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  • 3 Sterne

    R.S., 13.11.2022

    Langatmiger französischer Gesellschaftsroman

    "Connemara" von Nicolas Mathieu ist die Geschichte von Hélène, die verheiratet ist, zwei Kinder hat und ihr Leben gemeistert hat. Hélène und Christophe wachsen in der gleichen Stadt auf und bewegen sich in unterschiedlichen sozialen Kreisen. Er ist ein Eishockeystar, der von seinen Kollegen verehrt wird und dem ein grosses Schicksal bevorsteht. Sie setzt alles auf ihre hervorragenden schulischen Leistungen, um aus dieser Situation herauszukommen, alles, um nicht wie ihre Eltern zu sein. Hélène hat ihre Heimat verlassen, um in Paris zu studieren, dort eine glänzende Karriere zu machen, eine schöne Ehe zu führen, kurz gesagt, dort das Leben zu leben, von dem sie geträumt hat. Jahre später, im Alter von 40 Jahren, begegnen sich Hélène und Christophe zufällig. Eine Flamme, die bei beiden längst erloschen ist, wird wieder entfacht. Doch schon bald stellt sich die entscheidende Frage: Worum geht es in dieser Beziehung wirklich?

    Ich bin bei diesem Buch sehr hin- und hergerissen zwischen Anziehung und Langeweile. Die Geschichte fand ich besonders am Anfang interessant, doch gleichzeitig war ich stellenweise sehr gelangweilt, weil ich den beiden Protagonisten nicht wirklich nahekam und ich mich so nicht grossartig für ihr Schicksal interessierte.
    Zu Beginn wurde ich in den Roman hineingezogen: Als sich die Handlung entwickelte, liess mein Interesse jedoch etwas nach, was vor allem auch an unnötigen langen Ausführungen über nicht handlungsrelevante Themen wie z. B. die Funktionsweise von HR-Beratungsfirmen lag.
    Auch war das Ende mir zu abrupt im Vergleich zum Rest der Geschichte.

    Gut gefallen hat mir jedoch der Schreibstil des Autors. Mit schonungsloser Klarheit und Genauigkeit schreibt Nicolas Mathieu über die Jugendträume, die man erreicht oder nicht erreicht, über Frankreichs Gesellschaft und darüber, was der Ausdruck "Erfolg im Leben" bedeutet.

    Die Stärke des Romans ist sein sozialkritischer Aspekt. Es geht um den sozialen Fahrstuhl, die Konkurrenz in der Schule, die Uni und später im Beruf. Ebenso wird auf die Vergänglichkeit unserer Existenz angespielt, die Realität des Alterns und die Verleugnung, die es mit sich bringt und das ein guter Posten und volle Bankkonten nicht alles im Leben ist.

    Insgesamt ist "Connemara" ein Buch mit starken Ansatz, aber mit Schwächen in der Umsetzung und dem besonders im Mittelteil weniger Seiten besser getan hätten.

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  • 3 Sterne

    Dajobama, 23.10.2022

    Connemara – Nicolas Mathieu
    Mathieus Schreibstil finde ich ganz grosse Klasse, inhaltlich konnte er mich mit diesem Werk allerdings nicht überzeugen.
    Die vierzigjährige Helene ist in der Mitte ihres Lebens angekommen, ist verheiratet, hat zwei Töchter und erfolgreich Karriere gemacht. Trotzdem ist sie unzufrieden. Aus der Beziehung ist die Luft raus, der stressige Alltag überfordert sie. Soweit fand ich die Thematik sehr interessant. Allerdings bewegte sich die Handlung für meinen Geschmack sehr schnell in eine ungünstige Richtung. Helene sucht Zerstreuung bei anderen Männern, sie baut sich also noch ein Parallelleben auf. Sie dated offensiv und trifft dabei schliesslich auf Christophe, den sie aus ihrer Jugend noch kennt. Einer Jugend in einfachen Verhältnissen, der sie damals den Rücken zugewandt hat, ohne zurückzusehen. Um Karriere zu machen, gesellschaftlich aufzusteigen.
    Der Kampf um den sozialen Aufstieg und alles, was dafür auf der Strecke blieb, das ist das eigentliche Thema dieses Romans. Helenes Familie, Mann und Töchter, sind kaum mehr Thema. Wofür gibt es schliesslich Kindermädchen… Vielmehr geht es um Helene, die ausbricht um sich selbst zu finden und um Christophe, der geblieben ist, wer er immer war. Leider hat dieses Werk erhebliche Längen. Helenes Probleme, Partnerin zu werden, Sinn- bzw. Sinnlosigkeit von Fusionen etc. Ebenso wird Christophes Leben in sämtlichen Einzelheiten ausgebreitet. Detailliert beschriebene Eishockeyspiele inklusive. Das ist einfach zu viel. Die eigentliche Geschichte hätte leicht in einem Drittel dieses Werks Platz gehabt.
    Trotz einiger Distanz zu den ohnehin nicht sonderlich sympathischen Protagonisten, tröstet Mathieus genialer Schreibstil über einiges hinweg. Er schreibt schnörkellos, aber sehr nah an seinen Figuren und schafft es, dass dies schon wieder elegant wirkt. Irritierend ist allerdings, dass er mitten im Kapitel plötzlich wieder zu einer früheren Begebenheit, Kindheit, Jugend, etc. abschweift. Da kann es schon mal passieren, dass man den Faden verliert.
    Nicolas Mathieu schreibt fesselnd, feministisch, immer auch politisch. Dennoch konnte ich mit diesem Werk leider nicht viel anfangen. Zu viele Längen und zu blasse Figuren hinterlassen wenig Begeisterung.
    Trotz allem vergebe ich hier 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 20.11.2022

    Die Tristesse des Alltags in der französischen Provinz
    Das Cover zeigt eine reife Frau, im Spiegel reflektierend, vielleicht auch um ihre innere Leere im prall gefüllten Leben trotz Erfolg im Berufsleben, Geld, Architektenhaus – für mich passend gewählt. Der Titel ‚CONNEMARA‘ bezieht sich auf ein Lied über Einsamkeit, Sehnsucht, heroischer Vergangenheit, der als Ohrwurm bei Hochzeiten oder in Bars und Parties gerne mitgesungen wird. Träume in der Jugend von Hélène und Christophe werden abwechselnd verglichen mit der gegenwärtigen Schwermut des Alltags trotz beruflicher Traumkarriere in Paris bzw. als Eishockeystar im provinziellen Cornécourt. Ihre zufällige Begegnung lässt eine Affäre aufflammen mit abruptem Ende. Die durch Bildung dem Kleinbürgertum entwachsene Hélène passt nicht mehr in die soziale Schicht ihrer Eltern. In dieses Familien- und Generationen-Geflecht passen Ausuferungen zu politischen Veränderungen und die Arbeitsweise von privaten Beratungsfirmen schlecht hinein, lassen den Spannungsbogen nur extrem langatmig schleifen. Ansonsten gefallen die sozialkritischen Aspekte zu Altersdemenz, Ehe, Liebe, Druck in Schule, Universität und Beruf.

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  • 3 Sterne

    lisbethsalander, 08.11.2022

    Konnte mich leider nicht wirklich abholen
    Die Leseprobe des Buches "Connemara" von Nicolas Mathieu hatte mir sehr gut gefallen, und auch Cover und Klappentext sprachen mich an, und so wollte ich es unbedingt lesen. Leider blieb das Gesamte hinter meinen hohen Erwartungen zurück. Anhand der beiden Protagonisten Hèlene und Christophe, die sich in ihrer Jugend kennengelernt haben, Jahrzehnte lang getrennt sind und sich dann wieder begegnen und eine Beziehung beginnen, entwirft der Autor ein Bild der aktuellen französischen Gesellschaft. Christoph ist aus seinem Heimatort niemals weg gekommen, Hèlene hat wiederum in der Grossstadt Karriere gemacht, beides konträre Lebensentwürfe. Der Schreibstil von Mathieu ist anspruchsvoll und gut zu lesen, trotzdem hat mich die Lektüre zunehmend genervt, und ich glaube, das lag an der immer negativer werdenden Grundstimmung der Geschichte. Ich musste das Buch zwischendurch immer mal wieder weg legen, um dabei nicht depressiv zu werden. Auch bin ich keiner der handelnden Personen näher gekommen, alles blieb seltsam distanziert, obwohl mich die Grundidee eigentlich angesprochen hatte. Schade, ich hatte mir mehr davon versprochen.

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  • 3 Sterne

    lisbethsalander, 09.11.2022

    Hat mich leider nicht so richtig abgeholt
    Die Leseprobe des Buches "Connemara" von Nicolas Mathieu hatte mir sehr gut gefallen, und auch Cover und Klappentext sprachen mich an, und so wollte ich es unbedingt lesen. Leider blieb das Gesamte hinter meinen hohen Erwartungen zurück. Anhand der beiden Protagonisten Hèlene und Christophe, die sich in ihrer Jugend kennengelernt haben, Jahrzehnte lang getrennt sind und sich dann wieder begegnen und eine Beziehung beginnen, entwirft der Autor ein Bild der aktuellen französischen Gesellschaft. Christoph ist aus seinem Heimatort niemals weg gekommen, Hèlene hat wiederum in der Grossstadt Karriere gemacht, beides konträre Lebensentwürfe. Der Schreibstil von Mathieu ist anspruchsvoll und gut zu lesen, trotzdem hat mich die Lektüre zunehmend genervt, und ich glaube, das lag an der immer negativer werdenden Grundstimmung der Geschichte. Ich musste das Buch zwischendurch immer mal wieder weg legen, um dabei nicht depressiv zu werden. Auch bin ich keiner der handelnden Personen näher gekommen, alles blieb seltsam distanziert, obwohl mich die Grundidee eigentlich angesprochen hatte. Schade, ich hatte mir mehr davon versprochen.

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  • 3 Sterne

    Buch_Moment, 18.11.2022

    Connemara umfasst 21 Kapitel, die sowohl aus Helenes als auch aus Christophes Sicht erzählt werden. Der Sichtwechel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gefällt mir ganz gut, da man als Leser so auch versteht, wie es denn vor 30 Jahren lief als Helene und Christophe noch die Schule besucht haben.
    Beide Charaktere weisen Schwächen auf, wie es im normalen Leben auch der Fall ist. Jeder lebt seinen Alltag aber dennoch wollen sie reissaus nehmen, was anderes erleben. Neues entdecken und von der geradlinigkeit abweichen.
    Ein verpatztes Tinder-Date bringt sie beide zusammen und wir erleben eine doch sehr emotionale Affäre mit all ihren Facetten.
    Für mich ist der Roman an einigen Stellen doch wirklich sehr langatmig und teilweise bedarf es einige Seiten um wieder an Spannung zuzulegen.
    Für mich kommt der Roman zu einer falschen Zeit. Ich hätte mir dieses Buch eher zum Frühjahr gewünscht und mir auch irgendwie erhofft, dass uns das Spiegelbild eine etwas andere Geschichte erzählt.

    Aber nichts desto trotz, ist es ein guter Roman der wohl eher für Frankreich Fans begehrenswert ist.

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  • 3 Sterne

    Brigitte S., 27.10.2022

    Helene, fast vierzig hat zwei Kinder und lebt in einem Architektenhaus in der Nähe von Nancy. Sie hat sich den Traum ihrer Jugend erfüllt.
    Christoph lebt immer noch in dem kleinen Ort, wo Helene und er aufgewachsen sind und verkauft Hundefutter. Nun treffen sich die beiden wieder.

    .Helene hat den Aufstieg in eine andere Gesellschaft geschafft und Christopher verkauft Hundefutter, lebt getrennt von seiner Frau, kümmert sich um seinen demenzkranken Vater und verbringt viel Zeit mit seinem Sohn.

    Ich hatte mir unter dieser Geschichte sehr viel mehr vorgestellt. Der Schreibstil ist wunderbar und am Anfang ist die Geschichte auch schön zu lesen. Aber sehr viele Passagen sind langatmig und was mich sehr gestört hat, sie sind sehr politisch. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Das Buch ist schwer zu lesen, für mich sehr anstrengend. Es geht zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, was auch OK ist, aber der Schluss wird zu schnell abgearbeitet, da hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Leider kann ich nur 3 Sterne geben, da es mich nicht überzeugt hat.

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  • 3 Sterne

    Anna S., 18.10.2022

    Nicht so echt fesselnd, eher anstrengend zu lesen
    Cover und Titel finde ich etwas enttäuschend. Das Bild wirkt blass und wenig aussagekräftig. Liest man dazu etwas von einer modernen Madame Bovary, die ihre Fesseln abstreift, dann passt das ganz und gar nicht zusammen.
    Der Titel führt auch in die Irre. Connemara ist fast schon ein Synonym für Irland. Hier gibt der Begriff einen Liedtitel wieder, der für das Leben der Romanfiguren bedeutsam ist. Also die Eintrittskarte des Buches schon mal nicht gelungen.
    Das Thema des Buches hat mich interessiert, da ich wie Helene auch den sogenannten Aufstieg in eine andere Gesellschaftsklasse geschafft habe. Die Probleme die damit zwangsläufig verbunden sind kamen in dem Buch weniger zur Sprache. Dagegen manchmal langatmige Szenen, unterbrochen mit Gedankengängen, die man angestrengt nachvollziehen musste. So richtig fesseln konnte mich das Buch nicht.

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  • 2 Sterne

    Stefanie M., 25.10.2022

    Mich hat als erstes das Cover angesprochen. Mit den beiden Hauptpersonen Hélène und Christophe bin ich nie richtig warm geworden. Hélène fand ich sogar etwas unsympathisch. Sie ist sehr unzufrieden mit ihrer aktuellen Lebenssituation, obwohl sie ihren erträumten Klassenaufstieg erreicht und das Milieu gewechselt hat. Für mich geht aus dem Text leider vieles nicht deutlich hervor. So bleibt nebst der Ursache für Hélènes Unzufriedenheit sehr vieles im Verborgenen. Der Autor macht Andeutungen, kratzt an der Oberfläche und lässt dem Lesenden viel Interpretationsspielraum zwischen den Zeilen. Leider blieb mir dabei aber der rote Faden und eine Kernaussage des Buchs gänzlich verborgen. Die zunehmend ausschweifend beschriebenen Szenen aus Hélènes Arbeitswelt und Christophes Eishockeymatches fand ich teilweise mühsam zum Lesen und diese haben zusammen mit den vielen Szenenwechseln meinen Lesefluss etwas gestört.

    Es könnte sein, dass gewisse Passagen durch die Übersetzung etwas holprig wirken. Mich schaffte der Autor leider nicht zu begeistern.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch für Personen, die eine Vorliebe für Frankreich sowie ein persönliches Interesse an der französischen Politik hegen, sehr spannend und lesenswert ist.

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  • 2 Sterne

    Henke, 06.11.2022

    Durchwachsen

    Nicolas Mathieu hat mit Connemara, welches im Hanser Verlag erschienen ist, ein Buch über die fast vierzig jährige Hélène geschrieben. Hélène ist der Hauptcharakter und wohnt in Nancy in Frankreich. Ebenso spielt Christophe eine wichtige Rolle, der in dem Ort im Osten Frankreichs wohnt, in dem er und Hélène aufgewachsen sind.

    In der Beschreibung und Entwicklung der Charaktere im Laufe des Romans sind mir diese nicht ans Herz gewachsen, ich konnte mich nicht identifizieren bzw. sind diese mir nicht nahe gekommen als Leser. Vieles fokussiert sich auf die Charaktere und deren Beziehung zueinander als auch deren selbst.

    Der beginn des Buches hat mich schon angesprochen, auch da ich den Autor vorher nicht kannte, insgesamt fand ich das Buch etwas langatmig an einigen Stellen und konnte der Geschichte und deren Sinn nicht immer so recht folgen. Der Schreibstil war dennoch angenehm zu lesen.

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  • 1 Sterne

    Alena W., 25.10.2022

    Zunächst war ich vom Cover und dem Inhaltsverzeichnis sowie der Leseprobe sehr begeistert und habe mich gefreut, als ich das Buch endlich in den Händen hielt.

    Helene ist um die vierzig, hat einen gut bezahlten Job, ist erfolgreich und möchte karrieremässig die letzte Stufe zur Partnerin aufsteigen. Auch privat hat sie alles: Einen Ehemann, zwei Töchter, ein grosses Haus. Markenklamotten, Handtaschen. Und dennoch stellt sich ihr die Frage: Ist es das? War das alles im Leben? Zwischenarbeitstrott und Familienchaos trifft sie Christophe. Und endlich ist da wieder etwas Aufregung und Abwechslung in ihrem Leben.

    Was erst mal recht spannend los ging, zog sich schon bald zäh wie ein Kaugummi. Unendlich viele Passagen lang passiert einfach gar nichts. Immer wieder habe ich mich gefragt, was ist jetzt noch mal in diesem Abschnitt passiert? Es war wirklich oft so langweilig, dass ich mit meinen Gedanken komplett abgeschweift bin. Von der Handlung her passiert wirklich nicht sehr viel. Man könnte es ganz locker auf wenige Seiten reduzieren.
    Ein grosser Teil des Buches wird von der Jugend von Helene und Christophe erzählt und das äusserst detailliert. Eigentlich könnte man fast schon sagen, dass es sich hier um einen Coming-of-Age Roman handelt und nicht um eine Midlife-Krise.
    Im Grossen und Ganzen sieht man das Leben der beiden, wie die Zeit vergeht, wie Momente einfach vorbei sind. Die Jugend, ihre Unbeschwertheit, eine Welt voller Möglichkeiten weicht Falten, erreichten Zielen, der Gewissheit, dass man alt und grau und vergänglich ist. Wie alles im Leben. Generell bin ich nicht abgeschreckt, wenn Geschichten über die Vergänglichkeit der Dinge berichten, das Leben als Schnellzug, Jahre die einfach verschwinden. Wo ist die guten alte Zeit? Aber in diesem Buch hat es mich ausserordentlich deprimiert.
    Wir alle waren mal jung und schön, die Welt war berauschend, wir haben sie in vollen Zügen genossen und tun es immer noch. Das Leben als Sammlung von Erinnerungen, guten und schlechten, so möchte ich es sehen und nicht als traurige Angelegenheit, in der man im Alter keine Freude mehr haben kann.
    Ich mag es, wenn Bücher ein Gefühl von Melancholie in mir zurücklassen, aber dieses Buch lässt mich eher in eine Depression verfallen. Kann ich nicht empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 04.04.2023

    5 Sterne für dieses Buch! Schon mit "Rose Royal" hatte mich der französische Autor Nicolas Mathieu begeistert und auch mit "Connemara" schafft Mathieu dies.
    Hélène und Christophe, eine gemeinsam verbrachte Jugend und ein erneutes Aufeinandertreffen zu späterer Zeit. Die Vergangenheit und Jetzt treffen aufeinander und münden in einer Affäre. Doch dieses Buch auf eine Affäre zu reduzieren wäre unverzeihlich. Denn obwohl diese Affäre in dem Buch einen hohen Stellenwert hat, steht sie doch in meinen Augen nicht zentral. Denn dieses Zentrale in dem Buch ist in meinen Augen eine intensive Abrechnung mit der französischen Gesellschaft. Denn Hélène und Christophe treffen in einer kleinen Stadt im Osten Frankreichs aufeinander, genau die Stadt, in der sie ihre Jugend verbracht haben und genau die Stadt, der Hélène entfliehen konnte. Und damit steht ein Stadt-Landgefälle zentral. Aber nicht nur dies. Nicolas Mathieu lässt Hélène auf ihr Gestern, auf ihren Werdegang und auf ihr Jetzt blicken und darin lässt sich ebenso diese Geschlechterungleichheit erkennen. Ein feministisches Buch eines männlichen Autors. Schon in "Rose Royal" liess sich diese Kritik an dem Umgang mit der Weiblichkeit in unserer patriarchalen Gesellschaft ablesen und auch in "Connemara" ermöglicht Nicolas Mathieu einen feministischen Blick. Dies ist etwas, was ich sehr schätze. Denn in genau dieser Ungleichheit liegt ein grosses Problem in unserer Gesellschaft, ja, auch in unserer Gesellschaft, nicht nur in der französischen Gesellschaft, die der Autor hier schildert. Aber nicht nur dieses Thema steht zentral, sondern ebenso blickt Nicolas Mathieu hier auf unser Wirtschaftsleben, auf die Brutalität in diesem, auf diesen männlichen Krieg in dieser Wirtschaftswelt. Ein Krieg und ein Druck, welcher gefährlich und sezierend in unseren Gesellschaften wirkt, die Schere in unseren Gesellschaften immer weiter auseinanderdriften lässt und schlussendlich die Gefahr des Zusammenbruchs beinhaltet. Denn irgendwann versteht die Wirtschaftswelt/die grossstädtische Welt die anderen Bevölkerungsschichten nicht mehr und darin liegt eine beträchtliche Gefahr in meinen Augen.
    Schon in "Rose Royal" konnte Nicolas Mathieu mit einem wachen und intensiven Blick auf seine Charaktere und auf unsere Gesellschaft punkten. Auch in "Connemara" gelingt ihm dies bravourös und genau deshalb bekommt "Connemara" von mir auch diese 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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