MERKUR Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken
72. Jahrgang Juni 2018
Zweimal 1968: Jens Kastner fragt (sich), wie er ein Linker wurde. Jürgen Grosse dagegen zerreisst 1968 als Generationenprojekt in der Luft. Sophie Schönberger geht den Zusammenhängen von Geld und Demokratie nach. Um people of color auf der Bühne und andere...
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Zweimal 1968: Jens Kastner fragt (sich), wie er ein Linker wurde. Jürgen Grosse dagegen zerreisst 1968 als Generationenprojekt in der Luft. Sophie Schönberger geht den Zusammenhängen von Geld und Demokratie nach. Um people of color auf der Bühne und andere identitätspolitische Fragen dreht sich die Theaterkolumne von Eva Behrendt.
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1968 ist ein Datum, um das auch wir nicht herumkommen: Wir haben dazu zwei konträre Texte im Juniheft (Nr. 829). Der Aufmacher von Jens Kastner trägt autobiografische Züge - ausgehend von einem Foto seines Vater mit dem Schah geht der Autor der Frage nach, wie einer (er nämlich) zum Linken wird. Ein vernichtendes Porträt des Achtundsechziger-Projekts zeichnet dagegen Jürgen Grosse unter der programmatischen Überschrift "Revolte und Regression". Ausserdem Martin Sabrow über die Bedeutung der Novemberrevolution für die deutsche Geistesgeschichte. Thomas Thiemeyer verfolgt in einem Text, auf den im Juli eine Fortsetzung folgt, europäische Kulturerbefragen.Daran schliesst Eva Behrendts Theaterkolumne auf eigene Art an: Sie denkt über die lange kaum thematisierte Abwesenheit von persons of color auf deutschen Bühnen und über Identitätspolitik nach. In ihrer ersten Rechtskolumne schreibt Sophie Schönberger über den Zusammenhang von Geld und Demokratie, im Zentrum ihrer Überlegungen steht die Parteienfinanzierung. Drei aktuelle Positionen im Krisendiskurs zu EU und Europa zeichnen Till Breyer und Philipp Weber nach. Jakob Hessing nimmt das neuerschienene Buch von Thomas Sparr zum Anlass, die Geschichte des deutsch-jüdischen Viertels Rechavia in Jerusalem zu erzählen. Vor dem Hintergrund der neuen Globalgeschichte erinnert Andreas Eckert an die bedeutenden antikolonialen Autoren C. L. R. James und Eric Williams. Dominik Riedo porträtiert Jana, eine todkranke Frau. Und Kathrin Röggla befasst sich in ihrer Schlusskolumne mit Zweigleisigkeiten.
Bibliographische Angaben
- Masse: 15,9 x 1 x 23,4 cm
- Herausgegeben von Demand, Christian
- Herausgegeben: Christian Demand
- Verlag: Klett-Cotta
- EAN: 9783608974683
Autoren-Porträt
Der Herausgeber Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 2012 lehrt. Buchveröffentlichungen: Die Beschämung der Philister: Wie die Kunst sich der Kritik entledigte (2003), Wie kommt die Ordnung in die Kunst? (2010).
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Merkur, Nr. 829, Juni 2018ESSAYJENS KASTNER Ulrike Meinhof, der Schah von Persien und mein Vater.Zur Bedeutung von 1968MARTIN SABROWVerhasst - verehrt - vergessen.Die Novemberrevolution in der deutschen GeschichteTHOMAS THIEMEYERKulturerbe als Shared Heritage? (I).Kolonialzeitliche Sammlungen und die Zukunft einer europäischen IdeeKRITIKSOPHIE SCHÖNBERGERRechtskolumne.Geld und DemokratieEVA BEHRENDTTheaterkolumne.Of colorTILL BREYER/PHILIPP WEBERZeitfluchten EuropasJAKOB HESSINGIm Ring des Schweigens und der Worte.Zu einem Buch über das deutsch-jüdische JerusalemMARGINALIEN ANDREAS ECKERTHistoriker des "schwarzen Atlantik".C. L. R. James und Eric WilliamsJÜRGEN GROssE1968: Revolte und RegressionDOMINIK RIEDOJanaKATHRIN RÖGGLADoppelgesichter und Verräter
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