Paris-Madrid (CD)

Spanisch-französisches Gipfeltreffen: Liat Cohen & Freunde mit dem Album Paris – Madrid Die französisch-israelische Gitarristin Liat Cohen verkörpert in ihrer Kunst seit Jahren musikalische Grenzüberschreitungen. Und gleichzeitig versteht sie es, grosse Kolleginnen und Kollegen aus dem Gesangsfach für ihre Projekte zu begeistern. 2014 zog sie unter anderem mit der Sopranistin Natalie Dessay eine reizvolle Verbindungslinie zwischen Paris und Rio de Janeiro. Jetzt überwindet sie mit Tenor-Superstar Rolando Villazon, dessen Kollegen Charles Castronovo und der französischen Sopranistin Sandrine Piau die kulturelle Strecke zwischen der Seine-Metropole und Madrid. Und damit stehen die Künstler in grossen Traditionen.  Denn ob Ravels Bolero, Bizets Carmen oder Lalos Symphonie Espagnole: Wer in Paris komponierte, hörte stets mit mindestens einem Ohr auf die faszinierenden Rhythmen und Harmonien des auf viele Franzosen so exotisch wirkenden Nachbarlandes Spanien. Gesang, verbunden mit der Gitarre, die wie ein Orchester im Brennglas als feinfühlige Begleitpartnerin wirkt: Es scheint als sei gerade diese seltene Kombination die Zauberformel, die alle Barrieren niedersinken lässt – zwischen den melodischen Reichtümern des grossen Spaniers Joaquín Rodrigo und dessen Kollegen Maurice Ravel, der mit seiner Vocalise en forme de habanera vertreten ist, oder zwischen Jules Massenets Elégie oder Gabriel Faurés Clair de lune und Volksliedern in den Bearbeitungen von Enrique Granados oder Manuel de Falla.