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  • 5 Sterne

    Frau M. aus M., 29.04.2024

    Der Roman ist wie ein Gemälde
    Dieses Buch liebe ich schon seit der ersten Seite. Die Sprache ist sehr schön, die Figuren sorgfältig gestaltet. Doch erst im Verlaufe des Lesens erkannte ich langsam die tatsächliche Genialität dieses Romans. Es gibt zwei Erzählstränge. Der eine ist im Jahr 1926 angesiedelt, wo der Künstler Constantin Avis nach New York reist, um dort eine Ausstellung seiner Werke zu eröffnen. Der andere bewegt sich in der Gegenwart, wo die Autorin Dora nach Ligurien reist, um einen Roman über Constantin Avis zu schreiben. Die beiden Erzählstränge verbinden sich zu einem einzigen Band. Es gibt wunderbare Synchronizitäten. Die wehenden gelben Vorhänge, mit weissen Linien durchzogene graue Steine und ein weisses Hütchen sind leicht wahrzunehmen. Aber es geht um noch viel mehr. Zeit und Raum verschmelzen und werden unwichtig. Das Buch wurde für mich zu einem Gemälde, das sich lohnt, in aller Ruhe und in allen Details zu betrachten. Die angesprochenen Themen sind offenbar zeitlos. Neben dem erklärten Thema, was denn Kunst sei, kann der Leser noch weitere starke Themen entdecken.
    „Kunst ist ein Angebot zur Spiegelung. Jeder liest sein eigenes Buch, …“ schreibt die Autorin Dana Grigorcea auf die Frage eines Lesers. Es empfiehlt sich, dieses Zitat einige Zeit wirken zu lassen. Dieses Buch ist toll, weil es dem Leser auf meisterhafte Weise zeigt, wie die Welt in ihm drin aussieht.
    Für mich ist es das schönste Buch seit Jahren. Auch ich nenne mich eine Vielleserin und habe schon eine ganze Menge wirklich sehr guter Bücher kennengelernt. Ich freue mich sehr, dass dieses Buch mit mehreren Auszeichnungen bedacht worden ist.
    Dieses Buch ist das, was sich der Leser daraus macht. Jetzt. Mit einigen Jahren Abstand erneut gelesen, kann es womöglich wieder Überraschendes preisgeben. Ich bin jetzt schon gespannt darauf.

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  • 5 Sterne

    Anne S., 17.04.2024

    Hier hat mich der Titel sofort neugierig auf das Buch gemacht, das Cover finde ich sehr schön gestaltet, es strahlt eine richtige Leichtigkeit aus. Die Haptik des Hardcover Buches ist sehr ansprechend.

    In diesem Roman spielt die Handlung in 2 Ebenen. Einmal lernt man Constantin kennen, er lebt in den 20er Jahren in New York und Dora, die über Constantin Leben schreiben möchte. Doch dieser Roman geht viel tiefer. Die Frage nach Kunst und dem Dasein zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ein wundervolles Ensemble an Gefühlen und Emotionen, die sprachlich wirklich wunderbar umgesetzt wurde. Constantin war für mich der etwas interessantere Charakter, bei Dora wusste ich manchmal nicht, wie ich ihr Verhalten einordnen sollte. Auf jeden Fall eine sehr spannende Geschichte, mit vielen Nebencharakteren. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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  • 3 Sterne

    Ragna K., 16.04.2024

    Ein Buch als Lecture-Performance

    „Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen“ von Dana Grigorcea ist ein Werk, das sich nicht in Schubladen stecken lässt und sich einer Rezension nahezu entzieht, zumindest einer eindeutig wertenden. Und vielleicht führt das direkt zum Kern der Sache: Der Kunst.
    Doch fangen wir aussen an: Beim Einband. Wirklich wunderschön kommt der Schutzumschlag daher, haptisch sehr beglückendes, festes Papier und ein fragmentarisch wolkenhaftes Design, das gleichermassen an Puzzle wie auch Memory erinnert. Das darunterliegende Hardcover verkehrt die Farben ins Gegenteil – und auch das passt so gut zum Inhalt des Romans, der eigentlich fast eher eine Lecture Performance ist.
    Zwischen den Buchdeckeln verknüpft Dana Grigorcea auf der Oberfläche zwei Jahrhunderte und zwei Geschichten, bei genauerer Betrachtung sind es doch drei, die sowohl im weiten als auch im engen Sinne die Frage stellen: Was ist Kunst? Und wer darf von sich behaupten, sie zu schaffen? Welche Eigenschaften muss ein Werk haben, dass es sich Kunst, eine Person, dass sie sich Künstler:in nennen darf? Um dieser Frage auf die Spur zu gehen, wechselt das Erzählte zunächst rasant zwischen den bildenden Künstler Constantin Avis, der in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts mit einer Bronzeskulptur nach New York reicht, um dort seinen künstlerischen Durchbruch zu erreichen einerseits sowie andererseits der Autorin Dora, die mit ihrem Sohn Loris und einem Kindermädchen ein Schreibstipendium an der ligurischen Küste antritt, um dort einen Roman über eben diesen Constantin Avis endlich zu Papier zu bringen. Die Perspektiven wechseln in sehr kurzen Kapiteln rasant und es braucht seine Zeit, die Handlungsbögen zu durchdringen. Grigorcea fängt sehr gut die Atmosphäre der 20er Jahre und die Dekadenz im Künstlertum ein und auch in der zweiten Geschichte an der ligurischen Küste ist das Flair sehr gegenwärtig. Beide Hauptfiguren tragen die Gemeinsamkeit, dass das Leben sie von ihrer Kunst ablenkt oder dieser im Weg steht und verhalten sich sehr hermetisch und um sich selbst kreisend, was sie nicht unbedingt zugänglich macht. Auch nicht für die Liebe.
    Dem Roman liegt ein wirklich brillantes Konstruktionsprinzip zugrunde, indem die Lesenden immer einen Teil dessen schon lesen, was parallel Dora erst noch erfindet. Dieses Spiegel-Prinzip, das auch in vielen kleine Motiven auftaucht, gipfelt darin, dass an einer Stelle die Schauspielerin Alba Fantoni im Film Alba Fantoni selbst vor einem Publikum spielt, betrachtet von einem Publikum im Kinosaal, wiederum betrachtet von der diese Geschichte ja schreibenden Dora, wiederum betrachtet von uns Lesenden. Und am Ende des Buches stellen wir fest, dass Fantoni gar nicht ist, was sie scheint. Das ist schon genial ausgedacht. Was ist echt, was ist Imitation, was erzeugt in der Spanne zwischen echt und imitiert etwas Drittes, Neues?
    Während die Handlungen der Kunstschaffenden voranschreiten, wird in diese Geschichten hinein noch eine dritte Geschichte erzählt, die Geschichte der Laura Cavallaro – die nicht nur als Kontrast, sondern vor allem dazu dient zu zeigen, wie sehr Dora in der Möglichkeit lebt statt im Tun, wie eigentlich alle Menschen ein Leben lang auf der Suche sind und nicht zur Ruhe kommen, nie wirklich, wie das Suchen belebender ist als das Finden, zum anderen wird dadurch deutlich, wie sehr viele Künstler:innen immer in der Theorie leben, in der Idee. Es sind viele Fragen, denen Grigorcea nachgeht, auch der nach der Unterscheidung von Kunst und Handwerk. Ihr eigenes Handwerk versteht sie dabei sehr gut, ihre schriftstellerische Qualität kann es an vielen Stellen mit der eines Thomas Mann aufnehmen, ich musste tatsächlich oft an seinen Zauberberg denken.
    Viel Lob also für Idee, Konstruktion und Sprache, da könnten noch viele Details genannt werden. Und dennoch lässt das Buch und auch sein Ende mich ratlos zurück. Es werden viele Fäden angesponnen und nicht fertig gewirkt, der Blick auf die Figuren bleibt immer distanziert und nüchtern, die Beziehungen wirken fast durchweg ungesund, die Künstler:innen werden als wahnhaft klischiert, alles bleibt offen, nichts verbindet sich wirklich, auch nicht mit mir. Das alles ist sicher kein Zufall, sondern genauso gewollt, zu klug wird hier gearbeitet. Aber genau diese Klugheit lässt das Buch für mich im Abstrakten bleiben, trotz konkreter Geschichten und hat in mir nichts ausgelöst, die zugrundeliegenden Stories bleiben an der Oberfläche, der Blick auf die Kunst einseitig. Und so müsste ich für die schriftstellerische Qualität fünf Sterne geben, für das Gefallen einen. Weshalb ich mich bei drei einpendeln werde und nur vorschlagen kann, sich selbst ein Bild zu machen, in welche Richtung das eigene Pendel ausschlägt.

    Ein grosses Dankeschön an lovelybooks.de und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

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  • 4 Sterne

    Sigrid C., 17.04.2024

    Dana Grigorcea, die Autorin dieses Romanes, versucht festzustellen, was Kunst ist.

    Mit zwei Erzählsträngen, beinahe 100 Jahre auseinander, werden zwei Personen zu den Protagonisten, aber alles vermischt sich irgendwann.

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts will Constantin Avis, seines Zeichens begnadeter Künstler aus Paris, nach NY reisen, um mit seinem Galeristen eine Ausstellung seiner Werke zu besprechen.

    Als er in NY ist, ist dieser allerdings gestorben und er trifft nur noch Lidy Maenz, dessen ehemalige Geliebte und Galerieleiterin und die Tochter des Verstorbenen an.

    Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen Constantin und Lidy, sie bestärkt ihn, weiter zu machen und vermittelt ihm einen Auftrag beim Film.



    In der Jetztzeit bekommt Cora, eine Schriftstellerin, ein Stipendium in der Schweiz, mit dem Auftrag, einen Roman über Constantin Avis zu schreiben.

    Cora reist mit Söhnchen Loris und Kindermädchen Macedonia nach Ligurien, um dort am Buch zu arbeiten.

    In beiden Erzählsträngen gibt es viele kleine und grössere Geschichten, die gesammelt eine Eindruck der Personen, des Lebens dieser und der Zeit in der sie leben, vermitteln.

    Wer sich gerne überraschen lässt, ist mit diesem Buch gut beraten.

    Das Cover, zeigt Himmel in vier Darstellungen.

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  • 3 Sterne

    Normanfips, 22.04.2024

    Ein schwieriges Buch

    Ich habe mich mit dem Buch schwer getan. Auf der einen Seite ist es raffiniert konstruiert. Dana Grigorcea arbeitet mit zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven. Wir begleiten die Schriftstellerin Dora, die einen Roman über den Bildhauer Constantin Avis fertigstellen möchte. Diese Geschichte handelt in der Gegenwart. Die zweite Perspektive erzählt von eben jenem Künstler, der sich in New York aufhält. Zeitlich befinden wir uns hier in den 20er Jahren. Beide Erzählstränge spiegeln sich, sie reflektieren einander und vermischen sich. Das ist wirklich gut gemacht. Die Sprache ist besonders, auch wenn sie nicht meinen Geschmack trifft.
    Auf der anderen Seite konnte ich mit dem Inhalt nicht viel anfangen. Vieles wird nur angerissen und in den Raum geworfen. Die Frage, was ist eigentlich Kunst, stellt das Hauptthema dar. Ist Kunst nur dann Kunst, wenn sie von anderen so gesehen und bestätigt wird? Allerdings konnte mich die Bearbeitung dieses Themas nicht gänzlich überzeugen.
    Letztendlich ist es für mich ein Buch, das formal gut durchdacht ist, mich aber weder unterhalten, berühren, noch zum Nachdenken veranlassen konnte. Nach der Lektüre blieb ich etwas ratlos zurück.

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