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  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 01.12.2022

    Ein wahrhaftiger Held
    Gern begegne ich zunehmend mehr Beiträgen zu historischen Gegebenheiten, die sich fernab von Europa angespielt haben. Noch interessanter sind sie thematisch für mich, wenn es wie in dieser Biografie über Chiune Sugihara direkte Zusammenhänge mit der europäischen Geschichte gibt.

    Die Biografie startet mit Sugiharas Schulzeit und durchläuft chronologisch die verschiedenen Schritte seiner Ausbildung. Danach werden stationsmässig die ihm zugestandenen Posten im Auftrag des Aussenministeriums aufgeführt. Bis hierhin erscheint die Biografie etwas trocken. Doch die aufgeführten Fakten helfen die späteren Ereignisse zu verstehen. Es folgt die Zeit als Vizekonsul in Kaunas, wo Sugihara sein Lebenswerk vollbringt. Hier erfahren wir auch, wie es zum Codenamen SEMPO gekommen ist. Danach treibt der Krieg die Familie vor sich her. Von Kaunas geht es nach Bukarest, bis es dort aufgrund bevorstehender Bombardements auch zu gefährlich wird.

    Die Biografie beschränkt sich allerdings nicht nur auf das politische Schaffen Sugiharas, sondern beschäftigt sich auch stets mit dessen familiärer Situation. Während zunächst das Verhältnis zu Vater und Mutter thematisiert wird, geht es später um die Beziehung zu Klaudia Semjonowa Apollonow. In diesem Kontext wird Sugiharas Haltung zum Glauben analysiert. Richtig ans Herz gewachsen ist mir Chiune Sugihara allerdings erst als Familienvater mit Kräutergarten. Die Chemie zwischen ihm und seiner zweiten Frau Yukiko passt perfekt. Darüberhinaus gefällt mir einfach die von beiden gelebte weltoffene, integrierende Haltung. Yukiko sorgt stets dafür, dass ihre Kinder umfänglichen Kontakt zu den Kindern im Umfeld haben. Chiune begegnet Menschen auf Augenhöhe, lädt sie zu sich ein, lässt sich einladen, kommt schnell mit vielen in angenehmen Kontakt.

    Rund wird die Biografie durch das Aufführen von Stimmen Geretteter. Sie geben jeweils einen Teil ihrer eigenen Geschichte preis und werfen rückblickend noch einmal ein besonderes Licht auf Sugihara. Wo die Quellen für die Biografie widersprüchlich waren, setzt sich Andreas Neuenkirchen in einer Art Nachlese kontrovers mit den verschiedenen Sichtweisen auseinander.

    Insgesamt ist Codename: Sempo für mich eine gut recherchierte Biografie eines in Deutschland eher unbekannten Protagonisten. Sie hat mir einen neuen Blickwinkel auf Japan und seine Kultur ermöglicht. Gern empfehle ich die Lektüre.

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  • 4 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 10.12.2022

    Der Oskar Schindler Japans, als Schlagwort für ein reiches Leben

    Der Japaner Chiune Sugihara, nur sehr wenige Menschen konnten bisher mit seinem Namen etwas verbinden, das für die Öffentlichkeit beachtenswert erscheint. Dies und seine grösste Tat, die Rettung von bis zu 10000 Juden, verbindet ihn mit dem vor allem durch den Film von Steven Spielberg ins Rampenlicht getretenen Oskar Schindler und so wird dieser Mann schlagwortartig inzwischen auch oft als 'der Oskar Schindler Japans' proklamiert.
    'Codename Sempo', dieses biografisch angelegte Werk, will dem Diplomaten, Agenten, dem Retter so vieler Leben, aber auch der Privatperson und dem Familienmensch Sugihara hier ein kleines ehrendes Denkmal setzen, diesen weltoffenen und von menschlichen Überzeugungen geleiteten Mann dem Vergessen innerhalb der grossen weltgeschichtlichen Umtriebe dieser Zeit entreissen.
    Und wie dies geschieht, hätte Sugihara wahrscheinlich gefallen, denn er fungiert hier auch als Türöffner für den Einblick in die über Europa hinausgehenden, zum grössten Teil vom 2.Weltkrieg ausgelösten Verbandelungen und Gegenoffensiven zwischen Japan, China und der damaligen russischen Grossmacht. Von seinem Werdegang über Kindheit und Jugend bis hin zu seiner Zeit in Litauen, wo er Tausenden von Juden entgegen den Anweisungen seiner japanischen Heimat Visa ausgestellt hat, um ihnen das Durchqueren Russlands hin zu wirklich für sie sicheren japanischen Gefilden zu ermöglichen, begleiten wir diesen Mann und auch sein nachfolgendes Schicksal in den späteren Jahren wird nicht ausgespart.
    Dies ist ein sehr anregendes, vielschichtiges, gerade am Ende auch sehr berührendes Buch, das durchaus Emotionalität zulässt und an der verantwortungsvollen Recherche des Autors kommen zu keinem Zeitpunkt Zweifel aus.
    Ein romanhaft ummanteltes biografisch strukturiertes Werk, das viel zu bieten hat.

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  • 3 Sterne

    Luise_Dez, 02.01.2023

    Der Autor Andreas Neuenkirchen, schildert in seiner Biographie „Codename: Sempo“, das Leben des Chiune Sugihara, der ein japanischer Diplomat war und als Konsul des japanischen Kaiserreiches in Litauen während des Zweiten Weltkrieges ca. 6000 Juden rettete. Er wurde als „Japanischer Schindler“ bekannt.

    Inhalt:
    1940 ist Chiune „Sempo“ Sugihara offiziell der japanische Vize-Konsul in Litauen. Tatsächlich aber spioniert er als Agent seines Aussenministeriums deutsche und russische Truppenbewegungen aus. Seit seinen Lehrjahren in japanischen Kolonien ein entschiedener Gegner von Tyrannei und Unterdrückung, nimmt er sich der jüdischen Flüchtlinge an, die sein Konsulat belagern. Gemeinsam mit einem kreativen holländischen Konsul und einem profitorientierten russischen Kommunisten heckt er einen wahnwitzigen Plan aus, ihnen mit Visa zweifelhafter Gültigkeit die freie Passage nach Japan zu ermöglichen. Für die Juden beginnt eine aufreibende Odyssee durchs eiskalte Sibirien und über die raue japanische See in die Freiheit. Für Sugihara folgen Kriegsgefangenschaft, die unehrenhafte Entlassung aus dem Staatsdienst, Gelegenheitsjobs in Japan und Russland. Erst Jahrzehnte später erfährt er, dass sein Plan aufgegangen ist, und erst kurz vor seinem Tod wird er als Held des Holocaust anerkannt.

    Dieses Buch erzählt zum ersten Mal ausführlich in deutscher Sprache die Geschichte seines aussergewöhnlichen Lebens, von der Kindheit als brillanter, aber eigensinniger Schüler über die Jahre als Student und angehender Spion in der Mandschurei und Korea bis zu seinem grössten menschlichen Triumph im kriegsgebeutelten Europa. Es schildert den tiefen Fall danach sowie die späte, emotionale Wiedervereinigung mit denen, deren Leben er retten konnte.

    Eine wahre, packende Geschichte vor dem Panorama einer Welt und Weltordnung im radikalen Wandel.

    Meine Meinung:
    Bisher kannte ich den Namen: Chiune Sugihara nicht und war umso erstaunter, dass ein japanischer Diplomat tausenden Juden das Leben rettete. Jetzt wurde ich erst recht neugierig und wollte am besten, gleich und sofort, alles über den „Japanischen Schindler“ erfahren! Der Autor selbst, ist ein Japan Kenner, dem mit Sicherheit die langen fremdländischen Namen ohne weiteres leicht aus der Feder fliessen, mich aber am Anfang beim Lesen ins Stocken brachten.

    Im ersten Drittel des Buches, schildert der Autor die Herkunft von Chiune Sugihara, von seiner Kindheit, über die Zeit als Schüler und die Jahre als Student. Seiner ersten Ehe mit der Russin Klaudia und der gemeinsamen Kinder über die aber wenig zu lesen, ist.

    Interessant wird es erst als Chiune Sugihara, als angehender Spion in der Mandschurei und Korea, eingesetzt wird.
    Mit seiner zweiten Ehefrau, der Japanerin Yukiko und der gemeinsamen Kinder, scheint Chiune, das Glück gefunden zu haben, denn beide scheinen füreinander geschaffen zu sein. So folgt Yukiko mit den Kindern ohne Wenn und Aber, ihrem Mann bei seinen wechselnden und gefährlichen Auslandseinsätzen.
    Chiune Sugihara wird im Oktober 1939 wegen seiner guten Kenntnisse der russischen Sprache und in Anbetracht der politischen Weltlage, nach Kaunas in Litauen geschickt. Als die Lage für die litauischen, aber auch der vielen aus Polen geflohenen Juden immer brenzliger wird, hoffen viele auf ein Transitvisum von ihm um nach Japan ausreisen zu können. Bis zur Erschöpfung stellt Chiune Sugihara, ein Visum nach dem anderen aus um den verzweifelten Juden zu helfen und diese zu retten. Als er selbst gezwungen ist, das Land zu verlassen, stellt er noch auf seinem Weg auf Briefbögen der Botschaft, ein Visum nach dem anderen aus. Über die Konsequenzen seines Handelns, macht er sich zu diesem Zeitpunkt keine Gedanken …

    Fazit:
    Der Autor hat eine historische Biographie über den „Japanischen Schindler“, der vielen Menschen im kriegsgebeutelten Europa das Leben gerettet hat, erzählt aber leider ohne die Persönlichkeit des Chiune Sugihara, hervorzuheben. Gerne hätte ich mehr über seine Person erfahren!
    Von mir 3 Sterne!

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