Zielgruppenkonstruktion arabisch-/türkeistämmiger Grossfamilienclans. Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung (PDF)

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Bachelorarbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit setzt sich mit dem zur Zeit medial sehr präsenten Phänomen der arabisch-/türkeistämmigen Grossfamilienclans, in der Öffentlichkeit überwiegend unter den Schlagwörtern "Clans" oder "Grossfamilien" bekannt, auseinander. Die Zielgruppenkonstruktion dieser Bevölkerungsgruppe in den deutschen Leitmedien wird nach der Theorie zur Konstruktion von Zielgruppen der amerikanischen Politikwissenschaftlerinnen Helene Ingram und Anne Schneider bestimmt.

Ein grosser Teil der Berichterstattung über die Bevölkerungsgruppe der arabisch-/türkeistämmigen Grossfamilienclans, hängt mit kriminellen Handlungen Angehöriger dieser Bevölkerungsgruppe zusammen. Jedoch hat auch ein wesentlicher Teil der Berichterstattung, politische Massnahmen mit Bezug auf die Bevölkerungsgruppe der arabisch-/türkeistämmigen Grossfamilienclans zum Thema. Diese Policies mit denen sich Angehörige dieser Bevölkerungsgruppe konfrontiert sehen, wie die Vermögensabschöpfung oder die aktuell diskutierte Absenkung der Strafmündigkeit, sind häufig martialisch und rechtlich sowie in einem lösungsorientierten Kontext höchst zweifelhaft.

Doch wie lässt sich das Zustandekommen solch unkonventioneller Massnahmen erklären? Zielgruppenkonstruktionen können wissenschaftliche Erklärungsansätze hierfür liefern. Sie zeigen auf, warum bestimmte Bevölkerungsgruppen von der Politik eher begünstigt werden, während andere mit belastenden Policies zu kämpfen haben. Aus diesem Grund lautet die Forschungsfrage dieser Untersuchung: Wie gestaltet sich die aktuelle Zielgruppenkonstruktion arabisch-/türkeistämmiger Grossfamilienclans in Deutschland und welche Policies gehen damit einher?