Über Peter Schamoni
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Peter Schamoni
Schamoni gehörte 1962 zu den Mitunterzeichnern des Oberhausener Manifests, einer Gruppe Münchner Filmautodidakten, die gegen Papas etabliertes Schnulzenkartell rebellierten. Während Alexander Kluge, der Wortführer der "Obermünchhausener", "viele kleine schmutzige und subversive Filme, die die Gesellschaft...
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Schamoni gehörte 1962 zu den Mitunterzeichnern des Oberhausener Manifests, einer Gruppe Münchner Filmautodidakten, die gegen Papas etabliertes Schnulzenkartell rebellierten. Während Alexander Kluge, der Wortführer der "Obermünchhausener", "viele kleine schmutzige und subversive Filme, die die Gesellschaft verändern könnten" forderte, experimentierte Peter Schamoni von Anfang an in verschiedenen Filmformaten mit dem Ziel, die künstlerische Qualität des deutschen Films zu verbessern. 1966 inszenierte er mit "Schonzeit für Füchse" einen der ersten Spielfilme des Neuen Deutschen Films, einen bedeutenden Beitrag zum Thema Generationskonflikte und Ziellosigkeit junger Menschen, für den er einen Berliner Bär erhielt. Als Produzent des Publikumserfolgs "Zur Sache, Schätzchen" (1967, Regie: May Spils) gewann Schamoni jene Mittel, die er in eigene Dokumentarfilme und Filme seines Bruders Ulrich ("Alle Jahre wieder", "Quartett im Bett", "Eins") stecken konnte. Schamonis legendäre Grosszügigkeit führte dazu, dass er Landesmedienzentren (früher: Landesbildstellen) die von ihm produzierten Filme kostenlos zur Bildungsarbeit zur Verfügung stellte.
Zu den Misserfolgen seiner Karriere gehörten die mit Herbert Vesely geplante Romanze "Deine Zärtlichkeiten" (mit Bernhard Wicki, Ulli Lommel und Doris Kunstmann) und der Kartoffel-Western "Potato Fritz" (1975, mit Hardy Krüger und Stephen Boyd), der Medienaufmerksamkeit durch eine vom berühmten Fussballer Paul Breitner gespielte Figur erlangte. Ambitioniert und als einer der ersten Filme auf den Arthouse-Kinomarkt ausgerichtet war "Frühlingssinfonie" (1982), die Liebesgeschichte zwischen dem Komponisten Robert Schumann (Herbert Grönemeyer) und der Klaviervirtuosin Clara Wieck (Nastassja Kinski), den er vor dem Mauerfall im Defastudio in Babelsberg realisierte. Einen Coup, aber keinen kommerziellen Erfolg landete Schamoni, als er 1987 sieben weibliche UFA-Stars - Marika Rökk, Marianne Hoppe, Camilla Horn, Carola Höhn, Rose Renee Roth, Fee von Reichlin und Ortrud von der Recke - für die am Kriegsende 1945 spielende Komödie "Schloss Königswald" vor der Kamera versammelte.
Schamoni wurde 1934 in Berlin geboren, zog mit der Familie nach Münster, bestand dort sein Abitur, studierte Kunst-, Literatur- und Theatergeschichte und besuchte die Schauspielschule in München. Nach einem Regievolontariat am Bayerischen Staatstheater wurde er ab 1957 Autor, Regisseur und Produzent von über 30 kurzen, mittellangen und langen Dokumentarfilmen, so über Friedrich Hundertwasser ("Hundertwassers Regentag", der 1973 für den Oscar nominiert wurde) oder die Architektur der Nazi-Zeit ("Brutalität in Stein"). Zu den bekannten, teils Dokumentarisches und Fiktion mischenden Filmen gehören "Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit" (mit Helmut Griem), "Max Ernst - Mein Vagabundieren, meine Unruhe", "Niki de Saint Phalle: Wer ist das Monster - Du oder ich?" und "Majestät brauchen Sonne", der den deutschen Kaiser Wilhelm II. als einen der ersten Medienstars vorstellt.
Schamoni wurde vielfach ausgezeichnet: Mit Festival-, Bundes- und Bayerischen Filmpreisen und 2003 mit der Goldenen Taube des Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilme. 2009 erhielt Schamoni mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk beim Bayerischen Filmpreis seine letzte grosse Auszeichnung. 2004 wurde er mit Ausstellungen in Berlin und Düsseldorf geehrt. Der Bildband "Peter Schamoni - Filmstücke" (2004) versammelt Fotografien, Setbilder und Kritiken. 2006 arbeitet er an einem abendfüllenden Film über den weltbekannten kolumbianischen Maler und Bildhauer Fernando Botero.
Peter Schamoni erlag am 14. Juni 2011 einer Krebserkrankung, die erst kurz zuvor diagnostiziert wurde.
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