Annette (DVD)
Ann (Marion Cotillard) ist eine berühmte Opernsängerin, Henry (Adam Driver) ein polarisierender Stand-Up Comedian. So unterschiedlich die beiden sind, so tief ist ihre Liebe. Als mediengefeiertes Star-Pärchen brausen sie durch die Häuserschluchten von Los...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Annette (DVD)“
Ann (Marion Cotillard) ist eine berühmte Opernsängerin, Henry (Adam Driver) ein polarisierender Stand-Up Comedian. So unterschiedlich die beiden sind, so tief ist ihre Liebe. Als mediengefeiertes Star-Pärchen brausen sie durch die Häuserschluchten von Los Angeles, an blendenden Leuchtreklamen vorbei, und singen we love each other so much" in ihrem idyllischen Strandhaus. Doch die Geburt ihres ersten Kindes Annette, eines geheimnisvollen Mädchens mit einem aussergewöhnlichen Schicksal, wird ihr Leben auf den Kopf stellen. Nach einer Idee von und mit den Songs der legendären Band Sparks (Ron und Russell Mael).
Weitere Produktinformationen zu „Annette (DVD)“
Ann (Marion Cotillard) ist eine berühmte Opernsängerin, Henry (Adam Driver) ein polarisierender Stand-Up Comedian. So unterschiedlich die beiden sind, so tief ist ihre Liebe. Als mediengefeiertes Star-Pärchen brausen sie durch die Häuserschluchten von Los Angeles, an blendenden Leuchtreklamen vorbei, und singen we love each other so much" in ihrem idyllischen Strandhaus. Doch die Geburt ihres ersten Kindes Annette, eines geheimnisvollen Mädchens mit einem aussergewöhnlichen Schicksal, wird ihr Leben auf den Kopf stellen. Nach einer Idee von und mit den Songs der legendären Band Sparks (Ron und Russell Mael).
Softbox
Inhaltsverzeichnis zu „Annette (DVD)“
- Unsichtbare Fäden: Die Erschaffung von Annette- Interview mit Marion Cotillard
- Trailer
- Wendecover
Mitwirkende zu „Annette (DVD)“
Darsteller: | Adam Driver, Marion Cotillard , Michelle Williams , Simon Helberg, Geneviève Lemal, Rebecca Dyson-Smith, Anaïs Dahl |
Drehbuchautoren: | Ron Mael, Russell Mael |
Kamera: | Caroline Champetier |
Komponisten: | Ron Mael, Russell Mael |
Kostüm: | Pascaline Chavanne, Ursula Paredes Choto |
Musik: | Ron Mael, Russell Mael |
Produzenten: | Charles Gillibert, Paul Dominique Vacharasinthu |
Regisseur: | Leos Carax |
Special Effect: | Guillaume Pondard |
Label: | Alamode |
Verleih: | Alamode |
Verlag: | Alamode Film |
Vertrieb: | AL!VE |
Produktionsfirma: | Arena (F), Wrong Men (B) |
Land / Jahr: | Deutschland / 2022 |
Bibliographische Angaben
- Autoren: Ron Mael , Russell Mael
- DVD
- farbig, Spieldauer: 135 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Englisch
- Untertitel: Deutsch
- Studio: Alamode Film
- EAN: 4042564221091
- Erscheinungsdatum: 22.04.2022
Rezension zu „Annette (DVD)“
Verrückte Rockoper um die Liebe eines Comedian und einer Opernsängerin und ihrer Tochter Annette.Einen passenderen Eröffnungsfilm für das 74. Festival de Cannes hätte der künstlerische Leiter Thierry Frémaux kaum finden können, den ersten Film seit neun Jahren des einstigen Enfant terribles Leos Carax, der natürlich mit 60 Lebensjahren längst kein "Enfant" mehr ist, aber nach allem, was man hört, beim Dreh immer noch ganz schön "terrible" sein kann: "Annette" mit Adam Driver und Marion Cotillard in den Hauptrollen ist ein Funkenflug im Wortsinne, eine Rockoper aus der Feder der Sparks, die immer dann richtig grossartig ist, wenn der "Rock" die Kontrolle übernimmt, aber auch auf der Stelle treten kann, wenn die "Oper" die Oberhand gewinnt, wenn der Wahnsinn in den Hintergrund tritt und der Film sich mit Ansage um Bedeutsamkeit bemüht. Eine Variation ewiger Themen des Theaters, des Musiktheaters, des Kinos ist diese Neuerzählung von der Schönen und dem Biest. Beides, das Schöne und das Biestige, vereint sich in Regisseur Leos Carax, und so ist diese Geschichte einer tragischen Leidenschaft immer auch ein Kampf zweier Seelen in einer Brust, um das Lachen geht es immer wie auch den Tod, weil das eine nicht sein kann ohne das andere, weil wir Menschen sind.
Man solle gefälligst leise sein, hört man eine Stimme zu Beginn, am besten solle man überhaupt nicht atmen, einen letzten Atemzug nehmen um dann gebannt der Handlung zu folgen. Als erstes sieht man Leos Carax selbst im Aufnahmestudio, wo das Brüderpaar Russell und Ron Mael, also die Sparks, einen Song aufnimmt, der die Ouvertüre ist, die Schauspieler vorstellt und das Publikum einstimmt. "So may we start", sagt Zeremonienmeister Carax. Und los geht's mit den Schauspielern auf die Strassen von Los Angeles - eine Szene, die mindestens so toll ist wie die mittlerweile legendäre Sequenz aus "Holy Motors", Carax' Meisterwerk von 2012, in der Denis Lavant am Akkordeon eine mobile Band anführte, die entschlossen
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marschierend einen Song von RL Burnside zum Besten gibt. "We've fashioned a world, a world - built just for you/A tale of songs and fury - with no taboo", singen sie in einem berauschenden Crescendo wie in einem kleinen Gottesdienst und geben ein Versprechen, das der Film die kommenden 140 Minuten zu halten versucht. Und mühelos halten würde, wenn alle Songs so gut wären wie dieser.
Denn ab jetzt wird vor allem gesungen und wenig gesprochen. Die Handlung teilt sich durch die Songs mit und ist deshalb abhängig von deren Qualität, ihrem Wiedererkennungswert, ihrer Emotionalität. Henry McHenry ist ein für seine Provokationen geliebter Stand-up-Comedian, der in seinem Programm "The Ape of God" sich und sein Publikum hinterfragt. Ann ist eine Opernsängerin, so rein und pur und erfüllt vom Leben, dass sie jeden Abend auf der Bühne erneut sterben darf. Die beiden ungleichen Künstler verlieben sich, die Schöne und das Biest, und er entführt auf seinem Motorrad, seinem Holy Motor. Sie sind leidenschaftlich, haben Sex, bekommen eine Tochter, die kleine Annette, ein ungewöhnliches Geschöpf, eine Puppe aus Holz zunächst, mehr "Anomalisa" als "Pinocchio". Die verbotene Frucht, der rote Apfel, von dem Ann immer wieder abbeisst, deutet es bereits an: Mittlerweile hängt der Haussegen schief. Mit Henrys Karriere geht es bergab, er trinkt, ist eifersüchtig auf den Erfolg Anns. Auf stürmischer See kommt es zur Katastrophe, und das Baby Annette rückt in den Mittelpunkt dessen, was nunmehr eine Geister- und Rachegeschichte wird. Wenn "Annette" - eine internationale Koproduktion mit der Detailfilm von Fabian Gasmia als deutschem Koproduktionspartner - ist wie "Tommy", Ken Russells wahnwitzig fiebrige Filmadaption der Rockoper von The Who, dann elektrisiert der Film mit einem irren Glitzern im Auge. Aber Russell hatte die besseren Songs und arbeitete mit einer populären Vorlage. Die Sparks sind auf ihre Weise ebenfalls brillant, wie der diesjährige Dokumentarfilm von Edgar Wright, eine einzige grosse Liebeserklärung an die "Lieblingsband deiner Lieblingsband", entschieden unterstreicht. Aber immer wieder zähmen ihre kopflastigen Kompositionen den Film, zwingen seine Schauspieler dazu, sich bedeutungsschwanger ansehen zu müssen, anstatt sich von seiner Energie mitreissen zu lassen. Es hilft, dass es Adam Driver und Marion Cotillard sind, die diese Blicke austauschen. Weil da dann doch immer der Wahnsinn und die Leidenschaft mitschwingen, die Leos Carax einen unberechenbaren Ausnahmekünstler sein lassen.
Thomas Schultze.
Denn ab jetzt wird vor allem gesungen und wenig gesprochen. Die Handlung teilt sich durch die Songs mit und ist deshalb abhängig von deren Qualität, ihrem Wiedererkennungswert, ihrer Emotionalität. Henry McHenry ist ein für seine Provokationen geliebter Stand-up-Comedian, der in seinem Programm "The Ape of God" sich und sein Publikum hinterfragt. Ann ist eine Opernsängerin, so rein und pur und erfüllt vom Leben, dass sie jeden Abend auf der Bühne erneut sterben darf. Die beiden ungleichen Künstler verlieben sich, die Schöne und das Biest, und er entführt auf seinem Motorrad, seinem Holy Motor. Sie sind leidenschaftlich, haben Sex, bekommen eine Tochter, die kleine Annette, ein ungewöhnliches Geschöpf, eine Puppe aus Holz zunächst, mehr "Anomalisa" als "Pinocchio". Die verbotene Frucht, der rote Apfel, von dem Ann immer wieder abbeisst, deutet es bereits an: Mittlerweile hängt der Haussegen schief. Mit Henrys Karriere geht es bergab, er trinkt, ist eifersüchtig auf den Erfolg Anns. Auf stürmischer See kommt es zur Katastrophe, und das Baby Annette rückt in den Mittelpunkt dessen, was nunmehr eine Geister- und Rachegeschichte wird. Wenn "Annette" - eine internationale Koproduktion mit der Detailfilm von Fabian Gasmia als deutschem Koproduktionspartner - ist wie "Tommy", Ken Russells wahnwitzig fiebrige Filmadaption der Rockoper von The Who, dann elektrisiert der Film mit einem irren Glitzern im Auge. Aber Russell hatte die besseren Songs und arbeitete mit einer populären Vorlage. Die Sparks sind auf ihre Weise ebenfalls brillant, wie der diesjährige Dokumentarfilm von Edgar Wright, eine einzige grosse Liebeserklärung an die "Lieblingsband deiner Lieblingsband", entschieden unterstreicht. Aber immer wieder zähmen ihre kopflastigen Kompositionen den Film, zwingen seine Schauspieler dazu, sich bedeutungsschwanger ansehen zu müssen, anstatt sich von seiner Energie mitreissen zu lassen. Es hilft, dass es Adam Driver und Marion Cotillard sind, die diese Blicke austauschen. Weil da dann doch immer der Wahnsinn und die Leidenschaft mitschwingen, die Leos Carax einen unberechenbaren Ausnahmekünstler sein lassen.
Thomas Schultze.
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