Whoever Controls Your Eyeballs Runs the World / Representations & Reflections (PDF)
Visualisierung von Kunst und Gewalt im Werk von Don DeLillo
The works of Don DeLillo's give a seismographic account of the cultural political situation and offer complex insights into American culture. Julia Apitzsch examines the thematic and aesthetic function of the visual representation of history and cultural...
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Produktinformationen zu „Whoever Controls Your Eyeballs Runs the World / Representations & Reflections (PDF)“
The works of Don DeLillo's give a seismographic account of the cultural political situation and offer complex insights into American culture. Julia Apitzsch examines the thematic and aesthetic function of the visual representation of history and cultural reality in DeLillo's novels. DeLillo's portrayals of key events in American history are violent and traumatic. Their visualisation has burned them into the American collective memory. DeLillo critically examines the mechanisms of power and significance of images and sounds out the various possibilities of creatively reclaiming control through language, by translating the flood of images into literary motifs. Especially traumatic events such as the terrorist attacks of 11th September, which generated an overwhelming torrent of images, show that as an interpreter of images, the author is more important than ever.
Lese-Probe zu „Whoever Controls Your Eyeballs Runs the World / Representations & Reflections (PDF)“
6. Falling Man: DeLillos Stillleben des 11. September 2001 (S. 415-416)After September 11, how can we go back to a blank sheet of paper and just make things up?
V. S. Naipaul
Die Attentate des 11. September 2001 auf dasWorld Trade Center, das Pentagon und ein weiteres Ziel, das durch den Absturz des Flugzeugs über Pittsburgh (Pennsylvania) verfehlt wurde, markieren den Beginn einer politischen Ära, die sich unter dem Slogan der Bush-Regierung, »War against Terror«, vor allem mit der problematischen Suche nach einem eindeutigen Feind befasst. Dieser Feind verweigert sich jedoch einer nationalen wie territorialen Zuordnung und erscheint in seiner Struktur als globales Netzwerk einer postmodernen Rache am Westen.
Die überwältigend inszenierte Bildermacht des 11. Septembers hat den verstörenden Eindruck erweckt, dass sich die Darstellung der Realität grundlegend verändert habe. Vor allem die Anschläge auf das World Trade Center inNew York haben dem kollektiven Gedächtnis Bilder eingebrannt, gegen die alle apokalyptischen Phantasien der Millenniumshysterie verblassen. Es sind diese Bilder, die in der westlichen Welt häufig als Beginn einer neuen Zeitrechnung angesehen werden. So beschreibt Paul Auster die Anschläge als den eigentlichen Anfangspunkt des neuen Millenniums: »Erst heute hat das 21. Jahrhundert begonnen«.
Die Flut der Bilder im Echo der Ereignisse des 11. Septembers ließ den Ruf nach einer Instanz laut werden, die das Ereignis erklärt. Bei der Suche nach Antworten und Hintergründen der Geschehnisse und bei den Versuchen, die Attentate besonders in ihrer visuellen Gewalt zu begreifen, spielen die (amerikanischen) Schriftsteller eine zentrale Rolle – entgegen der provokativen Aussage Bill Grays in Mao II, die Schriftsteller hätten ihren Platz an die Terroristen verloren. Es zeigt sich, dass gerade angesichts des bisher
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spektakulärsten Terrorangriffs unserer Zeit die Forderung nach den literarischen Stimmen des Landes so deutlich ist wie selten zuvor.
Denn die Bilder der Gewalt, die durch die ständige Repetition zu einem kollektiven dvu geworden sind, fordern eine sprachliche Bewertung des Unfassbaren. Nach den Attentaten sahen sich die Schriftsteller in besonderer Weise gefordert, Erklärungsversuche anzubieten, die abseits von politischen Programmen und Expertenmeinungen den Zustand der Gesellschaft und die Schockwellen nach den Angriffen auf lokaler, privater Ebene hinterfragen und darstellen sollten: »Once the immediate shock and fear of the terrorist attacks of September 11, 2001, subsided into wary anxiety, it became clear that what that day demanded, above all, was interpretation.«
Nach ersten Lesungen amerikanischer Schriftsteller wie z. B. Don DeLillo und Paul Auster in New York zugunsten der Angehörigen der Opfer und nach dem Erscheinen verschiedener Artikel und Kurzgeschichten, die sich mit den Anschlägen befassen, kann in den letzten Jahen die Entwicklung einer ganzen Reihe von »post 9– 11«-Romane beobachtet werden.860 Die anfängliche Enttäuschung der Kritiker über die Tatsache, dass DeLillos Roman Cosmopolis von 2003 nicht die literarische Verarbeitung des Traumas vom 11. September zum Gegenstand hat, belegt vor allem eines: die hohen Erwartungen an eine der wichtigsten literarischen Stimmen seiner Generation, die die kulturpolitischen Befindlichkeiten, gerade in ihren visuellen Erfahrungen und Bildern, auf den Punkt zu bringen vermag.
Denn die Bilder der Gewalt, die durch die ständige Repetition zu einem kollektiven dvu geworden sind, fordern eine sprachliche Bewertung des Unfassbaren. Nach den Attentaten sahen sich die Schriftsteller in besonderer Weise gefordert, Erklärungsversuche anzubieten, die abseits von politischen Programmen und Expertenmeinungen den Zustand der Gesellschaft und die Schockwellen nach den Angriffen auf lokaler, privater Ebene hinterfragen und darstellen sollten: »Once the immediate shock and fear of the terrorist attacks of September 11, 2001, subsided into wary anxiety, it became clear that what that day demanded, above all, was interpretation.«
Nach ersten Lesungen amerikanischer Schriftsteller wie z. B. Don DeLillo und Paul Auster in New York zugunsten der Angehörigen der Opfer und nach dem Erscheinen verschiedener Artikel und Kurzgeschichten, die sich mit den Anschlägen befassen, kann in den letzten Jahen die Entwicklung einer ganzen Reihe von »post 9– 11«-Romane beobachtet werden.860 Die anfängliche Enttäuschung der Kritiker über die Tatsache, dass DeLillos Roman Cosmopolis von 2003 nicht die literarische Verarbeitung des Traumas vom 11. September zum Gegenstand hat, belegt vor allem eines: die hohen Erwartungen an eine der wichtigsten literarischen Stimmen seiner Generation, die die kulturpolitischen Befindlichkeiten, gerade in ihren visuellen Erfahrungen und Bildern, auf den Punkt zu bringen vermag.
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Autoren-Porträt von Julia Apitzsch
Dr. Julia Apitzsch studierte Amerikanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Bonn. Derzeit ist sie Referentin der Studienstiftung des deutschen Volkes und leitet die Künstler- und Designerförderung sowie das Mercator Kolleg für internationale Aufgaben im Berliner Büro.
Bibliographische Angaben
- Autor: Julia Apitzsch
- 2011, 1. Auflage 2011, 522 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Uwe Baumann, Marion Gymnich, Barbara Schmidt-Haberkamp
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862348490
- ISBN-13: 9783862348497
- Erscheinungsdatum: 16.11.2011
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