordentlichen und die Peniblen. So können sich die unterschiedlichsten Lesertypen in der Geschichte wiederfinden.

    Zu erwähnen ist unbedingt die phantastische Ausstattung des Hardcovers: Die künstlerisch wertvollen Schwarz-Weiss-Illustrationen bereichern den Text und sind einzigartig in einem Jugendroman.

    Das Buch ist für Jugendliche absolut geeignet und auch für Erwachsene sehr lesenswert. Mich hat es nachhaltig beeindruckt. Sicher kann es auch als Unterrichtslektüre eingesetzt werden.
    Ich wünsche dem Roman eine grosse Leserschaft und vergebe die volle Punktzahl für Inhalt und Ausstattung.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabelle B., 02.10.2022

    "Das Mädchen in unserem Badezimmer" von Henrik Hitzbleck und Kerstin Wacker, ist ein bewegender Jugendkrimi über Strassenjugendliche in Berlin.

    Amra ist fassungslos als sie erfährt, das ihre Mutter einfach so ein fremdes Mädchen zu sich nach Hause zum duschen einlädt. Doch hätte sie dies nicht gemacht hätten sie niemals Cocos Tagebuch gefunden und darin gelesen, um zu erfahren, was es bedeutet aus dem Leben geworfen zu werden. Doch dann ist Coco plötzlich verschwunden.Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Louise macht sich Amra auf die Suche nach Coco. Sie besuchen Orte, an denen sie sich aufgehalten hat, sprechen mit der Vermisstenstelle und Menschen die sie kannten. Doch niemand weiss wo sie sich aufhält und schon bald beschleicht sie ein schrecklicher Verdacht. Die Zeit drängt. 


    Das Autorenduo Henrik Hitzbleck und Kerstin Wacker haben einen fesselnd und bewegenden Jugendkrimi geschrieben, der von Anfang an in seinen Bann zieht. Die Charaktere insbesondere die beiden Mädchen Amra und Louisa sind sehr sympathisch und aufgeweckt beschrieben, die man schnell ins Herz schliesst. Aber auch Coco ist ein toller Charakter. Man kann sich wunderbar in ihre Gefühlswelt hineinversetzten, fühlt ihre Trauer, ihren Schmerz und ist bewegt über ihr Schicksal. Obwohl Obdachlosigkeit keine Seltenheit ist, wirft das Buch einen interessant aber auch bewegenden Blickwinkel auf die Strassen Berlins.

    Die Handlung ist konstant sehr unterhaltsam, spannend und regt gleichzeitig auch zum nachdenken an. Würde man selbst einen Obdachlosen in die eigenen vier Wände lassen und beherzt bei sich duschen oder baden lassen? Eine überaus interessante Frage, die ich mir beim lesen des Buches, durchaus und sogar mehrfach gestellt habe.

    Die Kapitel haben eine leserfreundliche Länge und beginnen jeweils mit einer abstrakten Zeichnung, die das Gesamtbild der Geschichte wunderbar unterstreicht. Auch der Schreibstil liest sich sehr fliessend, mitreisend und locker. Sehr gefallen hat mir ebenfalls auch das abschliessende Interview der Freundinnen, das zusammenfassend gut recherchiert, interessant und toll geschrieben war. 


    Insgesamt ein überaus lesenswert, aufwühlend und fesselnder Jugendkrimi der zeigt, wie es auf den Strassen Berlins zugeht.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 02.10.2022

    Berührend, facettenreich und absolut packend – Ein Jugendkrimi der überzeugt!

    „Das Mädchen in unserem Badezimmer“ von Henrik Hitzbleck ist ein Buch mit echtem Mehrwert und damit nicht nur für Jugendliche absolut lesenswert. Den eingewebt in die wirklich spannende Krimihandlung, finden sich zahlreiche Informationen rund um das Thema Obdachlosigkeit, insbesondere in Bezug auf Jugendliche. Die Handlung startet bereits richtig stark, nämlich damit dass Amras Mutter, Coco zum Duschen in ihre eigene Wohnung einlädt. Sensibel aber doch auch offen gelingt es dem Autor dabei seine Protagonist:innen vielschichtig darzustellen. Besonders gut gefielen mir hierbei gerade die zugestandenen Schwächen in Form von herausgearbeiteten negativen Gefühle wie Ekel oder Misstrauen. Denn einen fremden Menschen in die eigene Privatsphäre des heimatlichen Badezimmers zu lassen, kostet nun mal Überwindung. Und auch im weiteren Verlauf zeichnet sich das Buch durch seine durchdachte und lebensnahe Vielschichtigkeit aus. Denn auch wenn Amra und Louise ihr Herz definitiv am rechten Fleck haben, geraten auch sie, bei ihrer Suche nach Coco, immer wieder an persönliche Grenzen. Die Handlung ist auch deshalb so fesselnd, da von Beginn an grosse Spannung aufgebaut wird. Gemeinsam mit den Freundinnen gibt der Autor seinen Leser:innen ganz Nebenbei informative, wie auch faszinierende Einblicke in Hilfsangebote für obdachlose Menschen. Äusserst gelungen fügen sich diese Erkenntnisse in die Suche nach Coco ein und lassen die Handlung wirklich an keiner Stelle langweilig erscheinen. Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm leicht und passt sprachlich zu einem Jugendbuch. Ausserdem besticht das Buch durch seine hochwertige Aufmachung. Nicht nur das Cover ist toll gestaltet, auch im Inneren finden sich ansprechende Zeichnungen. Auch deshalb eignet sich das Buch wunderbar zum verschenken. Nicht belehrend aber doch eindringlich vermittelt der Krimi eine wichtige Botschaft: Hinschauen lohnt sich immer und helfen geht oft einfacher als gedacht!

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