Zur Komposition der Sesenheim-Episode in Goethes "Dichtung und Wahrheit" (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar:...
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Produktinformationen zu „Zur Komposition der Sesenheim-Episode in Goethes "Dichtung und Wahrheit" (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Goethes 'Dichtung und Wahrheit' in komparatistischer Sicht, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon oft ist darüber gerätselt worden, inwiefern die Ereignisse in Goethes
Dichtung und Wahrheit1 autobiographisch oder doch mehr dichterisch sind.
Auch in bezug auf die Sesenheim2-Periode Goethes - die Zeit, in welcher
Goethe Friederike Elisabetha Brion kennenlernte und eine Liebschaft mit ihr
hatte - sind immer wieder Nachforschungen angestellt worden.
In der nun folgenden Arbeit geht es darum, die Darstellung der Sesenheimer
Zeit im neunten und zehnten Buch vorwiegend unter den dichterischen
Aspekten zu betrachten. Im Gegensatz zu anderen Sekundärtexten ist es nicht
das Ziel, möglichst viele biographische Begebenheiten aus dem Text
abzuleiten. Somit wird Goethe hier mehr als Romanschreiber anstatt als
Autobiograph gesehen. Es soll eine Darstellung der Komposition der
entsprechenden Episode gegeben werden. Hierzu wird die Episode unter
verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet; vor allem aber auf dem
Hintergrund idyllischer Grundlagen und in diesem Zusammenhang auch im
Hinblick auf Oliver Goldsmiths Vicar of Wakefield3. Goethe schreibt in einem Brief an Eckermann4 bezüglich der Sesenheim-
Episode: "Dass darin kein Strich enthalten, der nicht erlebt, aber kein Strich so
wie er erlebt worden"5. Insofern hat es seine Berechtigung, die Sesenheim-
Episode auch unter dichterischen Gesichtspunkte zu betrachten.
Bereits die Schilderung der Zeit vor Goethes Sesenheim Besuch zeigt, dass
Goethe es in diesem Teil mit den biographischen Fakten nicht so genau nimmt
und statt dessen der dichterischen Konstruktion den Vorzug gibt.
[...]
1 Veröffentlichung vgl.: Goethe Handbuch: Goethe seine Welt und Zeit in Werk und Wirkung, Bd. 1,
Stuttgart 1961, S.1815 "...die Ausführung der drei ersten Teile [erfolgte] in raschem Zuge von Ende
Januar 1811 bis November 1813 (Veröffentlichung 1811, 1812, 1814), während die Arbeit am vierten
Teil sich auf die Jahre 1812, 1813, 1816, 1821, 1824, 1825, 1830, 1831 zersplitterte", Veröffentlichung
des vierten Teils 1833
2 Eigentlich Sessenheim; Goethes Schreibweise wird jedoch in der Arbeit beibehalten
3 Oliver Goldsmith: Vicar of Wakefield; Erstveröffentlichung 1766
4 Johann Peter Eckermann (1792-1854)
5 Vgl.: Lawrence Marsden Price: Goldsmith, Sesenheim, and Goethe, in: The Germanic Review 4
(1929), S.237-247, hier: S.241
Dichtung und Wahrheit1 autobiographisch oder doch mehr dichterisch sind.
Auch in bezug auf die Sesenheim2-Periode Goethes - die Zeit, in welcher
Goethe Friederike Elisabetha Brion kennenlernte und eine Liebschaft mit ihr
hatte - sind immer wieder Nachforschungen angestellt worden.
In der nun folgenden Arbeit geht es darum, die Darstellung der Sesenheimer
Zeit im neunten und zehnten Buch vorwiegend unter den dichterischen
Aspekten zu betrachten. Im Gegensatz zu anderen Sekundärtexten ist es nicht
das Ziel, möglichst viele biographische Begebenheiten aus dem Text
abzuleiten. Somit wird Goethe hier mehr als Romanschreiber anstatt als
Autobiograph gesehen. Es soll eine Darstellung der Komposition der
entsprechenden Episode gegeben werden. Hierzu wird die Episode unter
verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet; vor allem aber auf dem
Hintergrund idyllischer Grundlagen und in diesem Zusammenhang auch im
Hinblick auf Oliver Goldsmiths Vicar of Wakefield3. Goethe schreibt in einem Brief an Eckermann4 bezüglich der Sesenheim-
Episode: "Dass darin kein Strich enthalten, der nicht erlebt, aber kein Strich so
wie er erlebt worden"5. Insofern hat es seine Berechtigung, die Sesenheim-
Episode auch unter dichterischen Gesichtspunkte zu betrachten.
Bereits die Schilderung der Zeit vor Goethes Sesenheim Besuch zeigt, dass
Goethe es in diesem Teil mit den biographischen Fakten nicht so genau nimmt
und statt dessen der dichterischen Konstruktion den Vorzug gibt.
[...]
1 Veröffentlichung vgl.: Goethe Handbuch: Goethe seine Welt und Zeit in Werk und Wirkung, Bd. 1,
Stuttgart 1961, S.1815 "...die Ausführung der drei ersten Teile [erfolgte] in raschem Zuge von Ende
Januar 1811 bis November 1813 (Veröffentlichung 1811, 1812, 1814), während die Arbeit am vierten
Teil sich auf die Jahre 1812, 1813, 1816, 1821, 1824, 1825, 1830, 1831 zersplitterte", Veröffentlichung
des vierten Teils 1833
2 Eigentlich Sessenheim; Goethes Schreibweise wird jedoch in der Arbeit beibehalten
3 Oliver Goldsmith: Vicar of Wakefield; Erstveröffentlichung 1766
4 Johann Peter Eckermann (1792-1854)
5 Vgl.: Lawrence Marsden Price: Goldsmith, Sesenheim, and Goethe, in: The Germanic Review 4
(1929), S.237-247, hier: S.241
Bibliographische Angaben
- Autor: Katharina Schnell
- 2003, 1. Auflage, 23 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638231003
- ISBN-13: 9783638231008
- Erscheinungsdatum: 20.11.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.52 MB
- Ohne Kopierschutz
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