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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie K., 25.10.2020

    Das Buch handelt von Personen aus mehreren Generationen, die alle ein Herz für Bäume haben/hatten. Es geht um tragische Schicksale, die die Personen miteinander verbinden.

    Das Buch hat viele relative kurze Kapitel, die sich gut lesen lassen.

    Man betrachtet Bäume nach dem Lesen mit anderen Augen. Auch der Gedanke des Umweltschutzes kommt im Buch nicht zu kurz.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liesmal, 21.11.2020

    „Das Flüstern der Bäume“ von Michael Christie ist erschienen im Penguin Verlag und überzeugt äusserlich und inhaltlich von hoher Qualität. Fester Einband, aussagekräftiges Cover, Lesebändchen, Ahornblätter auf den Umschlaginnenseiten, Abschnitte mit Jahreszahlen und Abbildungen von Baum und Ahornzweigen lassen die Schönheit des Buches auf den ersten Griff und den ersten Blick spürbar und sichtbar werden.
    Grossartig ist die Übersicht der Leseabschnitte in Form einer Baumscheibe. Ganz besonders und für mich ein völlig neues Leseerlebnis ist, dass die Geschichte einer Familie über vier Generationen, verbunden mit den Wäldern Kanadas, in der Zukunft beginnt und mich rückwärts durch die Zeit führt. Durch Jacinda, die im Jahr 2038 als Naturführerin unterwegs ist, wird deutlich, dass nur radikales Umdenken helfen kann, Natur und Klima zu schützen. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät!
    Ganz langsam dreht sich die Zeit entgegen dem Uhrzeigersinn. Viele verschiedene Erzählstränge verbinden sich zu einer einzigen grossartigen Geschichte, der überwältigenden Geschichte der Familie Greenwood. Sie beginnt im Jahr 2038 mit Jacinda und geht zurück bis ins Jahr 1908. Es ist eine Familie, aber es sind viele Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, mit Einzelschicksalen, die mich unglaublich bewegt haben. Und so wie an den Jahresringen erkennbar ist, ob ein Baum Dürreperioden, Regenzeiten, starkem Wind, Schädlingsbefall oder … ausgesetzt war, so beschreibt Michael Christie die verschiedenen Charaktere und deren unterschiedliche Wege durchs Leben.
    Ich bin überwältigt von dem „Flüstern der Bäume“, von dem ich mir manchmal gewünscht hätte, es wären Schreie, aber über vieles Wissen schweigt der Wald. Ein Leseerlebnis, das es so intensiv nicht oft gibt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun, 28.10.2020

    Das Cover hat eine enorme Strahlkraft. Die Weite und die Vielfalt gefallen mir super gut. Es lässt einen träumen und viel Raum für Neugier.

    Genauso wie das Cover konnte mich die Gestaltung im Buch selbst überzeugen. Die stimmigen Details lassen sich hier immer wieder finden.

    Zu Beginn des Buches war ich mir noch unsicher, was ich vom Schreibstil halten soll. Das hat sich aber sehr schnell gelegt, denn die Ruhe und Gelassenheit mit der hier die komplette Geschichte erzählt wird, hat umso mehr Tiefe und Aussagekraft.

    Die vielfältigsten Themen kommen hier zutage und werden wunderbar umgesetzt.

    Auch die Charaktere werden umfänglich und ergreifend dargestellt. Das komplette Bild der unterschiedlichen Generationen zeigt, dass jeder so sein Quäntchen zu tragen hat und dass es sich lohnt, hinter die Kulissen zu gucken, um Beweggründe und Reaktionen verstehen zu können. Die Zusammenhänge werden authentisch und nachvollziehbar erläutert.

    Die Verbindung der scheinbar unterschiedlichen Generationsgeschichten wird emotional zu einem Ganzen.

    Der Autor schafft diese Zusammenführung mittels unterschiedlicher Zeitebenen, die sich zuerst rückwärts bewegen und dann wieder aufgefächert werden, indem "vorgespult" wird.

    Hier könnte man meinen, dass es ein grosses Durcheinander gibt. Aber, dies ist keineswegs der Fall. Im Gegenteil, es wird ein umfängliches Bild geschaffen, bei dem sich der rote Faden stets nachvollziehbar hindurchzieht.

    Mein Fazit: sehr beeindruckend und vielfältig - ist ein Highlight

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 26.11.2020 bei bewertet

    Schneidet man einen Baum quer auf, so sieht man die Jahresringe und kann sogar erkennen, wie es dem Baum in den einzelnen Jahren ergangen ist. Genauso können wir in diesem Roman die Geschichte der Familie Greenwood über vier Generationen betrachten. Es beginnt im Jahr 2038, als Jacinda Greenwood – genannt Jake – mit der Geschichte ihrer Familie väterlicherseits konfrontiert wird, von der sie zuvor nichts wusste. Der Wald hat alle ihre Familienmitglieder seit vielen Jahren verbunden. Er hat Zuflucht geboten und den Lebensunterhalt gesichert, er war Grund für Verbrechen und Wundersames. Doch nun ist der Wald der Greenwoods in grosser Gefahr. Es gibt nur noch wenige Bäume und die drohen auch zugrunde zu gehen.
    Dieses Buch hat mich aufgrund seines wunderbaren Covers interessiert und der Klappentext hat mich auch neugierig gemacht. Doch dann habe ich mich anfangs sehr schwergetan, mit dem Buch zurechtzukommen. Es hat eine Weile gedauert, bis mich der unvergleichliche und poetische Schreibstil gepackt hatte. Vielleicht lag es daran, dass wir uns vom Jahr 2038 zurückarbeiten, um uns dann wieder vorwärts zu bewegen, bis sich der Kreis geschlossen hat. Es war manches nicht so recht verständlich und warf Fragen auf, um sich erst später zu klären. Trotzdem ist es ein lesenswertes Buch, bei dem ich jeden Satz geniessen konnte.
    Die handelnden Personen sind ausdrucksstark und vielschichtig dargestellt. Sie sind sehr unterschiedlich und haben ein hartes Leben, das ihnen viel abfordert. Immer wieder stehen sie vor Situationen, die ihnen eine Entscheidung abfordern. Ganz gleich, was sie tun, sie sind Menschen und machen Fehler. Egal welche Entscheidung sie treffen, aus hat Auswirkung auf die, die nach ihnen kommen. Doch für jeden von ihnen hat der Wald eine Bedeutung.
    Nachdem Jacinda nun ihre Geschichte kennt, muss auch sie eine Entscheidung treffen, denn das Klima hat sich verändert und damit wird die Natur und die Erde immer weiter zerstört.
    Es ist keine leichte Kost, aber es lohnt sich dran zu bleiben.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 14.10.2020

    Jacinda Greenwood arbeitet auf Greenwood Island als Pilger- und Naturführerin. Die kanadische Insel beherbergt ein Luxus-Ferienresort, das den Reichen vorbehalten ist, denn im Jahr 2038 ist die Natur auf der Erde weitestgehend zerstört. Nur auf Greenwood Island gibt es noch eine grössere Anzahl von Bäumen, die vom Welken verschont geblieben sind.
    Jacinda ging bisher davon aus, dass die Namensgleichheit ein reiner Zufall ist, doch dann bekommt sie Besuch von ihrem Exfreund, der ihr das Tagebuch ihrer Grossmutter übergibt. Sie erfährt darin alles über ihre familiären Wurzeln, die eng mit den Bäumen verbunden sind.

    "Das Flüstern der Bäume" erzählt neben dem apokalyptischen Szenario einer zerstörten Natur eine eindrucksvolle Familiengeschichte, die sich über 130 Jahre erstreckt. Die Erzählweise ist dabei ungewöhnlich raffiniert. Angelehnt an die Jahresringe eines Baumstammes, beginnt die Geschichte am Ende im Jahr 2038 und wird sodann rückwärts bis zum Kern im Jahr 1908 erzählt, bevor sie wieder ihre Kreise über die Jahre 1934, 1974 und 2008 zieht, bis sie am Ausgangspunkt, dem äussersten Jahresring 2038 angelangt.

    Die Geschichte handelt von den zerstrittenen Brüdern Everett und Harris - einer ein reicher Holzfällerunternehmer, der andere ein straffälliger Eremit, der die Zuckerahornbäume für Sirup anzapft - einem entführten Mädchen, das sich als erwachsene Frau zu einer kompromisslosen Kämpferin für den Umweltschutz entwickelt, die die Bäume mehr liebt, als die Menschen.
    Jeder Abschnitt ist, geprägt von den Protagonisten, die gerade im Mittelpunkt stehen, ganz unterschiedlich in seiner Erzählweise. Es sind schockierende Einzelschicksale, deren Leid ungeschönt geschildert wird sowie ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel um ein entführtes Mädchen. Eine Einteilung in Gut und Böse ist schwer möglich, denn jeder Charakter hat seine Ecken und Kanten und weder nur gute oder nur schlechte Seiten. Durch den empathischen Schreibstil ist es jedoch möglich, sich in jede einzelne Figur hineinzuversetzen und Verständnis für ihre Motivation und ihr Handeln aufzubringen. Auch wenn die einzelnen Abschnitte jahrelang auseinanderliegen, sind sie inhaltlich doch eng miteinander verbunden und entwickeln eine Sogwirkung. Obwohl man weiss, wie die Geschichte endet, ist es spannend zu erfahren, welche Ereignisse und Entscheidungen der Vorfahren Jacindas dazu geführt haben, dass sie allein auf Greenwood Island ist und bisher ihre Familiengeschichte und eigene Herkunft nicht kannte.

    "Das Flüstern der Bäume" ist eine tragische Familiengeschichte, die ungewöhnlich aufgebaut ist und den Leser durch diese Erzählweise in den Bann zieht und gleichzeitig mit der recht düsteren Aussicht auf eine Zukunft, in der die unberührte Natur nur noch reichen Urlaubern vorbehalten ist, schockiert und zum Nachdenken anregt, ob der Klimawandel noch zu stoppen ist.

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  • 1 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 03.12.2020

    Klappentext:

    „Jacinda Greenwood weiss nichts über ihre väterliche Familie, deren Namen sie trägt. Sie arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, doch die Namensgleichheit, so glaubt sie, ist reiner Zufall. Bis eines Tages ihr Ex-Verlobter vor ihr steht. Im Gepäck hat er das Tagebuch ihrer Grossmutter. Jahresring für Jahresring enthüllt sich für Jacinda endlich ihre Familiengeschichte. Seit Generationen verbindet alle Greenwoods eines: der Wald. Er bietet Auskommen, ist Zuflucht und Grund für Verbrechen und Wunder, Unfälle und Entscheidungen, Opfer und Fehler. Die Folgen all dessen bestimmen nicht nur Jacindas Schicksal, sondern auch die Zukunft unserer Wälder …Michael Christies grandiose Familiensaga ist grosses Kino: farbenprächtig, mitreissend, bewegend!“



    Michael Christie ist der Autor des Buches „Das Flüstern der Bäume“. Ich war so gespannt auf die Geschichte, nur nach beenden des Buches war die Enttäuschung gross. Die Geschichte wird als „grandiose Familiensaga“ und „farbenprächtig, mitreissend, bewegend“ beschrieben, nur fand ich für mich keine dieser Beschreibungen passend, ganz im Gegenteil. Die Figuren sind farblos, haben kein Gesicht. Der Plot über die Auflösung der Familiengeschichte wirkt recht schnell unglaubwürdig und plump. Hier fragt man sich wirklich, wer auf so eine Idee kommt...Der Wald soll dann alles wieder gut machen bei der verkorksten Familienbande. Hier ist weder etwas „farbenprächtig“ noch „mitreissend“. Den letzten Teil habe ich nur noch quer gelesen....Die Sprachmelodie ist recht monoton, Parts wiederholen sich oder werden unter den Teppich gekehrt. Die Wortwahl war ok, aber das war dann auch alles.

    Ich muss einen Stern vergeben, aber dabei bleibt es auch. Dieses Buch erhält keine Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 17.11.2020

    2038, die Welt hat kaum noch Bäume und die Luft ist voller Staub, wirklich gute Möglichkeiten frische Luft zu atmen, gibt es nicht. Jake arbeitet in Kanada, auf der Greenwood Insel, einer der letzten Rückzugsorte für Touristen um Bäume zu erleben, um frische Luft zu atmen. Doch dann taucht der Ex – Verlobte von Jake auf und behauptet die Insel würde rechtmässig ihr gehören....und Jake beginnt eine Reise in die Vergangenheit, zu den Bäumen, zu der Greenwood Familie und ihre Liebe zum Wald.

    „Man hört heutzutage viel Gerede über Stammbäume und Wurzeln und Blutlinien und dergleichen, so als wäre eine Familie eine ewige Tatsache, eine durch unvordenkliche Zeit immer weiter emporstrebende Verästelung. In Wahrheit aber sind alle Familienlinien von der höchsten bis zur niedrigsten irgendwo enstanden, an irgendeinem bestimmten Tag. Selbst die grössten Bäume müssen einmal hilflos im Wind kreiselnde Samen gewesen sein und dann Schösslinge, die sich nur zaghaft aus dem Boden schieben.“ (Seite 253)

    Ich konnte mir zu Beginn nicht vorstellen wie ein Autor Bäume, den Wald, das ganze grüne Leben mit einer Familie verbinden möchte bzw. in wie weit ihm das gelingt. Und doch finde ich dass dieses Buchzitat sehr gut zum Allgemeinbild des Buches passt.

    Der Einstieg fiel mir etwas schwer. Die Sprache und die Ausgangssituation waren etwas „holprig“, aber als würde jemand einen Schalter umlegen waren ich plötzlich mitten zwischen den Familienmitgliedern von Greenwood und ihre Leidenschaft für die Bäume und die Wälder. Der Autor besitzt im Ganzen einen sehr bildhaften Schreibstil, kann die einzelnen Epochen wunderbar hervorheben und auch seine Recherche und sein Wissen um Baum und Wald haben mich begeistert.

    Die Aufmachung mit den Jahresringen, das Cover, die allgemeine Gestaltung nimmt einen schon gefangen und begeistert.

    Wir haben das Jahr 2038 indem es kaum noch Bäume und saubere Luft gibt, hier lernen wir Jake kennen. Sie hat ein hartes Los, aber sie lebt für ihren Job und kümmert sich fast schon liebevoll um die Bäume.

    Wir reisen in das Jahr 1974, 2008, 1908,1934. Dies folgt nicht der zeitlichen Chronologie sondern sie folgt den Familienmitgliedern der Greenwoods. Es ist ein aufmerksames Lesen nötig, schnell würde man den roten Faden sonst verlieren. Durcheinander bin ich persönlich nie gekommen, auch wenn natürlich einige Namen auf einen zukommen. Die Hauptcharaktere sind, neben Jake, die Brüder Harris und Everett Greenwood.

    Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, der eine ist den Bäumen aus Liebe verfallen, der andere eher aus Profit. Und doch halten sie zusammen, unterstützen sich und müssen Schicksalsschläge und Meinungsverschiedenheiten hinnehmen, getrennte Wege gehen die sie doch wieder zusammenführen könnten. Vieles ist zu Beginn im Dunkeln, es entstehen unglaublich viele Fragezeichen die sich aber, weitgehend, alle aufklären werden. Manches bleibt im Dunkeln, aber dies ist nicht schlimm, so kann sich jeder seine eigene Geschichte weiterspinnen, in einer Familie kann und muss nicht immer alles aufgeklärt werden.

    Die Charakterzeichnungen sind dem Autor äussert gelungen, sie haben mich überzeugt, überrascht, wütend gemacht, ich habe sie geliebt, gehasst und mit ihnen gelitten. Die Epochen und Geschehnisse der einzelnen Jahre sind perfekt an die Geschichte und die Protagonisten angepasst, der Autor beweist hier wirklich ein Händchen für ein stimmiges Bild.

    Familie und Bäume, Menschen und Wälder, es hat gepasst, es hat einen Sinn ergeben, der Autor konnte beide Bilder, die nicht unterschiedlicher sein könnten, auf den ersten Blick, zusammenfügen. Denn jede Familie hat ihre Wurzeln, es kommen neue hinzu, andere verlassen uns. Eine Familie ist oft „bunt“ zusammengewürfelt und doch bleibt sie oft auch verbunden, trotz verschiedener Ansichten und Richtungen.

    Eine Hommage an die Familie, an die Wälder und wie wir doch verbunden sind. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten kann und möchte ich dieses Buch unbedingt weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jill W., 25.10.2020

    Wie klein und unbedeutend wir Menschen sind in unserem kurzen, sterblichen Dasein und wie wenig wir doch wissen über das Leben unserer Familien, der Generationen vor uns, die gewollt oder ungewollt unser jetziges Dasein prägen. Die uns Laster der Vergangenheit aufhalsen, deren Bedeutung wir nie gänzlich begreifen können und uns mit besonderen Gaben segnen, die uns nahezu in den Schoss fallen, das Leben erleichtern. Wie mächtig ist dagegen die Natur und vor allem die Bäume, die uns alle überdauern und in ihren Jahresringen alles abspeichern, jede Dürre, jedes ertragreiche Jahr, lesbar, konserviert für Jahrhunderte.

    Diese Demut hat mich überfallen während ich "Das Flüstern der Bäume" von Michael Christie nahezu in einem Zug verschlungen habe, der in seinem Mehrgenerationen Drama die Geschichte der Familie Greenwood langsam entmantelt, dem Lösen einer Baumrinde eines mächtigen Mammutbaumes gleich und mit einem markanten Schnitt durch den Stamm Jahresring um Jahresring offenlegt. Zu Tage gefördert wird eine komplexe, spannende, emotionale Geschichte, die mich mit Staunen erfüllt, emotional aufwühlt und mich mit vielen Fragen ins Hier und Jetzt entlässt, allen voran mit der Gewissheit, wie wenig wir in unserem Leben eigentlich über uns wissen, wie klein das Puzzleteil ist, dass wir im grossen ganzen Bild ergänzen. Manchmal wollte ich schreien, denn als Leser wird dir auf unbeschreibliche Weise eben dieses Bild auf diese Familie eröffnet, dass du mit jeder Generation teilen willst, dich aber der Entscheidung jedes einzelnen Protagonisten beugen musst der eben sein kleines Puzzleteil erfüllt, nicht mehr und nicht weniger. Das ist die Aufgabe, die jedem einzelnen in seiner Zeit durchs Leben zufällt.

    Der Roman ist ein wahrer Pageturner, zwingt den Leser weiterzulesen, tiefer in die Jahresringe der Zeit einzudringen, denn die Bäume sind die einzig wahren Zeitzeugen und ihren Geschichten zu lauschen, dem roten Faden der Handlung, das ist eben der besondere Reiz der Geschichte. Die Sprache ist fliessend, leicht, dazu mit spannenden Wendungen versehen. Die Zeitsprünge sind animierend und gut gewählt, lassen sie den Leser zu Beginn die Grösse der wahren Geschichte nicht greifen, sondern eher im Unklaren über die Bedeutung der Sätze, Protagonisten, Momentaufnahmen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Es steckt so viel Liebe zum Detail in diesem Roman, jede einzelne Figur ist so wunderbar gezeichnet, für sich klar und deutlich vorstellbar und überdauert die Zeit mit dem immer klaren Bezug zur Natur und vor allem zu den Bäumen, die als Wächter überdauern. Die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein und doch eint sie mehr, als ihnen selbst bewusst ist. Mich begleitet vor allem nach dem Ende die Frage, wieviel zwischen den Generationen unausgesprochen bleibt, verloren mit der Zeit, hinfort getragen vom Wind. Nur konserviert durch die Jahresringe der Bäume, den Zeugen der Zeit, denen jedoch die Stimme fehlt das Puzzle unseres Lebens über Generationen hinweg zu beleuchten und unser kleines Dasein so viel grösser erscheinen zu lassen. Eine klare Empfehlung für alle, die sich auf eine unglaubliche Reise durch die Zeit einlassen wollen, die verzahnte Mehrgenerationen Romane lieben und sich immer schon gefragt haben, was eigentlich nach dem Ende bleibt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 06.11.2020

    Titel: Das Rauschen des Windes...

    Der Buchtitel klang in meinen Ohren sehr vielversprechend, eine genaue Vorstellung was mich erwarten könnte, hatte ich jedoch nicht. Was ich dann bekam, fällt schwer in Worte zu fassen, aber ich versuche es dennoch.

    In der Geschichte geht es um die Familie Greenwood, deren Leben stets mit dem Wald verbunden ist. Während die einen vom Holz der Bäume leben, versuchen die anderen diese zu schützen. Wie wichtig sind Wälder und die Natur allgemein für uns Menschen? Wie achten wir sie?

    Ich muss gestehen, dass schon lange kein Roman mehr eine solche Sogwirkung auf mich ausgeübt hat. Ich habe die Welt komplett um mich herum vergessen und wolte, dass die Geschichte nie endet.

    Das Besondere ist in jedem Fall die Erzählweise, denn zu Beginn reisen wir vom Jahr 2038 zurück bis zu den Wurzeln von 1908, um dann wieder vorwärts erzählt die Familiengeschichte zu erleben. Dies fordert dem Leser Sorgfalt und Aufmerksamkeit ab, aber genau das hat dieses Buch auch verdient.

    Sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren sind sehr gut ausgearbeitet, so dass jeder seinen Liebling in der Story finden wird. Völlig unerwartet hat mir es letztlich Everett angetan, der jahrelang im Gefängnis sass und davor ewig als Landstreicher sein Leben gestaltete. Hatte ich zu Beginn eher Angst vor ihm, da man ja nicht grundlos ins Gefängnis kommt, so zeigt sich mit der Zeit was für ein sensibler Zeitgenosse er ist, der anderen hilft, die Familie unterstützt und immer da ist. Seine Fürsorge Willow gegenüber war beinahe herzzerreissend, wahrscheinlich hat mich deswegen sein schweres Leben so mitgenommen.

    Der Roman besticht vor allem durch Tragik, denn die Charaktere haben schwere Lebenspäckchen zu tragen. Während jemand mit dem Verlust seines Augenlichtes fertig werden muss, zieht jemand anderes in den Krieg und kommt mit Traumata zurück. Während jemand einer verbotenen Liebe frönt, erliegt jemand anderes den Drogen. Und immer ist der interessierte Leser mit Verständnis dabei und fühlt mit.

    Ebenfalls klasse fand ich wie Bäume und deren Wichtigkeit thematisiert werden. Die Beschreibungen dazu sind so gut, dass man das Gefühl hat selbst durch einen Wald zu laufen, die frische Luft zu atmen und das Rauschen der Blätter zu hören.

    Das Ende fügt alle losen Fäden der Geschichte zusammen, so dass keine Fragen offen bleiben. Das hat mir sehr gut gefallen, denn bei diesen tollen Figuren wollte man schon bis ins letzte Detail wissen was das Leben ihnen gebracht hat.

    Fazit: Mich hat das Buch mit Tränen in den Augen und einer Gänsehaut zurückgelassen und ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Meines Erachtens ein Must- Read 2020. Spitzenklasse!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebecca K., 09.11.2020

    Jacinda oder Jake wie sie genannt wird ist Naturführerin auf Greenwood Island wo noch ein alter Primärwald steht. Zwar hat sie ihren Vater und dessen Mutter nie kennengelernt auch weiss sie nicht wer ihre Urgrossmutter ist aber der Name Greenwood verbindet sie alle.
    Bis jetzt dachte Jake die Namensgleichheit von ihr und der Insel wäre Zufall doch ganz langsam für den Leser entfaltet sich ein opulenter Familienepos der Familie Greenwood.

    Eine meiner grossen Leidenschaften als Leserin ist es Familienromane zu lesen. Hier hatte mich der Klappentext auch sofort angesprochen und so habe ich ohne Erwartungen und voller Neugier mit dem Lesen begonnen.
    Da ich ja nicht so genau wusste worauf ich mich eingelassen habe, hatte ich beim Einstieg ins Buch noch etwas Probleme richtig in die Handlung reinzukommen und es hat auch für meine Verhältnisse recht lange gedauert bis ich richtig eingetaucht war.
    Der Roman ist in viele Abschnitte unterteilt und somit auch in mindestens vier Erzählstränge, hier habe ich etwas länger gebraucht bis ich alles richtig zuordnen konnte bzw. hat mich auch etwas im Lesefluss gehindert.
    Den einzelnen Handlungsverläufen konnte man zwar folgen, aber teilweise war es etwas verworren in den Abschnitten gerade bei Liam war es mein Eindruck.
    Der Spannungsbogen war auch bis zum Schluss gespannt und als sich die Geschichte richtig vor mir entfaltet hat dann wurden viele offenen Fragen für mich beantwortet.
    Man konnte sich alle Figuren des Roman anhand ihrer sehr detaillierten Beschreibungen während des Lesens sehr gut vorstellen.
    Auch wenn ich ab und zu etwas Probleme hatte mir alle Handlungsorte genau vorzustellen, so hatte ich die Orte immer vor meinem inneren Auge beim Lesen.
    Alles in allem hat mich der Roman nicht von Anfang an komplett abgeholt aber als ich mich dann richtig eingelesen hatte konnte er mich überzeugen und deshalb vergebe ich für das Buch vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kathrin S., 30.11.2020

    Das klassisch-elegant gestaltete Cover des zweiten Romans des kanadischen Schriftstellers Michael Christie hat mich neugierig gemacht und passt ganz wunderbar zur leisen, anrührenden und dennoch wachrüttelnden Geschichte, mit der der Autor Familiendrama und Umwelt-Appell geschickt miteinander verknüpft.

    Aufgeteilt ist der Roman in 3 verschiedene Etappen – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft –, die ebenso miteinander verwoben sind wie sowohl die Protagonisten als auch die Bäume eines Waldes und zeigen, dass „Familie“ nicht unbedingt eine Frage der Blutsverwandschaft, geschweige denn des klassischen Vater-Mutter-Kind-Modells sein muss.

    Da hier eher die Familiengeschichte im Vordergrund steht, verzichtet der Autor auf den streng erhobenen Zeigefinger, wie man ihn beispielsweise aus „Die Geschichte der Bienen“ kennt, und flicht seine Ermahnungen eher subtil in die Geschehnisse ein.

    Eine wunderbare, fesselnde Geschichte, die uns zu mehr Toleranz ermahnt und uns die (bereits realen!) Folgen des Klimawandels gekonnt vor Augen führt.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gst, 02.11.2020

    Wälder gestern, heute, morgen

    2038: Die Zeit des grossen Welkens rafft auch die letzten Wälder dahin. Einzig auf einer kleinen kanadischen Insel gibt es noch Baumriesen, die von Touristen bewundert werden. Jake Greenwood, eine arbeitslose Wissenschaftlerin, ist hier als Führerin angestellt. Jobs sind Mangelware und ihre Schulden zwingen sie, sich hier zu engagieren – bis eines Tages ihr ehemaliger Verlobter auf die Insel kommt und beginnt, ihre Familiengeschichte aufzurollen.

    Ungewöhnlich an diesem Buch ist zum einen, dass die Geschichte aus der Zukunft in die Vergangenheit erzählt wird und schliesslich wieder zurück in die Zukunft. Auch die Aufmachung des Buches ist nicht null-acht-fünfzehn. Gleich zu Beginn zeigt ein Baumquerschnitt, wie sich die Lebensringe zu unterschiedlichen Zeiten verhalten. Zudem wird von einem uralten Baum erzählt, der innen schon abgestorben ist, die äusseren Holzschichten und die Borke ihn aber noch halten: „Jeder Baum wird von seiner eigenen Geschichte aufrecht gehalten, den Gebeinen seinen Ahnen“ (Seite 541). Man merkt, dass der kanadische Autor den Wald liebt.

    Leider hat mich sein distanzierter Schreibstil über 250 Seiten lang nicht erreicht. Hätte ich das Buch nicht in einer Leserunde gelesen (in der übrigens die meisten Mitleser sehr begeistert waren), hätte ich es abgebrochen und auf die Seite gelegt. Die schnellen Wechsel zwischen den unterschiedlichen Zeiten (2038 / 2008 / 1974 / 1934 / 1908) und Personen erschwerten es mir, einen Lesefluss aufzubauen. Erst als ich im Jahr 1908 angekommen war, also in der ältesten Vergangenheit dieses Buches, fand ich in die Geschichte. Hier änderte sich der Schreibstil vorübergehend und ermöglichte mir einen Zugang zu dieser Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg, die ich letztendlich nicht uninteressant fand.

    Gefallen hat mir folgende Frage am Ende des Buches: „Warum ist der Mensch darauf ausgelegt, gerade lange genug auf Erden zu sein, um eine Lebenszeit an Fehlern anzuhäufen, aber nicht lange genug, um sie auszumerzen?“ Leider kann ich wegen der anfänglichen Schwierigkeiten nicht mehr als drei Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

    Greenie_Apple, 02.12.2020 bei bewertet

    Ein Familienepos der besonderen Art

    Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einem letzten Paradies, in dem man noch Natur geniessen kann, denn durch den Klimawandel wurde die Erde wenn auch noch nicht unbewohnbar, so doch nicht mehr besonders lebenswert. Doch der Schein trügt: Ein Paradies stellt es höchstens für die sogenannten „Pilger“ dar. Reiche Menschen, die sich einen Ausflug in den ursprünglichen Wald Kanadas leisten können. Während diese wie Könige behandelt werden, sind die Angestellten unter ständiger Beobachtung. Da erscheint eines Tages Jakes Ex-Verlobter mit Neuigkeiten, die alles verändern könnten…
    Das gesamte Buch ist etwas Besonderes. Das Cover, wunderschön gestaltet, im Inneren mit herrlichen kleinen Zeichnungen bestückt und auch der Aufbau aussergewöhnlich. Beginnend in der „Gegenwart“ im Jahr 2038 geht es wie bei den Jahresringen eines Baumes zurück bis zu Jacindas Urahnen 1908, quasi dem Kern des Stammes, und wieder vor in die Gegenwart. Dabei werden nach und nach die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt und die Antworten auf viele Fragen langsam aufgedeckt. Jede Figur entwickelt sich stetig weiter wie ein wachsender Baum, entfaltet sich vor dem Leser, wobei es dabei auch durchaus einige „Lieblingsbäume“ für mich gab. Spannend fand ich vor allem, wie unterschiedlich der Bezug zur Natur für die einzelnen Charaktere war. Für die einen war es eine Überlebensquelle, indem sie den Wald zu Geld machten, für die anderen, indem sie ihn schützten und darüber erzählten und für beide Seiten, weil sie dort zumindest die meiste Zeit über lebten.
    Das Motiv des Baumes, das sich durch das Buch zieht, gefällt mir dabei sehr gut. Im Gegensatz zur Familiengeschichte waren diese Entwicklungen immer offensichtlich. Man konnte die Geschichte der Bäume durch die Jahre hinweg lesen und so langsam die Bezüge herstellen. Den Schreibstil fand ich wunderbar episch und nachdrücklich, es entstanden immer wieder grosse Bilder zu den einzelnen Stationen in meinem Kopf, die oft bedrückend waren, manchmal aber auch Hoffnung ausstrahlten. Besonders die Aussicht auf unsere Zukunft liess mich erschaudern und ich würde mir wünschen, dass sie auch andere zum Nachdenken anregt.
    Insgesamt ein grossartiges Buch, das besondere Beachtung verdient hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 27.11.2020

    Jahreshighlight
    Jack arbeitet als Waldführer auf der Greenwood Insel, ohne zu wissen welche entscheidende Rolle diese Insel für ihre Familie einst spielt. Harris und Everett werden bei einem Zugunglück zu Waisen und werden von der Dorfgemeinschaft einer alten Witwe aufs Auge gedrückt. Von dieser Erfahren sie weder Führsorge noch Zuneigung. Erst als die Dorfgemeinschaft einschreitet dürfen erst beide Jungs dann nur noch Harris die Schulbank drücken. So sorgt Everett mit dem Fällen und Verkauf von Holz für ihr Unterhalt. Harris macht sich so gut in der Schule, das er Studieren darf und damit die Schranken für ein grosses Unternehmen gestellt werden. Doch der erste Weltkrieg steht bevor und Harris hat sich verpflichtet, leider ohne vorher zu ahnen das er kurze Zeit später sein Augenlicht verliert und sein Bruder Everett für ihn einspringt nicht ohne ihn vorher gut an das Bettgestell festzubinden. Während des Krieges baut Harris ein Unternehmen auf in das Everett später einsteigen soll. Doch der Krieg verändert alles für Everett anstatt nach Hause zu kommen zieht er als Landstreicher durch das Land. Als er sich dann ein einem Waldstück niedergelassen hat findet er eines Tages einen Säugling an einem Baum gehangen und damit beginnt eine fast unglaubliche Geschichte von Flucht, Gewährkugeln und Gefängnis aber auch das Gefühl gebraucht zu werden. Jahre vergehen, das kleine Baby wird erwachsen und Willow holt ihn aus dem Gefängnis ab ohne zu wissen welche enge Verbindung beide einst hatten. Kurz darauf wird Willow die Ökokriegerin selbst schwanger und bekommt einen Sohn Liam. Als dieser Erwachsen ist verliebt er sich in eine Bratschespielerin und aus dieser Beziehung entsteht Jack, die bei den Grosseltern ihrer Mutter aufwächst, da diese tödlich verunglückt. Als Jack auf dieser Insel anfängt zu arbeiten weiss sie rein gar nichts über ihre Familiengeschichte, erst ein Tagebuch und ein gieriger Anwalt öffnen diese Pforte.

    Der Autor hat in diesem Buch gleich verschiedene Genres miteinander verbunden. Beginnen tut er mit einer Dystopie gefolgt von einem Generationenroman der in einen Krimi mündet. Er hat es wunderbar verstanden eine Familie über viele Generationen zu begleiten. So beginnt er in der Zukunft und arbeit sich dann rückwärts vor, nur um dann Schritt für Schritt wieder in die Zukunft zu gelangen. Als Leser langweilt man sich beim Leser ganz ganz selten. Er hat einen grandiosen Schreibstil, der einen fesselt und packt und einfach nicht mehr loslässt. Nicht zu letzt nur seine Art in längst vergessene Epochen einzutauchen und sein Talent alles so schön zu beschreiben.

    Der Autor erzählt die Geschichte einer Familie anhand verschiedener Epochen, immer aus der Perspektive einer Figur die für eben jene Epoche der Familiengeschichte steht. So springt er von Zukunft rückwärts in die Vergangenheit und beleuchtet immer Schlüsselmomente, die für die Entwicklung der Figuren wichtig ist. Erst am Ende hat man dann als Leser alle Puzzelteile eingesammelt und versteht den grossen Zusammenhang. Besonders daran ist das der Leser auch am Ende der Geschichte mehr über die Familiegeschichte weiss, als die handelnden Figuren.

    Der tragische Held dieser Familiengeschichte ist für mich Everett. Er trifft eine Entscheidung, deren Auswirkungen er sich wohl nie hätte träumen lassen. Nicht das die anderen Figuren nicht auch interessant sind, nur leider ist es mir schwer gefallen für die eine oder andere Figur auch nur einen Funken Sympathie zu empfinden, auch wenn man im Nachhinein begreift warum sie eben so gehandelt haben. Als Leser wünscht man sich das Jack für ihre Zukunft einen besseren Weg einschlagen möge und ja auch ihr persönliches Glück findet.

    Fazit: Für mich zählt dieses Buch hier zu den Jahreshighlights. Nicht nur das Cover ist genial auch der Gedanke mit den Jahresringen im Querschnitt ist richtig toll. Ich fand die Geschichte richtig spannend erzählt zumal der Autor so viele Genres bedient hat. Gut hier und da gab es auch ein paar Längen aber im Grossen und Ganzen toll gemacht. Unbedingt lesen daher mein Ratschlag. Eine wirklich gelungene Geschichte.

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    leseratte1310, 26.11.2020

    Schneidet man einen Baum quer auf, so sieht man die Jahresringe und kann sogar erkennen, wie es dem Baum in den einzelnen Jahren ergangen ist. Genauso können wir in diesem Roman die Geschichte der Familie Greenwood über vier Generationen betrachten. Es beginnt im Jahr 2038, als Jacinda Greenwood – genannt Jake – mit der Geschichte ihrer Familie väterlicherseits konfrontiert wird, von der sie zuvor nichts wusste. Der Wald hat alle ihre Familienmitglieder seit vielen Jahren verbunden. Er hat Zuflucht geboten und den Lebensunterhalt gesichert, er war Grund für Verbrechen und Wundersames. Doch nun ist der Wald der Greenwoods in grosser Gefahr. Es gibt nur noch wenige Bäume und die drohen auch zugrunde zu gehen.
    Dieses Buch hat mich aufgrund seines wunderbaren Covers interessiert und der Klappentext hat mich auch neugierig gemacht. Doch dann habe ich mich anfangs sehr schwergetan, mit dem Buch zurechtzukommen. Es hat eine Weile gedauert, bis mich der unvergleichliche und poetische Schreibstil gepackt hatte. Vielleicht lag es daran, dass wir uns vom Jahr 2038 zurückarbeiten, um uns dann wieder vorwärts zu bewegen, bis sich der Kreis geschlossen hat. Es war manches nicht so recht verständlich und warf Fragen auf, um sich erst später zu klären. Trotzdem ist es ein lesenswertes Buch, bei dem ich jeden Satz geniessen konnte.
    Die handelnden Personen sind ausdrucksstark und vielschichtig dargestellt. Sie sind sehr unterschiedlich und haben ein hartes Leben, das ihnen viel abfordert. Immer wieder stehen sie vor Situationen, die ihnen eine Entscheidung abfordern. Ganz gleich, was sie tun, sie sind Menschen und machen Fehler. Egal welche Entscheidung sie treffen, aus hat Auswirkung auf die, die nach ihnen kommen. Doch für jeden von ihnen hat der Wald eine Bedeutung.
    Nachdem Jacinda nun ihre Geschichte kennt, muss auch sie eine Entscheidung treffen, denn das Klima hat sich verändert und damit wird die Natur und die Erde immer weiter zerstört.
    Es ist keine leichte Kost, aber es lohnt sich dran zu bleiben.

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    Greenie_Apple, 02.12.2020

    Ein Familienepos der besonderen Art

    Jacinda Greenwood arbeitet als Naturführerin auf Greenwood Island, einem letzten Paradies, in dem man noch Natur geniessen kann, denn durch den Klimawandel wurde die Erde wenn auch noch nicht unbewohnbar, so doch nicht mehr besonders lebenswert. Doch der Schein trügt: Ein Paradies stellt es höchstens für die sogenannten „Pilger“ dar. Reiche Menschen, die sich einen Ausflug in den ursprünglichen Wald Kanadas leisten können. Während diese wie Könige behandelt werden, sind die Angestellten unter ständiger Beobachtung. Da erscheint eines Tages Jakes Ex-Verlobter mit Neuigkeiten, die alles verändern könnten…
    Das gesamte Buch ist etwas Besonderes. Das Cover, wunderschön gestaltet, im Inneren mit herrlichen kleinen Zeichnungen bestückt und auch der Aufbau aussergewöhnlich. Beginnend in der „Gegenwart“ im Jahr 2038 geht es wie bei den Jahresringen eines Baumes zurück bis zu Jacindas Urahnen 1908, quasi dem Kern des Stammes, und wieder vor in die Gegenwart. Dabei werden nach und nach die einzelnen Familienmitglieder vorgestellt und die Antworten auf viele Fragen langsam aufgedeckt. Jede Figur entwickelt sich stetig weiter wie ein wachsender Baum, entfaltet sich vor dem Leser, wobei es dabei auch durchaus einige „Lieblingsbäume“ für mich gab. Spannend fand ich vor allem, wie unterschiedlich der Bezug zur Natur für die einzelnen Charaktere war. Für die einen war es eine Überlebensquelle, indem sie den Wald zu Geld machten, für die anderen, indem sie ihn schützten und darüber erzählten und für beide Seiten, weil sie dort zumindest die meiste Zeit über lebten.
    Das Motiv des Baumes, das sich durch das Buch zieht, gefällt mir dabei sehr gut. Im Gegensatz zur Familiengeschichte waren diese Entwicklungen immer offensichtlich. Man konnte die Geschichte der Bäume durch die Jahre hinweg lesen und so langsam die Bezüge herstellen. Den Schreibstil fand ich wunderbar episch und nachdrücklich, es entstanden immer wieder grosse Bilder zu den einzelnen Stationen in meinem Kopf, die oft bedrückend waren, manchmal aber auch Hoffnung ausstrahlten. Besonders die Aussicht auf unsere Zukunft liess mich erschaudern und ich würde mir wünschen, dass sie auch andere zum Nachdenken anregt.
    Insgesamt ein grossartiges Buch, das besondere Beachtung verdient hat.

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    liesmal, 21.11.2020 bei bewertet

    „Das Flüstern der Bäume“ von Michael Christie ist erschienen im Penguin Verlag und überzeugt äusserlich und inhaltlich von hoher Qualität. Fester Einband, aussagekräftiges Cover, Lesebändchen, Ahornblätter auf den Umschlaginnenseiten, Abschnitte mit Jahreszahlen und Abbildungen von Baum und Ahornzweigen lassen die Schönheit des Buches auf den ersten Griff und den ersten Blick spürbar und sichtbar werden.
    Grossartig ist die Übersicht der Leseabschnitte in Form einer Baumscheibe. Ganz besonders und für mich ein völlig neues Leseerlebnis ist, dass die Geschichte einer Familie über vier Generationen, verbunden mit den Wäldern Kanadas, in der Zukunft beginnt und mich rückwärts durch die Zeit führt. Durch Jacinda, die im Jahr 2038 als Naturführerin unterwegs ist, wird deutlich, dass nur radikales Umdenken helfen kann, Natur und Klima zu schützen. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät!
    Ganz langsam dreht sich die Zeit entgegen dem Uhrzeigersinn. Viele verschiedene Erzählstränge verbinden sich zu einer einzigen grossartigen Geschichte, der überwältigenden Geschichte der Familie Greenwood. Sie beginnt im Jahr 2038 mit Jacinda und geht zurück bis ins Jahr 1908. Es ist eine Familie, aber es sind viele Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, mit Einzelschicksalen, die mich unglaublich bewegt haben. Und so wie an den Jahresringen erkennbar ist, ob ein Baum Dürreperioden, Regenzeiten, starkem Wind, Schädlingsbefall oder … ausgesetzt war, so beschreibt Michael Christie die verschiedenen Charaktere und deren unterschiedliche Wege durchs Leben.
    Ich bin überwältigt von dem „Flüstern der Bäume“, von dem ich mir manchmal gewünscht hätte, es wären Schreie, aber über vieles Wissen schweigt der Wald. Ein Leseerlebnis, das es so intensiv nicht oft gibt.

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    Suzann K., 23.10.2020

    Jahresringe
    "Das Flüstern der Bäume" von Michael Christie ist ein Buch, welches nach dem lesen in mir noch nachklingt, was mich tief berührt hat.
    Es ist eine Familiensaga über vier Generationen. Die Jahreszahlen werden den entsprechenden Kapiteln vorangestellt. Das Buch beginnt in der Zukunft und die ist schon etwas gruselig, es gab ein grosses Welken und es gibt kaum noch Bäume, sondern nur noch Staub. Die Menschen, die es sich leisten können, fliehen in die noch wenigen Oasen mit Grün, auch nach Greenwood Island, die Kathedrale. Hier lernen wir Jacinda Greenwood kennen, die hier als Naturführerein arbeitet.
    Die Geschichte geht dann generationsweise in der Zeit zurück und erzählt aus dem Leben der jeweiligen Protagonisten. Leben, dass in jedem Fall vom Wald und von Bäumen geprägt ist. Auf diese Weise reist man in der Zeit zurück bis ins Jahr 1908. Wie bei den Jahresringen eines Baumes geht es auch hier dann von innen wieder nach aussen weiter. Die Geschichte wird weitererzählt und wir reisen mit ihr wieder bis in die Zukunft.
    Dabei werden dann alle Zusammenhänge klar und man begreift was die Familie Greenwood ausmacht. Für mich ist hier der Begriff einer Familie sehr gut erfasst, Familie, die nicht Blutsverwandschaft sein muss.
    Der Autor findet einen ruhigen Schreibstil mit teilweise sehr schönen und poetischen Worten, obwohl das Buch seine Längen ha, habe ich mich nie gelangweilt. Es ist eine ruhige Geschichte, die aber auch von vielen Tragödien geprägt ist.
    Das Buch ist eine sehr unterhaltsame Geschichte, die als Dystopie beginnt und dann teilweise etwas unglaubwürdig und übertrieben wird, hier wäre etwas weniger mehr gewesen.

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