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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 22.08.2019

    Als Buch bewertet

    Zitat im Text
    Mit dem vorliegenden historischen Roman "Das goldene Palais" begibt sich der Leser in das vergangene Jahrhundert vor und während des Ersten Weltkriegs. Es beginnt in Wien, dem Wohnsitz der Bankiersfamilie Goldbaum, eine der reichsten Bank-Dynastien. Diese lebten verstreut in Europa. Die Hochzeit der zwanzigjährigen Tochter Greta mit Albert, einem Sohn aus der entfernten Goldbaum-Familie in England, steht an. Für Greta hiess es ihr geliebtes Wien, das Zuhause und ihren geliebten älteren Bruder zu verlassen. In diesem Erzählstrang beginnt auch die Geschichte von dem Jungen Karl, der unterirdisch in den Kanälen wie viele andere auch nach Knochen suchte, um diese den Seifensiedern zu verkaufen. Karl "arbeitete" hauptsächlich in der Gegend des Goldbaum-Anwesens. Man erfährt nicht viel über ihn, aber mehr doch über das Leben der Armen und erst zum Ende des Romans erhält diese Charaktere eine gewichtige Position.
    Ich muss erwähnen, dass ich nicht damit gerechnet hatte, welche Geschichte sich hier zwischen den Buchdeckeln verbarg. Protagonisten und Nebenfiguren sind vielschichtig und lebendig gezeichnet, so dass es insgesamt ein komplettes Bild ergibt. Und dass sich die Autorin wohl wahrscheinlich von der Geschichte der Rothschilds hat inspirieren lassen. Bei dieser Geschichte geht es mehr als nur um das Geld. Wie heisst es doch: Geld regiert die Welt. Welche Rolle nunmehr das Geld/Gold in der Politik spielt, mit welchen Auswirkungen, dies findet sich in der gesamten Handlung wieder.
    Zitat S. 556
    "Menschliches Leiden und das Opfern menschlichen Lebens sind notwendig, aber die Wall Street interessieren bloss Dollars und Cents. Wir treten unter dem Kommando des Goldes in den Krieg ein."
    Gretas Geschichte hebt sich sicherlich hervor, und es war interessant mitzuverfolgen, wie sie ihre Eigenwilligkeit ein- und umsetzt. Dass zur damaligen Zeit Ehen arrangiert wurden, war an der Tagesordnung. Gerade beim Adel bzw. Geld.
    Der geschichtliche Hintergrund ist letztendlich die Vorbereitung zum Ersten Weltkrieg. Die Entwicklung zwischen Albert und Greta zu lesen, war angenehm. Durch Alberts Mutter entwickelt Greta ebenso eine Leidenschaft zur Gärtnerei. Was letztendlich in den schweren Zeiten zum Vorteil ist. Diese komplexe Familiensaga der jüdischen Goldbaum-Dynastie - für mich ein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr.
    Es ist eine historische Geschichte über die Familie, den Krieg und die Politik, aber auch schon damals zu spüren der Antisemitismus. Der Roman wird nicht nur von ihren Hauptprotagonisten getragen, sondern von der gesamten Story. "Das goldene Palais" war mein erstes Buch von der Autorin Natasha Solomons und ich kann es wirklich empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 24.06.2021

    Als Buch bewertet

    Schon das wunderbare, absolut edle Cover lädt den Leser ein, in eine unbekannte Welt einzutauchen, die Welt einer steinreichen jüdischen Wiener Bankiersfamilie, deren wohlhabende Kunden über ganz Europa verstreut zu finden waren. „Der Stammvater Moses Goldbaum schickte seine fünf Söhne Dov, Moses, Robert, Jakob und Salomon in die Finanzmetropolen Europas, damit sie Goldbaum-Bankhäuser gründeten. Jedem Bruder wurde die Samenkapsel einer Sykomore, in Silber eingefasst, mitgegeben (wegen ihrer symbolischen Widerstandskraft und der Fähigkeit, noch auf den kärgsten Grund zu gedeihen), ein Empfehlungsschreiben des Fürsten ihres Vaters und das Versprechen, die Kreditlinie des Vaters in Anspruch nehmen zu dürfen.“ So ähnlich beschreibt die Autorin Natasha den Kern der Familie Goldbaum. Geheiratet wurde meist innerhalb der Familie und so soll nun auch unsere Protagonistin Greta ihren Cousin des englischen Zweiges ehelichen. Ihr, als gebildete und moderne junge Frau, graut vor dem in ihren Augen langweiligen Albert, doch schliesslich willigt sie ein. Auch Albert ist mit seiner Rolle in der Familie nicht wirklich glücklich, er schwärmt für Schmetterlinge und pflegt lieber seine Sammlung, anstatt seine Tage mit Finanzgeschäften zu füllen.

    Schliesslich scheinen sich doch zarte Bande der Annährung zu knüpfen, doch das Leben, im Besonderen das jüdische, steht unter keinem guten Stern. Der Geruch des nahenden Krieges schwängert die Luft und verheisst nichts Gutes …

    Mit viel Feinsinn und dennoch Wortgewalt lässt uns die Autorin am Leben Greta Goldbaums und ihrer Familie teilhaben. Wer glaubt, dass die Juden, ganz besonders in Russland, erst mit Beginn der Nazidiktatur ein schweres Los zu tragen hatten, der irrt gewaltig.

    Man spürt beim Lesen jeder Seite, dass die Autorin, die selbst aus einer jüdischen Familie stammt, ihr Herzblut in ihre Buchprojekte steckt und eine Recherchearbeit vom Feinsten hinlegt. Von mir gibt es fünf Sterne gepaart mit einer absoluten Leseempfehlung für alle, die sich historische Romane dieser Epoche interessieren.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 21.09.2019

    Als Buch bewertet

    Die überaus reiche Familie Goldbaum hat ihre Geschäfte in ganz Europa verteilt. Die junge Greta Goldbaum lebt mit ihrer Familie in Wien. Im Jahre 1910 wird Gretas Hochzeit mit einem Mitglied des Goldbaum-Zweiges in England beschlossen. Greta kennt ihren zukünftigen Ehemann nicht, doch was sie so hört ist nicht gerade verheissungsvoll. Albert soll langweilig und schüchtern sein. Ausserdem sammelt er Schmetterlinge. Da Greta es nicht anders kennt, beugt sie sich dem Willen des Familienrates und reist nach England. Albert zeigt wenig Interesse an seiner jungen Ehefrau. Doch Greta nimmt mit viel Geduld den Kampf um ihr Glück auf. Doch der grosse Krieg überschattet bald das Leben der Menschen und stellt die Goldbaum-Familie auf eine harte Probe.


    Beim Lesen dieses Buches ging mir immer wieder eine Frage durch den Kopf: Wie können Menschen so unendlich reich werden? Das ist allerdings kein Grund, neidisch zu werden, denn die Mitglieder der Goldbaum-Familie sind so in der Tradition gefangen, dass ihre Lebenswege von Geburt an vorgezeichnet sind. Sie leben in einem goldenen Käfig. Das gilt besonders für die Frauen.
    Natasha Solomons beschreibt ganz einfühlsam den Kampf einer jungen Frau, die sich diesen Zwängen nicht beugen will. Mit Humor und Eigensinn stellt sie sich ihrem Schicksal als ungeliebte Ehefrau und kann dabei nur gewinnen. Die Denkweise der Oberschicht ist manchmal schwer nachvollziehbar, wenn man die Not der armen Bevölkerung dagegen setzt. Da kann man nicht so einfach darüber hinweglesen. Die Autorin beschreibt dies so eindringlich, dass man darüber intensiv nachdenkt.

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  • 5 Sterne

    12 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 04.08.2019

    Als Buch bewertet

    Packende jüdische Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Vorbereitungen des 1. WK

    Greta Goldbaum wächst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer jüdischen Wiener Bankiersfamilie auf, welche Herrscherhäuser in ganz Europa zu ihren Kunden zählt. In fast jedem Land hat ein Zweig der Familie eine Privatbank gegründet, und obwohl diese jeweils autark agieren, werden täglich Nachrichten ausgetauscht und zusammen Kredite vergeben. Auch geheiratet wird meist innerhalb der weitverzweigten Familie – das festigt die Bande zwischen ihnen. Greta soll ihren englischen Verwandten Albert Goldbaum heiraten „Die Aura ihres Namens folgte ihr überall hin wie ein glänzender Schatten; seinem Schein konnte sie niemals entkommen.“ (S. 20). Ihr Bruder Otto beschreibt Albert als ehrlich, höflich und pünktlich – also langweilig, trotzdem fügt sich sich in die Ehe.

    Greta ist eine moderne, junge Frau, impulsiv und unkonventionell. Sie ist gebildet und intelligent, mag z.B. Gustav Klimt und die Kleider seiner Geliebten Emilie Flöge, welche ohne Korsett getragen werden – ein Skandal! Während „Das goldene Palais“ ihrer Eltern in Wien und auch das Anwesen ihrer Schwiegereltern voller unschätzbarer Kunstwerke und kostbarer Dinge ist, mag sie es reduziert und ursprünglich. Albert und Greta haben kaum gemeinsame Interessen „... ich werde aufgezogen, wenn Gäste erscheinen. Ich spiele die Ehefrau, die Schwiegertochter, die Goldbaum.“ (S. 207).
    Albert ist ruhig, in sich gesetzt, schwärmt für Schmetterlinge und Falter. Er wäre gern Entomologe geworden, so wie Gretas Bruder Otto gern Astronom und Physiker, trotzdem ist es für die Söhne der Goldbaums selbstverständlich, in der Bank zu arbeiten. „... eine Familie besteht aus Individuen. Was gut für die Familie als Ganzes ist, ist nicht immer gut für uns als Einzelne.“ (S. 285)

    Der Tagesablauf der Goldbaums wird vom Auf und Ab der Börsen bestimmt, von Kreditanfragen, Spekulationen und Versicherungen. Kaum ein Fest oder Familientreffen vergeht ohne geschäftliche Absprachen. Selbst auf der Fahrt zu Gretas Hochzeit wird mit Diplomaten darüber debattiert, ob man der österreichischen Regierung einen weiteren Kredit zur Aufrüstung der Armee gewähren soll. Krieg liegt in der Luft.

    Natasha Solomons erzählt das Leben einer jungen Frau, das eng mit dem Schicksal ihres Volkes und Europa verknüpft ist. In Russland werden schon zu dieser Zeit 5 Mio. Juden schikaniert und die Goldbaums versuchen, den Zaren über Kredite zu beeinflussen. Man sagt ja, das Geld Macht bedeutet – allerdings nicht, wenn es von jüdischen Banken kommt, zeigt die Autorin hier deutlich. Die Goldbergs dürfen gern ihr Geld geben, sich aus der Politik ansonsten aber raushalten. Ihre Bemühungen, den Frieden zu erhalten, scheitern kläglich und so bangt Greta nach Kriegsausbruch um ihren Mann und ihren Bruder, die jetzt auf gegnerischen Seiten stehen. „Wer immer ihn (den Sieg) davonträgt, wird eine Welt in Trümmern besitzen.“ (S. 469)

    Die Autorin hat die historisch relevanten Hintergründe sehr gut recherchiert und geschickt in die Geschichte eingebunden. Obwohl diese sich nicht ausschliesslich um Gretas Leben dreht, fand ich sie durchgehend sehr spannend. Gretas Familie gehört zur Oberschicht der jüdischen Bevölkerung, trotzdem führt auch sie kein sorgen- oder kummerfreies Leben, ist auch sie Einschränkungen unterworfen und muss sich an (z.B. an politische und geschäftliche) Spielregeln halten.

    Fazit: Packende jüdische Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Vorbereitungen des 1. WK.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 07.06.2020

    Als Buch bewertet

    Auch eine Dynastie hat ihre Probleme

    Cover: Wir sehen eine junge dunkelhaarige Frau im grünen Abendkleid, die inmitten eines grossen Gartens steht, hinter ihr ist ein grosses Gebäude zu sehen, links oben auf dem Cover Flugzeuge - es ist nicht ersichtlich, ob es sich um Kriegsflugzeuge handelt. Mittig in weissen Lettern der Titel des Romans "DAS GOLDENE PALAIS", ganz unten in goldener Schrift der Name der Autorin Natasha Solomons.

    1910: Die grosse Bankendynastie Goldbaum besteht aus einer weitverzweigten jüdische Familie, die über das gesamte Europa verteilt ist. Grosse Geschäfte und Entscheidungen, die die politische Lage Europas betreffen, werden gemeinsam besprochen. Man bindet sich u.a. durch Eheschliessungen aneinander. So wird beschlossen, dass die eigensinnige Tochter des österreichischen Hauses den jüngsten Nachkommen des englischen Zweigs heiraten soll.

    Greta wird zunächst mit dem griesgrämigen Einzelgänger Albert so gar nicht warm. Unglücklich und mit Heimweh, besonders zu ihrem grossen Bruder, versucht sie durch die einzelnen Tage zu kommen. Erst nach Intervertion ihres Schwagers, der bemerkt, wie es ihr geht, wird dies ihrer Schwiegermutter bewusst und diese hilft ihr durch einen Hinweis, eine Aufgabe zu finden.

    Völlig unverhofft findet sie dennoch ihr grosses privates Glück, wenn es auch eine längere Zeit dauert.

    Vor diesem Hintergrund zeigen sich die Vorzeichen eines nahenden Krieges. Die Goldbaums wurden und werden weiterhin immer wieder von den europäischen Ländern um hohe Kredite gebeten und sind nunmehr ebenso als Finanziers der kriegerischen Länder wie auch politisch darin verwickelt.

    Ich möchte wie immer nicht zuviel vom Inhalt preisgeben, doch eins sei gesagt: Natasha Solomons hat eine wunderbare Art, uns am damaligen Leben teilhaben zu lassen. Die Protagonisten erscheinen in der dritten Person Singular. Natürlich erleben wir ganz intensiv Gretas Leben, Entwicklung und Empfindungen mit. Der Roman endet Ende 1917.

    Während des Lesens habe ich so manches Mal gedacht: welch eine Dekadenz! Ja, die Goldbaums hatten schon damals zu jeder Jahreszeit Obst jeglicher Sorte, riesige Gärten und Treibhäuser, Diener für jeden Schnickschnack; ihnen selbst ist offenbar ihr Lebensstil gar nicht bewusst. Dem gemeinen Volk ging es nicht gut. Es gab gar die sogenannten Kanaltrotter, die im Kanal unter dem Palais Goldbaum im Schlamm nach Knochenresten für die Seifensieder suchten und an der Küche nach Essensresten anstanden.

    Insgesamt ein 605 Seiten umfassender Roman, den man unbedingt lesen sollte. Er wurde veröffentlicht im Verlag Kindler.

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