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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 04.09.2019

    Als Buch bewertet

    Heute stelle ich euch den grossartigen Roman "Das Institut der letzten Wünsche", von der Autorin Antonia Michaelis, vor.
    Obwohl in dem Buch ein ernstes, trauriges, oft auch brisantes Thema angesprochen wird, führt die Autorin den Leser einfühlsam und mit Leichtigkeit hindurch. Ein sehr bewegender Roman, der trotzdem nicht bedrückend ist. Die Protagonisten sind allesamt, jeder auf seine Art, zauberhaft und haben mich völlig in ihren Bann gezogen. Ein Buch mit einer wunderbaren Geschichte vom Leben und Sterben, von Glück und Traurigkeit, voll Wärme und Güte.
    Mathilda mit ihrem wunderbaren Hund Eddie und Ingeborg, gewähren uns Einblicke in die bereichernde Arbeit des Instituts der letzten Wünsche. In dem Institut sind zwei Grundsätze zu beachten: "1. Alle Klienten des Instituts sterben in den nächsten 6 Monaten. 2. Verliebe dich nie in einen Klienten."
    Mit viel Herz und Poesie wurde ich mit auf die Reise der letzten Wünsche genommen. In diesem Buch habe ich keinen Lieblingsprotagonisten, denn ich habe alle lieben und schätzen gelernt. Natürlich hat es mich traurig gemacht, dass sie sterben, aber ich durfte mit jedem Einzelnen sein Glück mit erleben und habe dieses tief in mir gespürt, was mich sehr glücklich gemacht hat. Alle bekommen ihren letzten Wunsch erfüllt, egal, wie verrückt dieser auch ist. Mathilda und Ingeborg machen die Wünsche möglich und handeln sich damit so manchen Ärger ein. Bis hin zur Anschuldigung der Sterbehilfe. Dabei ist die Idee, die dahinter steckt, so wundervoll.
    Was die Sterbehilfe angeht, kann man geteilter Meinung sein, diese wird hier meines Erachtens aber absolut nicht vollzogen. Ich persönlich finde, jeder sollte, solange er bei klarem Verstand ist, selbst entscheiden können, vor allem, wenn grosses Leid und grosser Schmerz mit einher geht.
    In diesem Roman verliert das Thema Tod ein wenig seinen Schrecken, weil die betroffenen Protagonisten glücklich, mit einem Lächeln im Gesicht, ihre letzte Reise antreten. Dieses Glück habe ich durchgängig spüren können. Der ganze Roman "strahlt" Liebe, Güte und Wärme aus.
    Mathilda und Ingeborg ermöglichen Dinge, die fast unmöglich erscheinen. Ein Institut, das Wünsche von Menschen erfüllt, die wissen, dass sie nicht mehr viel Zeit haben, was für eine tolle Idee.
    Mathilda ist eine junge Frau, die immer lacht, aber nie weint. Die in seltsamer Kleidung herum läuft. Wer ist Mathilda, was treibt sie an? Mathilda hat ihr Medizinstudium abgebrochenen, weil es ihr wichtiger war, kranken Menschen ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Mathilda, Ingeborg und das Institut, eine wahre Bereicherung. Mathilda ist wie ein grosses Kind, dass denkt, noch etwas verändern zu können, Gutes zu tun. Genau so einen Menschen wollte Ingeborg für ihr Institut.
    Und dann habe ich Birger kennen gelernt, ein wichtiger Mensch in diesem Roman. Birger Ravenstein, 40 Jahre alt, immer mit zotteligem Haar unterwegs und seinem Lungenkrebs. Birger hat einen besonderen Wunsch, er möchte Doreen wieder finden. Doreen, die vor vielen Jahren aus seinem Leben verschwunden ist.
    Schafft Mathilda es, ihm diesen Wunsch zu erfüllen?
    Die Autorin hat mir ein brisantes, trauriges Thema mit Ehrfurcht nahe gebracht. Trotz dieser traurigen Thematik steckt das Buch voll von humorvollen Passagen, bei denen ich immer wieder lächeln musste. Die Protagonisten mit all ihren Eigenheiten habe ich allesamt schätzen gelernt und jeder Einzelne hat mir das Herz geöffnet.
    Ich habe von ihnen gelernt, dass ich besser zuhören muss, was ein Sterbender möchte, ich glaube, viele von uns würden gut daran tun, es ist uns nicht bewusst, weil wir natürlich das Bestmögliche wollen. Mathilda und Ingeborg ermöglichen selbst Dinge, die es gar nicht mehr gab oder gibt. Schnee im Mai; oder "die Callas", die schon verstorben ist, singt, oder einfach mal ein Bad in der Spree etc.... Mathilda und Ingeborg schenken ein letztes Mal Glück und bekommen Wärme und Liebe zurück. Eine Arbeit, die viel Kraft und Energie abverlangt, aber eine sehr wertvolle Arbeit.
    In diesem Roman habe ich viele Schicksale kennen gelernt, immer waren sie einen Schritt vorm Abgrund. Ein bunter Trupp, der zusammen einigen Unfug erlebt und ich hatte grosse Freude, daran teilzuhaben. In diesem Buch haben totgeweihte Protagonisten Würde erhalten. Ich ziehe den Hut vor der Autorin, sich an ein so heikles Thema heran zu wagen und es so mit Bravour zu meistern. Sie hat ein Gespür dafür, den Leser feinfühlig, sensibel und empahtisch an dieses Thema heran zu führen.
    Der Mensch hat ein Recht auf selbstbestimmtes Leben. Hat er aber auch ein Recht darauf, vor dem Sterben noch etwas verrücktes zu unternehmen, sich diesen letzten Wunsch erfüllen zu lassen, ein kleines oder grosses Abenteuer zu erleben, bevor er stirbt?
    Hat irgend Jemand das Recht, diesen letzten Wunsch zu verwehren, den Kranken für verrückt zu erklären, oder die Helfenden zu verurteilen?
    Sind all die lebensverlängernden Massnahmen wirklich lebensverlängernd oder "nur" daseinsverlängernd? Was ist wichtiger? Jemanden als atmendes Wesen zu erhalten oder dafür zu sorgen, dass dieser Jemand glücklich die Seiten wechseln darf? Ich für meinen Teil möchte, genau wie die Protagonisten, selbstbestimmt entscheiden können, solange mein Verstand noch klar ist. Ihr könnt anhand meiner Rezi erkennen, was für unterschiedliche Fragen diese wundervolle, einfühlsame Geschichte bei mir ausgelöst hat. Ich habe für mich erkannt, dass ich Sterbenden besser zuhören muss, dass ich verrückte Ideen akzeptieren sollte. Ich kann allen, die sich mit dieser Thematik auseinander setzen möchten, nur empfehlen, dieses spannende, fesselnde Buch selbst zu lesen. Ich werde es sicherlich irgendwann noch einmal lesen.

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  • 4 Sterne

    14 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine B., 24.10.2018

    Als eBook bewertet

    Auf der Buchrückseite steht ein Zitat von der BILD: »Perfekt für alle Fans von Jojo Moyes!«. Da ich »Ein ganzes halbes Jahr« bereits vor ein paar Jahren gelesen habe und es ganz okay fand (damals habe ich 5 Sterne vergeben, aus meiner heutigen Sicht wären es "nur mehr" 4 Sterne), habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und auch gewisse Parallelen erwartet. Eine Parallele gibt es tatsächlich: Frau verliebt sich in Mann, der bald stirbt. Aber das war es dann auch schon an Gemeinsamkeiten, finde ich. Die Handlung und die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Birger zum Beispiel ist ein SEHR sympathischer Typ, was man von Will aus »Ein ganzes halbes Jahr« wahrscheinlich nicht unbedingt behaupten würde. Birger wirkt total zerstreut, zerzaust und zerknittert. Er sieht immer so aus, als wäre er gerade aus einem Sturm gekommen und das macht ihn in meinen Augen irgendwie total liebenswert. Mathilda, unsere Protagonistin, ist ebenfalls eine liebevolle, sympathisch beschriebene Person. Sie ist eine Figur, die auch ihre Besonderheiten hat, die sich besonders kleidet und ein bisschen so wirkt, als würde sie ihre Kindheit zurückhaben wollen. Beide zusammengenommen würden schon ein herrliches Paar abgeben und während des Lesens habe ich mir das auch die ganze Zeit gewünscht: dass die zwei zueinander finden ...

    Mathildas und Ingeborgs (Mathildas Vorgesetzte und gute Freundin) Konzept, sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche zu erfüllen, finde ich an und für sich eine schöne Sache. In diesem Buch wird dieser Gedanke aber nicht ausschliesslich positiv beleuchtet. Es wird durchaus auch Kritik an der Wunscherfüllerei geübt, vor allem aus Sicht der Mediziner und der Ethik – denn, was vielen Menschen an der Sache negativ aufstösst, ist die Tatsache, dass viele Klienten unmittelbar nach der Erfüllung ihrer letzten Wünsche versterben.

    ~ »Besser, man geht, solange man den Zeitpunkt selbst bestimmen kann.« ~
    (S. 102)

    Ich glaube, das Buch ist als Jugendbuch deklariert und das würde ich persönlich auch genau so unterschreiben, denn sowohl die Handlung als auch die Sprache kommt jugendgerecht daher. Was mich an manchen Stellen allerdings gestört hat, war die Vorhersehbarkeit. Okay, manchmal war ich echt hochgespannt von den Geschehnissen und sodann erstaunt über die Entwicklung, aber oft empfand ich die Handlung auch als zu vorhersehbar und zu zufällig. Ein klein wenig Kitsch ist natürlich auch vorhanden, wovon ich ebenfalls nicht so der Fan bin.
    Ansonsten gab es allerdings ein paar Momente, die nachdenklich gestimmt haben, da sie philosophisch anregend sind.

    ~ Leute brauchten Leute, die ihnen zuhörten, vielleicht dringender, als letzte Wünsche erfüllt zu bekommen. ~
    (S. 138)

    Im Grossen und Ganzen war ich jedoch sehr angetan von der Geschichte. Durch die doch sehr heiteren und besonderen Buchfiguren und die schöne Idee der Wunscherfüllung hatte ich meinen Spass beim Lesen. Ausserdem liest sich die Geschichte, trotz manch drückendem Inhalt, so schön flüssig und leicht, was echt erfreulich war. Also gerne eine Empfehlung dafür!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra G., 18.07.2015

    Als eBook bewertet

    Ein Buch über ein Thema, über das niemand gerne spricht...das Sterben. Trotzdem ist das Thema dieses Buches nicht nur traurig, sondern viel mehr lustig und wunderschön...und zugleich auch spannend.
    Empfehlenswert!

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