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  • 5 Sterne

    70 von 87 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 13.07.2019

    Als Buch bewertet

    1917 Berlin. In der neuen Hebammenschule in Neukölln treffen Edith, Luise und Margot zum ersten Mal aufeinander, denn sie haben sich einen Platz für die Ausbildung sichern können. Während ihrer Ausbildung freunden sich die drei sehr unterschiedlichen jungen Frauen an. Edith stammt aus einem reichen jüdischen Unternehmerhaushalt, eine standesgemässe Heirat schon vorgeplant ist. Doch Edith steht mehr der Kopf nach Eigenständigkeit, deshalb bricht sie mit ihren Eltern. Margot dagegen kommt direkt aus Neukölln, lebt in einer Kellerwohnung in ärmlichsten Verhältnissen und verdankt ihre Ausbildung der Fürsorge. Luise ist ein Kind vom Land und wuchs bei ihrer Grossmutter in Ostpreussen auf, nachdem ihre Eltern früh gestorben sind. Ihre Oma ist Hebamme und ein Vorbild für Luise, von ihr konnte sie sich schon so einiges abschauen. Sowohl Edith als auch Luise und Margot müssen während des Ersten Weltkrieges einige Herausforderungen in ihrer Ausbildung überstehen. Werden sie diesen gewachsen sein?
    Linda Winterberg hat mit „Aufbruch in ein neues Leben“ einen wunderbaren und unterhaltsamen Auftakt Ihrer Hebammen-Trilogie vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig, atmosphärisch dicht und gefühlvoll, so dass der Leser mit den ersten Zeilen geradezu in die Geschichte hineingesogen wird und erst wieder in der Gegenwart auftaucht, wenn deren Ende erreicht ist. Durch die geschickte Erzählweise der Autorin darf der Leser Edith, Margot und Luise hautnah begleiten und dabei viel über ihre Vergangenheit, ihre Gefühls- und Gedankenwelt erfahren. Gleichzeitig lässt die Autorin den akribisch recherchierten historischen Hintergrund in ihre Handlung fliessen, macht den Ersten Weltkrieg wieder lebendig, das Elend der Menschen wieder spürbar sowie die täglichen Herausforderungen wie Hunger und Kälte, die sich dadurch ergeben. Auch das Leben an der Hebammenschule darf der Leser miterleben, die Augenblicke der Geburt ebenso wie die Trauer um ein verlorenes Kind. Die Schilderungen sind so spannend, plastisch und gefühlvoll, dass man das Gefühl hat, selbst mit dabei zu sein, um sowohl die Freude als auch das Leid der Menschen zu teilen. Gleichzeitig wächst in einem selbst der Respekt vor allen, die dieser Zeit getrotzt haben und sich mutig mit den Gegebenheiten arrangierten, um irgendwie zu überleben.
    Die Charaktere sind sehr detailliert entworfen, sie sprühen vor Lebendigkeit und schleichen sich mit ihren individuellen Eigenschaften in das Herz des Lesers, der sich in ihrer Mitte rundum wohlfühlt und mit ihnen fiebert, leidet und hofft. Edith ist eine eindrucksvolle junge Frau, sie bricht mit ihrer Familie, weil sie ihr Leben nach eigenen Überzeugungen und frei von elterlichen Vorschriften sowie Standesdünkel führen möchte. Sie besitzt Mut, genügend Abenteuerlust und einen absoluten Drang nach Freiheit. Luise ist behütet von ihrer Grossmutter auf dem Land gross geworden, nun kommt sie in die Grossstadt. Durch ihre Oma hat sie schon eine gewisse Vorbildung, ist einfühlsam und wissbegierig, ihre Kenntnisse zu vervollkommnen. Margot ist eine Kämpfernatur, die sich bereits durch schwierige Situationen lavieren musste. Nun hat sie die Chance, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Sie besitzt eine innere Stärke und lässt sich nicht entmutigen. Aber auch Protagonisten wie Oberhebamme Marquart oder Frieda geben der Handlung zusätzlich Menschlichkeit und Authentizität.
    „Aufbruch in ein neues Leben“ ist ein fesselnder und gefühlvoller historischer Roman, der eine absolute Sogwirkung besitzt. Wunderbar erzählter Pageturner, der ein tolles Kopfkino hervorruft, aber auch zum Nachdenken anregt und süchtig nach Band 2 werden lässt. Absolut verdiente Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    13 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 11.07.2019

    Als Buch bewertet

    Ein berührender Roman
    In ihrem neuen Roman „Aufbruch in ein neues Leben“ erzählt Linda Winterberg die Geschichte von 3 jungen Frauen deren Traum es ist Hebamme zu werden.
    Die 3 jungen Frauen treffen in der Hebammenlehranstalt der neuen Frauenklinik in Neuköln aufeinander wo sie ihre Ausbildung machen wollen.
    Sie sind von ihrer Art und Herkunft ganz unterschiedlich, freunden sich an und werden eine eingeschworene Gemeinschaft.
    Edith kommt aus Berlin, ihr Vater ist ein reicher, jüdischer Kaufhausbesitzer.
    Ihr hat es zu Hause an nichts gefehlt, ausser vielleicht an Liebe und Geborgenheit. Um sich ihren Traum Hebamme zu werden und auf eigenen Beinen zu stehen statt reich zu heiraten und versorgt zu sein, musste sie mit ihren Eltern brachen.
    Luise kommt aus Ostpreussen, sie hat früh ihre Eltern verloren und ist bei ihrer Grossmutter aufgewachsen.
    Die Grossmutter ist Hebamme und hat Luise schon früh mitgenommen wenn es um die Versorgung der Mütter ging oder eine Geburt bevorstand.
    Luise möchte in die Fussstapfen ihrer Grossmutter treten, die ihr mit ihrem Ersparten die Ausbildung ermöglicht.
    Margot ist in Neuköln zu Hause. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen, wohnt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in einer Kellerwohnung im Hinterhof.
    Dank der Fürsorge darf sie eine Ausbildung machen, die sie sich nie hätte leisten können.
    Schnell sind mir die 3 Freundinnen ans Herz gewachsen und nicht nur sie. Da sind auch die Hebamme Frieda, die Oberhebamme Frau Marquart, Ärzte und der Professor. Es müssten so viele erwähnt werden.
    Die Autorin hat liebenswerte Charaktere erschaffen und ihnen Leben eingehaucht.
    Auch die Zeit beschreibt Linda Winterberg sehr authentisch. Es gibt so viel Leid, so viel Not in den Kriegsjahren. Die Kindersterblichkeitsrate ist ziemlich hoch. Kein Wunder, alle sind unterernährt. Aber es gibt auch viele schöne Augenblicke.
    So ist es immer ein Erlebnis und eine Freude wenn ein neues Leben geboren wird und die Worte Fallen „Herzlich Willkommen auf der Welt“
    Das Buch „Aufbruch in ein neues Leben“ hat mich tief berührt, jetzt freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 10.07.2019

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Drei junge Frauen beginnen im Juli 1917 ihre Ausbildung zur Hebamme an der neu eröffneten Frauenklinik in Neukölln bei Berlin. Edith Stern, die aus reichen Verhältnissen stammt und sich gegen den Willen ihrer Eltern für die Ausbildung entschieden hat. Die Arbeitertochter Margot Bach, die alle ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben in die Ausbildung zur Hebamme legt. Luise Mertens ist bei ihrer Grossmutter, einer Hebamme, in Ostpreussen, aufgewachsen und will in ihre Fussstapfen treten.
    Eines ist ihnen gemeinsam: Sie träumen von Unabhängigkeit und davon, Frauen in den schwierigen Kriegszeiten zu helfen.

    Meine Meinung:

    Wie auch in den anderen Büchern der Autorin, nahm mich der schöne Schreibstil sofort gefangen.
    Wie immer sind die Protagonisten sehr gut gezeichnet, das Kopfkino startet sofort. Eingebettet in die Wirren des ersten Weltkriegs ,mit all seinem Schrecken, den vielen Toten,der Seuchen , des Hungers und sonstigen Entbehrungen ,steht das Schicksal der drei jungen, unterschiedlichen Frauen im Mittelpunkt der Geschichte.
    Unbeirrt gehen Sie Ihren Weg, wobei sie beruflich und privat einige Niederlagen einstecken müssen.
    Der sehr wichtige Beruf der Hebamme, der durch nichts zu ersetzen ist, wird eingehend geschildert und gewürdigt. Den jungen Frauen gelingt es, trotz der widrigen Umstände,jede Geburt als ein kleines Wunder zu betrachten.
    Besonders beeindruckt hat mich ein Spruch von Luises Grossmutter,einer Hebamme:

    „ Das Leben selbst ist das Wunder und wenn es beginnt, ist es am allerschönsten. Und es ist jedes Mal eine Ehre, ihm dabei behilflich zu sein“.

    Fazit:

    Ich habe das Buch sehr gerne und in kürzester Zeit gelesen. Ich bin schon voller Vorfreude auf den zweiten Band, weil ich wissen möchte, wie es im Leben der drei Frauen weitergeht.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 01.08.2019

    Als Buch bewertet

    Junge Frauen in Berlin
    Die Autorin nimmt ihre Leserinnen mit auf eine spannende Zeitreise ins Berlin der Jahre 1917/18. Die letzten Kriegsjahre sind gekennzeichnet von Armut, Krankheit, Hunger, Kindersterblichkeit und Verzweiflung der Menschen. Die Welt versinkt im Chaos und Edith, Margot und Luise möchten helfen. Sie lernen sich in der Hebammenschule kennen und jede hat ihr eigenes Päckchen zu tragen. Doch sie sind beseelt von dem Wunsch frei und selbständig zu sein, auf eigenen Füssen zu stehen. Die Autorin zeichnet starke Charaktere, die an den Schwierigkeiten nicht zerbrechen. Die Schilderungen der Auswirkungen des Krieges sind authentisch und man bekommt als Leserin eine Vorstellung, wie schwer diese Zeit gewesen sein muss und die Sehnsucht nach Frieden so gross war. Gespannt können wir auf die Fortsetzung der Geschichte warten.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore K., 22.09.2019

    Als Buch bewertet

    Atmosphäre sehr gut eingefangen
    Der Klappentext
    „Berlin 1917: Edith, Margot und Luise könnten unterschiedlicher nicht sein, als sie sich bei der Hebammenausbildung kennenlernen. Was sie jedoch verbindet, ist ihr Wunsch nach Freiheit und Selbständigkeit – als Flucht vor dem dominanten Vater, vor der Armut der Grossfamilie oder den Schatten der Vergangenheit. In einer Zeit, in der die Welt im Kriegs-Chaos versinkt, ist die Sehnsucht nach Frieden genauso gross wie das Elend, mit dem die drei Frauen täglich konfrontiert sind. Aber sie geben nicht auf, denn sie wissen, dass sie jeden Tag aufs Neue die Chance haben, Leben zu schenken …“
    hat mich sehr neugierig gemacht und der Beruf der Hebamme, inklusive seiner Entstehung, interessierte mich schon länger, so dass das Buch hier zur rechten Zeit kam, wenn man so will.
    Die Figuren sind sehr lebensnah, man fühlt sich fast schon selbst in der Zeit und mit ihnen verbunden, da sie sehr liebenswert dargestellt sind.
    Ob es nun historisch fundiert ist, kann ich leider nicht beurteilen, aber von Anderen, bei denen das der Fall ist und die das Buch ebenfalls lasen, wurde mir das bestätigt.
    Auf jeden Fall ist die Atmosphäre der damaligen Zeit sehr gut „eingefangen“ und das Buch unterhält auf eine ganz besondere Art und Weise.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ivonne B., 22.08.2019

    Als Buch bewertet

    Luise, Margot und Edith haben eins gemeinsam: sie wollen Hebammen werden. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft werden sie schnell zu Freundinnen, die sich gegenseitig helfen und sich beistehen. Das alles geschieht in Neukölln zur Zeit des ersten Weltkrieges. Es ist für alle Menschen eine sehr schwere Zeit, voller Entbehrungen, Leid und Verlust. Trotzdem verlieren die drei jungen Frauen nie den Mut und rappeln sich immer wieder auf, wenn sie im Alltag straucheln.

    Linda Winterberg ist ein fesselnder Roman gelungen, der den Leser eintauchen lässt in die schwere Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Alles wird sehr anschaulich beschrieben, so dass man keinerlei Probleme hat, sich das Leben damals bildlich vorzustellen. Man hofft und leidet mit den Menschen der damaligen Zeit.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. J., 15.08.2019

    Als Buch bewertet

    Vor dem Hintergrund des ersten Weltkriegs beginnen drei junge Frauen in Berlin-Neukölln am Mariendorferweg ihre Ausbildung zur Hebamme. Wir schreiben das Jahr 1917, Luise, Edith und Margot, deren Hintergrund nicht unterschiedlicher sein kann, werden Freundinnen und der Leser darf sie 18 Monate mit begleiten. Ihre Beziehung zueinander, ein wenig Persönliches und ganz viel Klinikalltag begegnen dem Leser. Fast 75 Jahre später habe ich meine Ausbildung zur Hebamme in Neukölln an eben dieser Schule begonnen. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen und war gefesselt. Begeistert hat mich weniger eine reisserische Geschichte, sondern mehr deren Authentizität, gerade was das Dienstliche betrifft. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 16.07.2019

    Als Buch bewertet

    Neues Leben in Kiregszeiten

    Linda Winterberg hat mich schon mehrfach gelungen in die Vergangenheit entführt und das ist ihr auch mit diesem bewegend, fesselnden Auftakt in ihre Hebammen Saga wieder einmal gelungen.

    Schweren Herzens steigt Luise in ihrem kleinen Dorf in Ostpreussen in den Zug, um den Weg nach Neukölln anzutreten. Vielen Kindern hat sie schon auf die Welt geholfen, kein Wunder hat sie ihre Oma die Dorfhebamme von Kindesbeinen an bei ihrer Arbeit unterstützt. Aber nun gilt es für die nächsten 18 Monate die Hebammenschule zu besuchen, um die amtliche Zulassung zu bekommen. Dorthin führt auch der Weg von Edith Stern, der Tochter des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns, die vom Wunder neugeborenen Lebens ergriffen, der scheinheiligen Welt in ihrer Familie entkommen will und auch der von Margot Bach, die dank eines Empfehlungsschreibens mit einer Berufsausbildung die Möglichkeit bekommt, sich selbst und den Rest der Familie aus dem täglichen Elend in der Hinterhofwohnung zu befreien. Gemeinsam treten sie im Juli 1917 ihren Dienst an.

    Als Leser darf man die drei Frauen, die schnell zu unzertrennlichen Freundinnen werden, bis zum Dezember 1918 begleiten. Man darf mit ihnen unheimlich vielen Neugeborenen auf die Welt helfen, geht mit ihnen ihre Fürsorgerunden in Neukölln, spürt täglich die Auswirkungen des Krieges hautnah mit und erlebt mit ihnen ihren arbeitsintensiven Dienst, teilweise mit Doppel und Dreifachschichten. „Es versetzte ihr einen Stich, als sie beobachtet, wie eine Mutter ihr Kind aus Zeitungspapier wickelte, das von einer zerschlissenen Decke gehüllt war.“ Man muss sich mit ihnen Entsetzlichem stellen, kämpft, teilweise leider auch erfolglos gegen Tuberkulose, Grippe, Lungenentzündung und zunehmende Unter- und Mangelernährung. Es heisst nicht nur einmal schmerzhaft Abschied zu nehmen von liebgewonnen Mitspielern, aber es gibt auch Momente zum Hoffen und Freuen, so nah liegt hier Tod und Leben. Auch das Herz zum Verlieben und Schwärmen wird von der Autorin nicht ganz vergessen.

    Dieser Roman wird mit den Worten „Die grosse Hebammen-Saga historisch fundiert, atmosphärisch …“ beworben und das kann ich nur so bestätigen. Die Autorin nimmt einen nicht nur mit auf eine Reise, bei der die Atmosphäre der Zeit perfekt erschaffen wird, sondern sie spickt ihre Geschichte auch zusätzlich mit vielen kleinen äusserst wissenswerten Details. Man geht mit den drei Freundinnen auf ihren Fürsorgerunden in kalte, dreckige Hinterhofwohnungen, läuft mit ihnen an Ausgabestellen der Suppenküche vorbei, vor denen die Schlagen täglich länger und die Anstehenden dünner werden und auch Ausflüge in die reiche Welt, die während andere verhungern und erfrieren, kaum eine Entbehrung spüren muss, fehlen nicht. Kriegsmüde und Spartakisten auf der einen Seite, auf der anderen die, die immer noch vom Sieg träumen und lieber einen Heldentod sterben, verwundete, verhärmte Kriegsversehrte, verarmte Witwen, die sich teilweise selbst verdingen müssen, um über die Runden zu kommen, all die, die die Zeit gezeichnet hat, kreuzen die Wege, die Atmosphäre passt perfekt. Ich liebe es, wenn ich beim Lesen ganz nebenbei noch dazulernen kann, das macht für mich auch die wirklich guten historischen Romane aus. So erfährt man hier z.B., dass Kinder um die Hälfte Bus fahren durften, wenn sie Brennnesseln für Ersatztextilien sammeln, die Reichsregierung zum Barfusslaufen aufgerufen hat, oder dass die ultimativ neue Erfindung des Inkubators für Säuglinge bei der Weltausstellung in Berlin ausgestellt wurde und nicht nur das. „… empfand es als befremdlich, dass die Inkubatoren, die ja medizinische Geräte sind, im Vergnügungsbereich neben dem Kongodorf und Tiroler Jodlern ausgestellt waren. Als Kinderbrutanstalt wurden die Apparate bezeichnet.“ Das ist genau das, was Geschichte für mich spannend macht.

    Der einnehmende, atmosphärisch dichte Sprachstil der Autorin liest sich flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Es gelingt ihr beim Leser Emotionen zu erzeugen. Auch wenn sie mich von Anfang an mit einzelnen Szenen gefühlsmässig in ihrem Bann hatte, empfand ich allerdings auch die eine oder andere Länge. Nachdem die erste Begeisterung für das Wunder von neuem Leben verklungen war, hätte mir die eine oder andere Geburt weniger oder zumindest knapper beschrieben, sicher auch genügt. Aber je besser ich die drei Freundinnen und auch die anderen Mitspieler kennenlernen durfte, desto mehr hat mich Linda Winterberg mit ihrer Geschichte eingefangen und ich habe die Welt um mich herum vergessen, weil ich so mitgelebt, gefühlt und gelitten habe. Ich war ganz oft tief betroffen oder habe ergriffen und schockiert gelesen. Aber man muss nicht in abgrundtiefe Trauer verfallen, denn man darf auch immer wieder einmal schmunzeln. So hat mir auch die ein oder andere pointierte Beschreibung, wie „Sie ist bestimmt ein Besen. Ich hatte früher ein Kindermädchen, das ihr ähnelt.“, ein Grinsen im Gesicht bereitet oder das schlagfertige Zurückweisen von Beleidigungen mit den Worten „>Wie nett. Die Tochter eines Politikers und dann auch noch ein Stadtrat.< Erwiderte Edith mit einem zuckersüssen Lächeln > und sein Töchterchen macht eine Ausbildung zur Hebamme. Fand sich kein Kerl zum Heiraten?

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sonnenblumew78, 18.05.2020

    Als Buch bewertet

    Von sonnenblumew78
    "Aufbruch in ein neues Leben" ist ein historischer Roman der Autorin Linda Winterberg. Es handelt sich um den ersten Band deiner Hebammen-Saga.

    Hinter dem Pseudonym Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane.

    Drei Frauen unterschiedlicher Herkunft treffen in Berlin am ersten Tag der Hebammenausbildung aufeinander. Recht schnell bauen sie eine Freundschaft auf, die es nicht immer leicht hat.

    Der Roman spielt in den Jahren 1918 und 1919 in einer der grossen Hebammenkliniken, die auch ausbildet. Von den drei Frauen war ich sehr angetan und auch von dem Drum herum... etwas nervig fande ich, dass immer zu jeder Patientin der komplette Name genannt wurde. Auch bei welchen, die nur kurz in die Hebammensprechstunde kommen und inhaltlich mit 2-3 Sätzen abeghandelt sind. Aber ein Satz davon war "sie hörte auf den Namen xy. "
    Und etwas stört mich dass sehr viele Geburten razt fatz gehen. Etwas an der Realität vorbei, wenn ich an die Geburt meines Sohnes denke - oder kamen die Kinder früher schneller?

    Ich würde am liebsten sofort mit den Freundinnen und Hebammen Edith, Margot und Luise weiterlesen. Ich warte schon sehrsüchtig darauf, dass die anderen Bänder erscheinen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schafswolke, 15.08.2019

    Als Buch bewertet

    3 Frauen auf ihrem Weg zur Hebamme - 4,5 Sterne

    Berlin, 1917:
    Edith, Margot und Luise sind völlig unterschiedlich, aber sie haben eins gemeinsam: sie möchten Hebammen werden. Luise möchte ihrer Grossmutter folgen, Edith dem strengen Korsett ihrer Familie entfliehen und Margot möchte die Chance auf ein besseres Leben haben. Doch die Zeiten sind schlecht, denn der erste Weltkrieg will einfach nicht enden, aber Babys wollen zu jeder Zeit auf die Welt.

    Der Beginn der Hebammen-Saga lässt sich wunderbar flüssig lesen, dabei vergeht die Zeit wie im Flug. Die Figuren sind liebenswert und sympathisch, als Hebamme haben sie die Chance anerkannt zu werden. Die Arbeit der Hebammen ist nicht immer leicht, zumal die Kindersterblichkeit fast 20% beträgt und so ist Freud und Leid oft dicht beieinander.
    Der erste Weltkrieg ist stets spürbar, auch wenn es im Roman zu keinen aktiven Handlungen kommt, dennoch wird der Alltag stark von den Auswirkungen geprägt. Armut, Wohnungsnot und Hunger sind an der Tagesordnung.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, allerdings ging mir manches ein klein wenig zu schnell. Ich bin aber jetzt schon gespannt auf den nächsten Teil "Jahre der Veränderung".

    Wer historische Roman mag, wird wohl auch hier nicht dran vorbei kommen. "Aufbruch in ein neues Leben" bekommt von mir 4,5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 20.07.2019

    Als Buch bewertet

    Berlin 1917-drei junge Frauen beginnen voller Hoffnung eine Hebammenausbildung.Obwohl sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnissen kommen,freunden sie sich schnell ein,weil sie zwei Dinge gemeinsam haben-die grosse Leidenschaft für den Beruf und die Hoffnung auf ein selbständiges und anständiges Leben.
    Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und ich habe sie sehr schnell durch gelesen. Der Schreibstil ist sehr leichtfüssig und angenehm zum lesen,aber auch sehr bildhaft und die Schilderungen des Alltäglichen und der Arbeit von Hebammen sind sehr detaliert.Es gibt viele schicksalhafte Verstrickungen , Wendungen und dramatische Erreignisse , es wirkt aber nicht überladen,sondern durchaus authentisch und realistisch.Ich finde der Autorin ist sehr gut gelungen die Atmosphäre und das Lebensgefühl damaligen Zeit zu vermitteln-trotz des ganzen Elends,Hunger,Krankheiten und toten Ehemänner,Väter und Brüder Mut und Wille zum weiter leben. Die drei Protagonistinen fand ich sehr sympathisch,auch wenn sie bisschen zu perfekt waren,aber in harten Zeiten braucht man starke Helden und das sind Luise,Margot und Edith auf jeden Fall. Mich hat die emotionale Geschichte gut unterhalten und ich freue mich einfach auf die Forsetzung.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 09.07.2019

    Als bewertet

    Deutschland zur Zeit des 1. Weltkrieges. Väter, Söhne, Freunde sind an der Front. Die Bevölkerung hungert und friert.
    Margots Familie ist bitterarm, wohnt im vierten Hinterhof. Luise kommt aus einem kleinen Dorf in Ostpreussen, Edith wuchs in einer vornehmen Villa bei reichen Eltern auf. Was haben diese so unterschiedlichen jungen Frauen gemeinsam?
    Der Buchtitel erklärt es: für sie beginnt mit ihrer Ausbildung der Weg in ein neues Leben. Egal, ob Abnabelung vom Elternhaus, Kinderliebe oder der Wunsch nach einem angesehenen und besser bezahlten Beruf, hartnäckig verfolgen sie ihren Traum, Hebamme zu werden.
    Linda Winterberg beschreibt nicht nur die Motive und Gedanken der sympathischen Buchheldinnen, sondern zeichnet zugleich ein Bild bitterster Armut in Neuköln, der hohen Kindersterblichkeit und der Kriegsmüdigkeit in weiten Teilen der Bevölkerung. Historische Persönlichkeiten und Geschehnisse finden ihren Platz genau wie auch die Liebe eine Rolle spielt. Gründlich recherchierte Begebenheiten aus den Jahren 1917/18 vermitteln authentische Atmosphäre.
    Liest sich in einem Rutsch. Da dieses Buch der Auftakt zu einer Saga ist, darf man gespannt darauf sein, wie es mit den engagierten Dreien weiter geht.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 21.08.2019

    Als Buch bewertet

    Mit "Aufbruch in ein neues Leben" hat Linda Winterberg den ersten Teil einer historischen Trilogie vorgelegt. Im Mittelpunkt stehen drei junge Frauen in Berlin, die sehr unterschiedlich sind: da ist erstmal Luise, die ihre Heimat in Ostpreussen verlässt und als Dorfhebamme arbeiten möchte wie ihre Oma, Margot, welche auch eine Ausbildung als Hebamme beginnt um ihre alleinerziehende Mutter finanziell zu helfen und Edith, die rechste von dne Dreien, die gegen den Willen der Eltern die Ausbildung zur Hebamme beginnt.
    Die Zeit mitten im ersten Weltkrieg ist hart und die Chancen stehen niedrig, dass die drei Frauen ihr Glück finden können. Dennoch wollen sie vor allem eins: für das Gute kämpfen und ihren Beitrag für die hilfslose Nation leisten. Auch wenn sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen, verstehen sie sich gut und helfen einander. Ein emotionales Buch über die Freundschaft und das Leben, und wie die Schicksale oft miteinander verbunden sind. Der Autorin gelingt es, den Leser zu fesseln und ihn bildhaft in eine schwere Zeit zurückzuversetzen. Einzig das Ende fand ich sehr traurig und hat mich mit einem Schmerz gelassen. Ansonsten sehr lesenswert.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hagazussa, 20.08.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Aufbruch in ein neues Leben" erzählt ein Stück Zeitgeschichte aus der Sicht von 3 jungen Frauen, die aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen und sich dazu berufen fühlen, den Beruf der Hebamme zu ergreifen. In einfachen Worten erzählt die Schriftstellerin aus dem Leben von Margot, Luise und Edith, ihren Erlebnissen in der Klinik, mit der Familie sowie Höhen und Tiefen des Alltags in einer schwierigen Zeit. Besonders die damals herrschende Not und das Elend, welches schlussendlich auch die Kinder erleiden mussten, und mit dem die Hauptprotagonistinnen tagtäglich konfrontiert waren, berührt sehr. Dennoch weist das Buch keinen Spannungsbogen im herkömmlichen Sinn auf und fesselt darum nicht in dem Masse, wie ich es mir gewünscht hätte.

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  • 4 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 19.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Aufbruch in ein neues Leben, Die Hebammen-Saga von Linda Winterberg, 400 Seiten, erschienen im Aufbau-Verlag.
    Auftakt- und erster Band zur Hebammen-Saga
    Berlin 1917, der erste Weltkrieg wütet schon seit Jahren, die Versorgungslage ist sehr schlecht. Schrecken, Verstümmelung, Tod, Hunger, Schmutz und Verwahrlosung treffen wie überall, besonders die Ärmsten und Schwächsten. Am 1. Juli 1917 wird in der Provinz Brandenburg, ein Hebammen-Lehranstalt und Frauenklinik eröffnet.
    Luise Mertens, Edith Stern und Margot Bach gehören zu den neuen Schülerinnen. Schon zu Beginn ihrer Ausbildung, befreunden sich die jungen Frauen und begleiten und unterstützen sich durch ihre Lehrzeit, obwohl sie aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen. Edith ist die Tochter eines jüdischen Kaufmanns, der ein riesiges Kaufhaus besitzt. Ihre Berufswahl hat das Brechen mit ihrer Familie zur Folge. Margot Bach ist im vierten Hinterhof eines heruntergekommenen Viertels aufgewachsen, sie ergreift die Chance die ihr die Förderung der Fürsorge bietet, Hebamme zu werden. Die dritte im Bunde Luise Mertens aus einem kleinen Ort in Ostpreussen, wird von ihrer Oma, die als ausgebildete Hebamme arbeitet, auf an die Lehranstalt geschickt um den Beruf von Grund auf und mit den nötigen Zeugnissen zu erlernen. Linda Winterberg erzählt berührend und authentisch von diesen drei unterschiedlichen jungen Frauen und ihrem schweren Weg in die Unabhängigkeit.
    Alle 41 Kapitel sind in einer angenehmen Leselänge. Zum Teil mit Ortsangabe und Datum überschrieben, wodurch der Überblick bewahrt werden kann. Die Autorin hat es geschafft, mich durch ihren bildmalerischen, emotionalen Erzählstil wunderbar zu unterhalten. Atmosphärisch dicht und gut recherchiert liess mich das Buch in die letzten Jahre des Kaiserreiches und Ende des ersten Weltkriegs eintauchen. Winterberg wählte die auktoriale Erzählweise, dadurch ist es möglich bei den Handlungen aller drei Hauptfiguren „dabei“ zu sein und ihre aufregende Geschichte direkt mitzuerleben. Trotz Sterben Elend und Not kann der Leser durch das werdende Leben und die Geburt zu jeder Zeit einen Funken Hoffnung erkennen. Auch der Ausbruch der spanischen Grippe, die zwischen 1918 und 1920 Millionen Menschenopfer forderte, wurde zum Thema gemacht. Tatsächlich habe ich bei der Lektüre öfters geweint als gelacht. Die Charaktere sind äusserst sympathisch und ihre Handlung unbedingt nachvollziehbar. Auch einige Nebencharaktere hoffe ich in den Folgebänden wieder zu treffen. Mir ist aufgefallen, dass die Neugeborenen hauptsächlich Mädchen waren. Mässige Spannung ist vorhanden, jedoch wurden die Nöte und Gefahren für meinen Geschmack immer viel zu schnell behoben. Die Autorin überrascht jedoch am Ende mit einer unvorhergesehenen Wendung. Immer wieder ist es mir trotzdem gelungen in dieser Zeit zu versinken nicht zuletzt weil einige reale Figuren im Buch vorhanden sind, der Spartakusbund, mit Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, Leo Jogiches und Max Reichpietsch, alles Figuren die Geschichte gemacht haben. Auch der Leiter der Frauenklinik Professor Hammerschlag ist real. Dies zeigt Authentizität und zeugt von guter Recherchearbeit. Auch am Ende bleibt ein bittersüsser Geschmack, denn als zum Ende des Buches sich alle über das Ende des Krieges und der Beginn der Republik freuen, ist der Leser sich schon bewusst, was auf die junge Republik und auch die Charaktere, vor allem Edith, in den weiteren Büchern noch alles zukommen wird. Ich will auf alle Fälle dabei sein. Von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 19.07.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover sieht nach heiler Welt aus und zum Schreibstil der Geschichte passt es auch. Zur Inhaltsangabe allerdings eher nicht, ist doch auch der erste Weltkrieg Gegenstand des Buches.
    Wir begleiten junge Frauen die Hebamme werden wollen auf ihrem Weg in der neu gegründeten Schule.
    Der Schreibstil entspricht einem Groschenroman aus dem letzten Jahrhundert. Wenn man sich daran gewöhnt hat, erwartet einem eine nette Geschichte in der die jungen Frauen mit ihrem familiären Hintergrund die Hauptpersonen sind.
    Das ganze erinnert mich an die Serie "The Midwife". Die hat für mich allerdings mehr Tiefe, da dort mehr auf die Geburten eingegangen wird, bzw. detaillierter beschrieben werden.
    Dennoch war das Buch eine nette Unterhaltung.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 06.08.2019

    Als eBook bewertet

    Spannender Auftakt einer neuen Serie in einer interessanten Zeit

    Die Zeiten in Berlin 1917 sind hart. Das Land ist mitten im ersten Weltkrieg. Den Menschen geht es durch die Einschränkungen schlecht. Sie hungern, es fehlt an den täglichen Dingen für den Alltag. Ganz besonders schlimm ist die Säuglingssterblichkeit. Diese beträgt fast 20%. Dem versucht man durch die Schaffung einer Hebammenlehranstalt mit angeschlossener Klinik entgegenzutreten.

    Und genau hier beginnt das Buch. Wir lernen Luise, Edith und Margot kennen. Alle drei haben sich für die Hebammenlehranstalt beworben und sind bereit ihre Ausbildung zu beginnen. Dabei ist es schon interessant, welche Beweggründe die jungen Frauen haben, um sich dieser schwierigen und anstrengenden Ausbildung zu unterziehen. Luise hat bereits als junges Mädchen mit ihrer Oma, die als Hebamme in Ostpreussen auf dem Land tätig war, früh begonnen Kinder auf die Welt zu bringen. Margots Familie wiederum ist so arm, dass sie die Ausbildung gar nicht finanzieren könnten. Doch sie bekommt die grosse Chance, an dieser Lehranstalt zu lernen, denn es gibt Förderer, die ihr die Ausbildung finanzieren. Edith dagegen kommt aus einer sehr wohlhabenden Familie und hat sich gegen den Willen ihres Vaters entschlossen diese Ausbildung auf jeden Fall zu absolvieren um die Mütter in ihrer Schwangerschaft und danach zu unterstützen.

    Mit diesen drei jungen Frauen erhalten wir Einblick in das Leben zur damaligen Zeit. Gerade die einzelnen Schicksale, die den Frauen und uns als Leser begegnen machen deutlich, wie schlimm diese Zeit damals war. Die authentischen Erzählungen, ohne viel Schnörkel drumherum lassen einen das Buch verschlingen und oft merkte ich nicht einmal, wie schnell die Zeit verrann. Aber auch die Protagonistinnen, die sich in ihrer Ausbildung weiterentwickeln, machen dieses Buch so lesenswert. Hier möchte ich auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht. Mit Beruhigung habe ich gelesen, dass es weitere Bände geben wird. Auf die bin ich jetzt schon gespannt.

    Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 18.07.2019

    Als Buch bewertet

    Das wundervolle Cover und der Titel haben mein Interesse an dem Buch geweckt. Lassen sie doch beide auf einen tollen Roman hoffen. Die Schriftstellerin ist mir schon bestens bekannt. Ich bin ein richtiger Fan ihrer Bücher.
    Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Man ist sofort in der Geschichte mittendrin und vergisst teilweise den Alltag um einen herum.
    Die einzelnen Personen sind vortrefflich gewählt. Meine Favoritin ist Louise, sie hat sofort meine Sympathie gewonnen.
    Zur Geschichte, drei Frauen aus unterschiedlichen Verhältnissen machen eine Ausbildung als Hebamme in der Hebammen Schule. Sie werden relativ schnell dicke Freundinnen und helfen einander aus, spenden Trost, was in der Kriegszeit durch entsprechende Vorgänge leider oft der Fall ist. Immer wieder erleben sie schreckliche, aber auch beglückende Momente, die sie einander näher bringen.
    Ein sehr schönes Buch, das ich wirklich sehr gerne gelesen habe. Ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen. Es zeigt wieder einmal auf, wie wichtig und tiefschichtig wahre Freundschaften sein können.
    Ich warte nun ungeduldig auf die nächsten Bände der Hebammen Saga, die ich mit Sicherheit lesen werde.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchbahnhof, 03.10.2020

    Als Buch bewertet

    Mir hat der Auftakt der Hebammen Saga unglaublich gut gefallen. Margot, Luise und Edith sind alle drei ganz wundervolle, unglaublich sympathische Frauen, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Alle drei Frauen sind mit völlig unterschiedlichen sozialen Hintergründen aufgewachsen, aber sie vereint der Wunsch, Hebamme zu werden, und Frauen zu helfen. Nicht nur dies schweisst die Drei unglaublich schnell zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen.

    Luise kommt aus einem kleinen Dorf, wo bereits ihre Grossmutter als Hebamme gearbeitet hat. Sie hat viel Vorwissen, benötigt aber die Prüfung. Dabei lässt sie ihr wissen aber nie heraus hängen, sondern sagt selbst, dass sie an der Schule noch viel lernen kann und möchte.

    Edith, Tochter aus reichem jüdischen Hause, hat es schwer, ihren eigenen Weg gegen den Willen der Eltern zu gehen. Denkt man zunächst, dass hier ein hochnäsiges Fräulein einfach nur ihren Willen durchsetzen will, so wird man schnell eines Besseren belehrt. Edith ist eine unglaublich sozial eingestellte junge Frau, die sich nicht zu fein ist an der richtigen Stelle mit anzupacken.

    Dritte im Bunde ist Margot, die in Neukölln aufgewachsen ist und die Armut der Menschen, die sie behandeln am eigenen Laib erfahren hat. Für sie ist es am schwierigsten, den Berufswunsch auch wirklich umzusetzen. Immer wieder legt das Leben ihr Steine in den Weg, die es zu beseitigen gilt. Margot wäre aber nicht die starke junge Frau, die sie ist, wenn sie es nicht irgendwie immer schaffen würde.

    Alle drei Fauen haben Schicksalsschläge hinzunehmen, wobei mit der letzte Schicksalsschlag (ich will hier nicht mehr verraten, um nicht zu spoilern) ehrlich gesagt ein bisschen drüber war. Das hätte nicht sein müssen und hat mich ein bisschen genervt. Vielleicht war das aber wichtig, um die Geschichte im zweiten Band weiter erzählen zu können. Wäre das, was passiert ist, nicht passiert, dann würde Band 2 auf jeden Fall anders sein, als er nun vermutlich ist. Zu kryptisch? Ich weiss, aber lest einfach selbst. Es lohnt sich wirklich!

    Schreibstil und Geschichte sind einnehmend. Man kann Hunger, Entbehrung, Kälte und auch die Verzweiflung der Menschen förmlich vor sich sehen und die Emotionen greifen. Linda Winterberg schafft es, selbst die Nebenfiguren so unglaublich real werden zu lassen, dass man mit trauert, wenn ein Baby, ein Kleinkind, ein Erwachsener aus dem Leben scheidet.

    Was tatsächlich ein bisschen kurz kommt, denn eigentlich geht es ja um den Beruf der Hebamme, ist die Ausbildung und die Arbeit an sich. Es geht immer alles sehr glatt, kaum Komplikationen, die es zu meistern gilt. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie schwer Berlin vom ersten Weltkrieg betroffen war, aber ich gehe mal davon aus, dass es, zu einer Zeit, als die meisten Menschen hungerten, nicht immer so einfach war, rechtzeitig ins Krankenhaus zu gelangen und gesunde Kinder auf die Welt zu bringen.

    Alles in allem konnte mich der Auftakt der Saga fesseln und Band 2 und 3 habe ich hier schon liegen. Spricht doch für die Reihe, oder? Ich vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 08.08.2019

    Als Buch bewertet

    „...Das Leben selbst ist das Wunder, und wenn es beginnt, ist es am allerschönsten. Und es ist jedes Mal eine Ehre, ihm dabei behilflich zu sein...“

    Wir schreiben den Juli 1917.Luise ist aus einem kleinen Ort in Ostpreussen nach Neukölln gekommen. Dort hatte sie nach dem Tod der Eltern bei ihrer Oma gelebt. Ihre Oma ist Hebamme und hat Luise viel beigebracht. Doch sie legte Wert darauf, dass sich ihre Enkeltochter für eine geregelte Ausbildung als Hebamme in der Hebammenlehranstalt von Professor Hammerschlag bewirbt.
    Margots Familie lebt in einer Kellerwohnung in Neukölln. Derr Vater ist an der Front gefallen. Sie hat ein Empfehlungsschreiben, damit sie die Ausbildung kostenlos machen kann.
    Ediths Eltern sind Besitzer des Kaufhauses Stern in Berlin. Mit ihren 21 Jahren hat Edith beschlossen, entgegen dem Willen ihre Eltern eine Ausbildung zur Hebamme zu machen.
    Die drei jungen Frauen stehen im Mittelpunkt des spannenden historischen Romans der Autorin. Sie wohnen zusammen in einem Zimmer und werden Freundinnen.
    Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Er ist ausgefeilt und abwechslungsreich. Das von mir gewählte Eingangszitat stammt von Luises Oma.
    Während ich einerseits eine Menge über die 18 monatige Ausbildung und die Arbeit der Hebammenschülerinnen erfahre, erlebe ich andererseits die Probleme der Heimatfront, wie man im Kriegsjahr 1917 sagte.
    So unterschiedlich wie die drei Mädchen, so unterschiedlich sind auch ihre Lebensverhältnisse. Margot weiss, was Hunger und Not ist. Luise hatte zwar auf dem Dorf ein einfaches Leben, aber gehungert hat man nicht. Ediths Eltern können aus dem Vollen schöpfen. Edith ist allerdings weder überheblich, noch stellt sie ihren Reichtum zur Schau. Dafür hilft sie, wo sie kann.
    Da die Frauen in den Fabriken gebraucht werden, gibt es für die Kinder Verwahranstalten. Dort bekommen sie wenigstens ein warmes Essen am Tage. Es gehört zur Aufgabe der Schülerinnen, die Frauen auch nach der Geburt zu besuchen. Was sie dort manchmal zu sehen bekommen, ist bedrückend.
    Noch schlimmer sollte es werden, als der Winter beginnt. Heizmaterial ist knapp. Die Kindersterblichkeit erreicht ein erschreckend hohes Ausmass. Ausserdem werden viele der Kinder ihre Väter nie sehen. Sie sind an der Front geblieben. Nun bleibt es den Frauen überlassen, die Familie durchzubringen.
    Auch schöne Momente des Lebens spielen eine Rolle. So beschreibt Luise einen Sonnenaufgang:

    „...Dann steigt die Sonne auf und vertreibt mit ihrem Licht die Dunkelheit. Manches Mal taucht sie die Wolken am Himmel in rosa Licht...“

    Sehr anschaulich werden die Emotionen der Protagonisten wiedergegeben, sei es die Freude über eine schwierige Zwillingsgeburt oder die Trauer über den Tod. Gekonnt werden dabei Einzelschicksale von Gebärenden in die Handlung integriert. Natürlich darf auch die erste Liebe nicht fehlen.
    Selbst vor einer Geburtsklinik macht die Politik nicht Halt. Heftig wird es, wenn sich Kriegsgegnerinnen und Kriegsbefürworterinnen in die Wolle bekommen. Dann ist auch der körperliche Einsatz der Hebammen gefragt, um die Wogen zu glätten.
    Trotz der harten Zeit kommt der Humor nicht zu kurz. Wie sagt Frieda?

    „...Ist gut, dass die Väter bei der Geburt nicht anwesend sind. Wäre so mancher schon gestorben...“

    Ein aussagekräftiges Nachwort rundet die Geschichte ab.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin würdigt die Arbeit der Hebammen auf einzigartige Weise. Gleichzeitig lässt sie all die Schattenseiten des Krieges für die Zivilbevölkerung vor meinen Augen Realität werden. Mit einem Zitat möchte ich meine Rezension beschliessen:

    „...Alex` Augen begannen auf diese ganz eigene Art zu strahlen, wie es Edith bei vielen Müttern bereits gesehen hatte. Mutter und Kind begegneten sich zum ersten Mal. Es war immer wieder ergreifend, diesen Moment miterleben zu dürfen...“

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