Un homme qui crie - Ein Mann, der schreit (DVD)
Der in die Jahre gekommene Adam ist Bademeister in einem Luxushotel in N'Djamena, der Hauptstadt des Tschad. Als chinesische Investoren das Hotel übernehmen, wird er durch seinen Sohn ersetzt und soll künftig als Parkplatzwächter der Herberge arbeiten. Adam...
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Produktinformationen zu „Un homme qui crie - Ein Mann, der schreit (DVD)“
Der in die Jahre gekommene Adam ist Bademeister in einem Luxushotel in N'Djamena, der Hauptstadt des Tschad. Als chinesische Investoren das Hotel übernehmen, wird er durch seinen Sohn ersetzt und soll künftig als Parkplatzwächter der Herberge arbeiten. Adam fühlt sich degradiert und gedemütigt. Zeitgleich steht das Land am Rande eines Bürgerkriegs, bewaffnete Rebellen fordern die Regierung heraus. Die Regierung verlangt von jedem Bürger, sie im Kampf gegen die Rebellen zu unterstützen entweder mit Geld oder mit einem Sohn im kampffähigen Alter. Adam hat kein Geld, er hat nur seinen Sohn...
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Der Tschad, heute: Der 60 Jahre alte Adam ist schwer enttäuscht, als er seinen Job als Poolboy in einem Hotel aufgeben muss, während sein Sohn Abdel seinen Posten dort behalten darf. Adam verkauft seinen Filius und Konkurrenten an die Armee, die ihn "kidnappt", um seinen angestammten Job, der alles für ihn bedeutet, wieder zu bekommen und gleichzeitig seinen Obolus an den Militärchef des Viertels zu zahlen. Doch die Schuld lastet schwer auf ihm.
Mitwirkende zu „Un homme qui crie - Ein Mann, der schreit (DVD)“
Darsteller: | Youssouf Djaoro (Adam), Dioucounda Koma (Abdel), Emile Abossolo M'bo (Chef de quartier), Hadje Fatime Ngoua (Mariam), Marius Yelolo (David), Djénéba Koné (Djeneba), Heling Li (Mrs Wang) |
Drehbuchautor: | Mahamat-Saleh Haroun |
Kamera: | Laurent Brunet |
Kostüm: | Céline Delaire |
Maske: | Nadine Otsobogo-Boucher |
Musik: | Wasis Diop |
Produzent: | Florence Stern |
Regisseur: | Mahamat-Saleh Haroun |
Verlag: | Lighthouse |
Verleih: | Lighthouse |
Vertrieb: | Lighthouse |
Produktionsfirma: | Entre Chien et Loup, Pili Films, Goi-Goi Productions |
Label: | Cine Global |
Jahr: | 2011 |
Bibliographische Angaben
- Autor: Mahamat-Saleh Haroun
- DVD
- farbig, Spieldauer: 86 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Französisch, Arabisch
- Untertitel: Deutsch
- Studio: Lighthouse
- EAN: 4250128407526
- Erscheinungsdatum: 19.08.2011
Rezension zu „Un homme qui crie - Ein Mann, der schreit (DVD)“
Der erste Film aus dem Tschad im Wettbewerb des Festival de Cannes überhaupt erzählt vom Krieg in Afrika, von Schuld und einer schwierigen Vater-Sohn-Beziehung.Der Jurypreis für dieses bedächtige Werk gilt als kleine Sensation, nicht nur weil mit Mahamat-Saleh Haroun nach 13 Jahren wieder ein afrikanischer Regisseur am Wettbewerb teilnahm, sondern auch wegen der eindringlichen Einfachheit des Erzählbogens. Die Idee zu "Un homme qui crie" entstand bei der Unterbrechung der Dreharbeiten von "Daratt" (Spezialpreis der Jury in Venedig), als Rebellen in N'Djamena innerhalb von einigen Stunden 300 Menschen ermordeten.
Im Bürgerkrieg spielt auch die Handlung von Harouns neuen Films. Adam, ein früherer Schwimmchampion arbeitet mit seinem Sohn Abdel als Poolguard in einem vornehmen Hotel. Als die Besitzerin ihn aus Kostengründen zum Torwärter der Anlage degradiert, "verkauft" er seinen Filius und Konkurrenten an die Armee, die ihn "kidnappt", um seinen angestammten Job, der alles für ihn bedeutet, wieder zu bekommen und gleichzeitig seinen Obulus an den Militärchef des Viertels zu zahlen.
Der nicht vorhandene Vater in "Abouna", der Vater, der sich in "Daratt" rächen will und hier der Vater, der eine grobe Verfehlung begeht vor dem Hintergrund des kriegerischen Konflikts im Tschad bilden eine Trilogie. Haroun lotet die Untiefen des schlechten Gewissens und der Schuld aus. Zwar bricht im zweiten Teil der Tragödie der Krieg in das Leben des Einzelnen ein, ist permanent im Radio präsent, im Lärm der Jets, die über die Köpfe der Zivilisten hindonnern, in Flüchtlingstrecks und bei den verletzten und verstümmelten Soldaten, die in provisorischen Zelten vor sich hindämmern.
Der Mann, der seinen Sohn verriet, schreit seinen Kummer nicht hinaus, sondern leidet stumm wie ein Tier. Die Close-ups auf das Gesicht des Alten versinnbildlichen das tiefe Leid, nicht nur einer Figur, sondern eines Volkes. Keine Vergebung, nirgends. Haroun verzichtet weise auf explizite Kriegsszenen, der
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Horror lässt sich auch ohne erahnen. Manchmal etwas sehr simpel, hölzern und ungelenk wird von der paternellen Unmoral erzählt und manchmal stören pseudopoetische Bilder. Wenn aber am Ende im Abendrot der Fluss die Leiche des Sohnes langsam flussabwärts trägt und der Vater Erlösung im Tod sucht, ist eine grosse visuelle und emotionale Kraft zu spüren. mk.
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