Der schlimmste Mensch der Welt (DVD)
Wo ist nur die Zeit geblieben? Julie wird bald dreissig und kann es kaum glauben. Während ihr über zehn Jahre älterer Freund Aksel als erfolgreicher Comic-Autor durchstartet, kann sie auf ihre abgebrochenen Studiengänge nicht wirklich stolz sein. Seriöser...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der schlimmste Mensch der Welt (DVD)“
Wo ist nur die Zeit geblieben? Julie wird bald dreissig und kann es kaum glauben. Während ihr über zehn Jahre älterer Freund Aksel als erfolgreicher Comic-Autor durchstartet, kann sie auf ihre abgebrochenen Studiengänge nicht wirklich stolz sein. Seriöser Familienplanung geht sie lieber aus dem Weg. Zu viel scheint für sie noch möglich. Auf einer Party trifft sie den charmanten Eivind - und für eine Nacht steht die Zeit still. Das muss Liebe sein. Doch die nahende Trennung von Aksel gestaltet sich gar nicht so einfach. Wieder meldet sich Julies wankelmütiges Wesen - sie ist einfach der hoffnungslos schlimmste Mensch der Welt, oder?
Weitere Produktinformationen zu „Der schlimmste Mensch der Welt (DVD)“
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Inhaltsverzeichnis zu „Der schlimmste Mensch der Welt (DVD)“
- Cannes-Interviews mit Renate Reinsve und Joachim Trier (ca. 14 Minuten)- Trailer
Mitwirkende zu „Der schlimmste Mensch der Welt (DVD)“
Darsteller: | Renate Reinsve, Maria Grazia Di Meo, Anders Danielsen Lie |
Komponist: | Ola Fløttum |
Regisseur: | Joachim Trier |
Label: | Plaion Pictures |
Verleih: | Plaion Pictures |
Vertrieb: | Plaion Pictures |
Land / Jahr: | Deutschland / 2022 |
Bibliographische Angaben
- Autoren: Joachim Trier , Eskil Vogt
- DVD
- farbig, Spieldauer: 123 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Norwegisch
- Untertitel: Deutsch
- EAN: 4020628670733
- Erscheinungsdatum: 25.08.2022
Rezension zu „Der schlimmste Mensch der Welt (DVD)“
Joachim Trier folgt einer jungen Frau in Oslo, der es schwer fällt, sich auf etwas festzulegen. Kennen Sie das auch: Wenn man einen Film ganz besonders liebt, wenn er einen zutiefst berührt und beschäftigt, dass man sich dann fühlt, als würde die Zeit stehenbleiben? Joachim Trier, seit seinem Debüt "Auf Anfang" aus dem Jahr 2006 der führende Regisseur aus Norwegen, scheint dieses Gefühl zu kennen, diesen Sturm und Drang, die Welt stoppen und aus den Angeln heben zu können. Nach zwei eher durchwachsenen englischsprachigen Arbeiten, "Louder Than Bombs" (2015) und "Thelma" (2017), hat er sich das jetzt auch als Filmemacher wieder vorgenommen, mit einer Rückbesinnung auf seine Wurzeln, auf Anfang sozusagen, und Rückkehr in seine Heimat. Die, das ist kein Widerspruch, nicht einfach nur ein grosser Schritt nach vorne ist, sondern ein Quantensprung regelrecht."Der schlimmste Mensch der Welt" ist elegant und grosszügig, euphorisch und grossherzig, ein Film von grosser handwerklicher Expertise, der sein Können, seinen entzückend spielerischen Umgang mit den Mitteln des bewegten Bilds immer in den Dienst stellt eines erstaunlichen Porträts einer jungen Frau in Oslo an der Schwelle zur vierten Lebensdekade, die soviel über ihr Leben nachdenkt, dass sie in Stasis gefangen ist: Keine Lebensentscheidung will die richtige sein; wenn sie nach links gegangen ist, kommen die Zweifel: Wäre rechts nicht doch besser gewesen? Das macht es nicht leicht für die einstmals geniale Schülerin, der man eine grosse Karriere vorausgesagt hatte: Medizin? Psychologie? Oder doch Fotografie? Julies romantisches Leben ist nicht minder Lust und Laune unterworfen. Selbst ihre feste Beziehung zu dem etwas älteren Comic-Künstler Aksel ist Verhandlungssache. Und geht dann eher überraschend in die Brüche, als sie sich einbildet, ein Flirt mit dem etwas einfältigen Eivind könnte doch etwas Wichtigeres sein.
Was "Der schlimmste Mensch der Welt" so besonders macht und abhebt von anderen Zeitgeistkomödien, ist
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die Entschlossenheit von Trier und seiner fulminanten Hauptdarstellerin Renate Reinsve, nie den Stab über Julie zu brechen. Ihre Unentschlossenheit, ihre Unzufriedenheit, ihr Wankelmut sind hier kein Makel, es sind Qualitäten in einer Welt, in der man sich daran gewöhnt hat, immer ein Ziel vor Augen haben zu müssen, eine Rolle zu spielen. Nur so kann dem Film sein bester Trick gelingen, nach mehr als einer Stunde Laufzeit einen wilden Haken zu schlagen, von einer amüsierten und verspielten Sittenkomödie, komplett mit belustigtem allwissenden Erzähler wie aus einer Jane-Austen-Verfilmung, zu einem Drama auf Leben und buchstäblich Tod: Was ist, wenn die Zeit knapp wird? Was bleibt, wenn sie abgelaufen ist? Weil Trier bisher mit so grossem Herzen erzählt hat, so grosszügig und liebevoll, geht einem das Drama, das sich unvermittelt zwischen Julie und ihrem Ex Aksel entfaltet, so nahe.
Wenn der Regisseur sein Alter ego Anders Danielsen Lie in seiner zärtlichsten Rolle bislang über den Verlust all der Dinge erzählen lässt, die ihm sein Dasein haben lebenswert sein lassen, ist die Wirkung profund. Für den Zuschauer. Und für Julie, weil auf einmal ihr Blick auf die Welt in einen neuen, grösseren Zusammenhang gesetzt wird. Einmal hat Trier mittendrin die Welt minutenlang angehalten, in der ikonischen Szene des Films, nur Julie und ihr Liebhaber können sich frei bewegen. Das Kino, ein Spiel mit der Zeit. Im wahren Leben, erinnert "Der schlimmste Mensch der Welt" den Zuschauer, haben wir diesen Luxus nicht. Ein Atemzug, und wieder ist ein Moment vorbei. Das macht das Leben so kostbar und schön. Und Filme wie diesen so wunderbar besonders.
Thomas Schultze.
Wenn der Regisseur sein Alter ego Anders Danielsen Lie in seiner zärtlichsten Rolle bislang über den Verlust all der Dinge erzählen lässt, die ihm sein Dasein haben lebenswert sein lassen, ist die Wirkung profund. Für den Zuschauer. Und für Julie, weil auf einmal ihr Blick auf die Welt in einen neuen, grösseren Zusammenhang gesetzt wird. Einmal hat Trier mittendrin die Welt minutenlang angehalten, in der ikonischen Szene des Films, nur Julie und ihr Liebhaber können sich frei bewegen. Das Kino, ein Spiel mit der Zeit. Im wahren Leben, erinnert "Der schlimmste Mensch der Welt" den Zuschauer, haben wir diesen Luxus nicht. Ein Atemzug, und wieder ist ein Moment vorbei. Das macht das Leben so kostbar und schön. Und Filme wie diesen so wunderbar besonders.
Thomas Schultze.
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